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Kamin aus Papier basteln - Anleitung

Ken­nen Sie den ent­schei­den­den Un­ter­schied zwi­schen dem gro­ßen bö­sen Wolf und dem Weih­nachts­mann? Letz­te­rer lässt sich auch durch ein Feu­er im Ka­min­ofen nicht da­von ab­hal­ten, über den Schorn­stein in ein Haus zu ge­lan­gen. So kön­nen selbst die drei klei­nen Schwein­chen je­des Jahr an Hei­lig­abend ihre So­cken am Ka­min auf­hän­gen, um vom Weih­nachts­mann be­schenkt zu wer­den, ohne da­bei ihr Schutz­feu­er lö­schen zu müs­sen.

San­ta Claus is real and the fire in a sto­ve will not pre­vent him de­li­ve­ring pres­ents.

Ba­gan, Sue: Is San­ta Claus Real? woodburningstoveslimited.com (12/2016).

Bild von Weihnachtsstern auf Kamin aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinWis­sen Sie ei­gent­lich, war­um die Men­schen in an­gel­säch­si­schen Län­dern an Weih­nach­ten So­cken an den Ka­min hän­gen? Vor lan­ger Zeit soll es ein­mal ei­nen ar­men, bri­ti­schen Wit­wer ge­ge­ben ha­ben, der drei hei­rats­fä­hi­ge Töch­ter hat­te. We­der war es dem gu­ten Mann mög­lich sei­ne Kind­lein aus­rei­chend zu ver­sor­gen, noch konn­te er eine Mit­gift für zu­künf­ti­ge Schwie­ger­söh­ne be­zah­len. Der Le­gen­de nach stieg des­halb ei­nes Nachts der Hei­li­ge Sankt Ni­ko­laus in das Haus des Wit­wers ein und er­blick­te dar­auf­hin So­cken, wel­che die Töch­ter am Abend zum Trock­nen auf­ge­hängt hat­ten.

Die­se füll­te der freund­li­che Weiß­bart kur­zer­hand mit Gold­mün­zen auf. Von da an stell­ten die Töch­ter je­des Jahr in der­sel­ben Nacht Kek­se und Milch vor die Tür, um ih­rem Ret­ter in der Not zu dan­ken.

Die­se be­merk­ten die nun gut ver­sorg­ten Töch­ter am nächs­ten Mor­gen und dank­ten Sankt Ni­ko­laus da­mit, in­dem sie je­des Jahr in der be­sag­ten Nacht Kek­se und Milch zu des­sen Stär­kung vor die Tür stell­ten.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: So­cken aus Pa­pier für den Ni­ko­laus bas­teln. gws2.de (12/2016).

Collage von Socken für den Weihnachtsmann am Kamin mit Backsteinmuster. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Im Jah­re 1822 griff der Ame­ri­ka­ner Cle­ment Clar­ke Moo­re die­se alte Ge­schich­te auf und schrieb sei­ner Fa­mi­lie ein Ge­dicht na­mens „A Vi­sit from St. Ni­cho­las”.

When all th­rough the house not a crea­tu­re was stir­ring, not even a mou­se; the sto­ckings were hung by the chim­ney with care, in ho­pes that St. Ni­cho­las soon would be the­re.

Mar­shall, Nan­cy H.: The Poem. nightbeforechristmas.biz (12/2016).

Ein Jahr spä­ter wur­de das ly­ri­sche Werk am 23. De­zem­ber un­ter dem Na­men „The Night Be­fo­re Christ­mas” in New Yor­ker Zei­tun­gen ver­öf­fent­licht. Da­durch ge­wann der Brauch sei­ne So­cken an Weih­nach­ten an den Ka­min­ofen zu hän­gen auch au­ßer­halb des Bri­ti­schen Welt­reichs an Be­deu­tung.

Bild von Künstlerin Veronika Vetter mit ihrem Werk

Da­mit der Weih­nachts­mann kom­men, und et­was in auf­ge­häng­te So­cken hin­ein­le­gen kann, be­nö­tigt ein Haus ei­nen Ka­min und ei­nen Schorn­stein. Viel­leicht wa­ren die Kel­ten vor der Chris­tia­ni­sie­rung des­halb so krie­ge­risch, da sie we­der das eine noch das an­de­re be­sa­ßen. Lan­ge Zeit leb­ten die Men­schen in ebe­nen Hüt­ten, in de­ren Mit­te Tag und Nacht ein of­fe­nes Feu­er brann­te. Im Stroh­dach war ein klei­nes Loch, um den Rauch ab­zie­hen zu las­sen. Im Win­ter und wenn es reg­ne­te, wur­den die Holz­hüt­ten al­ler­dings kom­plett ver­schlos­sen, wo­durch sich die­se in sti­cki­ge Räu­cher­kam­mern ver­wan­del­ten.

Sa­xon huts did not have chim­neys. They had fire pits in the cen­ter of the room and a hole in the roof [...]. In the win­ter, then, peo­p­le li­ved and work­ed in smoke-filled rooms, [...].

Wood­bu­ry, Sa­rah: The In­ven­ti­on of the Chim­ney. sarahwoodbury.com (12/2016).

Bild von Fimo Weihnachtsmann auf einem Kamin mit Socken. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinIm­mer wenn es et­was zu ver­schen­ken gibt, ist der Adel nicht weit. Viel­leicht be­gann des­halb der bri­ti­sche Hoch­adel spä­tes­tens im 12. Jahr­hun­dert da­mit, sei­ne Schlös­ser mit Ka­min­öfen (eng­lisch sto­ves) und Schorn­stei­nen (eng­lisch chim­neys) aus­zu­stat­ten. Bis weit in das 16. Jahr­hun­dert hin­ein blie­ben die­se simp­len Aus­stat­tungs­merk­ma­le al­ler­dings der Ober­schicht vor­ent­hal­ten. Wer un­ter Eli­sa­beth I. ein rei­cher Kauf­mann war oder dem nie­de­ren Adel an­ge­hör­te, dem wur­den als be­son­de­re Ehre oft­mals weib­li­che Gäs­te ein­quar­tiert. Die Be­din­gung da­für war al­ler­dings, dass das Her­ren­haus über Räu­me ver­füg­te, in de­nen ein war­mer Ka­min mit An­schluss zu ei­nem Schorn­stein stand.

The ori­gin of chim­neys, de­si­gned to car­ry smo­ke out of the dwel­ling, re­mains un­clear, but it is un­li­kely that chim­neys were con­s­truc­ted in Eu­ro­pe pri­or to the twelfth cen­tu­ry. [...] Chim­neys were wi­de­ly ad­opted by the upper-classes du­ring Tu­dor Eng­land. Un­der Queen Eliza­beth I fe­ma­le guests might be sent to neigh­bors who could af­ford rooms with chim­neys.

But­ler, Or­ville R.: Smo­ke Gets in Your Eye: The De­ve­lo­p­ment of the House Chim­ney. ultimatehistoryproject.com (12/2016).

Der ge­mei­ne Pö­bel leb­te in­des­sen wei­ter­hin in stin­ken­den Räu­cher­kam­mern.

Bild von beleuchtetem Papierkamin. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinDass die Ent­wick­lung bis zu voll­stän­dig be­heiz­ten Häu­sern jahr­hun­der­te­lang dau­ern muss­te, wird je­dem klar, der auch heut­zu­ta­ge noch mit ei­nem Holz­ka­min­ofen heizt. Denn wer ein­fach Holz­schei­te und Zei­tungs­pa­pier in sei­nem Ofen an­zün­det, der sieht nach we­ni­gen Mi­nu­ten so aus wie Knecht Ru­precht. Am wich­tigs­ten ist näm­lich, dass der Ka­min zieht. Das ge­schieht al­ler­dings nur, wenn die Luft im Schorn­stein wär­mer und da­mit leich­ter als die Au­ßen­luft ist. Hin­ge­gen bei zu star­kem Auf­trieb ver­brennt das Feu­er­holz in kür­zes­ter Zeit, ohne da­bei die Raum­tem­pe­ra­tur nach­hal­tig zu stei­gern.

When the air con­trols are open ful­ly and the door is clo­sed, the new fuel will ig­ni­te wi­thin two to th­ree mi­nu­tes.

fire­place­spe­cia­list: How to in­crease the ef­fi­ci­en­cy of your woodb­ur­ning sto­ve. youtube.com (12/2016).

Die­se Schwie­rig­kei­ten be­rei­tet mein Ka­min aus Pa­pier nicht. Der macht zwar auch nicht warm, sorgt aber mit der rich­ti­gen elek­tri­schen Be­leuch­tung für eine ab­so­lut hei­me­li­ge Raum­at­mo­sphä­re.

Bild von Kamin aus Papier basteln. Geschaffen von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mein Pa­pier­ka­min ist 26,5 Zen­ti­me­ter lang, 18,5 Zen­ti­me­ter breit und 26,5 Zen­ti­me­ter hoch. Zu den Be­son­der­hei­ten des präch­ti­gen Stücks zählt nicht nur eine an­spre­chen­de Holz­op­tik, son­dern auch ein Back­stein­mus­ter. Die­ses sieht zum ei­nen sehr ele­men­tar aus und fühlt sich zum an­de­ren ge­nau­so rau wie Na­tur­stein an.

Kamin basteln - die Grundform

Bild von braunen TonpapierplattenFür das stäm­mi­ge Grund­ge­rüst des drei­di­men­sio­na­len Ka­min­ofens ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in fünf ver­schie­de­nen Far­ben. Zum Auf­fül­len der Hohl­räu­me nahm ich des Wei­te­ren ge­wöhn­li­ches Sty­ro­por zur Hil­fe. Das Back­stein­mus­ter kam durch Mo­del­lier­pas­te, Ma­ler­krepp und eine ge­rin­ge Aus­wahl an Acryl­far­ben zu­stan­de. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem

Bild vom Verstärken des Tonpapierseine Sche­re, ein schar­fes Bas­tel­mes­ser, ver­schie­de­ne Pin­sel, ei­nen Spach­tel, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis und ei­nen flüs­si­gen Haus­halts­kle­ber zu­recht­le­gen. Die Bau­tei­le des Ka­mins be­fin­den sich auf mei­nen DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17 /#18 /#19 /#20 /#21 /#22 /#23 /#24 /#25 /#26).

Hin­weis: Ich habe sämt­li­che Ton­pa­pier­ele­men­te der Scha­blo­nen dop­pelt an­ge­fer­tigt und iden­ti­sche Ein­zel­tei­le sym­me­trisch auf­ein­an­der­ge­klebt. Die­se Ver­stär­kung saugt nicht nur Bas­tel­flüs­sig­kei­ten bes­ser auf, son­dern trägt auch un­ge­mein zur Sta­bi­li­tät des of­fe­nen Ka­mins bei.

Bild von weißer Bodenplatte aus Papier für einen offenen KaminIch be­gann mit der Bo­den­plat­te, auf wel­cher der Ka­min spä­ter steht. Auf­grund der Grö­ße muss­te ich da­für di­ver­se Scha­blo­nen zu­nächst ver­län­gern. Dazu schnitt ich Scha­blo­ne #1 und Scha­blo­ne #2 zu­recht und kleb­te bei­de Vor­la­gen an der Mar­kie­rung A mit­hil­fe von Kle­be­band an­ein­an­der. Aus dem dar­aus ent­stan­de­nen Ele­ment fer­tig­te ich mir gleich dar­auf die Bo­den­plat­te aus zwei La­gen wei­ßem Ton­pa­pier an.

  • Di­rekt im An­schluss nahm ich ein schar­fes Bas­tel­mes­ser zur Hil­fe und schnitt die Ein­schnit­te (sie­he Scha­blo­nen) zum Ein­ste­cken der Ka­min­wän­de frei.

Bild von braunen, tragenden Seitenwände aus PapierAls Nächs­tes fer­tig­te ich von Scha­blo­ne #3 die tra­gen­den Sei­ten­wän­de an. Im­mer wenn ich nach dem Ver­stär­ken und Fal­zen ein Wand­ele­ment fer­tig­ge­stellt hat­te, steck­te ich es in die wei­ße Bo­den­plat­te. Die Kle­be­la­schen der Wän­de be­strich ich dar­auf­fol­gend mit Kle­ber und knick­te die­se auf der Bo­den­plat­ten­rück­sei­te um. So­mit wa­ren die tra­gen­den Wän­de fest im Bo­den ver­an­kert.

  • Im nächs­ten Schritt bas­tel­te ich das in­ne­re Mau­er­werk, wel­ches ich am Ende mit ei­ner Back­stein­op­tik ver­sah. Dazu fer­tig­te ich zu­nächst ein­mal alle Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen #4 - #6 aus hell­grau­em Ton­pa­pier an.

Collage vom Basteln des Mauerwerks für einen Papierkamin. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mit den Tei­len von Scha­blo­ne #4 ver­stärk­te ich von in­nen die tra­gen­den Sei­ten­wän­de. Das Ele­ment von Scha­blo­ne #5 kleb­te ich vor­ne in die Mit­te, und als ich mit der grau­en Rück­wand von Scha­blo­ne #6 die bei­den Sei­ten­pfei­ler ver­band, sah das Gan­ze be­reits wie eine klei­ne, mas­si­ve Burg aus.

Da­mit aus der fla­chen Bo­den­plat­te eine sta­bi­le, drei­di­men­sio­na­le Mar­mor­plat­te wur­de, muss­te ich zu­nächst ein­mal die Sei­ten­ver­klei­dun­gen von Scha­blo­ne #7 und Scha­blo­ne #8 aus wei­ßem Ton­pa­pier an­fer­ti­gen. Hin­weis: Bei man­chen Ein­zel­tei­len war es nö­tig, die Vor­la­gen auf­grund der Über­län­ge zu ver­län­gern. Nach­dem ich die Ver­klei­dun­gen an der Bo­den­plat­te an­ge­klebt hat­te, schnitt ich mir eine Sty­ro­por­plat­te zu­recht, die ex­akt den Hohl­raum des ge­sam­ten Ka­min­bo­dens auf­füll­te.

  • Wich­tig: Bei die­sem Schritt ge­wann ich die Er­kennt­nis, dass mein flüs­si­ger Haus­halts­kle­ber das Sty­ro­por zum Schmel­zen brach­te. Des­halb muss­te ich hier­für auf wei­ßen Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis zu­rück­grei­fen.

Um die Mar­mor­plat­te ab­zu­schlie­ßen, ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #9 mit Scha­blo­ne #10 an der Mar­kie­rung D. Aus der dar­aus ent­stan­de­nen Vor­la­ge fer­tig­te ich mir an­schlie­ßend die un­te­re Bo­den­ver­klei­dung aus wei­ßem Ton­pa­pier an. Die­se kleb­te ich dann ein­fach auf die Sty­ro­por­plat­te.

Decke des Kaminofens - mehr als eine Abstellfläche

Bild vom Verankern der oberen Wandklebelaschen am ersten DeckenelementBeim Ent­wer­fen des Ka­mins habe ich mich teil­wei­se am Dativius-Victor-Bogen ori­en­tiert, was mei­ner Mei­nung nach an der Ka­min­ofen­de­cke be­son­ders zum Vor­schein kommt. Um auch die obe­ren Kle­be­la­schen der Wän­de ver­an­kern zu kön­nen, fer­tig­te ich Scha­blo­ne #11 und Scha­blo­ne #12 an. Nach dem Ver­län­gern, Fal­zen und Ein­schnei­den, fä­del­te ich das Ele­ment über die Wand­kle­be­la­schen und be­fes­tig­te die­se dar­an. Hin­weis: Die Au­ßen­la­schen an den Sei­ten klapp­te ich nach in­nen ein und ver­kleb­te die­se mit sich selbst.

Collage vom Aufbau der Kaminofendecke aus Papier. Angelehnt an ein altrömisches Tor. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Als Nächs­tes ver­klei­de­te ich die Kle­be­la­schen der auf­ge­stell­ten Ober­sei­te. Dazu ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #13 mit Scha­blo­ne #14. Aus der Vor­la­ge schnitt ich mir dann ein gro­ßes Ton­pa­pier­ele­ment zu­recht, wel­ches ich oben auf den Ka­min kleb­te. Gleich da­nach dich­te­te ich die auf­ge­stell­te Ab­de­ckung in­nen an den Sei­ten mit Sty­ro­por­strei­fen ab. Auch die De­cken­mit­te be­kleb­te ich mit zwei Strei­fen aus Sty­ro­por, die ge­nau­so hoch wie die Sei­ten­strei­fen wa­ren.

  • Auf das Sty­ro­por kleb­te ich im An­schluss das Ein­zel­teil, wel­ches ich aus der Scha­blo­ne #15 und Scha­blo­ne #16 an­ge­fer­tigt hat­te. Wich­tig: Beim Ein­schnei­den der Steck­li­ni­en war ich sehr vor­sich­tig und ge­wis­sen­haft, da­mit die Mar­mor­blen­de auch ker­zen­ge­ra­de steht.
  • Be­sag­te Blen­de be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #17. Wäh­rend­des­sen ich die lan­gen Sei­ten zu­nächst ver­län­gern muss­te, kleb­te ich die kur­zen Sei­ten nach dem Fal­zen ein­fach in die Ein­schnit­te am Bo­den.

Bild vom Verankern der MarmorblendeAuch im zwei­ten Stock­werk dich­te­te ich wie­der die Sei­ten­wän­de und die Mit­te mit Sty­ro­por­strei­fen ab. Um auch die obe­ren Kle­be­la­schen der Mar­mor­blen­de ver­an­kern zu kön­nen, ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #18 mit Scha­blo­ne #19. Nach dem Prä­pa­rie­ren fä­del­te ich den Bo­den des letz­ten Sto­ckes über die Kle­be­la­schen und be­fes­tig­te die­se dar­an. Die Au­ßen­la­schen knick­te ich wie­der nach in­nen und ver­kleb­te die­se mit sich selbst.

Zum Auf­bau­en des drit­ten Ka­min­stock­werks wie­der­hol­te ich die vor­an­ge­gan­ge­nen Bas­tel­schrit­te er­neut.

Collage vom Aufbauen des obersten Kaminstockwerks. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die letz­ten Scha­blo­nen stel­len fol­gen­de Ele­men­te be­reit:

  • #20/#21: Bo­den­plat­te zur Ver­klei­dung der obe­ren Kle­be­l­i­ni­en.
  • #22/#23: Schrä­ge Sei­ten­ver­klei­dung des obers­ten Stock­werks.
  • Nach die­sen Scha­blo­nen habe ich sämt­li­che Hohl­räu­me in der Ka­min­de­cke mit Sty­ro­por auf­ge­füllt.
  • #25/#26: Obers­te De­cken­plat­te, um das Sty­ro­por zu ver­klei­den.

Backsteinoptik aus Papier erzeugen - so geht’s

Bild eines abgeklebten Steinmusters im PapierkaminAuch als mein Pa­pier­ka­min schon als sol­cher zu er­ken­nen war, ließ ich den Bau­helm noch auf, denn das Ein­zie­hen der ro­ten Back­stein­wand er­for­der­te ei­nen Spach­tel und Mo­del­lier­pas­te. Zu­nächst kleb­te ich al­ler­dings wie ein Ma­ler­lehr­ling im ers­ten Lehr­jahr die graue Stein­wand mü­he­voll ab. Da­für nahm ich han­dels­üb­li­chen Ma­ler­krepp zur Hil­fe. Wich­tig: Auf die Rück­wand des Ka­mins kleb­te ich eben­falls ein Back­stein­mus­ter auf.

Als Nächs­tes be­strich ich die ein­zel­nen Back­stei­ne groß­zü­gig mit Mo­del­lier­pas­te und ließ das Gan­ze an­schlie­ßend für eine Stun­de trock­nen.

Collage mit Anleitung, die zeigt, wie ein Backsteinmuster auf Papier dargestellt wird. Erstell von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

So­bald die Mo­del­lier­pas­te an­ge­trock­net war, be­gann ich mit den Ma­ler­ar­bei­ten. Zu­nächst be­mal­te ich die Wän­de mit ro­ter Acryl­far­be. Di­rekt im An­schluss setz­te ich mit schwar­zer Acryl­far­be Ak­zen­te. Den An­strich ließ ich für cir­ca 15 Mi­nu­ten trock­nen, ehe ich den Ma­ler­krepp ab­nahm und mich dar­auf­hin präch­ti­ge Back­stein­wän­de an­strahl­ten.

Noble Nussbaumholzoptik und Veredelung der Marmorplatte

Um die tra­gen­den Sei­ten­wän­de und die Ka­min­ofen­de­cke mit ei­ner Holz­op­tik zu ver­se­hen, schnitt ich zu­nächst ein­mal brau­ne Ton­pa­pier­strei­fen in un­ter­schied­li­chen Brei­ten zu­recht. Im An­schluss be­strich ich eine Au­ßen­wand nach der an­de­ren mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis und leg­te mei­ne Ton­pa­pier­strei­fen auf. Als die Pa­pier­holz­stü­cke auf­ge­klebt wa­ren, be­strich ich die­se groß­zü­gig von oben mit dem Bas­tel­kle­ber, so­dass die­se von bei­den Sei­ten be­netzt wa­ren. Da­nach leg­te ich den Ka­min für cir­ca 30 Mi­nu­ten zum Trock­nen.

  • Zu gu­ter Letzt be­mal­te ich mei­ne Holz­stü­cke mit dun­kel­brau­ner Acryl­far­be. Gleich dar­auf zog ich zu­dem noch eine Ma­se­rung mit­hil­fe von schwar­zer Acryl­far­be ein. Hin­weis: Als Kon­trast ge­stal­te­te ich die Zwi­schen­bal­ken um die Mar­mor­blen­de et­was dunk­ler.

Nach die­sen Schrit­ten ist der Pa­pier­ka­min sehr feucht, wes­halb ich das Mo­tiv für 24 Stun­den zum Trock­nen stel­len muss­te, bis ich die Mar­mor­plat­te am Bo­den voll­enden konn­te.

Collage mit Anleitung, die zeigt, wie eine Marmoroptik auf Papier dargestellt wird. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Am nächs­ten Tag er­zeug­te ich auf al­len wei­ßen Flä­chen des Ka­mins eine Mar­mor­op­tik. Dazu misch­te ich zu­nächst wei­ße Acryl­far­be mit sil­ber­ner Acryl­far­be im Ver­hält­nis 10:1. Da­mit grun­dier­te ich zu­al­ler­erst die Mar­mor­plat­ten.

  • Als Nächs­tes zog ich eine Ma­se­rung auf die Flä­chen ein. Da­für misch­te ich wei­ße Acryl­far­be mit sil­ber­ner Acryl­far­be im Ver­hält­nis 8:1.
  • Im letz­ten Schritt mal­te ich mit­hil­fe ei­nes Holz­spie­ßes klei­ne Ris­se auf. Die da­für nö­ti­ge dun­kel­graue Far­be misch­te ich mir wie­der aus wei­ßer und sil­ber­ner Acryl­far­be im Ver­hält­nis 3:1. Au­ßer­dem ak­zen­tu­ier­te ich die Flä­chen noch mit wei­ßen High­lights.

Als mir das Mar­mor­mus­ter end­gül­tig ge­fiel, muss­te der Ka­min noch ein­mal für zwei Stun­den gut trock­nen. Da­nach konn­te ich end­lich mei­ne So­cken für den Weih­nachts­mann dar­an auf­hän­gen.

Fazit zum stilvollen Adventskamin aus Papier

Picture of Santa Claus Stove with Firewood. Crafted by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine ArtistBis der Ka­min in die­ser Form vor mir stand, ver­gin­gen gut und ger­ne drei Wo­chen, die ich mit Zeich­nun­gen und Mo­dell­bau­ten ver­brach­te. Das Bas­teln selbst nahm drei Tage in An­spruch. Gün­ter Loo­se könn­te der Text für das Lied „Mar­mor, Stein und Ei­sen bricht” beim Lie­ben vor solch ei­nem Ka­min ein­ge­fal­len sein. Für mich ist die­ser klei­ne Ka­min eine ge­nia­le Ad­vents­de­ko­ra­ti­on und ein klei­ner Trost, bis ich mir ir­gend­wann ei­nen ech­ten, pras­seln­den Ka­min­ofen in mein Zu­hau­se ein­bau­en las­sen kann.

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Weihnachtstüte basteln - Santa Claus Lunch Bag

Die Ad­vents­zeit eig­net sich je­des Jahr her­vor­ra­gend da­für, um de­nen zu dan­ken, die sich das gan­ze Jahr für ei­nen krumm ge­macht ha­ben. Den­ken Sie da­bei an Ihre Fri­seu­rin, der Sie viel­leicht ein­mal im Mo­nat Ihr Herz aus­schüt­ten oder an den Pa­ket­dienst­fah­rer, der je­den drit­ten Tag bei Ih­nen rein­schneit und Weih­nachts­mann spielt. Nicht zu ver­ges­sen Ihr Lieb­lings­ita­lie­ner, der selbst auf das An­schau­en der Fuß­ball­welt­meis­ter­schaft ver­zich­tet, da­mit Sie beim An­feu­ern von Tho­mas Mül­ler und Co. nicht vom Fleisch fal­len. Falls Sie also Ih­rer per­sön­li­chen Ser­vice­mann­schaft ein klei­nes Fest­tags­ge­schenk ma­chen möch­ten, dann steue­re ich in der fol­gen­den An­lei­tung die per­fek­te Weih­nachts­tü­te zum Nach­bas­teln hin­zu.

Bild von Weihnachtstüte Santa Claus gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinBeim Ent­wer­fen der lie­bens­wer­ten Ge­schenk­tü­te habe ich mich an nord­ame­ri­ka­ni­schen Lunch Bags ori­en­tiert. Die zu­meist brau­nen Ori­gi­na­le be­stechen durch ihre Ge­räu­mig­keit und An­pas­sungs­fä­hig­keit. So­mit spielt es kei­ne Rol­le, ob Sie die Weih­nachts­tü­te mit Fla­schen, Kos­me­ti­ka oder Pra­li­nen be­fül­len. Die­se viel­sei­ti­gen Tü­ten sind üb­ri­gens be­reits seit 1852 ein Er­folgs­mo­dell, denn in die­sem Jahr pa­ten­tier­te Fran­cis Wol­le die ers­te Pa­pier­beu­tel­ma­schi­ne in den USA.

Fran­cis Wol­le born in Ja­cobs­burg, Penn­syl­va­nia, De­cem­ber 17, 1817 in­ven­ted the pa­per bag ma­king ma­chi­ne in 1852 in the United Sta­tes.

Mills, Mike: Fran­cis Wol­le In­ven­tor of The Pa­per Bag Ma­chi­ne? projectgreenbag.com (12/2016).

Bild von Lunch Bag Santa ClausNichts ver­kör­pert die hand­lungs­ori­en­tier­te Denk­wei­se un­se­rer trans­at­lan­ti­schen Freun­de seit­dem mehr als Lunch Bags. Die Re­de­wen­dung „Time is Mo­ney!” gilt vor al­lem für die­je­ni­gen, die kör­per­lich schwer ar­bei­ten müs­sen oder viel un­ter­wegs sind. Wer kei­ne Zeit oder kein Geld für ein ge­müt­li­ches Mit­tag­essen im Re­stau­rant mit Kol­le­gen hat, der greift in sei­ne Lunch Bag und holt das her­aus, was er am Mor­gen hin­ein­ge­wor­fen hat. Wie wich­tig die­se Pa­pier­tü­ten für die US-Gesellschaft sind, weiß je­der, der ger­ne ame­ri­ka­ni­sche Sit­coms an­sieht.

  • Pro­mi­nen­tes­tes Bei­spiel hier­für ist Ke­vin Ja­mes in sei­ner Rol­le als Doug Hef­fer­n­an. Beim „King of Queens” sah es oft­mals so aus, als wäre die Lunch Bag an sei­ner Hand an­ge­wach­sen.

Collage von Weihnachtstüte für Kollegen basteln von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die­sel­be Pa­pier­tü­te be­kom­men Sie in den USA üb­ri­gens auch un­ter dem Na­men Dog­gie Bag, wenn Sie im Re­stau­rant be­stell­tes Es­sen nicht auf­es­sen und die Res­te mit nach Hau­se neh­men möch­ten. Hin­ge­gen die Brown Bag be­nö­ti­gen Sie als Ver­pa­ckung für al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke. Wer in den al­ler­meis­ten US-Bundesstaaten in der Öf­fent­lich­keit sein Fei­er­abend­bier ge­nie­ßen möch­te und die Fla­sche nicht in ei­ner Brown Bag ver­steckt, der muss Stra­fe zah­len und kann so­gar im Ge­fäng­nis lan­den.

Hundreds of thou­sands, if not mil­li­ons, of peo­p­le are ar­res­ted or ti­cke­ted for drin­king in pu­blic every year.

Sa­tran, Joe: The Se­cret Histo­ry Of The War On Pu­blic Drin­king. huffingtonpost.com (12/2016).

Die Vor­fah­ren mei­ner drol­li­gen Ge­schenk­ta­sche kom­men also aus der Neu­en Welt. Um dies wei­ter zu ver­deut­li­chen, ver­zier­te ich die fest­li­che Lunch Bag auch nicht mit dem Christ­kind, son­dern mit dem Kopf von San­ta Claus.

Bild von Santa Claus Weihnachtstüten basteln. Erfunden von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die Weih­nachts­tü­te ist 15 Zen­ti­me­ter lang, 9 Zen­ti­me­ter breit und 25 Zen­ti­me­ter hoch. Die Pa­pier­ta­sche ver­fügt über ei­nen simp­len Schließ­me­cha­nis­mus und ist des­halb wie­der­ver­wend­bar.

Bastelanleitung für Weihnachtstüte

Bild von den Bodenelementen der WeihnachtstüteFür eine Lunch Bag ver­wen­de­te ich ins­ge­samt vier Ton­pa­pier­far­ben. Zwei Grün­tö­ne so­wie Weiß und Beige für das Ge­sicht von San­ta Claus. Zur Ver­stär­kung des Bo­dens nahm ich zu­dem Ton­kar­ton zur Hil­fe. Die Ver­zie­rung hielt ich mit un­ter­schied­li­chen Stem­pel­far­ben und be­reits vor­ge­fer­tig­ten Au­gen zum Auf­kle­ben sehr schlicht. Als Werk­zeu­ge be­nö­ti­gen Sie nichts wei­ter als eine Sche­re, et­was flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6).

Bild vom Verstärken des Tütenbodens mit KartonIch be­gann mit dem Bas­teln des sta­bi­len Tü­ten­bo­dens von Scha­blo­ne #1. Hin­weis: Die Au­ßen­sei­te mei­ner Weih­nachts­ver­pa­ckung ist dunk­ler als die In­nen­sei­te. Des­halb fer­tig­te ich je­des Bau­teil in zwei Grün­tö­nen an. Zwi­schen die bei­den Bo­den­ele­men­te kleb­te ich ein Stück Ton­kar­ton, so­dass spä­ter selbst schwe­re Fla­schen nicht un­ten durch­bre­chen kön­nen. Der Bo­den ist da­bei die Aus­nah­me. Bei al­len an­de­ren Scha­blo­nen kleb­te ich mei­ne bei­den Ton­pa­pier­far­ben di­rekt und ohne Ver­stär­kung auf­ein­an­der.

Lunch Bag basteln in wenigen Schritten

Als Nächs­tes fer­tig­te ich die Vor­der­sei­te der Lunch Bag von Scha­blo­ne #2 aus Ton­pa­pier an. Nach dem Fal­zen be­fes­tig­te ich die­ses quad­er­för­mi­ge Ele­ment di­rekt über die Kle­be­la­sche am Bo­den. Gleich dar­auf schnitt ich mir aus Scha­blo­ne #3 die ein­faltba­ren Sei­ten­ele­men­te zu­recht. Von die­sen bei­den Ein­zel­tei­len hängt die Funk­tio­na­li­tät der Weih­nachts­tü­te ab. Ich ach­te­te beim An­fer­ti­gen des­halb be­son­ders dar­auf, dass ich die Knick­li­ni­en ak­ku­rat falz­te und bei­de Sei­ten auch ex­akt gleich­groß wa­ren.

Bild von amerikanischer green Lunch Bag aus PapierNach­dem ich die Sei­ten am Bo­den und an der Vor­der­sei­te an­ge­klebt hat­te, fer­tig­te ich zu gu­ter Letzt die Rück­sei­te mit der Ver­schluss­la­sche von Scha­blo­ne #4 an. Mit dem An­brin­gen die­ses Bau­teils hat­te ich die ty­pi­sche Lunch Bag Form er­zeugt. Tipp: Da­mit die Ge­schenk­ver­pa­ckung spä­ter gut schließt, ver­schloss ich dar­auf­hin die Tüte und fi­xier­te die Ver­schluss­la­sche für 30 Mi­nu­ten mit­hil­fe von Ma­gne­ten. Sie könn­ten da­für auch auf Wä­sche­klam­mern zu­rück­grei­fen.

  • Auf der Au­ßen­sei­te des Bo­dens wa­ren nun­mehr noch die Kle­be­la­schen sämt­li­cher Sei­ten­ele­men­te zu se­hen. Aus die­sem Grund fer­tig­te ich mir von Scha­blo­ne #1 noch­mals ein gro­ßes Bo­den­ele­ment aus Ton­pa­pier an und ver­klei­de­te da­mit die Un­ter­sei­te mei­ner Weih­nachts­tü­te.

Gesicht von Santa Claus und Grußkarte

Bild vom Basteln von Santa Claus aus PapierAls die Lunch Bag stand, trat das krea­ti­ve Ar­bei­ten in den Vor­der­grund. Mei­ne Weih­nachts­tü­te ziert der Kopf von San­ta Claus. Die Ein­zel­tei­le für den lus­ti­gen Weiß­bart be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #5. Die Wan­gen, die Nase und die Ni­ko­laus­müt­ze ak­zen­tu­ier­te ich vor dem Auf­kle­ben mit ver­schie­de­nen Stem­pel­far­ben. Apro­pos Auf­kle­ben, ich be­fes­tig­te das Ge­sicht so auf dem Vor­der­sei­ten­ele­ment, dass die Müt­ze 4,5 Zen­ti­me­ter über die Pa­pier­tü­te rag­te.

  • Wich­tig: Des­halb be­strich ich vor dem An­kle­ben auch nur die un­te­re Hälf­te der Kopf­rück­sei­te mit Kle­ber.

Bild vom Anbringen einer Weihnachtskarte an der Lunch Box aus PapierEs hat ei­nen gu­ten Grund, dass das Ge­sicht nur ab­wärts der Na­sen­spit­ze an der Ge­schenk­ver­pa­ckung fest­klebt. San­ta Claus ist näm­lich ein un­ver­zicht­ba­rer Teil des wie­der­ver­schließ­ba­ren Ver­schluss­sys­tems, da die obe­re La­sche per­fekt hin­ter sei­ner Bom­mel­müt­ze ein­ras­tet. Ab­schlie­ßend brach­te ich die Gruß­kar­te von Scha­blo­ne #6 eben­falls auf der Vor­der­sei­te der Weih­nachts­tü­te an. Die­se be­steht aus zwei Tei­len und ver­fügt über aus­rei­chend Platz für Ihre Weih­nachts­grü­ße.

Fazit - Advent bedeutet Auszeit

Bild von Weihnachtstüte von Veronika Vetter mit Walnüssen und SchokoladeDas Bas­teln mei­ner Weih­nachts­tü­te ist nicht nur aus­ge­spro­chen ein­fach, son­dern dau­ert auch nicht län­ger als 90 Mi­nu­ten. So­mit ha­ben Sie zum ei­nen im Hand­um­dre­hen eine in­di­vi­du­el­le Ge­schenk­ver­pa­ckung ge­zau­bert und zum an­de­ren noch ge­nü­gend Frei­zeit um die Vor­weih­nachts­zeit zu ge­nie­ßen. Denn trotz Glo­ba­li­sie­rung ist in Eu­ro­pa der Ad­vent im­mer noch die Zeit der Ent­schleu­ni­gung und Stil­le. Al­ler­dings nur, wenn Sie es zu­las­sen.

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Sankt Martins Gans basteln - so einfach geht’s

Auch bei Gän­sen gibt es so et­was wie die Erb­sün­de. Denn was wäre wohl pas­siert, wenn die lang­hal­si­gen Vö­gel im Jah­re 371 den Mönch Mar­ti­nus nicht durch ihr Ge­schnat­ter ver­ra­ten hät­ten? Sankt Mar­tin wäre wahr­schein­lich nicht Bi­schof von Tours ge­wor­den und eine Hei­lig­spre­chung hät­te auch nicht statt­ge­fun­den.

Dar­auf­hin soll­te er 371 zum Bi­schof er­nannt wer­den, was er ab­lehn­te, da er sich nicht wür­dig ge­nug fühl­te. Die Men­schen woll­ten ihn auch ge­gen sei­nen Wil­len zum Bi­schof ma­chen und stürm­ten sein Haus. Dar­auf­hin ver­steck­te er sich im Gän­se­stall.

Sa­scha: Sankt Mar­tin – Mal­spie­le mit Rät­seln für Kin­der. gws2.de (11/2016).

Bild von Papiergans, die vor einem Gatter stehtDies wie­der­um hät­te dazu ge­führt, dass man in wei­ten Tei­len Eu­ro­pas auf die ge­bra­te­ne Sankt Mar­tins Gans ver­zich­ten müss­te. Denn wäh­rend wir im deutsch­spra­chi­gen Raum am 11. No­vem­ber Mar­tin von Tours mit selbst ge­bas­tel­ten Gän­sen und Ge­bäck eh­ren, mö­gen es vor al­lem die Schwe­den, die Slo­wa­ken und die Un­garn et­was herz­haf­ter. In be­son­ders christ­li­chen Haus­hal­ten die­ser Län­der wird der Mar­tins­tag auch als letz­tes gro­ßes Sat­tes­sen vor der Philippus-Fastenzeit ge­nutzt.

This day would be­co­me a very im­portant ho­li­day for some – the last day of fe­as­ting be­fo­re a 40-day pre-Christmas fast.

Ste­vo, Al­lan: 52 Weeks in Slo­va­kia - St. Mar­tin and the Geese. 52insk.com (11/2016).

Sie möch­ten vor dem St.-Martins-Umzug mit Ih­ren Klei­nen lie­ber et­was Leich­te­res zu sich neh­men aber trotz­dem den Mann eh­ren, der sei­nen Sol­da­ten­man­tel un­ei­gen­nüt­zig mit ei­nem Bett­ler teil­te? Dann zei­ge ich Ih­nen in der fol­gen­den Bild­an­lei­tung, wie Sie im Hand­um­dre­hen eine Gans aus Pa­pier bas­teln.

Collage von selbst gebastalter, weißer Sankt Martins Gans - angefertigt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mei­ne drei­di­men­sio­na­le Sankt Mar­tins Gans steht sta­bil auf zwei Wat­schel­fü­ßen. Zu­dem habe ich dem stol­zen Vo­gel ein flau­schi­ges Ge­fie­der ver­passt.

Bild von Sankt Martins Gans gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die wei­ße Gans ist 18 Zen­ti­me­ter lang und 20,5 Zen­ti­me­ter hoch.

Martinsgans basteln - einfache Anleitung

Bild von acht Tonpapierelementen zum Basteln eines GänsehalsesFür die ein­fa­che Pa­pier­gans be­nö­ti­gen Sie nichts wei­ter als wei­ßes, schwar­zes und grau­es Ton­pa­pier. Die lus­ti­gen Gum­mi­füß­chen stell­te ich aus sta­bi­le­rem, oran­ge­far­be­nem Kar­ton­pa­pier her. Für das wei­che Ge­fie­der nahm ich wei­ße Wat­te und für die Au­gen zwei run­de Auf­kle­ber zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem eine Sche­re, et­was flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4) zu­recht­le­gen.

Bild vom Zusammenkleben eines Gänsehalses aus PapierIch be­gann mit dem lan­gen Gän­se­hals von Scha­blo­ne #1. Ab­ge­se­hen vom Schna­bel, der bei mir aus oran­ge­far­be­nem Kar­ton­pa­pier be­steht, habe ich alle Ele­men­te aus wei­ßem Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt. Hin­weis: Um die Stand­fes­tig­keit der fi­de­len Gans zu er­hö­hen, habe ich sämt­li­che Ele­men­te ver­stärkt, in­dem ich die­se dop­pelt an­fer­tig­te und di­rekt im An­schluss auf­ein­an­der­kleb­te. Die Ton­pa­pier­far­be der In­nen­ele­men­te spielt da­bei kei­ne Rol­le.

Bild vom langen Hals einer weißen PapiergansIm nächs­ten Schritt falz­te ich die ge­zack­ten Kle­be­l­i­ni­en und bau­te mir dar­auf­fol­gend mei­nen Gän­se­hals zu­sam­men. Der Hals wird wie ein spit­zes Wig­wam nach un­ten hin brei­ter. Nach­dem ich das Kopf­ge­rüst ver­schlos­sen hat­te, kleb­te ich den Gän­se­schna­bel von au­ßen sym­me­trisch auf bei­de Sei­ten des schma­len Vo­gel­ge­sichts. Da­mit die Sankt Mar­tins Gans noch rea­lis­ti­scher aus­sah, be­fes­tig­te ich zu­dem noch zwei run­de Au­gen­auf­kle­ber.

Brust oder Flügel? Gans bekommt einen Körper

Bild vom großen Körperelement zum Basteln einer PapiergansDer ge­sam­te Kör­per der Gans be­steht aus nur ei­nem Ein­zel­teil, wel­ches sich auf Scha­blo­ne #2 be­fin­det. Beim Aus­schnei­den ach­te­te ich dar­auf, auch das Schwänz­chen (sie­he Scha­blo­ne) ein­zu­schnei­den. Als ich das Gan­ze dann ver­stärkt und ge­falzt hat­te, knick­te ich den Gän­se­kör­per an den Knick­li­ni­en zu­sam­men. An­schlie­ßend zog ich das lan­ge klöp­pel­ähn­li­che Ele­ment un­ter den Bauch und hing es an bei­den Sei­ten des Gän­se­schwan­zes ein.

Nach­dem ich im nächs­ten Schritt den Kör­per mit viel flüs­si­gem Kle­ber an den Kle­be­la­schen des Hal­ses be­fes­tigt hat­te, war es Zeit für die Flü­gel von Scha­blo­ne #3. Die gro­ße Flü­gel­sil­hou­et­te fer­tig­te ich mir zu­nächst aus grau­em Ton­pa­pier an. Um die Fe­dern zu ver­deut­li­chen, schnitt ich mir au­ßer­dem die drei klei­nen Ein­zel­tei­le der­sel­ben Scha­blo­ne mehr­mals aus wei­ßem so­wie grau­em Ton­pa­pier zu­recht und kleb­te die­se strom­li­ni­en­för­mig auf die Sil­hou­et­te.

  • Hin­weis: Beim An­brin­gen der Flü­gel ori­en­tier­te ich mich am Hin­ter­teil der Gans. Ich ach­te­te dar­auf, dass der Mit­tel­punkt der Pa­pier­flü­gel am Schwänz­chen an­stieß.

Watschelfüße und weiches Gefieder aus Watte

Bild vom Ankleben der schwarzen Watschelfüße an die BeinsilhouetteDie Bei­ne der Gans be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #4. Für ei­nen si­che­ren Stand ist be­son­ders das Bas­teln der Füße von Be­deu­tung. Die Fu­ß­ele­men­te fer­tig­te ich des­halb für je­den Fuß ein­mal aus oran­ge­far­be­nem Kar­ton­pa­pier und ein­mal aus schwar­zem Ton­pa­pier an. Nach­dem ich die Bein­sil­hou­et­ten prä­pa­riert hat­te, kleb­te ich un­ten zu­nächst ei­nen schwar­zen und da­nach ei­nen oran­ge­far­be­nen Wat­schel­fuß an.

Durch das durch­schim­mern­de Schwarz wirkt die Gans gleich­zei­tig noch le­ben­di­ger. Als Nächs­tes muss­te ich nur noch die Bei­ne an der un­te­ren In­nen­sei­te des Kör­per­ele­ments fest­kle­ben. Hin­weis: Für die­sen Schritt ver­wen­de­te ich sehr viel Kle­ber, denn so­lan­ge die­ser noch feucht war, konn­te ich die Bei­ne so jus­tie­ren, dass die Sankt Mar­tins Gans dau­er­haft ei­nen ge­ra­den Stand hat.

Zu gu­ter Letzt nahm ich ein Päck­chen wei­ße Wat­te und ver­klei­de­te mein Fe­der­vieh. Nur den Schna­bel, die Au­gen, die Flü­gel und die Bei­ne ließ ich frei. Da­nach hat­te ich mei­ne an­däch­ti­ge Tisch­de­ko­ra­ti­on be­reits fer­tig­ge­stellt.

Fazit

Bild von Anleitung, um eine weiße Gans selbst zu bastelnDie süße Sankt Mar­tins Gans ist ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches für Kin­der, die si­cher mit ei­ner Sche­re um­ge­hen kön­nen ge­eig­net ist. Für mich ist der 11. No­vem­ber im­mer ein er­leb­nis­rei­cher Tag, denn ich lie­be das Bas­teln, Kin­der, La­ter­nen, Ge­schich­te und na­tür­lich das Sin­gen. Ha­ben Sie ein Lieb­lings­lied für den St.-Martins-Umzug? Meins heißt „Durch die Stra­ßen” und ist von Lie­se­lot­te Holz­meis­ter.

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