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Osternest basteln: Zeitungspapier flechten - drittes Arrangement

Nir­gend­wo auf der Welt wird so ger­ne kom­bi­niert wie in den deutsch­spra­chi­gen Län­dern. Erst kom­men die Nach­rich­ten und da­nach gilt es, dem Tat­ort­kom­mis­sar beim Lö­sen der Mord­se­rie zu hel­fen. Liegt der Fall dann bei den Ak­ten, geht nach Sen­de­schluss be­stimmt nicht nur die Mimi ohne Kri­mi nie ins Bett. Die Bri­ten, Ita­lie­ner und Spa­ni­er in Ame­ri­ka staun­ten Ende des 17. Jahr­hun­derts des­halb nicht schlecht, als die Kin­der der deutsch­spra­chi­gen Ein­wan­de­rer am Os­ter­sonn­tag de­tek­ti­visch ihre Os­ter­nes­ter such­ten. Als nach fo­ren­si­scher Ana­ly­se der Fund­stel­le wie­der ein­mal her­aus­kam, dass der „Osch­ter Haws” zu­ge­schla­gen hat­te, über­dach­te be­stimmt so man­cher Be­ob­ach­ter des Trei­bens noch ein­mal sei­ne Aus­wan­de­rung in die Neue Welt.

Ac­cor­ding to some sources, the Eas­ter bun­ny first ar­ri­ved in Ame­ri­ca in the 1700s with Ger­man im­mi­grants who sett­led in Penn­syl­va­nia and trans­por­ted their tra­di­ti­on of an egg-laying hare cal­led “Os­ter­ha­se” or “Osch­ter Haws.”

A+E: EASTER BUNNY. history.com (03/2017).

Bild von selbst gebasteltem Osternest aus Papier mit Schmetterlingen. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinHin­ge­gen ist es nicht nö­tig Der­rick zu kon­sul­tie­ren, wenn Sie her­aus­fin­den möch­ten, war­um das Os­ter­nest zwin­gend zu ei­ner voll­stän­di­gen Os­ter­de­ko ge­hört. Das Nest hängt im wei­te­ren Sin­ne mit der heid­ni­schen Früh­lings­göt­tin Ost­ara (eng­lisch East­re) zu­sam­men. Ihr wur­den vor der Chris­tia­ni­sie­rung in der Zeit des Pas­sah­fests Op­fer ge­bracht, wes­halb die An­gel­sach­sen selbst im 8. Jahr­hun­dert die Ge­schich­te um die Auf­er­ste­hung Chris­ti noch mit die­sem für sie ge­wohn­ten Na­men um­schrie­ben.

By the eighth cen­tu­ry Anglo–Saxons had ad­opted the name to de­si­gna­te the ce­le­bra­ti­on of Christ’s re­sur­rec­tion.

Hol­lo­way, April: The An­ci­ent Pa­gan Ori­g­ins of Eas­ter. ancient-origins.net (03/2017).

Die Na­mens­ge­be­rin un­se­res Os­ter­fests wird in der Kunst ger­ne zu­sam­men mit Ha­sen dar­ge­stellt. Kein Wun­der, schließ­lich gel­ten pos­sier­li­che Fell­na­sen als be­son­ders frucht­ba­re Tie­re und sind so­mit per­fek­te Sym­bo­le für den Früh­ling.

The Eas­ter bun­ny has its ori­gin in pre-Christian fer­ti­li­ty lore. The Hare and the Rab­bit were the most fer­ti­le ani­mals known and they ser­ved as sym­bols of the new life du­ring the Spring sea­son.

Aus­tra­li­an Me­dia Ltd.: Eas­ter Tra­di­ti­ons. easterbunnys.net (03/2017).

Collage mit Osternest aus Zeitungspapier und Ostereiern. Nest und Küken arrangiert von Fine Art Künstlerin Veronika Vetter

Wäh­rend­des­sen Feld­ha­sen ihre Jun­gen in Gras­mul­den ver­ste­cken, be­gin­nen weib­li­che Ka­nin­chen, kurz be­vor sie wer­fen mit dem Nest­bau. Die träch­ti­ge Ka­nin­chen­da­me läuft da­bei auf­merk­sam durch ihr Re­vier und sam­melt al­ler­hand Bau­ma­te­ri­al zu­sam­men. Auf­grund des­sen, dass die Lang­oh­ren vier- bis fünf­mal im Jahr Jun­ge be­kom­men, sind die­se zur Os­ter­zeit ga­ran­tiert schwan­ger. Viel­leicht ahm­ten die Men­schen Mit­tel­eu­ro­pas also ein­fach nur das Ver­hal­ten der flau­schi­gen Frucht­bar­keits­sym­bo­le nach, als sie den Os­ter­nest­brauch star­te­ten.

This is a vi­deo of a ra­ther tame wild rab­bit ma­king a nest from start to fi­nish in about an hour: Dig­ging the hole, smoot­hing out the loo­se dirt, gathe­ring grass for the nest, and pack­ing it into the hole.

MyMusic2Die4: Eas­tern Cot­ton­tail Wild Rab­bit Bun­ny Buil­ding A Nest. youtube.com (03/2017).

Bild von geflochtenem Papierosternest mit grünem Ostergras und dem GWS2.de Maskottchen Gustl. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDas Os­ter­nest ge­hört nicht nur we­gen des Früh­lings­be­zugs zu ei­ner voll­stän­di­gen Os­ter­de­ko, son­dern hält auch re­li­giö­sen An­for­de­run­gen stand. Der Ge­schich­te nach durf­te Je­sus Chris­tus dank des Jün­gers Jo­sef von Ari­mat­häa in ei­nem Stein­fel­sen be­stat­tet wer­den. Das Grab wur­de al­ler­dings ver­sie­gelt und drei Tage lang von den Sol­da­ten des Statt­hal­ters Pi­la­tus be­wacht. Dies war not­wen­dig, da Je­sus zu Leb­zei­ten pro­phe­zeit hat­te, dass er nach drei Ta­gen von den To­ten wie­der­auf­er­ste­hen wür­de.

Dar­um be­fiehl, daß man das Grab ver­wah­re bis an den drit­ten Tag, auf daß nicht sei­ne Jün­ger kom­men und steh­len ihn und sa­gen dem Volk: Er ist auf­er­stan­den von den To­ten, und wer­de der letz­te Be­trug är­ger denn der ers­te.

Mat­thä­us 27,64: Die Be­wa­chung des Gra­bes. bibel-online.net (03/2017).

Bild von zwei Osternestern (Zeitungspapier flechten) mit farbigen Ostereiern. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinAm Mor­gen des Os­ter­mon­tags mach­te sich Ma­ria Mag­da­le­na mit an­de­ren Frau­en auf den Weg zur Grab­höh­le, um den Ge­kreu­zig­ten zu sal­ben. Nach ei­ner an­schau­li­chen Le­gen­de, die von den Evan­ge­li­en ab­weicht, soll sie ei­nen Korb mit ge­koch­ten Ei­ern da­bei ge­habt ha­ben, um die­se als Trost­spen­der mit den an­de­ren Trau­ern­den zu tei­len. An­ge­kom­men an der Höh­le, stell­te die Chris­tin je­doch mit Ent­set­zen fest, dass das Grab be­reits ge­öff­net und der Leich­nam von Je­sus nicht mehr da war. Dar­auf­hin sol­len sich plötz­lich die wei­ßen Eier in Ma­ri­as Körb­chen in ei­nen bril­lan­ten Rot­ton ver­färbt ha­ben.

She car­ri­ed a bas­ket of coo­ked eggs to share with the other wo­men who would be mour­ning at the tomb. When she ar­ri­ved to find the stone rol­led away from the ent­rance and the tomb emp­ty, the eggs in her bas­ket tur­ned a bril­li­ant sha­de of red.

Boett­cher, Kait­lyn: 5 Theo­ries About Why We Dye Eggs for Eas­ter. mentalfloss.com (03/2016).

Wie Sie se­hen, bin ich den Spu­ren des Os­ter­nests ge­folgt und habe für Sie kom­bi­niert, war­um eine sol­che De­ko­ra­ti­on zu ei­nem voll­stän­di­gen Os­ter­ar­ran­ge­ment da­zu­ge­hört.

Picture of homemade Easter basket with colorful Easter eggs. Crafted by Veronika Vetter German Fine Artist

Da­mit Sie ein ein­la­den­des Nest für Ihre schmack­haf­ten Os­ter­ei­er ha­ben, zei­ge ich Ih­nen in der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung, wie Sie ein ei­ge­nes Os­ter­nest aus Zei­tungs­pa­pier flech­ten. Mein klei­nes Körb­chen ist 17 Zen­ti­me­ter lang, 12 Zen­ti­me­ter breit und 11 Zen­ti­me­ter hoch. Es bie­tet da­mit aus­rei­chend Platz für sechs Hüh­ner­ei­er der Grö­ße L.

Bastelanleitung für Osternest aus Papier

Zum Bas­teln ei­nes Os­ter­nests ver­wen­de­te ich in ers­ter Li­nie Zei­tungs­pa­pier und Ton­kar­ton­res­te mit ei­ner Gram­ma­tur von min­des­tens 260 g/m². Au­ßer­dem ver­zier­te ich den ge­floch­te­nen Korb mit ei­nem Sa­tin­band und brau­ner Acryl­far­be. Als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, ein Falz­beil samt Li­ne­al, viel flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Zahn­sto­cher, ei­ni­ge Wä­sche­klam­mern und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 / #2) zu­recht­le­gen.

Collage mit Anleitungsschritten: 80 Zeitungspapierröllchen zum Flechten eines Osternests vorbereiten

Zu­al­ler­erst be­rei­te­te ich das Flecht­werk vor, in­dem ich 80 gleich­gro­ße Röll­chen aus ge­wöhn­li­chem Zei­tungs­pa­pier dreh­te.

  • Dem­entspre­chend schnitt ich zu­nächst 80 Zei­tungs­sei­ten auf eine Län­ge von 18 Zen­ti­me­tern zu.
  • Dar­auf­hin nahm ich ei­nen Zahn­sto­cher und roll­te da­mit Pa­pier­sei­te für Pa­pier­sei­te zu je­weils ei­ner en­gen Rol­le auf.
  • So­bald ein Zei­tungs­pa­pier­röll­chen un­ge­fähr ei­nen Durch­mes­ser von vier Mil­li­me­tern hat­te, ver­kleb­te ich es mit sich selbst und ent­fern­te dar­auf­hin den Zahn­sto­cher.
  • Nach dem Kle­ben schnitt ich dann noch die En­den mei­ner dün­nen Stäb­chen ge­ra­de zu.

Ganz zum Schluss be­mal­te ich jede Zei­tungs­pa­pier­rol­le ein­mal kom­plett mit brau­ner Acryl­far­be.

Bild vom Osternestboden, der für das Flechtwerk vorbereitet wurde

Nach die­ser lang­wie­ri­gen Fleiß­ar­beit fer­tig­te ich die bei­den qua­dra­ti­schen Ele­men­te für den Os­ter­nest­bo­den von Scha­blo­ne #1 aus Ton­kar­ton an.

  • Da­nach leg­te ich den Mo­tiv­bo­den vor mich hin und kleb­te 20 mei­ner prä­pa­rier­ten Röll­chen an den Mar­kie­run­gen (sie­he Scha­blo­ne) fest.

Tipp: Da­mit die Zei­tungs­pa­pier­röll­chen bes­ser haf­te­ten, drück­te ich die run­den En­den, wel­che am Nest­bo­den fest­ge­klebt wer­den soll­ten, mit mei­nem Dau­men flach. Um die Röll­chen wei­ter zu fi­xie­ren, kleb­te ich di­rekt im An­schluss das zwei­te Ele­ment der Scha­blo­ne sym­me­trisch über die 20 Kle­be­stel­len. Be­vor ich mein Kon­strukt dar­auf­fol­gend zum Trock­nen leg­te, hef­te­te ich noch Wä­sche­klam­mern in die Zwi­schen­räu­me. Da­durch er­reich­te ich, dass die vie­len Be­stand­tei­le des Bo­dens fest mit­ein­an­der ver­schmol­zen.

Grundgerüst des Osternests gibt Form vor

Da­mit sich das Os­ter­nest leich­ter flech­ten ließ, muss­te ich erst ein sta­bi­les In­lay aus Ton­kar­ton bas­teln.

Collage mit Anleitungsschritten zum Basteln einer bunten Papierschale. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Dazu kleb­te ich mir mit­hil­fe der drei Vor­la­gen von Scha­blo­ne #2 eine re­la­tiv simp­le Scha­le zu­sam­men. Hin­weis: Ich fer­tig­te das In­lay aus bun­ten Pa­pier­res­ten an, da es nach dem Flech­ten für das Mo­tiv kei­ne Rol­le mehr spielt.

Bild von Wäscheklammern, die das Flechtgerüst am Inlay befestigen

Im An­schluss nahm ich mei­nen vor­be­rei­te­ten Nest­bo­den zur Hand und ent­fern­te sämt­li­che Klam­mern. Gleich da­nach plat­zier­te ich die Scha­le auf dem ge­kleb­ten Pa­pier­bo­den. Nun bog ich ein brau­nes Röll­chen nach dem an­de­ren nach oben um und fi­xier­te es am In­lay­rand mit je­weils ei­ner Wä­sche­klam­mer. Wich­tig: Das Röll­chen vom Start­punkt ließ ich al­ler­dings wei­ter­hin nach au­ßen weg­ste­hen.

Runde für Runde - Korb aus Zeitungspapier flechten

Zum Flech­ten des Os­ter­nests nahm ich das Star­tröll­chen und leg­te es rechts über den ers­ten hoch­ste­hen­den Stre­ben.

Collage mit Anleitungsschritten: Korb aus Zeitungspapier flechten. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Da­nach führ­te ich das Röll­chen wei­ter rechts­her­um hin­ter die nächs­te Stre­be. Hin­weis: Im­mer wenn ich das Flech­tröll­chen hin­ter ei­nem senk­rech­ten Stab durch­führ­te, ent­fern­te ich zu­vor kurz­zei­tig die Wä­sche­klam­mer.

Ich wie­der­hol­te die Flecht­schrit­te nun so lan­ge, bis mein Star­tröll­chen fast kom­plett auf­ge­braucht war. An­schlie­ßend nahm ich ei­nes mei­ner be­reits vor­be­rei­te­ten brau­nen Zei­tungs­röll­chen und kleb­te die­ses als Ver­län­ge­rung an das Ende des Füh­rungs­röll­chens. Nach die­sem Prin­zip zog ich 13 Flecht­bah­nen ein, ehe ich meh­re­re Platz­hal­ter für das Sa­tin­band ein­bau­te.

Platzhalter für das Zierband und Handgriffe einbauen

Be­vor ich je­doch die Platz­hal­ter an­fer­ti­gen konn­te, ließ ich zu­nächst das letz­te Ende des Füh­rungs­röll­chens ver­schwin­den. Dazu führ­te ich das brau­ne Stäb­che­n­en­de erst hin­ter ei­ner Stre­be durch und kleb­te es dann un­ter das be­reits fer­tig­ge­stell­te Flecht­werk.

Collage mit Anleitungsschritten: Im Flechtwerk wird ein Platzhalter für ein Zierband eingebaut. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im nächs­ten Schritt bas­tel­te ich mir 19 Ab­stand­hal­ter aus Ton­kar­ton. Dazu schnitt ich mir Strei­fen zu­recht, die sechs Zen­ti­me­ter lang und ei­nen Zen­ti­me­ter hoch wa­ren.

  • Dar­auf­hin be­fes­tig­te ich die Ab­stand­hal­ter an al­len senk­rech­ten Stre­ben so, dass die­se sich wie­der rück­stands­los ent­fer­nen lie­ßen.

Bild von drei eingezogenen Flechtwerkreihen über einem Platzhalter für ein SatinbandMein Os­ter­nest soll­te ober­halb des Sa­tin­bands noch über drei wei­te­re Rei­hen Flecht­werk ver­fü­gen. Ich nahm des­halb ei­nes mei­ner vor­be­rei­te­ten Röll­chen zur Hand und zog es er­neut am Start­punkt ein. Ich wie­der­hol­te dar­auf­hin die vor­an­ge­gan­ge­nen Flecht­schrit­te so lan­ge, bis die drei Rei­hen sau­ber auf den Ab­stand­hal­tern thron­ten. Fol­gend ließ ich auch hier das Ende des Füh­rungs­röll­chens ver­schwin­den und küm­mer­te mich di­rekt im An­schluss um den ge­schwun­ge­nen Korb­rand.

Collage mit Anleitungsschritten um einen Korbrand zu flechten. Umgedrehtes U Muster von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im ers­ten Schritt ent­fern­te ich sämt­li­che Wä­sche­klam­mern. Da­nach nahm ich eine der nach oben ab­ste­hen­den Stre­ben in die Hand und bog die­se nach rechts un­ten um.

  • Gleich dar­auf führ­te ich das Röll­chen vor­ne an der Nach­bar­stre­be vor­bei und kleb­te es senk­recht nach un­ten bli­ckend zwi­schen zwei Quer­stre­ben fest.

Bild von einem braunen geflochtenen Papierkorb (Zeitungspapier)Was un­ten aus dem Flecht­werk her­aus­schau­te, schnitt ich kur­zer­hand mit ei­ner Sche­re ab. Die­se Schrit­te wie­der­hol­te ich mit sämt­li­chen senk­recht ab­ste­hen­den Zei­tungs­röll­chen, bis das Nest ei­nen kom­plett fla­chen Rand hat­te. Zu gu­ter Letzt ent­fern­te ich die Ab­stand­hal­ter und das In­lay. Ehe ich das ge­floch­te­ne Os­ter­nest nun für zwei Stun­den zum Trock­nen leg­te, be­mal­te ich die Au­ßen­sei­ten und die Un­ter­sei­te des Bo­dens kom­plett mit brau­ner Acryl­far­be.

Bild eines geflochtenen Papierhenkels an einem Osternest

Schließ­lich er­wei­ter­te ich das Flecht­werk mit zwei Hen­keln. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Hand­griffs web­te ich drei mei­ner zu Be­ginn vor­be­rei­te­ten Zei­tungs­röll­chen zu ei­nem Zopf. Die­sen form­te ich an­schlie­ßend zu ei­nem Bo­gen. Als Nächs­tes fä­del­te ich die Röll­chen­en­den des klei­nen Tor­bo­gens in der Mit­te der kur­zen Nest­sei­te wild durch die Quer­stre­ben des Ran­des. Was am Ende über­stand, kleb­te ich so un­auf­fäl­lig wie mög­lich an der In­nen­sei­te des Flecht­werks fest. Nach die­sem Prin­zip brach­te ich auch den zwei­ten Hen­kel auf der ge­gen­über­lie­gen­den Korbsei­te an. Ganz zum Schluss zog ich nur noch ein früh­lings­haf­tes Sa­tin­band in den Platz­hal­ter ein und hat­te da­mit mein ge­floch­te­nes Os­ter­nest fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Das Osternest sorgt für den Spaß zum Osterfest

Bild von einem Küken, welches mit Weidenkätzchen in einem selbst gebastelten Osternest liegt. Lustige Osterdeko erstellt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDas aus Zei­tungs­pa­pier­röll­chen ge­floch­te­ne Os­ter­nest ist prin­zi­pi­ell ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv. Durch die vie­len Ein­zel­tei­le nimmt das Bas­teln al­ler­dings ex­trem viel Zeit in An­spruch. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Ex­em­plars be­nö­tig­te ich un­ge­fähr ei­nen gan­zen Ar­beits­tag. Die Sta­bi­li­tät des Pa­pier­nests ist da­für ein­ma­lig. Ge­ne­rell ist die Qua­li­tät bes­ser, als die von Wei­den­ru­ten­nes­tern aus dem Su­per­markt. Wenn Sie das Zei­tungs­pa­pier vor dem Ein­zie­hen des Sa­tin­bands mit Acryl­lack be­sprü­hen, hält es selbst leich­tem Re­gen stand.

Schö­ne Nes­ter sind die Spaß­brin­ger ei­nes je­den Os­ter­fests. Denn nichts ist für klei­ne De­tek­ti­ve auf­re­gen­der, als die hin­ter­las­se­nen Spu­ren des Os­ter­ha­sen zu si­chern.

[...] mei­ne Toch­ter darf su­chen ge­hen. Für sie hat der Os­ter­ha­se die Eier ver­steckt und auch sein Körb­chen zum Ein­sam­meln ver­ges­sen.

ida-calotta: Os­ter­ei­er su­chen - Wie macht Ihr das? urbia.de (03/2017).

Der Se­ri­en­tä­ter, der je­des Jahr am Os­ter­sonn­tag zu­schlägt, ist nicht nur äu­ßerst ver­gess­lich, son­dern auch sehr schnell. Des­halb gibt es nur un­schar­fe Phan­tom­bil­der von ihm. Falls Sie wis­sen möch­ten, wie der Os­ter­ha­se mei­ner Vor­stel­lung nach in ei­nem per­fek­ten Os­ter­ar­ran­ge­ment aus­sieht, dann freu­en Sie sich auf die nächs­te Bas­tel­an­lei­tung.

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Osterglocken aus Papier basteln: Tischgesteck - zweites Arrangement

Es gibt auf der Welt wohl kei­ne an­de­re Blu­men­art, die mit so viel Pech ge­seg­net ist wie die Gel­be Nar­zis­se. Nicht nur, dass ihre Zwie­bel zum Groß­teil aus gif­ti­gen Al­ka­lo­iden be­steht, auch ihre bei­den deutsch­spra­chi­gen Na­men ge­ben zu­nächst we­nig An­lass zum Froh­lo­cken. So er­in­nern Os­ter­glo­cken stets an die Kreu­zi­gung von Je­sus Chris­tus. Eben­so die Be­zeich­nung Gel­be Nar­zis­se stammt von ei­nem nicht we­ni­ger tra­gi­schen Er­eig­nis. Denn ein un­be­dach­ter Vor­fah­re der Früh­lings­blu­me wuchs aus­ge­rech­net an der Stel­le, an der Nar­ziss - Sohn des Fluss­got­tes Ke­phis­sos - an Selbst­ver­liebt­heit ver­starb.

Af­ter he died, the wa­ter nymphs and wood nymphs sear­ched for his body. But all they found was a ma­gni­fi­cent­ly beau­tiful flower bes­i­de the hid­den pool [...]. The flower had white pe­tals and a yel­low cen­ter, and from that time on, it was cal­led Nar­cis­sus.

Ma­ras­sa, M.: The Sto­ry of Echo and Nar­cis­sus. lrs.ed.uiuc.edu (03/2017).

Bild von selbst gebasteltem Ostergesteck. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinTrotz die­ser schlech­ten Vor­bo­ten müs­sen Os­ter­glo­cken (eng­lisch daf­fo­dil) un­be­dingt ein Teil ei­nes voll­stän­di­gen Os­ter­ar­ran­ge­ments sein. Schließ­lich er­fül­len Gel­be Nar­zis­sen ne­ben Wei­den­kätz­chen sämt­li­che re­li­giö­sen An­for­de­run­gen und sind des­halb eine äu­ßerst an­ge­mes­se­ne De­ko­ra­ti­on. Dies liegt üb­ri­gens nicht nur an den sanf­ten Blü­ten der Früh­lings­bo­ten, die wie im­po­san­te Kir­chen­glo­cken aus­se­hen. Viel­mehr ste­hen die schö­nen Os­ter­glöck­chen für die Wie­der­ge­burt und so­mit für die Auf­er­ste­hung von Je­sus Chris­tus.

The daf­fo­dils are cho­sen be­cau­se as the first flowers of spring, the time when na­tu­re is re­born, they re­mind us of Re­sur­rec­tion.

Tu­do­ra, Va­si­le: Sun­day of the Holy Cross - The Daf­fo­dils of Re­sur­rec­tion. pravoslavie.ru (03/2017).

Es ist kein Wun­der, dass ge­ra­de die west­eu­ro­päi­sche Gel­be Nar­zis­se die­se sym­bo­li­sche Be­deu­tung in­ne­hat. Denn nach­dem Os­ter­glo­cken­zwie­beln im Herbst ein­ge­pflanzt wur­den, lie­gen die­se zu­nächst lan­ge ver­ges­sen be­gra­ben. Plötz­lich zur Früh­jahrs­zeit schie­ßen die grü­nen Stie­le aus dem Bo­den und die Ge­wäch­se er­wa­chen in Win­des­ei­le zum Le­ben.

Mag sie den Rest des Jah­res auch tot ge­glaubt sein, so er­wacht sie pünkt­lich zur Os­ter­zeit zu neu­em Le­ben.

Ale­na: Früh­lings­freu­de mit Nar­zis­sen. blumen.de (03/2017).

Picture of Daffodil (Easter Flower) out of Paper. Crafted by Veronika Vetter Fine Artist

Nach kur­zer Zeit ver­las­sen Os­ter­glöck­chen die­se Welt al­ler­dings ge­nau­so schnell wie­der, wie sie ge­kom­men sind.

Bild von der Blüte der Gelben Narzisse. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Glück ist die Gel­be Nar­zis­se eine mehr­jäh­ri­ge Pflan­ze, so­dass sich der Vor­gang der Wie­der­ge­burt je­des Jahr an der glei­chen Stel­le wie­der­holt. Ab­ge­se­hen von den vie­len re­li­giö­sen Grün­den, dür­fen Os­ter­glo­cken selbst­ver­ständ­lich auch we­gen ih­res far­ben­fro­hen Aus­se­hens in kei­nem Os­ter­ar­ran­ge­ment feh­len. Schließ­lich spielt es kei­ne Rol­le, auf wel­ches Wo­chen­en­de das Os­ter­fest fällt, zwi­schen März und April sind die eit­len Nar­zis­sen im­mer gern ge­se­he­ne Farb­kleck­se in der noch kar­gen Früh­lings­land­schaft.

Im Gar­ten wird die Os­ter­glo­cke mit ih­rer Blü­te­zeit von März bis April oft als Vor­blü­her im Stau­den­beet ein­ge­setzt.

Kersch­bau­mer, Sa­bi­ne: Die Blü­te­zeit der Os­ter­glo­cken. gartenjournal.net (03/2017).

Bild von Ostergesteck mit Frühlingsblumen aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinÜb­ri­gens ist die Os­ter­glo­cke nicht nur ein wohl­ge­form­ter Hin­gu­cker mit re­li­giö­ser Be­deu­tung, son­dern eben­falls eine Heil­pflan­ze. Es ist noch gar nicht so lan­ge her, da wur­den die to­xi­schen Säf­te in der Blu­men­zwie­bel als Me­di­zin ge­gen Haut­krank­hei­ten und Ver­dau­ungs­stö­run­gen ein­ge­setzt. Heut­zu­ta­ge wür­de sich je­doch kei­ne fach­kun­di­ge Kräu­ter­he­xe mehr trau­en, wild wach­sen­de Os­ter­glo­cken zu pflü­cken. Denn auch wenn die Gel­be Nar­zis­se auf­grund ih­res ge­rin­gen Pollen- und Nek­tar­an­ge­bots für Bie­nen und Co. kaum eine Rol­le spielt, ist die ma­kel­lo­se Blu­me selbst in un­be­wohn­ten Ge­gen­den so sel­ten ge­wor­den, dass sie un­ter Na­tur­schutz steht.

In Deutsch­land fin­det man heu­te noch ei­ni­ge letz­te Wild­be­stän­de in der Ei­fel und im Na­tur­schutz­ge­biet Perlenbach-Fuhrtsbachtal [...]. Die wil­den For­men ste­hen un­ter Na­tur­schutz und dür­fen nicht ge­pflückt wer­den.

Schwarz, To­bi­as: Os­ter­glo­cken. alinki.com (03/2017).

Um sich die rei­zen­de Nar­zis­sen­art auch in die ei­ge­nen vier Wän­de zu ho­len, müs­sen Sie nicht mit der Gar­ten­sche­re durch das Blu­men­beet Ih­res Nach­barn lau­fen.

Bild von Ostergesteck mit Gelben Narzissen, Weidenkätzchen und Ostereiern. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ich zei­ge Ih­nen näm­lich in der fol­gen­den An­lei­tung, wie Sie Os­ter­glo­cken aus Pa­pier bas­teln. Und weil eine Blu­me be­kannt­lich noch kei­nen Früh­ling macht, kön­nen Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen gleich ein gan­zes Tisch­ge­steck im Blu­men­topf er­rich­ten. Die hüb­sche Os­ter­de­ko ist 15 Zen­ti­me­ter breit und 36 Zen­ti­me­ter hoch.

Osterglocken aus Papier basteln

Zum Bas­teln des Os­ter­ge­stecks ver­wen­de­te ich al­tes Zei­tungs­pa­pier so­wie Ton­pa­pier und Krepp­pa­pier in ver­schie­de­nen Far­ben. Als be­son­de­res Ma­te­ri­al nahm ich zu­dem Moos­gum­mi, Alu­fo­lie, ei­nen Bas­tel­draht, klei­ne Per­len, et­was Sty­ro­por und ein Sa­tin­band zur Hil­fe. Au­ßer­dem be­mal­te ich man­che Stel­len des Mo­tivs mit un­ter­schied­li­chen Acryl­far­ben. Als Werk­zeu­ge be­nö­ti­gen Sie nichts wei­ter als eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al, eine Zan­ge zum Schnei­den des Bas­tel­drah­tes und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7).

Collage mit Anleitungsschritten zum Basteln eines Blütenkelchs einer gelben Osterglocke. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ich be­gann mit dem Blü­ten­kelch der Os­ter­glo­cke und fer­tig­te dazu das recht­ecki­ge Ele­ment von Scha­blo­ne #1 aus Krepp­pa­pier an.

  • Die­ses Stück Pa­pier fal­te­te ich zu­nächst in der Mit­te.
  • Als Nächs­tes er­zeug­te ich durch leich­tes hin und her Kni­cken an ei­ner Rand­sei­te ein Wel­len­mus­ter. Da­durch sieht die Vor­der­sei­te des Blü­ten­kelchs aus­ge­franst und sehr na­tür­lich aus.

Bild vom Bemalen eines Zeitungspapierröllchens mit gelber AcrylfarbeGleich im An­schluss bas­tel­te ich den Blü­ten­stiel. Dazu roll­te ich eine Zei­tungs­pa­pier­sei­te so lan­ge auf, bis das da­durch ent­stan­de­ne Röll­chen ei­nen Durch­mes­ser von 0,5 Zen­ti­me­tern hat­te. Da­nach be­mal­te ich den kom­plet­ten Stiel mit gel­ber Acryl­far­be. Als die Far­be ge­trock­net war, ver­kleb­te ich die glat­te Sei­te des Blü­ten­kelchs mit der Zei­tungs­pa­pier­rol­le. Nun küm­mer­te ich mich um die zar­ten Blü­ten­blät­ter, wel­che sich eben­falls auf Scha­blo­ne #1 be­fin­den.

Eine Os­ter­glo­cke hat ins­ge­samt sechs Blü­ten­blät­ter. Um mei­ne Pa­pier­ex­em­pla­re vo­lu­mi­nös wir­ken zu las­sen, fer­tig­te ich die Vor­la­ge zwölf­mal aus Krepp­pa­pier an und kleb­te im­mer zwei Ein­zel­tei­le hin­ten an der ge­ra­den Sei­te auf­ein­an­der.

Collage mit Anleitungsschritten vom Basteln einer Gelben Narzisse aus Krepppapier. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die fer­tig­ge­stell­ten Blü­ten­blät­ter kleb­te ich dar­auf­fol­gend von au­ßen ein­mal rings­um den Blü­ten­kelch.

  • Für den Blü­ten­stem­pel und die Staub­blät­ter schnitt ich mir zu­nächst fünf Bas­tel­draht­stü­cke zu­recht, die je sechs Zen­ti­me­ter lang wa­ren.
  • Di­rekt im An­schluss fä­del­te ich auf je­des Draht­stück drei Bas­tel­per­len und fi­xier­te die­se, in­dem ich die ein­zel­nen Me­tall­stü­cke mit sich selbst ver­dreh­te. Hin­ge­gen die ent­ge­gen­ge­setz­ten Drah­ten­den stat­te­te ich mit­hil­fe ei­ner Rund­zan­ge mit je­weils ei­ner klei­nen Öse aus.
  • Nun fä­del­te ich ein wei­te­res Draht­stück durch den lan­gen Zei­tungs­pa­pier­stiel. In das obe­re Drah­ten­de, wel­ches ich aus dem Blü­ten­kelch ra­gen ließ, dreh­te ich dar­auf­hin eben­falls eine Öse.
  • In die­se gro­ße Draht­schlin­ge hing ich da­nach mei­ne fünf klei­nen Blü­ten­stem­pel samt Per­len fest ein.

Im letz­ten Schritt muss­te ich das lan­ge Draht­stück nur noch in die rich­ti­ge Po­si­ti­on zie­hen, so­dass die Staub­blät­ter oben fest im Blü­ten­kelch sa­ßen.

Hin­weis: Den un­te­ren Draht­zip­fel, wel­cher aus dem Zei­tungs­pa­pier­röll­chen rag­te, kürz­te ich mit der Zan­ge auf eine Län­ge von zwei Zen­ti­me­tern. Da­mit lässt sich die Pa­pier­nar­zis­se spä­ter ganz un­kom­pli­ziert in den Steck­schwamm drü­cken.

Osterglockenblätter und giftige Zwiebeln

Bild vom Fixieren der Blüte und des Kelchblatts am StielUm die bis­he­ri­gen Ar­beits­spu­ren zu ka­schie­ren und der Pflan­ze et­was Le­ben ein­zu­hau­chen be­gann ich da­mit, den Blu­men­stiel mit grü­nem Krepp­pa­pier ein­zu­wi­ckeln. Hin­weis: Da­bei ging es mir zu­nächst dar­um, die Blü­te wei­ter am Stiel zu fi­xie­ren. Das rest­li­che Zei­tungs­röll­chen ließ ich zu­nächst un­be­deckt. Als Nächs­tes küm­mer­te ich mich um die Stiel­de­ko, denn jede Os­ter­glo­cke im Ge­steck hat je­weils fünf Blät­ter - ein Kelch­blatt und vier Stiel­blät­ter.

Bild eines grünen Stielblatts, welches innen aus Alufolie bestehtDie Vor­la­gen da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #2. Das klei­ne Kelch­blatt fer­tig­te ich zwei­mal aus grü­nem Krepp­pa­pier an. Als ich das er­le­digt hat­te, kleb­te ich bei­de Ein­zel­tei­le wie zu­vor die Blü­ten­blät­ter leicht auf­ein­an­der. Gleich da­nach be­fes­tig­te ich das Blätt­chen un­ter­halb der Blü­te. Dar­auf­hin wi­ckel­te ich mei­ne Ver­klei­dung aus Krepp­pa­pier erst um die Un­ter­sei­te des Kelch­blat­tes und kleb­te das Grün da­nach um den gan­zen Blu­men­stiel.

Bild vom Befestigen der Blätter an einem OsterglockenstielDas Bas­teln der lan­gen Stiel­blät­ter war da­ge­gen ein we­nig auf­wen­di­ger. Zu­nächst fer­tig­te ich die lat­ten­zaun­för­mi­gen Ele­men­te der Scha­blo­ne an. Zwi­schen zwei Krepp­pa­pier­stü­cke kleb­te ich an­schlie­ßend im­mer ein fünfla­gi­ges Stück aus Alu­fo­lie. Durch die­se Kle­be­tech­nik kön­nen die Stiel­blät­ter nicht nur steif nach oben ste­hen, son­dern las­sen sich im Ge­steck auch in­di­vi­du­ell ver­bie­gen.

  • Als die vier prä­pa­rier­ten Blät­ter vor mir la­gen, kleb­te ich sie un­ten am Stiel fest.
  • Nun nahm ich wie­der mei­ne grü­ne Ver­klei­dung aus Krepp­pa­pier zur Hand und wi­ckel­te die Stiel­un­ter­sei­te und die Blatt­an­fän­ge er­neut ein.

Hin­weis: Dank die­ser Wi­ckel­tech­nik sah es am Ende so aus, als wä­ren die Blät­ter mit dem Stiel ver­schmol­zen und nicht nur an­ge­klebt.

Bild von Steckschwamm aus Styropor mit NarzissenzwiebelnFür den Bo­den mei­nes Os­ter­ge­stecks nahm ich ein Stück Sty­ro­por zur Hil­fe. Dar­aus schnitz­te ich mir ei­nen run­den Steck­schwamm mit ei­nem Durch­mes­ser von acht Zen­ti­me­tern. Au­ßer­dem schnitt ich mir drei Zwie­bel­ober­sei­ten aus dem Hart­schaum zu­recht. Die­se wi­ckel­te ich zu­erst mit hell­grü­nem Krepp­pa­pier ein. An­schlie­ßend kleb­te ich mei­ne Nar­zis­sen­zwie­beln auf den Steck­schwamm und be­mal­te das ge­sam­te Fun­da­ment mit brau­ner Acryl­far­be.

Hin­weis: Be­vor ich mei­ne Gel­ben Nar­zis­sen in ihre Zwie­beln steck­te, be­tröp­fel­te ich das Drah­ten­de, wel­ches un­ten aus dem Zei­tungs­pa­pier rag­te mit flüs­si­gem Kle­ber.

Stilvoller Topf rundet die Osterdeko ab

Um mei­nem Tisch­ge­steck ein wür­de­vol­les Zu­hau­se zu ge­ben, bas­tel­te ich im nächs­ten Schritt ei­nen pas­sen­den Topf.

Dazu fer­tig­te ich zu­al­ler­erst den Bo­den­kreis von Scha­blo­ne #3 zwei­mal aus Ton­pa­pier an. Die bei­den Ein­zel­tei­le kleb­te ich di­rekt im An­schluss sym­me­trisch auf­ein­an­der. Gleich da­nach ver­län­ger­te ich die Ele­men­te auf Scha­blo­ne #4 an der Mar­kie­rung A. Aus der neu ent­stan­de­nen Vor­la­ge schnitt ich mir dar­auf­fol­gend zwei Ton­pa­pier­stü­cke zu­recht, die ich wie­der auf­ein­an­der­kleb­te.

Bild von Grundgerüst eines PapiertopfesAls ich das Sei­ten­ele­ment des Top­fes so weit vor­be­rei­tet hat­te, falz­te ich die ge­zack­ten Knick- und Kle­be­l­i­ni­en mit­hil­fe ei­nes Falz­beils und ei­nes Li­ne­als. Da­nach kleb­te ich die Sei­ten ein­mal rings­um den Bo­den­kreis. Zum Ver­klei­den der Kle­be­la­schen am äu­ße­ren Bo­den des Zy­lin­ders schnitt ich mir an­schlie­ßend den Kreis von Scha­blo­ne #5 in ei­ner pas­sen­den Ton­pa­pier­far­be zu­recht. Als ich die­sen auf­ge­klebt hat­te, war das Grund­ge­rüst des Pa­pier­topfs be­reits fer­tig­ge­stellt.

Mein Töpf­chen soll­te wie ein klas­si­scher Blu­men­topf aus Ton oben ei­nen brei­ten Rand ha­ben. Aus die­sem Grund ver­län­ger­te ich zu­nächst die Strei­fen­vor­la­gen auf Scha­blo­ne #6.

Collage mit Anleitungsschritten: Einen Rand an einen Papiertopf ankleben.

Zwei der drei Strei­fen fer­tig­te ich dar­auf­hin aus Moos­gum­mi an. Die­se kleb­te ich im An­schluss so um den Topf­rand, dass eine gleich­mä­ßi­ge Rand­wöl­bung ent­stand.

  • Den drit­ten Strei­fen schnitt ich mir hin­ge­gen aus Ton­pa­pier zu­recht und ver­klei­de­te da­mit farb­lich pas­send den Moos­gum­mi­rand.

Bild eines Grußschilds auf selbst gebasteltem OstertopfUm die Rand­o­ber­sei­te eben­falls sau­ber ver­klei­den zu kön­nen, fer­tig­te ich mir den Kreis von Scha­blo­ne #7 an. Nach­dem ich die­sen auf­ge­klebt hat­te, ver­zier­te ich den Topf­bau­ch. Dazu wi­ckel­te ich zum ei­nen ver­schie­den­far­bi­ge Sa­tin­bän­der um das Mo­tiv. Zum an­de­ren bas­tel­te ich das Gruß­schild von Scha­blo­ne #7 und kleb­te es vor­ne auf den Pa­pier­topf auf.

Tipp: Um das Os­ter­ge­steck per­fekt im Topf zu plat­zie­ren, füll­te ich die­sen teil­wei­se mit De­ko­sand auf. Da­durch ge­winnt das Bas­tel­mo­tiv wei­ter an Sta­bi­li­tät.

Fazit: Die Gelbe Narzisse - eine florale Diva

Bild von Osterglöckchen für Mama. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDas Os­ter­glo­cken­ge­steck im Pa­pier­topf ist ein mit­tel­schwe­res Bas­tel­mo­tiv. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Ex­em­plars be­nö­tig­te ich un­ge­fähr vier Stun­den rei­ne Bas­tel­zeit. Falls Sie der An­sicht sind, dass die Ge­stal­tung der Pa­pier­blu­men für Sie zu schwer ist, soll­ten Sie wis­sen, dass Gel­be Nar­zis­sen auch in der Na­tur ech­te Di­ven sind. Ihre Bies­tig­keit geht so­gar so weit, dass selbst Wühl­mäu­se ei­nen gro­ßen Bo­gen um sie ma­chen. Wer sich die­se Pflänz­chen zu Os­tern im Gar­ten zie­hen möch­te, der muss weit­aus mehr Ge­duld auf­brin­gen als ein Bas­tel­lieb­ha­ber.

Nar­zis­sen mö­gen nähr­stoff­rei­chen, durch­läs­si­gen, nicht zu feuch­ten Bo­den. Son­ni­ge Stand­or­te wer­den be­vor­zugt. Lich­ter Schat­ten un­ter Laub­bäu­men sagt ih­nen aber auch zu.

An­ony­mous: Nar­zis­sen – mehr als nur Os­ter­glo­cken. nebelung.de (03/2017).

Ne­ben flo­ra­len Ge­nüs­sen ge­hö­ren auch noch ganz an­de­re Kom­po­nen­ten zu ei­nem per­fek­ten Os­ter­ar­ran­ge­ment. Falls Sie wis­sen möch­ten, war­um der Os­ter­ha­se sei­ne Eier in ein Nest legt, dann freu­en Sie sich auf die nächs­te Bas­tel­an­lei­tung.

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Pumps: Damenschuhe aus Papier basteln - Anleitung

Do­mi­nan­te Frau­en mit Aus­strah­lung tra­gen Pumps. Kein Wun­der, schließ­lich wur­den ge­schlos­se­ne Halb­schu­he mit ho­hem Ab­satz ei­gent­lich für männ­li­che Fürs­ten ent­wor­fen. Aus die­sem Grund wer­den Pumps im Eng­li­schen auch Hof­schu­he (court shoes) ge­nannt. Je hö­her an den kö­nig­li­chen Hö­fen der Re­nais­sance der ge­sell­schaft­li­che Stand ei­nes Man­nes war, umso hö­her durf­ten sei­ne Schuh­ab­sät­ze sein.

Bild von teuflischer Domina aus Fimo mit hochhackigem Damenschuh aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinWer dem Hoch­adel an­ge­hör­te, der konn­te so­mit High Heels tra­gen, vor de­nen selbst New Yor­ker Drag Queens krei­schend da­von­lau­fen wür­den. Hin­ge­gen die Füße der Adels­da­men wa­ren sei­ner­zeit mit ho­hen ab­satz­lo­sen Pla­teau­schu­hen mit durch­ge­hen­der Soh­le ge­schmückt. Wenn ein spät­mit­tel­al­ter­li­cher Kö­nig mit sei­ner Frau ei­nen Spa­zier­gang mach­te, war es dem­zu­fol­ge nichts Un­ge­wöhn­li­ches, dass Die­ner ihre Ma­jes­tä­ten für ei­nen si­che­ren Gang stüt­zen muss­ten.

The true pre­cur­sors the Pumps/Court Shoe came from the me­dieval fa­shion tra­di­ti­ons of the wealt­hy class of ru­lers and po­li­ti­ci­ans in Re­nais­sance count­ries [...]. At one point of histo­ry, pat­tens and cho­pi­nes were so big that wea­rer had to use help of the ser­vants to walk in them.

An­ony­mous: Histo­ry of Pumps/Court Shoes. shoeshistoryfacts.com (02/2017).

Pumps zwin­gen zu ei­ner auf­rech­ten Kör­per­hal­tung und las­sen den Trä­ger da­durch selbst­be­wusst auf­tre­ten.

Frau­en, die Pumps tra­gen gel­ten als se­xu­ell at­trak­tiv und an­griffs­lus­tig.

Kröll, Fa­bi­an: Pumps: Zeit­lo­ser Klas­si­ker. erdbeerlounge.de (02/2017).

Collage of Military Pumps out of Paper. Crafted by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Artist

Dass Pumps er­fun­den wur­den, um Män­ner­kör­pern zu schmei­cheln wird auch dar­an er­sicht­lich, dass vor al­lem Frau­en mit ei­ner eher kna­ben­haf­ten V-Figur Schu­he mit Ab­satz tra­gen soll­ten. Durch die stei­le Fuß­stel­lung in die­sen Schu­hen wird die Bein­li­nie ver­län­gert, was ga­lant von den brei­ten Schul­tern und der schma­len Hüf­te ab­lenkt. Für die Her­ren der Schöp­fung wa­ren Pumps zu­dem Nutz­schu­he. Denn mit kei­nem an­de­ren Schuh­werk konn­te man zu Pfer­de treff­si­che­rer mit Pfeil und Bo­gen schie­ßen.

The heel hel­ped sol­diers’ feet stay put in the stir­rups while they shot their bow and ar­rows.

BuzzFee­dY­el­low: The Histo­ry Of High Heels. youtube.com (02/2017).

Picture of women shoes for Bushcraft. Created by Veronika Vetter Fine ArtistIm Zeit­al­ter der Auf­klä­rung re­du­zier­te sich die Ab­satz­hö­he und bei­de Ge­schlech­ter tru­gen Pumps. Wäh­rend­des­sen die Her­ren den brei­ten Block­ab­satz be­vor­zug­ten, wa­ren Da­men­schu­he mit Pfen­nig­ab­sät­zen be­stückt. Vor al­lem der eit­le Son­nen­kö­nig Lud­wig XIV. kom­bi­nier­te ger­ne wei­ße Strümp­fe mit schnei­di­gen Pumps, die eine rote Soh­le und ei­nen ro­ten Ab­satz hat­ten. Und da­mit geist­lo­se Fa­shion Vic­tims sei­nen skur­ri­len Mo­de­stil nicht ein­fach ko­pier­ten, durf­ten in Frank­reich aus­schließ­lich Mit­glie­der sei­nes Ho­fes eben­falls Schu­he mit ro­ten Ab­sät­zen tra­gen.

In the 1670s, Lou­is XIV is­sued an edict that only mem­bers of his court were al­lo­wed to wear red heels.

Kre­mer, Wil­liam: Why did men stop wea­ring high heels? bbc.com (02/2017).

Bild von sexy Domina aus Modelliermasse zusammen mit Pumps. Hoher Absatz zum Eier treten. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinWäh­rend der Fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on häng­te man mit den Ad­li­gen auch gleich Schu­he mit Ab­satz an den Na­gel. Erst als Mit­te des 19. Jahr­hun­derts Shop­ping zum Hob­by wohl­ha­ben­der Frau­en wur­de, gab es wie­der eine Nach­fra­ge nach Pumps. Die neu­en Mo­del­le wa­ren al­ler­dings we­sent­lich fe­mi­ni­ner und nur noch für zar­te Frau­en­fü­ße ge­macht. Seit­dem ha­ben sich Pumps zur be­lieb­tes­ten Frau­en­schuh­form al­ler Zei­ten ent­wi­ckelt.

For al­most for­ty ye­ars, heels were not to be found in fa­shionable Wes­tern foot­wear. By the mid-1800s [...] ci­ties such as Pa­ris and New York us­he­red in an age of pro­me­na­ding, café-going, and window-shopping. [...] The high heel, which re­ap­peared at this time, was now seen as a di­stinct­ly fe­mi­ni­ne form of foot­wear.

Cob­ban, Anne: High Step­ping. allaboutshoes.ca (02/2017).

Bild von Stöckelschuhen mit Camouflagemuster. Selbst gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDie Ge­schich­te der Pumps hat mich beim Bas­teln sehr be­ein­flusst. Mei­ne ho­hen Pa­pier­schu­he soll­ten sehr au­to­ri­tär und hoch­mü­tig sein so­wie Sex-Appeal aus­strah­len. Am liebs­ten wäre es mir, wenn sich de­vo­te Fuß­fe­ti­schis­ten beim An­blick der ty­ran­ni­schen Da­men­schu­he vor Schreck das Safe­word in Er­in­ne­rung ru­fen wür­den. Dies woll­te ich zum ei­nen da­durch er­rei­chen, in­dem ich die Pumps mit dem Ca­mou­fla­ge­mus­ter der US-Marines (MARPAT Wood­land) be­mal­te. Zum an­de­ren reiz­te ich die mög­li­che Ab­satz­hö­he mit neun Zen­ti­me­tern voll aus. Ab ei­nem Ab­satz von zehn Zen­ti­me­tern wer­den Da­men­schu­he be­kannt­lich als Sti­let­tos oder High Heels be­zeich­net.

Pumps mit Camouflagemuster aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Mei­ne Pumps aus Pa­pier sind 16 Zen­ti­me­ter lang, 6,5 Zen­ti­me­ter breit und 13 Zen­ti­me­ter hoch. Da­mit Sie die­se schi­cken Schüh­chen auch bald Ihr Ei­gen nen­nen kön­nen, er­zäh­le ich Ih­nen nun Schritt für Schritt, wie ich mei­ne Ex­em­pla­re her­ge­stellt habe.

Pumps aus Papier basteln

Bild vom Kleben der Innensohle eines Pumps aus PapierAb­ge­se­hen von der Zwi­schen­soh­le aus Moos­gum­mi, ver­wen­de­te ich für das ge­sam­te Kon­strukt des Da­men­schuhs Ton­pa­pier. Für die Ver­zie­run­gen nahm ich zu­dem ein brau­nes Sa­tin­band zur Hil­fe. Hin­ge­gen das grü­ne Ca­mou­fla­ge­mus­ter mal­te ich mit un­ter­schied­li­chen Acryl­far­ben auf. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem eine Sche­re, ein Falz­beil samt Li­ne­al, et­was flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Eyelet-Setter, ein ge­wöhn­li­ches Feu­er­zeug und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zu­recht­le­gen.

Hin­weis: Selbst die dünns­te Stel­le des Da­men­schuhs hat eine Gram­ma­tur von 260 g/m², was dar­an liegt, dass ich sämt­li­che Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen ver­stärkt habe. Dazu fer­tig­te ich je­des Ele­ment stets zwei­mal aus Ton­pa­pier an. An­schlie­ßend kleb­te ich alle iden­ti­schen Stü­cke sym­me­trisch auf­ein­an­der.

Collage mit Anleitungsschritten: Basteln von grünen Pumps. Schuhquartier und Einlass. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ich be­gann mit der In­nen­soh­le von Scha­blo­ne #1. Nach dem Ver­stär­ken mal­te ich am Fer­sen­be­reich die Schuh­grö­ße 37 als op­tio­na­les Gim­mick auf.

  • Dazu fer­tig­te ich die Stem­pel­vor­la­ge der Scha­blo­ne an und leg­te die­se auf die Ton­pa­pi­er­soh­le. Im An­schluss nahm ich ein Make-up Schwämm­chen so­wie ein Stem­pel­kis­sen zur Hand und fuhr da­mit über die klei­nen Aus­spa­run­gen.
  • Als Nächs­tes bas­tel­te ich die Sei­ten des Pumps, die auch als Quar­tier be­zeich­net wer­den. Da­für fer­tig­te ich die bei­den Ele­men­te von Scha­blo­ne #2 je­weils zwei­mal aus Ton­pa­pier an. Wich­tig: Vor dem Ver­stär­ken stanz­te ich in zwei der vier Ein­zel­tei­le klei­ne Lö­cher (sie­he Scha­blo­ne) mit­hil­fe mei­nes Eyelet-Setters ein.
  • Nach­dem ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der bei­den prä­pa­rier­ten Sei­ten­ele­men­te ge­falzt hat­te, kleb­te ich die­se links und rechts an der Soh­le fest. Hin­weis: Da­mit sich bei­de Ein­zel­tei­le auch ex­akt ge­gen­über­la­gen, leg­te ich noch­mals die Soh­len­vor­la­ge von Scha­blo­ne #1 auf die Ton­pa­pi­er­soh­le, um die bei­den hin­te­ren Kle­be­punk­te leich­ter aus­fin­dig ma­chen zu kön­nen.

Die Rück­sei­te des Pumps wird auch Ein­lass ge­nannt und be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #3. Auch hier stanz­te ich vor dem Ver­stär­ken zehn klei­ne Lö­cher in die obe­re Ton­pa­pier­sei­te. Nach dem Fal­zen knick­te ich das Ele­ment leicht in der Mit­te und ver­schloss da­mit im An­schluss den hin­te­ren Soh­len­be­reich.

Maskuline Damenschuhe durch breite Schuhspitze

Da­mit mei­ne Pumps nicht all­zu fe­mi­nin aus­se­hen, habe ich das so­ge­nann­te Schuh­blatt und die Vor­der­kap­pe ver­hält­nis­mä­ßig breit ge­stal­tet. Die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #4. Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich wie­der sämt­li­che Ein­zel­tei­le der Bas­tel­vor­la­ge aus Ton­pa­pier an. Dar­auf­hin stanz­te ich in die Au­ßen­sei­te des Schuh­blatts sechs klei­ne Lö­cher ein und ver­stärk­te erst ein­mal nur die­ses Ele­ment.

  • Wich­tig: Nach dem Fal­zen der Knick- und Kle­be­l­i­ni­en brach­te ich nur die in­ne­re Ver­stär­kung der Vor­der­kap­pe am be­reits fer­tig­ge­stell­ten Schuh­blatt an.

Bild von breiter Spitze eines PapierpumpsDie­ses Kon­strukt kleb­te ich dann gleich dar­auf vor­ne an der In­nen­soh­le fest. Mit der üb­rig ge­blie­be­nen Au­ßen­sei­te der Vor­der­kap­pe ver­klei­de­te ich nun sämt­li­che Kle­be­la­schen der Schuh­spit­ze. Tipp: Um die re­la­tiv schar­fe Pa­pier­kan­te am Über­gang zwi­schen Schuh­blatt und Vor­der­kap­pe ab­zu­mil­dern, fuhr ich ei­ni­ge Male mit ei­nem fei­nen Schleif­pa­pier (Kör­nung 1000) dar­über.

Military Pumps haben massiven Trichterabsatz

Das Bas­teln des Schuh­ab­sat­zes ist der schwie­rigs­te Teil des ge­sam­ten Mo­tivs. Di­rekt beim Zu­recht­schnei­den der Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #5 muss­te ich dar­auf ach­ten, dass beim trich­ter­för­mi­gen Ele­ment die Au­ßen­sei­te gleich­zei­tig die Lauf­soh­le ist.

Collage mit Anleitungsschritten: Hohen Absatz für Papierschuhe basteln. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Dem­entspre­chend ver­wen­de­te ich für die­ses Stück, ein mit punk­ten ge­präg­tes brau­nes Ton­pa­pier.

Bild vom Schuheinlass grüner Damenpumps aus PapierAn der Un­ter­sei­te des trich­ter­för­mi­gen Ein­zel­teils kleb­te ich dar­auf­hin das klei­ne stern­för­mi­ge Ele­ment fest. Da­bei war es wich­tig, dass die brau­ne Lauf­soh­le nach au­ßen zeig­te. Für die Ab­satz­rück­sei­te brach­te ich im An­schluss das größ­te Teil von Scha­blo­ne #5 an der bis­he­ri­gen Ab­satz­kon­struk­ti­on an. Den da­mit fer­tig­ge­stell­ten Trich­ter­ab­satz be­fes­tig­te ich dann mit vor­an­ste­hen­den Kle­be­la­schen un­ten an der In­nen­soh­le.

  • Zu gu­ter Letzt ka­schier­te ich noch die un­schö­nen Za­cken, in­dem ich den Ver­klei­dungs­bo­gen hin­ten über die Ver­bin­dungs­stel­le zwi­schen Ab­satz und Schuh­ein­lass kleb­te.

Bild von Unterseite eines grünen PapierpumpsAuch wenn der Ab­satz­schuh nun schon als sol­ches zu er­ken­nen war, fehl­ten noch Tei­le der Lauf­soh­le. Die­se be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #6. Bei­de Ele­men­te der Vor­la­ge fer­tig­te ich ein­mal aus Moos­gum­mi und ein­mal aus mei­nem ge­präg­ten Ton­pa­pier an. Zu­al­ler­erst kleb­te ich mei­ne bei­den Moos­gum­mizwi­schen­soh­len un­ten auf die In­nen­soh­le und auf den Ab­satz­bo­den. Ab­schlie­ßend ver­klei­de­te ich das Gan­ze mit dem ge­punk­te­ten Ton­pa­pier.

Große Schuhmacherkunst durch feine Ziernähte

Zur Ver­ede­lung der Pa­pier­schu­he nahm ich ein dun­kel­brau­nes Sa­tin­band zur Hil­fe. Als Ers­tes ver­klei­de­te ich da­mit sämt­li­che Über­gangs­kan­ten. Da­durch be­kam der Ab­satz­bo­den und der ge­sam­te Soh­len­be­reich eine mar­kan­te Sil­hou­et­te. Als wei­te­re Be­son­der­heit schnitt ich mir aus dem Sa­tin­band eine fei­ne Zier­naht zu­recht. Das dün­ne Band zog ich dar­auf­hin ein­mal rings­um durch die ge­stanz­ten Lö­cher in der Nähe der Schaft­ab­schluss­kan­te. Die En­den der Naht kleb­te ich in den hin­te­ren Lö­chern des Ein­las­ses fest.

  • Tipp: Beim Schnei­den des Sa­tin­bands fiel mir auf, dass der Stoff zum Aus­fran­sen neigt. Des­halb ver­öde­te ich das Band zu­nächst mit­hil­fe der Flam­me ei­nes Feu­er­zeugs, be­vor ich es am Pa­pier­schuh be­fes­tig­te.

Picture of beautiful ladies high heel with Camouflage pattern for ball crushingNach dem Ver­edeln mei­nes Ab­satz­schuhs mal­te ich ein Ca­mou­fla­ge­mus­ter auf. Auf­grund des­sen, dass mei­ne Pumps eine dun­kel­grü­ne Au­ßen­sei­te hat­ten, muss­te ich mir le­dig­lich schwar­ze, brau­ne und beige­far­be­ne Acryl­far­be zu­recht­le­gen. Nach dem Be­ma­len leg­te ich mein Bas­tel­mo­tiv für cir­ca zwei Stun­den zum Trock­nen. Tipp: Um die Far­ben mit dem Pa­pier und dem Sa­tin­band ver­schmel­zen zu las­sen, be­sprüh­te ich mei­ne Schüh­chen als Fi­nish noch mit ei­nem mat­ten Acryl­lack.

Fazit: Das Basteln von Schuhen befeuert weibliches Verlangen

Mei­ne do­mi­nan­ten Da­men­schu­he sind ein mit­tel­schwe­res Mo­tiv. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Paa­res be­nö­tig­te ich gut und ger­ne sechs Stun­den rei­ne Bas­tel­zeit. Ich fin­de es scha­de, dass Ur­su­la von der Ley­en wäh­rend ih­rer Amts­zeit als Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin im Ka­bi­nett Mer­kel III nie sol­che Pumps ge­tra­gen hat.

Bild von Tarnfleck Pumps mit hohem Absatz. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinWie ist es bei Ih­nen? Schau­en Sie sich auch manch­mal ein­fach nur so Ihre Schu­he an? Mir geht es bei mei­nen sechs Paar Pumps so. Fast noch wie neu lie­gen mei­ne Ab­satz­schu­he im Ori­gi­nal­kar­ton auf ei­nem Schrank. Ob­wohl ich we­nig Ge­le­gen­heit habe mei­ne wert­volls­ten Be­sitz­tü­mer aus­zu­füh­ren, könn­te ich stän­dig neue Pumps kau­fen. Sie wer­den es viel­leicht nicht glau­ben, aber als ich beim Ent­wer­fen die­ser Pa­pier­schu­he war, flo­gen ech­te Mi­li­ta­ry Pumps aus Le­der wie von Geis­ter­hand in den Wa­ren­korb mei­nes Lieb­lings­on­line­shops. Sie nicht zu kau­fen war wohl das Schwers­te, was ich bis zu die­sem Zeit­punkt tun muss­te. Vor al­lem da mein Schuh­kon­tin­gent noch lan­ge nicht aus­ge­reizt ist.

So fand eine bri­ti­sche Stu­die her­aus, dass eine durch­schnitt­li­che, er­wach­se­ne Frau nicht mehr als 40 Paar Schu­he be­sitzt.

Sa­scha: Schu­he zum Aus­ma­len – Rät­sel­spie­le für Kin­der. gws2.de (02/2017).

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