Das tägliche Brot eines Papierbastlers ist definitiv Tonpapier, im englischen Sprachraum als „construction paper” bzw. „sugar paper” bekannt. Dieser besondere Werkstoff ist erhältlich in vielfältigen Farben, Grammaturen und Größen, ist des Weiteren preiswert und bringt alle Eigenschaften mit, welche zum Basteln benötigt werden.
In einer Langzeitumfrage zwischen 2013 und 2014 gaben 46% unserer Webseitenbesucher an, dass Tonpapier zu ihrem absoluten Lieblingspapier gehört. Warum ist gerade dieses Papier so beliebt? Wie wird es hergestellt? Gibt es Unterschiede und worauf müssen Sie beim Kauf achten? Diesen Fragen bin ich nachgegangen und werde diese hier für Sie klären.
Tonpapier trägt viele Namen
Wenn Sie online in einem Bastelshop oder im Kaufhaus stöbern, kann es sein, dass dickes und buntes Papier als Tonpapier, Tonkarton oder sogar Fotokarton deklariert ist. Anderswo heißt dieses Papier schlicht und einfach Bastelpapier. Was sollen Sie also nehmen? Es ist völlig egal, denn alles ist das Gleiche! Woher der Name Tonpapier genau kommt, ist unbekannt, in diesem Papier befindet sich natürlich kein Ton. Eventuell ist es eine Ableitung von Karton, es könnte jedoch auch an dem getönten Papierbrei bei der Herstellung liegen.
Herstellung von Tonpapier
Wie bereits erwähnt ist Tonpapier sehr preiswert, dies liegt am einfachen Herstellungsverfahren:
- Für die Herstellung des Zellstoffs (engl. pulp) werden in einer alkalischen Lösung feine Holzstücke, meist Fichte oder Lärche, gekocht.
- Dem Holzbrei wird nun sauberes, warmes Wasser und ein erheblicher Anteil an Altpapier hinzugefügt. Der Anteil an Altpapier im Tonpapier ist wesentlich höher als im normalen Druckerpapier. Dieses hat vor allem die Aufgabe den Zellstoffbrei dicker zu machen.
- Damit sich die Fasern miteinander verbinden, werden diese nun gequetscht. Dieser Vorgang nennt sich Gautschen und erspart das Hinzufügen von Klebstoffen.
- Tonpapier gibt es in mindestens 40 unterschiedlichen Farben. Dem Gemisch aus Wasser und Zellstoff wird jetzt ein Farbpigment hinzugeben.
- Der Zellstoffbrei wird nun auf ein Drahtförderband aufgelegt, welches von beiden Seiten mit warmer Luft beblasen wird, sodass das Tonpapier trocknen kann.
- Am Ende wird das Tonpapier auf große Rollen aufgerollt und kann anschließend in die gängigen Größen geschnitten werden.
Tonpapier bietet perfekte Basteleigenschaften
Wenn ich Tonpapier sehe, denke ich ans Basteln. Dies hat folgende Gründe:
- Im Gegensatz zum normalen Druckerpapier ist Tonpapier auch bei gleicher Grammatur stabiler.
- Trotz der Stabilität lässt es sich genauso gut mit allen Schneidewerkzeugen schneiden.
- Tonpapier funktioniert mit allen Klebstoffen, Papiersorten sowie sogar Leder, Plastik und Textilien.
Die raue Oberflächenstruktur von Tonpapier macht es möglich, dass so gut wie alle Flüssigkeiten darauf haften. Damit ist es leicht zu bestempeln, zu bedrucken, zu bemalen und zu beschreiben. Ebenso sind die Falteigenschaften von Tonpapier hervorragend. Generell ist es möglich, mit diesem Papier Origami zu falten. Bei einer höheren Grammatur können mithilfe von Falzbeil und einem Lineal dennoch saubere Knicklinien gebildet werden.
Unsere Tipps für Ihren Tonpapier-Kauf
Bei Tonpapier gilt die Devise viel und groß ist günstiger als wenig und klein. Sehen Sie deshalb unbedingt davon ab, Einzelbögen zu kaufen. Ein Einzelbogen DIN A3 kostet in der Regel 1,50 Euro, verglichen mit einem 500 Blatt Paket, mit 10 Farben in DIN A4 für 10,50 Euro ist dies viel zu teuer. Kaufen Sie Tonpapier auch nicht zu dünn. In unseren Bastelanleitungen finden Sie zwei Grammaturen vor.
- Meistens verwenden wir 130 g/m². Diese Stärke ist perfekt für Basteleien, welche immer noch flexibel sein sollen. Für Motive, die besonders stabil sein müssen, wie z. B. unser T-Rex Dinosaurier sind 300 g/m² die bessere Lösung.
- Ein Nachteil von günstigen Farbsortimenten ist, dass es Tonpapierfarben gibt, welche Sie fast nie benutzen. Diese stapeln sich mit der Zeit. Tipp: Tonpapier funktioniert auch als Pappmaché oder als selbst gebastelter Briefumschlag.
Fazit
Wir gehen mit den meisten Teilnehmern unserer Umfrage d’accord, denn Tonpapier ist auch unser Lieblingspapier, deshalb bestehen fast alle unsere Bastelmotive daraus. Möchten Sie mit dem Basteln anfangen, ist die erste Anschaffung neben Schere und Kleber ein ausreichender und vielseitiger Vorrat an Tonpapier.
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Anne sagt:
Hi Sascha.
Danke für Deine Erklärung.
Auch als Omi habe ich dazugelernt!
Liebe Grüsse
Grosi Anne
Leonie Appelt sagt:
Hallo ihr Bastelfreunde! Ich bin die Leonie und bin gerade dabei Bastelsachen für Weihnachten zu kaufen wenn meine vier Enkelkinder bei mir zu Besuch sind. Dann weiß ich jetzt ja was ich zu besorgen habe. Bei uns im Odenwaldkreis heißt im Geschäft Tonpapier einfach „Bastlpapp” 😀
Alejandra v. d. G. sagt:
Hallo mensen! Meine kleine Schwester ist voll im Bastelfieber. Sie macht Rainbow Looms, Papier und Window Color. Ich kann sowas gar nicht 😀 Naja sie hat bald Geburtstag und ich wollte mal schauen, was man als Bastelpapier so kauft. Danke jetzt weiß ich bescheid. Wensen van Venlo!