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Pumps: Damenschuhe aus Papier basteln - Anleitung

Do­mi­nan­te Frau­en mit Aus­strah­lung tra­gen Pumps. Kein Wun­der, schließ­lich wur­den ge­schlos­se­ne Halb­schu­he mit ho­hem Ab­satz ei­gent­lich für männ­li­che Fürs­ten ent­wor­fen. Aus die­sem Grund wer­den Pumps im Eng­li­schen auch Hof­schu­he (court shoes) ge­nannt. Je hö­her an den kö­nig­li­chen Hö­fen der Re­nais­sance der ge­sell­schaft­li­che Stand ei­nes Man­nes war, umso hö­her durf­ten sei­ne Schuh­ab­sät­ze sein.

Bild von teuflischer Domina aus Fimo mit hochhackigem Damenschuh aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinWer dem Hoch­adel an­ge­hör­te, der konn­te so­mit High Heels tra­gen, vor de­nen selbst New Yor­ker Drag Queens krei­schend da­von­lau­fen wür­den. Hin­ge­gen die Füße der Adels­da­men wa­ren sei­ner­zeit mit ho­hen ab­satz­lo­sen Pla­teau­schu­hen mit durch­ge­hen­der Soh­le ge­schmückt. Wenn ein spät­mit­tel­al­ter­li­cher Kö­nig mit sei­ner Frau ei­nen Spa­zier­gang mach­te, war es dem­zu­fol­ge nichts Un­ge­wöhn­li­ches, dass Die­ner ihre Ma­jes­tä­ten für ei­nen si­che­ren Gang stüt­zen muss­ten.

The true pre­cur­sors the Pumps/Court Shoe came from the me­dieval fa­shion tra­di­ti­ons of the wealt­hy class of ru­lers and po­li­ti­ci­ans in Re­nais­sance count­ries [...]. At one point of histo­ry, pat­tens and cho­pi­nes were so big that wea­rer had to use help of the ser­vants to walk in them.

An­ony­mous: Histo­ry of Pumps/Court Shoes. shoeshistoryfacts.com (02/2017).

Pumps zwin­gen zu ei­ner auf­rech­ten Kör­per­hal­tung und las­sen den Trä­ger da­durch selbst­be­wusst auf­tre­ten.

Frau­en, die Pumps tra­gen gel­ten als se­xu­ell at­trak­tiv und an­griffs­lus­tig.

Kröll, Fa­bi­an: Pumps: Zeit­lo­ser Klas­si­ker. erdbeerlounge.de (02/2017).

Collage of Military Pumps out of Paper. Crafted by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Artist

Dass Pumps er­fun­den wur­den, um Män­ner­kör­pern zu schmei­cheln wird auch dar­an er­sicht­lich, dass vor al­lem Frau­en mit ei­ner eher kna­ben­haf­ten V-Figur Schu­he mit Ab­satz tra­gen soll­ten. Durch die stei­le Fuß­stel­lung in die­sen Schu­hen wird die Bein­li­nie ver­län­gert, was ga­lant von den brei­ten Schul­tern und der schma­len Hüf­te ab­lenkt. Für die Her­ren der Schöp­fung wa­ren Pumps zu­dem Nutz­schu­he. Denn mit kei­nem an­de­ren Schuh­werk konn­te man zu Pfer­de treff­si­che­rer mit Pfeil und Bo­gen schie­ßen.

The heel hel­ped sol­diers’ feet stay put in the stir­rups while they shot their bow and ar­rows.

BuzzFee­dY­el­low: The Histo­ry Of High Heels. youtube.com (02/2017).

Picture of women shoes for Bushcraft. Created by Veronika Vetter Fine ArtistIm Zeit­al­ter der Auf­klä­rung re­du­zier­te sich die Ab­satz­hö­he und bei­de Ge­schlech­ter tru­gen Pumps. Wäh­rend­des­sen die Her­ren den brei­ten Block­ab­satz be­vor­zug­ten, wa­ren Da­men­schu­he mit Pfen­nig­ab­sät­zen be­stückt. Vor al­lem der eit­le Son­nen­kö­nig Lud­wig XIV. kom­bi­nier­te ger­ne wei­ße Strümp­fe mit schnei­di­gen Pumps, die eine rote Soh­le und ei­nen ro­ten Ab­satz hat­ten. Und da­mit geist­lo­se Fa­shion Vic­tims sei­nen skur­ri­len Mo­de­stil nicht ein­fach ko­pier­ten, durf­ten in Frank­reich aus­schließ­lich Mit­glie­der sei­nes Ho­fes eben­falls Schu­he mit ro­ten Ab­sät­zen tra­gen.

In the 1670s, Lou­is XIV is­sued an edict that only mem­bers of his court were al­lo­wed to wear red heels.

Kre­mer, Wil­liam: Why did men stop wea­ring high heels? bbc.com (02/2017).

Bild von sexy Domina aus Modelliermasse zusammen mit Pumps. Hoher Absatz zum Eier treten. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinWäh­rend der Fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on häng­te man mit den Ad­li­gen auch gleich Schu­he mit Ab­satz an den Na­gel. Erst als Mit­te des 19. Jahr­hun­derts Shop­ping zum Hob­by wohl­ha­ben­der Frau­en wur­de, gab es wie­der eine Nach­fra­ge nach Pumps. Die neu­en Mo­del­le wa­ren al­ler­dings we­sent­lich fe­mi­ni­ner und nur noch für zar­te Frau­en­fü­ße ge­macht. Seit­dem ha­ben sich Pumps zur be­lieb­tes­ten Frau­en­schuh­form al­ler Zei­ten ent­wi­ckelt.

For al­most for­ty ye­ars, heels were not to be found in fa­shionable Wes­tern foot­wear. By the mid-1800s [...] ci­ties such as Pa­ris and New York us­he­red in an age of pro­me­na­ding, café-going, and window-shopping. [...] The high heel, which re­ap­peared at this time, was now seen as a di­stinct­ly fe­mi­ni­ne form of foot­wear.

Cob­ban, Anne: High Step­ping. allaboutshoes.ca (02/2017).

Bild von Stöckelschuhen mit Camouflagemuster. Selbst gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDie Ge­schich­te der Pumps hat mich beim Bas­teln sehr be­ein­flusst. Mei­ne ho­hen Pa­pier­schu­he soll­ten sehr au­to­ri­tär und hoch­mü­tig sein so­wie Sex-Appeal aus­strah­len. Am liebs­ten wäre es mir, wenn sich de­vo­te Fuß­fe­ti­schis­ten beim An­blick der ty­ran­ni­schen Da­men­schu­he vor Schreck das Safe­word in Er­in­ne­rung ru­fen wür­den. Dies woll­te ich zum ei­nen da­durch er­rei­chen, in­dem ich die Pumps mit dem Ca­mou­fla­ge­mus­ter der US-Marines (MARPAT Wood­land) be­mal­te. Zum an­de­ren reiz­te ich die mög­li­che Ab­satz­hö­he mit neun Zen­ti­me­tern voll aus. Ab ei­nem Ab­satz von zehn Zen­ti­me­tern wer­den Da­men­schu­he be­kannt­lich als Sti­let­tos oder High Heels be­zeich­net.

Pumps mit Camouflagemuster aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Mei­ne Pumps aus Pa­pier sind 16 Zen­ti­me­ter lang, 6,5 Zen­ti­me­ter breit und 13 Zen­ti­me­ter hoch. Da­mit Sie die­se schi­cken Schüh­chen auch bald Ihr Ei­gen nen­nen kön­nen, er­zäh­le ich Ih­nen nun Schritt für Schritt, wie ich mei­ne Ex­em­pla­re her­ge­stellt habe.

Pumps aus Papier basteln

Bild vom Kleben der Innensohle eines Pumps aus PapierAb­ge­se­hen von der Zwi­schen­soh­le aus Moos­gum­mi, ver­wen­de­te ich für das ge­sam­te Kon­strukt des Da­men­schuhs Ton­pa­pier. Für die Ver­zie­run­gen nahm ich zu­dem ein brau­nes Sa­tin­band zur Hil­fe. Hin­ge­gen das grü­ne Ca­mou­fla­ge­mus­ter mal­te ich mit un­ter­schied­li­chen Acryl­far­ben auf. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem eine Sche­re, ein Falz­beil samt Li­ne­al, et­was flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Eyelet-Setter, ein ge­wöhn­li­ches Feu­er­zeug und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zu­recht­le­gen.

Hin­weis: Selbst die dünns­te Stel­le des Da­men­schuhs hat eine Gram­ma­tur von 260 g/m², was dar­an liegt, dass ich sämt­li­che Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen ver­stärkt habe. Dazu fer­tig­te ich je­des Ele­ment stets zwei­mal aus Ton­pa­pier an. An­schlie­ßend kleb­te ich alle iden­ti­schen Stü­cke sym­me­trisch auf­ein­an­der.

Collage mit Anleitungsschritten: Basteln von grünen Pumps. Schuhquartier und Einlass. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ich be­gann mit der In­nen­soh­le von Scha­blo­ne #1. Nach dem Ver­stär­ken mal­te ich am Fer­sen­be­reich die Schuh­grö­ße 37 als op­tio­na­les Gim­mick auf.

  • Dazu fer­tig­te ich die Stem­pel­vor­la­ge der Scha­blo­ne an und leg­te die­se auf die Ton­pa­pi­er­soh­le. Im An­schluss nahm ich ein Make-up Schwämm­chen so­wie ein Stem­pel­kis­sen zur Hand und fuhr da­mit über die klei­nen Aus­spa­run­gen.
  • Als Nächs­tes bas­tel­te ich die Sei­ten des Pumps, die auch als Quar­tier be­zeich­net wer­den. Da­für fer­tig­te ich die bei­den Ele­men­te von Scha­blo­ne #2 je­weils zwei­mal aus Ton­pa­pier an. Wich­tig: Vor dem Ver­stär­ken stanz­te ich in zwei der vier Ein­zel­tei­le klei­ne Lö­cher (sie­he Scha­blo­ne) mit­hil­fe mei­nes Eyelet-Setters ein.
  • Nach­dem ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der bei­den prä­pa­rier­ten Sei­ten­ele­men­te ge­falzt hat­te, kleb­te ich die­se links und rechts an der Soh­le fest. Hin­weis: Da­mit sich bei­de Ein­zel­tei­le auch ex­akt ge­gen­über­la­gen, leg­te ich noch­mals die Soh­len­vor­la­ge von Scha­blo­ne #1 auf die Ton­pa­pi­er­soh­le, um die bei­den hin­te­ren Kle­be­punk­te leich­ter aus­fin­dig ma­chen zu kön­nen.

Die Rück­sei­te des Pumps wird auch Ein­lass ge­nannt und be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #3. Auch hier stanz­te ich vor dem Ver­stär­ken zehn klei­ne Lö­cher in die obe­re Ton­pa­pier­sei­te. Nach dem Fal­zen knick­te ich das Ele­ment leicht in der Mit­te und ver­schloss da­mit im An­schluss den hin­te­ren Soh­len­be­reich.

Maskuline Damenschuhe durch breite Schuhspitze

Da­mit mei­ne Pumps nicht all­zu fe­mi­nin aus­se­hen, habe ich das so­ge­nann­te Schuh­blatt und die Vor­der­kap­pe ver­hält­nis­mä­ßig breit ge­stal­tet. Die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #4. Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich wie­der sämt­li­che Ein­zel­tei­le der Bas­tel­vor­la­ge aus Ton­pa­pier an. Dar­auf­hin stanz­te ich in die Au­ßen­sei­te des Schuh­blatts sechs klei­ne Lö­cher ein und ver­stärk­te erst ein­mal nur die­ses Ele­ment.

  • Wich­tig: Nach dem Fal­zen der Knick- und Kle­be­l­i­ni­en brach­te ich nur die in­ne­re Ver­stär­kung der Vor­der­kap­pe am be­reits fer­tig­ge­stell­ten Schuh­blatt an.

Bild von breiter Spitze eines PapierpumpsDie­ses Kon­strukt kleb­te ich dann gleich dar­auf vor­ne an der In­nen­soh­le fest. Mit der üb­rig ge­blie­be­nen Au­ßen­sei­te der Vor­der­kap­pe ver­klei­de­te ich nun sämt­li­che Kle­be­la­schen der Schuh­spit­ze. Tipp: Um die re­la­tiv schar­fe Pa­pier­kan­te am Über­gang zwi­schen Schuh­blatt und Vor­der­kap­pe ab­zu­mil­dern, fuhr ich ei­ni­ge Male mit ei­nem fei­nen Schleif­pa­pier (Kör­nung 1000) dar­über.

Military Pumps haben massiven Trichterabsatz

Das Bas­teln des Schuh­ab­sat­zes ist der schwie­rigs­te Teil des ge­sam­ten Mo­tivs. Di­rekt beim Zu­recht­schnei­den der Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #5 muss­te ich dar­auf ach­ten, dass beim trich­ter­för­mi­gen Ele­ment die Au­ßen­sei­te gleich­zei­tig die Lauf­soh­le ist.

Collage mit Anleitungsschritten: Hohen Absatz für Papierschuhe basteln. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Dem­entspre­chend ver­wen­de­te ich für die­ses Stück, ein mit punk­ten ge­präg­tes brau­nes Ton­pa­pier.

Bild vom Schuheinlass grüner Damenpumps aus PapierAn der Un­ter­sei­te des trich­ter­för­mi­gen Ein­zel­teils kleb­te ich dar­auf­hin das klei­ne stern­för­mi­ge Ele­ment fest. Da­bei war es wich­tig, dass die brau­ne Lauf­soh­le nach au­ßen zeig­te. Für die Ab­satz­rück­sei­te brach­te ich im An­schluss das größ­te Teil von Scha­blo­ne #5 an der bis­he­ri­gen Ab­satz­kon­struk­ti­on an. Den da­mit fer­tig­ge­stell­ten Trich­ter­ab­satz be­fes­tig­te ich dann mit vor­an­ste­hen­den Kle­be­la­schen un­ten an der In­nen­soh­le.

  • Zu gu­ter Letzt ka­schier­te ich noch die un­schö­nen Za­cken, in­dem ich den Ver­klei­dungs­bo­gen hin­ten über die Ver­bin­dungs­stel­le zwi­schen Ab­satz und Schuh­ein­lass kleb­te.

Bild von Unterseite eines grünen PapierpumpsAuch wenn der Ab­satz­schuh nun schon als sol­ches zu er­ken­nen war, fehl­ten noch Tei­le der Lauf­soh­le. Die­se be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #6. Bei­de Ele­men­te der Vor­la­ge fer­tig­te ich ein­mal aus Moos­gum­mi und ein­mal aus mei­nem ge­präg­ten Ton­pa­pier an. Zu­al­ler­erst kleb­te ich mei­ne bei­den Moos­gum­mizwi­schen­soh­len un­ten auf die In­nen­soh­le und auf den Ab­satz­bo­den. Ab­schlie­ßend ver­klei­de­te ich das Gan­ze mit dem ge­punk­te­ten Ton­pa­pier.

Große Schuhmacherkunst durch feine Ziernähte

Zur Ver­ede­lung der Pa­pier­schu­he nahm ich ein dun­kel­brau­nes Sa­tin­band zur Hil­fe. Als Ers­tes ver­klei­de­te ich da­mit sämt­li­che Über­gangs­kan­ten. Da­durch be­kam der Ab­satz­bo­den und der ge­sam­te Soh­len­be­reich eine mar­kan­te Sil­hou­et­te. Als wei­te­re Be­son­der­heit schnitt ich mir aus dem Sa­tin­band eine fei­ne Zier­naht zu­recht. Das dün­ne Band zog ich dar­auf­hin ein­mal rings­um durch die ge­stanz­ten Lö­cher in der Nähe der Schaft­ab­schluss­kan­te. Die En­den der Naht kleb­te ich in den hin­te­ren Lö­chern des Ein­las­ses fest.

  • Tipp: Beim Schnei­den des Sa­tin­bands fiel mir auf, dass der Stoff zum Aus­fran­sen neigt. Des­halb ver­öde­te ich das Band zu­nächst mit­hil­fe der Flam­me ei­nes Feu­er­zeugs, be­vor ich es am Pa­pier­schuh be­fes­tig­te.

Picture of beautiful ladies high heel with Camouflage pattern for ball crushingNach dem Ver­edeln mei­nes Ab­satz­schuhs mal­te ich ein Ca­mou­fla­ge­mus­ter auf. Auf­grund des­sen, dass mei­ne Pumps eine dun­kel­grü­ne Au­ßen­sei­te hat­ten, muss­te ich mir le­dig­lich schwar­ze, brau­ne und beige­far­be­ne Acryl­far­be zu­recht­le­gen. Nach dem Be­ma­len leg­te ich mein Bas­tel­mo­tiv für cir­ca zwei Stun­den zum Trock­nen. Tipp: Um die Far­ben mit dem Pa­pier und dem Sa­tin­band ver­schmel­zen zu las­sen, be­sprüh­te ich mei­ne Schüh­chen als Fi­nish noch mit ei­nem mat­ten Acryl­lack.

Fazit: Das Basteln von Schuhen befeuert weibliches Verlangen

Mei­ne do­mi­nan­ten Da­men­schu­he sind ein mit­tel­schwe­res Mo­tiv. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Paa­res be­nö­tig­te ich gut und ger­ne sechs Stun­den rei­ne Bas­tel­zeit. Ich fin­de es scha­de, dass Ur­su­la von der Ley­en wäh­rend ih­rer Amts­zeit als Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin im Ka­bi­nett Mer­kel III nie sol­che Pumps ge­tra­gen hat.

Bild von Tarnfleck Pumps mit hohem Absatz. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinWie ist es bei Ih­nen? Schau­en Sie sich auch manch­mal ein­fach nur so Ihre Schu­he an? Mir geht es bei mei­nen sechs Paar Pumps so. Fast noch wie neu lie­gen mei­ne Ab­satz­schu­he im Ori­gi­nal­kar­ton auf ei­nem Schrank. Ob­wohl ich we­nig Ge­le­gen­heit habe mei­ne wert­volls­ten Be­sitz­tü­mer aus­zu­füh­ren, könn­te ich stän­dig neue Pumps kau­fen. Sie wer­den es viel­leicht nicht glau­ben, aber als ich beim Ent­wer­fen die­ser Pa­pier­schu­he war, flo­gen ech­te Mi­li­ta­ry Pumps aus Le­der wie von Geis­ter­hand in den Wa­ren­korb mei­nes Lieb­lings­on­line­shops. Sie nicht zu kau­fen war wohl das Schwers­te, was ich bis zu die­sem Zeit­punkt tun muss­te. Vor al­lem da mein Schuh­kon­tin­gent noch lan­ge nicht aus­ge­reizt ist.

So fand eine bri­ti­sche Stu­die her­aus, dass eine durch­schnitt­li­che, er­wach­se­ne Frau nicht mehr als 40 Paar Schu­he be­sitzt.

Sa­scha: Schu­he zum Aus­ma­len – Rät­sel­spie­le für Kin­der. gws2.de (02/2017).

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Silvester: Schwein und Kleeblatt aus Papier basteln

Hat­ten Sie im ver­gan­ge­nen Jahr aus­rei­chend Schwein? Falls nicht soll­ten Sie die­ses Sil­ves­ter Ih­ren Glücks­vor­rat dies­mal bes­ser auf­tan­ken. Da­für ist auch nichts wei­ter nö­tig, als mit klei­nen Glücks­brin­gern in das neue Jahr zu rut­schen. Da­mit Ih­nen For­tu­na hold ist, soll­ten Sie kein Ri­si­ko ein­ge­hen und bei der Wahl der Glücks­bo­ten auf Alt­her­ge­brach­tes zu­rück­grei­fen. In deutsch­spra­chi­gen Kul­tur­räu­men bie­tet sich das Schwein als Ta­lis­man be­son­ders an, da es sich schon jahr­tau­sen­de­lang be­währt hat. Be­reits die al­ten Ger­ma­nen glaub­ten, dass Wild­schwei­ne Glück­se­lig­keit brin­gen, wes­halb sie die ul­ki­gen Paar­hu­fer als hei­li­ge Tie­re ver­ehr­ten.

Yet the pig as a po­si­ti­ve sym­bol also dates back to an­ci­ent times, when the wild boar was re­ver­ed as a holy ani­mal by the Ger­ma­nic tri­bes of cen­tral Eu­ro­pe and sou­thern Scan­di­na­via.

Knauf, Mar­kus: Word of the Week: Glücks­brin­ger. germany.info (12/2016).

Bild von Quilling Schweinen als Silvesterdekoration. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinDas Schwein sorgt auch au­ßer­halb der Glau­bens­leh­re für Glück. Denn mit ei­ner Schellen-Daus konn­te be­stimmt schon so manch ge­wief­ter Kar­ten­spie­ler ei­nen Stich lan­den. Auch wer im Mit­tel­al­ter do­mes­ti­zier­te Schwei­ne be­saß, der war ge­seg­net und muss­te nie­mals Hun­ger lei­den. Das Haus­schwein stand zu je­ner Zeit dem­entspre­chend nicht nur für Glück, son­dern vor al­lem für Wohl­stand.

The re­ason they’re tied in with good for­tu­ne is quite simp­le: to pos­sess ple­nty of pigs was a sign of wealth and pro­spe­ri­ty in the Midd­le Ages.

Kersch­bau­mer, Tat­ja­na: Dead lu­cky! What Ger­mans con­sider lu­cky charms. goethe.de (12/2016).

Wer im nächs­ten Jahr be­son­ders viel Glück braucht, der soll­te nicht nur die Nähe zu ei­nem Schwein, son­dern auch zu ei­nem Klee­blatt su­chen. Wuss­ten Sie, dass die Chan­ce ein Klee­blatt mit vier Blät­tern zu fin­den bei eins zu 10.000 steht?

The four-leaf clover, or sham­rock, is thought of as a good luck charm in part be­cau­se of its ra­ri­ty in na­tu­re. It is esti­ma­ted that the chan­ces of fin­ding a four-leaf clover are one in 10,000.

Sil­ver­man, Adri­en­ne: Four-Leaf Clover Su­pers­ti­ti­on. psychiclibrary.com (12/2016).

Glück für den­je­ni­gen, der solch ein Uni­kat auf ei­ner Wie­se fin­det. Pech für den Klee, denn hat solch ein Schmet­ter­lings­blüt­ler mehr als drei Blät­ter, dann lei­det das Ge­wächs an ei­ner Gen­mu­ta­ti­on.

Collage von rosa Schwein auf einem Kleeblatt als Silvesterdekoration. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Der Grund da­für, dass das Klee­blatt als Glücks­sym­bol gilt, hängt nicht nur mit der Sel­ten­heit von vier­blätt­ri­gen Ex­em­pla­ren zu­sam­men. Der Le­gen­de nach hat der Hei­li­ge Sankt Pa­trick im 5. Jahr­hun­dert ge­wöhn­li­che Klee­blät­ter da­für ver­wen­det, um beim Mis­sio­nie­ren die Drei­fal­tig­keit zu er­klä­ren. Durch die drei Blät­ter an ei­nem Klee­blatt ver­stand selbst der erz­kon­ser­va­tivs­te An­hän­ger des Po­ly­the­is­mus, dass Gott aus dem Va­ter, dem Sohn und dem Hei­li­gen Geist be­steht.

Le­gend says that St. Pa­trick used the sham­rock to vi­sual­ly il­lus­tra­te the con­cept of the Tri­ni­ty (the Fa­ther, the Son, and the Holy Spi­rit) when try­ing to con­vert po­ly­the­i­stic pa­gans to Chris­tia­ni­ty.

Merks, Joost: Sham­rock. hellokids.com (12/2016).

Sie wol­len am Sil­ves­ter­abend in Sa­chen Glück nichts dem Zu­fall über­las­sen? Dann habe ich für Sie eine Tisch­de­ko­ra­ti­on aus ei­nem Schwein und ei­nem Klee­blatt ent­wor­fen. Und da­mit auch wirk­lich je­der un­ab­hän­gig von sei­nen Bas­tel­fä­hig­kei­ten schnell zu ei­nem Glücks­brin­ger kommt, wen­de­te ich zum An­fer­ti­gen die be­son­ders ein­fa­che Quilling-Technik an.

Collage von Silvester: Schwein und Kleeblatt aus Papier basteln. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Der drei­di­men­sio­na­le Glücks­bo­te aus Pa­pier ist 10 Zen­ti­me­ter breit und 7 Zen­ti­me­ter hoch.

Kleeblatt und Schwein basteln

Bild von grünem Quilling Kleeblatt als Glücksbringer für SilvesterZum Bas­teln der zwei­tei­li­gen Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on ver­wen­de­te ich nichts wei­ter als Ton­pa­pier, eine Sche­re und ei­nen Holz­spieß. Zu­dem nahm ich flüs­si­gen Kle­ber und neun ge­wöhn­li­che Haus­halts­gum­mis (Gum­mi­rin­ge) zur Hil­fe. Wäh­rend­des­sen das Klee­blatt aus den Quilling-Figuren Te­ardrop und Tri­ang­le be­steht, er­for­dert das Schwein oben­drein die Fi­gur Tight Coil.

Bild von Holzspieß, der eine Quilling-Figur aufdrehtBe­vor ich al­ler­dings mit dem Auf­dre­hen der For­men be­gin­nen konn­te, muss­te ich zu­erst mei­nen Schasch­lik­spieß prä­pa­rie­ren. Dazu spal­te­te ich ein Ende des Spie­ßes mit­hil­fe ei­nes schar­fen Bas­tel­mes­sers, so­dass sich dar­auf­hin Pa­pier­strei­fen da­zwi­schen­ste­cken lie­ßen. Des Wei­te­ren fer­tig­te ich zwei ein­fa­che Ab­mes­sungs­scha­blo­nen aus Kar­ton­pa­pier an, da­mit alle Be­stand­tei­le mei­ner bei­den Mo­ti­ve auch gleich­groß wur­den.

  • Scha­blo­ne Klee­blatt: Kreis­durch­mes­ser 4,5 Zen­ti­me­ter.
  • Scha­blo­ne Schwein: Kreis­durch­mes­ser 2 Zen­ti­me­ter.

Nach­dem ich die Vor­be­rei­tungs­schrit­te ab­ge­schlos­sen hat­te, be­gann ich mit dem Bas­teln des Pa­pier­klee­blatts. Dazu schnitt ich aus grü­nem Ton­pa­pier fol­gen­de Pa­pier­strei­fen aus:

  • 8x: 200 x 1 Zen­ti­me­ter.
  • 1x: 100 x 1 Zen­ti­me­ter.

Hin­weis: Aus ei­nem ein­zel­nen Ton­pa­pier­bo­gen konn­te ich kei­ne Strei­fen die­ser Län­ge her­aus­schnei­den. Des­halb kleb­te ich ein­fach meh­re­re klei­ne Pa­pier­strei­fen an­ein­an­der. Im nächs­ten Schritt steck­te ich ei­nen grü­nen Ton­pa­pier­strei­fen nach dem an­de­ren auf mei­nen Holz­spieß und dreh­te Tight Coil Fi­gu­ren. Im­mer wenn ich eine eng auf­ge­dreh­te Schne­cke fer­tig­ge­stellt hat­te, zog ich die­se ab und fi­xier­te die Form für 30 Mi­nu­ten mit­hil­fe ei­nes Haus­halts­gum­mis.

Glückskleeblatt mit Quilling-Technik kleben

Als mei­ne Tight Coil Fi­gu­ren ihre Form an­ge­nom­men hat­ten, trans­for­mier­te ich die­se zu Loo­se Coil Fi­gu­ren. Dazu ent­fern­te ich die Gum­mi­rin­ge und ließ eine eng auf­ge­dreh­te Schne­cke nach der an­de­ren in­ner­halb des aus­ge­schnit­te­nen Krei­ses mei­ner Scha­blo­ne auf­plop­pen.

Bild von den Quilling-Figuren Teardrop und Triangle (Arrow)

Die da­bei ent­ste­hen­den, im­mer gleich­gro­ßen Loo­se Coil For­men fi­xier­te ich dar­auf­hin mit­hil­fe von flüs­si­gem Kle­ber.

Bild von Kleeblatt aus Papier, welches aus Quilling-Figuren zusammengeklebt wirdGanz zum Schluss form­te ich mit mei­nen Fin­gern aus den Loo­se Coil Fi­gu­ren acht Trop­fen und ein Drei­eck. Letz­te­res ist der Stiel des Klee­blatts, die­sen bog ich leicht pfeil­för­mig zu­recht. Im letz­ten Schritt muss­te ich nur noch mei­ne neun Ele­men­te an den Sei­ten zu ei­nem Kreis zu­sam­men­kle­ben und schon hat­te ich den ers­ten Teil mei­ner Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on fer­tig­ge­stellt.

Glücksschwein sieht wie ein Weinfass aus

Der Schwei­ne­kör­per be­steht aus drei Tei­len. Da­für schnitt ich mir fol­gen­de Strei­fen aus ro­sa­far­be­nem Ton­pa­pier zu­recht:

  • 2x: 800 x 2 Zen­ti­me­ter.
  • 1x: 15 x 4 Zen­ti­me­ter (Ver­bin­dungs­stück).

Aus den acht Me­ter lan­gen Pa­pier­strei­fen dreh­te ich mir zwei Tight Coil Fi­gu­ren.

Collage mit Anleitungsschritten, um einen Schweinekörper aus der Quilling-Figur Tight Coil zu basteln. Erstellt von Fine Art Künstlerin Veronika Vetter

Nach­dem ich die en­gen Pa­pier­schne­cken von mei­nem Holz­spieß ab­ge­zo­gen hat­te, drück­te ich die In­nen­sei­ten der Krin­gel mit mei­nen Dau­men nach au­ßen. So­mit ent­stand die Vorder- und Rück­sei­te des Schwein­chens.

  • Als mir die Form mei­ner Tight Coil Fi­gu­ren ge­fiel, fi­xier­te ich die­se, in­dem ich Kle­ber in die aus­ge­höhl­ten Schne­cken tröp­fel­te.
  • Zum Voll­enden des ro­sa­far­be­nen Wein­fas­ses kleb­te ich dar­auf­fol­gend bei­de Hälf­ten an­ein­an­der.
  • Um die Kle­be­l­i­nie in der Mit­te zu ver­ste­cken, wi­ckel­te ich au­ßer­dem das mit Kle­ber be­stri­che­ne Ver­bin­dungs­stück ein­mal um den Schwei­ne­kör­per.

Für die Schwei­ne­na­se, die vier Füße und das Rin­gel­schwänz­chen muss­te ich mir wie­der ro­sa­far­be­ne Ton­pa­pier­strei­fen zu­recht­schnei­den:

  • 1x: 150 x 0,5 Zen­ti­me­ter (Nase).
  • 4x: 70 x 1 Zen­ti­me­ter (Füße).
  • 1x: 5 x 0,2 Zen­ti­me­ter (Schwänz­chen).

Ab­ge­se­hen vom Rin­gel­schwänz­chen fer­tig­te ich aus den an­de­ren Pa­pier­strei­fen fünf Tight Coil Fi­gu­ren an.

Collage vom Ankleben der Extremitäten an ein Papierschwein. Gebastelt von Fine Art Künstlerin Veronika Vetter

Auch die­se Quilling-Figuren drück­te ich mit mei­nen Dau­men leicht nach au­ßen und fi­xier­te die Form mit Kle­ber. Als die Füß­chen ei­ni­ger­ma­ßen sym­me­trisch wa­ren, kleb­te ich die­se mit der Nase am Schwei­ne­kör­per fest.

  • Das Rin­gel­schwänz­chen dreh­te ich zu ei­ner Spi­ral­nu­del und be­fes­tig­te es hin­ten am Schwei­ne­po.
  • Für die Au­gen ver­wen­de­te ich vor­ge­fer­tig­te Kul­ler­au­gen aus Plas­tik, die ich ein­fach über die Schwei­ne­na­se kleb­te.

Fazit: Schweineohren sind zum Anknabbern

Die drei­ecks­för­mi­gen Schwei­neoh­ren mei­ner Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on be­stehen aus fol­gen­den Pa­pier­strei­fen:

  • 2x: 50 x 0,7 Zen­ti­me­ter.

Aus die­sen bei­den Ton­pa­pier­strei­fen dreh­te ich mir zu­erst zwei Tight Coil Fi­gu­ren, die ich wie beim Klee­blatt zu­nächst für 30 Mi­nu­ten mit je­weils ei­nem Haus­halts­gum­mi fest­bin­den muss­te. Dar­auf­hin nahm ich mei­ne Schwei­ne­scha­blo­ne zur Hand und öff­ne­te dar­in mei­ne Krei­se, so­dass ich zwei Loo­se Coil Fi­gu­ren er­hielt. Die­se Form fi­xier­te ich mit flüs­si­gem Kle­ber und drück­te mir dar­aus zwei gleich­gro­ße Drei­ecke. Ab­schlie­ßend kleb­te ich die Öhr­chen am Ver­bin­dungs­stück über dem Schwei­nege­sicht fest und hat­te da­mit den zwei­ten Teil mei­ner Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on fer­tig­ge­stellt.

Bild von Silvesterschwein auf einem Kleeblatt mit Caipirinha und Ferrero Raffaello aus Fimo. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinZum Bas­teln von ei­nem Schwein samt Klee­blatt be­nö­tig­te ich un­ge­fähr zwei Stun­den, wo­bei das Aus­schnei­den der Pa­pier­strei­fen na­tür­lich die meis­te Zeit in An­spruch nahm. Um vom Schwein am Sil­ves­ter­abend Glück zu be­kom­men, ist es üb­ri­gens nicht nö­tig, eine Schwei­ne­len­de auf den hei­ßen Stein oder in den Fon­due­topf zu le­gen. Die rei­ne An­we­sen­heit des Glücks­brin­gers als Tisch­de­ko­ra­ti­on ist völ­lig aus­rei­chend.

Lus­ti­ger­wei­se könn­te Schwei­ne­fleisch tat­säch­lich ein dop­pel­tes Glück­ses­sen sein, wenn Sie be­den­ken, dass Wie­sen­klee eine Lieb­lings­spei­se der lus­ti­gen Paar­hu­fer ist. Lei­der wer­den Mast­schwei­ne heut­zu­ta­ge im Prin­zip nur noch mit In­dus­trie­ab­fäl­len ge­füt­tert, wor­un­ter sich ga­ran­tiert kei­ne Klee­blät­ter be­fin­den. Trotz­dem ste­hen klei­ne Fer­kel je­des Jahr auf mei­nem Sil­ves­ter­me­nü; als Des­sert in Mar­zi­pan­form.

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Nikolaus: Geschenkverpackung basteln - Anleitung

Was ma­chen ei­gent­lich Men­schen am 6. De­zem­ber, die kei­ne Kin­der ha­ben? Na­tür­lich trotz­dem den Ni­ko­laus­tag fei­ern. Ab­ge­se­hen vom Ge­burts­tag gibt es kei­nen pas­sen­de­ren An­lass, um sei­nen Kol­le­gen oder Freun­den ein klei­nes Ge­schenk zu ma­chen. Schließ­lich wird je­des Jahr am Ni­ko­laus­tag ge­zeigt, wie er­fül­lend und pro­duk­tiv eine ech­te Freund­schaft sein kann. Denn was Pe­trus für den gu­ten Je­sus war, das ist Knecht Ru­precht für den Ni­ko­laus.

Aber er wand­te sich um und sprach zu Pe­trus: Hebe dich, Sa­tan, von mir! du bist mir är­ger­lich; denn du meinst nicht was gött­lich, son­dern was mensch­lich ist.

Mat­thä­us 16,23: Die ers­te An­kün­di­gung von Jesu Lei­den und Auf­er­ste­hung. bibel-online.net (12/2016).

Ha­ben Sie auch je­man­den mit dem Sie eine freund­schaft­li­che Be­zie­hung füh­ren, die sich zwi­schen Him­mel und Höl­le be­wegt? Dann ist mei­ne zwei­deu­ti­ge Ge­schenk­ver­pa­ckung zum Nach­bas­teln ge­nau das Rich­ti­ge für Sie.

Picture of Santa Clause Packaging Box by Veronika Vetter Fine ArtistLan­ge Zeit wa­ren die ver­klei­de­ten Nach­fah­ren des Hei­li­gen Ni­ko­laus von Myra auf sich al­lei­ne ge­stellt. Nach dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg ver­lor die römisch-katholische Kir­che hier­zu­lan­de an Ein­fluss und so wur­den die Zei­ten für die freund­li­chen Weiß­bär­te im­mer schwe­rer. Die Kin­der­lein re­spek­tier­ten und be­wun­der­ten Ni­ko­laus nicht mehr so wie frü­her, was auch am Christ­kind lag.

Erst als im 16. Jahr­hun­dert das gü­ti­ge Christ­kind am 24. De­zem­ber selbst für klei­ne Ra­bau­ken im­mer ein rich­ti­ges Prä­sent be­reit­hielt, [...].

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Ver­kaufs­stand für den Weih­nachts­markt bas­teln. gws2.de (12/2016).

Bild von Knecht Ruprecht aus Papier (Weihnachtsgeschenk)Um die Lüm­mel wie­der auf den rech­ten Weg zu füh­ren, tauch­ten im 17. Jahr­hun­dert plötz­lich Flug­blät­ter auf, die Höl­len­we­sen zeig­ten, wel­che Kin­der in ih­ren Klau­en ge­fan­gen hiel­ten. Und so er­zähl­te man sich, dass der Hei­li­ge Ni­ko­laus an ei­nem 5. De­zem­ber bei ei­ner nächt­li­chen Wan­de­rung Knecht Ru­precht traf. Die­ser bot sich an, un­ge­zo­ge­ne Kin­der mit sei­ner Rute zu dis­zi­pli­nie­ren. Soll­te das auch nicht hel­fen, dann wür­de er die klei­nen Ra­bau­ken so­gar mit in die Un­ter­welt neh­men, um sie dort wei­ter zu quä­len.

Le­gends say that he joi­n­ed St. Ni­cho­las on his treks the night be­fo­re St. Ni­cho­las’ fe­ast. [...] Other times he is de­pic­ted with his sack, or even a wa­sh­tub, which he uses to car­ry naugh­ty child­ren to the un­der­world whe­re he will la­ter tor­tu­re and pos­si­bly even eat them.

Thomp­son, Chris­ta: The Dark Side of Christ­mas, the Le­gend of Kram­pus. thefairytaletraver.com (12/2016).

Collage von Nikolausverpackung, die vor einem Christbaum steht. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Dazu sei ge­sagt, dass Knecht Ru­precht be­reits die hu­ma­ne und so­zia­li­sier­te Form ei­nes Höl­len­ver­tre­ters ist. Über die Jah­re hat er sein Äu­ße­res dem Ni­ko­laus an­ge­gli­chen, nur an der Kör­per­hy­gie­ne man­gelt es noch. Sein Name setzt sich aus „rau­he Percht” zu­sam­men, was schon auf­zeigt, wie sei­ne heid­ni­schen Vor­fah­ren so ge­tickt ha­ben. Denn wer wie ich, ein baye­ri­sches Cow­girl ist oder süd­lich der Ben­ra­ther Li­nie lebt, der kennt even­tu­ell den Perch­ten­lauf.

Ge­fürch­te­ter sind da schon die Schiech­perch­ten, die nicht sel­ten auch da­für ver­ant­wort­lich sind, dass klei­ne Kin­der an­fan­gen zu wei­nen. Sie ha­ben schau­ri­ge Mas­ken auf und sind meist mit Ru­ten oder Zwei­gen be­waff­net, [...].

Pfaf­fin­ger, Chris­ti­na: Ni­ko­laus, Kram­pus und Perch­ten und Rauh­näch­te. chiemsee-alpenland.de (12/2016).

Bild von Schokolade und Walnüsse als NikolausgeschenkDie Fi­gur des Knecht Ru­precht ent­wi­ckel­te sich dem­zu­fol­ge aus dem ge­hörn­ten Kram­pus. Vor der Chris­tia­ni­sie­rung wa­ren die­se geiß­bock­ar­ti­gen Zeit­ge­nos­sen für die Dä­mo­nen­ver­trei­bung zu­stän­dig, spä­ter aßen sie für den Ni­ko­laus bös­ar­ti­ge Kin­der. Das Wort Kram­pus be­deu­tet im Alt­hoch­deut­schen Klaue, was be­weist, dass man die­se Teu­fels­bur­schen be­reits frü­her bes­ser ge­mie­den hat.

The name Kram­pus is de­ri­ved from the Old High Ger­man word for „claw”.

Amo­le, Mi­cha­el: The Ori­gin of Kram­pus. krampusfest.com (12/2016).

Um die nun fast schon vier­hun­dert­jäh­ri­ge Män­ner­freund­schaft zwi­schen Ni­ko­laus und Knecht Ru­precht zu eh­ren, habe ich eine lus­ti­ge Ge­schenk­ver­pa­ckung de­signt. Mit­hil­fe die­ser kön­nen Sie selbst ent­schei­den, ob der Be­schenk­te ein Mit­bring­sel vom Ni­ko­laus ver­dient hat oder doch eher ein Fall für Knecht Ru­precht ist.

Bild vom Nikolaus und Krampus als Geschenkverpackung aus Papier - kreiert von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künsterlin

Mei­ne qua­dra­ti­sche Ni­ko­laus Ge­schenk­ver­pa­ckung ist 15 Zen­ti­me­ter breit und 12 Zen­ti­me­ter hoch. Das ge­räu­mi­ge Mo­tiv mit hö­hen­ver­stell­ba­rer Krepp­pa­pier­müt­ze ba­siert auf ei­ner Blu­men­topf­form und ist su­per ein­fach zu bas­teln.

Bastelanleitung für Geschenkverpackung

Bild von zwei Einzelteilen für den PapierblumentopfFür die Sta­bi­li­tät der Ni­ko­laus Ge­schenk­ver­pa­ckung sorgt ro­ter Ton­kar­ton. Zu­dem ver­wen­de­te ich haut­far­be­nes Ton­pa­pier und ro­tes Krepp­pa­pier. Für die sanf­te Hap­tik ist wei­ße Wat­te, wei­ßer Moos­gum­mi so­wie ro­ter Chen­il­le­draht ver­ant­wort­lich. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, ein Falz­beil samt Li­ne­al, et­was flüs­si­gen Kle­ber und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verstärken des Tonpapiers mithilfe von rotem TonkartonIm ers­ten Schritt fer­tig­te ich mir die Blu­men­topf­form an. Auf Scha­blo­ne #1 be­fin­den sich da­für die bei­den Sei­ten­wän­de und auf Scha­blo­ne #2 das Bo­den­ele­ment. Zu­erst schnitt ich die Sei­ten­tei­le aus mei­nen bei­den Pa­pier­sor­ten zu­recht und kleb­te gleich da­nach das haut­far­be­ne Ton­pa­pier­ele­ment auf den Ton­kar­ton. Als ich di­rekt im An­schluss die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der bei­den Sei­ten­wän­de ge­falzt hat­te, wid­me­te ich mich dem Bo­den.

Die bei­den prä­pa­rier­ten Ele­men­te von Scha­blo­ne #2 kleb­te ich zu­nächst nicht auf­ein­an­der. Viel­mehr be­fes­tig­te ich erst eine Sei­ten­wand am ro­ten Ton­kar­ton­bo­den. Gleich da­nach kleb­te ich das zwei­te Sei­ten­ele­ment fest, so­dass das Gan­ze schon wie ein drei­di­men­sio­na­ler Blu­men­topf aus­sah. Zum Ver­klei­den der Kle­be­l­i­ni­en und zur Ver­stär­kung be­fes­tig­te ich ab­schlie­ßend das haut­far­be­ne Ton­pa­pier­ele­ment von Scha­blo­ne #2 un­ten am Blu­men­topf­bo­den.

  • Als Nächs­tes be­rei­te­te ich mir ro­tes Krepp­pa­pier vor. Das dün­ne Pa­pier hat­te eine Län­ge von 50 Zen­ti­me­tern und eine Brei­te von 18 Zen­ti­me­tern.
  • Die­ses groß­flä­chi­ge Pa­pier­stück kleb­te ich dar­auf­fol­gend ein­mal rund um die obe­re Au­ßen­sei­te mei­nes Blu­men­topfs als Ni­ko­laus­müt­ze auf.

Nikolaus hat ein sehr weiches Gesicht

Bild vom Umkleben des Blumentopfs mit weißem MoosgummiAls ich die Müt­ze mit ei­nem flau­schi­gen, ro­ten Chen­il­le­draht ver­schlos­sen hat­te, fer­tig­te ich Scha­blo­ne #3 aus wei­ßem Moos­gum­mi an. Mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers schnitt ich den Kreis aus dem Ele­ment und kleb­te an­schlie­ßend das wei­che Ge­sicht des Ni­ko­laus auf eine Blu­men­topf­hälf­te. Gleich dar­auf schnitt ich mir den Hin­ter­kopf des Mo­tivs von Scha­blo­ne #4 zu­recht.

Bild vom Aufkleben des Nikolausgesichts auf die GeschenkverpackungDie­ses Moos­gum­mi­ele­ment kleb­te ich auf die an­de­re Blu­men­topf­sei­te. Hin­weis: Durch die bei­den Ge­sichts­hälf­ten wer­den die Kle­be­rän­der der Müt­ze au­to­ma­tisch ver­klei­det. Auf Scha­blo­ne #5 be­fin­den sich der Bart und die Nase des Ni­ko­laus. Zu­dem kleb­te ich der Ge­schenk­ver­pa­ckung noch zwei vor­ge­fer­tig­te Kul­ler­au­gen auf. Die Wan­gen und den Schnurr­bart ak­zen­tu­ier­te ich zu­dem noch mit Stem­pel­far­ben.

Geschenkverpackung ist ein federweiches Wohlfühlpaket

Bild von Watte an Nikolausmütze klebenZu gu­ter Letzt kleb­te ich der Ni­ko­laus­müt­ze noch eine brei­te Krem­pe aus han­dels­üb­li­cher, wei­ßer Wat­te auf. Auch die Au­gen­brau­en wa­ren bei mir aus die­sem sam­ti­gen Ma­te­ri­al. Tipp: Be­vor ich die Ge­schenk­ver­pa­ckung be­füll­te, ließ ich das Mo­tiv für eine Stun­de bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur gut trock­nen. Apro­pos Be­fül­len, was schenkt man ei­gent­lich Freun­den zum Ni­ko­laus?

Bild von Knecht Ruprecht aus Papier mit SchokoladennikolausDas hängt wohl da­mit zu­sam­men, wel­che Ver­pa­ckung sich der Be­schenk­te ver­dient hat. Der ori­gi­nal Kram­pus be­glück­te sei­ne Op­fer ne­ben Ru­ten­hie­ben auch ger­ne mal mit Koh­le­bri­ketts. Heut­zu­ta­ge wür­de Knecht Ru­precht je­doch eher lang­wei­li­ge Nüs­se, Man­da­ri­nen und Äp­fel ver­schen­ken. Wer im ver­gan­ge­nen Jahr al­ler­dings ein treu­er Freund war, der hat sich et­was Bes­se­res ver­dient.

Picture of Santa Clause made of Paper for Cookies by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine ArtistWie wäre es also, wenn Sie für Ihre Liebs­ten die Weih­nachts­bä­cke­rei öff­nen und eine Va­ria­ti­on aus selbst ge­ba­cke­nen Plätz­chen zu­sam­men­stel­len? Platz ge­nug bie­tet die Ni­ko­laus Ge­schenk­ver­pa­ckung al­le­mal und in nur 45 Mi­nu­ten ha­ben Sie ein flau­schi­ges Ex­em­plar ge­bas­telt. Ich be­fül­le mei­ne Weih­nachts­ver­pa­ckun­gen mit ech­ten Nürn­ber­ger Leb­ku­chen. Viel­leicht lege ich in Knecht Ru­precht zur Stra­fe nur brau­ne, na­tur­be­las­se­ne Ho­nig­ku­chen, die im­mer bis zum Schluss üb­rig blei­ben.

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