GWS2.de: Kunst, Papier und Vordrucke seit 2011 A. D.

Silvester: Schwein und Kleeblatt aus Papier basteln

Hat­ten Sie im ver­gan­ge­nen Jahr aus­rei­chend Schwein? Falls nicht soll­ten Sie die­ses Sil­ves­ter Ih­ren Glücks­vor­rat dies­mal bes­ser auf­tan­ken. Da­für ist auch nichts wei­ter nö­tig, als mit klei­nen Glücks­brin­gern in das neue Jahr zu rut­schen. Da­mit Ih­nen For­tu­na hold ist, soll­ten Sie kein Ri­si­ko ein­ge­hen und bei der Wahl der Glücks­bo­ten auf Alt­her­ge­brach­tes zu­rück­grei­fen. In deutsch­spra­chi­gen Kul­tur­räu­men bie­tet sich das Schwein als Ta­lis­man be­son­ders an, da es sich schon jahr­tau­sen­de­lang be­währt hat. Be­reits die al­ten Ger­ma­nen glaub­ten, dass Wild­schwei­ne Glück­se­lig­keit brin­gen, wes­halb sie die ul­ki­gen Paar­hu­fer als hei­li­ge Tie­re ver­ehr­ten.

Yet the pig as a po­si­ti­ve sym­bol also dates back to an­ci­ent times, when the wild boar was re­ver­ed as a holy ani­mal by the Ger­ma­nic tri­bes of cen­tral Eu­ro­pe and sou­thern Scan­di­na­via.

Knauf, Mar­kus: Word of the Week: Glücks­brin­ger. germany.info (12/2016).

Bild von Quilling Schweinen als Silvesterdekoration. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinDas Schwein sorgt auch au­ßer­halb der Glau­bens­leh­re für Glück. Denn mit ei­ner Schellen-Daus konn­te be­stimmt schon so manch ge­wief­ter Kar­ten­spie­ler ei­nen Stich lan­den. Auch wer im Mit­tel­al­ter do­mes­ti­zier­te Schwei­ne be­saß, der war ge­seg­net und muss­te nie­mals Hun­ger lei­den. Das Haus­schwein stand zu je­ner Zeit dem­entspre­chend nicht nur für Glück, son­dern vor al­lem für Wohl­stand.

The re­ason they’re tied in with good for­tu­ne is quite simp­le: to pos­sess ple­nty of pigs was a sign of wealth and pro­spe­ri­ty in the Midd­le Ages.

Kersch­bau­mer, Tat­ja­na: Dead lu­cky! What Ger­mans con­sider lu­cky charms. goethe.de (12/2016).

Wer im nächs­ten Jahr be­son­ders viel Glück braucht, der soll­te nicht nur die Nähe zu ei­nem Schwein, son­dern auch zu ei­nem Klee­blatt su­chen. Wuss­ten Sie, dass die Chan­ce ein Klee­blatt mit vier Blät­tern zu fin­den bei eins zu 10.000 steht?

The four-leaf clover, or sham­rock, is thought of as a good luck charm in part be­cau­se of its ra­ri­ty in na­tu­re. It is esti­ma­ted that the chan­ces of fin­ding a four-leaf clover are one in 10,000.

Sil­ver­man, Adri­en­ne: Four-Leaf Clover Su­pers­ti­ti­on. psychiclibrary.com (12/2016).

Glück für den­je­ni­gen, der solch ein Uni­kat auf ei­ner Wie­se fin­det. Pech für den Klee, denn hat solch ein Schmet­ter­lings­blüt­ler mehr als drei Blät­ter, dann lei­det das Ge­wächs an ei­ner Gen­mu­ta­ti­on.

Collage von rosa Schwein auf einem Kleeblatt als Silvesterdekoration. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Der Grund da­für, dass das Klee­blatt als Glücks­sym­bol gilt, hängt nicht nur mit der Sel­ten­heit von vier­blätt­ri­gen Ex­em­pla­ren zu­sam­men. Der Le­gen­de nach hat der Hei­li­ge Sankt Pa­trick im 5. Jahr­hun­dert ge­wöhn­li­che Klee­blät­ter da­für ver­wen­det, um beim Mis­sio­nie­ren die Drei­fal­tig­keit zu er­klä­ren. Durch die drei Blät­ter an ei­nem Klee­blatt ver­stand selbst der erz­kon­ser­va­tivs­te An­hän­ger des Po­ly­the­is­mus, dass Gott aus dem Va­ter, dem Sohn und dem Hei­li­gen Geist be­steht.

Le­gend says that St. Pa­trick used the sham­rock to vi­sual­ly il­lus­tra­te the con­cept of the Tri­ni­ty (the Fa­ther, the Son, and the Holy Spi­rit) when try­ing to con­vert po­ly­the­i­stic pa­gans to Chris­tia­ni­ty.

Merks, Joost: Sham­rock. hellokids.com (12/2016).

Sie wol­len am Sil­ves­ter­abend in Sa­chen Glück nichts dem Zu­fall über­las­sen? Dann habe ich für Sie eine Tisch­de­ko­ra­ti­on aus ei­nem Schwein und ei­nem Klee­blatt ent­wor­fen. Und da­mit auch wirk­lich je­der un­ab­hän­gig von sei­nen Bas­tel­fä­hig­kei­ten schnell zu ei­nem Glücks­brin­ger kommt, wen­de­te ich zum An­fer­ti­gen die be­son­ders ein­fa­che Quilling-Technik an.

Collage von Silvester: Schwein und Kleeblatt aus Papier basteln. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Der drei­di­men­sio­na­le Glücks­bo­te aus Pa­pier ist 10 Zen­ti­me­ter breit und 7 Zen­ti­me­ter hoch.

Kleeblatt und Schwein basteln

Bild von grünem Quilling Kleeblatt als Glücksbringer für SilvesterZum Bas­teln der zwei­tei­li­gen Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on ver­wen­de­te ich nichts wei­ter als Ton­pa­pier, eine Sche­re und ei­nen Holz­spieß. Zu­dem nahm ich flüs­si­gen Kle­ber und neun ge­wöhn­li­che Haus­halts­gum­mis (Gum­mi­rin­ge) zur Hil­fe. Wäh­rend­des­sen das Klee­blatt aus den Quilling-Figuren Te­ardrop und Tri­ang­le be­steht, er­for­dert das Schwein oben­drein die Fi­gur Tight Coil.

Bild von Holzspieß, der eine Quilling-Figur aufdrehtBe­vor ich al­ler­dings mit dem Auf­dre­hen der For­men be­gin­nen konn­te, muss­te ich zu­erst mei­nen Schasch­lik­spieß prä­pa­rie­ren. Dazu spal­te­te ich ein Ende des Spie­ßes mit­hil­fe ei­nes schar­fen Bas­tel­mes­sers, so­dass sich dar­auf­hin Pa­pier­strei­fen da­zwi­schen­ste­cken lie­ßen. Des Wei­te­ren fer­tig­te ich zwei ein­fa­che Ab­mes­sungs­scha­blo­nen aus Kar­ton­pa­pier an, da­mit alle Be­stand­tei­le mei­ner bei­den Mo­ti­ve auch gleich­groß wur­den.

  • Scha­blo­ne Klee­blatt: Kreis­durch­mes­ser 4,5 Zen­ti­me­ter.
  • Scha­blo­ne Schwein: Kreis­durch­mes­ser 2 Zen­ti­me­ter.

Nach­dem ich die Vor­be­rei­tungs­schrit­te ab­ge­schlos­sen hat­te, be­gann ich mit dem Bas­teln des Pa­pier­klee­blatts. Dazu schnitt ich aus grü­nem Ton­pa­pier fol­gen­de Pa­pier­strei­fen aus:

  • 8x: 200 x 1 Zen­ti­me­ter.
  • 1x: 100 x 1 Zen­ti­me­ter.

Hin­weis: Aus ei­nem ein­zel­nen Ton­pa­pier­bo­gen konn­te ich kei­ne Strei­fen die­ser Län­ge her­aus­schnei­den. Des­halb kleb­te ich ein­fach meh­re­re klei­ne Pa­pier­strei­fen an­ein­an­der. Im nächs­ten Schritt steck­te ich ei­nen grü­nen Ton­pa­pier­strei­fen nach dem an­de­ren auf mei­nen Holz­spieß und dreh­te Tight Coil Fi­gu­ren. Im­mer wenn ich eine eng auf­ge­dreh­te Schne­cke fer­tig­ge­stellt hat­te, zog ich die­se ab und fi­xier­te die Form für 30 Mi­nu­ten mit­hil­fe ei­nes Haus­halts­gum­mis.

Glückskleeblatt mit Quilling-Technik kleben

Als mei­ne Tight Coil Fi­gu­ren ihre Form an­ge­nom­men hat­ten, trans­for­mier­te ich die­se zu Loo­se Coil Fi­gu­ren. Dazu ent­fern­te ich die Gum­mi­rin­ge und ließ eine eng auf­ge­dreh­te Schne­cke nach der an­de­ren in­ner­halb des aus­ge­schnit­te­nen Krei­ses mei­ner Scha­blo­ne auf­plop­pen.

Bild von den Quilling-Figuren Teardrop und Triangle (Arrow)

Die da­bei ent­ste­hen­den, im­mer gleich­gro­ßen Loo­se Coil For­men fi­xier­te ich dar­auf­hin mit­hil­fe von flüs­si­gem Kle­ber.

Bild von Kleeblatt aus Papier, welches aus Quilling-Figuren zusammengeklebt wirdGanz zum Schluss form­te ich mit mei­nen Fin­gern aus den Loo­se Coil Fi­gu­ren acht Trop­fen und ein Drei­eck. Letz­te­res ist der Stiel des Klee­blatts, die­sen bog ich leicht pfeil­för­mig zu­recht. Im letz­ten Schritt muss­te ich nur noch mei­ne neun Ele­men­te an den Sei­ten zu ei­nem Kreis zu­sam­men­kle­ben und schon hat­te ich den ers­ten Teil mei­ner Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on fer­tig­ge­stellt.

Glücksschwein sieht wie ein Weinfass aus

Der Schwei­ne­kör­per be­steht aus drei Tei­len. Da­für schnitt ich mir fol­gen­de Strei­fen aus ro­sa­far­be­nem Ton­pa­pier zu­recht:

  • 2x: 800 x 2 Zen­ti­me­ter.
  • 1x: 15 x 4 Zen­ti­me­ter (Ver­bin­dungs­stück).

Aus den acht Me­ter lan­gen Pa­pier­strei­fen dreh­te ich mir zwei Tight Coil Fi­gu­ren.

Collage mit Anleitungsschritten, um einen Schweinekörper aus der Quilling-Figur Tight Coil zu basteln. Erstellt von Fine Art Künstlerin Veronika Vetter

Nach­dem ich die en­gen Pa­pier­schne­cken von mei­nem Holz­spieß ab­ge­zo­gen hat­te, drück­te ich die In­nen­sei­ten der Krin­gel mit mei­nen Dau­men nach au­ßen. So­mit ent­stand die Vorder- und Rück­sei­te des Schwein­chens.

  • Als mir die Form mei­ner Tight Coil Fi­gu­ren ge­fiel, fi­xier­te ich die­se, in­dem ich Kle­ber in die aus­ge­höhl­ten Schne­cken tröp­fel­te.
  • Zum Voll­enden des ro­sa­far­be­nen Wein­fas­ses kleb­te ich dar­auf­fol­gend bei­de Hälf­ten an­ein­an­der.
  • Um die Kle­be­l­i­nie in der Mit­te zu ver­ste­cken, wi­ckel­te ich au­ßer­dem das mit Kle­ber be­stri­che­ne Ver­bin­dungs­stück ein­mal um den Schwei­ne­kör­per.

Für die Schwei­ne­na­se, die vier Füße und das Rin­gel­schwänz­chen muss­te ich mir wie­der ro­sa­far­be­ne Ton­pa­pier­strei­fen zu­recht­schnei­den:

  • 1x: 150 x 0,5 Zen­ti­me­ter (Nase).
  • 4x: 70 x 1 Zen­ti­me­ter (Füße).
  • 1x: 5 x 0,2 Zen­ti­me­ter (Schwänz­chen).

Ab­ge­se­hen vom Rin­gel­schwänz­chen fer­tig­te ich aus den an­de­ren Pa­pier­strei­fen fünf Tight Coil Fi­gu­ren an.

Collage vom Ankleben der Extremitäten an ein Papierschwein. Gebastelt von Fine Art Künstlerin Veronika Vetter

Auch die­se Quilling-Figuren drück­te ich mit mei­nen Dau­men leicht nach au­ßen und fi­xier­te die Form mit Kle­ber. Als die Füß­chen ei­ni­ger­ma­ßen sym­me­trisch wa­ren, kleb­te ich die­se mit der Nase am Schwei­ne­kör­per fest.

  • Das Rin­gel­schwänz­chen dreh­te ich zu ei­ner Spi­ral­nu­del und be­fes­tig­te es hin­ten am Schwei­ne­po.
  • Für die Au­gen ver­wen­de­te ich vor­ge­fer­tig­te Kul­ler­au­gen aus Plas­tik, die ich ein­fach über die Schwei­ne­na­se kleb­te.

Fazit: Schweineohren sind zum Anknabbern

Die drei­ecks­för­mi­gen Schwei­neoh­ren mei­ner Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on be­stehen aus fol­gen­den Pa­pier­strei­fen:

  • 2x: 50 x 0,7 Zen­ti­me­ter.

Aus die­sen bei­den Ton­pa­pier­strei­fen dreh­te ich mir zu­erst zwei Tight Coil Fi­gu­ren, die ich wie beim Klee­blatt zu­nächst für 30 Mi­nu­ten mit je­weils ei­nem Haus­halts­gum­mi fest­bin­den muss­te. Dar­auf­hin nahm ich mei­ne Schwei­ne­scha­blo­ne zur Hand und öff­ne­te dar­in mei­ne Krei­se, so­dass ich zwei Loo­se Coil Fi­gu­ren er­hielt. Die­se Form fi­xier­te ich mit flüs­si­gem Kle­ber und drück­te mir dar­aus zwei gleich­gro­ße Drei­ecke. Ab­schlie­ßend kleb­te ich die Öhr­chen am Ver­bin­dungs­stück über dem Schwei­nege­sicht fest und hat­te da­mit den zwei­ten Teil mei­ner Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on fer­tig­ge­stellt.

Bild von Silvesterschwein auf einem Kleeblatt mit Caipirinha und Ferrero Raffaello aus Fimo. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinZum Bas­teln von ei­nem Schwein samt Klee­blatt be­nö­tig­te ich un­ge­fähr zwei Stun­den, wo­bei das Aus­schnei­den der Pa­pier­strei­fen na­tür­lich die meis­te Zeit in An­spruch nahm. Um vom Schwein am Sil­ves­ter­abend Glück zu be­kom­men, ist es üb­ri­gens nicht nö­tig, eine Schwei­ne­len­de auf den hei­ßen Stein oder in den Fon­due­topf zu le­gen. Die rei­ne An­we­sen­heit des Glücks­brin­gers als Tisch­de­ko­ra­ti­on ist völ­lig aus­rei­chend.

Lus­ti­ger­wei­se könn­te Schwei­ne­fleisch tat­säch­lich ein dop­pel­tes Glück­ses­sen sein, wenn Sie be­den­ken, dass Wie­sen­klee eine Lieb­lings­spei­se der lus­ti­gen Paar­hu­fer ist. Lei­der wer­den Mast­schwei­ne heut­zu­ta­ge im Prin­zip nur noch mit In­dus­trie­ab­fäl­len ge­füt­tert, wor­un­ter sich ga­ran­tiert kei­ne Klee­blät­ter be­fin­den. Trotz­dem ste­hen klei­ne Fer­kel je­des Jahr auf mei­nem Sil­ves­ter­me­nü; als Des­sert in Mar­zi­pan­form.

Ver­wand­te The­men:

Ma­ri­en­kä­fer bas­teln - put­zi­ge Glücks­brin­ger
Bas­tel­an­lei­tung für Spin­ne aus Quilling-Figuren

Kamin aus Papier basteln - Anleitung

Ken­nen Sie den ent­schei­den­den Un­ter­schied zwi­schen dem gro­ßen bö­sen Wolf und dem Weih­nachts­mann? Letz­te­rer lässt sich auch durch ein Feu­er im Ka­min­ofen nicht da­von ab­hal­ten, über den Schorn­stein in ein Haus zu ge­lan­gen. So kön­nen selbst die drei klei­nen Schwein­chen je­des Jahr an Hei­lig­abend ihre So­cken am Ka­min auf­hän­gen, um vom Weih­nachts­mann be­schenkt zu wer­den, ohne da­bei ihr Schutz­feu­er lö­schen zu müs­sen.

San­ta Claus is real and the fire in a sto­ve will not pre­vent him de­li­ve­ring pres­ents.

Ba­gan, Sue: Is San­ta Claus Real? woodburningstoveslimited.com (12/2016).

Bild von Weihnachtsstern auf Kamin aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinWis­sen Sie ei­gent­lich, war­um die Men­schen in an­gel­säch­si­schen Län­dern an Weih­nach­ten So­cken an den Ka­min hän­gen? Vor lan­ger Zeit soll es ein­mal ei­nen ar­men, bri­ti­schen Wit­wer ge­ge­ben ha­ben, der drei hei­rats­fä­hi­ge Töch­ter hat­te. We­der war es dem gu­ten Mann mög­lich sei­ne Kind­lein aus­rei­chend zu ver­sor­gen, noch konn­te er eine Mit­gift für zu­künf­ti­ge Schwie­ger­söh­ne be­zah­len. Der Le­gen­de nach stieg des­halb ei­nes Nachts der Hei­li­ge Sankt Ni­ko­laus in das Haus des Wit­wers ein und er­blick­te dar­auf­hin So­cken, wel­che die Töch­ter am Abend zum Trock­nen auf­ge­hängt hat­ten.

Die­se füll­te der freund­li­che Weiß­bart kur­zer­hand mit Gold­mün­zen auf. Von da an stell­ten die Töch­ter je­des Jahr in der­sel­ben Nacht Kek­se und Milch vor die Tür, um ih­rem Ret­ter in der Not zu dan­ken.

Die­se be­merk­ten die nun gut ver­sorg­ten Töch­ter am nächs­ten Mor­gen und dank­ten Sankt Ni­ko­laus da­mit, in­dem sie je­des Jahr in der be­sag­ten Nacht Kek­se und Milch zu des­sen Stär­kung vor die Tür stell­ten.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: So­cken aus Pa­pier für den Ni­ko­laus bas­teln. gws2.de (12/2016).

Collage von Socken für den Weihnachtsmann am Kamin mit Backsteinmuster. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Im Jah­re 1822 griff der Ame­ri­ka­ner Cle­ment Clar­ke Moo­re die­se alte Ge­schich­te auf und schrieb sei­ner Fa­mi­lie ein Ge­dicht na­mens „A Vi­sit from St. Ni­cho­las”.

When all th­rough the house not a crea­tu­re was stir­ring, not even a mou­se; the sto­ckings were hung by the chim­ney with care, in ho­pes that St. Ni­cho­las soon would be the­re.

Mar­shall, Nan­cy H.: The Poem. nightbeforechristmas.biz (12/2016).

Ein Jahr spä­ter wur­de das ly­ri­sche Werk am 23. De­zem­ber un­ter dem Na­men „The Night Be­fo­re Christ­mas” in New Yor­ker Zei­tun­gen ver­öf­fent­licht. Da­durch ge­wann der Brauch sei­ne So­cken an Weih­nach­ten an den Ka­min­ofen zu hän­gen auch au­ßer­halb des Bri­ti­schen Welt­reichs an Be­deu­tung.

Bild von Künstlerin Veronika Vetter mit ihrem Werk

Da­mit der Weih­nachts­mann kom­men, und et­was in auf­ge­häng­te So­cken hin­ein­le­gen kann, be­nö­tigt ein Haus ei­nen Ka­min und ei­nen Schorn­stein. Viel­leicht wa­ren die Kel­ten vor der Chris­tia­ni­sie­rung des­halb so krie­ge­risch, da sie we­der das eine noch das an­de­re be­sa­ßen. Lan­ge Zeit leb­ten die Men­schen in ebe­nen Hüt­ten, in de­ren Mit­te Tag und Nacht ein of­fe­nes Feu­er brann­te. Im Stroh­dach war ein klei­nes Loch, um den Rauch ab­zie­hen zu las­sen. Im Win­ter und wenn es reg­ne­te, wur­den die Holz­hüt­ten al­ler­dings kom­plett ver­schlos­sen, wo­durch sich die­se in sti­cki­ge Räu­cher­kam­mern ver­wan­del­ten.

Sa­xon huts did not have chim­neys. They had fire pits in the cen­ter of the room and a hole in the roof [...]. In the win­ter, then, peo­p­le li­ved and work­ed in smoke-filled rooms, [...].

Wood­bu­ry, Sa­rah: The In­ven­ti­on of the Chim­ney. sarahwoodbury.com (12/2016).

Bild von Fimo Weihnachtsmann auf einem Kamin mit Socken. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinIm­mer wenn es et­was zu ver­schen­ken gibt, ist der Adel nicht weit. Viel­leicht be­gann des­halb der bri­ti­sche Hoch­adel spä­tes­tens im 12. Jahr­hun­dert da­mit, sei­ne Schlös­ser mit Ka­min­öfen (eng­lisch sto­ves) und Schorn­stei­nen (eng­lisch chim­neys) aus­zu­stat­ten. Bis weit in das 16. Jahr­hun­dert hin­ein blie­ben die­se simp­len Aus­stat­tungs­merk­ma­le al­ler­dings der Ober­schicht vor­ent­hal­ten. Wer un­ter Eli­sa­beth I. ein rei­cher Kauf­mann war oder dem nie­de­ren Adel an­ge­hör­te, dem wur­den als be­son­de­re Ehre oft­mals weib­li­che Gäs­te ein­quar­tiert. Die Be­din­gung da­für war al­ler­dings, dass das Her­ren­haus über Räu­me ver­füg­te, in de­nen ein war­mer Ka­min mit An­schluss zu ei­nem Schorn­stein stand.

The ori­gin of chim­neys, de­si­gned to car­ry smo­ke out of the dwel­ling, re­mains un­clear, but it is un­li­kely that chim­neys were con­s­truc­ted in Eu­ro­pe pri­or to the twelfth cen­tu­ry. [...] Chim­neys were wi­de­ly ad­opted by the upper-classes du­ring Tu­dor Eng­land. Un­der Queen Eliza­beth I fe­ma­le guests might be sent to neigh­bors who could af­ford rooms with chim­neys.

But­ler, Or­ville R.: Smo­ke Gets in Your Eye: The De­ve­lo­p­ment of the House Chim­ney. ultimatehistoryproject.com (12/2016).

Der ge­mei­ne Pö­bel leb­te in­des­sen wei­ter­hin in stin­ken­den Räu­cher­kam­mern.

Bild von beleuchtetem Papierkamin. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinDass die Ent­wick­lung bis zu voll­stän­dig be­heiz­ten Häu­sern jahr­hun­der­te­lang dau­ern muss­te, wird je­dem klar, der auch heut­zu­ta­ge noch mit ei­nem Holz­ka­min­ofen heizt. Denn wer ein­fach Holz­schei­te und Zei­tungs­pa­pier in sei­nem Ofen an­zün­det, der sieht nach we­ni­gen Mi­nu­ten so aus wie Knecht Ru­precht. Am wich­tigs­ten ist näm­lich, dass der Ka­min zieht. Das ge­schieht al­ler­dings nur, wenn die Luft im Schorn­stein wär­mer und da­mit leich­ter als die Au­ßen­luft ist. Hin­ge­gen bei zu star­kem Auf­trieb ver­brennt das Feu­er­holz in kür­zes­ter Zeit, ohne da­bei die Raum­tem­pe­ra­tur nach­hal­tig zu stei­gern.

When the air con­trols are open ful­ly and the door is clo­sed, the new fuel will ig­ni­te wi­thin two to th­ree mi­nu­tes.

fire­place­spe­cia­list: How to in­crease the ef­fi­ci­en­cy of your woodb­ur­ning sto­ve. youtube.com (12/2016).

Die­se Schwie­rig­kei­ten be­rei­tet mein Ka­min aus Pa­pier nicht. Der macht zwar auch nicht warm, sorgt aber mit der rich­ti­gen elek­tri­schen Be­leuch­tung für eine ab­so­lut hei­me­li­ge Raum­at­mo­sphä­re.

Bild von Kamin aus Papier basteln. Geschaffen von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mein Pa­pier­ka­min ist 26,5 Zen­ti­me­ter lang, 18,5 Zen­ti­me­ter breit und 26,5 Zen­ti­me­ter hoch. Zu den Be­son­der­hei­ten des präch­ti­gen Stücks zählt nicht nur eine an­spre­chen­de Holz­op­tik, son­dern auch ein Back­stein­mus­ter. Die­ses sieht zum ei­nen sehr ele­men­tar aus und fühlt sich zum an­de­ren ge­nau­so rau wie Na­tur­stein an.

Kamin basteln - die Grundform

Bild von braunen TonpapierplattenFür das stäm­mi­ge Grund­ge­rüst des drei­di­men­sio­na­len Ka­min­ofens ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in fünf ver­schie­de­nen Far­ben. Zum Auf­fül­len der Hohl­räu­me nahm ich des Wei­te­ren ge­wöhn­li­ches Sty­ro­por zur Hil­fe. Das Back­stein­mus­ter kam durch Mo­del­lier­pas­te, Ma­ler­krepp und eine ge­rin­ge Aus­wahl an Acryl­far­ben zu­stan­de. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem

Bild vom Verstärken des Tonpapierseine Sche­re, ein schar­fes Bas­tel­mes­ser, ver­schie­de­ne Pin­sel, ei­nen Spach­tel, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis und ei­nen flüs­si­gen Haus­halts­kle­ber zu­recht­le­gen. Die Bau­tei­le des Ka­mins be­fin­den sich auf mei­nen DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17 /#18 /#19 /#20 /#21 /#22 /#23 /#24 /#25 /#26).

Hin­weis: Ich habe sämt­li­che Ton­pa­pier­ele­men­te der Scha­blo­nen dop­pelt an­ge­fer­tigt und iden­ti­sche Ein­zel­tei­le sym­me­trisch auf­ein­an­der­ge­klebt. Die­se Ver­stär­kung saugt nicht nur Bas­tel­flüs­sig­kei­ten bes­ser auf, son­dern trägt auch un­ge­mein zur Sta­bi­li­tät des of­fe­nen Ka­mins bei.

Bild von weißer Bodenplatte aus Papier für einen offenen KaminIch be­gann mit der Bo­den­plat­te, auf wel­cher der Ka­min spä­ter steht. Auf­grund der Grö­ße muss­te ich da­für di­ver­se Scha­blo­nen zu­nächst ver­län­gern. Dazu schnitt ich Scha­blo­ne #1 und Scha­blo­ne #2 zu­recht und kleb­te bei­de Vor­la­gen an der Mar­kie­rung A mit­hil­fe von Kle­be­band an­ein­an­der. Aus dem dar­aus ent­stan­de­nen Ele­ment fer­tig­te ich mir gleich dar­auf die Bo­den­plat­te aus zwei La­gen wei­ßem Ton­pa­pier an.

  • Di­rekt im An­schluss nahm ich ein schar­fes Bas­tel­mes­ser zur Hil­fe und schnitt die Ein­schnit­te (sie­he Scha­blo­nen) zum Ein­ste­cken der Ka­min­wän­de frei.

Bild von braunen, tragenden Seitenwände aus PapierAls Nächs­tes fer­tig­te ich von Scha­blo­ne #3 die tra­gen­den Sei­ten­wän­de an. Im­mer wenn ich nach dem Ver­stär­ken und Fal­zen ein Wand­ele­ment fer­tig­ge­stellt hat­te, steck­te ich es in die wei­ße Bo­den­plat­te. Die Kle­be­la­schen der Wän­de be­strich ich dar­auf­fol­gend mit Kle­ber und knick­te die­se auf der Bo­den­plat­ten­rück­sei­te um. So­mit wa­ren die tra­gen­den Wän­de fest im Bo­den ver­an­kert.

  • Im nächs­ten Schritt bas­tel­te ich das in­ne­re Mau­er­werk, wel­ches ich am Ende mit ei­ner Back­stein­op­tik ver­sah. Dazu fer­tig­te ich zu­nächst ein­mal alle Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen #4 - #6 aus hell­grau­em Ton­pa­pier an.

Collage vom Basteln des Mauerwerks für einen Papierkamin. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mit den Tei­len von Scha­blo­ne #4 ver­stärk­te ich von in­nen die tra­gen­den Sei­ten­wän­de. Das Ele­ment von Scha­blo­ne #5 kleb­te ich vor­ne in die Mit­te, und als ich mit der grau­en Rück­wand von Scha­blo­ne #6 die bei­den Sei­ten­pfei­ler ver­band, sah das Gan­ze be­reits wie eine klei­ne, mas­si­ve Burg aus.

Da­mit aus der fla­chen Bo­den­plat­te eine sta­bi­le, drei­di­men­sio­na­le Mar­mor­plat­te wur­de, muss­te ich zu­nächst ein­mal die Sei­ten­ver­klei­dun­gen von Scha­blo­ne #7 und Scha­blo­ne #8 aus wei­ßem Ton­pa­pier an­fer­ti­gen. Hin­weis: Bei man­chen Ein­zel­tei­len war es nö­tig, die Vor­la­gen auf­grund der Über­län­ge zu ver­län­gern. Nach­dem ich die Ver­klei­dun­gen an der Bo­den­plat­te an­ge­klebt hat­te, schnitt ich mir eine Sty­ro­por­plat­te zu­recht, die ex­akt den Hohl­raum des ge­sam­ten Ka­min­bo­dens auf­füll­te.

  • Wich­tig: Bei die­sem Schritt ge­wann ich die Er­kennt­nis, dass mein flüs­si­ger Haus­halts­kle­ber das Sty­ro­por zum Schmel­zen brach­te. Des­halb muss­te ich hier­für auf wei­ßen Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis zu­rück­grei­fen.

Um die Mar­mor­plat­te ab­zu­schlie­ßen, ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #9 mit Scha­blo­ne #10 an der Mar­kie­rung D. Aus der dar­aus ent­stan­de­nen Vor­la­ge fer­tig­te ich mir an­schlie­ßend die un­te­re Bo­den­ver­klei­dung aus wei­ßem Ton­pa­pier an. Die­se kleb­te ich dann ein­fach auf die Sty­ro­por­plat­te.

Decke des Kaminofens - mehr als eine Abstellfläche

Bild vom Verankern der oberen Wandklebelaschen am ersten DeckenelementBeim Ent­wer­fen des Ka­mins habe ich mich teil­wei­se am Dativius-Victor-Bogen ori­en­tiert, was mei­ner Mei­nung nach an der Ka­min­ofen­de­cke be­son­ders zum Vor­schein kommt. Um auch die obe­ren Kle­be­la­schen der Wän­de ver­an­kern zu kön­nen, fer­tig­te ich Scha­blo­ne #11 und Scha­blo­ne #12 an. Nach dem Ver­län­gern, Fal­zen und Ein­schnei­den, fä­del­te ich das Ele­ment über die Wand­kle­be­la­schen und be­fes­tig­te die­se dar­an. Hin­weis: Die Au­ßen­la­schen an den Sei­ten klapp­te ich nach in­nen ein und ver­kleb­te die­se mit sich selbst.

Collage vom Aufbau der Kaminofendecke aus Papier. Angelehnt an ein altrömisches Tor. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Als Nächs­tes ver­klei­de­te ich die Kle­be­la­schen der auf­ge­stell­ten Ober­sei­te. Dazu ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #13 mit Scha­blo­ne #14. Aus der Vor­la­ge schnitt ich mir dann ein gro­ßes Ton­pa­pier­ele­ment zu­recht, wel­ches ich oben auf den Ka­min kleb­te. Gleich da­nach dich­te­te ich die auf­ge­stell­te Ab­de­ckung in­nen an den Sei­ten mit Sty­ro­por­strei­fen ab. Auch die De­cken­mit­te be­kleb­te ich mit zwei Strei­fen aus Sty­ro­por, die ge­nau­so hoch wie die Sei­ten­strei­fen wa­ren.

  • Auf das Sty­ro­por kleb­te ich im An­schluss das Ein­zel­teil, wel­ches ich aus der Scha­blo­ne #15 und Scha­blo­ne #16 an­ge­fer­tigt hat­te. Wich­tig: Beim Ein­schnei­den der Steck­li­ni­en war ich sehr vor­sich­tig und ge­wis­sen­haft, da­mit die Mar­mor­blen­de auch ker­zen­ge­ra­de steht.
  • Be­sag­te Blen­de be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #17. Wäh­rend­des­sen ich die lan­gen Sei­ten zu­nächst ver­län­gern muss­te, kleb­te ich die kur­zen Sei­ten nach dem Fal­zen ein­fach in die Ein­schnit­te am Bo­den.

Bild vom Verankern der MarmorblendeAuch im zwei­ten Stock­werk dich­te­te ich wie­der die Sei­ten­wän­de und die Mit­te mit Sty­ro­por­strei­fen ab. Um auch die obe­ren Kle­be­la­schen der Mar­mor­blen­de ver­an­kern zu kön­nen, ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #18 mit Scha­blo­ne #19. Nach dem Prä­pa­rie­ren fä­del­te ich den Bo­den des letz­ten Sto­ckes über die Kle­be­la­schen und be­fes­tig­te die­se dar­an. Die Au­ßen­la­schen knick­te ich wie­der nach in­nen und ver­kleb­te die­se mit sich selbst.

Zum Auf­bau­en des drit­ten Ka­min­stock­werks wie­der­hol­te ich die vor­an­ge­gan­ge­nen Bas­tel­schrit­te er­neut.

Collage vom Aufbauen des obersten Kaminstockwerks. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die letz­ten Scha­blo­nen stel­len fol­gen­de Ele­men­te be­reit:

  • #20/#21: Bo­den­plat­te zur Ver­klei­dung der obe­ren Kle­be­l­i­ni­en.
  • #22/#23: Schrä­ge Sei­ten­ver­klei­dung des obers­ten Stock­werks.
  • Nach die­sen Scha­blo­nen habe ich sämt­li­che Hohl­räu­me in der Ka­min­de­cke mit Sty­ro­por auf­ge­füllt.
  • #25/#26: Obers­te De­cken­plat­te, um das Sty­ro­por zu ver­klei­den.

Backsteinoptik aus Papier erzeugen - so geht’s

Bild eines abgeklebten Steinmusters im PapierkaminAuch als mein Pa­pier­ka­min schon als sol­cher zu er­ken­nen war, ließ ich den Bau­helm noch auf, denn das Ein­zie­hen der ro­ten Back­stein­wand er­for­der­te ei­nen Spach­tel und Mo­del­lier­pas­te. Zu­nächst kleb­te ich al­ler­dings wie ein Ma­ler­lehr­ling im ers­ten Lehr­jahr die graue Stein­wand mü­he­voll ab. Da­für nahm ich han­dels­üb­li­chen Ma­ler­krepp zur Hil­fe. Wich­tig: Auf die Rück­wand des Ka­mins kleb­te ich eben­falls ein Back­stein­mus­ter auf.

Als Nächs­tes be­strich ich die ein­zel­nen Back­stei­ne groß­zü­gig mit Mo­del­lier­pas­te und ließ das Gan­ze an­schlie­ßend für eine Stun­de trock­nen.

Collage mit Anleitung, die zeigt, wie ein Backsteinmuster auf Papier dargestellt wird. Erstell von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

So­bald die Mo­del­lier­pas­te an­ge­trock­net war, be­gann ich mit den Ma­ler­ar­bei­ten. Zu­nächst be­mal­te ich die Wän­de mit ro­ter Acryl­far­be. Di­rekt im An­schluss setz­te ich mit schwar­zer Acryl­far­be Ak­zen­te. Den An­strich ließ ich für cir­ca 15 Mi­nu­ten trock­nen, ehe ich den Ma­ler­krepp ab­nahm und mich dar­auf­hin präch­ti­ge Back­stein­wän­de an­strahl­ten.

Noble Nussbaumholzoptik und Veredelung der Marmorplatte

Um die tra­gen­den Sei­ten­wän­de und die Ka­min­ofen­de­cke mit ei­ner Holz­op­tik zu ver­se­hen, schnitt ich zu­nächst ein­mal brau­ne Ton­pa­pier­strei­fen in un­ter­schied­li­chen Brei­ten zu­recht. Im An­schluss be­strich ich eine Au­ßen­wand nach der an­de­ren mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis und leg­te mei­ne Ton­pa­pier­strei­fen auf. Als die Pa­pier­holz­stü­cke auf­ge­klebt wa­ren, be­strich ich die­se groß­zü­gig von oben mit dem Bas­tel­kle­ber, so­dass die­se von bei­den Sei­ten be­netzt wa­ren. Da­nach leg­te ich den Ka­min für cir­ca 30 Mi­nu­ten zum Trock­nen.

  • Zu gu­ter Letzt be­mal­te ich mei­ne Holz­stü­cke mit dun­kel­brau­ner Acryl­far­be. Gleich dar­auf zog ich zu­dem noch eine Ma­se­rung mit­hil­fe von schwar­zer Acryl­far­be ein. Hin­weis: Als Kon­trast ge­stal­te­te ich die Zwi­schen­bal­ken um die Mar­mor­blen­de et­was dunk­ler.

Nach die­sen Schrit­ten ist der Pa­pier­ka­min sehr feucht, wes­halb ich das Mo­tiv für 24 Stun­den zum Trock­nen stel­len muss­te, bis ich die Mar­mor­plat­te am Bo­den voll­enden konn­te.

Collage mit Anleitung, die zeigt, wie eine Marmoroptik auf Papier dargestellt wird. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Am nächs­ten Tag er­zeug­te ich auf al­len wei­ßen Flä­chen des Ka­mins eine Mar­mor­op­tik. Dazu misch­te ich zu­nächst wei­ße Acryl­far­be mit sil­ber­ner Acryl­far­be im Ver­hält­nis 10:1. Da­mit grun­dier­te ich zu­al­ler­erst die Mar­mor­plat­ten.

  • Als Nächs­tes zog ich eine Ma­se­rung auf die Flä­chen ein. Da­für misch­te ich wei­ße Acryl­far­be mit sil­ber­ner Acryl­far­be im Ver­hält­nis 8:1.
  • Im letz­ten Schritt mal­te ich mit­hil­fe ei­nes Holz­spie­ßes klei­ne Ris­se auf. Die da­für nö­ti­ge dun­kel­graue Far­be misch­te ich mir wie­der aus wei­ßer und sil­ber­ner Acryl­far­be im Ver­hält­nis 3:1. Au­ßer­dem ak­zen­tu­ier­te ich die Flä­chen noch mit wei­ßen High­lights.

Als mir das Mar­mor­mus­ter end­gül­tig ge­fiel, muss­te der Ka­min noch ein­mal für zwei Stun­den gut trock­nen. Da­nach konn­te ich end­lich mei­ne So­cken für den Weih­nachts­mann dar­an auf­hän­gen.

Fazit zum stilvollen Adventskamin aus Papier

Picture of Santa Claus Stove with Firewood. Crafted by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine ArtistBis der Ka­min in die­ser Form vor mir stand, ver­gin­gen gut und ger­ne drei Wo­chen, die ich mit Zeich­nun­gen und Mo­dell­bau­ten ver­brach­te. Das Bas­teln selbst nahm drei Tage in An­spruch. Gün­ter Loo­se könn­te der Text für das Lied „Mar­mor, Stein und Ei­sen bricht” beim Lie­ben vor solch ei­nem Ka­min ein­ge­fal­len sein. Für mich ist die­ser klei­ne Ka­min eine ge­nia­le Ad­vents­de­ko­ra­ti­on und ein klei­ner Trost, bis ich mir ir­gend­wann ei­nen ech­ten, pras­seln­den Ka­min­ofen in mein Zu­hau­se ein­bau­en las­sen kann.

Ver­wand­te The­men:

Ver­kaufs­stand für den Weih­nachts­markt bas­teln - An­lei­tung
Bas­tel­an­lei­tung für Pa­pier­schlit­ten

Weihnachtstüte basteln - Santa Claus Lunch Bag

Die Ad­vents­zeit eig­net sich je­des Jahr her­vor­ra­gend da­für, um de­nen zu dan­ken, die sich das gan­ze Jahr für ei­nen krumm ge­macht ha­ben. Den­ken Sie da­bei an Ihre Fri­seu­rin, der Sie viel­leicht ein­mal im Mo­nat Ihr Herz aus­schüt­ten oder an den Pa­ket­dienst­fah­rer, der je­den drit­ten Tag bei Ih­nen rein­schneit und Weih­nachts­mann spielt. Nicht zu ver­ges­sen Ihr Lieb­lings­ita­lie­ner, der selbst auf das An­schau­en der Fuß­ball­welt­meis­ter­schaft ver­zich­tet, da­mit Sie beim An­feu­ern von Tho­mas Mül­ler und Co. nicht vom Fleisch fal­len. Falls Sie also Ih­rer per­sön­li­chen Ser­vice­mann­schaft ein klei­nes Fest­tags­ge­schenk ma­chen möch­ten, dann steue­re ich in der fol­gen­den An­lei­tung die per­fek­te Weih­nachts­tü­te zum Nach­bas­teln hin­zu.

Bild von Weihnachtstüte Santa Claus gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinBeim Ent­wer­fen der lie­bens­wer­ten Ge­schenk­tü­te habe ich mich an nord­ame­ri­ka­ni­schen Lunch Bags ori­en­tiert. Die zu­meist brau­nen Ori­gi­na­le be­stechen durch ihre Ge­räu­mig­keit und An­pas­sungs­fä­hig­keit. So­mit spielt es kei­ne Rol­le, ob Sie die Weih­nachts­tü­te mit Fla­schen, Kos­me­ti­ka oder Pra­li­nen be­fül­len. Die­se viel­sei­ti­gen Tü­ten sind üb­ri­gens be­reits seit 1852 ein Er­folgs­mo­dell, denn in die­sem Jahr pa­ten­tier­te Fran­cis Wol­le die ers­te Pa­pier­beu­tel­ma­schi­ne in den USA.

Fran­cis Wol­le born in Ja­cobs­burg, Penn­syl­va­nia, De­cem­ber 17, 1817 in­ven­ted the pa­per bag ma­king ma­chi­ne in 1852 in the United Sta­tes.

Mills, Mike: Fran­cis Wol­le In­ven­tor of The Pa­per Bag Ma­chi­ne? projectgreenbag.com (12/2016).

Bild von Lunch Bag Santa ClausNichts ver­kör­pert die hand­lungs­ori­en­tier­te Denk­wei­se un­se­rer trans­at­lan­ti­schen Freun­de seit­dem mehr als Lunch Bags. Die Re­de­wen­dung „Time is Mo­ney!” gilt vor al­lem für die­je­ni­gen, die kör­per­lich schwer ar­bei­ten müs­sen oder viel un­ter­wegs sind. Wer kei­ne Zeit oder kein Geld für ein ge­müt­li­ches Mit­tag­essen im Re­stau­rant mit Kol­le­gen hat, der greift in sei­ne Lunch Bag und holt das her­aus, was er am Mor­gen hin­ein­ge­wor­fen hat. Wie wich­tig die­se Pa­pier­tü­ten für die US-Gesellschaft sind, weiß je­der, der ger­ne ame­ri­ka­ni­sche Sit­coms an­sieht.

  • Pro­mi­nen­tes­tes Bei­spiel hier­für ist Ke­vin Ja­mes in sei­ner Rol­le als Doug Hef­fer­n­an. Beim „King of Queens” sah es oft­mals so aus, als wäre die Lunch Bag an sei­ner Hand an­ge­wach­sen.

Collage von Weihnachtstüte für Kollegen basteln von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die­sel­be Pa­pier­tü­te be­kom­men Sie in den USA üb­ri­gens auch un­ter dem Na­men Dog­gie Bag, wenn Sie im Re­stau­rant be­stell­tes Es­sen nicht auf­es­sen und die Res­te mit nach Hau­se neh­men möch­ten. Hin­ge­gen die Brown Bag be­nö­ti­gen Sie als Ver­pa­ckung für al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke. Wer in den al­ler­meis­ten US-Bundesstaaten in der Öf­fent­lich­keit sein Fei­er­abend­bier ge­nie­ßen möch­te und die Fla­sche nicht in ei­ner Brown Bag ver­steckt, der muss Stra­fe zah­len und kann so­gar im Ge­fäng­nis lan­den.

Hundreds of thou­sands, if not mil­li­ons, of peo­p­le are ar­res­ted or ti­cke­ted for drin­king in pu­blic every year.

Sa­tran, Joe: The Se­cret Histo­ry Of The War On Pu­blic Drin­king. huffingtonpost.com (12/2016).

Die Vor­fah­ren mei­ner drol­li­gen Ge­schenk­ta­sche kom­men also aus der Neu­en Welt. Um dies wei­ter zu ver­deut­li­chen, ver­zier­te ich die fest­li­che Lunch Bag auch nicht mit dem Christ­kind, son­dern mit dem Kopf von San­ta Claus.

Bild von Santa Claus Weihnachtstüten basteln. Erfunden von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die Weih­nachts­tü­te ist 15 Zen­ti­me­ter lang, 9 Zen­ti­me­ter breit und 25 Zen­ti­me­ter hoch. Die Pa­pier­ta­sche ver­fügt über ei­nen simp­len Schließ­me­cha­nis­mus und ist des­halb wie­der­ver­wend­bar.

Bastelanleitung für Weihnachtstüte

Bild von den Bodenelementen der WeihnachtstüteFür eine Lunch Bag ver­wen­de­te ich ins­ge­samt vier Ton­pa­pier­far­ben. Zwei Grün­tö­ne so­wie Weiß und Beige für das Ge­sicht von San­ta Claus. Zur Ver­stär­kung des Bo­dens nahm ich zu­dem Ton­kar­ton zur Hil­fe. Die Ver­zie­rung hielt ich mit un­ter­schied­li­chen Stem­pel­far­ben und be­reits vor­ge­fer­tig­ten Au­gen zum Auf­kle­ben sehr schlicht. Als Werk­zeu­ge be­nö­ti­gen Sie nichts wei­ter als eine Sche­re, et­was flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6).

Bild vom Verstärken des Tütenbodens mit KartonIch be­gann mit dem Bas­teln des sta­bi­len Tü­ten­bo­dens von Scha­blo­ne #1. Hin­weis: Die Au­ßen­sei­te mei­ner Weih­nachts­ver­pa­ckung ist dunk­ler als die In­nen­sei­te. Des­halb fer­tig­te ich je­des Bau­teil in zwei Grün­tö­nen an. Zwi­schen die bei­den Bo­den­ele­men­te kleb­te ich ein Stück Ton­kar­ton, so­dass spä­ter selbst schwe­re Fla­schen nicht un­ten durch­bre­chen kön­nen. Der Bo­den ist da­bei die Aus­nah­me. Bei al­len an­de­ren Scha­blo­nen kleb­te ich mei­ne bei­den Ton­pa­pier­far­ben di­rekt und ohne Ver­stär­kung auf­ein­an­der.

Lunch Bag basteln in wenigen Schritten

Als Nächs­tes fer­tig­te ich die Vor­der­sei­te der Lunch Bag von Scha­blo­ne #2 aus Ton­pa­pier an. Nach dem Fal­zen be­fes­tig­te ich die­ses quad­er­för­mi­ge Ele­ment di­rekt über die Kle­be­la­sche am Bo­den. Gleich dar­auf schnitt ich mir aus Scha­blo­ne #3 die ein­faltba­ren Sei­ten­ele­men­te zu­recht. Von die­sen bei­den Ein­zel­tei­len hängt die Funk­tio­na­li­tät der Weih­nachts­tü­te ab. Ich ach­te­te beim An­fer­ti­gen des­halb be­son­ders dar­auf, dass ich die Knick­li­ni­en ak­ku­rat falz­te und bei­de Sei­ten auch ex­akt gleich­groß wa­ren.

Bild von amerikanischer green Lunch Bag aus PapierNach­dem ich die Sei­ten am Bo­den und an der Vor­der­sei­te an­ge­klebt hat­te, fer­tig­te ich zu gu­ter Letzt die Rück­sei­te mit der Ver­schluss­la­sche von Scha­blo­ne #4 an. Mit dem An­brin­gen die­ses Bau­teils hat­te ich die ty­pi­sche Lunch Bag Form er­zeugt. Tipp: Da­mit die Ge­schenk­ver­pa­ckung spä­ter gut schließt, ver­schloss ich dar­auf­hin die Tüte und fi­xier­te die Ver­schluss­la­sche für 30 Mi­nu­ten mit­hil­fe von Ma­gne­ten. Sie könn­ten da­für auch auf Wä­sche­klam­mern zu­rück­grei­fen.

  • Auf der Au­ßen­sei­te des Bo­dens wa­ren nun­mehr noch die Kle­be­la­schen sämt­li­cher Sei­ten­ele­men­te zu se­hen. Aus die­sem Grund fer­tig­te ich mir von Scha­blo­ne #1 noch­mals ein gro­ßes Bo­den­ele­ment aus Ton­pa­pier an und ver­klei­de­te da­mit die Un­ter­sei­te mei­ner Weih­nachts­tü­te.

Gesicht von Santa Claus und Grußkarte

Bild vom Basteln von Santa Claus aus PapierAls die Lunch Bag stand, trat das krea­ti­ve Ar­bei­ten in den Vor­der­grund. Mei­ne Weih­nachts­tü­te ziert der Kopf von San­ta Claus. Die Ein­zel­tei­le für den lus­ti­gen Weiß­bart be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #5. Die Wan­gen, die Nase und die Ni­ko­laus­müt­ze ak­zen­tu­ier­te ich vor dem Auf­kle­ben mit ver­schie­de­nen Stem­pel­far­ben. Apro­pos Auf­kle­ben, ich be­fes­tig­te das Ge­sicht so auf dem Vor­der­sei­ten­ele­ment, dass die Müt­ze 4,5 Zen­ti­me­ter über die Pa­pier­tü­te rag­te.

  • Wich­tig: Des­halb be­strich ich vor dem An­kle­ben auch nur die un­te­re Hälf­te der Kopf­rück­sei­te mit Kle­ber.

Bild vom Anbringen einer Weihnachtskarte an der Lunch Box aus PapierEs hat ei­nen gu­ten Grund, dass das Ge­sicht nur ab­wärts der Na­sen­spit­ze an der Ge­schenk­ver­pa­ckung fest­klebt. San­ta Claus ist näm­lich ein un­ver­zicht­ba­rer Teil des wie­der­ver­schließ­ba­ren Ver­schluss­sys­tems, da die obe­re La­sche per­fekt hin­ter sei­ner Bom­mel­müt­ze ein­ras­tet. Ab­schlie­ßend brach­te ich die Gruß­kar­te von Scha­blo­ne #6 eben­falls auf der Vor­der­sei­te der Weih­nachts­tü­te an. Die­se be­steht aus zwei Tei­len und ver­fügt über aus­rei­chend Platz für Ihre Weih­nachts­grü­ße.

Fazit - Advent bedeutet Auszeit

Bild von Weihnachtstüte von Veronika Vetter mit Walnüssen und SchokoladeDas Bas­teln mei­ner Weih­nachts­tü­te ist nicht nur aus­ge­spro­chen ein­fach, son­dern dau­ert auch nicht län­ger als 90 Mi­nu­ten. So­mit ha­ben Sie zum ei­nen im Hand­um­dre­hen eine in­di­vi­du­el­le Ge­schenk­ver­pa­ckung ge­zau­bert und zum an­de­ren noch ge­nü­gend Frei­zeit um die Vor­weih­nachts­zeit zu ge­nie­ßen. Denn trotz Glo­ba­li­sie­rung ist in Eu­ro­pa der Ad­vent im­mer noch die Zeit der Ent­schleu­ni­gung und Stil­le. Al­ler­dings nur, wenn Sie es zu­las­sen.

Ver­wand­te The­men:

Ad­vents­ge­steck mit Ker­ze aus Pa­pier bas­teln - An­lei­tung
Bas­tel­an­lei­tung für Ge­burts­tags­kar­te im Ame­ri­can Style