GWS2.de: Kunst, Papier und Vordrucke seit 2011 A. D.

Gießkanne aus Papier basteln - Deko für die Gartenparty

Ob­jek­tiv be­trach­tet muss die ers­te Gieß­kan­ne ein gött­li­ches Ge­schenk ge­we­sen sein, wel­ches ir­gend­wann über West­eu­ro­pa ab­ge­wor­fen wur­de. Oder ken­nen Sie ei­nen an­de­ren Ge­gen­stand, der Gar­ten­werk­zeug, Mu­sik­in­stru­ment, Blu­men­va­se und Laich­platz für Frö­sche zu­gleich ist? Soll­te der Al­les­kön­ner un­wahr­schein­li­cher­wei­se trotz­dem eine mensch­li­che Er­fin­dung sein, so lässt sich da­mit zu­min­dest Gott spie­len. Das fand auch der Gar­ten­ar­chi­tekt Lou­is Li­ger, als er im Jah­re 1706 in ei­ner Pu­bli­ka­ti­on schrieb, dass Gar­ten­lieb­ha­ber mit ei­ner nach un­ten ge­beug­ten Gieß­kan­ne tat­säch­lich den Re­gen imi­tie­ren kön­nen.

It imi­ta­tes the Rain fal­ling from the He­a­vens; when be­ing ben­ded down [...].

An­ony­mous: Wa­te­ring Can Histo­ry A. oldgardentools.co.uk (06/2017).

Picture of red watering can with white dots. Decoration for the barbecue party. Papercraft by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistFür mich hin­ge­gen sind Gieß­kan­nen bun­te De­ko­ra­tio­nen, die bei ei­ner Gar­ten­par­ty auf kei­nem Steh­tisch und auf kei­ner Bier­bank feh­len dür­fen. Da­mit mei­ne ich na­tür­lich nicht die lang­wei­li­gen Plas­tik­spren­ger aus dem Bau­markt, son­dern mei­ne selbst ge­bas­tel­ten Gieß­kan­nen im zeit­lo­sen und an­ti­qua­ri­schen Haws-Design. John Haws war ein fin­di­ger Be­am­ter im Diens­te der eng­li­schen Kro­ne, der im Jah­re 1885 eine schnei­di­ge Gieß­kan­ne mit zwei Hen­keln pa­ten­tie­ren ließ.

In 1885 John Haws ap­pli­ed for and was is­sued the first ever pa­tent on a wa­te­ring can with his new hand­le de­sign. [...] The key in­no­va­ti­on his Haws de­sign was the ad­di­ti­on of a se­cond hand­le.

Dus­tin: A Brief Histo­ry of Wa­te­ring Cans. nomadwaystation.blogspot.de (06/2017).

Auf­grund sei­nes Stan­des setz­te sich der Kun­den­kreis von John Haws vor al­lem aus Höf­lin­gen, rei­chen Kauf­leu­ten und ho­hen Geist­li­chen zu­sam­men. Und da das Auge stets mit­gießt, muss­te der Tüft­ler sei­ner de­ka­den­ten Ziel­grup­pe ein wei­te­res High­light bie­ten.

Bildcollage mit roter Gießkanne, die als Blumenvase verwendet wird. Dekoidee für die Gartenparty mit Apfel Crumble und heißer Schokolade. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Aus die­sem Grund ver­pass­te er sei­nen Gieß­kan­nen ei­nen Auf­satz, der aus ver­gol­de­tem Zinn be­stand. Auch heu­te noch sind die Gieß­werk­zeu­ge aus dem Hau­se Haws mit die­sem Al­lein­stel­lungs­merk­mal aus­ge­stat­tet, wes­halb eine Kan­ne mit ei­nem Fas­sungs­ver­mö­gen von acht Li­tern gut und ger­ne 135,00 US-Dollar kos­ten kann.

Slim Can – 8.0 lit­re $135.00

Sil­ver, De­bo­rah: Haws Wa­te­ring Cans. detroidgardenworks.com (06/2017).

Picture of green Haws watering can from England. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistSo ein Auf­satz wird auch Rose, Zot­te oder Brau­se­mund­stück ge­nannt. Selbst mit ei­ner ed­len Haws-Gießkanne muss­ten sich die Gärt­ner je­doch ent­schei­den, ob sie den Re­gen imi­tie­ren oder Feu­er­wehr­mann spie­len woll­ten. In den 1930er Jah­ren soll sich des­halb der po­pu­lä­re Gar­ten­freund Kon­rad Ade­nau­er ei­nen auf­klapp­ba­ren Auf­satz über­legt ha­ben, der bei­de Wege der Be­wäs­se­rung zu­ließ. Der be­hä­bi­ge Eh­ren­vor­sit­zen­de der CDU war­te­te al­ler­dings zu lan­ge mit der Pa­ten­tie­rung, wes­halb er zu­min­dest fi­nan­zi­ell nicht von sei­ner Er­fin­dung pro­fi­tie­ren konn­te.

1940 reicht Ade­nau­er ei­nen An­trag für sei­nen „orts­fes­ten Brause­kopf für Gieß­kan­nen” beim Pa­tent­amt ein. Am 28. De­zem­ber 1940 wird er von ei­nem Prü­fer na­mens Kos­mann ab­ge­lehnt. Be­grün­dung: Es gebe be­reits ähn­li­che Pa­ten­te in Ös­ter­reich und der Schweiz.

An­ony­mous: 28. De­zem­ber 1940 - Ade­nau­ers „Brause­kopf” als Pa­tent ab­ge­lehnt. wdr.de (06/2017).

Bild von Veronika Vetter - Fine Art Künstlerin Bayern - mit ihrer selbst gebastelten Gießkanne im englischen Haws-Design

Hät­te der Alt­kanz­ler sei­ner­zeit lie­ber in schö­ne Gieß­kan­nen in­ves­tiert, dann könn­ten sei­ne En­kel­kin­der ak­tu­ell ei­nen gro­ßen Rei­bach ma­chen. Denn es gibt tat­säch­lich Samm­ler, die für künst­le­risch ge­stal­te­te Mo­del­le aus dem frü­hen 20. Jahr­hun­dert bis zu 200,00 US-Dollar be­zah­len.

She says French styl­es, cir­ca 1900, ran­ge from $150 to $200. Cans from the 1920s sell for around $100 [...].

Hill, Kim: Vin­ta­ge Wa­te­ring Cans. phgmag.com (06/2017).

Wahr­schein­lich wer­den mei­ne selbst ge­bas­tel­ten Gieß­kan­nen im Haws-Design in hun­dert Jah­ren ein­mal nicht so viel Wert sein. Aber be­füllt mit ei­ni­gen Kunst­blu­men sind sie heu­te schon die per­fek­te Tisch­de­ko un­ter dem Gar­ten­pa­vil­lon.

Bild von selbst gebastelten Gießkannen im englischen Haws-Design. Dekoration für die Grillfeier. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die bun­ten Blu­men­va­sen sind näm­lich nicht nur in­sek­ten­frei, son­dern auch ein Eis­bre­cher für das ers­te Tisch­ge­spräch. Falls Sie also Ihre Gar­ten­par­ty mit far­ben­fro­hen Pa­pier­gieß­kan­nen auf­pep­pen möch­ten, dann er­fah­ren Sie in der fol­gen­den An­lei­tung, was Sie da­für al­les be­nö­ti­gen. Mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen kön­nen Sie Gieß­kan­nen bas­teln, die 25 Zen­ti­me­ter lang, 17 Zen­ti­me­ter hoch und 10 Zen­ti­me­ter breit sind.

Süße Gießkanne selbst basteln

Bild von goldfarbenem Brausemundstück einer PapiergießkanneZum An­fer­ti­gen ei­ner Gieß­kan­ne ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in zwei un­ter­schied­li­chen Far­ben. Hin­ge­gen die Ver­zie­run­gen mal­te ich aus­schließ­lich mit Acryl­far­ben auf. Als Werk­zeu­ge be­nö­ti­gen Sie zu­dem nichts wei­ter als eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Eyelet-Setter, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne sechs DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6).

Hin­weis: Alle Ein­zel­tei­le mei­ner Pa­pier­gieß­kan­ne be­stehen au­ßen aus ei­ner grü­nen und in­nen aus ei­ner an­thra­zit­far­be­nen Ton­pa­pier­la­ge. So­mit ver­fügt mei­ne sta­bi­le Tisch­de­ko über eine Gram­ma­tur von 260 g/m².

Bild von Bauteil zum Basteln eines goldenen Haws GießkannenaufsatzesIch be­gann mit dem Bas­teln des Auf­sat­zes. Dazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #1 zwei­mal aus Ton­pa­pier an. Nach­dem ich die Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Im An­schluss schoss ich die vie­len klei­nen Was­ser­lö­cher mit­hil­fe mei­nes Eyelet-Setters ein und be­mal­te das Gan­ze da­nach mit gol­de­ner Acryl­far­be. Zu gu­ter Letzt muss­te ich das Bau­teil nur noch mit sich selbst ver­kle­ben und hat­te da­mit mein ed­les Brau­se­mund­stück fer­tig­ge­stellt.

Ovaler Eimer ist das Zentrum der Gießkanne

Als Nächs­tes schnitt ich mir die in­ne­re Bo­den­plat­te von Scha­blo­ne #2 zu­recht und brach­te dar­an dann eine schrä­ge Sei­ten­wand von Scha­blo­ne #3 an.

Collage mit Anleitungsschritten: Einen ovalen Eimer aus Papier basteln, um das Zentrum der Gießkanne herzustellen

Im nächs­ten Schritt be­fes­tig­te ich die in­ne­re Ei­mer­front und die nied­ri­ge­re Hen­kel­rück­sei­te an den bei­den ge­ra­den An­dock­stel­len der Bo­den­plat­te.

  • An­schlie­ßend ver­schloss ich das Ge­fäß, in­dem ich die zwei­te Sei­ten­wand am Bo­den an­brach­te und dar­auf­fol­gend sämt­li­che Ein­zel­tei­le an den Sei­ten mit­ein­an­der ver­kleb­te.

Gleich dar­auf wid­me­te ich mich dem Hen­kel, was der schwie­rigs­te Bas­tel­schritt der ge­sam­ten An­lei­tung ist.

Bildanleitung: Griff für eine Papiergießkanne basteln

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich mir die ge­schwun­ge­nen Hen­kel­ele­men­te von Scha­blo­ne #4 zwei­mal aus grü­nem und zwei­mal aus an­thra­zit­far­be­nem Ton­pa­pier an. Die Ein­zel­tei­le kleb­te ich je­doch aus­nahms­wei­se nicht di­rekt auf­ein­an­der.

  • Hin­ge­gen die bei­den ge­zack­ten Mit­tel­stü­cke be­rei­te­te ich mir gleich dop­pel­la­gig in mei­nen bei­den Leit­far­ben vor.

Nun nahm ich zwei Hen­kel­ele­men­te in mei­ner gräu­li­chen In­nen­far­be zur Hand und kleb­te die­se an den Kle­be­la­schen des klei­ne­ren ge­zack­ten Ein­zel­teils fest.

Bild von Henkel an einer grünen PapiergießkanneIm nächs­ten Schritt ver­schloss ich den ge­bo­ge­nen drei­di­men­sio­na­len Kör­per, in­dem ich das gro­ße Za­cken­teil über den lan­gen Hen­kel­rü­cken kleb­te. Da­nach ver­klei­de­te ich die Hen­kel­sei­ten mit den bei­den grü­nen ge­schwun­ge­nen Bau­tei­len. Hin­weis: Da­mit der ro­bus­te Griff fest mit der Gieß­kan­ne ver­schmol­zen ist, muss­te ich mir au­ßer­dem noch das An­ker­ele­ment von der­sel­ben Scha­blo­ne in mei­ner grü­nen Au­ßen­far­be zu­recht­schnei­den. Nach­dem ich das Ein­zel­teil mit­hil­fe mei­nes Bas­tel­mes­sers ein­ge­schnit­ten hat­te, falz­te ich die un­te­re Kle­be­l­i­nie. Dar­auf­hin be­fes­tig­te ich den prä­pa­rier­ten Hen­kel über die Ein­schnit­te an die­sem An­ker­ele­ment.

Erst jetzt kleb­te ich das Gan­ze über die noch an­thra­zit­far­be­ne Hen­kel­rück­sei­te des Ge­fä­ßes, wel­che da­mit zu­gleich sau­ber ver­klei­det wur­de.

Ausgussrohr macht ein Gefäß zur Gießkanne

Bild von grünem Ausgussrohr einer PapiergießkanneDas An­fer­ti­gen des Aus­guss­roh­res ging mit viel Falz­ar­beit ein­her. Denn das brei­te Rohr­ele­ment von Scha­blo­ne #5 ver­fügt über acht Knick- und acht Kle­be­l­i­ni­en. Nach die­ser Si­sy­phus­ar­beit ver­kleb­te ich das Bau­teil ein­fach mit sich selbst und brach­te es wie den Hen­kel am An­ker­ele­ment von Scha­blo­ne #5 an. Als ich die Tül­le dann an der Front des Ge­fä­ßes be­fes­tigt hat­te, sah mein Mo­tiv schon wie eine han­dels­üb­li­che Gieß­kan­ne aus. Mein Gieß­werk­zeug soll­te al­ler­dings im ex­tra­va­gan­ten Haws-Design sein, wes­halb noch der kom­for­ta­ble Tra­ge­griff fehl­te.

Für die­sen obe­ren Hen­kel fer­tig­te ich mir das läng­li­che Ein­zel­teil von Scha­blo­ne #6 an, wel­ches ich di­rekt im An­schluss ein­mal quer über die Kan­nen­öff­nung kleb­te. Auf der glei­chen Scha­blo­ne be­fin­det sich zu­dem ein wei­te­res Bo­den­ele­ment. Die­ses schnitt ich mir in mei­ner grü­nen Au­ßen­far­be zu­recht und ver­klei­de­te da­mit die vie­len un­schö­nen Kle­be­la­schen an der Un­ter­sei­te des Bo­dens. Ganz zum Schluss mal­te ich noch mit­hil­fe von grau­er Acryl­far­be ei­ni­ge Zier­strei­fen auf und hat­te da­mit mei­ne süße Tisch­de­ko fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Auch ein originelles Mitbringsel für die Grillfeier

Bild von kleiner Gießkanne, mit der Kinder ihr selbst angebautes Gemüse bewässern können. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMei­ne Gieß­kan­ne im Haws-Design ist ein kin­der­leich­tes Mo­tiv, wel­ches Sie in ma­xi­mal 90 Mi­nu­ten ge­bas­telt ha­ben. Der klei­ne Spritz­krug ist da­bei nicht nur eine schi­cke Blu­men­va­se, son­dern kann auch der wit­zi­ge Teil in ei­nem Ge­schenk für den Gast­ge­ber ei­ner Grill­fei­er sein. In die ge­räu­mi­ge Gieß­kan­ne pas­sen näm­lich zwei gro­ße Bier­fla­schen, wes­halb das äu­ßerst sta­bi­le Pa­pier­ge­fäß schnell zu ei­nem klei­nen Schman­kerl­korb um­funk­tio­niert wer­den kann.

Üb­ri­gens, dass die Gieß­kan­ne ir­gend­et­was Gött­li­ches an sich hat, ha­ben in Deutsch­land als Ers­tes die Hes­sen er­kannt. Zum An­be­ten des Gieß­werk­zeugs wur­de des­halb im Jah­re 2011 in der Stadt Gie­ßen ein Gieß­kan­nen­mu­se­um mit mehr als Tau­send Aus­stel­lungs­stü­cken er­öff­net.

The mu­se­um ope­ned in 2011, fun­ded by the City of Gies­sen and run by the Gaert­ner­pflich­ten ar­tist group [...].

Wil­liam­son, Chris­ti­ne: Gieß­kan­nen­mu­se­um (Wa­te­ring Can Mu­se­um). atlasobscura.com (06/2017).

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Clutch basteln: Geschenke im Monster High Design verpacken

Frau­en mit Clutch sind cha­rak­ter­stark und wis­sen, was sie wol­len. Dies liegt dar­an, dass die klei­ne hen­kel­lo­se Hand­ta­sche zu­meist das haut­enge Abend­kleid un­ter­strei­chen soll, wel­ches die selbst­be­wuss­te Trä­ge­rin pas­send zu ih­ren reiz­vol­len Schu­hen ge­wählt hat. Das ge­rin­ge Platz­an­ge­bot in ei­ner Clutch er­for­dert von den Fa­shio­nis­tas zu­dem ein ge­wis­ses Maß an Ri­si­ko­be­reit­schaft und den Wil­len, auf ge­wohn­ten Kom­fort zu ver­zich­ten.

Bild von selbst gebastelter Clutch als Muttertagsgeschenkverpackung mit Rocher von Ferrero. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinBe­vor ich mei­ne Mi­ni­hand­ta­sche ent­warf, such­te ich nach ei­ner Power­frau mit fe­mi­ni­nem Aus­se­hen, die auf­grund ih­rer Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten prä­de­sti­niert da­für ist Clut­ches (eng­lisch clutch bags) zu tra­gen. Bei mei­ner Re­cher­che stieß ich auf Dra­cu­lau­ra von der Mons­ter High. Die auf­ge­weck­te Toch­ter von Graf Dra­cu­la ist ein ve­ge­ta­ri­scher Vam­pir mit ei­nem ras­si­gen Ak­zent und ei­nem to­tal coo­len Mo­de­stil.

I’m six­teen hundred ye­ars old, I’m a ve­ge­ta­ri­an vam­pi­re [...].

Mons­ter High: Dra­cu­lau­ra | Meet The Ghouls | Mons­ter High. youtube.com (05/2017).

Ne­ben Dra­cu­lau­ras Mi­ni­kleid­chen mit Rü­schen­kra­gen ge­fal­len mir vor al­lem die Far­ben ih­res Out­fits. Aus die­sem Grund habe ich mei­ne selbst ge­bas­tel­te Clutch der klei­nen Vam­pi­rin ge­wid­met.

Picture of self-made paper clutch bag. Monster High style (Draculaura) with cosmetics for girls. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Po­chet­tes (deutsch Brief­ta­schen) hie­ßen klei­ne Da­men­hand­ta­schen, in de­nen die mo­de­be­wuss­ten Frau­en der 1920er Jah­re ihre Kos­me­tik und ihre Wert­sa­chen mit sich tru­gen.

Wo­men car­ri­ed „po­chet­tes”, a clutch fea­turing geo­me­tric mo­tifs, which they car­ri­ed ca­sual­ly un­der their arms, it came into main­stream fa­shion.

Feng, De­sen: The Histo­ry of Evening Bags and Clut­ches. hunghee.com (05/2017).

Collage mit Bildern von Veronika Vetter, die Clutches zum Nachbasteln in den Händen hält

Zehn Jah­re spä­ter ent­stand aus der Po­chet­te die Clutch, wel­che nicht mehr nur eine simp­le Auf­be­wah­rungs­ta­sche, son­dern zu­gleich ein gla­mou­rö­ses Mo­de­ac­ces­soire war. Al­ler­dings konn­ten nicht alle Frau­en gleich et­was mit den Mi­nit­äsch­chen an­fan­gen. Als der Künst­ler Andy War­hol sei­ner Muse Isa­bel­le Duf­res­ne die be­gehr­te Her­mès Black Box Ver­rou Clutch schenk­te, soll die­se die neu­ar­ti­ge Hand­ta­sche gleich wie­der um­ge­tauscht ha­ben.

Ori­gi­nal­ly cal­led the Ver­rou clutch, it was trans­for­med and re­de­si­gned af­ter Andy Warhol’s muse, Ul­tra Vio­let, re­tur­ned the clutch to Her­mès, com­plai­ning about the ori­gi­nal de­sign.

An­ony­mous: Her­mès Long Wal­let Clutch. baghunter.com (05/2017).

Bild von essence Kosmetik in einer selbst gebastelten Clutch im Monster High Design für coole Mädchen. Arrangement von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDa­mit mei­ne selbst ge­bas­tel­te Clutch im Mons­ter High De­sign nicht wie­der zu­rück­ge­bracht wird, soll­te sie ne­ben dem schi­cken Aus­se­hen auch noch ei­nen Nut­zen ha­ben. Des­halb habe ich das auf­fal­len­de Mi­nit­äsch­chen als Ge­schenk­ver­pa­ckung kon­zi­piert. Die durch­dach­te Clutch ist wie­der­ver­schließ­bar und hat an je­der Sei­te eine statt­li­che Gram­ma­tur von 390 g/m². Da­durch las­sen sich mit der Pa­pier­ta­sche ori­gi­nel­le Ge­schenk­sets mit Pfle­ge­pro­duk­ten für die bes­te Freun­din oder die Mama zum Mut­ter­tag zu­sam­men­stel­len. Au­ßer­dem habe ich noch eine In­nen­ta­sche für eine Gruß­kar­te oder ei­nen Gut­schein ein­ge­baut.

Hin­ge­gen wer als Dra­cu­lau­ra zur Hal­lo­ween­par­ty geht, der kann mit der gru­se­li­gen Clutch na­tür­lich auch ein­fach nur sein Out­fit ab­run­den.

Bild von Monster High Clutch für Mädchen. Fan-Art von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Da­mit die Clutch auch un­ter zar­te Mäd­chen­ar­me passt, ist die Pa­pier­ta­sche le­dig­lich 22 Zen­ti­me­ter lang, 4 Zen­ti­me­ter breit und 15 Zen­ti­me­ter hoch. In der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung sage ich Ih­nen nun, wie Sie im Hand­um­dre­hen selbst zu Ih­rer ei­ge­nen Mi­ni­ta­sche kom­men.

Clutch aus Papier basteln - Anleitung

Bild von Monster High Clutch für Halloween. Fan-Art gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Bas­teln der Hand­ta­sche habe ich Ton­pa­pier in drei un­ter­schied­li­chen Far­ben ver­wen­det. Au­ßer­dem nahm ich für die De­ko­ra­tio­nen schwar­zes Krepp­pa­pier, Glit­ter und un­ter­schied­li­che Acryl­far­ben zur Hil­fe. Für den Ver­schluss ka­men zu­dem ein Ma­gnet­band und drei Knopf­ma­gne­ten zum Ein­satz. Als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich dar­über hin­aus eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne zwölf DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12) zu­recht­le­gen.

  • Farb­hin­weis: Jede Sei­te der Clutch be­steht aus drei Ton­pa­pier­la­gen. Wäh­rend­des­sen Sie da­durch für die Wand­mit­ten so­gar Pa­pier­res­te ver­wen­den könn­ten, soll­ten Sie beim Zu­sam­men­kle­ben im­mer über­le­gen, wel­che Far­be nach in­nen und wel­che nach au­ßen zei­gen soll.

Bild vom Verkleben des Taschenbodens, der aus drei Tonpapierlagen bestehtIch star­te­te mit dem Ta­schen­bo­den von Scha­blo­ne #1. Nach­dem ich die drei Strei­fen in mei­nen Far­ben aus­ge­schnit­ten und vor mir lie­gen hat­te, be­gann ich mit dem Auf­ein­an­der­kle­ben. Hin­weis: Der schmals­te Strei­fen ist für die Au­ßen­sei­te des Bo­dens. Die­sen kleb­te ich so auf die bei­den grö­ße­ren, dass der Ab­stand zu den Rän­dern an al­len Sei­ten gleich war. Di­rekt im An­schluss fer­tig­te ich die gro­ße Vor­der­sei­te von Scha­blo­ne #2 an. Auch hier kleb­te ich zu­nächst die bei­den Ein­zel­tei­le zur Ver­stär­kung sym­me­trisch auf­ein­an­der.

Bild von Taschenvorderseite mit Magnetstreifen, die am Boden festgeklebt ist Gleich da­nach falz­te ich die un­te­re Kle­be­la­sche des Ele­ments und brach­te an­schlie­ßend ei­nen neun Zen­ti­me­ter lan­gen Ma­gnet­strei­fen (sie­he Scha­blo­ne) an. Im nächs­ten Schritt kleb­te ich die prä­pa­rier­te Vor­der­sei­te dann so auf die Bo­den­plat­te, dass der Ma­gnet­strei­fen nach in­nen zeig­te. Dar­auf­fol­gend schnitt ich mir das Ele­ment von Scha­blo­ne #3 zu­recht und ver­klei­de­te da­mit die äu­ße­re Front­sei­te.

Bild von zwei angeklebten Seitenteilen, welche die Clutch bereits von alleine stehen lassenUm die da­mit fer­tig­ge­stell­te Stirn­sei­te zum Ste­hen zu brin­gen, fer­tig­te ich nun die bei­den Sei­ten der Clutch aus den Ele­men­ten von Scha­blo­ne #4 an. Da­bei ging ich ähn­lich wie beim Bas­teln des Bo­dens vor. Zu­erst kleb­te ich im­mer zwei von den ge­zack­ten Ein­zel­tei­len auf­ein­an­der. Da­nach falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Be­vor ich dar­auf­hin die bei­den ge­falz­ten Sei­ten­tei­le mit dem Bo­den und der Vor­der­sei­te ver­kleb­te, brach­te ich noch an je­dem Ele­ment die Au­ßen­ver­klei­dung an.

Selbst gebastelte Clutch hat eine Innentasche

Wäh­rend­des­sen das Bas­teln der Mi­ni­ta­sche bis hier­hin kin­der­leicht war, wur­de es nun auf­grund der funk­tio­nel­len Rück­sei­te um ei­ni­ges an­spruchs­vol­ler.

Bild vom Basteln der Clutch InnentascheFür die in­ne­re Ta­schen­rück­sei­te schnitt ich mir ein­mal das Ele­ment von Scha­blo­ne #5 zu­recht und falz­te gleich dar­auf die un­te­re Kle­be­la­sche. An­schlie­ßend fer­tig­te ich die In­nen­ta­sche von Scha­blo­ne #6 an und kleb­te die­se nach dem Fal­zen über den frei­ge­schnit­te­nen Schlitz der in­ne­ren Ta­schen­rück­sei­te. Die­ses fer­tig­ge­stell­te Ein­zel­teil leg­te ich da­nach erst ein­mal bei­sei­te. Um den De­ckel der Clutch sta­bil an der Ta­schen­rück­wand be­fes­ti­gen zu kön­nen, war eine be­son­de­re Kle­be­tech­nik von­nö­ten.

Bild von präparierter Innentasche und Rückwand der ClutchDes­halb muss­te ich eine wei­te­re spe­zi­el­le Ta­schen­rück­wand bas­teln. Dazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #7 in mei­ner Wand­mit­ten­far­be an. Dar­auf kleb­te ich dann das Ein­zel­teil von Scha­blo­ne #8, wel­ches ich zu­vor in mei­ner Au­ßen­far­be an­ge­fer­tigt hat­te. Nach dem Fal­zen der Kle­be­la­sche schnitt ich die Aus­spa­rung zum Ein­kle­ben des De­ckels mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei. Ich hat­te nun drei vor­be­rei­te­te Be­stand­tei­le der Clutch vor mir lie­gen. Be­vor ich die­se mit­ein­an­der ver­kle­ben konn­te, muss­te ich zu­nächst den wie­der­ver­schließ­ba­ren De­ckel zu­sam­men­bau­en.

Magnetverschluss gegen böse Taschendiebe

Die In­nen­sei­te des De­ckels be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #9. Nach­dem ich mir die­ses Ele­ment zwei­mal zu­recht­ge­schnit­ten und die Tei­le auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, kleb­te ich drei Knopf­ma­gne­ten (sie­he Scha­blo­ne) im glei­chen Ab­stand zu­ein­an­der fest.

Collage vom Befestigen des Taschendeckels im Einschnitt der Rückwand

Gleich da­nach ver­klei­de­te ich die Au­ßen­sei­te des De­ckels mit dem Ele­ment von Scha­blo­ne #10. An­schlie­ßend falz­te ich noch die bei­den Knick­li­ni­en und kleb­te dar­auf­hin den da­mit fer­tig­ge­stell­ten Ta­schen­de­ckel in den Ein­schnitt der äu­ße­ren Rück­wand.

Bild von selbst gebastelter Handtasche aus Papier

Als Nächs­tes kleb­te ich das Ele­ment mit der In­nen­ta­sche auf die äu­ße­re Rück­wand. Hin­weis: Durch die­se sehr auf­wen­di­ge Kle­be­tech­nik er­zeugt der De­ckel kei­ne un­schö­nen Kle­be­rän­der. Au­ßer­dem ist er dop­pelt be­fes­tigt. Zu gu­ter Letzt fi­xier­te ich die Rück­wand an den bei­den Sei­ten­tei­len und am Bo­den. Als ich dar­auf­hin den De­ckel über die Clutch stülp­te, zo­gen die Ma­gne­ten an und ver­schlos­sen so­mit mei­ne Pa­pier­ta­sche.

Monster High Design und letzte Schönheitskorrekturen

Bild vom Aufkleben eines MuttertagemblemsMein Mi­nit­äsch­chen kam noch et­was sche­ckig da­her. Um das zu än­dern, ver­klei­de­te ich die Vorder- und Rück­sei­te der Ta­sche mit den Strei­fen von Scha­blo­ne #11. Als das Strei­fen­mus­ter mei­ne Clutch zier­te, fuhr ich die Rän­der der Pa­pier­strei­fen mit flüs­si­gem Kle­ber nach und träu­fel­te farb­lich pas­sen­den Glit­ter dar­über. An­schlie­ßend küm­mer­te ich mich um das Em­blem.

Bild vom Kaschieren der Kanten mit schwarzem Krepppapier

Mei­ne auf­fäl­li­ge Pa­pier­ta­sche soll­te eine Ge­schenk­ver­pa­ckung für den Mut­ter­tag wer­den. Aus die­sem Grund bas­tel­te ich mir aus den Tei­len von Scha­blo­ne #12 ein pom­pö­ses Schild­chen mit der Auf­schrift „MUM”. Nach­dem ich das Em­blem auf die Front des De­ckels ge­klebt hat­te, ka­schier­te ich au­ßer­dem noch alle Kan­ten mit schwar­zem Krepp­pa­pier. Die­se Pa­pier­sor­te ist ähn­lich fle­xi­bel wie ein Kinesio-Tape und lässt so­mit sämt­li­che Lü­cken und Kle­ber­kleck­se ele­gant ver­schwin­den. Dar­auf­hin war mei­ne selbst ge­bas­tel­te Clutch ein­satz­be­reit.

Fazit: Clutch in die Hände

Picture of Draculaura’s Clutch (Monster High) with pink nail polish. Fan-Art created by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistDas Bas­teln der klei­nen Mäd­chen­ta­sche ist to­tal ein­fach. In un­ge­fähr drei Stun­den hat­te ich ein Ex­em­plar kom­plett an­ge­fer­tigt. Ne­ben dem coo­len Dra­cu­lau­ra De­sign ge­fällt mir vor al­lem die Sta­bi­li­tät und die Ge­räu­mig­keit mei­ner Clutch. Apro­pos, was ist das ei­gent­lich für ein ko­mi­scher Name? Ich habe mir ein­mal an­ge­se­hen, wie die­se Hand­ta­schen­art im Eng­li­schen de­fi­niert ist:

A small, stra­p­less pur­se that is car­ri­ed in the hand; a clutch.

Far­lex, Inc.: clutch bag. thefreedictionary.com (05/2017).

Aha, eine Clutch muss in der Hand ge­tra­gen wer­den, da sie kei­ne Tra­ge­riem­chen hat. Et­was um­klam­mern be­deu­tet im Eng­li­schen to clutch. Der Name ist zwar an­stren­gend, macht aber ei­ni­ger­ma­ßen Sinn.

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1974 war das Jahr des deut­schen Man­nes. Dies hing nicht nur da­mit zu­sam­men, dass die Fußball-Nationalmannschaft der BRD in Mün­chen zum zwei­ten Mal Welt­meis­ter wur­de. Auch die Da­men tru­gen zum Glück des star­ken Ge­schlechts bei, in­dem sie ihre ver­laus­ten Hip­pie­klei­der aus Lei­nen end­gül­tig ab­leg­ten. Statt­des­sen fla­nier­ten die Frau­en­zim­mer selbst­be­wusst ge­stylt in fe­mi­ni­nen Hot­pants durch die In­nen­städ­te und hör­ten da­bei die neus­ten Hits von ABBA im Walk­man. Dank Neu­kanz­ler Hel­mut Schmidt, der die staat­li­chen In­ves­ti­tio­nen er­höh­te und des enor­men Lohn­zu­wach­ses durch neu ab­ge­schlos­se­ne Ta­rif­ver­trä­ge konn­te Mann trotz ho­her Ar­beits­lo­sen­quo­te sor­gen­frei im Som­mer an den Ba­la­ton fah­ren. Und wäre das al­les nicht schon ge­nug ge­we­sen, brach­te Volks­wa­gen auch noch in die­sem Jahr den Golf Mk1 her­aus, um den die Welt Deutsch­land bis heu­te be­nei­det.

Picture of German VW Car made of paper. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistDass Deut­sche schon im­mer ger­ne flott un­ter­wegs wa­ren, be­weist die Tat­sa­che, dass selbst der klei­ner mo­to­ri­sier­te Golf Mk1 mit ei­ner sport­li­chen 1,1-Liter-Maschine und 50 PS ver­füg­bar war. Gas­ge­ben wie Hans-Joachim Stuck hat­te 1974 auf­grund der Öl­kri­se je­doch sei­nen Preis. Der Li­ter Ben­zin kos­te­te sei­ner­zeit näm­lich re­kord­ver­däch­ti­ge 40 Pfen­nig. Doch auch hier konn­te der Golf Mk1 punk­ten, da er bei 90 km/h le­dig­lich 6,4 Li­ter pro 100 Ki­lo­me­ter ver­brauch­te.

So be­trug laut Be­triebs­an­lei­tung der Ver­brauch des 37-kW-Motors nach DIN 70030 6,4 l pro 100 km bei 90 km/h [...].

Wein­hardt, Dirk: Der Ur-Golf. ur-golf.de (04/2017).

Als Kunst­lieb­ha­be­rin bin ich froh, dass nicht nur Sprit­zig­keit und Spar­sam­keit dazu führ­ten, dass die­ses Auto mehr als 6,9 Mil­lio­nen Mal ver­kauft wur­de.

Der ers­te Golf kam bes­tens an. 6,99 Mil­lio­nen Ex­em­pla­re ver­kauf­ten die Wolfs­bur­ger von der ers­ten Ge­ne­ra­ti­on.

Strat­mann, Jens: VW Golf 1 Kauf­be­ra­tung | Ge­schich­te | Ty­pi­sche Män­gel | Schwach­stel­len. youtube.com (04/2017).

Collage von blauem Golf aus Papier. Geschenkverpackung zum Bestehen des Führerscheins. Idee und Entwicklung von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Das zeit­lo­se kan­ti­ge De­sign hat­te be­kannt­lich min­des­tens ei­nen ge­nau­so gro­ßen An­teil am Ver­kaufs­er­folg. In Deutsch­land ver­ehr­te man al­ler­dings schon im­mer das Run­de. Bei der jahr­hun­der­te­lan­gen Lie­be zu Os­ter­ei­ern, Bäl­len und Ru­bens­frau­en war es des­halb auch kein Wun­der, dass der wohl­ge­form­te VW Kä­fer hier­zu­lan­de 30 Jah­re lang als Non­plus­ul­tra galt. Um also ein re­la­tiv ecki­ges Auto mit ei­ner mas­si­ven und brei­ten C-Säule zu ent­wer­fen, war sei­ner­zeit ein Ita­lie­ner von­nö­ten. Aus die­sem Grund en­ga­gier­te Volks­wa­gen 1971 den In­dus­trie­de­si­gner Gior­get­to Giugi­a­ro.

De­si­gned as a front-engined, front-wheel dri­ve re­pla­ce­ment for the Beet­le, the Golf’s crisp li­nes were pen­ned by fa­med de­si­gner Gior­get­to Giugi­a­ro.

Tay­lor, Ja­mes: Histo­ry of the Volks­wa­gen Golf - pic­tu­re spe­cial. autocar.co.uk (04/2017).

Bild von Auto Geschenkverpackung mit Führerschein und Fahrzeugschein. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDer fin­di­ge Künst­ler hat­te sich be­reits bei ita­lie­ni­schen Au­to­mo­bil­kon­zer­nen ei­nen Na­men ge­macht und ist un­ter an­de­rem für das schnit­ti­ge De­sign des le­gen­dä­ren Fiat 850 Spi­der ver­ant­wort­lich. Wäh­rend der be­dau­erns­wer­te Gior­get­to bei schlech­tem Wet­ter in Nie­der­sach­sen saß und an der Hül­le des Golf Mk1 ar­bei­te­te, soll ihm 1972 Fer­di­nand Piëch als Prak­ti­kant as­sis­tiert ha­ben. Der Nef­fe von Fer­ry Por­sche moch­te es ty­pisch deutsch - also rund. Er pro­phe­zei­te, dass der Golf Mk1 mit die­sem Aus­se­hen ein Flop wer­den wür­de.

A sum­mer in­tern na­med Fer­di­nand Piech spends two months lear­ning about de­sign from thirty-four-year-old Giugi­a­ro. Piech pre­dicts the Golf will be a fail­ure.

Cum­ber­ford, Ro­bert: Gior­get­to Giugi­a­ro Histo­ry. automobilemag.com (04/2017).

Collage von rotem VW Golf Mk1 Miniaturauto. Fan-Art entworfen und gebastelt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Der ge­lern­te Kfz-Mechaniker und da­ma­li­ge Vor­stands­vor­sit­zen­de Ru­dolf Lei­ding ver­trau­te al­ler­dings sei­nem ita­lie­ni­schen Star­ein­kauf und wur­de nicht ent­täuscht. Der Golf Mk1 war selbst in Nord­ame­ri­ka ein Ren­ner. Be­kannt­lich hat­ten un­se­re trans­at­lan­ti­schen Freun­de be­reits in den 1970er Jah­ren so ihre Pro­ble­me mit den Golf­staa­ten. Sie nann­ten das deut­sche Auto al­ler­dings nur we­gen der Form Hase (eng­lisch rab­bit) und nicht um ihre Ani­mo­si­tät ge­gen die OAPEC zum Aus­druck zu brin­gen.

Laun­ched in 1975 the US, the Rab­bit (as it was known over the­re) was fast be­co­ming a force to be reckon­ed with, and was re­al­ly the only car ca­pa­ble of brin­ging the fight to the in­flux of new Ja­pa­ne­se com­pact cars [...].

An­ony­mous: Histo­ry Of The MK1 Golf (Typ17). vwheritage.com (04/2017).

Bild von GWS2.de Maskottchen, wie er in seinen selbst gebastelten Babawagen einsteigt. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMehr als 40 Jah­re nach dem Ver­kaufs­start be­sie­delt der ers­te Golf im­mer noch die Stra­ßen un­se­res Pla­ne­ten. Es ist an­ge­sichts die­ses Qua­li­täts­be­wei­ses des­halb nicht ver­wun­der­lich, dass auf vie­le Fahr­an­fän­ger nach dem Be­stehen des Füh­rer­scheins ein Nach­fol­ge­mo­dell des Mk1 in der Ein­fahrt war­tet. Falls Sie Ih­rem Schütz­ling zum 18. Ge­burts­tag nicht nur den nack­ten Zünd­schlüs­sel über­rei­chen wol­len, habe ich die per­fek­te Ge­schenk­ver­pa­ckung für Sie ent­wor­fen. Mein Auto aus Pa­pier bie­tet näm­lich nicht nur ge­nug Platz für Fahr­zeug­schein, Schlüs­sel und Ben­zin­geld, son­dern ist ga­ran­tiert auch das High­light auf dem Ge­schenk­tisch.

Picture of self-made paper car. Volkswagen Golf Mk1. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Mei­ne künst­le­ri­sche In­ter­pre­ta­ti­on des VW Golf Mk1 ist 20,5 Zen­ti­me­ter lang, 10 Zen­ti­me­ter breit und 9,5 Zen­ti­me­ter hoch. In der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung sage ich Ih­nen, wie Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen im Hand­um­dre­hen selbst ein ei­ge­nes Pa­pier­au­to bas­teln kön­nen.

Auto aus Papier basteln - Anleitung

Bild von blauem Auto aus Papier als Geschenkverpackung für den Papa. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Bau­en des Au­tos ver­wen­de­te ich haupt­säch­lich Ton­pa­pier in vie­len un­ter­schied­li­chen Far­ben. Für man­che Ein­zel­tei­le griff ich je­doch auch auf Moos­gum­mi zu­rück. Als spe­zi­el­les Ma­te­ri­al nahm ich zu­dem zwei Schasch­lik­spie­ße zur Hil­fe. Hin­ge­gen für die Ver­zie­run­gen ka­men nichts wei­ter als ver­schie­de­ne Acryl­far­ben zum Ein­satz. Au­ßer­dem soll­ten Sie sich eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Eyelet-Setter, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12) zu­recht­le­gen.

Ich be­gann mit den vier Rad­käs­ten des Au­tos. Dazu fer­tig­te ich mir die bei­den Ele­men­te von Scha­blo­ne #1 aus Ton­pa­pier an.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Radkasten für ein Papierauto basteln

Der In­nen­raum mei­nes Fahr­zeugs soll­te eine an­de­re Far­be als der Un­ter­bo­den be­kom­men. Da­mit dies funk­tio­nier­te, muss­te ich auf eine et­was schwie­ri­ge­re Kle­be­tech­nik zu­rück­grei­fen.

  • Zu­nächst ein­mal schnitt ich mir die bei­den Ein­zel­tei­le der Scha­blo­ne vier­mal in Blau und vier­mal in Schwarz zu­recht.
  • Als Nächs­tes kleb­te ich im­mer ein blau­es ge­zack­tes Ele­ment, wel­ches wie eine Rau­pe aus­sieht auf ein schwar­zes Pen­dant.
  • Gleich dar­auf falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en al­ler Ein­zel­tei­le. Au­ßer­dem schoss ich mit­hil­fe ei­nes Eyelet-Setters je­weils ein Loch in die acht rund­li­chen Bau­tei­le.
  • An­schlie­ßend nahm ich ei­nes der schwar­zen halb­run­den Ele­men­te und kleb­te es in­nen an der Kle­be­la­sche ei­ner ge­krümm­ten Rau­pe fest.

Um die ge­zack­ten Kle­be­la­schen zu ver­klei­den, be­fes­tig­te ich dar­auf­hin ein blau­es halb­run­des Ele­ment an der Au­ßen­sei­te des Rad­kas­tens.

Bild vom Festkleben der Radkästen an den UnterbodenAls ich nach die­sem Prin­zip noch drei wei­te­re Rad­käs­ten an­ge­fer­tigt hat­te, wid­me­te ich mich dem Un­ter­bo­den von Scha­blo­ne #2.  Nach­dem auch die­ses lan­ge Ele­ment ge­falzt und mit Lö­chern ver­se­hen war, kleb­te ich die vier vor­be­rei­te­ten Rad­käs­ten in die Aus­spa­run­gen. Da­bei fi­xier­te ich die­se Bau­tei­le ei­ner­seits an den Ach­sen­lö­chern des Un­ter­bo­dens. Au­ßer­dem drück­te ich je Rad­kas­ten noch vier mit Kle­ber be­stri­che­ne Za­cken auf den Un­ter­grund.

Hin­weis: Dank die­ser smar­ten Bau­wei­se sah die Sei­te des Un­ter­bo­dens, die spä­ter nach in­nen zei­gen soll­te wie aus ei­nem Guss aus.

Im nächs­ten Schritt brach­te ich die bei­den Sei­ten des VW Golf am Un­ter­bo­den an. Dazu schnitt ich mir die Au­to­sil­hou­et­te von Scha­blo­ne #3 zwei­mal aus Ton­pa­pier zu­recht. Gleich da­nach falz­te ich die lan­gen Knick­li­ni­en (sie­he Scha­blo­ne). Dar­auf­hin bog ich die Au­to­sei­ten so lan­ge zu­recht, bis die­se das ty­pi­sche ecki­ge Golf Mk1 De­sign hat­ten. Als mir das Gan­ze ge­fiel, kleb­te ich an je­der Sei­te mei­nes Un­ter­bo­dens eine prä­pa­rier­te Au­to­sil­hou­et­te fest.

Hin­weis: Die ab­ste­hen­den Za­cken der vier Rad­käs­ten dien­ten mir da­bei als Kle­be­punk­te.

Papierauto bekommt seine Lackierung

Rot und Weiß gal­ten 1974 zu den be­lieb­tes­ten Far­ben des VW Golf Mk1. Ich habe mich bei der La­ckie­rung je­doch vom Red Bull RB7 in­spi­rie­ren las­sen. Das ist der Bo­li­de, mit dem Se­bas­ti­an Vet­tel 2011 Formel-1-Weltmeister wur­de.

Bild vom Lackieren der Front- und Heckseite des Papierautos

Dazu fer­tig­te ich das gro­ße Frontele­ment von Scha­blo­ne #4 zwei­mal aus kö­nigs­blau­em und die Zier­strei­fen aus oran­ge­far­be­nem Ton­pa­pier an. Die Front­sei­ten kleb­te ich di­rekt im An­schluss sym­me­trisch auf­ein­an­der. Da­nach schnitt ich die Wind­schutz­schei­be mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei und kleb­te dar­auf­fol­gend die bei­den Zier­strei­fen auf. Ganz zum Schluss muss­te ich au­ßer­dem noch die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en des Ein­zel­teils fal­zen.

Als die prä­pa­rier­te Front vor mir lag, wie­der­hol­te ich die vor­an­ge­gan­ge­nen Schrit­te mit dem Heck, wel­ches sich auf Scha­blo­ne #5 be­fin­det.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Lackieren des Papierautos. Red Bull RB7 Design (Vettel/2011)

Im An­schluss be­fes­tig­te ich zu­al­ler­erst die ko­lo­rier­te Front an der Ka­ros­se­rie. Dazu trug ich viel flüs­si­gen Kle­ber auf die un­ters­te Kle­be­la­sche auf und drück­te die­se an­schlie­ßend am Un­ter­bo­den fest.

  • Als Nächs­tes fi­xier­te ich die Front end­gül­tig über die seit­li­chen Kle­be­la­schen an der Mo­tor­hau­be und an den Vor­der­tü­ren.
  • In­fol­ge­des­sen kleb­te ich auch das far­bi­ge Heck nach der­sel­ben Me­tho­de auf die Au­to­rück­sei­te.

Bild von Karosserie eines VW Golf aus PapierDar­auf­hin schloss ich die La­ckie­rung zu­nächst ein­mal ab, in­dem ich auch die bei­den Sei­ten ver­klei­de­te. Dazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #6 zwei­mal aus mei­ner blau­en Ton­pa­pier­far­be an. Hin­weis: Auch die­se Au­to­sei­ten muss­te ich vor dem Auf­kle­ben fal­zen und in Form bie­gen. Mit dem Be­fes­ti­gen der Sei­ten­ver­klei­dun­gen ka­schier­te ich zu­dem au­to­ma­tisch die schwar­zen Kle­be­la­schen der Rad­käs­ten.

Ob­wohl mein VW Golf ein Cou­pé wer­den soll­te, hat­te mein Fahr­zeug nach die­sen Bas­tel­schrit­ten noch eine Öff­nung im Dach. Über die­se falt­dach­gro­ße Aus­spa­rung er­hielt mein Pa­pier­au­to nun sei­ne kom­for­ta­ble In­nen­aus­stat­tung.

VW Golf aus Papier erhält extravagante Ausstattung

Bild vom Einkleben des ArmaturenbrettsZu­nächst bas­tel­te ich das Ar­ma­tu­ren­brett und die Mit­tel­kon­so­le von Scha­blo­ne #7 aus Ton­pa­pier. Den Ta­cho und die an­de­ren Be­dien­ele­men­te mal­te ich gleich dar­auf mit Acryl­far­ben auf. Da­nach falz­te ich zu­erst die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en des Ein­zel­teils, ehe ich es von hin­ten an die Mo­tor­hau­be kleb­te. Dar­auf­hin fer­tig­te ich zu­dem das Lenk­rad von der­sel­ben Scha­blo­ne an, wel­ches ich ein­fach un­ter­halb des auf­ge­mal­ten Ta­chos be­fes­tig­te.

In den 1970er Jah­ren war das Rau­chen noch cool. Aus die­sem Grund sind mei­ne Au­to­sit­ze mit schwarz­blau­en Sitz­be­zü­gen aus dem Bau­markt be­zo­gen, da­mit kei­ne Brand­lö­cher in die Sitz­pols­ter kom­men.

Collage mit Anleitungsschritten: Vordersitze für ein Auto aus Papier basteln

Als Ers­tes fer­tig­te ich die Vor­der­sit­ze von Scha­blo­ne #8 an. Da­für schnitt ich mir zu­nächst die wap­pen­för­mi­gen Ele­men­te für das Sitz­pols­ter und für die Rü­cken­leh­ne je­weils vier­mal aus Moos­gum­mi zu­recht.

  • Im nächs­ten Schritt kleb­te ich im­mer zwei iden­ti­sche Moos­gum­mi­tei­le auf­ein­an­der, um die Sit­ze zu ver­stär­ken.
  • Dar­auf­fol­gend be­fes­tig­te ich die bei­den vor­be­rei­te­ten Rü­cken­leh­nen auf­recht an den Sitz­kis­sen.
  • Um den Sitz­be­zug wei­ter her­vor­zu­he­ben, schnitt ich mir an­schlie­ßend zwei dün­ne blaue Ton­pa­pier­strei­fen zu­recht und ver­klei­de­te da­mit die Sil­hou­et­ten der Sit­ze.
  • Als Nächs­tes kleb­te ich den brei­ten blau­en Zier­strei­fen von Scha­blo­ne #8 senk­recht über die Sitz­flä­chen der Moos­gum­mi­sit­ze.

Zu gu­ter Letzt muss­te ich nur noch zwei­mal den klei­nen Ho­cker von der­sel­ben Scha­blo­ne an­fer­ti­gen und an­schlie­ßend mei­ne sport­li­chen Au­to­sit­ze dar­auf fi­xie­ren.

Bild mit blauen Vordersitzen und einer blauen Sitzbank für ein Miniaturauto aus PapierDie Rück­bank von Scha­blo­ne #9 habe ich nach ge­nau dem glei­chen Prin­zip wie die Vor­der­sit­ze an­ge­fer­tigt. Der ein­zi­ge nen­nens­wer­te Un­ter­schied zwi­schen den bei­den Ele­men­ten ist, dass ich die Bank nicht auf ei­nem Ho­cker plat­zier­te. Das war nicht nö­tig, da ich das be­que­me Pols­ter­mö­bel auf die bei­den hin­te­ren Rad­käs­ten kleb­te. Da­durch scheint es so, als wür­de die Rück­bank über dem Un­ter­bo­den schwe­ben.

Bild vom Verschließen des AutodachsNach­dem ich die Sitz­gar­ni­tur über das Dach in den In­nen­raum ge­klebt hat­te, konn­te ich das Auto ver­schlie­ßen. Dazu fer­tig­te ich sämt­li­che Ele­men­te von Scha­blo­ne #10 an. Dar­auf­hin kleb­te ich das ers­te Qua­drat von un­ten über die Dach­öff­nung. Hin­ge­gen mit dem zwei­ten Qua­drat la­ckier­te ich das Gan­ze von au­ßen mit mei­ner kö­nigs­blau­en Leit­far­be. Ab­schlie­ßend voll­ende­te ich das spor­ti­ve Mus­ter mit dem schma­len oran­ge­far­be­nen Strei­fen.

Automodell hat vier bewegliche Reifen

Nach den vor­an­ge­gan­ge­nen Bas­tel­schrit­ten sah mein Auto nun so aus, als wäre es in der Pa­ri­ser Ban­lieue ge­parkt wor­den - denn es fehl­ten die Rei­fen.

Bild vom Anbringen der AchsenBe­vor ich je­doch die Rä­der an­brach­te, be­kleb­te ich den Un­ter­bo­den mit dem Ele­ment von Scha­blo­ne #11 um sämt­li­che Kle­be­rän­der auf der Un­ter­sei­te zu ka­schie­ren. Gleich dar­auf fer­tig­te ich mir zwei Ach­sen aus Schasch­lik­spie­ßen an, die je­weils 10 Zen­ti­me­ter lang wa­ren. Nach­dem ich die bei­den Holz­stäb­chen in die Ach­sen­lö­cher ge­scho­ben hat­te, wid­me­te ich mich den Rei­fen von Scha­blo­ne #12.

Je­des Rad bau­te ich aus ins­ge­samt sechs Moos­gum­mikrei­sen zu­sam­men, wes­halb ich mir zu­nächst 24 iden­ti­sche Krei­se aus­schnitt.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Reifen für ein Modellauto basteln

Im nächs­ten Bas­tel­schritt ver­sah ich je­den Kreis mit ei­nem Loch. Dar­auf­hin kleb­te ich im­mer sechs run­de Schei­ben auf­ein­an­der, bis vier iden­ti­sche Rei­fen vor mir la­gen.

  • Für die Lauf­flä­chen schnitt ich mir den Längs­strei­fen von Scha­blo­ne #12 eben­falls vier­mal aus Moos­gum­mi zu­recht. Die­se mitt­le­ren Rad­ver­klei­dun­gen kleb­te ich dar­auf­fol­gend ein­mal kom­plett um je­des Rad.
  • Die Ver­klei­dung der Rad­sei­ten und die Rad­kap­pen fer­tig­te ich mir hin­ge­gen aus Ton­pa­pier an.

Bild von Papier Golf ohne Stoßstange und lichttechnische EinrichtungenNach­dem ich mei­ne vier Moos­gum­mi­rei­fen in­nen und au­ßen mit die­sen Zier­ele­men­ten be­klebt hat­te, steck­te ich die­se auf die Ach­sen. Mein Auto war da­mit be­reit, um vom TÜV für fahr­taug­lich er­klärt zu wer­den. Für den Grill, die Schein­wer­fer, die Blin­ker und die Stoß­stan­ge habe ich kei­ne Scha­blo­ne be­reit­ge­stellt. Denn die­se win­zi­gen op­ti­schen Din­ge habe ich spon­tan aus den be­reits ver­wen­de­ten Ma­te­ria­li­en in­di­vi­du­ell her­ge­stellt oder auf­ge­malt.

Fazit: Autos werden heute für Berufspendler gebaut

Bild von zwei Papierautos vor einem Beschleunigungsrennen. Startschuss gibt die Fine Art Künstlerin Veronika VetterFalls Sie Mo­tor­öl ge­leckt ha­ben und mei­ne In­ter­pre­ta­ti­on des VW Golf Mk1 nach­bas­teln möch­ten, brau­chen Sie vor al­lem Ge­duld. Zum Bas­teln ei­nes aus­lie­fe­rungs­fer­ti­gen Mo­dells habe ich zwei vol­le Ar­beits­ta­ge auf­wen­den müs­sen. In mei­nen Au­gen ist Gior­get­to Giugi­a­ro ein Ge­nie, denn selbst in Mi­nia­tur­form sieht der ers­te Golf auch heu­te noch ein­fach ge­ni­al aus. Mei­ner Mei­nung nach ha­ben die ak­tu­el­len Golf­mo­del­le ih­ren da­ma­li­gen Charme al­ler­dings ein­ge­büßt, da sie von ja­pa­ni­schen Au­tos auf den ers­ten Blick fast nicht mehr zu un­ter­schei­den sind.

Um das Äu­ße­re geht es aber wahr­schein­lich bei Au­tos die­ser Preis­ka­te­go­rie gar nicht mehr. Dies könn­te dar­an lie­gen, dass neue Fahr­zeu­ge der Kom­pakt­klas­se in ers­ter Li­nie von Be­rufs­pend­lern oder Au­to­ver­mie­tun­gen ge­kauft wer­den und so­mit der Wie­der­ver­kaufs­wert an ers­ter Stel­le steht. Und auf der A8 von Bo­bin­gen nach Mün­chen ge­gen 05:30 Uhr spielt es kei­ne Rol­le, ob das Auto rund oder eckig ist, Haupt­sa­che es ist spar­sam und si­cher. Ganz an­ders 1974 als der VW Golf Mk1 mit ei­nem Lis­ten­preis von rund 9.000,00 DM für den Volks­kör­per auch ein Hob­by sein konn­te, mit dem man die Nacht durch von Castrop-Rauxel nach Ita­li­en an das Tyr­rhe­ni­sche Meer fuhr.

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