Seit Anfang 2013 ist das Basteln mit Resin, also Gießharz, ein Trend der in der deutschsprachigen Bastelszene immer größere Wellen schlägt. Der Ursprung des Basteltrends liegt in Japan. Hier wurden niedliche Aufkleber, im sogenannten Kawaii-Stil, in eine Silikonform (Mold) gelegt und mit Resin, was mit glitzerndem Pulver angereichert war, aufgegossen.
Das Gießharz wird nach einigen Stunden hart, kann aus der Form herausgedrückt werden und es entstehen Dekorations- oder Schmuckgegenstände. Über die USA kam vor allem durch YouTube-Künstler diese Technik auch zu uns, sodass zwischenzeitlich jeder gut sortierte Bastelshop Resin in seinem Sortiment führt. Wie das Basteln mit dem Gießharz funktioniert, was Sie dafür benötigen und wie weit die Entwicklung dieser Basteltechnik bereits vorangeschritten ist, erfahren Sie hier.
Was brauche ich für Resin?
Wir empfehlen Ihnen, das Gießharz immer gleich mit dem dazu passenden Härter zu kaufen. Eine Dose Resin mit einem Kilogramm Inhalt samt Härter kosten ungefähr 16,00 Euro. Speziell für Bastler empfiehlt es sich zum kristallklaren Gießharz zu greifen. Hiermit lässt sich später am besten mit Pulvern, Kreiden oder Aufklebern arbeiten. Des Weiteren ist es zwingend notwendig, dass Sie Gummihandschuhen benutzen. Das Harz ist nämlich äußerst klebrig und kann Reizungen auf der Haut hervorrufen.
- Zum Anrühren der Flüssigkeit ist es ratsam, einen Pappbecher und Holzstäbchen zu verwenden.
- Sie sollten auch bedenken, dass das Gießharz sehr stark und unangenehm riecht. Am besten arbeiten Sie damit auf dem Balkon oder in Ihrer Bastelwerkstatt und nicht in Wohnräumen, da sich der Geruch lange hält. Wenn Sie sehr viel mit Resin basteln möchten, sollten Sie einen Mundschutz in Erwägung ziehen.
Wie funktioniert Resin?
Ziehen Sie Ihre Gummihandschuhe an und öffnen Sie die Dose Gießharz. Im Anschluss gießen Sie die benötigte Menge in einen Pappbecher. Auf dem Härter steht ein Mischverhältnis. Für einen Becher Resin, werden in der Regel nur wenige Tropfen des Härters benötigt. Mit einem Holzstäbchen rühren Sie nun bis eine dickflüssige Masse, ähnlich wie Pappmaché-Kleister, entsteht. Anschließend können Sie das Gießharz in Ihr Bastelmotiv eingießen. Das Trocknen des Resins dauert ungefähr 24 Stunden, danach ist es sehr hart.
Entwicklung und Möglichkeiten
Von einfachen Formen mit integrierten Aufklebern hat sich der Einsatz von Resin stark weiterentwickelt.
Besonders im Bereich der Modelliermassen hat Resin einen festen Platz eingenommen. Diesen FIMO Tintenfisch in einem Taschenuhrgehäuse hat unsere Bastlerin Vroni angefertigt. Die Leerräume sind mit Resin aufgefüllt, so wirkt das Motiv lebendig und fischig. Das günstigere und ergiebigere Gießharz hat damit FIMO Liquid den Rang abgelaufen, welches bisher für diese Einsatzgebiete genutzt wurde.
Auch mit Papier funktionieren Resin-Motive. Dieser niedliche Papierbär trägt ein rot gefärbtes Resinherz, welches ihm mit gewöhnlichem Bastelkleber aufgeklebt wurde. Hartes Resin kann auch mit Acrylfarben und Markern bemalt werden, auch die Ränder lassen mit einer Schere schneiden. Das ausgehärtete Resin klebt nicht mehr, es dauert jedoch eine Zeit, bis der Geruch völlig verflogen ist.
Fazit
Das Basteln mit dem Gießharz macht eine Menge Spaß und die Anwendungsgebiete sind sehr vielseitig. Der Aufwand (Abdecken, Anrühren, Reinigung) ist jedoch enorm. Auch wenn Sie auf Blogs oder YouTube Kinder mit Resin hantieren sehen, ist das Ganze eher ein Bastelspaß für Erwachsene, denn Gießharz ist eigentlich ein Industrieprodukt.
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Isabelle Berger sagt:
Hallo!
Ich habe einige Fragen zu Resin. Ich möchte gerne ein Serviertablett mit einer Collage dekorieren und dann eine Resinfläche darübergiessen. 1. Wie dick muss die Fläche mindestens sein? Ich kann sie maximal 0,5 cm dick machen. Reicht das? 2. Wie muss ich das Papier vorbereiten? In einem Video habe ich gesehen, dass man es mit mehreren Schichten Mod Podge versiegeln muss. In der Schweiz gibt es dieses Produkt nicht und ich weiss nicht, welches Produkt hier diesem entsprechen würde. Geht normaler Bastelkleber? 3. Ich habe verschiedene Giessharze online gesehen: Epoxid, Polyester, Polyurethan. Welchem entspricht Resin? Was sind die Eigenschaften dieser unterschiedlichen Harze?
Ich würde mich über eine Antwort freuen!
Herzlich,
I. Berger
Daniela sagt:
Hallo,
das mit deinem Serviertablett samt Collage hört sich toll an.
1. 0,5 cm sollten reichen, die Fläche kann nämlich auch ganz dünn sein. Jedoch solltest du darauf achten, dass die Fläche stabil ist, d. h. sich nicht verformt, am besten gerade ist und ganz wichtig sie sollte keine Löcher bzw. Ritzen haben. Das Resin legt sich dann über dein Motiv, wenn es waagrecht steht, bekommt das Tablett einen schönen ebenen und zugleich verstärkten Boden.
2. Mod Podge ist ein Kleber mit dem die Serviette geklebt wird. Ich empfehle dir dein Motiv ebenfalls zu befestigen. Am besten nimmst du einen Kleber - ich nehme für solche Sachen ganz gerne flüssigen Uhu. Wichtig: Die Collage vor allem den Kleber gut trocknen lassen, damit beim Einfüllen des Resins dein Motiv nicht verrutscht.
3. Für meine Motive habe ich bisher Resin auf Polyesterbasis verwendet. Nach dem Trocknen ist die Fläche kristallklar und absolut durchsichtig. Außerdem kannst du das Harz mit Kreide einfärben und damit tolle Effekte erzielen.
Bei Resin auf Epoxidbasis bekommst du bei einer geringen Schichtdicke circa 2 mm einen leicht gewölbten Rand. Dadurch wirken vor allem kleine Schmuckstücke leicht dreidimensional. Ansonsten ist sind die Eigenschaften identisch.
Mit Resin auf Polyurethanbasis habe ich bisher noch nicht gearbeitet.
Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Tablett
Liebe Grüße
Daniela
Sigrid sagt:
Hallo, vielen Dank für die Infos. Ich hab da auch noch eine Frage: Gibt es einen Unterschied zwischen Resin/Gießharz und Kaltglasur, welche ja auch aus Harz und Härter besteht? Ich habe für die Beschichtung eines Tabletts (ähnlich wie Isabelles Vorhaben) Letzteres verwendet, weil es in einem Basteltipp so beschrieben worden war. Das Ergebnis war auch toll. Nur wenn ich den Artikel oben lese, ist „normales” Gießharz nicht anders, nur günstiger. 200 ml Kaltglasur kosteten knapp 20 Euro!
Ist es richtig, dass das Fehlen von Lösungsmitteln die glatte Oberfläche ergibt, weil das Gießmaterial beim Trocknen nicht schrumpft?
Ich würde mich sehr über Antwort freuen!
Grüße aus Ostbayern,
Sigrid
Anmerkung an Isabelle: Ich habe Strohseide mit einfachem Sprühkleber auf dem Tablett befestigt und darüber ohne weitere Versiegelung das Harz gegossen. Ergebnis super.
Ching94 sagt:
Hola hola! Ich habe mir jetzt wegen dem Artikel hier ein Kilogramm Resin mit diesem Härterdings bestellt. Ich bin gespannt ob das so stinkt wie es in den Rezensionen steht 🙂 danke für Infos - übrigens ich brauche das weil ich will Wasser in einem Tonbrunnen simulieren.
Tanja sagt:
Hallo,
ich habe neue Silikonformen bekommen und arbeite auch schon länger mit Gießharz, jetzt habe ich aber zum ersten Mal ein Problem. Nach 24 Stunden aushärten bekomme ich die Teile nicht aus der Form, eine Form ist dadurch schon total kaputt. Die Gießharzteile kleben richtig feste darin, wie kann ich diese lösen?
Würde mich über eine Antwort freuen.
LG Tanja
Helpdesk sagt:
Hallo Tanja,
das ist echt merkwürdig. Eigentlich haftet an einer Silikonform absolut nichts außer Silikon selbst. Dieser Fall tritt dann ein, wenn kondensationsvernetzende und additionsvernetzende Silikone aufeinandertreffen. Die beiden Typen sind untereinander nicht kompatibel, sodass das Gießharz mit der Form verklebt.
Speziell für Resin gibt es allerdings Trennmittel bzw. Trennsprays. Diese verhindern, dass sich Gießharz und Form verbinden.
Tipp: Probiere es zunächst mit dem Trennmittel, damit sich das Gießharz wieder rückstandsfrei entfernen lässt.
PS: Ich habe auch schön gehört, dass Formenbauer als Trennmittel gewöhnliche Vaseline zum Ausstreichen der Form benutzen.
Elsa sagt:
Hallo, kann ich mit dem Harz auch Papier versiegeln? Ich möchte gerne mit Draht bespanntes Papier aushärten und bin mir nicht sicher, ob das funktioniert, LG Elsa.