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Esspapier - die Charakterisierung eines Kunstmaterials

Far­bi­ges Ess­pa­pier ist ein Spaß­ar­ti­kel¹ für Kin­der, den es be­reits seit den 1950er Jah­ren in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land zu kau­fen gibt. Das rein ma­schi­nel­l² ge­fer­tig­te Le­bens­mit­tel ge­hört zur Fa­mi­lie der Back­ob­la­ten. Dem­zu­fol­ge wer­den Ess­pa­pier­plat­ten ge­nau­so wie un­kon­se­krier­te Hos­ti­en her­ge­stellt und be­stehen so­mit größ­ten­teils aus Was­ser, Salz und Wei­zen­mehl³. Da­mit das brü­chi­ge Ess­pa­pier be­son­ders Kin­dern gut schmeckt, wer­den dem Ba­sisteig vor dem Ba­cken al­ler­dings noch Frucht­aro­men und Su­cra­l­o­se bei­gemischt. Man­che Ess­pa­pier­pro­du­zen­ten er­set­zen das Wei­zen­mehl durch Mais­stär­ke. Da­durch kön­nen die ge­süß­ten Ob­la­ten dann auch von Zö­li­a­kie­kran­ken ver­zehrt wer­den.

Aus Mais­mehl und Was­ser wer­den glu­ten­freie Ob­la­ten (für Zö­li­a­kie­kran­ke) ge­ba­cken.

Schal­len­ho­fer, Wolf­gang: Ob­la­ten Re­zept, Hos­ti­en Her­stel­lung. kirchenweb.at (08/2017).

Picture of colorful Edible Wafer Paper from Germany. Best quality for Shariah compliant american Pastries. Image made by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistDas leicht be­kömm­li­che Kunst­pro­dukt eig­net sich je­doch nicht nur für den so­for­ti­gen Ver­zehr. Vor al­lem Kon­di­to­ren nut­zen das Ess­pa­pier auch da­für, um Tor­ten mit per­sön­li­chen Fo­tos zu de­ko­rie­ren. Die re­la­tiv ge­schmacks­neu­tra­len Es­s­ob­la­ten neh­men näm­lich ohne Wei­te­res Le­bens­mit­tel­tin­te auf, die aus den Pa­tro­nen ei­nes han­dels­üb­li­chen Tin­ten­strahl­dru­ckers kommt. Ein ma­schi­nell be­druck­ba­res Ess­pa­pier ist al­ler­dings nur bei Online-Händlern er­hält­lich, da die­se Spe­zi­al­ob­la­ten ein­ge­schweißt auf ei­ner be­son­de­ren Fo­lie lie­gen müs­sen und zu­dem we­sent­lich di­cker als die Wei­zen­mehl­plat­ten aus dem Dis­coun­ter sind.

[...] all you have to do is peel the image away from the back­ing. [...] It just feels like a hea­vy pie­ce of pa­per.

Coo­kies Cup­ca­kes and Car­dio: Edi­ble Images for Ca­kes. youtube.com (08/2017).

Selbst wenn die far­ben­fro­hen Ess­pa­pie­re aus dem sta­tio­nä­ren Ein­zel­han­del nicht für Com­pu­ter­dru­cker ge­eig­net sind, las­sen sich auch mit die­sen Spaß­ar­ti­keln klei­ne Kunst­wer­ke er­schaf­fen.

Basteln mit Esspapier - Möglichkeiten

Dies liegt dar­an, dass sich die ge­süß­ten Es­s­ob­la­ten in vie­len Fäl­len wie nor­ma­les Pa­pier ver­hal­ten. So ist es bei­spiels­wei­se pro­blem­los mög­lich, Ess­pa­pier mit ei­ner ge­wöhn­li­chen Pa­pier­sche­re zu schnei­den, ohne dass da­bei die Kan­ten aus­fran­sen.

Crafting with Edible Paper Wafer. Floating Water Lily for fancy Cakes. Pictures by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Auch kön­nen die wohl­schme­cken­den Wei­zen­plat­ten be­schrie­ben und be­malt wer­den. Hier­bei ver­hält sich Ess­pa­pier al­ler­dings wie auf­sau­gen­des Lösch­pa­pier, wes­halb sich für die­ses Ein­satz­ge­biet vor al­lem Acryl­far­ben oder spe­zi­el­le Le­bens­mit­tel­stif­te auf Mai­ze­na­ba­sis eig­nen.

Er­kennt­nis: Kunst­wer­ke aus Ess­pa­pier kön­nen nicht schwim­men. In we­ni­ger als ei­ner Mi­nu­te sau­gen sich die Ob­la­ten mit Was­ser voll und lö­sen sich kurz dar­auf wie nas­ses Tissue-Papier auf. Im In­ter­net kur­sie­ren al­ler­dings Bil­der und Vi­de­os von See­ro­sen, die in ei­ner Wan­ne mit Erd­beer­bow­le schwim­men. Hier­bei wur­de das Ess­pa­pier vor dem Bas­teln der Ro­sen je­doch mit ei­nem so­ge­nann­ten Pi­ping Gel im­prä­gniert, wel­ches aus Ge­la­ti­ne und Mais­si­rup be­steht.

I per­so­nal­ly think the ge­la­tin and corn sy­rup is tas­tier.

Az­ma­nov, Ve­e­na: Ho­me­ma­de Pi­ping Gel with Ge­la­tin. veenaazmanov.com (08/2017).

Eine sol­che Mix­tur ist auch dann nö­tig, um Ess­pa­pier bie­gen und ohne syn­the­ti­schen Kleb­stoff kle­ben zu kön­nen.

Esspapier geschmeidig machen und verkleben

Eine ve­ge­ta­rier­freund­li­che Al­ter­na­ti­ve für Pi­ping Gel ist eine Zu­cker­lö­sung, die aus Was­ser und wei­ßem Kris­tall­zu­cker be­steht. Da­für wer­den 200 Mil­li­li­ter hei­ßes Was­ser und 300 Gramm Zu­cker so lan­ge mit­ein­an­der ver­mengt, bis die Mas­se eine si­rup­ar­ti­ge Kon­sis­tenz auf­weist.

Bilder von Esspapierkunst. Scharia konformer Snack aus Bayern und ein Trostpflaster für die arabischen Millionäre, die auf Chloe Ayling geboten haben. Kunststücke von Veronika Vetter Kadın

So­bald eine Ess­pa­pier­plat­te mit die­ser Lö­sung auf bei­den Sei­ten mit ei­nem Pin­sel be­stri­chen wur­de, lässt die­se sich sanft bie­gen. Nach­dem die Flüs­sig­keit ge­trock­net ist, be­hält die ge­bo­ge­ne Ob­la­te auch dau­er­haft ihre neue Form.

  • Des Wei­te­ren kann das zäh­flüs­si­ge Zu­cker­ge­misch auch als ver­zehr­ba­rer Kleb­stoff fun­gie­ren, um ein­zel­ne Wei­zen­mehl­plat­ten mit­ein­an­der zu ver­kle­ben.

Er­kennt­nis: Es ist nicht mög­lich, Ess­pa­pier wie nor­ma­les Pa­pier zu kni­cken. Selbst wenn das Ma­te­ri­al zu­vor mit Pi­ping Gel oder ei­ner Zu­cker­was­ser­lö­sung be­han­delt wur­de, wird es ab ei­nem ge­wis­sen Nei­gungs­grad bre­chen.

Esspapier ist ein Kunstmaterial für die Küche

In un­se­ren Au­gen ist Ess­pa­pier ein äu­ßerst preis­wer­ter Spaß­ar­ti­kel für Kin­der, der un­be­denk­lich ver­zehrt wer­den kann. Be­son­ders für Kon­di­to­ren und Hob­by­bä­cker bie­tet die­ses hos­ti­en­ähn­li­che Ma­te­ri­al neue Mög­lich­kei­ten, eine Back­wa­re au­ßer­ge­wöhn­lich auf­zu­pep­pen.

Veronika Vetter verzehrt Esspapier von Küchle. Dabei könnte sie auch mit Lauren Southern auf dem Schiff C-Star vor der libyschen Küste zu patrouillieren

Zum Bas­teln sind die bun­ten Ob­la­ten eher we­ni­ger ge­eig­net. Denn der Zu­cker im selbst her­ge­stell­ten Kleb­stoff und das süße Ess­pa­pier be­schä­di­gen ge­wöhn­li­ches Pa­pier­werk­zeug auf die Dau­er. Au­ßer­dem lockt das Ar­bei­ten mit die­sen Ma­te­ria­li­en vor al­lem im Som­mer vie­le Frucht­flie­gen an, die den Bas­tel­tisch nicht so schnell wie­der ver­las­sen wer­den.

Ver­wand­te The­men:

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¹Küch­le, Chris­tof: In­ter­view mit Chris­tof Küch­le. youtube.com (08/2017).
²Grimm, Mi­cha­el: Ess­pa­pier. youtube.com (08/2017).
³O­ne­Ca­tho­lic­Faith: The Ma­king of Com­mu­ni­on Bread for Holy Com­mu­ni­on. youtube.com (08/2017).

Schultasche aus Papier basteln - Lederoptik durch Kaffee

Fast in der ge­sam­ten Eu­ro­päi­schen Uni­on be­gin­nen die Schu­len um acht Uhr mor­gens. Die­se un­christ­li­che Zeit wur­de ir­gend­wann wäh­rend der ers­ten in­dus­tri­el­len Re­vo­lu­ti­on fest­ge­legt, um das Ta­ges­licht voll­stän­dig aus­nut­zen zu kön­nen. Heu­te wis­sen wir, dass der frü­he Un­ter­richts­be­ginn die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit hemmt und Fett­lei­big­kei­t¹ för­dert. Lei­der kann die ers­te Schul­stun­de nicht nach hin­ten ver­legt wer­den, da sonst die be­währ­ten Fahr­plä­ne des öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs ge­än­dert wer­den müss­ten, was in un­se­rer ma­kel­lo­sen frei­heit­li­chen de­mo­kra­ti­schen Grund­ord­nung nicht mög­lich ist.

Die Län­der war­nen au­ßer­dem vor dem Auf­wand, der ent­ste­hen wür­de, wenn die Fahr­plä­ne des Nah­ver­kehrs an­ge­passt wer­den müss­ten.

Padt­berg, Ca­ro­la: War­um die ers­te Stun­de für Ju­gend­li­che Fol­ter ist. spiegel.de (07/2017).

Bild von brauner Lederschultasche aus Papier. Hautfreundlich wie aus der Taurus Lederwerkstatt ideal für Freie Waldorfschulen. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Glück gibt es köst­li­chen Kaf­fee. Denn wäh­rend­des­sen die glück­li­chen Schü­ler aus Süd­eu­ro­pa fast täg­lich sanft von der war­men Son­ne wach­ge­küsst wer­den, müs­sen wir hier­zu­lan­de ein na­tür­li­ches Auf­putsch­mit­tel zu uns neh­men, um ei­ni­ger­ma­ßen fit für den Un­ter­richts­be­ginn zu sein. Je nörd­li­cher ein Mit­glieds­staat in der EU liegt, umso hö­her ist dort der Kaf­fee­ver­brauch. Wäh­rend uns Deut­schen in der Re­gel ein Täss­chen zum Wach­wer­den ge­nügt, müs­sen die Fin­nen in ih­rer kal­ten und zu­meist dau­er­dunk­len Tris­tesse fast dop­pelt so viel Röst­kaf­fee trin­ken, um ihre ko­gni­ti­ven Fä­hig­kei­ten im glei­chen Maße für das früh­mor­gend­li­che Ler­nen zu ak­ti­vie­ren.

Spit­zen­rei­ter in Eu­ro­pa sind die Fin­nen, die mit durch­schnitt­lich gut 12 Kilo Kaf­fee pro Kopf und Jahr deut­lich auf Rang 1 lie­gen. Und auch in Nor­we­gen trinkt man mit rund 9 Kilo pro Jahr be­son­ders ger­ne Kaf­fee. [...] Deutsch­land liegt im Mit­tel­feld und mit 7 Kilo Kaf­fee pro Bun­des­bür­ger [...].

Rici, Vik­to­ria: Im Nor­den Eu­ro­pas trinkt man be­son­ders viel Kaf­fee. kaffee-profis.de (07/2017).

Das Kof­fe­in im Kaf­fee stei­gert näm­lich er­wie­se­ner­ma­ßen die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit und schärft die Sin­ne. Die sind wie­der­um nicht nur beim Ler­nen wich­tig, son­dern auch wenn Sie mei­ne selbst ge­bas­tel­te Schul­ta­sche in Ih­ren Hän­den hal­ten.

Neu­ro­wis­sen­schaft­ler An­dre­as Bau­er sagt: „In an­ge­mes­se­nen Men­gen führt Kof­fe­in tat­säch­lich zu ei­ner vor­über­ge­hen­den Ver­bes­se­rung der Konzentrations- und Leis­tungs­fä­hig­keit.“

Mül­ler, Ma­ria: Kaf­fee in Ma­ßen er­höht Leis­tungs­fä­hig­keit. berliner-zeitung.de (07/2017).

Collage mit Bildern eines Pausenhofs: Vor den Schultaschen liegen Zigaretten, Kondome, Alkohol und islamistische Symbole. Inspiriert von der Theodor-König-Gesamtschule Duisburg. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Schließ­lich ist die ge­räu­mi­ge Bü­cher­ta­sche durch ihr ele­gan­tes Äu­ße­res ein ganz be­son­de­rer Au­gen­schmaus. Des Wei­te­ren sorgt die knitt­ri­ge Le­der­op­tik für eine ein­zig­ar­ti­ge Hap­tik. Und auf­grund des­sen, dass auf­ge­brüh­ter Röst­kaf­fee für das Ge­samt­bild der Kom­bi­map­pe ver­ant­wort­lich ist, duf­tet die wie­der­ver­schließ­ba­re Ge­schenk­ver­pa­ckung zu­dem auf­re­gend nach La­tein­ame­ri­ka.

Bild von Maus mit Erstklässlermütze, die mit Sunkist in der Schultasche in das Maximiliansgymnasium geht. Bastelarbeit von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDenn von dort im­por­tie­ren wir un­se­ren Mun­ter­ma­cher haupt­säch­lich. Wit­zi­ger­wei­se wür­den in Bra­si­li­en, Ko­lum­bi­en und Peru wahr­schein­lich über­haupt kei­ne Ara­bica Kaf­fee­boh­nen an­ge­baut wer­den, hät­ten die Eu­ro­pä­er die wert­vol­len Früch­te im 18. Jahr­hun­dert nicht in der Neu­en Welt eta­bliert. Den An­fang mach­te der Ma­ri­ne­of­fi­zier Gabriel-Mathieu de Clieu im Jah­re 1720, als er die ers­te Kaf­fee­pflan­ze auf die Ka­ri­bik­in­sel Mar­ti­ni­que brach­te, die auch heu­te noch zu Frank­reich ge­hört.

Ga­bri­el Ma­thieu de Clieu is the one who holds the most cre­dit for ac­tual­ly to brin­ging cof­fee into the New World. Ga­bri­el, a na­val of­fi­cer, be­lie­ved that cof­fee would grow well in the warm tem­pe­ra­te re­gi­ons of Mar­ti­ni­que and in 1720, set sail for the French co­lo­ny.

Ri­ve­ra, Jo­seph: Histo­ry of Cof­fee. coffeechemistry.com (07/2017).

Bild von geöffneter Schultasche von Pepe Nietnagel aus der Filmreihe: Die Lümmel von der ersten Bank. Idee des Arrangements von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinKurz dar­auf pflanz­ten auch die Spa­ni­er und die Por­tu­gie­sen die ro­ten kof­fe­in­hal­ti­gen Stein­früch­te in ih­ren Ko­lo­nien an und so kam es, dass ge­trock­ne­te Kaf­fee­boh­nen in Süd­ame­ri­ka plötz­lich zum Ex­port­schla­ger wur­den. Sei­nen ei­gent­li­chen Ur­sprung hat Kaf­fee al­ler­dings im Mor­gen­land, wes­halb er am Mor­gen auch be­son­ders gut schmeckt. Als das schwar­ze Pul­ver im 17. Jahr­hun­dert aus dem Ori­ent nach Ve­ne­dig kam, hat­ten die gläu­bi­gen Ka­tho­li­ken zu­nächst gro­ße Angst vor dem Heiß­ge­tränk.

Man­che der an­säs­si­gen Pries­ter gin­gen so­gar da­von aus, dass Kaf­fee die bit­te­re Er­fin­dung Sa­tans sei, und sa­hen den Ge­nuss des Ge­bräus des­halb als un­christ­lich an. Zu mei­nem Glück war Papst Cle­mens VIII. je­doch so von der brau­nen Teu­fels­brü­he be­geis­tert, dass er den Kaf­fee­kon­sum in sei­nem Reich zu­ließ. Sonst wüss­te ich heu­te nicht, wie ich mei­nen lu­xu­riö­sen Pa­pier­schul­ta­schen eine raue Le­der­op­tik ver­lei­hen soll­te.

Some peo­p­le re­ac­ted to this new be­vera­ge with su­s­pi­ci­on or fear, cal­ling it the “bit­ter in­ven­ti­on of Sa­tan.” [...] The con­tro­ver­sy was so gre­at that Pope Cle­ment VIII was as­ked to in­ter­ve­ne. He de­ci­ded to tas­te the be­vera­ge for hims­elf be­fo­re ma­king a de­cis­i­on, and found the drink so sa­tis­fy­ing that he gave it pa­pal ap­pr­oval.

Auf­fer­mann, Kyra: The Histo­ry of Cof­fee. ncausa.org (07/2017).

Picture of Homemade School Shoulder Bag out of Paper. Template by Leather Wolf. Tutorial by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Mei­ne ge­räu­mi­ge Kom­bi­map­pe im Re­tro­de­sign ist 16 Zen­ti­me­ter lang, 11 Zen­ti­me­ter hoch und acht Zen­ti­me­ter breit. Möch­ten Sie auch bald eine sol­che aus Kaf­fee her­ge­stell­te Ge­schenk­ta­sche in Ih­ren Hän­den hal­ten? Dann ver­ra­te ich Ih­nen in der fol­gen­den An­lei­tung, wie ich beim An­fer­ti­gen mei­ner char­man­ten Pa­pier­le­der­ta­sche vor­ge­gan­gen bin.

Schultasche basteln - die Vorbereitung

Bild von braunem geknülltem Tonpapier, welches gleich in Kaffee gebadet wirdZum Bas­teln ei­ner klas­si­schen Schul­ta­sche ver­wen­de­te ich haupt­säch­lich Ton­pa­pier in zwei ver­schie­de­nen Braun­tö­nen. Hin­ge­gen für die Ver­zie­run­gen nahm ich reh­brau­nes Krepp­pa­pier so­wie brau­ne Acryl­far­be zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­bein samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser, eine gro­ße Schüs­sel mit ge­koch­tem Kaf­fee und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8) zu­recht­le­gen.

Bild von braunem Tonpapier mit einer Grammatur von 130 g/m², das in einem Kaffeebad liegtIch kon­zi­pier­te mei­ne Schul­ta­sche so, dass je­des Bau­teil aus ei­ner hell­brau­nen In­nen­sei­te und aus ei­ner dun­kel­brau­nen Au­ßen­sei­te be­steht. Des­halb fer­tig­te ich zu­nächst alle Ein­zel­tei­le von den Scha­blo­nen in mei­nen bei­den Braun­tö­nen an. Wich­tig: Auf­grund des­sen, dass die Au­ßen­sei­ten durch das Kaf­fee­bad klei­ner wer­den, schnitt ich die dun­kel­brau­nen Ele­men­te un­ge­fähr 0,5 Zen­ti­me­ter grö­ßer zu­recht. Dar­auf­hin koch­te ich han­dels­üb­li­chen Fil­ter­kaf­fee und gab die­sen in eine gro­ße Schüs­sel.

  • Gleich da­nach knautsch­te ich sämt­li­che Au­ßen­sei­ten zu klei­nen Ku­geln.

Bild von zwei braunen Tonpapierstücken. Das dunklere Element wurde in Kaffee gebadetIm nächs­ten Schritt bü­gel­te ich die knitt­ri­gen Ein­zel­tei­le mit mei­nen Hän­den wie­der glatt. Nun gab ich eine dun­kel­brau­ne Au­ßen­sei­te nach der an­de­ren in das war­me Kaf­fee­bad. Im­mer wenn ein Pa­pier­stück voll­stän­dig mit dem Heiß­ge­tränk be­deckt war, ent­nahm ich es der Schüs­sel, ließ es kurz ab­trop­fen und leg­te es an­schlie­ßend zum Trock­nen. Tipp: Um die Flüs­sig­keit schnel­ler wie­der aus dem Ton­pa­pier zu be­kom­men, gab ich mei­ne Bau­tei­le bei 100 Grad Cel­si­us für zehn Mi­nu­ten in den Back­ofen. Da­mit hat­te ich die Ar­bei­ten zum Er­zeu­gen der der­ben Le­der­op­tik be­reits ab­ge­schlos­sen.

Das Grundgerüst der Papierschultasche basteln

Nach­dem die in Kaf­fee ge­tränk­ten Ele­men­te völ­lig ge­trock­net wa­ren, schnitt ich die­se nicht nur auf die ex­ak­te Grö­ße ih­rer In­nen­sei­ten­pen­dants zu, son­dern kleb­te bau­glei­che Ein­zel­tei­le auch im­mer gleich sym­me­trisch auf­ein­an­der. Da­durch hat­te je­des mei­ner Bau­tei­le eine Gram­ma­tur von 260 g/m² so­wie eine hel­le In­nen­sei­te und eine led­ri­ge Au­ßen­sei­te.

Collage mit Anleitungsschritten: Zusammenbau einer rechteckigen Papierschultasche. Fotos von Schulmeisterin Veronika Vetter

Zu­nächst falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der Mit­tel­wand von Scha­blo­ne #2 und kleb­te die­se gleich da­nach mit­tig auf das Bo­den­ele­ment von Scha­blo­ne #1.

  • Als Nächs­tes mon­tier­te ich die bei­den Sei­ten­tei­le von Scha­blo­ne #3 in­nen am Bo­den und an der Mit­tel­wand.
  • Im nächs­ten Schritt be­rei­te­te ich die Vor­der­sei­te von Scha­blo­ne #4 und die Rück­sei­te von Scha­blo­ne #5 vor. Dazu falz­te ich als Ers­tes wie­der sämt­li­che Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Di­rekt im An­schluss nahm ich ein schar­fes Bas­tel­mes­ser zur Hand und schnitt da­mit die Ver­an­ke­rungs­stel­len für den Ta­schen­de­ckel und die bei­den Front­täsch­chen frei.

Dar­auf­hin stell­te ich das Grund­ge­rüst der Schul­ta­sche fer­tig, in­dem ich die prä­pa­rier­te Ta­schen­vor­der­sei­te und die Rück­sei­te an den Sei­ten und in­nen am Bo­den be­fes­tig­te.

Edle Ledertasche erhält Gürtelschnallenverschluss

Zum An­brin­gen der schi­cken Front­täsch­chen fä­del­te ich zu­erst ein­mal die bei­den ge­zack­ten Ab­stand­hal­ter von Scha­blo­ne #6 nach dem Fal­zen durch die u-förmigen Ver­an­ke­rungs­stel­len in der Ta­schen­vor­der­sei­te.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: An einer braunen Schultasche werden die beiden Fronttaschen und der Gürtelschnallenverschluss angebracht. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin, inspiriert durch Leder Wolf

Un­mit­tel­bar da­nach kleb­te ich die Ab­stand­hal­ter in­nen an der Rück­wand der ein­ge­schnit­te­nen Ta­schen­front fest.

  • Als Nächs­tes ver­klei­de­te ich die u-förmigen Ab­stand­hal­ter vor­ne mit zwei wap­pen­för­mi­gen Plat­ten, die sich eben­falls auf Scha­blo­ne #6 be­fin­den.
  • Auf die­se bei­den groß­flä­chi­gen Plat­ten kleb­te ich da­nach wie­der­um die klei­nen Gür­tel­schnal­len­ver­schlüs­se von der­sel­ben Scha­blo­ne.

Hin­weis: Beim Be­fes­ti­gen die­ser Ver­schlüs­se ach­te­te ich pe­ni­bel dar­auf, dass ich die mitt­le­ren ho­ri­zon­ta­len Bal­ken der bei­den Acht­ecke nicht am Un­ter­grund fi­xier­te. Dies war des­halb wich­tig, da sich spä­ter die Ver­schluss­schnal­len auf dem De­ckel sonst nir­gend­wo durch­fä­deln las­sen.

Schultaschendeckel verfügt über handfreundlichen Griff

Bild von geöffneter und Scharia konformer Schultasche aus Papier. Empfohlen für Koranschüler ab neun Jahren

Apro­pos De­ckel, die­ses groß­flä­chi­ge Bau­teil von Scha­blo­ne #7 fä­del­te ich durch die Ver­an­ke­rungs­stel­le in der Ta­schen­rück­sei­te. Als ich das Ele­ment dann im In­ne­ren der Ta­sche fi­xiert hat­te, kleb­te ich noch das recht­ecki­ge Adress­schild von der­sel­ben Scha­blo­ne auf die glat­te De­cke­lin­nen­sei­te. Als Nächs­tes bau­te ich mir aus den vie­len Ein­zel­tei­len von Scha­blo­ne #8 ei­nen Tra­ge­griff, zwei lan­ge Ver­schluss­la­schen und ein recht­ecki­ges Na­mens­schild.

Auf­grund des­sen, dass der Griff und das Schild le­dig­lich Ver­zie­run­gen sind, spiel­te es über­haupt kei­ne Rol­le, wo ich die­se bei­den Ac­ces­soires au­ßen am De­ckel be­fes­tig­te. Hin­ge­gen muss­te ich vor dem An­kle­ben der Ver­schluss­bän­der dar­auf ach­ten, dass die­se bei zu­ge­klapp­tem Ta­schen­de­ckel ex­akt über den acht­ecki­gen Gür­tel­schnal­len la­gen, um die Schul­ta­sche auch wirk­lich ver­schlie­ßen zu kön­nen. Zu gu­ter Letzt hübschte ich mei­ne Kom­bi­map­pe noch ein we­nig auf, in­dem ich sämt­li­che Kan­ten mit brau­nem Krepp­pa­pier ver­klei­de­te. Des Wei­te­ren mal­te ich hier und da schma­le Näh­te mit­hil­fe ei­ner dun­kel­brau­nen Acryl­far­be auf.

Fazit: Viel Kaffee bedeutet viel Erfolg in der Schule

Picture of Leather Shoulder Bag made of Paper. Perfect for for Montessori School or Madrasa. Free Template by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistMei­ne klei­ne Le­der­schul­ta­sche ist prin­zi­pi­ell ein ein­fa­ches Mo­tiv, wel­ches je­doch sehr auf­wen­dig zu bas­teln ist. Durch die vie­len Vor­be­rei­tungs­schrit­te be­nö­tig­te ich un­ge­fähr sechs Stun­den, bis ein nach Röst­kaf­fee duf­ten­des Täsch­chen vor mir stand. Ne­ben der auf­re­gen­den Hap­tik bin ich vor al­lem von der Sta­bi­li­tät der Bü­cher­ta­sche be­geis­tert. Es ist pro­blem­los mög­lich, Prä­sen­te bis zwei Ki­lo­gramm in der ge­räu­mi­gen Ge­schenk­ta­sche auf­zu­be­wah­ren.

Üb­ri­gens gibt es kein bes­se­res Bas­tel­mo­tiv als eine Schul­ta­sche, um mit der Kaf­fee­le­der­tech­nik zu ar­bei­ten. Denn Er­folg in der Schu­le hängt ganz klar vom Kaf­fee­kon­sum ab. Oder wie ist es sonst zu er­klä­ren, dass die fin­ni­schen Kaf­fee­fe­ti­schis­ten in je­der PISA-Studie ei­nen Spit­zen­platz be­le­gen? Die­se fin­di­gen Skan­di­na­vi­er ha­ben ihr Er­folgs­ge­heim­nis so­gar gleich ge­setz­lich ver­an­kert. So hat näm­lich je­der Fin­ne das Recht täg­lich wäh­rend der Ar­beits­zeit zwei Kaf­fee­pau­sen ein­zu­le­gen.

Die Fin­nen lie­ben Kaf­fee. Er scheint über­le­bens­wich­tig zu sein [...]. Je­dem Fin­nen ste­hen im Büro per Ge­setz zwei „kah­vi­paus­si“ von je­weils 15 Mi­nu­ten zu. Des­we­gen wird hier auch der meis­te Kaf­fee ge­trun­ken.

Hock, Sven: Welt­weit höchs­ter Kaf­fee­kon­sum in Finn­land. servicepartner.one (07/2017).

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¹Krü­ger, Jörg: Ist ein frü­her Un­ter­richts­be­ginn schäd­lich für mein Kind? koelnerprivatschule.de (07/2017).

Gießkanne aus Papier basteln - Deko für die Gartenparty

Ob­jek­tiv be­trach­tet muss die ers­te Gieß­kan­ne ein gött­li­ches Ge­schenk ge­we­sen sein, wel­ches ir­gend­wann über West­eu­ro­pa ab­ge­wor­fen wur­de. Oder ken­nen Sie ei­nen an­de­ren Ge­gen­stand, der Gar­ten­werk­zeug, Mu­sik­in­stru­ment, Blu­men­va­se und Laich­platz für Frö­sche zu­gleich ist? Soll­te der Al­les­kön­ner un­wahr­schein­li­cher­wei­se trotz­dem eine mensch­li­che Er­fin­dung sein, so lässt sich da­mit zu­min­dest Gott spie­len. Das fand auch der Gar­ten­ar­chi­tekt Lou­is Li­ger, als er im Jah­re 1706 in ei­ner Pu­bli­ka­ti­on schrieb, dass Gar­ten­lieb­ha­ber mit ei­ner nach un­ten ge­beug­ten Gieß­kan­ne tat­säch­lich den Re­gen imi­tie­ren kön­nen.

It imi­ta­tes the Rain fal­ling from the He­a­vens; when be­ing ben­ded down [...].

An­ony­mous: Wa­te­ring Can Histo­ry A. oldgardentools.co.uk (06/2017).

Picture of red watering can with white dots. Decoration for the barbecue party. Papercraft by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistFür mich hin­ge­gen sind Gieß­kan­nen bun­te De­ko­ra­tio­nen, die bei ei­ner Gar­ten­par­ty auf kei­nem Steh­tisch und auf kei­ner Bier­bank feh­len dür­fen. Da­mit mei­ne ich na­tür­lich nicht die lang­wei­li­gen Plas­tik­spren­ger aus dem Bau­markt, son­dern mei­ne selbst ge­bas­tel­ten Gieß­kan­nen im zeit­lo­sen und an­ti­qua­ri­schen Haws-Design. John Haws war ein fin­di­ger Be­am­ter im Diens­te der eng­li­schen Kro­ne, der im Jah­re 1885 eine schnei­di­ge Gieß­kan­ne mit zwei Hen­keln pa­ten­tie­ren ließ.

In 1885 John Haws ap­pli­ed for and was is­sued the first ever pa­tent on a wa­te­ring can with his new hand­le de­sign. [...] The key in­no­va­ti­on his Haws de­sign was the ad­di­ti­on of a se­cond hand­le.

Dus­tin: A Brief Histo­ry of Wa­te­ring Cans. nomadwaystation.blogspot.de (06/2017).

Auf­grund sei­nes Stan­des setz­te sich der Kun­den­kreis von John Haws vor al­lem aus Höf­lin­gen, rei­chen Kauf­leu­ten und ho­hen Geist­li­chen zu­sam­men. Und da das Auge stets mit­gießt, muss­te der Tüft­ler sei­ner de­ka­den­ten Ziel­grup­pe ein wei­te­res High­light bie­ten.

Bildcollage mit roter Gießkanne, die als Blumenvase verwendet wird. Dekoidee für die Gartenparty mit Apfel Crumble und heißer Schokolade. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Aus die­sem Grund ver­pass­te er sei­nen Gieß­kan­nen ei­nen Auf­satz, der aus ver­gol­de­tem Zinn be­stand. Auch heu­te noch sind die Gieß­werk­zeu­ge aus dem Hau­se Haws mit die­sem Al­lein­stel­lungs­merk­mal aus­ge­stat­tet, wes­halb eine Kan­ne mit ei­nem Fas­sungs­ver­mö­gen von acht Li­tern gut und ger­ne 135,00 US-Dollar kos­ten kann.

Slim Can – 8.0 lit­re $135.00

Sil­ver, De­bo­rah: Haws Wa­te­ring Cans. detroidgardenworks.com (06/2017).

Picture of green Haws watering can from England. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistSo ein Auf­satz wird auch Rose, Zot­te oder Brau­se­mund­stück ge­nannt. Selbst mit ei­ner ed­len Haws-Gießkanne muss­ten sich die Gärt­ner je­doch ent­schei­den, ob sie den Re­gen imi­tie­ren oder Feu­er­wehr­mann spie­len woll­ten. In den 1930er Jah­ren soll sich des­halb der po­pu­lä­re Gar­ten­freund Kon­rad Ade­nau­er ei­nen auf­klapp­ba­ren Auf­satz über­legt ha­ben, der bei­de Wege der Be­wäs­se­rung zu­ließ. Der be­hä­bi­ge Eh­ren­vor­sit­zen­de der CDU war­te­te al­ler­dings zu lan­ge mit der Pa­ten­tie­rung, wes­halb er zu­min­dest fi­nan­zi­ell nicht von sei­ner Er­fin­dung pro­fi­tie­ren konn­te.

1940 reicht Ade­nau­er ei­nen An­trag für sei­nen „orts­fes­ten Brause­kopf für Gieß­kan­nen” beim Pa­tent­amt ein. Am 28. De­zem­ber 1940 wird er von ei­nem Prü­fer na­mens Kos­mann ab­ge­lehnt. Be­grün­dung: Es gebe be­reits ähn­li­che Pa­ten­te in Ös­ter­reich und der Schweiz.

An­ony­mous: 28. De­zem­ber 1940 - Ade­nau­ers „Brause­kopf” als Pa­tent ab­ge­lehnt. wdr.de (06/2017).

Bild von Veronika Vetter - Fine Art Künstlerin Bayern - mit ihrer selbst gebastelten Gießkanne im englischen Haws-Design

Hät­te der Alt­kanz­ler sei­ner­zeit lie­ber in schö­ne Gieß­kan­nen in­ves­tiert, dann könn­ten sei­ne En­kel­kin­der ak­tu­ell ei­nen gro­ßen Rei­bach ma­chen. Denn es gibt tat­säch­lich Samm­ler, die für künst­le­risch ge­stal­te­te Mo­del­le aus dem frü­hen 20. Jahr­hun­dert bis zu 200,00 US-Dollar be­zah­len.

She says French styl­es, cir­ca 1900, ran­ge from $150 to $200. Cans from the 1920s sell for around $100 [...].

Hill, Kim: Vin­ta­ge Wa­te­ring Cans. phgmag.com (06/2017).

Wahr­schein­lich wer­den mei­ne selbst ge­bas­tel­ten Gieß­kan­nen im Haws-Design in hun­dert Jah­ren ein­mal nicht so viel Wert sein. Aber be­füllt mit ei­ni­gen Kunst­blu­men sind sie heu­te schon die per­fek­te Tisch­de­ko un­ter dem Gar­ten­pa­vil­lon.

Bild von selbst gebastelten Gießkannen im englischen Haws-Design. Dekoration für die Grillfeier. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die bun­ten Blu­men­va­sen sind näm­lich nicht nur in­sek­ten­frei, son­dern auch ein Eis­bre­cher für das ers­te Tisch­ge­spräch. Falls Sie also Ihre Gar­ten­par­ty mit far­ben­fro­hen Pa­pier­gieß­kan­nen auf­pep­pen möch­ten, dann er­fah­ren Sie in der fol­gen­den An­lei­tung, was Sie da­für al­les be­nö­ti­gen. Mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen kön­nen Sie Gieß­kan­nen bas­teln, die 25 Zen­ti­me­ter lang, 17 Zen­ti­me­ter hoch und 10 Zen­ti­me­ter breit sind.

Süße Gießkanne selbst basteln

Bild von goldfarbenem Brausemundstück einer PapiergießkanneZum An­fer­ti­gen ei­ner Gieß­kan­ne ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in zwei un­ter­schied­li­chen Far­ben. Hin­ge­gen die Ver­zie­run­gen mal­te ich aus­schließ­lich mit Acryl­far­ben auf. Als Werk­zeu­ge be­nö­ti­gen Sie zu­dem nichts wei­ter als eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Eyelet-Setter, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne sechs DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6).

Hin­weis: Alle Ein­zel­tei­le mei­ner Pa­pier­gieß­kan­ne be­stehen au­ßen aus ei­ner grü­nen und in­nen aus ei­ner an­thra­zit­far­be­nen Ton­pa­pier­la­ge. So­mit ver­fügt mei­ne sta­bi­le Tisch­de­ko über eine Gram­ma­tur von 260 g/m².

Bild von Bauteil zum Basteln eines goldenen Haws GießkannenaufsatzesIch be­gann mit dem Bas­teln des Auf­sat­zes. Dazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #1 zwei­mal aus Ton­pa­pier an. Nach­dem ich die Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Im An­schluss schoss ich die vie­len klei­nen Was­ser­lö­cher mit­hil­fe mei­nes Eyelet-Setters ein und be­mal­te das Gan­ze da­nach mit gol­de­ner Acryl­far­be. Zu gu­ter Letzt muss­te ich das Bau­teil nur noch mit sich selbst ver­kle­ben und hat­te da­mit mein ed­les Brau­se­mund­stück fer­tig­ge­stellt.

Ovaler Eimer ist das Zentrum der Gießkanne

Als Nächs­tes schnitt ich mir die in­ne­re Bo­den­plat­te von Scha­blo­ne #2 zu­recht und brach­te dar­an dann eine schrä­ge Sei­ten­wand von Scha­blo­ne #3 an.

Collage mit Anleitungsschritten: Einen ovalen Eimer aus Papier basteln, um das Zentrum der Gießkanne herzustellen

Im nächs­ten Schritt be­fes­tig­te ich die in­ne­re Ei­mer­front und die nied­ri­ge­re Hen­kel­rück­sei­te an den bei­den ge­ra­den An­dock­stel­len der Bo­den­plat­te.

  • An­schlie­ßend ver­schloss ich das Ge­fäß, in­dem ich die zwei­te Sei­ten­wand am Bo­den an­brach­te und dar­auf­fol­gend sämt­li­che Ein­zel­tei­le an den Sei­ten mit­ein­an­der ver­kleb­te.

Gleich dar­auf wid­me­te ich mich dem Hen­kel, was der schwie­rigs­te Bas­tel­schritt der ge­sam­ten An­lei­tung ist.

Bildanleitung: Griff für eine Papiergießkanne basteln

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich mir die ge­schwun­ge­nen Hen­kel­ele­men­te von Scha­blo­ne #4 zwei­mal aus grü­nem und zwei­mal aus an­thra­zit­far­be­nem Ton­pa­pier an. Die Ein­zel­tei­le kleb­te ich je­doch aus­nahms­wei­se nicht di­rekt auf­ein­an­der.

  • Hin­ge­gen die bei­den ge­zack­ten Mit­tel­stü­cke be­rei­te­te ich mir gleich dop­pel­la­gig in mei­nen bei­den Leit­far­ben vor.

Nun nahm ich zwei Hen­kel­ele­men­te in mei­ner gräu­li­chen In­nen­far­be zur Hand und kleb­te die­se an den Kle­be­la­schen des klei­ne­ren ge­zack­ten Ein­zel­teils fest.

Bild von Henkel an einer grünen PapiergießkanneIm nächs­ten Schritt ver­schloss ich den ge­bo­ge­nen drei­di­men­sio­na­len Kör­per, in­dem ich das gro­ße Za­cken­teil über den lan­gen Hen­kel­rü­cken kleb­te. Da­nach ver­klei­de­te ich die Hen­kel­sei­ten mit den bei­den grü­nen ge­schwun­ge­nen Bau­tei­len. Hin­weis: Da­mit der ro­bus­te Griff fest mit der Gieß­kan­ne ver­schmol­zen ist, muss­te ich mir au­ßer­dem noch das An­ker­ele­ment von der­sel­ben Scha­blo­ne in mei­ner grü­nen Au­ßen­far­be zu­recht­schnei­den. Nach­dem ich das Ein­zel­teil mit­hil­fe mei­nes Bas­tel­mes­sers ein­ge­schnit­ten hat­te, falz­te ich die un­te­re Kle­be­l­i­nie. Dar­auf­hin be­fes­tig­te ich den prä­pa­rier­ten Hen­kel über die Ein­schnit­te an die­sem An­ker­ele­ment.

Erst jetzt kleb­te ich das Gan­ze über die noch an­thra­zit­far­be­ne Hen­kel­rück­sei­te des Ge­fä­ßes, wel­che da­mit zu­gleich sau­ber ver­klei­det wur­de.

Ausgussrohr macht ein Gefäß zur Gießkanne

Bild von grünem Ausgussrohr einer PapiergießkanneDas An­fer­ti­gen des Aus­guss­roh­res ging mit viel Falz­ar­beit ein­her. Denn das brei­te Rohr­ele­ment von Scha­blo­ne #5 ver­fügt über acht Knick- und acht Kle­be­l­i­ni­en. Nach die­ser Si­sy­phus­ar­beit ver­kleb­te ich das Bau­teil ein­fach mit sich selbst und brach­te es wie den Hen­kel am An­ker­ele­ment von Scha­blo­ne #5 an. Als ich die Tül­le dann an der Front des Ge­fä­ßes be­fes­tigt hat­te, sah mein Mo­tiv schon wie eine han­dels­üb­li­che Gieß­kan­ne aus. Mein Gieß­werk­zeug soll­te al­ler­dings im ex­tra­va­gan­ten Haws-Design sein, wes­halb noch der kom­for­ta­ble Tra­ge­griff fehl­te.

Für die­sen obe­ren Hen­kel fer­tig­te ich mir das läng­li­che Ein­zel­teil von Scha­blo­ne #6 an, wel­ches ich di­rekt im An­schluss ein­mal quer über die Kan­nen­öff­nung kleb­te. Auf der glei­chen Scha­blo­ne be­fin­det sich zu­dem ein wei­te­res Bo­den­ele­ment. Die­ses schnitt ich mir in mei­ner grü­nen Au­ßen­far­be zu­recht und ver­klei­de­te da­mit die vie­len un­schö­nen Kle­be­la­schen an der Un­ter­sei­te des Bo­dens. Ganz zum Schluss mal­te ich noch mit­hil­fe von grau­er Acryl­far­be ei­ni­ge Zier­strei­fen auf und hat­te da­mit mei­ne süße Tisch­de­ko fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Auch ein originelles Mitbringsel für die Grillfeier

Bild von kleiner Gießkanne, mit der Kinder ihr selbst angebautes Gemüse bewässern können. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMei­ne Gieß­kan­ne im Haws-Design ist ein kin­der­leich­tes Mo­tiv, wel­ches Sie in ma­xi­mal 90 Mi­nu­ten ge­bas­telt ha­ben. Der klei­ne Spritz­krug ist da­bei nicht nur eine schi­cke Blu­men­va­se, son­dern kann auch der wit­zi­ge Teil in ei­nem Ge­schenk für den Gast­ge­ber ei­ner Grill­fei­er sein. In die ge­räu­mi­ge Gieß­kan­ne pas­sen näm­lich zwei gro­ße Bier­fla­schen, wes­halb das äu­ßerst sta­bi­le Pa­pier­ge­fäß schnell zu ei­nem klei­nen Schman­kerl­korb um­funk­tio­niert wer­den kann.

Üb­ri­gens, dass die Gieß­kan­ne ir­gend­et­was Gött­li­ches an sich hat, ha­ben in Deutsch­land als Ers­tes die Hes­sen er­kannt. Zum An­be­ten des Gieß­werk­zeugs wur­de des­halb im Jah­re 2011 in der Stadt Gie­ßen ein Gieß­kan­nen­mu­se­um mit mehr als Tau­send Aus­stel­lungs­stü­cken er­öff­net.

The mu­se­um ope­ned in 2011, fun­ded by the City of Gies­sen and run by the Gaert­ner­pflich­ten ar­tist group [...].

Wil­liam­son, Chris­ti­ne: Gieß­kan­nen­mu­se­um (Wa­te­ring Can Mu­se­um). atlasobscura.com (06/2017).

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