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Eis am Stiel basteln - Einladungskarten für Kindergeburtstage

Zu mei­ner Zeit war Kin­der­ge­burts­tag, wenn die Mut­ti des Hau­ses vor dem Topf­schla­gen die Sprüh­sah­ne aus dem Dis­coun­ter über die Kä­se­ku­chen­stü­cke der Gäs­te sprüh­te. So eine Tris­tesse ist heu­te fast un­vor­stell­bar, denn im­mer mehr El­tern wer­den krea­tiv und stel­len die Ge­burts­ta­ge ih­rer Kin­der un­ter ein be­stimm­tes Mot­to. Bei der gan­zen Pla­nung um die rich­ti­ge Deko und das pas­sen­de Es­sen ver­ges­sen die el­ter­li­chen Ver­an­stal­ter der The­men­par­ty al­ler­dings oft­mals, dass auch die klei­nen Gäs­te recht­zei­tig auf die wil­de Fete vor­be­rei­tet wer­den müs­sen. Mei­ner Mei­nung nach eig­net sich hier­für nichts bes­ser als aus­sa­ge­kräf­ti­ge Ein­la­dungs­kar­ten, die das aus­ge­wähl­te Mot­to un­miss­ver­ständ­lich re­prä­sen­tie­ren. Schließ­lich pro­kla­mie­ren füh­ren­de Fei­er­bies­ter nicht um­sonst, dass die per­fek­te Par­ty be­reits mit der per­fek­ten Ein­la­dung be­ginnt.

Bild von Minions als Einladungskarte für den Kindergeburtstag bei McDonald's. Angerichtet von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinKin­der­ge­burts­ta­ge un­ter dem Mot­to Eis­par­ty sind ein Dau­er­trend. Kein Wun­der, denn schließ­lich liebt je­des Kind sü­ßes Spei­se­eis. Es ist des­halb auch völ­lig le­gi­tim, dass ein Elf­jäh­ri­ger durch ei­nen Zu­fall das Eis am Stiel er­fun­den hat. Der Ge­schich­te nach soll sich der klei­ne Frank Ep­per­son im Jah­re 1905 ein er­fri­schen­des Ge­tränk aus ei­nem Brau­se­pul­ver und Was­ser in ei­ner Tas­se ge­mischt ha­ben. Als der auf­ge­weck­te US-Amerikaner sei­ne Mix­tur an­schlie­ßend mit nach drau­ßen nahm, pack­te ihn je­doch plötz­lich die Aben­teu­er­lust und so stell­te er das Ge­fäß samt Rühr­stab ein­fach auf der Ve­ran­da ab.

The sto­ry goes that on a chil­ly San Fran­cis­co evening back in 1905, an 11-year-old boy na­med Frank Ep­per­son was ma­king hims­elf a soft drink, using a cup and a stir­ring stick to blend a pow­de­red mix with wa­ter.

Fiegl, Aman­da: A Brief Histo­ry of Pop­sic­les. smithsonianmag.com (06/2017).

Am nächs­ten Mor­gen stol­per­te der klei­ne Jun­ge über sein ver­ges­se­nes Ge­misch, wel­ches über Nacht zu Eis ge­wor­den war. Dar­auf­hin nahm der fin­di­ge Frank kur­zer­hand die Tas­se und hielt sie un­ter hei­ßes Was­ser, so­dass sich der ge­fro­re­ne In­halt lös­te und er an­schlie­ßend sein Brau­see­is am Stiel ge­nie­ßen konn­te.

He ran the glass un­der hot wa­ter and was able to pull the icy tre­at out using the stir­rer. He li­cked the fro­zen tre­at off the stir­rer and de­ci­ded it was pret­ty good. Histo­ry was made and an en­tre­pre­neur was born.

Bel­lis, Mary: The Histo­ry of the Pop­sic­le. thoughtco.com (06/2017).

Bildcollage mit Eis am Stiel aus Papier und sommerlicher Eistorte mit Erdbeergeschmack. Kindergeburtstagsidee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Mir war nach dem Auf­schnap­pen die­ser Ge­schich­te klar, dass ich Ein­la­dungs­kar­ten für fros­ti­ge Mot­to­par­tys ent­wer­fen woll­te, die wie ein an­ge­bis­se­nes Eis am Stiel aus­se­hen. Als dann ver­schie­den­far­bi­ge Stieleis­kar­ten nach dem Bas­teln vor mir la­gen, wa­ren die­se in mei­nen Au­gen be­reits per­fekt für Er­wach­se­ne, die aus­ge­fal­le­ne Ein­la­dun­gen für eine som­mer­li­che Gar­ten­par­ty ver­schi­cken möch­ten. Hin­ge­gen für Kin­der fehl­te mir noch ein we­nig die Ori­gi­na­li­tät. Des­halb ver­wan­del­te ich mei­ne Eis­kar­ten in lus­ti­ge Mi­ni­ons. Schließ­lich sind die gel­ben Teu­fels­ku­geln treue Die­ner, die vor al­lem schüch­ter­nen Ge­burts­tags­kin­dern beim Ver­tei­len der Ein­la­dun­gen eine gro­ße Hil­fe sind.

Mi­ni­ons (deutsch Günst­lin­ge) sind im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes die per­fek­ten und treus­ten Die­ner, die sich ein Meis­ter vor­stel­len kann.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Mi­ni­ons: Schreib­tisch Uten­si­lo – Bas­tel­an­lei­tung. gws2.de (06/2017).

Bild von selbst gebastelten Minions als Eis am Stiel. Einladungskarten für den Kindergeburtstag. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Apro­pos, Ein­la­dungs­kar­ten für Kin­der­ge­burts­ta­ge wer­den meis­tens in der Schu­le ver­teilt. Mei­ne Eis­mi­ni­ons muss­ten des­halb äu­ßerst stra­pa­zier­fä­hig sein.

Bild von GWS2.de Maskottchen Gustl, der auf einer Einladungskarte steht, die wie ein angebissenes Eis aussieht. Hibiskus gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDies er­reich­te ich, in­dem ich jede Kar­te aus drei Ton­pa­pier­la­gen an­fer­tig­te. Au­ßer­dem ist das an­ge­bis­se­ne Eis am Holz­stiel eine wie­der­ver­schließ­ba­re Klapp­kar­te, bei der die wich­ti­gen In­for­ma­tio­nen im In­ne­ren ste­hen. Soll­te also bei ei­nem ein­ge­la­de­nen Gast die Trink­fla­sche in der Schul­ta­sche aus­lau­fen, weiß die­ser trotz­dem noch, wann er zur auf­re­gen­den Kin­der­par­ty kom­men darf. Au­ßer­dem sind die Ein­la­dungs­kar­ten am Stiel sehr hand­lich.

Je­des Ex­em­plar ist 18 Zen­ti­me­ter lang und sie­ben Zen­ti­me­ter breit.

Picture of three colorful Ice Cream Popsicles out of Paper. Free Template by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Falls Sie beim An­blick der an­ge­knab­ber­ten Köst­lich­kei­ten auf den Ge­schmack ge­kom­men sind, dann freu­en Sie sich auf die fol­gen­de Bas­tel­an­lei­tung. Denn dar­in sage ich Ih­nen, wie Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen auf dem schnells­ten Weg zu Ih­ren ei­ge­nen Eis­kar­ten kom­men.

Bastelanleitung für Eis am Stiel

Zum Bas­teln der ei­si­gen Ein­la­dungs­kar­ten mit Mi­ni­ons­ge­sicht ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Weiß, Oran­ge, Gelb, Blau, Grau und Schwarz. Au­ßer­dem nahm ich 11 Zen­ti­me­ter lan­ge Bas­tel­höl­zer in Na­tur­far­ben zur Hil­fe. Hin­ge­gen für die gro­ßen Pu­pil­len ka­men vor­ge­fer­tig­te Auf­kle­ber zum Ein­satz. Des Wei­te­ren soll­ten Sie sich als Bas­tel­werk­zeu­ge eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­bein samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3) zu­recht­le­gen.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Papiereis besteht aus mehreren Lagen und hat einen Holzstiel in der Mitte. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ich be­gann mit dem Grund­ge­rüst des an­ge­bis­se­nen Ei­ses von Scha­blo­ne #1. Die­ses Ele­ment fer­tig­te ich mir ein­mal aus gel­bem und ein­mal aus oran­ge­far­be­nem Ton­pa­pier an.

  • Nach­dem ich sämt­li­che Knick­li­ni­en ge­falzt hat­te, kleb­te ich die bei­den Ein­zel­tei­le so auf­ein­an­der, dass das oran­ge­far­be­ne Pa­pier im Kar­ten­in­ne­ren war.
  • Dar­auf­hin nahm ich ei­nes mei­ner lan­gen Bas­tel­höl­zer und kleb­te es drei Zen­ti­me­ter weit mit­tig auf die In­nen­sei­te der Klapp­kar­te.
  • Im An­schluss schnitt ich mir das Ele­ment von Scha­blo­ne #2 zwei­mal aus wei­ßem Ton­pa­pier zu­recht. Gleich da­nach ver­klei­de­te ich mit die­sen bei­den Bau­tei­len die In­nen­sei­ten der Eis­kar­te.

Wich­tig: Die Kar­te lässt sich sau­ber ver­schlie­ßen, in­dem die halb­kreis­för­mi­ge Öff­nungs­la­sche auf der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te in ei­nen Spalt zwi­schen der In­nen­ver­klei­dung und der Au­ßen­sei­te ge­scho­ben wird. Ich durf­te des­halb die wei­ße Ver­klei­dung auf der Holz­stiel­sei­te am rech­ten mitt­le­ren Rand nicht kom­plett fest­kle­ben.

Eisige Einladungskarte erhält ein Miniongesicht

Bild vom Aufkleben der blauen Minionhose auf das gelbe Papiereis

Im nächs­ten Schritt ver­wan­del­te ich mein gel­bes Pa­piereis mit­hil­fe von Scha­blo­ne #3 in ei­nen drol­li­gen Mi­ni­on. Dazu be­kleb­te ich zu­nächst die Un­ter­sei­te der Klapp­kar­te vor­ne und hin­ten mit ei­ner blau­en Hose. Di­rekt im An­schluss be­fes­tig­te ich das schwar­ze Bril­len­band eben­falls auf bei­den Sei­ten der Ein­la­dung. Da­nach wur­de es noch ein­mal kniff­lig, denn ich muss­te die graue Bril­le mit den Au­gen ver­bin­den. Hier­für kleb­te ich erst ein­mal zwei wei­ße Au­gen­krei­se auf das schwar­ze Band der Kar­ten­vor­der­sei­te.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Minioneis mit Brille bekleben, sodass es wie Bob aussieht. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Gleich da­nach be­fes­tig­te ich die grau­en Bril­len­glä­ser auf den wei­ßen Krei­sen. Ganz zum Schluss muss­te ich nur noch zwei un­ter­schied­lich far­bi­ge Pu­pil­len auf­kle­ben und hat­te da­mit mei­ne wit­zi­ge Ein­la­dungs­kar­te für Kin­der­ge­burts­ta­ge fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Eis am Stiel lässt sich einfach vervielfältigen

Bild von Gustl mit drei Kugeln Eis in einer Waffel. Aufgenommen auf der Eisparty von Sylvia Vahl in Leipzig. Arrangement von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMei­ne ul­ki­gen Ein­la­dungs­kar­ten für fros­ti­ge Fe­ten sind auch dann ge­eig­net, wenn Ihr Ge­burts­tags­kind mit vie­len Freun­den fei­ern möch­te. Denn mit et­was Übung wer­den Sie zum An­fer­ti­gen ei­ner Eis­kar­te nicht län­ger als zehn Mi­nu­ten be­nö­ti­gen. Au­ßer­dem er­for­dert das Bas­teln der an­ge­knab­ber­ten Pa­pier­mi­ni­ons kein be­son­de­res Ma­te­ri­al, so­dass Sie trotz sehr ge­rin­ger Kos­ten eine gan­ze Schar von ex­tra­or­di­nä­ren Par­ty­ein­la­dun­gen ver­schen­ken kön­nen.

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Asia Snackbox basteln - chinesische Take-away Verpackung

Sind Sie ver­traut mit der chi­ne­si­schen Ess­kul­tur? Dann wis­sen Sie be­stimmt, dass Schlür­fen, Schmat­zen und Rülp­sen bei Tisch im Reich der Mit­te zum gu­ten Ton ge­hö­ren. Hin­ge­gen das Auf­es­sen ist strengs­tens ver­bo­ten, um den Gast­ge­ber nicht bloß­zu­stel­len. Und wenn die Spei­sen nicht auf ed­lem Por­zel­lan ser­viert wer­den, dann sind die­se für be­son­ders tra­di­ti­ons­be­wuss­te Chi­ne­sen oh­ne­hin nicht ge­nieß­bar. Als die west­eu­ro­päi­schen Ein­wan­de­rer in den USA auf die­se um­fang­rei­chen Be­nimm­re­geln stie­ßen, war klar, dass ein Mi­ni­mal­kon­sens mit den Ost­asia­ten ge­fun­den wer­den muss­te. Schließ­lich soll­te je­der im Land der Frei­heit die viel­fäl­ti­ge chi­ne­si­sche Kü­che so ge­nie­ßen kön­nen, wie er woll­te. Ich schät­ze, aus die­sem Grund hat Fre­de­rick Weeks Wil­cox im Jah­re 1894 die Asia Snack­box er­fun­den.

On Nov. 13, 1894, in Chi­ca­go, the in­ven­tor Fre­de­rick Weeks Wil­cox pa­ten­ted a ver­si­on of what he cal­led a “pa­per pail,” [...].

Mor­ten­sen, Jens: The Chinese-Takeout Con­tai­ner Is Uni­que­ly Ame­ri­can. nytimes.com (06/2017).

Bild von Asia Food Boxen mit Sushi auf einer promiskuitiven Geisha. Angerichtet von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDie durch­dach­ten Spei­se­kar­tons wer­den in Nord­ame­ri­ka als Oys­ter Pails (deutsch Aus­tern­ei­mer) be­zeich­net. Auf­grund ih­rer be­son­de­ren Be­schaf­fen­heit kön­nen aus den Trans­port­bo­xen so­wohl Haupt­ge­rich­te als auch leich­te Nu­del­sup­pen ver­zehrt wer­den. In mei­nen Au­gen sind die ecki­gen Be­häl­ter je­doch noch weit mehr als nur Ver­pa­ckun­gen für chi­ne­si­sches Es­sen. Denn da­durch, dass wirk­lich je­der Oys­ter Pails im Hand­um­dre­hen selbst bas­teln kann, eig­nen sich die viel­sei­ti­gen Schach­teln eben­falls per­fekt als sta­pel­ba­re Tisch­de­ko für ei­nen asia­ti­schen The­men­abend.

Da­mit die funk­tio­nel­len Asia Snack­bo­xen für die­ses Ein­satz­ge­biet nicht zu sehr nach un­ge­sun­dem Fast Food aus­se­hen, sind mei­ner Mei­nung nach al­ler­dings noch ei­ni­ge künst­le­ri­sche Mo­di­fi­ka­tio­nen von­nö­ten.

Bildcollage mit Shaolin-Mönch Gustl, der gerade Frühlingsrollen aus traditionellen Asia Snackboxen isst. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

So habe ich mei­ne Ex­em­pla­re mit ech­tem chi­ne­si­schen Cho­mol­ha­ri Pa­pier ver­klei­det, was un­se­rem Büt­ten­pa­pier gleicht und die Schach­teln sehr hoch­wer­tig aus­se­hen lässt. Au­ßer­dem be­mal­te ich die Kar­ton­vor­der­sei­ten mit schwung­vol­len Schrift­zei­chen, über de­ren kor­rek­te Be­deu­tung Sie mit Ih­ren Gäs­ten beim Pflau­men­wein sin­nie­ren kön­nen.

Picture of Shaolin Monk with Oyster Pails. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistSelbst­ver­ständ­lich lässt sich aus mei­nen selbst ge­bas­tel­ten Asia Snack­bo­xen auch es­sen. Hier­bei soll­ten Sie al­ler­dings nicht den Feh­ler ma­chen und die Dar­stel­ler aus US-Serien imi­tie­ren. Die smar­ten Food Bo­xen wur­den näm­lich nicht er­fun­den, um dar­in mit Ess­stäb­chen her­um­zu­sto­chern. Viel­mehr ver­wan­deln sich Oys­ter Pails au­to­ma­tisch in ei­nen ge­räu­mi­gen Tel­ler, wenn die­se an den Sei­ten auf­ge­klappt wer­den. Was ist aber, wenn je­mand sei­ne Szechuan-Ente nicht auf­isst? Dann kann die fla­che Snack­box so­gar wie­der zu­rück in ihre Ur­sprungs­form ge­fal­tet und als Auf­be­wah­rungs­be­häl­ter für Es­sens­res­te in den Kühl­schrank ge­stellt wer­den.

Eit­her way, the box see­mingly un­folds, lays out into a pla­te, and if you don’t fi­nish your food in one sit­ting, it folds right back up and tucks into its­elf, re­a­dy to store back in the fri­dge for your fu­ture face-stuffing.

Food­be­ast: Ap­par­ent­ly Chi­ne­se Food Take­out Bo­xes Un­fold Into Pla­tes. huffingtonpost.com (06/2017).

Picture of Chinese takeout container. Tutorial and Templates by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Eine durch­schnitt­li­che Asia Snack­box ist im ver­schlos­se­nen Zu­stand neun Zen­ti­me­ter lang, neun Zen­ti­me­ter hoch und sie­ben Zen­ti­me­ter breit. In der fol­gen­den An­lei­tung er­fah­ren Sie, wie Sie in Win­des­ei­le selbst ein Ex­em­plar in die­ser Grö­ße her­stel­len kön­nen und was Sie da­für al­les be­nö­ti­gen.

Chinesische Essensbox selbst basteln

Bild von Frühlingsrollen in selbst gebastelten Chinaboxen. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum An­fer­ti­gen ei­nes Kar­tons ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Rot und Grau. Für die tra­di­tio­nel­le Ver­zie­rung nahm ich zu­dem nichts wei­ter als wei­ße Acryl­far­be zur Hil­fe. Hin­ge­gen als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem eine schar­fe Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­bein samt Li­ne­al, ein han­dels­üb­li­ches Kle­be­band, ein spit­zes Bas­tel­mes­ser, ei­nen Pin­sel und mei­ne fünf DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 zu­recht­le­gen.

Hin­weis: Falls Sie Ihre Snack­box mit Cho­mol­ha­ri Pa­pier ver­klei­den möch­ten, dann soll­ten Sie na­tür­lich wei­ßes an­stel­le von ro­tem Ton­pa­pier ver­wen­den.

Bild von vier Schablonen, die mit Malerkrepp zusammengeklebt werden müssenMir war wich­tig, dass Sie die Snack­box aus nur ei­nem Stück zu­sam­men­bau­en kön­nen, was auf­grund der Grö­ße der Schach­tel gar nicht so ein­fach zu rea­li­sie­ren war. Ich ent­schied mich des­halb dazu, die gro­ße Bas­tel­vor­la­ge in vier Ele­men­te auf­zu­tei­len. Be­vor ich also mit dem ei­gent­li­chen Bas­teln be­gin­nen konn­te, muss­te ich das zer­leg­te Schnitt­mus­ter erst wie­der zu­sam­men­set­zen. Dazu druck­te ich zu­nächst ein­mal die Scha­blo­nen #1 - #4 aus.

Nach­dem ich die Bau­tei­le sorg­fäl­tig frei­ge­schnit­ten hat­te, leg­te ich die prä­pa­rier­ten Ein­zel­tei­le an den iden­ti­schen Buch­sta­ben (A - D) an­ein­an­der.

Bild von Schablone zum Basteln einer Asia Snackbox (Oyster Pail Template). Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Gleich da­nach kleb­te ich die Ele­men­te mit­hil­fe von Kle­be­band zu­sam­men. Mit der dar­aus ent­stan­de­nen Bas­tel­scha­blo­ne konn­te ich mir nun so vie­le Asia Snack­bo­xen an­fer­ti­gen, wie ich woll­te.

Lebensmittelbehälter aus mehreren Papierlagen

Im nächs­ten Schritt leg­te ich mein zu­sam­men­ge­kleb­tes Schnitt­mus­ter auf ei­nen ro­ten Ton­pa­pier­bo­gen mit ei­ner Gram­ma­tur von 130 g/m² und zeich­ne­te die Li­ni­en nach.

  • Wich­tig: Mit­hil­fe ei­nes Falz­beins und ei­nes Li­ne­als über­trug ich eben­falls die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en von der Scha­blo­ne auf den Pa­pier­un­ter­grund.

Nach­dem ich das Gan­ze dar­auf­hin aus­ge­schnit­ten hat­te, wie­der­hol­te ich die Schrit­te mit grau­em Ton­pa­pier, so­dass ich da­nach zwei iden­ti­sche Ein­zel­tei­le vor mir lie­gen hat­te.

Bild von rotem Tonpapierelement, aus dem eine traditionelle Asia Snackbox zusammengefaltet wird

Nun kleb­te ich das rote auf das graue Ton­pa­pier, um die Wän­de mei­ner Asia Snack­box zu ver­stär­ken.

  • Als ich dann noch ein­mal sämt­li­che Knick- und Kle­be­l­i­ni­en nach­ge­fah­ren hat­te, war mein Le­bens­mit­tel­be­häl­ter be­reit, um auf­ge­baut zu wer­den.

Hin­weis: Sie möch­ten Ihre Schach­tel mit ed­lem Cho­mol­ha­ri Pa­pier ver­klei­den? Dann müss­ten Sie jetzt noch das zu­recht­ge­schnit­te­ne und ge­falz­te Asia­pa­pier über die glat­te Au­ßen­sei­te der Snack­box kle­ben.

Wie wird ein Chinakarton zusammengebaut?

Zum Auf­bau ei­ner Food Box klapp­te ich ein­fach eine Sei­te nach der an­de­ren nach oben. Da­durch ent­stand an je­der Ecke au­to­ma­tisch ein Drei­eck.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Eine traditionelle Asia Snackbox falten (Origami). Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Dar­auf­hin be­strich ich die In­nen­sei­ten der vier ab­ste­hen­den Drei­ecke mit viel flüs­si­gem Kle­ber. Da­nach drück­te ich die prä­pa­rier­ten Spit­zen an den kur­zen Sei­ten der Snack­box fest.

Zu gu­ter Letzt klapp­te ich noch den De­ckel zu und ver­schloss die­sen, in­dem ich die bei­den ein­ge­schnit­te­nen Halb­krei­se in­ein­an­der steck­te. Di­rekt im An­schluss war die schi­cke Es­sens­ver­pa­ckung ein­satz­be­reit.

Fazit: Food Boxen sind schön aber halten nicht warm

Bild von mysteriösen weißen chinesischen Schriftzeichen auf einem roten UntergrundGanz zum Schluss mal­te ich noch schö­ne chi­ne­si­sche Schrift­zei­chen² auf die brei­ten Sei­ten mei­ner Box. Dazu schnitt ich mir die bei­den Zei­chen von Scha­blo­ne #5 mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei. Da­nach leg­te ich die da­mit vor­be­rei­te­te Zei­chen­scha­blo­ne auf mei­ne Snack­box und mal­te die Wör­ter mit Acryl­far­be aus. Wie Sie se­hen, ist das An­fer­ti­gen von ori­gi­nal ame­ri­ka­ni­schen Oys­ter Pails sehr leicht. Selbst Bas­tel­an­fän­ger ha­ben in­ner­halb von 30 Mi­nu­ten eine die­ser le­gen­dä­ren Take-away Ver­pa­ckun­gen vor sich ste­hen.

Bild von chinesischem Goldfisch, der vor einer amerikanischen Take-away Box schwimmt. Geangelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinWis­sen Sie, war­um die chi­ne­si­schen Lie­fer­diens­te hier­zu­lan­de Alu­mi­ni­um­be­häl­ter und kei­ne Asia Snack­bo­xen ver­wen­den? Ich den­ke, dass das mit der Grö­ße des Lie­fer­ge­biets zu­sam­men­hängt. Die wit­zi­gen Pa­pier­bo­xen hal­ten das Es­sen näm­lich kaum warm. Das ist in den USA in­so­fern kein Pro­blem, da die Chi­na­re­stau­rants dort oh­ne­hin nur in sehr we­ni­ge Stra­ßen lie­fern, wäh­rend­des­sen der Chi­na­mann in der BRD ver­hält­nis­mä­ßig wei­te Stre­cken zu sei­nen Kun­den zu­rück­le­gen muss.

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¹Scha­blo­ne für Ba­by­box von den Bil­dern (#6).
²Schrift­zei­chen be­deu­ten „Gu­ten Ap­pe­tit”.

Gießkanne aus Papier basteln - Deko für die Gartenparty

Ob­jek­tiv be­trach­tet muss die ers­te Gieß­kan­ne ein gött­li­ches Ge­schenk ge­we­sen sein, wel­ches ir­gend­wann über West­eu­ro­pa ab­ge­wor­fen wur­de. Oder ken­nen Sie ei­nen an­de­ren Ge­gen­stand, der Gar­ten­werk­zeug, Mu­sik­in­stru­ment, Blu­men­va­se und Laich­platz für Frö­sche zu­gleich ist? Soll­te der Al­les­kön­ner un­wahr­schein­li­cher­wei­se trotz­dem eine mensch­li­che Er­fin­dung sein, so lässt sich da­mit zu­min­dest Gott spie­len. Das fand auch der Gar­ten­ar­chi­tekt Lou­is Li­ger, als er im Jah­re 1706 in ei­ner Pu­bli­ka­ti­on schrieb, dass Gar­ten­lieb­ha­ber mit ei­ner nach un­ten ge­beug­ten Gieß­kan­ne tat­säch­lich den Re­gen imi­tie­ren kön­nen.

It imi­ta­tes the Rain fal­ling from the He­a­vens; when be­ing ben­ded down [...].

An­ony­mous: Wa­te­ring Can Histo­ry A. oldgardentools.co.uk (06/2017).

Picture of red watering can with white dots. Decoration for the barbecue party. Papercraft by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistFür mich hin­ge­gen sind Gieß­kan­nen bun­te De­ko­ra­tio­nen, die bei ei­ner Gar­ten­par­ty auf kei­nem Steh­tisch und auf kei­ner Bier­bank feh­len dür­fen. Da­mit mei­ne ich na­tür­lich nicht die lang­wei­li­gen Plas­tik­spren­ger aus dem Bau­markt, son­dern mei­ne selbst ge­bas­tel­ten Gieß­kan­nen im zeit­lo­sen und an­ti­qua­ri­schen Haws-Design. John Haws war ein fin­di­ger Be­am­ter im Diens­te der eng­li­schen Kro­ne, der im Jah­re 1885 eine schnei­di­ge Gieß­kan­ne mit zwei Hen­keln pa­ten­tie­ren ließ.

In 1885 John Haws ap­pli­ed for and was is­sued the first ever pa­tent on a wa­te­ring can with his new hand­le de­sign. [...] The key in­no­va­ti­on his Haws de­sign was the ad­di­ti­on of a se­cond hand­le.

Dus­tin: A Brief Histo­ry of Wa­te­ring Cans. nomadwaystation.blogspot.de (06/2017).

Auf­grund sei­nes Stan­des setz­te sich der Kun­den­kreis von John Haws vor al­lem aus Höf­lin­gen, rei­chen Kauf­leu­ten und ho­hen Geist­li­chen zu­sam­men. Und da das Auge stets mit­gießt, muss­te der Tüft­ler sei­ner de­ka­den­ten Ziel­grup­pe ein wei­te­res High­light bie­ten.

Bildcollage mit roter Gießkanne, die als Blumenvase verwendet wird. Dekoidee für die Gartenparty mit Apfel Crumble und heißer Schokolade. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Aus die­sem Grund ver­pass­te er sei­nen Gieß­kan­nen ei­nen Auf­satz, der aus ver­gol­de­tem Zinn be­stand. Auch heu­te noch sind die Gieß­werk­zeu­ge aus dem Hau­se Haws mit die­sem Al­lein­stel­lungs­merk­mal aus­ge­stat­tet, wes­halb eine Kan­ne mit ei­nem Fas­sungs­ver­mö­gen von acht Li­tern gut und ger­ne 135,00 US-Dollar kos­ten kann.

Slim Can – 8.0 lit­re $135.00

Sil­ver, De­bo­rah: Haws Wa­te­ring Cans. detroidgardenworks.com (06/2017).

Picture of green Haws watering can from England. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistSo ein Auf­satz wird auch Rose, Zot­te oder Brau­se­mund­stück ge­nannt. Selbst mit ei­ner ed­len Haws-Gießkanne muss­ten sich die Gärt­ner je­doch ent­schei­den, ob sie den Re­gen imi­tie­ren oder Feu­er­wehr­mann spie­len woll­ten. In den 1930er Jah­ren soll sich des­halb der po­pu­lä­re Gar­ten­freund Kon­rad Ade­nau­er ei­nen auf­klapp­ba­ren Auf­satz über­legt ha­ben, der bei­de Wege der Be­wäs­se­rung zu­ließ. Der be­hä­bi­ge Eh­ren­vor­sit­zen­de der CDU war­te­te al­ler­dings zu lan­ge mit der Pa­ten­tie­rung, wes­halb er zu­min­dest fi­nan­zi­ell nicht von sei­ner Er­fin­dung pro­fi­tie­ren konn­te.

1940 reicht Ade­nau­er ei­nen An­trag für sei­nen „orts­fes­ten Brause­kopf für Gieß­kan­nen” beim Pa­tent­amt ein. Am 28. De­zem­ber 1940 wird er von ei­nem Prü­fer na­mens Kos­mann ab­ge­lehnt. Be­grün­dung: Es gebe be­reits ähn­li­che Pa­ten­te in Ös­ter­reich und der Schweiz.

An­ony­mous: 28. De­zem­ber 1940 - Ade­nau­ers „Brause­kopf” als Pa­tent ab­ge­lehnt. wdr.de (06/2017).

Bild von Veronika Vetter - Fine Art Künstlerin Bayern - mit ihrer selbst gebastelten Gießkanne im englischen Haws-Design

Hät­te der Alt­kanz­ler sei­ner­zeit lie­ber in schö­ne Gieß­kan­nen in­ves­tiert, dann könn­ten sei­ne En­kel­kin­der ak­tu­ell ei­nen gro­ßen Rei­bach ma­chen. Denn es gibt tat­säch­lich Samm­ler, die für künst­le­risch ge­stal­te­te Mo­del­le aus dem frü­hen 20. Jahr­hun­dert bis zu 200,00 US-Dollar be­zah­len.

She says French styl­es, cir­ca 1900, ran­ge from $150 to $200. Cans from the 1920s sell for around $100 [...].

Hill, Kim: Vin­ta­ge Wa­te­ring Cans. phgmag.com (06/2017).

Wahr­schein­lich wer­den mei­ne selbst ge­bas­tel­ten Gieß­kan­nen im Haws-Design in hun­dert Jah­ren ein­mal nicht so viel Wert sein. Aber be­füllt mit ei­ni­gen Kunst­blu­men sind sie heu­te schon die per­fek­te Tisch­de­ko un­ter dem Gar­ten­pa­vil­lon.

Bild von selbst gebastelten Gießkannen im englischen Haws-Design. Dekoration für die Grillfeier. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die bun­ten Blu­men­va­sen sind näm­lich nicht nur in­sek­ten­frei, son­dern auch ein Eis­bre­cher für das ers­te Tisch­ge­spräch. Falls Sie also Ihre Gar­ten­par­ty mit far­ben­fro­hen Pa­pier­gieß­kan­nen auf­pep­pen möch­ten, dann er­fah­ren Sie in der fol­gen­den An­lei­tung, was Sie da­für al­les be­nö­ti­gen. Mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen kön­nen Sie Gieß­kan­nen bas­teln, die 25 Zen­ti­me­ter lang, 17 Zen­ti­me­ter hoch und 10 Zen­ti­me­ter breit sind.

Süße Gießkanne selbst basteln

Bild von goldfarbenem Brausemundstück einer PapiergießkanneZum An­fer­ti­gen ei­ner Gieß­kan­ne ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in zwei un­ter­schied­li­chen Far­ben. Hin­ge­gen die Ver­zie­run­gen mal­te ich aus­schließ­lich mit Acryl­far­ben auf. Als Werk­zeu­ge be­nö­ti­gen Sie zu­dem nichts wei­ter als eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Eyelet-Setter, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne sechs DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6).

Hin­weis: Alle Ein­zel­tei­le mei­ner Pa­pier­gieß­kan­ne be­stehen au­ßen aus ei­ner grü­nen und in­nen aus ei­ner an­thra­zit­far­be­nen Ton­pa­pier­la­ge. So­mit ver­fügt mei­ne sta­bi­le Tisch­de­ko über eine Gram­ma­tur von 260 g/m².

Bild von Bauteil zum Basteln eines goldenen Haws GießkannenaufsatzesIch be­gann mit dem Bas­teln des Auf­sat­zes. Dazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #1 zwei­mal aus Ton­pa­pier an. Nach­dem ich die Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Im An­schluss schoss ich die vie­len klei­nen Was­ser­lö­cher mit­hil­fe mei­nes Eyelet-Setters ein und be­mal­te das Gan­ze da­nach mit gol­de­ner Acryl­far­be. Zu gu­ter Letzt muss­te ich das Bau­teil nur noch mit sich selbst ver­kle­ben und hat­te da­mit mein ed­les Brau­se­mund­stück fer­tig­ge­stellt.

Ovaler Eimer ist das Zentrum der Gießkanne

Als Nächs­tes schnitt ich mir die in­ne­re Bo­den­plat­te von Scha­blo­ne #2 zu­recht und brach­te dar­an dann eine schrä­ge Sei­ten­wand von Scha­blo­ne #3 an.

Collage mit Anleitungsschritten: Einen ovalen Eimer aus Papier basteln, um das Zentrum der Gießkanne herzustellen

Im nächs­ten Schritt be­fes­tig­te ich die in­ne­re Ei­mer­front und die nied­ri­ge­re Hen­kel­rück­sei­te an den bei­den ge­ra­den An­dock­stel­len der Bo­den­plat­te.

  • An­schlie­ßend ver­schloss ich das Ge­fäß, in­dem ich die zwei­te Sei­ten­wand am Bo­den an­brach­te und dar­auf­fol­gend sämt­li­che Ein­zel­tei­le an den Sei­ten mit­ein­an­der ver­kleb­te.

Gleich dar­auf wid­me­te ich mich dem Hen­kel, was der schwie­rigs­te Bas­tel­schritt der ge­sam­ten An­lei­tung ist.

Bildanleitung: Griff für eine Papiergießkanne basteln

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich mir die ge­schwun­ge­nen Hen­kel­ele­men­te von Scha­blo­ne #4 zwei­mal aus grü­nem und zwei­mal aus an­thra­zit­far­be­nem Ton­pa­pier an. Die Ein­zel­tei­le kleb­te ich je­doch aus­nahms­wei­se nicht di­rekt auf­ein­an­der.

  • Hin­ge­gen die bei­den ge­zack­ten Mit­tel­stü­cke be­rei­te­te ich mir gleich dop­pel­la­gig in mei­nen bei­den Leit­far­ben vor.

Nun nahm ich zwei Hen­kel­ele­men­te in mei­ner gräu­li­chen In­nen­far­be zur Hand und kleb­te die­se an den Kle­be­la­schen des klei­ne­ren ge­zack­ten Ein­zel­teils fest.

Bild von Henkel an einer grünen PapiergießkanneIm nächs­ten Schritt ver­schloss ich den ge­bo­ge­nen drei­di­men­sio­na­len Kör­per, in­dem ich das gro­ße Za­cken­teil über den lan­gen Hen­kel­rü­cken kleb­te. Da­nach ver­klei­de­te ich die Hen­kel­sei­ten mit den bei­den grü­nen ge­schwun­ge­nen Bau­tei­len. Hin­weis: Da­mit der ro­bus­te Griff fest mit der Gieß­kan­ne ver­schmol­zen ist, muss­te ich mir au­ßer­dem noch das An­ker­ele­ment von der­sel­ben Scha­blo­ne in mei­ner grü­nen Au­ßen­far­be zu­recht­schnei­den. Nach­dem ich das Ein­zel­teil mit­hil­fe mei­nes Bas­tel­mes­sers ein­ge­schnit­ten hat­te, falz­te ich die un­te­re Kle­be­l­i­nie. Dar­auf­hin be­fes­tig­te ich den prä­pa­rier­ten Hen­kel über die Ein­schnit­te an die­sem An­ker­ele­ment.

Erst jetzt kleb­te ich das Gan­ze über die noch an­thra­zit­far­be­ne Hen­kel­rück­sei­te des Ge­fä­ßes, wel­che da­mit zu­gleich sau­ber ver­klei­det wur­de.

Ausgussrohr macht ein Gefäß zur Gießkanne

Bild von grünem Ausgussrohr einer PapiergießkanneDas An­fer­ti­gen des Aus­guss­roh­res ging mit viel Falz­ar­beit ein­her. Denn das brei­te Rohr­ele­ment von Scha­blo­ne #5 ver­fügt über acht Knick- und acht Kle­be­l­i­ni­en. Nach die­ser Si­sy­phus­ar­beit ver­kleb­te ich das Bau­teil ein­fach mit sich selbst und brach­te es wie den Hen­kel am An­ker­ele­ment von Scha­blo­ne #5 an. Als ich die Tül­le dann an der Front des Ge­fä­ßes be­fes­tigt hat­te, sah mein Mo­tiv schon wie eine han­dels­üb­li­che Gieß­kan­ne aus. Mein Gieß­werk­zeug soll­te al­ler­dings im ex­tra­va­gan­ten Haws-Design sein, wes­halb noch der kom­for­ta­ble Tra­ge­griff fehl­te.

Für die­sen obe­ren Hen­kel fer­tig­te ich mir das läng­li­che Ein­zel­teil von Scha­blo­ne #6 an, wel­ches ich di­rekt im An­schluss ein­mal quer über die Kan­nen­öff­nung kleb­te. Auf der glei­chen Scha­blo­ne be­fin­det sich zu­dem ein wei­te­res Bo­den­ele­ment. Die­ses schnitt ich mir in mei­ner grü­nen Au­ßen­far­be zu­recht und ver­klei­de­te da­mit die vie­len un­schö­nen Kle­be­la­schen an der Un­ter­sei­te des Bo­dens. Ganz zum Schluss mal­te ich noch mit­hil­fe von grau­er Acryl­far­be ei­ni­ge Zier­strei­fen auf und hat­te da­mit mei­ne süße Tisch­de­ko fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Auch ein originelles Mitbringsel für die Grillfeier

Bild von kleiner Gießkanne, mit der Kinder ihr selbst angebautes Gemüse bewässern können. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMei­ne Gieß­kan­ne im Haws-Design ist ein kin­der­leich­tes Mo­tiv, wel­ches Sie in ma­xi­mal 90 Mi­nu­ten ge­bas­telt ha­ben. Der klei­ne Spritz­krug ist da­bei nicht nur eine schi­cke Blu­men­va­se, son­dern kann auch der wit­zi­ge Teil in ei­nem Ge­schenk für den Gast­ge­ber ei­ner Grill­fei­er sein. In die ge­räu­mi­ge Gieß­kan­ne pas­sen näm­lich zwei gro­ße Bier­fla­schen, wes­halb das äu­ßerst sta­bi­le Pa­pier­ge­fäß schnell zu ei­nem klei­nen Schman­kerl­korb um­funk­tio­niert wer­den kann.

Üb­ri­gens, dass die Gieß­kan­ne ir­gend­et­was Gött­li­ches an sich hat, ha­ben in Deutsch­land als Ers­tes die Hes­sen er­kannt. Zum An­be­ten des Gieß­werk­zeugs wur­de des­halb im Jah­re 2011 in der Stadt Gie­ßen ein Gieß­kan­nen­mu­se­um mit mehr als Tau­send Aus­stel­lungs­stü­cken er­öff­net.

The mu­se­um ope­ned in 2011, fun­ded by the City of Gies­sen and run by the Gaert­ner­pflich­ten ar­tist group [...].

Wil­liam­son, Chris­ti­ne: Gieß­kan­nen­mu­se­um (Wa­te­ring Can Mu­se­um). atlasobscura.com (06/2017).

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