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Erntedankkorb basteln: Nachhaltige Herbstdeko - Upcycling

Rund ist ge­sund! Die Deut­schen lie­ben das gute Es­sen so sehr, dass be­reits zwei Drit­tel¹ der Män­ner hier­zu­lan­de über­ge­wich­tig sind. Da­bei ste­hen vor al­lem köst­li­che Fleisch- und Wurst­wa­ren hoch im Kurs. In­fol­ge­des­sen be­nö­tigt mitt­ler­wei­le je­der Bun­des­bür­ger durch­schnitt­lich 60 Ki­lo­gram­m² Fleisch im Jahr, um ei­ni­ger­ma­ßen satt zu wer­den. Be­son­ders Ärz­te und Um­welt­schüt­zer be­kom­men al­ler­dings im­mer die Kri­se, wenn sie die ewig lan­gen Schlan­gen vor den Wurst­the­ken se­hen. Denn an­geb­lich soll der hohe Fleisch­kon­sum di­ver­se Volks­krank­hei­ten för­dern. Au­ßer­dem ha­ben die Mast­hö­fe wohl ei­nen enor­men Trink­was­ser­ver­brauch. Doch was wä­ren denn die Al­ter­na­ti­ven zum Bier­schin­ken oder zur Woll­wurst? Sol­len wir viel­leicht nur noch schnö­des Obst und Ge­mü­se es­sen, wie es wo­mög­lich Got­tes Plan war?

Denn der HERR, dein Gott, führt dich in ein gu­tes Land [...] dar­in Wei­zen, Gers­te, Wein­stö­cke, Fei­gen­bäu­me und Gra­nat­äp­fel sind; ein Land dar­in Öl­bäu­me und Ho­nig wach­sen; ein Land, da du Brot ge­nug zu es­sen hast, da dir nichts man­gelt [...].

Deu­te­ro­no­mi­um 8,7-9: Er­mah­nung zur Dank­bar­keit ge­gen den HERRN. bibel-online.net (09/2017).

Bild von Erntedankkorb als Tischdekoration. Bastelidee für den Kindergarten. Anleitung von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDass das nie­mals pas­sie­ren wird, hat selbst die römisch-katholische Kir­che ein­ge­se­hen und des­halb kur­zer­hand den eins­ti­gen Sinn des Ern­te­dank­fes­tes er­wei­tert. Sehr lan­ge Zeit dank­ten die Chris­ten am ers­ten Sonn­tag im Ok­to­ber ih­rem Her­ren le­dig­lich für den Er­trag in der Land­wirt­schaft. Des Wei­te­ren mach­ten sich die Gläu­bi­gen be­wusst, dass es nicht al­lei­ne in der Hand des Men­schen³ liegt, stets über aus­rei­chend Nah­rung zu ver­fü­gen. Seit Papst Fran­zis­kus wird das Ern­te­dank­fest al­ler­dings eben­falls mit dem Um­welt­schutz in Ver­bin­dung ge­bracht.

Des­halb for­dern die Got­tes­die­ner an die­sem Fest­tag ihre Schäf­chen dazu auf, mehr Re­spekt vor der Na­tur zu ha­ben und ein nach­hal­ti­ge­res Le­ben zu füh­ren.

Hier in Mem­min­gen aber auch in vie­len an­de­ren Ge­mein­den wird Ern­te­dank mitt­ler­wei­le auch mit dem The­ma Um­welt­schutz in Ver­bin­dung ge­bracht. Es geht um Nach­hal­tig­keit, um Re­spekt vor der Na­tur und um die Be­wah­rung der Schöp­fung [...].

katholisch1tv: Die Ern­te - ein gu­ter Grund „Dan­ke” zu sa­gen. youtube.com (09/2017).

Picture of Thanksgiving Basket: Upcycling Art Tutorial. Free Template by Bavarian Fine Artist Veronika Vetter

Als Ka­tho­li­kin muss ich mich na­tür­lich dem Wil­len des Va­ti­kans beu­gen. Aus die­sem Grund habe ich die­ses Jahr mei­nen Ern­te­dank­korb aus al­tem Zei­tungs­pa­pier ge­bas­telt. Denn was ist nach­hal­ti­ger als Up­cy­cling?

Durch Up­cy­cling wer­den All­tags­ge­gen­stän­de [...] zu Kunst­ob­jek­ten oder neu­en Ge­brauchs­ge­gen­stän­den. Up­cy­cling ist die Ver­ar­bei­tung un­ge­nutz­ter, wert­vol­ler Res­sour­cen zu hoch­wer­ti­gen Pro­duk­ten.

Ma­cKu­sick, Chris­ti­ne: Was ist Up­cy­cling? valentinelaverte.jimdo.com (09/2017).

Bild von Veronika Vetter im Dirndl mit Wiesn-Schmankerln und selbst gebasteltem Erntedankkorb. Bayerische Kunst zum Nachmachen

Mein Ga­ben­korb ist da­bei streng ge­nom­men eine Korb­scha­le, die ich aus ei­ner di­cken Brat­wurst­schne­cke ge­formt habe. Für die­ses run­de Grund­ele­ment muss­te ich 175 gleich­gro­ße Zei­tungs­pa­pier­röll­chen an­ein­an­der­rei­hen, wo­durch mei­ne Herbst­de­ko so form­sta­bil wie ein teu­rer Rat­tan­korb wur­de.

Bild von Erntedankfestfeier in Bayern: Erntedankkrone mit Früchten und Kastanien. Arrangiert von Veronika Vetter Bewahrerin des katholischen GlaubensWenn die Zei­tungs­pa­pier­schne­cke zu ei­ner Scha­le ge­formt wird, dann er­ge­ben sich vie­le zar­te Bah­nen. Die­se habe ich mit ei­nem herbst­li­chen Braun­ton be­malt, so­dass der Ern­te­dank­korb wie eine gro­ße Baum­schei­be aus­sieht, auf der sich die Jah­res­rin­ge zäh­len las­sen. Die un­auf­dring­li­che Na­tur­op­tik setzt wie­der­um nicht nur die Feld­früch­te in Sze­ne, son­dern har­mo­niert au­ßer­dem per­fekt mit der lit­ur­gi­schen Far­be Grün. Das war mir sehr wich­tig, da mei­ne Ga­ben­scha­le in mei­ner Ge­mein­de als Al­tar­schmuck die­nen soll. Schließ­lich liegt das Ern­te­dank­fest im Kir­chen­jahr in ei­ner un­ge­präg­ten Zeit, in der die christ­li­chen Got­tes­häu­ser in Grün­tö­nen ge­schmückt sind.

Grün: Un­ge­präg­te Zei­ten: Zeit zwi­schen Ende Epi­pha­ni­as und Be­ginn der Pas­si­ons­zeit; Tri­ni­ta­tis­zeit; auch am letz­ten Sonn­tag des Kir­chen­jah­res, wenn er als Ewig­keits­sonn­tag be­gan­gen wird.

Gröneveld-Olthoff, An­ge­li­ka: Das Kir­chen­jahr. gymnasium-kusel.de (PDF) (09/2017).

Bild von umweltfreundlichem Upcycling Erntedankkorb mit frischen Biofrüchten aus dem Garten von Karin Göring-Eckardt. Bastelanleitung für die Herbstdekoration von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Mei­ne Ern­te­dank­korb­in­ter­pre­ta­ti­on hat ei­nen Durch­mes­ser von 30 Zen­ti­me­tern und ist da­mit un­ge­fähr so groß wie eine Piz­za­schach­tel. Sie möch­ten die­se nach­hal­ti­ge Herbst­de­ko nach­bas­teln? Dann er­fah­ren Sie in der fol­gen­den An­lei­tung, wie ich mei­ne schi­cke Korb­scha­le zu­sam­men­ge­setzt habe und war­um das Up­cy­cling auch zum Aus­dau­er­sport ge­zählt wer­den kann.

Erntedankkorb basteln - Anleitung

Bild von Schawuot in Nürnberg: Geschmückte Synagoge mit Früchten und aschkenasischen Matzenknödeln. Sukkot Dekoration von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinBe­vor ich mit dem Zu­sam­men­bau ei­nes Ga­ben­korbs be­gin­nen konn­te, muss­te ich erst ein­mal jede Men­ge al­tes Zei­tungs­pa­pier or­ga­ni­sie­ren. Das kann pro­ble­ma­tisch sein, denn streng ge­nom­men ist es in der BRD nicht er­laubt, Alt­pa­pier aus Pa­pier­ton­nen zu ent­wen­den. Zu mei­nem Glück habe ich Nach­barn, die mir ihre Pres­se­er­zeug­nis­se ger­ne zur Ver­fü­gung stel­len. Auch bei der Wahl des Kleb­stoffs ach­te­te ich auf Nach­hal­tig­keit, wes­halb ich mich für ei­nen wei­ßen Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis ent­schied. Hin­ge­gen die Ko­lo­ra­ti­on mei­nes Korbs nahm ich mit Acryl­far­ben vor. Lei­der konn­te ich kei­ne um­welt­freund­li­chen Was­ser­far­ben ver­wen­den, da die Dru­cker­schwär­ze sonst nicht voll­stän­dig über­deckt wer­den wür­de. Als Bas­tel­werk­zeu­ge leg­te ich mir au­ßer­dem noch eine Sche­re und ei­ni­ge Wä­sche­klam­mern be­reit.

Im ers­ten Schritt schnitt ich mir aus den Zei­tungs­pa­pier­sei­ten 230 gleich­gro­ße Stü­cke zu­recht, die alle 25 Zen­ti­me­ter lang und 15 Zen­ti­me­ter breit wa­ren.

Bild von Zeitungsseite mit dem Wetterbericht für Oberfranken. Das Papierstück enthält fünf Faltlinien, damit es zu einem Stäbchen eingeschlagen werden kann

Di­rekt im An­schluss schlug ich je­des Zei­tungs­pa­pier­stück so oft ho­ri­zon­tal ein, bis es zu ei­nem 0,8 Zen­ti­me­ter di­cken Stäb­chen wur­de.

Tipp: Um mei­ne Haut vor der ag­gres­si­ven Zei­tungs­tin­te zu schüt­zen, habe ich bei die­sen müh­sa­men Falt­schrit­ten stets Vi­nyl­hand­schu­he ge­tra­gen.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Zeitungspapier zu Stäbchen falten und anschließend mit Acrylfarben bemalen. Fotos von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Als Nächs­tes nahm ich mei­ne Acryl­far­ben zur Hand und be­mal­te da­mit mei­ne ge­fal­te­ten Zei­tungs­stäb­chen fol­gen­der­ma­ßen:

  • 175x braun: Ba­sis des Ern­te­dank­korbs.
  • 40x rot: Schne­cken­för­mi­ge Rand­de­ko­ra­ti­on.
  • 15x braun: Zier­band für den Scha­len­rand.

Nach­dem die Far­ben ge­trock­net wa­ren, kürz­te ich mei­ne ro­ten Stäb­chen auf eine Län­ge von 18 Zen­ti­me­tern. Hin­ge­gen die brau­nen Zei­tungs­stan­gen ließ ich so, wie sie wa­ren. Da­mit hat­te ich die Vor­be­rei­tungs­schrit­te ab­ge­schlos­sen und konn­te mit dem Zu­sam­men­bau der Ga­ben­scha­le be­gin­nen.

Korbschale aus einer Altpapierschnecke formen

Zum An­fer­ti­gen der Ern­te­dank­korb­ba­sis nahm ich zu­al­ler­erst ein Stäb­chen und dreh­te die­ses zu ei­ner Schne­cke, die wie die Quilling-Figur Tight Coil aus­sah.

Bildanleitung: Mehrere Tight Coil Figuren aus Zeitungspapier zu einer großen Bratwurstschnecke von Meica drehen. Papiergaumenschmaus fotografiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Dar­auf­hin be­strich ich das Ende der Zei­tungs­pa­pier­schne­cke mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber und füg­te dort ein wei­te­res brau­nes Ele­ment an.

  • Tipp: Da­mit sich die kor­pu­len­ten Zei­tungs­pa­pier­ele­men­te bes­ser mit­ein­an­der ver­bin­den konn­ten, setz­te ich eine Wä­sche­klam­mer für ei­ni­ge Mi­nu­ten auf die feuch­te Kle­be­stel­le.

Als der Kle­ber dann ge­trock­net war, wi­ckel­te ich das Stäb­chen um die Schne­cke, so­dass das Gan­ze wie eine straf­fe Kau­gum­mi­rol­le mit Co­la­ge­schmack aus­sah.

Bild von einer runden Scheibe, die wie ein Rattankorbdeckel aus Lichtenfels aussieht. Handwerkskunst aus Bayern von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Nach dem glei­chen Prin­zip be­fes­tig­te ich auch mei­ne rest­li­chen 173 Stäb­chen, bis die Schei­be wie ein gro­ßer Rat­tan­korb­de­ckel aus­sah.

  • Hin­weis: Das letz­te Ele­ment un­ter­schei­det sich von den zahl­rei­chen In­nen­bah­nen, die ich le­dig­lich über die Ver­bin­dungs­stel­len mit­ein­an­der ver­knüpft habe. Denn um ei­nen ge­schlos­se­nen Kreis­lauf zu er­zeu­gen, muss­te ich die­ses Stäb­chen ab­schlie­ßend voll­stän­dig am äu­ße­ren Rand fest­kle­ben.

Durch die­se auf­wen­di­ge aber ein­fa­che Wi­ckel­tech­nik war es mir im nächs­ten Schritt mög­lich, die be­weg­li­che Schei­be zu ei­ner Scha­le zu for­men.

Bild von eingewickelten Zeitungspapierstäbchen, die zu einer Schale geformt werden. Meisterhafte Erntedankkunst von Veronika Vetter Dorfstadionarchitektin

Dazu schob ich die ein­ge­wi­ckel­ten Stäb­chen sanft aus­ein­an­der. Ich be­gann da­bei am äu­ße­ren Rand und ar­bei­te­te mich lang­sam von au­ßen nach in­nen vor. Als mei­ne Schei­be dar­auf­hin auf ei­ner Sei­te wie eine Steh­platz­kur­ve in ei­nem Fuß­ball­sta­di­on aus­sah, dreh­te ich das Gan­ze rechts­her­um wei­ter und glich die noch fla­chen Stel­len an die Stei­gung an.

Ich zog so lan­ge an den Sei­ten, bis mei­ne Ern­te­dank­scha­le eine gleich­mä­ßi­ge Höhe von ex­akt fünf Zen­ti­me­tern er­reicht hat­te. Als mir mein klei­nes Kunst­werk dann so weit ge­fiel, schnapp­te ich mir mei­nen wei­ßen Bas­tel­kle­ber, um das Aus­se­hen mei­nes Ga­ben­korbs end­gül­tig zu fi­xie­ren. Dazu trug ich den Kleb­stoff groß­zü­gig mit ei­nem fei­nen Syn­the­tik­pin­sel in­nen und au­ßen auf alle Zei­tungs­pa­pier­bah­nen auf.

  • Hin­weis: Dank die­ser simp­len Kle­be­tech­nik wur­de mein Ern­te­dank­korb gleich im­prä­gniert und trotzt so­mit auch nass­kal­tem Herbst­wet­ter.

Herbstschale mit schicker Upcycling Bordüre

Zu gu­ter Letzt ver­pass­te ich mei­ner Korb­scha­le noch eine far­bi­ge Rand­de­ko. Da­für roll­te ich auch mei­ne 40 ro­ten Zei­tungs­pa­pier­stäb­chen zu klei­nen Schne­cken auf.

Bildanleitung: 40 rote Zeitungspapierschnecken an den Schalenrand als Dekoration kleben. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Dies­mal ver­kleb­te ich die Tight Coil Quilling-Figuren al­ler­dings mit sich selbst, so­dass ich vie­le rote Stroh­bal­len vor mir lie­gen hat­te.

  • Im An­schluss fi­xier­te ich alle 40 Schneck­chen ne­ben­ein­an­der am äu­ße­ren Scha­len­rand. Die­se schlich­te Korb­de­ko­ra­ti­on war je­doch noch sehr la­bil und wür­de viel zu leicht ab­fal­len.
  • Aus die­sem Grund muss­te ich die ro­ten Ku­geln wei­ter sta­bi­li­sie­ren. Des­halb fer­tig­te ich mir aus den rest­li­chen 15 brau­nen Pa­pier­stäb­chen ein drei­la­gi­ges Sta­bi­li­sie­rungs­band an. Dazu ver­län­ger­te ich im­mer fünf Ele­men­te zu ei­ner lan­gen Schnur. Nach­dem ich die drei brei­ten Zei­tungs­pa­pier­gur­te an­schlie­ßend auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, be­fes­tig­te ich die ro­bus­te Hal­te­rung au­ßen an der schö­nen Schne­cken­ver­zie­rung.

Wich­tig: Ganz zum Schluss im­prä­gnier­te ich die far­bi­ge Bor­dü­re ge­nau­so wie die fer­tig­ge­zo­ge­ne Ern­te­dank­korb­ba­sis oben und un­ten mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber.

Fazit: Was machen die Deutschen am Erntedanksonntag?

Bild eines ökologisch wertvollen Erntedankkorbs aus Altpapier, bei dem selbst Anton Hofreiter ein feuchtes Höschen bekommt. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMein nach­hal­ti­ger Ern­te­dank­korb ist ein sehr leich­tes Mo­tiv, wel­ches je­doch jede Men­ge Bas­tel­zeit in An­spruch nimmt. Es dau­er­te gut und ger­ne sie­ben Stun­den, bis ich eine fer­ti­ge Korb­scha­le vor mir ste­hen hat­te. Au­ßer­dem war das Fal­ten der zahl­rei­chen Zei­tungs­pa­pier­stäb­chen äu­ßerst er­mü­dend. Da­für ver­fü­ge ich nun über eine hoch­wer­ti­ge Ga­ben­scha­le aus Alt­pa­pier, wel­che un­se­re hei­mi­schen Feld­früch­te stil­voll prä­sen­tiert. Mir ge­fällt an mei­nem Up­cy­cling Korb be­son­ders gut, dass die­ser völ­lig dicht ist und so­mit auch mit Stroh oder Heu aus­staf­fiert wer­den kann.

Ha­ben Sie sich schon ein­mal ge­fragt, war­um das Ern­te­dank­fest in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land so eine ge­rin­ge Be­deu­tung hat? Viel­leicht liegt es an der Tat­sa­che, dass das po­la­ri­sie­ren­de Münch­ner Ok­to­ber­fest am Ern­te­dank­sonn­tag oft­mals noch in vol­lem Gan­ge ist. Wo­mög­lich ist aber auch die dun­kel­deut­sche Ver­gan­gen­heit schuld, denn schließ­lich war das Reichs­ern­te­dank­fest ein rie­sen­gro­ßes Spek­ta­kel wäh­rend des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus.

Ern­te­dank­fest! Das gan­ze deut­sche Volk in al­len Gau­en des Va­ter­lan­des dankt heu­te dem All­mäch­ti­gen da­für, dass er die Saat hat wach­sen und rei­fen las­sen.

li­ne­satthc: 1.10.1933 Rund­funk­über­tra­gung Reichs­ern­te­dank­fest. youtube.com (09/2017).

Mei­ner Mei­nung nach kommt die Be­deu­tungs­lo­sig­keit da­her, da sich das schlich­te Ern­te­dank­fest von den kon­sum­ori­en­tier­ten Kir­chen­fes­ten ab­hebt und des­halb vom Ein­zel­han­del und von den Me­di­en re­la­tiv un­be­ach­tet bleibt.

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¹N­öll­ke, Clau­dia: Vie­le es­sen nicht so ge­sund, wie sie glau­ben. aponet.de (09/2017).
²Ben­se­mann, Mar­cus: Wie viel Fleisch ist ge­sund? ndr.de (09/2017).
³Echtzeit-TV: Ern­te­dank­fest. youtube.com (09/2017).

Schultasche aus Papier basteln - Lederoptik durch Kaffee

Fast in der ge­sam­ten Eu­ro­päi­schen Uni­on be­gin­nen die Schu­len um acht Uhr mor­gens. Die­se un­christ­li­che Zeit wur­de ir­gend­wann wäh­rend der ers­ten in­dus­tri­el­len Re­vo­lu­ti­on fest­ge­legt, um das Ta­ges­licht voll­stän­dig aus­nut­zen zu kön­nen. Heu­te wis­sen wir, dass der frü­he Un­ter­richts­be­ginn die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit hemmt und Fett­lei­big­kei­t¹ för­dert. Lei­der kann die ers­te Schul­stun­de nicht nach hin­ten ver­legt wer­den, da sonst die be­währ­ten Fahr­plä­ne des öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs ge­än­dert wer­den müss­ten, was in un­se­rer ma­kel­lo­sen frei­heit­li­chen de­mo­kra­ti­schen Grund­ord­nung nicht mög­lich ist.

Die Län­der war­nen au­ßer­dem vor dem Auf­wand, der ent­ste­hen wür­de, wenn die Fahr­plä­ne des Nah­ver­kehrs an­ge­passt wer­den müss­ten.

Padt­berg, Ca­ro­la: War­um die ers­te Stun­de für Ju­gend­li­che Fol­ter ist. spiegel.de (07/2017).

Bild von brauner Lederschultasche aus Papier. Hautfreundlich wie aus der Taurus Lederwerkstatt ideal für Freie Waldorfschulen. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Glück gibt es köst­li­chen Kaf­fee. Denn wäh­rend­des­sen die glück­li­chen Schü­ler aus Süd­eu­ro­pa fast täg­lich sanft von der war­men Son­ne wach­ge­küsst wer­den, müs­sen wir hier­zu­lan­de ein na­tür­li­ches Auf­putsch­mit­tel zu uns neh­men, um ei­ni­ger­ma­ßen fit für den Un­ter­richts­be­ginn zu sein. Je nörd­li­cher ein Mit­glieds­staat in der EU liegt, umso hö­her ist dort der Kaf­fee­ver­brauch. Wäh­rend uns Deut­schen in der Re­gel ein Täss­chen zum Wach­wer­den ge­nügt, müs­sen die Fin­nen in ih­rer kal­ten und zu­meist dau­er­dunk­len Tris­tesse fast dop­pelt so viel Röst­kaf­fee trin­ken, um ihre ko­gni­ti­ven Fä­hig­kei­ten im glei­chen Maße für das früh­mor­gend­li­che Ler­nen zu ak­ti­vie­ren.

Spit­zen­rei­ter in Eu­ro­pa sind die Fin­nen, die mit durch­schnitt­lich gut 12 Kilo Kaf­fee pro Kopf und Jahr deut­lich auf Rang 1 lie­gen. Und auch in Nor­we­gen trinkt man mit rund 9 Kilo pro Jahr be­son­ders ger­ne Kaf­fee. [...] Deutsch­land liegt im Mit­tel­feld und mit 7 Kilo Kaf­fee pro Bun­des­bür­ger [...].

Rici, Vik­to­ria: Im Nor­den Eu­ro­pas trinkt man be­son­ders viel Kaf­fee. kaffee-profis.de (07/2017).

Das Kof­fe­in im Kaf­fee stei­gert näm­lich er­wie­se­ner­ma­ßen die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit und schärft die Sin­ne. Die sind wie­der­um nicht nur beim Ler­nen wich­tig, son­dern auch wenn Sie mei­ne selbst ge­bas­tel­te Schul­ta­sche in Ih­ren Hän­den hal­ten.

Neu­ro­wis­sen­schaft­ler An­dre­as Bau­er sagt: „In an­ge­mes­se­nen Men­gen führt Kof­fe­in tat­säch­lich zu ei­ner vor­über­ge­hen­den Ver­bes­se­rung der Konzentrations- und Leis­tungs­fä­hig­keit.“

Mül­ler, Ma­ria: Kaf­fee in Ma­ßen er­höht Leis­tungs­fä­hig­keit. berliner-zeitung.de (07/2017).

Collage mit Bildern eines Pausenhofs: Vor den Schultaschen liegen Zigaretten, Kondome, Alkohol und islamistische Symbole. Inspiriert von der Theodor-König-Gesamtschule Duisburg. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Schließ­lich ist die ge­räu­mi­ge Bü­cher­ta­sche durch ihr ele­gan­tes Äu­ße­res ein ganz be­son­de­rer Au­gen­schmaus. Des Wei­te­ren sorgt die knitt­ri­ge Le­der­op­tik für eine ein­zig­ar­ti­ge Hap­tik. Und auf­grund des­sen, dass auf­ge­brüh­ter Röst­kaf­fee für das Ge­samt­bild der Kom­bi­map­pe ver­ant­wort­lich ist, duf­tet die wie­der­ver­schließ­ba­re Ge­schenk­ver­pa­ckung zu­dem auf­re­gend nach La­tein­ame­ri­ka.

Bild von Maus mit Erstklässlermütze, die mit Sunkist in der Schultasche in das Maximiliansgymnasium geht. Bastelarbeit von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDenn von dort im­por­tie­ren wir un­se­ren Mun­ter­ma­cher haupt­säch­lich. Wit­zi­ger­wei­se wür­den in Bra­si­li­en, Ko­lum­bi­en und Peru wahr­schein­lich über­haupt kei­ne Ara­bica Kaf­fee­boh­nen an­ge­baut wer­den, hät­ten die Eu­ro­pä­er die wert­vol­len Früch­te im 18. Jahr­hun­dert nicht in der Neu­en Welt eta­bliert. Den An­fang mach­te der Ma­ri­ne­of­fi­zier Gabriel-Mathieu de Clieu im Jah­re 1720, als er die ers­te Kaf­fee­pflan­ze auf die Ka­ri­bik­in­sel Mar­ti­ni­que brach­te, die auch heu­te noch zu Frank­reich ge­hört.

Ga­bri­el Ma­thieu de Clieu is the one who holds the most cre­dit for ac­tual­ly to brin­ging cof­fee into the New World. Ga­bri­el, a na­val of­fi­cer, be­lie­ved that cof­fee would grow well in the warm tem­pe­ra­te re­gi­ons of Mar­ti­ni­que and in 1720, set sail for the French co­lo­ny.

Ri­ve­ra, Jo­seph: Histo­ry of Cof­fee. coffeechemistry.com (07/2017).

Bild von geöffneter Schultasche von Pepe Nietnagel aus der Filmreihe: Die Lümmel von der ersten Bank. Idee des Arrangements von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinKurz dar­auf pflanz­ten auch die Spa­ni­er und die Por­tu­gie­sen die ro­ten kof­fe­in­hal­ti­gen Stein­früch­te in ih­ren Ko­lo­nien an und so kam es, dass ge­trock­ne­te Kaf­fee­boh­nen in Süd­ame­ri­ka plötz­lich zum Ex­port­schla­ger wur­den. Sei­nen ei­gent­li­chen Ur­sprung hat Kaf­fee al­ler­dings im Mor­gen­land, wes­halb er am Mor­gen auch be­son­ders gut schmeckt. Als das schwar­ze Pul­ver im 17. Jahr­hun­dert aus dem Ori­ent nach Ve­ne­dig kam, hat­ten die gläu­bi­gen Ka­tho­li­ken zu­nächst gro­ße Angst vor dem Heiß­ge­tränk.

Man­che der an­säs­si­gen Pries­ter gin­gen so­gar da­von aus, dass Kaf­fee die bit­te­re Er­fin­dung Sa­tans sei, und sa­hen den Ge­nuss des Ge­bräus des­halb als un­christ­lich an. Zu mei­nem Glück war Papst Cle­mens VIII. je­doch so von der brau­nen Teu­fels­brü­he be­geis­tert, dass er den Kaf­fee­kon­sum in sei­nem Reich zu­ließ. Sonst wüss­te ich heu­te nicht, wie ich mei­nen lu­xu­riö­sen Pa­pier­schul­ta­schen eine raue Le­der­op­tik ver­lei­hen soll­te.

Some peo­p­le re­ac­ted to this new be­vera­ge with su­s­pi­ci­on or fear, cal­ling it the “bit­ter in­ven­ti­on of Sa­tan.” [...] The con­tro­ver­sy was so gre­at that Pope Cle­ment VIII was as­ked to in­ter­ve­ne. He de­ci­ded to tas­te the be­vera­ge for hims­elf be­fo­re ma­king a de­cis­i­on, and found the drink so sa­tis­fy­ing that he gave it pa­pal ap­pr­oval.

Auf­fer­mann, Kyra: The Histo­ry of Cof­fee. ncausa.org (07/2017).

Picture of Homemade School Shoulder Bag out of Paper. Template by Leather Wolf. Tutorial by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Mei­ne ge­räu­mi­ge Kom­bi­map­pe im Re­tro­de­sign ist 16 Zen­ti­me­ter lang, 11 Zen­ti­me­ter hoch und acht Zen­ti­me­ter breit. Möch­ten Sie auch bald eine sol­che aus Kaf­fee her­ge­stell­te Ge­schenk­ta­sche in Ih­ren Hän­den hal­ten? Dann ver­ra­te ich Ih­nen in der fol­gen­den An­lei­tung, wie ich beim An­fer­ti­gen mei­ner char­man­ten Pa­pier­le­der­ta­sche vor­ge­gan­gen bin.

Schultasche basteln - die Vorbereitung

Bild von braunem geknülltem Tonpapier, welches gleich in Kaffee gebadet wirdZum Bas­teln ei­ner klas­si­schen Schul­ta­sche ver­wen­de­te ich haupt­säch­lich Ton­pa­pier in zwei ver­schie­de­nen Braun­tö­nen. Hin­ge­gen für die Ver­zie­run­gen nahm ich reh­brau­nes Krepp­pa­pier so­wie brau­ne Acryl­far­be zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­bein samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser, eine gro­ße Schüs­sel mit ge­koch­tem Kaf­fee und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8) zu­recht­le­gen.

Bild von braunem Tonpapier mit einer Grammatur von 130 g/m², das in einem Kaffeebad liegtIch kon­zi­pier­te mei­ne Schul­ta­sche so, dass je­des Bau­teil aus ei­ner hell­brau­nen In­nen­sei­te und aus ei­ner dun­kel­brau­nen Au­ßen­sei­te be­steht. Des­halb fer­tig­te ich zu­nächst alle Ein­zel­tei­le von den Scha­blo­nen in mei­nen bei­den Braun­tö­nen an. Wich­tig: Auf­grund des­sen, dass die Au­ßen­sei­ten durch das Kaf­fee­bad klei­ner wer­den, schnitt ich die dun­kel­brau­nen Ele­men­te un­ge­fähr 0,5 Zen­ti­me­ter grö­ßer zu­recht. Dar­auf­hin koch­te ich han­dels­üb­li­chen Fil­ter­kaf­fee und gab die­sen in eine gro­ße Schüs­sel.

  • Gleich da­nach knautsch­te ich sämt­li­che Au­ßen­sei­ten zu klei­nen Ku­geln.

Bild von zwei braunen Tonpapierstücken. Das dunklere Element wurde in Kaffee gebadetIm nächs­ten Schritt bü­gel­te ich die knitt­ri­gen Ein­zel­tei­le mit mei­nen Hän­den wie­der glatt. Nun gab ich eine dun­kel­brau­ne Au­ßen­sei­te nach der an­de­ren in das war­me Kaf­fee­bad. Im­mer wenn ein Pa­pier­stück voll­stän­dig mit dem Heiß­ge­tränk be­deckt war, ent­nahm ich es der Schüs­sel, ließ es kurz ab­trop­fen und leg­te es an­schlie­ßend zum Trock­nen. Tipp: Um die Flüs­sig­keit schnel­ler wie­der aus dem Ton­pa­pier zu be­kom­men, gab ich mei­ne Bau­tei­le bei 100 Grad Cel­si­us für zehn Mi­nu­ten in den Back­ofen. Da­mit hat­te ich die Ar­bei­ten zum Er­zeu­gen der der­ben Le­der­op­tik be­reits ab­ge­schlos­sen.

Das Grundgerüst der Papierschultasche basteln

Nach­dem die in Kaf­fee ge­tränk­ten Ele­men­te völ­lig ge­trock­net wa­ren, schnitt ich die­se nicht nur auf die ex­ak­te Grö­ße ih­rer In­nen­sei­ten­pen­dants zu, son­dern kleb­te bau­glei­che Ein­zel­tei­le auch im­mer gleich sym­me­trisch auf­ein­an­der. Da­durch hat­te je­des mei­ner Bau­tei­le eine Gram­ma­tur von 260 g/m² so­wie eine hel­le In­nen­sei­te und eine led­ri­ge Au­ßen­sei­te.

Collage mit Anleitungsschritten: Zusammenbau einer rechteckigen Papierschultasche. Fotos von Schulmeisterin Veronika Vetter

Zu­nächst falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der Mit­tel­wand von Scha­blo­ne #2 und kleb­te die­se gleich da­nach mit­tig auf das Bo­den­ele­ment von Scha­blo­ne #1.

  • Als Nächs­tes mon­tier­te ich die bei­den Sei­ten­tei­le von Scha­blo­ne #3 in­nen am Bo­den und an der Mit­tel­wand.
  • Im nächs­ten Schritt be­rei­te­te ich die Vor­der­sei­te von Scha­blo­ne #4 und die Rück­sei­te von Scha­blo­ne #5 vor. Dazu falz­te ich als Ers­tes wie­der sämt­li­che Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Di­rekt im An­schluss nahm ich ein schar­fes Bas­tel­mes­ser zur Hand und schnitt da­mit die Ver­an­ke­rungs­stel­len für den Ta­schen­de­ckel und die bei­den Front­täsch­chen frei.

Dar­auf­hin stell­te ich das Grund­ge­rüst der Schul­ta­sche fer­tig, in­dem ich die prä­pa­rier­te Ta­schen­vor­der­sei­te und die Rück­sei­te an den Sei­ten und in­nen am Bo­den be­fes­tig­te.

Edle Ledertasche erhält Gürtelschnallenverschluss

Zum An­brin­gen der schi­cken Front­täsch­chen fä­del­te ich zu­erst ein­mal die bei­den ge­zack­ten Ab­stand­hal­ter von Scha­blo­ne #6 nach dem Fal­zen durch die u-förmigen Ver­an­ke­rungs­stel­len in der Ta­schen­vor­der­sei­te.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: An einer braunen Schultasche werden die beiden Fronttaschen und der Gürtelschnallenverschluss angebracht. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin, inspiriert durch Leder Wolf

Un­mit­tel­bar da­nach kleb­te ich die Ab­stand­hal­ter in­nen an der Rück­wand der ein­ge­schnit­te­nen Ta­schen­front fest.

  • Als Nächs­tes ver­klei­de­te ich die u-förmigen Ab­stand­hal­ter vor­ne mit zwei wap­pen­för­mi­gen Plat­ten, die sich eben­falls auf Scha­blo­ne #6 be­fin­den.
  • Auf die­se bei­den groß­flä­chi­gen Plat­ten kleb­te ich da­nach wie­der­um die klei­nen Gür­tel­schnal­len­ver­schlüs­se von der­sel­ben Scha­blo­ne.

Hin­weis: Beim Be­fes­ti­gen die­ser Ver­schlüs­se ach­te­te ich pe­ni­bel dar­auf, dass ich die mitt­le­ren ho­ri­zon­ta­len Bal­ken der bei­den Acht­ecke nicht am Un­ter­grund fi­xier­te. Dies war des­halb wich­tig, da sich spä­ter die Ver­schluss­schnal­len auf dem De­ckel sonst nir­gend­wo durch­fä­deln las­sen.

Schultaschendeckel verfügt über handfreundlichen Griff

Bild von geöffneter und Scharia konformer Schultasche aus Papier. Empfohlen für Koranschüler ab neun Jahren

Apro­pos De­ckel, die­ses groß­flä­chi­ge Bau­teil von Scha­blo­ne #7 fä­del­te ich durch die Ver­an­ke­rungs­stel­le in der Ta­schen­rück­sei­te. Als ich das Ele­ment dann im In­ne­ren der Ta­sche fi­xiert hat­te, kleb­te ich noch das recht­ecki­ge Adress­schild von der­sel­ben Scha­blo­ne auf die glat­te De­cke­lin­nen­sei­te. Als Nächs­tes bau­te ich mir aus den vie­len Ein­zel­tei­len von Scha­blo­ne #8 ei­nen Tra­ge­griff, zwei lan­ge Ver­schluss­la­schen und ein recht­ecki­ges Na­mens­schild.

Auf­grund des­sen, dass der Griff und das Schild le­dig­lich Ver­zie­run­gen sind, spiel­te es über­haupt kei­ne Rol­le, wo ich die­se bei­den Ac­ces­soires au­ßen am De­ckel be­fes­tig­te. Hin­ge­gen muss­te ich vor dem An­kle­ben der Ver­schluss­bän­der dar­auf ach­ten, dass die­se bei zu­ge­klapp­tem Ta­schen­de­ckel ex­akt über den acht­ecki­gen Gür­tel­schnal­len la­gen, um die Schul­ta­sche auch wirk­lich ver­schlie­ßen zu kön­nen. Zu gu­ter Letzt hübschte ich mei­ne Kom­bi­map­pe noch ein we­nig auf, in­dem ich sämt­li­che Kan­ten mit brau­nem Krepp­pa­pier ver­klei­de­te. Des Wei­te­ren mal­te ich hier und da schma­le Näh­te mit­hil­fe ei­ner dun­kel­brau­nen Acryl­far­be auf.

Fazit: Viel Kaffee bedeutet viel Erfolg in der Schule

Picture of Leather Shoulder Bag made of Paper. Perfect for for Montessori School or Madrasa. Free Template by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistMei­ne klei­ne Le­der­schul­ta­sche ist prin­zi­pi­ell ein ein­fa­ches Mo­tiv, wel­ches je­doch sehr auf­wen­dig zu bas­teln ist. Durch die vie­len Vor­be­rei­tungs­schrit­te be­nö­tig­te ich un­ge­fähr sechs Stun­den, bis ein nach Röst­kaf­fee duf­ten­des Täsch­chen vor mir stand. Ne­ben der auf­re­gen­den Hap­tik bin ich vor al­lem von der Sta­bi­li­tät der Bü­cher­ta­sche be­geis­tert. Es ist pro­blem­los mög­lich, Prä­sen­te bis zwei Ki­lo­gramm in der ge­räu­mi­gen Ge­schenk­ta­sche auf­zu­be­wah­ren.

Üb­ri­gens gibt es kein bes­se­res Bas­tel­mo­tiv als eine Schul­ta­sche, um mit der Kaf­fee­le­der­tech­nik zu ar­bei­ten. Denn Er­folg in der Schu­le hängt ganz klar vom Kaf­fee­kon­sum ab. Oder wie ist es sonst zu er­klä­ren, dass die fin­ni­schen Kaf­fee­fe­ti­schis­ten in je­der PISA-Studie ei­nen Spit­zen­platz be­le­gen? Die­se fin­di­gen Skan­di­na­vi­er ha­ben ihr Er­folgs­ge­heim­nis so­gar gleich ge­setz­lich ver­an­kert. So hat näm­lich je­der Fin­ne das Recht täg­lich wäh­rend der Ar­beits­zeit zwei Kaf­fee­pau­sen ein­zu­le­gen.

Die Fin­nen lie­ben Kaf­fee. Er scheint über­le­bens­wich­tig zu sein [...]. Je­dem Fin­nen ste­hen im Büro per Ge­setz zwei „kah­vi­paus­si“ von je­weils 15 Mi­nu­ten zu. Des­we­gen wird hier auch der meis­te Kaf­fee ge­trun­ken.

Hock, Sven: Welt­weit höchs­ter Kaf­fee­kon­sum in Finn­land. servicepartner.one (07/2017).

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¹Krü­ger, Jörg: Ist ein frü­her Un­ter­richts­be­ginn schäd­lich für mein Kind? koelnerprivatschule.de (07/2017).

Chinesisches Fahrrad aus Zeitungspapier basteln - stilvolles Geldgeschenk

Und in Chi­na fällt ein Rad um. Auch wenn sie sich we­gen des dich­ten Koh­les­mogs in den Me­tro­pol­re­gio­nen im­mer schwe­rer zäh­len las­sen, sind im Reich der Mit­te auch heu­te noch rund 500 Mil­lio­nen¹ Fahr­rä­der un­ter­wegs. Doch wor­an liegt es, dass die Chi­ne­sen ihre schnit­ti­gen Zwei­rä­der so sehr lie­ben? Das hat vor al­lem fi­nan­zi­el­le Grün­de. Schließ­lich gibt es kein güns­ti­ge­res Ver­kehrs­mit­tel, mit dem sich in dicht be­sie­del­ten Ge­bie­ten schnel­ler vor­an­kom­men lässt. Hin­zu kommt, dass der an­spruchs­lo­se Draht­esel die Ge­schäfts­grund­la­ge für die un­zäh­li­gen Lie­fer­bo­ten, Rik­scha­fah­rer und Stra­ßen­ver­käu­fer dar­stellt.

Picture of Chinese Three-wheeled Bicycle Cart out of Paper. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist Das mul­ti­funk­tio­nel­le Fahr­rad spielt für den ewi­gen Ex­port­vi­ze­welt­meis­ter aber auch au­ßer­halb sei­ner lan­gen Gren­zen eine gro­ße Rol­le. Denn be­reits neun von zehn der neu ver­kauf­ten Rä­der in den USA stam­men aus der Volks­re­pu­blik. Es ist des­halb durch­aus le­gi­tim zu be­haup­ten, dass der Rote Dra­che sei­ne hohe wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­tät vor al­lem ei­nem durch Mus­kel­kraft be­trie­be­nen Land­fahr­zeug ver­dankt.

[...] 130 mil­li­on bikes ma­nu­fac­tu­red world­wi­de last year, Chi­na made 90 mil­li­on and ex­por­ted two-thirds of them. About 9 in 10 bikes bought by Ame­ri­cans are made in Chi­na.

Kur­ten­bach, Elai­ne: Bicy­cles a main­stay in Chi­na. nytimes.com (07/2017).

Aus­rei­chend Sta­bi­li­tät ist auch bei ei­nem selbst ge­bas­tel­ten Fahr­rad sehr wich­tig, denn das Pa­pier­ve­hi­kel soll schließ­lich nicht zu win­dig aus­se­hen. An­de­rer­seits muss es sich trotz­dem noch deut­lich von ei­nem wuch­ti­gen Mo­tor­rad un­ter­schei­den.

[...] kennst du die selbst ge­bas­tel­ten Fahr­rä­der, bei de­nen die Spei­chen aus Geld­schei­nen be­stehen? Ich will mei­ner Cou­si­ne so ein Geld­ge­schenk zur Hoch­zeit ma­chen, weil wir als Teen­ager im­mer el­len­lan­ge Rad­tou­ren ge­macht ha­ben. [...] Die Geld­rä­der aus dem In­ter­net ste­hen aber nicht von al­lei­ne und se­hen ir­gend­wie bil­lig aus. [...] Hast du viel­leicht eine Idee, wie ich ein sta­bi­les Rad bas­teln könn­te, das von al­lei­ne steht?

Kindt, Jo­han­na: Hi! Wie wür­dest du ein sta­bi­les Fahr­rad bas­teln? E-Mail vom 25.06.2017.

Bildcollage mit chinesischem Lieferfahrrad aus Peking: Asia Tischdekoration zum Selbermachen. Arrangement von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die größ­te Her­aus­for­de­rung beim Bas­teln ei­nes Fahr­ra­des ist der Rah­men, der aus vie­len dün­nen Roh­ren be­steht. Um die­ses Bau­teil sta­bil aus Pa­pier nach­zu­bil­den, ha­ben Sie im Prin­zip nur zwei Ma­te­ri­al­op­tio­nen. Ent­we­der Sie ent­schei­den sich für Well­pap­pe oder für Zei­tungs­pa­pier­röll­chen. Ich be­vor­zu­ge da­bei in der Re­gel die zwei­te Va­ri­an­te, da Zei­tungs­pa­pier eine glat­te Ober­flä­che hat und sich we­sent­lich bes­ser bie­gen lässt.

Bild von selbst gebasteltem Fahrrad. Chinesisches Geldgeschenk mit Goldfisch und Glückskeksen. Arrangement gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinNa­tür­lich ist es auch ei­nem Pa­pier­z­wei­rad phy­si­ka­lisch nicht mög­lich, von al­lei­ne zu ste­hen. Das macht aber auch gar nichts, da sich ro­bus­te chi­ne­si­sche Trans­port­drei­rä­der oh­ne­hin viel bes­ser als de­zen­te Ver­pa­ckung für Hoch­zeits­geld­ge­schen­ke eig­nen. Denn schließ­lich spie­len bei Ver­mäh­lun­gen im­mer auch Sym­bo­li­ken eine gro­ße Rol­le. Und wie zu Be­ginn er­wähnt wer­den die­se viel­sei­ti­gen Drei­rä­der in der Volks­re­pu­blik als mo­bi­le Ver­kaufs­stän­de ge­nutzt, wes­halb al­lei­ne schon die Rad­form für den ma­te­ri­el­len Zu­wachs steht.

Au­ßer­dem bie­tet die ge­räu­mi­ge Wa­ren­box vor­ne am Trans­port­rad wei­te­ren Platz für Glücks­zei­chen. Chi­ne­si­sche Hoch­zeits­gäs­te wür­den das recht­ecki­ge Geld­ver­steck wahr­schein­lich mit der Zif­fer 8 be­ma­len.

Bild von chinesischem Transportdreirad aus Papier, welches von einer weißen Maus bewacht wird, die wie ein Shaolin-Mönch verkleidet ist. Idee und Bastelanleitung von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

In ei­nem süd­chi­ne­si­schen Dia­lekt wird die Acht näm­lich ge­nau­so wie das Wort Reich­wer­den aus­ge­spro­chen. Kein Wun­der also, dass 888 Yuan zu den be­lieb­tes­ten Hoch­zeits­ge­schen­ken im Reich der Mit­te ge­hö­ren.

The num­ber 8 in Chi­ne­se cul­tu­re in­di­ca­tes pro­spe­ri­ty and wealth be­cau­se it sounds like the Chi­ne­se word for “be­co­ming rich”.

Zh­eng, Ani­ta: Sym­bo­lic Mea­nings of Chi­ne­se Num­bers. attractchina.com (07/2017).

Picture of red Chinese Bicycle made of Paper with very stupid German Money. Wedding gift tutorial by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistÜb­ri­gens, auch im hei­li­gen Eu­ro­pa er­höh­te das Fahr­rad einst den Wohl­stand. Im Jah­re 1816 brach hier­zu­lan­de näm­lich auf­grund zahl­rei­cher Feld­über­schwem­mun­gen eine schlim­me Hun­gers­not² aus. Schnell gab es kein Nutz­vieh mehr, wel­ches die schwe­ren Kut­schen zie­hen konn­te, wo­durch die Men­schen kom­plett im­mo­bil wur­den. Aus die­ser Not her­aus be­gann der Bade Karl von Drais da­mit die Lauf­ma­schi­ne zu ent­wi­ckeln, wel­che als Vor­fah­re des Pe­dal­ra­des gilt.

The first bicy­cle was made in 1817 by the ger­man Ba­ron Karl von Drais.

Wal­hout, Fébe: Bicy­cle Do­cu­men­ta­ry. youtube.com (07/2017).

Durch die­se Er­fin­dung wur­den vor al­lem arme Men­schen un­ab­hän­gi­ger und konn­ten end­lich auch Stel­len weit au­ßer­halb ih­res Wohn­or­tes an­neh­men, was zu mehr Wett­be­werb und so­mit zu Lohn­stei­ge­run­gen führ­te.

Bild von selbst gebasteltem Fahrrad aus Papier. Asiatischer Dekogegenstand, der für Reichtum steht. Kreation von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Wie Sie se­hen, ist das Fahr­rad per­fekt als sym­bol­träch­ti­ge Ver­pa­ckung für ein Geld­ge­schenk ge­eig­net. Falls Sie mein 20 Zen­ti­me­ter lan­ges und neun Zen­ti­me­ter brei­tes Trans­port­drei­rad aus Chi­na nach­bas­teln möch­ten, dann er­fah­ren Sie nun, wie vie­le Zei­tungs­pa­pier­röll­chen Sie da­für dre­hen müs­sen.

Fahrrad aus Papier basteln - Anleitung

Zum Bas­teln ei­nes Pa­pier­ra­des ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier, Krepp­pa­pier und viel Zei­tungs­pa­pier. Da­mit das Ge­fährt eben­falls eine hoch­wer­ti­ge Hap­tik er­hielt, kam zu­dem zwei Mil­li­me­ter di­cker Moos­gum­mi zum Ein­satz. Au­ßer­dem nahm ich Schasch­lik­spie­ße für die Fahr­rad­na­ben zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­bein samt Li­ne­al, ei­nen Eyelet-Setter und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3) zu­recht­le­gen.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Rechteckige Lieferbox aus Papier mit chinesischem Renminbi Zeichen. Fotos von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ich be­gann mit dem Bas­teln der Trans­port­box und schnitt mir des­halb zu­nächst ein­mal sämt­li­che Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #1 aus Ton­pa­pier zu­recht. Da­mit das Geld­ge­schenk auch si­cher in der Kis­te auf­be­wahrt ist, fer­tig­te ich jede Sei­te des Recht­ecks aus zwei Ton­pa­pier­la­gen mit je­weils ei­ner Gram­ma­tur von 130 g/m² an.

  • Nach­dem ich mei­ne Ele­men­te dop­pelt ver­klebt hat­te, falz­te ich alle Knick- und Kle­be­l­i­ni­en mit­hil­fe ei­nes Falz­beins und ei­nes Li­ne­als.
  • Di­rekt im An­schluss schoss ich klei­ne Lö­cher mit mei­nem Eyelet-Setter in zwei der sich ge­gen­über­lie­gen­den Sei­ten­tei­le. Die­se bei­den run­den Aus­spa­run­gen sind spä­ter für die Vor­der­rad­na­be.
  • Dar­auf­hin leg­te ich das drei­tei­li­ge Bo­den­ele­ment ho­ri­zon­tal vor mich hin. Ich nahm da­nach die bei­den ge­loch­ten Sei­ten zur Hand und kleb­te die­se am Mit­tel­stück des Bo­dens fest.
  • Als Nächs­tes voll­ende­te ich die Box, in­dem ich die bei­den Sei­ten­flü­gel des drei­tei­li­gen Bo­den­stücks auf­stell­te und die­se gleich dar­auf an den Kle­be­la­schen der ge­loch­ten Sei­ten fi­xier­te.

Zu gu­ter Letzt muss­te ich nur noch den De­ckel mit sich selbst ver­kle­ben und konn­te da­mit dann so­fort mei­ne Geld­kis­te ver­schlie­ßen.

Fahrradrahmen besteht aus Zeitungspapier

Nach­dem ich die ecki­ge Trans­port­box fer­tig­ge­stellt hat­te, stell­te ich den ro­bus­ten Fahr­rad­rah­men her. Dazu schnitt ich mir zu­nächst 19 Zei­tungs­pa­pier­sei­ten so zu­recht, dass die­se alle 25 Zen­ti­me­ter lang und 18 Zen­ti­me­ter breit wa­ren.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: 19 Rollen aus Zeitungspapier drehen, um einen stabilen Fahrradrahmen zu basteln. Anleitungsbilder von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im nächs­ten Schritt nahm ich ein Schasch­lik­spieß­chen zur Hand und roll­te da­mit mei­ne Zei­tungs­pa­pier­sei­ten zu 19 gleich­di­cken Pa­pier­röll­chen auf.

Hin­weis: Auf­grund des­sen, dass ich mei­nen Fahr­rad­rah­men am Ende kom­plett mit Krepp­pa­pier ein­ge­wi­ckelt habe, war das Be­ma­len der Zei­tungs­pa­pier­rol­len ei­gent­lich nicht not­wen­dig. Ich ko­lo­rier­te die Röll­chen je­doch trotz­dem, um Ih­nen bes­ser ver­deut­li­chen zu kön­nen, aus wie vie­len Roh­ren je­der Rah­men­ab­schnitt be­steht.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Fahrradgestell aus Zeitungspapierröllchen um eine Transportbox für Geldgeschenke bauen

Ich be­gann mit dem Bas­teln des Fahr­rad­rah­mens, in­dem ich ein Ge­stell um die Trans­port­box bau­te. Das Geld­ver­steck dien­te mir hier­bei je­doch le­dig­lich als Platz­hal­ter, wes­halb ich die Röll­chen nicht an der Kis­te fest­kleb­te.

  • Um den Kis­ten­bo­den ein­mal um­ran­den zu kön­nen, be­nö­tig­te ich ein Röll­chen, wel­ches län­ger als mei­ne zu­vor vor­be­rei­te­ten Pa­pier­röh­ren war. Aus die­sem Grund kleb­te ich zwei Zei­tungs­pa­pier­rol­len so an­ein­an­der, dass die­se sich an der Ver­bin­dungs­stel­le leicht über­lapp­ten. Dar­auf­hin kürz­te ich das da­durch neu ent­stan­de­ne Rohr auf eine Län­ge von 35 Zen­ti­me­tern. Nun leg­te ich die­ses Ele­ment ein­mal um mei­ne Box und ver­kleb­te es dar­auf­hin mit sich selbst zu ei­nem Recht­eck.
  • Als Nächs­tes ver­stärk­te ich das recht­ecki­ge Fun­da­ment am Bo­den mit zwei Quer­stre­ben, die je­weils sie­ben Zen­ti­me­ter lang wa­ren.
  • Im An­schluss schnitt ich ein neu­es Röll­chen auf eine Län­ge von 18 Zen­ti­me­tern zu und knick­te es da­nach zwei­mal zu ei­nem Tor. Die­ses Bau­teil be­fes­tig­te ich dar­auf­fol­gend als Len­ker­rah­men an der äu­ße­ren Rück­sei­te des Fun­da­ments.

Um den sta­bi­len Rah­men für die Trans­port­box ab­zu­schlie­ßen, fi­xier­te ich au­ßer­dem noch zwei sechs Zen­ti­me­ter lan­ge Zei­tungs­pa­pier­rol­len, die als Ver­bin­dungs­stü­cke zwi­schen Len­ker­rah­men und Fun­da­ment die­nen.

Transportdreirad verfügt über einen Gepäckträger

Das ers­te Fahr­rad­rah­men­ele­ment, wel­ches ich an der so­li­den Trans­port­box­hal­te­rung be­fes­tig­te, war das Un­ter­rohr. Die­ses stell­te ich aus zwei 15,5 Zen­ti­me­ter lan­gen Röll­chen her, die ich zu ei­ner Ga­bel ver­klebt hat­te.

Nach­dem ich das Un­ter­rohr am Fun­da­ment und am Len­ker­rah­men be­fes­tigt hat­te, kleb­te ich zur Ver­stär­kung zwei Sta­bi­li­sa­to­ren über die Ga­bel, die je­weils drei Zen­ti­me­ter lang wa­ren. Als Nächs­tes klemm­te ich das sechs Zen­ti­me­ter lan­ge Sitz­rohr zwi­schen die bei­den Ele­men­te des Un­ter­rohrs. Auch die­ses Bau­teil ver­stärk­te ich dar­auf­hin mit dem Ober­rohr, wel­ches ich mir aus zwei par­al­lel ver­lau­fen­den Pa­pier­röll­chen zu­sam­men­ge­klebt hat­te, die je­weils 4,5 Zen­ti­me­ter lang wa­ren.

Bild von einem Fahrradrahmen aus Zeitungspapier, der mit Krepppapier lackiert wirdUm das mas­si­ve Ge­stell zu voll­enden, fer­tig­te ich nun den Ge­päck­trä­ger­rah­men an. Dazu kleb­te ich mir zwei Drei­ecke aus zwei Zei­tungs­pa­pier­röll­chen, die je­weils eine Län­ge von 15 Zen­ti­me­tern hat­ten. Die bei­den Drei­ecke be­fes­tig­te ich dar­auf­fol­gend au­ßen an je­dem Zin­ken der Un­ter­rohr­gabel. Die gro­ße Lü­cke in der Ge­päck­trä­ger­flä­che füll­te ich gleich da­nach mit drei Pa­pier­roh­ren auf, die je­weils 5,5 Zen­ti­me­ter lang wa­ren. Der fer­tig­ge­stell­te Fahr­rad­rah­men hat­te bei mir nun noch vie­le un­schö­ne Kle­be­stel­len. Um die­se zu ka­schie­ren, la­ckier­te ich das Gan­ze, in­dem ich den kom­plet­ten Rah­men mit meh­re­ren Krepp­pa­pier­schich­ten ein­wi­ckel­te.

Bewegliche Reifen bringen das Rad in Schwung

Eine wei­te­re Be­son­der­heit mei­nes Pa­pier­fahr­zeugs sind die drei be­weg­li­chen Rä­der. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Fahr­rad­rei­fens schnitt ich mir zu­nächst ein­mal drei gleich­gro­ße Moos­gum­mi­schei­ben mit­hil­fe von Scha­blo­ne #2 zu­recht.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Fahrradreifen aus Moosgummi basteln. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die­se drei Krei­se kleb­te ich an­schlie­ßend sym­me­trisch auf­ein­an­der. Zum Ver­klei­den der Lauf­flä­che fer­tig­te ich mir gleich da­nach den lan­gen Strei­fen von Scha­blo­ne #2 aus schwar­zem Ton­pa­pier an. Die­ses Ele­ment kleb­te ich dar­auf­fol­gend ein­mal kom­plett um die schma­le Rei­fen­sei­te.

  • Als Nächs­tes ver­klei­de­te ich den Fahr­rad­rei­fen noch mit ei­nem herz­för­mi­gen Spei­chen­mus­ter, wel­ches sich auf der­sel­ben Scha­blo­ne be­fin­det.
  • Nach­dem ich nach die­sem Prin­zip auch die bei­den an­de­ren Rä­der an­ge­fer­tigt hat­te, nahm ich er­neut mei­nen Eyelet-Setter zum Lö­cher­schie­ßen zur Hand.
  • Wäh­rend­des­sen ich die Mit­te des Hin­ter­ra­des kom­plett durch­schoss, ver­pass­te ich bei den Vor­der­rä­dern le­dig­lich den Moos­gum­mi­plat­ten ein Loch.
  • Im An­schluss fä­del­te ich das Hin­ter­rad auf mei­ne Hin­ter­rad­na­be auf, die aus ei­nem 1,5 Zen­ti­me­ter lan­gen Schasch­lik­spieß­chen be­stand. Die­ses Kon­strukt kleb­te ich gleich dar­auf in die Un­ter­rohr­gabel un­ter dem Ge­päck­trä­ger ein.

Hin­ge­gen be­vor ich die bei­den Vor­der­rei­fen am Fahr­rad an­brin­gen konn­te, muss­te ich zu­nächst ein­mal die Trans­port­box auf das Vor­der­ge­stell le­gen. Da­nach führ­te ich un­ter­halb des Ge­stells ei­nen 9,5 Zen­ti­me­ter lan­gen Schasch­lik­spieß durch die Lö­cher der Kis­te.

Bild vom Sattel und von den Pedalen eines selbst gebastelten FahrradesNun konn­te ich die bei­den Rei­fen an der Vor­der­rad­na­be an­ste­cken und hat­te da­mit zu­gleich mei­ne Trans­port­box am Fahr­rad fi­xiert. Ganz zum Schluss fer­tig­te ich noch den Sat­tel und die Pe­da­le von Scha­blo­ne #3 nach dem glei­chen Prin­zip wie die Rei­fen an. Wäh­rend­des­sen ich die Pe­da­le ein­fach an die Sei­ten des Un­ter­rohrs kleb­te, steck­te ich den Sat­tel auf ein Schasch­lik­spieß­stück, wel­ches ich zu­vor in das Sitz­rohr ge­drückt hat­te.

Tipp: Ich ver­sie­gel­te das Ve­hi­kel nach Ab­schluss der Bas­tel­ar­bei­ten noch kom­plett mit Acryl­lack. Durch die­se letz­te Ver­ede­lung stel­le ich si­cher, dass mein chi­ne­si­sches Trans­port­drei­rad stets ei­nen glanz­vol­len Auf­tritt hin­legt.

Fazit: Chinesische Männer lieben Fahrräder und viel Kohle

Bild von chinesischem Transportrad, welches Frühlingsrollen in Asia Snackboxen liefert. Szenerie von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMein selbst ge­bas­tel­tes Trans­port­drei­rad mit Lie­fer­box ist ein mit­tel­schwe­res Bas­tel­mo­tiv, für das Sie gut und ger­ne ei­nen kom­plet­ten Ar­beits­tag in­ves­tie­ren müs­sen. Der Auf­wand lohnt sich je­doch, da sich das äu­ßerst sta­bi­le Fahr­rad ga­ran­tiert von al­len an­de­ren ste­ri­len Geld­ge­schen­ken in wei­ßen Pa­pier­ku­verts ab­hebt. Apro­pos, in Chi­na kom­men nur wohl­stän­di­ge Män­ner in den Ge­nuss, ein sym­bol­kräf­ti­ges Hoch­zeits­ge­schenk ent­ge­gen­zu­neh­men. Dies liegt dar­an, dass es im Reich der Mit­te ei­nen gro­ßen Män­ner­über­schuss gibt und die Da­men so­mit na­tür­lich Her­ren mit di­cken Brief­ta­schen be­vor­zu­gen.

Selbst wenn ein Chi­ne­se eine Frau zum Hei­ra­ten ge­fun­den hat, spielt für ihn die Koh­le im­mer noch eine gro­ße Rol­le. Schließ­lich sind teu­re E-Bikes ein Sta­tus­sym­bol, wel­ches sich erst rund 21 Mil­lio­nen Chi­ne­sen ge­leis­tet ha­ben. Und so­gar wenn der Bräu­ti­gam sei­ner Göt­ter­gat­tin so ein Ve­hi­kel ge­schenkt hat, lässt sein Koh­le­be­darf nicht nach. Denn schließ­lich muss viel En­er­gie er­zeugt wer­den, um die elek­tro­nisch be­trie­be­nen Fahr­rä­der jede Nacht auf­zu­la­den.

Last year, Chi­ne­se bought 21 mil­li­on e-bikes, com­pared with 9.4 mil­li­on au­tos.

Ram­zy, Aus­tin: On the Streets of Chi­na, Elec­tric Bikes Are Swarm­ing. content.time.com (07/2017).

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¹Hays, Jef­frey: Bicy­cles and Cy­cling in Chi­na. factsanddetails.com (07/2017).
²Mer­gner, Gun­nar: 200 Jah­re Fahr­rad. Wie sieht die Zu­kunft aus? br.de (07/2017).