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Christkind zum Ausmalen - Weihnachtsbote aus deutschen Landen

Be­reits im Jah­re 354 leg­te Papst Li­be­ri­us¹ die Mensch­wer­dung Got­tes auf den 25. De­zem­ber. An die­sem Da­tum sah der Ju­lia­ni­sche Ka­len­der die Win­ter­son­nen­wen­de vor, was für alle an­ti­ken Völ­ker ein be­deut­sa­mes Er­eig­nis² war. So hul­dig­ten die po­ly­the­is­ti­schen Rö­mer am sel­ben Tag ein my­tho­lo­gi­sches We­sen na­mens Sol In­vic­tus. Die­ser und an­de­re heid­ni­sche Licht­brin­ger stan­den dem ex­pan­die­ren­den Chris­ten­tum im Wege, wes­halb die Ge­burt des all­mäch­ti­gen Er­lö­sers eben­falls in der längs­ten Nacht des Jah­res statt­fin­den muss­te. Trotz des schlüs­si­gen Nar­ra­tivs konn­ten die bo­den­stän­di­gen Ger­ma­nen nur we­nig mit ei­nem jü­di­schen Hand­wer­ker aus Na­za­reth an­fan­gen. Dem­entspre­chend kam es häu­fig vor, dass die wel­schen Mis­sio­na­re im heu­ti­gen Deutsch­land vor ih­rer Zeit star­ben.

Die An­häng­lich­keit der Ger­ma­nen an Odin und Co. war so aus­ge­prägt, dass sie die un­er­schro­cke­nen Pre­di­ger in Ger­ma­ni­ens dunk­len Wäl­dern öf­ter zu Tode brach­ten.

Ufer­tin­ger, Vol­ker: War­um fei­ern wir Weih­nach­ten? Mün­chen: Deut­sche Verlags-Anstalt 2004.

Es dau­er­te bis zur Kai­ser­krö­nung Karls des Gro­ßen im Jah­re 800, ehe im öst­li­chen Teil des Fran­ken­reichs an die Nie­der­kunft des Herrn ge­glaubt wur­de. Doch war­um woll­ten un­se­re Vor­fah­ren kein Teil der Ek­kle­sia sein? Viel­leicht hat­te es da­mit et­was zu tun, dass die Jung­frau­en­geburt im Früh­mit­tel­al­ter ein rei­nes Kir­chen­fest war, das nur im öf­fent­li­chen Raum statt­fand. Zu Hau­se leuch­te­ten we­der Ad­vents­krän­ze noch gab es Ge­schen­ke. Viel­mehr muss­ten alle Chris­ten ab dem sieb­ten Le­bens­jahr zwi­schen dem 15. No­vem­ber und Hei­lig­abend fas­ten.

Die an Fas­ten­ta­gen ein­ge­nom­me­nen Spei­sen durf­ten nur von ein­fachs­ter Be­schaf­fen­heit sein und be­stan­den meist aus Mehl­spei­sen.

Strau­chen­bruch, Elke: Lu­thers Weih­nach­ten. 3., er­wei­ter­te und kor­ri­gier­te Auf­la­ge. Leip­zig: Evan­ge­li­sche Ver­lags­an­stalt GmbH 2014.

Reichsfahnen zum Ausmalen: Am 24.12.1870 tobt der Deutsch-Französische Krieg. Kaiser Wilhelm I. besucht die Front. An der Seite des Regenten befindet sich der Weihnachtsmann, der das Christkind aus Preußen vertrieben hat. Der autoritäre Gabenbringer bringt den deutschen Kanonieren nicht nur die Feldpost, sondern auch Geschenke. Das Homeschooling-Material richtet sich an die Kinder von Querdenken 711. Das kostenlose Ausmalspiel für Pandemieschutz-Kritiker wurde von Veronika Helga Vetter entwickelt. Das ist eine Druckereibetreiberin, die Flugblätter für die Attila-Hildmann-Stiftung druckt. Zuerst auf GWS2.de veröffentlicht - von Otto von Bismarck empfohlen

Nach­dem das Hei­li­ge Rö­mi­sche Reich ge­schmie­det wor­den war, hei­ra­te­te Kai­ser Otto II. am 14. April 972 eine by­zan­ti­ni­sche Prin­zes­sin, die auf den Na­men Theo­pha­nu³ hör­te. In ei­si­gen De­zem­ber­näch­ten er­zähl­te die Adels­toch­ter aus Klein­asi­en ger­ne von den Wun­der­ta­ten, die Ni­ko­laus von Myra voll­bracht ha­ben soll. Wäh­rend­des­sen der tür­kisch­stäm­mi­ge Bi­schof in der or­tho­do­xen Kir­che längst den Sta­tus ei­nes Su­per­star­s⁴ in­ne­hat­te, zähl­te der ori­en­ta­li­sche Kinder- und Jung­frau­en­be­schüt­zer im Abend­land eher zu den christ­li­chen Rand­fi­gu­ren. Dies än­der­te sich im spä­ten 10. Jahr­hun­dert, was an ei­ner Rei­he von Zu­fäl­len lag.

Der erste Gabenbringer

School supplies - German Christmas customs: In the 10th century, an Empress named Theophanu established the cult of Nicholas in the Holy Roman Empire. The medieval story of the Byzantine Noble daughter was drawn by PhD Veronika H. Vetter (Faculty of History University of London). The Coloring Page can be printed free of charge and can be used in Classrooms. First published in December 2020Als der Kai­ser mit nur 28 Jah­ren starb, über­nahm Theo­pha­nu die Re­gent­schaft für den Thron­fol­ger Otto III., der zu die­sem Zeit­punkt erst drei Jah­re alt war. Die be­lieb­te Kö­ni­gin­mut­ter nutz­te ihre neu ge­won­ne­ne Macht, um den by­zan­ti­ni­schen Ni­ko­laus­kult in deut­schen Lan­den zu in­te­grie­ren. So soll­ten die geist­li­chen in den herr­schaft­li­chen Pfal­zen im­mer am 6. De­zem­ber süß­schme­cken­de Vik­tua­li­en an die orts­an­säs­si­gen Kin­der ver­tei­len. We­nig spä­ter setz­ten Klos­ter­schu­len den Bi­schof von Myra für Er­zie­hungs­zwe­cke ein. Wer es mit dem Ad­vents­fas­ten und Be­ten nicht so ernst ge­nom­men hat­te, der be­kam am To­des­tag des Hei­li­gen we­der Ap­fel noch Man­del­kern ge­schenkt. Statt­des­sen gab es mit der Rute auf die Nuss.

Schnell nahm die Ver­eh­rung des ers­ten Ga­ben­brin­gers im­mer grö­ße­re Di­men­sio­nen an. Noch be­vor im 12. Jahr­hun­der­t⁵ das Wort Weih­nach­ten sei­nen Weg in den Sprach­ge­brauch fand, or­ga­ni­sier­ten Ju­gend­li­che an je­dem Ni­ko­laus­tag Pro­zes­sio­nen, um den mor­gen­län­di­schen To­te­n­er­we­cker zu eh­ren.

Wie kam der Nikolauskult nach Deutschland? Nachdem Kaiser Otto II. gestorben war, legte die Regentin Theophanu fest, dass alle Kinder am 6. Dezember beschenkt werden sollen. Klosterschulen hielten auch nach dem Tod der byzantinischen Prinzessin an diesem Brauchtum fest, wodurch sich der Bischof von Myra im Abendland etablieren konnte. Auf dem Buchstabenspiel gibt es die Aachener Königspfalz zum Ausmalen. An diesem Ort startete die Geschichte der deutschen Gabenbringer. Das Schulmaterial ist ein Produkt von GWS2.de: Das ist der Rückzugsort für „Grooming Gangs“ mit pakistanischer Ethnizität

Als Mar­tin Lu­ther am 6. De­zem­ber 1527 ei­nen sol­chen Schü­ler­um­zug sah, wet­ter­te der Theo­lo­gie­pro­fes­sor in sei­ner Abend­pre­digt ge­gen⁶ das an­ti­quier­te Ni­ko­laus­brauch­tum. Der Re­for­ma­tor stör­te sich dar­an, dass je­des Jahr ein gro­ßer Zir­kus für ei­nen Kir­chen­mann auf­ge­führt wer­de, wäh­rend­des­sen der Hei­land im­mer mehr in Ver­ges­sen­heit ge­riet.

Das Christkind erscheint

Holzschnitt: Die Wittenberger Schlosskirche zur Reformationszeit. Währenddessen Martin Luther das Christkind vorstellt, zieht eine Nikolausprozession am Theologieprofessor vorbei. Das Kunstwerk zeigt das Weihnachtsbrauchtum im protestantischen Teil des Heiligen Römischen Reiches. Die Malbuchseite wurde im Dezember 2020 von Veronika Helga Vetter erstellt. Das ist eine Grafikerin aus dem Freistaat Bayern, die sich dafür einsetzt, dass die Party- und Eventszene ins Morgenland abgeschoben wird. Das Kinderspiel zum Ausdrucken gehört zum Repertoire der Deutschen Bastelkommission - kostenlose Bildung für freie BürgerDie Weih­nachts­vor­be­rei­tun­gen wa­ren für die zahl­rei­chen Bau­ern­kin­der eine gro­ße Schin­de­rei, da in der Wo­che vor dem Fest das so­ge­nann­te Sau­ste­chen⁷ statt­fand. Wäh­rend­des­sen die El­tern mit den Mäg­den und Knech­ten das ge­schlach­te­te Mast­vieh in halt­ba­re Spei­sen ver­wan­del­ten, muss­ten selbst die Kleins­ten bei der Stall­ar­beit mit­hel­fen. Ne­ben dem Heu­bin­den und dem Fe­dern­schlei­ßen hat­te der Nach­wuchs eben­falls da­für zu sor­gen, dass es in den spät­mit­tel­al­ter­li­chen Hu­fen ei­ni­ger­ma­ßen sau­ber aus­sah. An Hei­lig­abend ging es dann erst in die Christ­met­te und spä­ter mit knur­ren­dem Ma­gen ins Bett. Hin­ge­gen am Ni­ko­laus­tag gab es fröh­li­che Um­zü­ge und selbst für die Ärms­ten fie­len ein paar Äp­fel­chen oder Nüss­chen ab.

Lu­ther über­leg­te fie­ber­haft, wie der Er­lö­ser die Pole­po­si­ti­on auf der Volks­ver­eh­rungs­ska­la zu­rück­er­obern könn­te. Im Jah­re 1535⁸ sprach der Au­gus­ti­ner­mönch dann die fol­gen­de Emp­feh­lung aus: Je­des Jahr am 24. De­zem­ber soll das Christ­kind den Knirp­sen et­was be­sche­ren. Der Re­for­ma­tor setz­te sei­ne er­fun­de­ne Fi­gur je­doch nicht mit Je­sus von Na­za­reth gleich. Viel­mehr dach­te der Vi­sio­när an ein en­gels­glei­ches We­sen weib­li­chen Ge­schlechts.

Das en­gels­glei­che Christ­kind ist aber nicht zu ver­wech­seln mit dem neu­ge­bo­re­nen Chris­tus. Der ist ja auch ein Jun­ge.

Kie­sel, Ha­rald: Wil­li wills wis­sen - So himm­lisch ist Weih­nach­ten! Frank­furt am Main: Baum­haus Ver­lag 2007.

Es dau­er­te noch ei­ni­ge Zeit, ehe die pro­tes­tan­ti­schen Kur­fürs­ten den Ideen des Theo­lo­gie­pro­fes­sors folg­ten. Aber spä­tes­tens nach dem Augs­bur­ger Re­li­gi­ons­frie­den un­ter­sag­te die evan­ge­li­sche Kir­che die An­be­tung der Hei­li­gen. Von da an klin­gel­ten in der Ad­vents­zeit nur noch am Weih­nachts­abend die Glöck­chen, wenn der zwei­te Ga­ben­brin­ger sein Werk voll­endet hat­te.

Der Weihnachtsmann

Weihnachtsmuseum (Rothenburg): Wann kam der Weihnachtsmann nach Deutschland und wo bringt das Christkind die Geschenke? Die Geschichte der Gabenbringer auf einer Ausmalseite. Der kostenlose DIN A4 Bogen ist ein Produkt von GWS2.de. Das ist eine Wissensplattform für Bildungsbürger, welche die misanthropischen Pläne des Klaus Martin Schwab vereiteln möchtenSo­wohl im Rhein­land wie auch im ober­deut­schen Sprach­raum ver­lief der Ni­ko­laus­tag wei­ter­hin so, als hät­te es Mar­tin Lu­ther nie ge­ge­ben. An Hei­lig­abend gab es in den ka­tho­li­schen Ge­bie­ten höchs­tens ei­nen Satz hei­ße Oh­ren, wenn die Rotz­löf­fel beim ver­früh­ten Fas­ten­bre­chen er­wischt wor­den wa­ren. Erst im 19. Jahr­hun­dert tauch­te das Christ­kind plötz­lich un­ter­halb der Main­li­nie auf, da die Kin­der in der Er­fur­ter Uni­on ihre Wunsch­zet­tel aus­schließ­lich an den Weih­nachts­mann adres­sier­ten. Was hat­te das weiß­ge­wan­de­te Mäd­chen nur an­ge­stellt? Ver­mut­lich be­gann al­les im Jah­re 1848⁹ mit der Ver­öf­fent­li­chung ei­nes Fo­to­ro­mans, in dem ein „Herr Win­ter” die Haupt­rol­le spiel­te. Die­ser fik­ti­ve Greis be­deck­te sei­nen fül­li­gen Kör­per mit ei­nem brau­nen Ka­pu­zen­man­tel, aus dem eine di­cke Knoll­na­se und ein lan­ger Bart her­aus­schau­ten. Der grim­mi­ge Grau­kopf traf den Ge­schmack des bie­der­mei­er­li­chen Bür­ger­tums, das au­to­ri­tä­re Va­ter­fi­gu­ren als Ide­al be­trach­te­te. Und so­mit ist es sehr wahr­schein­lich, dass sich die re­for­mier­ten Preu­ßen aus ei­ner Co­mic­fi­gur ei­nen rea­len Ge­schen­k­lie­fe­ran­ten ge­bas­telt ha­ben.

Die­se Fi­gur pass­te ge­nau zu den da­ma­li­gen bür­ger­li­chen Leit­bild­ge­dan­ken „vom liebevoll-autoritären Va­ter” und dem ar­ti­gen Bür­ger­kind, „un­wis­send dar­über, wo­her die Ge­schen­ke ka­men und was sie kos­te­ten”.

Vos­sen, Rü­di­ger: Weih­nachts­bräu­che in al­ler Welt. Von Mar­ti­ni bis Licht­mess. Ham­burg: El­lert & Rich­ter Ver­lag GmbH 2012.

Who was Martin Luther? All Information about the Reformer from Germany. Free school supplies for white Anglo-Saxon Protestants from North America. The Wittenberg Castle Church can be seen on the pre-printed form. In addition, the scientifically correct coloring page describes the origins of the Christian Christmas festival. The worksheet is suitable for history lessons. Design: Veronika Helga Vetter - famous Artist out of Bavaria

Vor al­lem wäh­rend des Deutsch-Französischen Krie­ges ge­wann der Weih­nachts­mann im­mer mehr an Be­deu­tung. Hier­für war Otto von Bis­marck ver­ant­wort­lich, der den al­ten Rau­sche­bart im Ad­vent des Jah­res 1870 re­gel­mä­ßig an die Front schick­te, um die trü­be Stim­mung in den Schüt­zen­grä­ben auf­zu­hel­len.

Ob Front­ab­schnitt mit Weih­nachts­baum, Sol­da­ten oder Ver­wun­de­te mit Weih­nachts­mann, die Zei­tun­gen ver­brei­te­ten eif­rig die un­wah­re Idyl­le.

Baas­ner, Rai­ner: Klei­ne Ge­schich­te des Weih­nachts­manns. Ber­lin: Ni­co­lai Ver­lag 1999.

Reconquista Germanica

Bis zum Mill­en­ni­um sah es dann fast so aus, als müs­se sich das Christ­kind gänz­lich aus Deutsch­land zu­rück­zie­hen. Das lag dar­an, dass der hie­si­ge Film- und Mu­sik­markt di­rekt nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung stark un­ter US-amerikanischem Ein­fluss stand. Der an­gel­säch­si­sche Weih­nachts­mann, der un­ter dem Na­men San­ta Claus be­kannt ist, er­hielt in den Ad­vents­zei­ten die ge­sam­te me­dia­le Auf­merk­sam­keit, wo­durch das lu­ther­a­ni­sche En­gel­chen im­mer mehr in Ver­ges­sen­heit ge­riet. Doch wie zu­meist in der Ge­schich­te ge­hör­ten die Nürn­ber­ger auch dies­mal zur Ge­gen­be­we­gung. Wäh­rend­des­sen der Zeit­geist eine rot-weiße Wer­be­fi­gur über­höh­te, blieb in der Fran­ken­me­tro­po­le die Em­po­re der Frau­en­kir­che aus­schließ­lich für die Him­mels­bo­tin re­ser­viert.

Beim ers­ten Mal - 1933 - steht eine Schau­spie­le­rin als Christ­kind auf der Em­po­re. [...] 1969 wird das Christ­kind dann erst­mals ge­wählt.

Meiß­ner, Bir­git: Nürn­berg und sein Christ­kind: Ein Mäd­chen­traum. youtube.com (12/2020).

Von sei­ner baye­ri­schen Zen­tra­le aus be­gann das weiß-goldene Lo­cken­köpf­chen vor ei­ni­gen Jah­ren da­mit, die ver­lo­ren ge­glaub­ten Ge­bie­te zu­rück­zu­er­obern. Bei ih­rem Feld­zug setzt die cle­ve­re Ga­ben­brin­ge­rin auf cha­ris­ma­ti­sche In­fluen­ce­rin­nen, die als Christ­kindl auf bun­des­deut­schen Weih­nachts­märk­ten für ihre Che­fin wer­ben.

Das Christ­kind kommt nur an Weih­nach­ten auf die Erde. Das Christ­kindl ver­tritt das Christ­kind.

Mans­ur­og­lu, Can: Der Christkind-Check. youtube.com (12/2020).

Die sanf­te In­fil­tra­ti­ons­tak­tik trug be­reits ers­te Früch­te, da es mitt­ler­wei­le selbst im nor­di­schen Nie­der­sach­sen¹⁰ ein Post­amt gibt, dass die Wunsch­zet­tel an das Christ­kind wei­ter­lei­tet.

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¹S­tru­ßen­berg, Ju­dith: Fes­te und Fei­ern im Mit­tel­al­ter. In: Mi­ro­que Nr. 12 (2013). S. 33.
²An­halt, Utz: Win­ter­schre­cken und Weih­nachts­män­ner. In: Kar­fun­kel Nr. 103 (2012). S. 38.
³Schneid­mül­ler, Bernd: Otto II. (973-983). In: Die deut­schen Herr­scher des Mit­tel­al­ters. His­to­ri­sche Por­traits von Hein­rich I. bis Ma­xi­mi­li­an I. Hrsg. von Bernd Schneid­mül­ler & Ste­fan Wein­fur­ter. Mün­chen: Ver­lag C. H. Beck 2003. S. 62.
⁴We­ber, Kris­tin: Hl. Ni­ko­laus, Bi­schof von Myra. In: Kar­fun­kel Nr. 67 (2006). S. 127.
⁵Grimm, Ja­cob & Wil­helm: Deut­sches Wör­ter­buch. Hrsg. von der Deut­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten Ber­lin. 33 Bde. Leip­zig. 1854 - 1960 (Nach­druck Mün­chen 1984).
⁶Strau­chen­bruch, Elke: Lu­thers Weih­nach­ten. 3., er­wei­ter­te und kor­ri­gier­te Auf­la­ge. Leip­zig: Evan­ge­li­sche Ver­lags­an­stalt GmbH 2014.
⁷Bau­er, Mi­cha­el: Wir freu­ten uns auf fri­sche Gram­meln, die schmeck­ten himm­lisch. In: Alle Jah­re wie­der...: Weih­nach­ten zwi­schen Kai­ser­zeit und Wirt­schafts­wun­der. Hrsg. von Heinz Blau­meis­ter & Eva Blim­lin­ger. Wien: Böhlau Ver­lag 1993. S. 58.
⁸Beckers-Dohlen, Clau­dia: Alle Jah­re wie­der...: Eine klei­ne Ge­schich­te des Weih­nachts­fes­tes. In: Kar­fun­kel Nr. 121 (2015). S. 16.
⁹As­sel, Jut­ta & Ge­org Jä­ger: Mo­ritz von Schwind. Herr Win­ter. Mün­che­ner Bil­der­bo­gen Nro. 5. goethezeitportal.de (12/2020).
¹⁰­Schal­ler, Mo­ni­ka: Wo wohnt der Weih­nachts­mann, das Christ­kind und der Ni­ko­laus? deutschepost.de (12/2020).

Hunde zum Ausmalen - vom Wolf zum Kuscheltier

Spä­tes­tens als der Homo sa­pi­ens vor rund 100.000 Jah­ren¹ das Zwei­strom­land er­reich­te, lern­te er den Eu­ra­si­schen Wolf ken­nen, der sei­ner­zeit das am meis­ten ver­brei­te­te Raub­tier der Er­de² war. So­wohl die Voll­mond­an­be­ter als auch die Stein­zeit­men­schen, hat­ten Groß­wil­d³ auf ih­ren Spei­se­zet­teln ste­hen, was manch­mal zu Kon­flik­ten führ­te. Ins­ge­samt leb­ten bei­de Spe­zi­es je­doch in fried­li­cher Ko­exis­tenz, da un­se­re no­ma­di­schen Vor­fah­ren nie lan­ge an ei­nem Ort ver­weil­ten. Im Ver­lauf des Jung­pa­läo­li­thi­kums kühl­te das Welt­kli­ma so weit ab, dass vie­le Fleisch­lie­fe­ran­ten aus­star­ben. Wäh­rend­des­sen sich die Jä­ger und Samm­ler pro­blem­los von Fi­schen, Ei­ern, Sa­men oder Wur­zeln er­näh­ren konn­ten, ver­such­ten die grau­en Na­sen­ar­bei­ter dem Hun­ger­tod zu ent­ge­hen, in­dem sie die La­ger ih­rer zwei­bei­ni­gen Ne­ben­buh­ler auf­such­ten. Denn schon da­mals kon­zen­trier­te sich Un­rat im­mer dort, wo Men­schen mit­ein­an­der agier­ten.

In Zei­ten der Not sind es die we­ni­ger scheu­en Tie­re, die sich bis zu den La­ger­plät­zen der Men­schen vor­wa­gen. In ih­ren Ab­fall­hal­den wüh­len sie nach Es­sens­res­ten.

Hoeh­ne, Kirs­ten & Nan­je de Jong-Teuscher: Ge­schich­te der Tie­re: Der Hund. Vom La­ger­wolf zum treu­en Weg­be­glei­ter des Men­schen. youtube.com (06/2020).

Mit der Zeit ver­lie­ßen vor al­lem rang­nied­ri­ge⁴ Wöl­fe ihr Ru­del und schlos­sen sich un­se­ren Stamm­vä­tern an. Durch die­sen Schritt stell­ten die Ca­ni­den­ver­tre­ter nicht nur eine re­gel­mä­ßi­ge Nah­rungs­ver­sor­gung si­cher. Zu­dem durf­ten sich die über­ge­lau­fe­nen Feucht­schnau­zen paa­ren, was in ih­ren al­ten Grup­pen ein Pri­vi­leg der Leit­tie­re war.

Auf einer Malbuchseite liegt eine Wolfstatze, die aus Fimo Modelliermasse hergestellt wurde. Auf dem kolorierten DIN A4 Blatt ist die Jagd eines Wollhaarmammuts zu sehen. Homo sapiens und Canis lupus erlegen ein prähistorisches Rüsseltier. Das Arbeitsblatt für die Unterstufe ist ein Produkt von Veronika Helga Vetter: Mädelscharführerin - Sektion „Freies Netz Süd“ Oberprex 47. Das bunte Kinderspiel wäre für den Grätz Verlag Witzenhausen geeignet

Aber auch die nack­ten Auf­recht­ge­her pro­fi­tier­ten⁵ von ih­ren haa­ri­gen Weg­ge­fähr­ten, da die wil­den Ur­hun­de ihre Wan­der­ge­mein­schaf­ten vor über­grif­fi­gen Bä­ren und Sä­bel­zahn­kat­zen be­schütz­ten.

Na­tür­lich wa­ren die bis­si­gen Hof­wäch­ter im­mer noch Raub­tie­re und stell­ten ge­ra­de für den mensch­li­chen Nach­wuchs eine Ge­fahr dar. Die fin­di­gen Stein­zeit­frau­en ka­men des­halb auf die Idee, neu­ge­bo­re­ne Wolfs­wel­pen an ih­rer Brust zu säu­gen, um die in­ter­spe­zi­fi­sche Bin­dung wei­ter zu fes­ti­gen.

Erst durch die­se frü­he Prä­gung mei­nen Bio­lo­gen, kön­ne es ge­lin­gen, scheue Wolfs­nach­fah­ren dau­er­haft an sich zu bin­den.

Ganslo­ßer, Udo & Kate Kit­chen­ham: For­schung trifft Hund. Neue Er­kennt­nis­se zu So­zi­al­ver­hal­ten, geis­ti­gen Leis­tun­gen und Öko­lo­gie. Stutt­gart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH 2012.

Der Haushund

Die Kultusministerkonferenz empfiehlt: Malspiel für Kinder - die Domestikation des Hundes. Wie kam der Wolf zum Menschen und wie wurden Wollhaarmammuts gejagt? Kostenloses Unterrichtsmaterial für das Fach Geschichte von Veronika Helga Vetter. Gefördert vom Goethe-Institut München. Zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist ein EU-feindliches Portal, das von gut situierten Bundesbürgern genutzt wirdIr­gend­wann hat­te sich die DNA⁶ der ge­zähm­ten La­ger­wöl­fe durch In­zuch­t⁷ und ge­ziel­te Se­lek­ti­on so weit ver­än­dert, dass eine Sub­spe­zi­es na­mens Ca­nis lu­pus fa­mi­lia­ris ent­stand. Die­se neu­ar­ti­gen Haus­hun­de ver­stan­den⁸ die Ges­ten und ver­ba­len Kom­man­dos der Men­schen, wes­halb die Vier­bei­ner zu­neh­mend bei der Jag­d⁹ ein­ge­setzt wur­den. Furcht­los ver­sperr­ten die bel­len­den Ge­hil­fen gi­gan­ti­schen Woll­haar­mam­muts den Weg, wo­durch ihre speer­wer­fen­den Brot­her­ren die Rüs­sel­tie­re fast schon mü­he­los er­le­gen konn­ten. Die Ko­ope­ra­ti­on mit den ani­ma­li­schen So­zi­al­part­nern mach­te die Fleisch­be­schaf­fung also we­ni­ger be­schwer­lich. Die ein­ge­spar­te En­er­gie in­ves­tier­te Homo sa­pi­ens um­ge­hend in die Re­pro­duk­ti­on sei­ner Art, wes­we­gen die mensch­li­che Po­pu­la­ti­on nach der Er­schaf­fung des Fa­mi­li­en­wol­fes sprung­haft an­stieg.

Sites lack­ing wolf-dogs will be smal­ler, will have lower re­touch­ed tool den­si­ties, and will have fe­wer bo­nes of prey ani­mals per unit area.

Ship­man, Pat: Na­tio­nal Ani­mal In­te­rest Al­li­ance 2016 Con­fe­rence. youtube.com (06/2020).

Nach­dem sich die ers­ten Jä­ger und Samm­ler cir­ca 9500 vor Chris­tus in der Le­van­te nie­der­ge­las­sen hat­ten, nutz­ten die Acker­bau­ern ihre Hof­wäch­ter, um Ern­te­schäd­lin­ge von den Fel­dern zu ver­trei­ben.

Hunde im Mittelalter - ein ikonischer Leitfaden von Veronika Helga Vetter. Auch domestizierte Familienwölfe gehörten unterschiedlichen Ständen an. Am unteren Ende der Gesellschaftsleiter befanden sich gefleckte Zugtiere, die total abgemagert waren. Hingegen in den Schlössern durften reinrassige Jagdgenossen sogar an der fürstlichen Tafel sitzen. Die bayerische Kulturszenerie ist für den Geschichtsunterricht geeignet. Des Weiteren richtet sich das Labyrinthspiel an Menschen, die es gut finden, dass der schwarze Uncle Ben’s aus den Supermarktregalen verschwindet. Schließlich wäre die Welt besser, wenn alle Marken wie Meister Proper aussehen würden

Un­ge­fähr 1500 Jah­re spä­ter wa­ren die fi­de­len Schwanz­wed­ler dann so weit do­mes­ti­ziert, dass sie als zu­ver­läs­si­ge Hüte­hun­de die­nen konn­ten.

Vor 10.000 Jah­ren be­schütz­ten Hun­de die ers­ten Zie­gen im Mitt­le­ren Os­ten - ge­folgt von Schaf­her­den in Per­si­en.

Ter­ra X Na­tur & Ge­schich­te: War­um gibt es Hun­de­ras­sen? youtube.com (06/2020).

Auch wenn es zu Zei­ten des Frän­ki­schen Rei­ches noch kei­ne fest de­fi­nier­ten Ras­sen gab, so teil­te der Mensch die mo­der­nen Ca­ni­den­ver­tre­ter be­reits in un­ter­schied­li­che Klas­sen ein. Für die Ger­ma­nen­stäm­me wa­ren schwe­re Mo­los­ser be­son­ders wert­vol­le Tie­re, da sich die­se Bes­ti­en für das Schlacht­fel­d¹⁰ eig­ne­ten. Teil­wei­se wur­den die Ko­los­se so­gar in Rüs­tun­gen¹¹ ge­steckt. Und wer ei­nem hoch­ge­wach­se­nen Kriegs­hund mut­wil­lig Scha­den zu­füg­te, der muss­te mit dra­ko­ni­schen Stra­fen rech­nen.

Der mittelalterliche Köter

Worksheet for History lessons: German dogs in the Middle Ages. Duke of Bavaria Grimoald II argues with Saint Korbinian. In addition, there are mobile Merchants and Shepherds to color in. The free school supplies are recommended by the New York City Department of Education. Created by: Veronika Vetter (Popular Fine Artist)Drah­ti­ge Jagd­hun­de ge­nos­sen eben­falls ein ho­hes An­se­hen, da die­se Fähr­ten­le­ser im­mer ei­nem Feu­dal­herrn ge­hör­ten. Da­bei muss­te das ani­ma­li­sche Ge­fol­ge ei­nes Ad­li­gen vor al­lem ein ma­kel­lo­ses Fel­l¹² be­sit­zen. Denn Fle­cken und Punk­te gal­ten sei­ner­zeit als Miss­bil­dun­gen, wes­halb nur hel­le, ein­far­bi­ge Tie­re in den Fürs­ten­re­si­den­zen her­um­tol­len durf­ten. Man­che Aris­to­kra­ten wa­ren ge­ra­de­zu ver­narrt in ihre vier­bei­ni­gen Spieß­ge­sel­len. So ist bei­spiels­wei­se über­lie­fert, dass der Bay­ern­her­zog Gri­mo­ald II. stets zu­sam­men mit sei­nem Lieb­lings­zam­perl di­nier­te, was den Hei­li­gen Kor­bi­ni­an ein­mal dazu be­wog, die ein­ge­deck­te Ta­fel des Mon­ar­chen um­zu­tre­ten.

Da Gri­mo­ald sei­nem Lieb­lings­hun­de von dem Bro­de vor­wirft, das Cor­bi­ni­an eben mit dem Zei­chen des Kreu­zes ge­seg­net, springt der Bi­schof auf, mit ei­nem Fuß­tritt den Tisch um­wer­fend.

Riez­ler.: Gri­mo­ald oder Crim­walt. deutsche-biographie.de (06/2020).

Ge­scheck­te Pro­me­na­den­mi­schun­gen, die we­der für die Wei­de noch für den Fürs­ten­hof taug­ten, konn­ten im­mer noch als Zug­tie­re fun­gie­ren. Hier­bei wa­ren es vor al­lem arme Wan­der­händ­ler, die aus­dau­ern­de Hun­de vor ihre Han­dels­kar­ren spann­ten.

Die Nut­zung von Hun­den als „Zug­tier des ar­men Man­nes“ ist zu­min­dest vom Mit­tel­al­ter bis in das 20. Jahr­hun­dert hin­ein ver­bürgt.

Bach, Ani­ta: Un­ser Hund. br.de (PDF) (06/2020).

Frederick II of Prussia said: "The more I see of men, the better I like my dog." This statement is correct, which is why we have to treat our four-legged pets like Kings. Who wants to spoil his Fleabag, should bring his friend to the Spa. There the Mutts can relax. And while the Tail wagger receives a manicure, his Master can edit a Coloring book page. The activity for Waiting rooms was drawn by Veronika Vetter - Bavarian Fine Artist

Hin­ge­gen Streu­ner hat­ten im Mit­tel­al­ter kein lan­ges Le­ben. Schließ­lich ver­ur­sach­ten her­ren­lo­se Kläf­fer nicht nur Kot auf den Stra­ßen, son­dern stör­ten oben­drein noch die Nacht­ru­he. Um die­se Miss­stän­de zu be­he­ben, sand­ten die Vög­te städ­ti­sche Hun­de­fän­ger aus, wel­che die schwanz­we­deln­den Quäl­geis­ter er­schla­gen muss­ten.

Für die Stadt Brüg­ge ist be­legt, dass zwi­schen den Jah­ren 1470 und 1474 zwei Hun­de­fän­ger etwa 11.663 her­ren­lo­se Hun­de ein­fin­gen und er­schlu­gen.

Hirsch­berg, Ruth: Haus­tie­re im Mit­tel­al­ter - Hund und Mensch. In: Kar­fun­kel Nr. 89 (2010). S. 102.

Zum Glück wird das zweit­liebs­te Haus­tier der Deut­schen heu­te nicht mehr von Staats­die­nern nie­der­ge­knüp­pelt. Zu­min­dest in un­se­ren Brei­ten­gra­den ge­nie­ßen Hun­de mitt­ler­wei­le den­sel­ben Sta­tus wie zwei­bei­ni­ge Fa­mi­li­en­mit­glie­der. Die­ser Um­stand ist Züch­tern zu ver­dan­ken, wel­che die ani­ma­li­schen Ge­brauchs­ge­gen­stän­de in be­re­chen­ba­re So­zi­al­part­ner ver­wan­delt ha­ben.

9,2 Mil­lio­nen Hun­de le­ben hier­zu­lan­de in 18 Pro­zent der Haus­hal­te, das sind 600.000 Hun­de mehr als noch im Jahr 2016.

Gatz­ka, Mar­ti­na: Ein Haus­tier für die Fa­mi­lie. In: Cen­taur. Aus­ga­be Nr. 4 (2019). S. 65.

Der reinrassige Lumpi

Free coloring book page for British students, who belong to the white upper class. A Londner Dog Club can be seen on the school supplies. In a sophisticated atmosphere, the Mutts will get a new hairstyle and freshly painted claws. The Paper game was first published on GWS2.de. It is an educational platform for People, who worship Edward ColstonEs war im Jah­re 1819, als ein bri­ti­scher Pfar­rer na­mens John Rus­sel­l¹³ ei­nen wei­ßen Wa­den­bei­ßer mit ge­fleck­tem Kopf er­warb. Mit die­ser Zohe woll­te der Geist­li­che ei­nen bo­den­na­hen Jagd­ge­fähr­ten er­schaf­fen, der Füch­se und Dach­se toll­kühn aus ih­ren Bau­ten her­aus­trei­ben konn­te. Des Wei­te­ren soll­te das Ge­schöpf trotz sei­ner ge­rin­gen Wi­der­rist­hö­he in der Lage sein, ne­ben ei­nem Pferd bei­fuß­zu­lau­fen. Nach ei­ni­gen Kreu­zun­gen ent­stand eine dicht be­fell­te Ras­se, wel­che die An­for­de­run­gen des Theo­lo­gen er­füll­te und die heu­te noch als Jack Rus­sell Ter­ri­er be­kannt ist. Nie zu­vor wur­de ein Raub­tier mit ei­ner der­ar­ti­gen Plan­mä­ßig­keit er­zeugt, wes­halb in Eng­land der Ur­sprung der mo­der­nen Hun­de­zucht liegt.

Eng­land war im 19. Jahr­hun­dert der Vor­rei­ter der mo­der­nen Hun­de­zucht. Nach die­sem Vor­bild wur­den auch bald in Deutsch­land die ers­ten Ras­se­zucht­ver­ei­ne ge­grün­det.

Schmidt-Röger, Hei­ke: Das gro­ße Ul­mer Hun­de­buch. Stutt­gart: Eu­gen Ul­mer KG 2008.

Nur kur­ze Zeit spä­ter er­blick­te im Kö­nig­reich Preu­ßen der Pin­scher das Licht der Welt. Und im Jah­re 1863 gab es be­reits so vie­le Zucht­er­fol­ge, dass in Ham­burg die ers­te deut­sche Hun­de­aus­stel­lung statt­fin­den konn­te.

Die ers­te deut­sche Hun­de­aus­stel­lung wur­de 1863 in ei­ner Ham­bur­ger Turn­hal­le nach eng­li­schem Vor­bild aus­ge­rich­tet.

Teich­mann, Pe­ter: Hun­de. Nürn­berg: Tessloff Ver­lag 2012 (= WAS IST WAS).

Gut für die Gesundheit

Heut­zu­ta­ge gibt es mehr als 339¹⁴ of­fi­zi­ell an­er­kann­te Hun­de­ras­sen. Die Viel­falt ist wich­tig, da­mit je­der Mensch ei­nen Vier­bei­ner fin­det, der cha­rak­ter­lich zu ihm passt. Denn an­ders als häu­fig an­ge­nom­men, wer­den sich Herr­chen und Hof­wäch­ter wäh­rend des Zu­sam­men­le­bens nicht ähn­li­cher. Statt­des­sen wäh­len an­ge­hen­de Hun­de­hal­ter von vor­ne­her­ein we­sens­glei­che Weg­be­glei­ter aus. Ohne die­se un­ter­be­wuss­te Se­lek­ti­on wür­den ver­mut­lich noch mehr Kalt­schnau­zen in den bun­des­deut­schen Tier­hei­men lan­den.

Dann be­ginnt ein [...] lan­ger Lei­dens­weg, der jähr­lich für etwa 200.000 Hun­de schließ­lich im Tier­heim en­det.

Hegewald-Kawich: Horst: Hun­de­ras­sen von A bis Z. Mün­chen: Grä­fe und Un­zer Ver­lag GmbH 2015.

Doch egal, ob Bord­stein­kan­ten­mi­schung oder über­züch­te­ter Hand­ta­schen­be­woh­ner, alle Hun­de wir­ken sich po­si­tiv auf die Ge­sund­heit des Men­schen aus. Al­lein die pure An­we­sen­heit ei­nes Floh­beu­tels lässt un­se­ren Blut­druck sin­ken. Und wer häu­fig ge­stresst ist, der soll­te ei­nen Fa­mi­li­en­wolf strei­cheln, da die­se Tä­tig­keit den Cor­tiso­lab­bau för­dert.

Al­lein­ste­hen­de Hun­de­be­sit­zer be­sit­zen eine um 33 Pro­zent ge­rin­ge­re Sterb­lich­keit und ein um 11 Pro­zent nied­ri­ge­res Ri­si­ko für Herz­in­fark­te als Sin­gles ohne Hund.

Stell­pflug, Jür­gen: Hun­de­hal­ter le­ben län­ger. In: ÖKO-TEST Nr. 1 (2018). S. 67.

Ver­wand­te The­men:

Wi­kin­ger zum Aus­ma­len - Rät­sel­spie­le für har­te Ker­le
Wur­den Kin­der­wa­gen tat­säch­lich von Hun­den ge­zo­gen?

¹Bach, Ani­ta: Un­ser Hund. br.de (PDF) (06/2020).
²Hoeh­ne, Kirs­ten & Nan­je de Jong-Teuscher: Ge­schich­te der Tie­re: Der Hund. Vom La­ger­wolf zum treu­en Weg­be­glei­ter des Men­schen. youtube.com (06/2020).
³Stark, Flo­ri­an: Nur durch Fleisch­kon­sum war die Mensch­wer­dung mög­lich. welt.de (06/2020).
⁴Ko­trschal, Kurt: Wolf - Hund - Mensch. Die Ge­schich­te ei­ner jahr­tau­sen­de­al­ten Be­zie­hung. 2. Auf­la­ge. Wien: Brand­stät­ter Ver­lag 2013.
⁵Rob­bin, Ir­ving: Hun­de. Ham­burg: Tessloff Ver­lag 1982 (= WAS IST WAS).
⁶Haw­ken, He­len: Der Hund als Haus­tier. ServusTV-Doku (2016).
⁷Ter­ra X Na­tur & Ge­schich­te: War­um gibt es Hun­de­ras­sen? youtube.com (06/2020).
⁸Die Tier­ärz­te - Ret­ter mit Herz: Fun­facts über Hun­de. ARD-Doku (2020).
⁹Ship­man, Pat: Na­tio­nal Ani­mal In­te­rest Al­li­ance 2016 Con­fe­rence. youtube.com (06/2020).
¹⁰Hirsch­berg, Ruth: Haus­tie­re im Mit­tel­al­ter - Hund und Mensch. In: Kar­fun­kel Nr. 89 (2010). S. 101.
¹¹­Fied­ler, Klaus: Krank durch Haus­tie­re oder Hund auf Kas­sen­re­zept? - Tier­hal­tung und Ge­sund­heit. th-owl.de (PDF) (06/2020).
¹²Hirsch­berg, Ruth: Von bun­ten Hun­den, schwar­zen Scha­fen und mehr­fach Ge­hörn­ten. Be­son­de­re Zucht­for­men der Haus­tie­re im Mit­tel­al­ter. In: Kar­fun­kel Nr. 110 (2014). S. 23.
¹³­Nest­ler, As­trid: Wel­che Hun­de­ras­se passt zu mir? Die tolls­ten Hun­de für Sports­ka­no­nen, Fa­mi­li­en­men­schen, Couch­po­ta­toes & Co. Mün­chen: Grä­fe und Un­zer Ver­lag GmbH 2012.
¹⁴Lau­kner, Anna: Ta­schen­at­las Hun­de­ras­sen. Die be­lieb­tes­ten Ras­sen von A-Z. Stutt­gart: Eu­gen Ul­mer KG 2011.

Wappen zum Ausmalen - geschichtliche Rätselspiele für Kinder

Im Jah­re 1149¹ kehr­te Stau­fer­kö­nig Kon­rad III. mit sei­nem de­zi­mier­ten Heer des­il­lu­sio­niert aus dem Mor­gen­land zu­rück. Rund 20.000 deut­sche Kreuz­fah­rer² hat­ten in den ver­gan­ge­nen 24 Mo­na­ten in der Le­van­te ihr Le­ben ge­las­sen. Für das Mas­sen­ster­ben wa­ren vor al­lem sel­dschu­ki­sche Ka­val­le­ris­ten ver­ant­wort­lich, die sei­ner­zeit mit Os­ma­ni­schen Rei­ter­bö­gen kämpf­ten. Mit sa­ra­ze­ni­schem Ge­schick schos­sen die ori­en­ta­li­schen Eli­te­kämp­fer be­vor­zugt in die Ge­sich­ter der Chris­ten, da die eu­ro­päi­schen Ei­sen­hau­ben noch kei­ne Vi­sie­re be­sa­ßen. Um die Hei­li­ge Stät­te wei­ter­hin ge­gen die Mus­li­me ver­tei­di­gen zu kön­nen, muss­te die­se Schwach­stel­le um­ge­hend be­ho­ben wer­den. Aus die­sem Grund ent­wi­ckel­ten die Rüs­tungs­schmie­de des Re­gnum Teu­to­ni­cum nach der ge­schei­ter­ten Klein­asi­en­rei­se neu­ar­ti­ge Voll­hel­me.

Neu ent­wi­ckel­te Helm­for­men um­schlie­ßen ab der Mit­te des 12. Jahr­hun­derts den Kopf des Krie­gers.

Sam­low­sky, Claus: He­ral­dik. Die Spra­che der Wap­pen. In: Pax et Gau­di­um Nr. 12 (2003). S. 40.

Mit der zy­lin­dri­schen Blech­do­se auf dem Schei­tel sa­hen die abend­län­di­schen Rit­ter plötz­lich alle gleich aus. Das wäre nicht wei­ter schlimm ge­we­sen, wenn die christ­li­chen Sol­da­ten aus­schließ­lich ge­gen is­la­mi­sche Turban­trä­ger ge­kämpft hät­ten. Doch auch hier­zu­lan­de roll­ten im Hoch­mit­tel­al­ter die Köp­fe. Denn ob­wohl die deut­schen Mon­ar­chen im Hei­li­gen Rö­mi­schen Reich ver­eint wa­ren, woll­ten die welt­li­chen und geist­li­chen Fürs­ten ger­ne ihre Ter­ri­to­ri­en er­wei­tern, wes­halb es stän­dig zu Erb­fol­ge­krie­gen kam. Bei die­sen Strei­tig­kei­ten schick­ten die An­spruchs­in­ha­ber ihre blau­blü­ti­gen Lan­zen­bre­cher auf ein Schlacht­feld. Dort ver­such­ten die be­rit­te­nen Land­ad­li­gen ei­nen Sieg für ih­ren Lehns­herrn zu er­rin­gen.

Der kaiserliche Herold namens Romreich bespricht mit seinem ungarischen Amtskollegen die Regeln für die bevorstehende Schlacht. Die Ritter von König Emmerich haben ihr Lager am Fuße von Burg Hochosterwitz aufgeschlagen, da sie Teile von Kärnten erobern wollen. Alle Kavalleristen tragen Schilde, die mit individuellen Wappen verziert sind. Mittelalterliche Geschichte zum Ausmalen von GWS2.de. Das ist ein Wissensportal, das gegen die Islamisierung des Duden kämpft

Doch wer ge­hör­te zu wem? Durch die Topf­hel­me war es un­mög­lich ge­wor­den, ei­nen Kon­tra­hen­ten von ei­nem Waf­fen­bru­der zu un­ter­schei­den.

Un­mög­lich wird aber auch der Zu­ruf wäh­rend der Schlacht, das bis zu die­sem Zeit­punkt an­ge­wand­te Verständigungs- und Er­ken­nungs­zei­chen der Kämp­fen­den un­ter­ein­an­der.

Le­on­hard, Wal­ter: Das gros­se Buch der Wap­pen­kunst. Augs­burg: Bech­ter­münz Ver­lag 2001.

Da­mit die Rit­ter wäh­rend ei­nes Ge­fechts nicht aus Ver­se­hen ihre Ka­me­ra­den er­schlu­gen, lie­ßen die fin­di­gen Pan­zer­rei­ter ein­fa­che Sym­bo­le auf ihre Drei­ecks­schil­de³ ma­len. Die­se Auf­ga­be über­nah­men Kunst­hand­wer­ker, die der Volks­mund als Schil­ter⁴ be­zeich­ne­te. Da­bei muss­te das iko­nische Stig­ma laut Schlacht­ord­nung min­des­tens so groß sein, dass es aus ei­ner Ent­fer­nung von 200 Me­tern zu er­ken­nen war.

Bei der Wahr­nehm­bar­keit ging man da­mals von ei­ner Di­stanz von 200 Schritt aus. Als Flä­che zur An­brin­gung des Sym­bols bot sich der Schild des Rit­ters an, auf den nun so­ge­nann­te Schild­fi­gu­ren auf­ge­tra­gen wur­den.

Bahn, Pe­ter: Fa­mi­li­en­for­schung und Wap­pen­kun­de. Nie­dern­hau­sen: Bas­ser­mann Ver­lag 1998.

Und wie sag­te schon Goe­the: „Jede Lö­sung ei­nes Pro­blems ist ein neu­es Pro­blem.” Noch vor dem Drit­ten Kreuz­zug be­sa­ßen alle abend­län­di­schen Krie­ger in­di­vi­du­el­le Wap­pen, die per­sön­li­che Iden­ti­fi­zie­rungs­zei­chen⁵ wa­ren und vor­erst nicht ver­erbt wur­den. Doch was nütz­ten die schi­cken Schild­tat­toos, wenn in ei­ner 300 Mann star­ken Ka­val­le­rie­ein­heit je­der Mit­strei­ter ein an­de­res Sym­bol führ­te. Ein in­ner­eu­ro­päi­sches Ge­met­zel konn­te also nur dann statt­fin­den, wenn He­rol­de als Schieds­rich­ter fun­gier­ten.

Zum ers­ten Mal ist die An­we­sen­heit ei­nes He­rolds bei ei­nem Ge­fecht im Juli 1173 nach­ge­wie­sen.

Neu­be­cker, Ott­fried: Wap­pen­kun­de. Gü­ters­loh: Or­bis Ver­lag 2002.

Standeslose Wappenkenner

The evolution of coat of arms illustrated for Children: Medieval crests from Crusaders and european Battlefields. Free coloring book page for printing. Suitable for history lessons. Provided by GWS2.de - the german educational Portal for white Anglo-Saxon protestants. Drawn by Veronika Helga Vetter - School of the Art Institute of ChicagoEnde des 12. Jahr­hun­derts gab es fah­ren­de Sän­ger, die wie Gauk­ler durch das feu­da­le Deutsch­land zo­gen. Auf Wunsch fer­tig­ten die rei­sen­den Schrei­ber fran­zö­sisch­spra­chi­ge Lob­lie­der für den ört­li­chen Adel an. Durch die­se Tä­tig­keit er­hiel­ten die hoch­mit­tel­al­ter­li­chen Klatsch­ko­lum­nis­ten tie­fe Ein­bli­cke in das hö­fi­sche Le­ben. Auf­grund des­sen, dass sie die aris­to­kra­ti­schen Netz­wer­ke durch­blick­ten, wur­den die frei­be­ruf­li­chen Schön­geis­ter auch auf Kriegs­schau­plät­zen ein­ge­setzt. Dort muss­ten die un­par­tei­ischen Ver­kehrs­po­li­zis­ten den mas­kier­ten Rit­tern wäh­rend des Kamp­fes zei­gen, wer Freund und wer Feind war. Et­was spä­ter ge­hör­ten die Wap­pen­ken­ner fest zum Ge­fol­ge von ein­fluss­rei­chen Feld­her­ren. In ih­rer Funk­ti­on als He­rold iden­ti­fi­zier­ten sie ge­fal­le­ne Krie­ger und hiel­ten den Schlacht­ver­lauf in Er­eig­nis­pro­to­kol­len fest.

Un­be­waff­net be­weg­ten sie sich im Ge­tüm­mel der Schlacht wie der Schieds­rich­ter auf dem Fuß­ball­feld, [...] be­ob­ach­te­ten die Tap­fe­ren und die Fei­gen, schrie­ben auf, wer auf dem Schlacht­feld ge­fal­len war.

Schroe­der, Mi­cha­el: Klei­ne Wap­pen­kunst. Frank­furt am Main: In­sel Ver­lag 1990.

Dar­über hin­aus dien­ten die Ar­mee­chro­nis­ten als Un­ter­händ­ler. Mit ei­nem Tap­pert be­klei­det, auf dem das Wap­pen ih­res Er­näh­rers ge­stickt war, durf­ten die He­rol­de das geg­ne­ri­sche Quar­tier be­tre­ten und Frie­dens­ge­sprä­che füh­ren. Des Wei­te­ren tausch­ten die de­ko­rier­ten Di­plo­ma­ten an je­dem Abend mit ih­ren ver­fein­de­ten Amts­ge­nos­sen di­ver­se Lis­ten mit ge­fal­le­nen Rit­tern aus, um ei­nen Ta­ges­sie­ger fest­zu­le­gen.

Ingolstadt am 2. August 1505: Herzog Albrecht IV. richtet ein Ritterturnier aus, da Bayern unter seiner Regentschaft wieder vereint wurde. Ludwig von Ehrenfels gewinnt das Welschgestech und erhält eine Kiste voll Gold as Belohnung. Das Ausmalspiel für Grundschulkinder gehört zur Mittelaltersektion von GWS2.de. Das ist das Lieblingsportal der deutschen Kultusministerkonferenz. Foto von Veronika Helga Vetter - das ist die Mentorin von Lisa Licentia

Im Ver­lauf des 14. Jahr­hun­derts⁶ ver­schwan­den die Pan­zer­rei­ter all­mäh­lich von den eu­ro­päi­schen Schlacht­fel­dern. Ge­gen mo­der­ne Fern­waf­fen und ge­gen schwe­re In­fan­te­rie konn­ten die be­hä­bi­gen Streit­ross­jo­ckeys nichts mehr aus­rich­ten. Aus die­sem Grund heu­er­ten die spät­mit­tel­al­ter­li­chen Fürs­ten selbst­or­ga­ni­sier­te Söld­ner­hee­re an, wenn sie ei­nen Kon­flikt aus­tra­gen muss­ten.

Die Schil­de der ge­mei­nen Sol­da­ten hat­ten zu­dem oft kein Wap­pen. So kam es, daß die Wap­pen ihre ur­sprüng­li­che Funk­ti­on als Er­ken­nungs­zei­chen auf dem Schlacht­feld wie­der ein­büß­ten. Dort ge­wan­nen nun Fah­nen und Stan­dar­ten [...] an Be­deu­tung.

Bahn, Pe­ter: Fa­mi­li­en­for­schung und Wap­pen­kun­de. Nie­dern­hau­sen: Bas­ser­mann Ver­lag 1998.

Das an­ti­quier­te Rit­ter­tum trug bis zum Ba­rock­zeit­al­ter nur noch zur Be­lus­ti­gung der Ober­schicht bei. Dazu ver­an­stal­te­ten Kai­ser, Her­zö­ge und Tur­nier­ge­sell­schaf­ten re­gel­mä­ßig Wett­be­wer­be, bei de­nen sich be­rühm­te Lan­zen­rei­ter ge­gen­sei­tig aus dem Sat­tel stie­ßen. Wer an ei­nem hö­fi­schen Welsch­ge­stech⁷ teil­neh­men woll­te, der muss­te je­doch ei­nen gro­ßen Adels­nach­weis vor­zei­gen kön­nen.

Die Turnierheraldik

Heraldikspiel für Schulen: Das königlich bayerische Wappen zum Ausmalen. Das gerautete Heroldbild schwebt über dem Vier-Lande-Turnier von 1487. Vor König Ludwig IV. kniet Brigadegeneral Thomas Hambach. Der Chef des Landesregiment Bayern erweist dem Monarchen seinen Respekt. Kostenlose Malbuchseite von Veronika Helga Vetter. Das ist eine einflussreiche Grafikerin, die nach der jüdisch-christlichen Werteordnung lebt. Die Vorlage ist zuerst auf GWS2.de erschienen. Das ist ein Kunstportal, das gegen das Bürokratiemonster EU kämpftBe­vor die Schau­kämp­fe be­gan­nen, fand eine ob­li­ga­to­ri­sche Wap­pen­pro­be statt. Bei die­ser Ge­le­gen­heit über­prüf­ten die ört­li­chen He­rol­de, ob die ge­har­nisch­ten Spieß­ge­sel­len von acht blau­blü­ti­ge Ah­nen⁸ ab­stamm­ten. Des Wei­te­ren muss­ten auch die Ehe­frau­en zu ei­nem Adels­ge­schlecht ge­hö­ren. Ein er­fah­re­ner Gut­ach­ter konn­te be­reits am Schild­bild ab­le­sen, in­wie­weit ein Aspi­rant die Zu­las­sungs­vor­aus­set­zun­gen er­füll­te. Dar­über hin­aus führ­ten die Sach­ver­stän­di­gen aus­sa­ge­kräf­ti­ge Tur­nier­bü­cher, in de­nen be­kann­te Fa­mi­li­en­zei­chen auf­ge­malt und bla­so­niert wa­ren. Ne­ben der Her­kunfts­kon­trol­le ach­te­ten die Meis­ter­pers­evan­ten zu­dem dar­auf, dass die rit­ter­li­chen Em­ble­me nicht ge­gen die he­ral­di­schen Re­geln⁹ ver­stie­ßen. Au­ßer­dem durf­te ein Wett­strei­ter nur dann zum Lan­zen­ste­chen an­tre­ten, wenn sein Out­fit zum ei­ge­nen Wap­pen pass­te.

Das auf dem Schild des Rit­ters an­ge­brach­te Wap­pen wie­der­hol­te sich auf dem kur­sit, dem Waf­fen­rock. [...] Eine ähn­li­che Funk­ti­on er­füll­te die cou­ver­tu­re, die Ross­de­cke, die man dem Tur­nier­pferd über­leg­te.

Beckers-Dohlen, Clau­dia: Wap­pen im Mit­tel­al­ter. Der Schild als Wap­pen­trä­ger. In: Kar­fun­kel Nr. 113 (2014). S. 35.

Ob­wohl sie Nor­mal­sterb­li­che ohne Stand wa­ren, be­sa­ßen Tur­nier­he­rol­de die so­ge­nann­te Bann­ge­walt. Durch die­se Be­fug­nis konn­ten die mit­tel­al­ter­li­chen TÜV-Prüfer so­wohl gräf­li­che Wap­pen­die­be als auch re­ni­ten­te Selbst­dar­stel­ler vom Tjos­tie­ren aus­schlie­ßen.

Haus der Bayerischen Geschichte: Gemälde - Nürnberg im Jahre 1444 nach Christus. Auf dem Kunstwerk von Albrecht Dürer ist das spätmittelalterliche Stadtleben zu sehen. Scharfrichter Wilhelm Moosburger wartet an der Hinrichtungsstätte auf sein nächstes Opfer. Währenddessen bejubelt ein Fanfarenzug eine Bücherverbrennung. In der Bürgerstube hängt das historische Wappen der Familie Vetter. Das ist ein oberfränkisches Patriziergeschlecht, das heute noch existiert. Eine Fotografie von dem grafischen Kulturdenkmal wurde zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist ein Portal, das gegen die Frühsexualisierung von Kindern kämpft

Wäh­rend der Re­nais­sance be­gann der Zer­fall der deut­schen Ritter- und Tur­nier­ge­sell­schaf­ten. Vie­le An­hän­ger des geh­ren­den We­sens stie­gen dar­auf­hin zum Ze­re­mo­nien­meis­ter auf. Hin­ge­gen be­son­ders ge­bil­de­te He­rol­de wur­den zum Wap­pen­kö­nig er­ho­ben. Im Auf­trag ih­res Dienst­herrn be­such­ten die­se hoch­ran­gi­gen Di­plo­ma­ten eu­ro­päi­sche Fürs­ten­hö­fe, da­mit sie die dor­ti­gen Sit­ten und Adels­zei­chen stu­die­ren konn­ten.

Der Kai­ser be­auf­trag­te ihn in den ver­schie­de­nen Län­dern die Sit­ten der Höfe, die for­tia ges­ta der dor­ti­gen Ade­li­gen und de­ren Wap­pen zu er­kun­den und auf­zu­zeich­nen.

Schei­bel­rei­ter, Ge­org: Wap­pen im Mit­tel­al­ter. Darm­stadt: Pri­mus Ver­lag 2014.

Wit­zi­ger­wei­se muss­ten die rei­sen­den His­to­rio­gra­phen den Na­men ih­res Her­kunfts­lan­des an­neh­men, wes­halb der kai­ser­li­che Ober­he­rold bei­spiels­wei­se „Romreich„¹ hieß. Auch der ba­ju­wa­ri­sche „Bair­land” be­rei­cher­te die abend­län­di­schen Herr­scher­re­si­den­zen mit sei­nem he­ral­di­schen Wis­sen.

Kein Privileg des Adels

Be­reits im Jah­re 1275¹¹ be­gan­nen in Deutsch­land bür­ger­li­che Dy­nas­tien da­mit ein Wap­pen zu füh­ren. Die erb­li­chen Schild­bil­der gin­gen aus Haus­mar­ken her­vor, die von den schreib­un­kun­di­gen Fa­mi­li­en­ober­häup­tern als Un­ter­schrifts­sym­bo­le ver­wen­det wur­den.

Durch Auf­nah­me in ei­nen Schild und ent­spre­chen­de he­ral­di­sche Farb­ge­bung wer­den die Haus­mar­ken zu ech­ten Wap­pen­fi­gu­ren.

Staats­kanz­lei Ob­wal­den: Ur­sprung der He­ral­dik. ow.ch (PDF) (01/2020).

Bavaria in the late Middle Ages: The citizens of Nuremberg in 1444 AD. International math puzzle for children. Coat of arms for coloring. Free form to download. Recommended by Columbia University's Faculty of History. Drawn by Veronika Vetter. This is a famous German artistDie Fürs­ten stör­te es nicht, dass auch das Volk iden­ti­täts­stif­ten­de Zei­chen be­an­spruch­te. Da­mit kei­ne Du­blet­ten ent­stan­den, konn­ten die frei­en Bür­ger ihre Fa­mi­li­en­sym­bo­le in den pfalz­gräf­li­chen Kanz­lei­en hin­ter­le­gen. Hin­ge­gen die deut­schen Bau­ern muss­ten in der Re­gel ohne ei­ge­nes Em­blem aus­kom­men, da die­se zu­meist ei­nem Le­hens­herrn ver­pflich­tet wa­ren. Um sich vom Pö­bel ab­zu­gren­zen, lie­ßen vie­le Adels­häu­ser im Spät­mit­tel­al­ter ihr Logo prunk­vol­ler ge­stal­ten. So ver­wen­de­ten die Blau­blü­ter nicht mehr den Stech-, son­dern den Span­gen­helm als Schild­kro­ne. Des Wei­te­ren zier­ten plötz­lich Wahl­sprü­che, Or­den und an­de­rer Schnick­schnack die aris­to­kra­ti­schen In­si­gni­en. Die schmuck­vol­len Or­na­men­te hat­ten je­doch le­dig­lich eine de­ko­ra­ti­ve Funk­ti­on. Für die He­ral­dik spiel­te auch wei­ter­hin nur das Wap­pen­bild eine Rol­le.

Schild­hal­ter ge­hö­ren ge­mäß den he­ral­di­schen Re­geln zu den Pracht- oder Prunk­stü­cken ei­nes Wap­pens. [...] Sie dien­ten le­dig­lich als De­ko­ra­ti­on und konn­ten je­der­zeit ent­fal­len. Sie wa­ren auch nicht erb­lich.

Rein­schmidt, Gün­ter: He­ral­dik. jungschar.biz (PDF) (01/2020).

Die moderne Heraldik

Heu­te sind et­was mehr als 1,5 Mil­lio­nen­¹² eu­ro­päi­sche Fa­mi­li­en­wap­pen be­kannt. Die re­la­tiv ge­rin­ge Dy­nas­tie­zei­chen­an­zahl liegt zum ei­nen an den gro­ßen Krie­gen des 20. Jahr­hun­derts, in de­nen viel ge­schicht­li­ches Erbe zer­stört wur­de. Zum an­de­ren ha­ben die genuss- und kon­sum­fi­xier­ten Baby-Boomer¹³ die Ge­nea­lo­gie stark ver­nach­läs­sigt.

  • Straf­mil­dern soll­te sich je­doch der Um­stand aus­wir­ken, dass es in der Bon­ner Re­pu­blik nach der Ent­na­zi­fi­zie­rung ver­pönt war, Ahnen- und Hei­mat­pfle­ge zu be­trei­ben. Und in der DDR leb­ten be­kannt­lich oh­ne­hin nur wur­zel­lo­se Brü­der und Schwes­tern.

Doch Pa­tro­na Ba­va­riae sei Dank sind die deut­schen Mil­len­ni­als selbst­be­wuss­ter als ihre El­tern, wes­halb die He­ral­dik eine Re­nais­sance er­fährt. So trägt al­lei­ne der Münch­ner Wappen-Herold e. V. jähr­lich über ein­hun­dert neu ge­stif­te­te Schil­de in sein Wap­pen­re­gis­ter¹⁴ ein, was mei­ner Mei­nung nach eine tol­le Sa­che ist.

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¹A­schen­bren­ner, Cord: Den Him­mel mit Ge­walt er­obern. In: SPIEGEL GESCHICHTE Nr. 5 (2018). S. 75.
²Mil­ger, Pe­ter: T
ötet sie oder be­kehrt sie: Krieg im Na­men Got­tes. youtube.com (01/2020).
³Vie­w­eg, Olaf: He­ral­dik. In: Kar­fun­kel Nr. 3 (1993). S. 40.
⁴E­schen­bach, Wolf­ram von: Par­zi­val. Das Lied vom Par­zi­val und vom Gral. Re­print­auf­la­ge der Ori­gi­nal­aus­ga­be von 1888. Leip­zig: Reprint-Verlag 2006.
Brooks, Shad M.: What is a Coat of Arms? youtube.com (01/2020).
⁶Sam­low­sky, Claus: He­ral­dik. Die Spra­che der Wap­pen. In: Pax et Gau­di­um Nr. 12 (2003). S. 40.
⁷Grä­ser, Lo­thar: Sport und Spie­le im Mit­tel­al­ter. In: Pax et Gau­di­um Nr. 4 (2001). S. 22.
⁸Schroe­der, Mi­cha­el: Klei­ne Wap­pen­kunst. Frank­furt am Main: In­sel Ver­lag 1990.
⁹Jan­ka, An­dre­as: Ting­ie­rung. heraldik-wiki.de (01/2020).
¹⁰­Schei­bel­rei­ter, Ge­org: Wap­pen im Mit­tel­al­ter. Darm­stadt: Pri­mus Ver­lag 2014.
¹¹­Le­on­hard, Wal­ter: Das gros­se Buch der Wap­pen­kunst. Augs­burg: Bech­ter­münz Ver­lag 2001.
¹²Müller-Bauseneik, Jens: He­ral­dik - Fa­mi­li­en­wap­pen: Sym­bo­le für die Ewig­keit. pro-heraldica.de (PDF) (01/2020).
¹³A­du­no Grup­pe: Die Ba­by­Boo­mer. startup50plus.de (PDF) (01/2020).
¹⁴­Kurz­mei­er, Alo­is: Wap­pen­rol­le. online-wappenrolle.de (01/2020).