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Acrylfarben zum Basteln - Besonderheiten

Bun­te Acryl­far­ben (eng­lisch acrylic paint) ha­ben sich zu den be­lieb­tes­ten Fär­be­mit­teln im Kunst­sek­tor ent­wi­ckelt. Da­durch, dass Acryl­far­ben schnell trock­nen, was­ser­lös­lich sind, äu­ßerst gut de­cken und zu­dem auf so gut wie al­len Un­ter­grün­den haf­ten, ge­hö­ren die zäh­flüs­si­gen Kunst­stoff­far­ben längst nicht mehr nur zum Stan­dard­re­per­toire von Ma­lern. Egal, ob Pa­pier­bast­ler, Bild­hau­er oder Mo­dell­bau­er über­all kom­men die leuch­ten­den Far­ben mehr­heit­lich zum Ein­satz. Selbst Ton- und Mo­del­lier­künst­ler ha­ben schon lan­ge ih­ren Aqua­rell­mal­kas­ten ge­gen die viel­sei­ti­gen Acryl­harz­far­ben ein­ge­tauscht.

Wenn du dein FIMO nach dem Ba­cken ein­fär­ben möch­test, dann eig­net sich da­für am bes­ten Acryl­far­be.

DAoC­F­rEak: FIMO Quick­tipp: Be­ma­len und Ein­fär­ben – Co­lo­ring Po­ly­mer Clay Tu­to­ri­al. youtube.com (09/2016).

Sie in­ter­es­sie­ren sich ak­tu­ell für Acryl­far­ben und über­le­gen viel­leicht so­gar sich ei­ni­ge die­ser nicht ganz preis­wer­ten Fär­be­mit­tel an­zu­schaf­fen? Dann er­fah­ren Sie im fol­gen­den Ar­ti­kel, was die­se Farb­stof­fe so be­son­ders macht, was Sie da­mit be­ma­len kön­nen und wel­che ein­zel­nen Farb­tö­ne Sie un­be­dingt be­nö­ti­gen. Zu­dem be­kom­men Sie Tipps und Tricks, wie Sie am bes­ten mit Acryl­far­ben um­ge­hen.

Was sind Acrylfarben genau?

Bild von roter Acrylfarbe der Marke Winsor & Newton

Die Ge­schich­te der Acryl­far­ben ist schnell er­zählt, denn die glän­zen­den Deck­mit­tel sind eine re­la­tiv neue Er­fin­dung und kom­men aus dem Che­mie­la­bor. Nach­dem der deut­sche Er­fin­der Otto Röhm im Jah­re 1901 mit der Ent­wick­lung von syn­the­ti­schem Acryl­harz den Grund­stein für die heu­te so be­lieb­ten Mal­far­ben ge­legt hat­te, mel­de­te er 1915 ein Pa­tent für Po­ly­acryl­es­ter als Lack­bin­de­mit­tel an.

Aus die­ser Er­fin­dung ent­stan­den kurz dar­auf Acryl­far­ben, die in gro­ßen Men­gen von der In­dus­trie ver­wen­det wur­den.

Rohm se­cu­red in 1915 a pa­tent for po­ly­acrylic es­ter as a paint bin­der used in dry­ing oils in in­dus­tri­al paints and lac­quers. In­iti­al­ly in­ten­ded for in­dus­tri­al use [...].

Joy­ce: A Histo­ry of Acrylic Pain­ting. canvaslot.com (09/2016).

Das Prin­zip von Acryl­far­ben zur Ver­an­schau­li­chung:

Bild von bunten Acrylfarben auf einer Künstlerpalette aus PapierGe­ne­rell be­stehen die zäh­flüs­si­gen Far­ben aus Was­ser (Lö­sungs­mit­tel) und Farb­pig­men­ten. Als Füll­stoff die­nen klei­ne Kunst­h­arz­teil­chen (Bin­de­mit­tel), wel­che in Acryl­far­ben in ei­ner sehr ho­hen Kon­zen­tra­ti­on vor­kom­men. Wird die Far­be nun auf ei­nen fes­ten Un­ter­grund auf­ge­tra­gen, ver­duns­tet das Was­ser sehr rasch und die Kunst­h­arz­teil­chen sor­gen da­für, dass die Farb­pig­men­te re­gel­recht am Mal­grund fest­ge­schweißt sind.

Die Vorteile von Acrylfarben im Überblick

Auf­grund des­sen, dass Acryl­far­ben durch die­ses Prin­zip sehr schnell trock­nen, an so gut wie je­dem Un­ter­grund haf­ten und gleich­mä­ßig glän­zen, fan­den sie kur­zer­hand den Weg raus aus den In­dus­trie­hal­len und rein in die Kunst­werk­stät­ten. Seit den 1960er Jah­ren wer­den die Tu­ben mit den bun­ten Kunst­stoff­far­ben von pro­fes­sio­nel­len Ma­lern ver­wen­det und sind seit­dem auch im Ein­zel­han­del er­hält­lich.

So, in the ear­ly 1960’s, ar­tists start using this me­di­um to stretch their ho­ri­zons and ex­pand the joys of pain­ting.

Ha­ver­ly, Lon: Histo­ry of Acrylic Paints. artistcorner.us (09/2016).

Bis da­hin wur­de größ­ten­teils mit Öl­far­ben ge­ar­bei­tet, die im Ge­gen­satz zu Acryl­far­ben als ge­sund­heit­lich be­denk­lich gel­ten. Dies liegt am Ter­pen­tin, wel­ches als Lö­sungs­mit­tel in Öl­far­ben ent­hal­ten ist. Doch der Farb­mit­tel­um­stieg er­folg­te haupt­säch­lich aus fol­gen­den Grün­den:

  1. Der Un­ter­grund muss für Acryl­far­ben nicht grun­diert wer­den.
  2. Die Far­ben sind ge­ruchs­neu­tral so­wie säure- und al­ka­li­be­stän­dig.
  3. Ver­schüt­te­te Far­be kann nur mit Was­ser und Sei­fe wie­der aus Klei­dungs­stü­cken ent­fernt wer­den.
  4. Zwar trock­nen Acryl­far­ben sehr schnell, es ist mit­hil­fe ei­nes Pflan­zen­sprü­hers und Was­ser aber mög­lich, die­se bei­spiels­wei­se auf ei­ner Künst­ler­pa­let­te lan­ge Zeit frisch zu hal­ten.

Hin­weis: Ein­zi­ge Nach­tei­le von Acryl­far­ben sind, dass die­se nicht auf öli­gen oder wachs­hal­ti­gen Un­ter­grün­den haf­ten und beim Trock­nen leicht nach­dun­keln.

Können Acrylfarben gemischt werden?

Bild vom Vermischen von AcrylfarbenFalls Sie die viel­sei­ti­gen Plas­tik­far­ben ger­ne aus­pro­bie­ren möch­ten, sind Sie mit den Pri­mär­far­ben Rot, Gelb und Blau fürs Ers­te aus­rei­chend be­dient. Acryl­far­ben las­sen sich näm­lich her­vor­ra­gend mit­ein­an­der ver­mi­schen. Auf­grund der be­son­de­ren Zu­sam­men­set­zung ver­lie­ren Acryl­far­ben nur sehr we­nig Leucht­kraft, selbst wenn Sie die­se bis zu Ter­ti­är­far­ben durch­mi­schen wür­den.

Bild von einem leuchtenden Klecks Acrylfarbe

Au­ßer­dem ist es mög­lich, Acryl­far­be mit Deck­weiß auf­zu­hel­len oder mit Was­ser zu ver­dün­nen. Hin­weis: Je hö­her die Vis­ko­si­tät des­to hö­her ist die Qua­li­tät ei­ner Acryl­far­be. Dies liegt dar­an, dass sich dann sehr vie­le Kunst­h­arz­teil­chen in der Farb­tu­be be­fin­den und sich die Far­be dank die­ser Füll­stof­fe ex­trem mit Was­ser stre­cken lässt, ohne da­bei zu viel an Deck- und Leucht­kraft zu ver­lie­ren.

Tipps für Acrylfarbe, Preise und Fazit

Bild vom Bemalen von Papier mithilfe von brauner Acrylfarbe

Wenn Sie mit Acryl­far­be ar­bei­ten, ist es wich­tig, Pin­sel mit syn­the­ti­schen Bors­ten zu ver­wen­den. Dies liegt dar­an, dass das Kunst­harz die teu­ren Na­tur­haar­pin­sel hart und un­brauch­bar macht. Ach­ten Sie zu­dem im­mer dar­auf, dass Ihr Pin­sel vor dem Auf­tra­gen der Far­be leicht mit Was­ser an­ge­feuch­tet ist. Preis­lich ge­se­hen kos­tet eine Tube mit gu­ter Acryl­far­be und ei­nem In­halt von 100 Mil­li­li­tern cir­ca 3,00 Euro. Sol­che Far­ben be­we­gen sich zwar im un­te­ren Preis­seg­ment, trotz­dem sind die­se für die al­ler­meis­ten Ein­satz­ge­bie­te ge­eig­net.

Wir von GWS2.de ver­wen­den als Pa­pier­bast­ler Acryl­far­ben be­son­ders ger­ne, um Pa­pier wie Holz aus­se­hen zu las­sen. Ge­ne­rell ha­ben wir je­doch fest­ge­stellt, dass sich mit den viel­sei­ti­gen Kunst­stoff­far­ben sämt­li­che Pa­pier­sor­ten phä­no­me­nal ko­lo­rie­ren las­sen.

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Mein Name ist Sa­scha ali­as Ki­lo­byte und ich bin Blog­ger seit 2009. Als Lieb­ha­ber und Be­wun­de­rer der bil­den­den Küns­te pu­bli­zie­re ich hier seit 2011 An­lei­tun­gen und Er­fah­rungs­be­rich­te über die schö­nen Din­ge des Le­bens. Au­ßer­dem sor­ge ich für die Funk­tio­na­li­tät von GWS2.de. Ich mag Pin­gui­ne, die Wei­ma­rer Klas­sik, Quen­tin Ta­ran­ti­no und für ita­lie­ni­sches Es­sen mit ei­nem Glas Grau­bur­gun­der ma­che ich fast al­les.


Kategorie: Blog
  • Ariella sagt:

    Tau­send Dank für die In­fos! OMG!! Ich habe mich echt ge­wun­dert, war­um es mir nach dem Ma­len im­mer die Pin­sel ver­saut, ob­wohl ich die im­mer aus­wa­sche. Na­tur­haar und Acryl­far­ben ge­hen also nicht, ganz toll, muss ich mor­gen neue kau­fen.

  • Kathrin (Kat15) sagt:

    Ok cool 😀 ich woll­te das mit dem Mi­schen wis­sen. Habe zum Bday Lein­wän­de mit ei­ner Staf­fe­lei für mei­ne Man­ga Zeich­nun­gen be­kom­men und will mal Acryl­far­ben aus­pro­bie­ren. Die Prei­se sind für eine arme Schü­le­rin wie mich aber voll hea­vy.

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