Jedes Kind benötigt einmal im Leben eine strahlende Sankt-Martins-Laterne. Das liegt an den fleißigen Kindergärten, die jedes Jahr zwischen dem 8. und dem 11. November zusammen mit den Kommunen sogenannte Kleinkinderzüge¹ für drei- bis sechsjährige Wanderzwerge organisieren. Leider ist dieses deutsche Kulturgut bedroht. Dabei geht die Gefahr jedoch nicht etwa von Philanthropen wie Rüdiger Sagel², sondern direkt von den Eltern der Teilnehmerkinder aus. Alleine mich erreichten in den letzten beiden Oktoberwochen insgesamt neun Nachrichten von verzweifelten Müttern und Vätern, die den Martinstag am liebsten aus dem Kalender streichen würden. Die Ursache hierfür sind die Erzieherinnen in den Kindergärten, die mit ihren Schützlingen keine Sankt-Martins-Laternen mehr basteln.
[...] meine jüngste Tochter ist 4 Jahre alt und geht seit gut einem Jahr in einen Kindergarten in der Nähe von Halle. [...] Im Kiga-Jahresprogramm steht, dass die Erziehungsstätte am 10.11. geschlossen am Laternenumzug der Stadt teilnimmt. Darauf freut sich mein Mäuschen auch schon sehr. [...] Am 27.10. verteilte die Kindergartenleiterin einen Flyer. Darauf stehen zwei Termine, an denen die Eltern in einem Raum des Kindergartens St.-Martins-Tragelaternen für ihre Kinder basteln sollen. Auf die Nachfrage hin, warum die Laternen nicht während der Kigazeit gebastelt werden, bekam ich die rotzfreche Antwort, dass ich mal mit 16 Kleinkindern arbeiten solle, dann wüsste ich warum. [...] Ich bin nun völlig überfordert, wie soll ich als Laie in ein paar Stunden eine hübsche Laterne für meine Tochter basteln?
Aarents, Leonie: Hilfe! Benötige dringend eine Schablone für eine St.-Martins-Laterne für ein Kindergartenkind. E-Mail vom 29.10.2017.
Dass die freundlichen Kindergärtnerinnen mit ihren Gruppen keine Laternen für den Sankt-Martins-Umzug basteln, scheint heutzutage der Normalfall zu sein. Auch in Internetforen beschweren³ sich immer mehr Mütter und Väter über diesen Missstand. Die allgemeine Bastelfaulheit in den frühkindlichen Bildungs-stätten ist womöglich eine negative Reaktion auf das offene Kindergartenkonzept. Denn dank dieser reformpädagogischen Revolution entscheiden die kleinen Rabauken heute selbst, wann sie was lernen möchten.
Um 8:30 Uhr wird die Küche als Frühstücksraum geöffnet. Die Kinder können hier bis ca. 10:30 Uhr die mitgebrachte Brotzeit zu sich nehmen. Ab 9:00 Uhr entscheiden die Kinder dann, ob sie in den verschiedenen Gruppenräumen, der Turnhalle oder im Garten spielen [...] wollen.
Erl, Susanne: Tagesablauf beim Kindergartenkind. kiga-st-pius.kirche-bamberg.de (11/2017).
Dadurch gibt es in offenen Kindergärten erwiesenermaßen weniger Streit und Tränen. Kein Wunder, schließlich wird ein Dreikäsehoch, der ungern singt, bastelt und aufräumt nicht zum Mitmachen gezwungen.
Wos werd denn aus dem Krippe, Waldorfschüler und dann Terrorist!
Hoamat TV: Monika Gruber - Erziehung früher und heute. youtube.com (11/2017).
Die hohe Transparenz ist ein weiteres Argument für Bildungsanstalten, die sich an das offene Konzept halten. Denn die Öffnung erlaubt es den Eltern, die pädagogische Arbeit aktiv mitzugestalten.
Durch die Öffnung des Kindergartens für die Eltern soll die pädagogische Arbeit transparenter gemacht werden. Die Eltern können auf diese Weise an der pädagogischen Arbeit teilhaben und diese mitgestalten.
Neumeister, Bernd: Der offene Kindergarten: Ein Konzept für die Praxis. kizz.de (11/2017).
Wie Sie sehen, gibt es beim offenen Kindergartenkonzept nur Gewinner. Die Träger der Bildungseinrichtungen haben weniger Verantwortung, weshalb diese nicht mehr so viel qualifiziertes Personal beschäftigen müssen. Die lieben Kinderlein können länger unbeschwert Kind sein. Und die Eltern genießen das Privileg, die Sankt-Martins-Laternen für ihre Sprösslinge basteln zu dürfen.
Übrigens war der Todestag von Sankt Martin schon im 15. Jahrhundert ein Datum des Protests und der Unzufriedenheit. Das lag daran, dass am 11. November in manchen deutschsprachigen Gebieten die jährlichen Steuern eingetrieben wurden. Die stetig steigende Abgabenlast führte vor allem in den Kerngebieten des Niederrheins zu einer Widerstandsbewegung, die dort einen neuen Brauch etablierte. Von nun an konnte sich die ansässige Bevölkerung einmal im Jahr am Abend des Martinstags Gehör verschaffen, indem sie große Feuer entzündete und mit lautstarken Fackelzügen gegen die Obrigkeiten protestierte.
In manchen Gegenden war der 11. November Steuertag. In gewisser Hinsicht könnte man Martin auch den Steuerheiligen nennen. [...] Aus den Martinsfeuern entstanden Fackelzüge, die Gläubige offensichtlich zu Protesten gegen Abgaben und die beginnende Bußzeit nutzten.
Rosen, Judith: Martin von Tours. Der barmherzige Heilige. Historische Biographie. Darmstadt: Philipp von Zabern 2016.
Womöglich ist der berühmte „Deutsche Sonderweg” dafür verantwortlich, dass aus den tosenden Fackeln niemals ungezügelte Revolutionswaffen wurden. Erst die Abschaffung der Leibeigenschaft führte zusammen mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert dazu, dass sich die bäuerlichen Protestmärsche allmählich zu fröhlichen Laternenumzügen entwickelten.
Am Niederrhein brennen auch heute noch die größten Martinsfeuer, was jedoch nicht an der sonderbaren nordrhein-westfälischen Landespolitik liegt. Vielmehr verfügt die Stadt Kempen über einen historischen Martin von Tours Fanclub, der bereits im Jahre 1884 gegründet wurde. Dieser Verein veranstaltet jedes Jahr am 10. November einen riesigen⁴ Sankt-Martins-Umzug für Kinder, der bis zu 30.000⁵ Menschen anlockt.
Die zauberhaften Sankt-Martins-Umzüge mit Bettlerszene und Hefeteiggänsen sind lebendige deutsche Geschichte, für die jeder kulturell begeisterte Mensch gerne ein Opfer bringen sollte. Deshalb gehe ich mit gutem Beispiel voran und stelle allen Eltern die Schablonen für eine kindgerechte Eulenlaterne zur Verfügung.
Dabei trägt mein lustiger Kauz ein heroisches Camouflagemuster als Gefieder. Das genügt bereits, um die bösen Feinde des Martinstags einzuschüchtern. Hingegen die großen und treuen Glitzeraugen deuten darauf hin, dass der 14 Zentimeter breite und 17 Zentimeter hohe Raubvogel an sich ein total lieber Zeitgenosse ist. Beim Basteln habe ich mich an meinem Lieblingsstofftier Owliver orientiert. Denn dieser Eulenmann wird meiner Meinung nach immer der flauschigste von allen Glubschis⁶ bleiben.
Laterne für Sankt Martin basteln
Zum Anfertigen einer Sankt-Martins-Laterne verwendete ich vor allem Tonpapier in fünf unterschiedlichen Farben. Damit der Vogel schön leuchtet, musste ich natürlich auch noch verschiedenfarbiges Transparentpapier verbasteln. Außerdem verzierte ich die Eule mit Feingoldglitter und diversen Acrylfarben. Zudem sollten Sie sich als Werkzeuge eine Schere, ein Bastelmesser, einen flüssigen Kleber, einen weißen Kleber auf Wasserbasis, einen Eyelet-Setter, zwei Ösen, ein Falzbeil samt Lineal und meine DIN A4 Bastelschablonen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zurechtlegen.
Im ersten Schritt fertigte ich mir die beiden Außenseiten der Eulenlaterne mithilfe von Schablone #1 aus meiner Tonpapierleitfarbe an.
Gleich darauf nahm ich Schablone #2 zur Hand und schnitt mir damit das Gesicht, den Bauch und die Flügel meines Käuzchens zurecht.
- Als Nächstes klebte ich die eben ausgeschnittenen Elemente sauber auf meine beiden Vogelsilhouetten. Hinweis: Damit die Papiereule ein wohlproportioniertes Äußeres erhielt, befestigte ich natürlich zuerst den Bauch und die Flügel, bevor ich die Kopfverzierungen am Grundkörper fixierte.
Daraufhin drehte ich die beiden Außenseiten um, damit ich im Anschluss daran die Augen, den Schnabel und die Kreise für die Laternenbeleuchtung mit einem scharfen Bastelmesser ausschneiden konnte.
Kleine Kreise beleuchten das Federkleid
Nachdem ich die runden Bäuche der Eulensilhouetten durchlöchert hatte, schnitt ich mir insgesamt 30 Kreise aus zwei Transparentpapierfarben mithilfe von Schablone #3 zurecht.
Mit diesen durchsichtigen Papierkreisen füllte ich nun die 30 ausgeschnittenen Löcher wieder auf.
- Gleich danach verschloss ich auch die beiden Aussparungen für die Schnäbel mit farbigem Transparentpapier. Hingegen zum Basteln der zweiteiligen Füße nahm ich wiederum das stabilere Tonpapier zur Hilfe.
Im nächsten Schritt kümmerte ich mich um die großen Glitzeraugen, die während des Sankt-Martins-Umzugs ebenfalls leuchten sollen. Aus diesem Grund fertigte ich zunächst den größten Kreis von Schablone #3 viermal aus Transparentpapier an.
Diese vier Kreise klebte ich anschließend von innen in die Augenhöhlen des Vogels. Gleich danach verkleidete ich die Regenbogenhäute mit schwarzen Tonpapierpupillen, die ich außerdem noch mit einem Glanzpunkt aus weißer Acrylfarbe garnierte.
- Um die fertiggestellten Eulenaugen daraufhin zum Glitzern zu bringen, trug ich nun einen weißen Bastelkleber auf die Transparentpapierstellen im Hintergrund auf.
Im Anschluss daran ließ ich Goldglitter über die schleimigen Klebestellen regnen. Nach ungefähr fünf Minuten nahm ich dann noch einen Synthetikpinsel zur Hand, um damit das überschüssige Glitzerpulver von den goldigen Glupschaugen zu entfernen. Die beiden Außenseiten der Eulenlaterne waren daraufhin einsatzbereit, weshalb ich mich im nächsten Bastelschritt um den viereckigen Kerzenhalter und um das Mittelstück kümmern konnte.
Kinderlaterne hat eine bauchige Grundform
Um das u-förmige Laternenzentrum zusammenbauen zu können, musste ich erst einmal den eckigen Kerzenhalter basteln. Dazu fertigte ich das pfeilförmige Element von Schablone #4 zweimal aus Tonpapier an.
Gleich danach klebte ich die beiden Einzelteile symmetrisch aufeinander, sodass der geräumige Kerzenständer eine stabile Grammatur von 260 g/m² erhielt. Nachdem ich das Ganze im Anschluss noch gefalzt hatte, verklebte ich den Papierstreifen mit sich selbst zu einem Viereck.
- Als Nächstes schnitt ich mir das bauchige Laternenzentrum zurecht, welches sich ebenfalls auf Schablone #4 befindet. Auch hier falzte ich zuerst einmal die Knicklinien und die Klebelaschen, ehe ich die Verankerungslinien mithilfe eines Bastelmessers freilegte.
- Daraufhin versenkte ich den Kerzenhalter in den freigeschnittenen Ankerstellen.
- Direkt im Anschluss drehte ich das lang gezogene Laternenzentrum um, damit ich die Klebelaschen des Kerzenständers am Eulenboden befestigen konnte.
- Nach diesen Bastelschritten verfügte das Mittelstück meiner Sankt-Martins-Laterne nicht nur über vier unschöne Klebelinien am Boden, sondern kam auch noch ziemlich windig daher. Um das schleunigst zu ändern, verkleidete ich die Unterseite des Kerzenhalters mit der Außenseite des Laternenbauchs von Schablone #5.
Ganz zum Schluss fertigte ich die beiden Eulensilhouetten für die Laterneninnenseiten von Schablone #6 an. Wie schon bei den Außenseiten schnitt ich auch hier erst die Augen, die Schnäbel und die Kreise im Gefieder mit einem Bastelmesser frei. Als ich das dann geschafft hatte, musste ich die vorbereiteten Einzelteile meiner Kinderlaterne nur noch zusammensetzen.
Die liebe Kampfeule funktioniert mit allen Kerzenarten
Sankt-Martins-Laternen werden in der Regel über einen dünnen Draht an einem Holzstab befestigt. Damit das auch mit meiner kleinen Eulenlaterne möglich ist, musste ich noch zwei parallel zueinanderliegende Löcher in die beiden Vogelköpfe schießen. Aufgrund dessen, dass ich die kleinen Aussparungen mit Ösen verschönern wollte, nahm ich dafür einen Eyelet-Setter zur Hilfe. Sie könnten zum Freischießen der Tragelöcher allerdings genauso gut einen handelsüblichen Bürolocher verwenden.
Abschließend verzierte ich meinen glitzrigen Vogel noch mit einem Camouflagemuster. Gleich danach legte ich eine Stumpenkerze in den Eulenkörper, da meine Sankt-Martins-Laterne besonders hell leuchten soll. Falls Ihnen das für Ihr Kind zu unsicher ist, dann könnten Sie auch ein gewöhnliches Teelicht verwenden. Tipp: Ein solches Paraffinlicht muss jedoch mit doppelseitigem Klebeband am Laternenboden befestigt werden, damit es nicht umherrutschen kann. Daneben funktionieren selbstverständlich auch elektrische LED-Kerzen. Diese sollten dann aber ultrahell sein, damit die majestätische Eule ihre volle Pracht entfalten kann.
Im Übrigen ist eine Eule ohnehin das beste Motiv für den Sankt-Martins-Umzug. Die kauzigen Raubvögel haben nämlich ungefähr die gleichen Heilkräfte wie der verehrte Wunderheiler Martin von Tours. Jedenfalls glaubte selbst im 17. Jahrhundert noch so mancher Einfaltspinsel, dass Eulenblut gegen Läuse und Gesichtslähmung hilft. Und wer von einem verlogenen Frauenzimmer damals die Wahrheit wissen wollte, der legte der schlafenden Dame einfach ein Eulenherz auf die linke Brust.
[...] Merkwürdiger noch mutet die Empfehlung an, eine Eule zu töten, ihr das Herz herauszureißen und es einer schlafenden Frau auf die linke Brust zu legen. Dort nämlich wirke das Eulenherz als Wahrheitsdroge und veranlasse die Frau, ihre dunkelsten Geheimnisse zu offenbaren.
Morris, Desmond: Eulen. Naturkunden Nr. 13. Zweite Auflage. Berlin: Matthes & Seitz 2014.
Liebe Eltern! Zum Schluss noch eine Bitte an Sie. Gerne lese ich Ihre zahlreichen E-Mails und Kommentare. Mehr als Kunst und Trost kann ich Ihnen aber auch nicht spenden. Natürlich weiß ich, dass unsere Kinder für die ideologischen Spinnereien der satten Baby-Boomer-Generation bezahlen müssen.
Probleme bei Mathe-Aufgaben und Mängel beim Rechtschreiben - das Niveau von Deutschlands Grundschülern ist in den vergangenen Jahren an zentralen Stellen gesunken.
Berninghaus, Torsten: IQB-Bildungstrend 2016: Mathe, Zuhören, Rechtschreibung: Grundschüler fallen zurück. wp.de (11/2017).
Gerade deshalb ist ein verständnisvoller Umgang mit unseren sehr gut ausgebildeten Sozialpädagogen wichtig. Schimpfen wir also nicht dauernd auf die tapferen Menschen an der Kinderfront, sondern geben wir ihnen stets was sie brauchen, damit unsere Sprösslinge auch in diesen finsteren Zeiten eine gute Ausbildung erhalten.
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¹Hamm, Rainer: Der Kleinkinderzug. sankt-martin-in-kempen.de (11/2017).
²Wysocki von, Cordula: In Kindergärten: Linken-Vorsitzender will St. Martin verbieten. rundschau-online.de (11/2017).
³schnuckilev: Eltern sollen Laternen basteln - ohne Kinder im Kindergarten. urbia.de (11/2017).
³Bonsai: Martinslaterne basteln. hallo-eltern.de (11/2017).
⁴Krämer, Dirk: Kempener St. Martin Zug 2014. youtube.com (11/2017).
⁵Braun, Ralph: Martinszug zieht wieder durch die Altstadt. kempen.de (11/2017).
⁶Hauser, Felizia: Glubschis. ty-world.toys (11/2017).
Juna Sievert sagt:
Moin Vroni 🙂 Total schnieke Eule, das Army Muster ist genau mein Fall! Ich wollte dir hier mal ein Lob aussprechen! Deine Anleitungen sind immer so detailliert und informativ. Wir waren fleißig und haben vier Kinder 😀 und haben zusammen schon die Gießkanne und die Schultasche von dir nachgemacht.
Das leidige Thema: Offener Kindergarten ... das haben wir auch schon durch. Mein Jüngster war in so einer „Verwahrungsstelle” und hat ein halbes Jahr mit Klötzchen verschwendet. Dann habe ich eingegriffen. Wir haben ihn dann auf einen Kindergarten von einem privaten Träger geschickt. Geschlossenes Konzept und teuer aber die haben dort mit Tablet-PCs gearbeitet, hatten einen Kinderchor, einen Teich mit Fischen den sie pflegen mussten und und und.
Alles redet von Digitalisierung und in Deutschland spielen sie Herr der Fliegen 😀 Liebe Grüße aus Meck-Pomm und mach unbedingt weiter so!
Mama_Steffi sagt:
Mei Vroni die Eule ist sooo süüß!! St. Martin ist bei uns Daheim auch jedes Jahr ein Großevent. Bei uns im Kindergarten (Grafenau) müssen auch die Eltern mit den Kindern basteln (teiloffenes Konzept). Das funktioniert mal besser mal schlechter. In meiner Kindheit war das nicht so, wir haben alles mit den Kindergärtnerinnen gemacht.
Geschlossene Kindergärten gibt es hier meines Wissens nach keine mehr. Wird hier bald wie in den USA sein, wo man viel Geld für Privatschulen und Privatkindergärten braucht, damit sein Kind nicht den Ideen der erziehungswissenschaftlichen Bockschneider ausgesetzt ist.
Kennst du Schreiben nach Gehör? 😀 Gab es in Bayern Gott sei Dank nur kurz.
Alles Liebe!! Steffi und Minna <3
Babuschka772 sagt:
Ich grüße euch Bastelhexen 😀 Mir gefallen die beiden Eulen sehr gut! Bei meinen Kids sind von den Glubschis gerade die Affen angesagt. George der Gorilla sitzt auf dem Kinderbett meines Sohnes und erschrickt mich jedes Mal beim Wäscheaufräumen.
Schön, dass hier offene Kindergärten thematisiert werden. Als Grundschullehrerin aus NRW habe ich auch so einen Fall in meinem Schulbezirk. Die Kinder aus diesem Kindergarten haben große Defizite in Sachen Ordnung und Eigenmotivation. Auch fehlt den Erziehern/-innen in dieser Einrichtung der akademische Background, um solche Konzepte richtig umzusetzen.
Ich wünsche allen Lesenden einen schönen Martinstag.
Babuschka772
Janine H.-M. sagt:
Hallo, als Mutter von zwei kleinen Töchtern bin ich auf jede Bastelhilfe angewiesen 😀 Vielen Dank also für Ihre Mühe. Eulen sind bei uns ohnehin immer voll im Trend!
Offene Kindergärten waren für mich nie ein Thema. Damit bediene ich die These, dass progressive Bildungskonzepte zu Segregation führen, da dadurch selbst Familien mit mittlerem Einkommen auf exklusive Kindergärten und Privatschulen ausweichen.
Meiner Meinung nach ist das offene Kindergartenkonzept aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr sinnvoll, meinen Kindern würde ich das aber niemals antun.
Das muss aber jeder für sich selbst entschieden. Viele Grüße aus dem hohen Norden!
Sulu-TH sagt:
Hallo liebe Vroni!! Ich habe deine Laterne mit meiner kleinen Nichte gebastelt und sie hat an St. Martin wunderbar funktioniert 🙂 Danke dir für das schöne Tutorial.
Achja, wer wissen möchte, warum Dinge wie offene Kindergärten, Inklusion, etc. durchgesetzt werden, der sollte mal nach „Strategische Klageführung” googeln. Ich besuche zur Zeit ein Seminar am Juridicum in Bonn zu dem Thema und das ist wirklich spannend.
LG an alle Bastelfans!
Silke Gemmerich sagt:
Hallo Veronika, Ihre Eule, Ihr gelungener Galgenhumor und die Leidensgenossinnen hier haben mir trotzdem wieder Mut gemacht.
Auch ich musste meine Tochter letzte Woche vom Kindergarten (offenes Konzept) abmelden. Durch den hohen Krankenstand bei den Erziehern waren die Kinder teilweise stundenlang ohne direkte Aufsicht in den Gruppen. Und das bei einer Migrationsquote von 60%. Ergebnis: Hauen und Stechen.
Bei mir in der Umgebung gibt es nur noch einen Kindergarten mit geschlossenem Konzept und der hat aufgrund mangelnder Kapazitäten eine lange Warteliste. Spricht sich langsam herum bei den Eltern. Tja, was bleibt mir jetzt anderes übrig, als meine Kleine bei der Oma zu lassen? Schöne Bescherung ...
Karina Bertl sagt:
Halli hallo, ich habe den Link zu dieser Diskussion gerade über Facebook bekommen. Hiermit möchte ich den Betroffenen einen Tipp geben: Unser Gemeindekindergarten wollte auch auf „offen” umstellen. Wir Eltern haben daraufhin eine Bürgerinitiative gegründet und die Umstellung über den Gemeinderat verhindert.
Natürlich ist das auf dem Land leichter als in einer Großstadt, aber wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Also Eltern organisiert euch: Lokalpolitiker (Bürgermeister und Gemeinderäte) sind eure Ansprechpartner.
Und wenn ihr in Problembezirken wohnt, dann legt Schulgeld für private Grundschulen zurück! Das ist die wichtigste Schule! Gymi kann dann wieder staatlich oder besser noch städtisch sein.
Ich hoffe meine Tipps werden veröffentlicht.
Hochachtungsvoll, Karina Bertl, Mama von 4 Kindern aus Niederbayern.
H. v. Wedel sagt:
An alle Mütter, die hier über offene Kindergärten schimpfen: Das an sich sinnvolle Konzept wurde unter der Prämisse entwickelt, dass die Gruppen aufgrund der geringen Geburtenrate immer kleiner werden. Außerdem ging man davon aus, dass frühkindliche Bildungseinrichtungen in der Mehrheit von westlich sozialisierten Kindern besucht werden.
Nun wird die Bundesrepublik Deutschland seit 2015 systematisch in eine multiethnische Demokratie umgebaut. Wer konnte so etwas ahnen? Am 10.12.2018 soll der „Global Compact for Safe, Orderly and Regular Migration” auch von Deutschland ratifiziert werden. Damit verpflichten sich die Unterzeichner noch intensiver als bisher, eine integrative und kohäsive Gesellschaft zu fördern.
Sie alle, die sich hier beschweren, sind demnach die Gewinner! Wenn meine drei Teenagertöchter irgendwann mal Kinder bekommen sollten, dann werden wir ein kleines Vermögen bezahlen müssen, damit meine Enkel eine gute Ausbildung erhalten.
MfG
Henriette von Wedel
Brandenburg
Maria Abele sagt:
Hallo in die Runde! Ich bin froh darüber, dass ich einen Kindergarten gefunden habe, bei dem ich die Laterne für meine Tochter basteln darf 🙂 *ätsch*
In meiner Heimatstadt Kassel gibt es nämlich kaum Kitas/Kigas, die an St.-Martins-Umzügen teilnehmen. Meine Älteste ist jetzt 13 J. und da war das überhaupt kein Thema. Die Jüngste ist 4 J. und hat vor zwei Wochen den Kindergarten gewechselt. Ich musste sie runter nehmen (kein Weihnachten/kein St-Martin/kein Ostern dafür Frühsexualisierung und Tränen). Habe aber zum Glück noch einen Platz in einem katholischen Kindergarten bekommen.
Heute gab es das Kiga-Programm. Und siehe da, im November ist Elternbasteln für St-Martin. Na da werde ich Ihre süße Eule gerne nachmachen 🙂 Vielen Dank für die Schablonen und Grüße an alle Mamas!