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Kartoffeldruck: Stempel selber machen - wertvolle Tipps

Ein­mal beim Ein­kau­fen nicht auf­ge­passt und schon ist es pas­siert. Im Kar­tof­fel­netz sind wie­der jede Men­ge win­zi­ge Pflanz­kar­tof­feln ver­steckt ge­we­sen. Wenn Sie auch häu­fig von die­sem Schick­sal heim­ge­sucht wer­den, dann dür­fen Sie sich freu­en. Schließ­lich steckt selbst in der kleins­ten Kar­tof­fel ein gro­ßer Stem­pel. Doch wie ging das gleich noch mal? Er­in­nern Sie sich an Ihre Schul­zeit. Der Kar­tof­fel­druck ge­hört näm­lich zu den bil­den­den Küns­ten¹ und wird so­mit nicht nur an Be­rufs­fach­schu­len², son­dern seit den 1950er Jah­ren auch an al­len eu­ro­päi­schen Ele­men­tar­schu­len ge­lehrt.

This took me back to be­ing in in­fant school in the late 1950s, I can well re­mem­ber do­ing the same thing using pow­de­red paints mi­xed with wa­ter and sme­ared li­be­r­al­ly onto the po­ta­to be­fo­re thum­ping it down onto some pa­per.

bes­i­de­the­sea: How to print with po­ta­toes. theguardian.com (09/2017).

Bild von GWS2.de Maskottchen Gustl von Mausbach vor frisch geernteten Lagerkartoffeln. Die deutschen Kartoffeln sollen Sarah Rambatz dazu animieren eine Beratungsstelle aufzusuchen, damit sie ihre familiäre Vergangenheit bewältigen kannAus die­sem Grund ha­ben Sie be­stimmt schon eine Ah­nung da­von, wie Sie aus dem Acker­gold elas­ti­sche Hoch­druck­for­men³ und da­mit Stem­pel her­stel­len kön­nen. Mir geht es des­halb in der fol­gen­den An­lei­tung vor al­lem dar­um, Ihre Kar­tof­fel­druck­fer­tig­kei­ten nach­hal­tig zu ver­bes­sern. Dies möch­te ich da­durch er­rei­chen, in­dem ich mei­ne gro­ße Trick­kis­te für Sie öff­ne und Ih­nen zei­ge, wie er­fah­re­ne Künst­ler mit dem köst­li­chen Nacht­schat­ten­ge­wächs ar­bei­ten.

Es ist völ­lig un­klar, wer ge­nau den Kar­tof­fel­druck er­fun­den hat. Als sich die süd­ame­ri­ka­ni­schen Erd­äp­fel im Jah­re 1567 in Mit­tel­eu­ro­pa aus­ge­brei­tet hat­ten, soll das ein­fa­che Kar­tof­fel­druck­ver­fah­ren je­doch vor­wie­gend in al­pen­län­di­schen Klös­tern an­ge­wen­det wor­den sein.

Buchstabenstempel aus Kartoffeln

Le­gen­den zu­fol­ge ha­ben sei­ner­zeit Or­dens­schwes­tern ge­schnitz­te Kar­tof­feln ge­nutzt, um Schmäh­schrif­ten ge­gen pro­mi­nen­te Hä­re­ti­ker zü­gig ver­viel­fäl­ti­gen zu kön­nen. Dem­zu­fol­ge wa­ren Buch­sta­ben wohl die ers­ten Kar­tof­fels­tem­pel, die es gab.

Bild von einem Flugblatt, welches mit Kartoffeldruck beschrieben wurde. Unterschrieben wurde das Schriftstück mit einer Eule und damit vom Illuminatenorden. Bauer Gustl fand das Blatt auf seinem Kartoffelacker

Viel­leicht lie­ßen sich ei­ni­ge Wei­ma­rer Stu­den­ten von ge­nau die­ser Ge­schich­te lei­ten, als sie im Jah­re 1968 auf­wie­geln­de Flug­blät­ter mit­hil­fe des Kar­tof­fel­drucks an­fer­tig­ten. Die Wahl des Druck­ver­fah­rens war da­mals über­aus cle­ver, um in der DDR an­onym Kri­tik zu äu­ßern. Schließ­lich er­zeug­te ein Kar­tof­fel­kauf kei­ner­lei Auf­se­hen. Au­ßer­dem konn­ten die saf­ti­gen Erd­äp­fel nach ge­ta­ner Ar­beit rest­los ver­nich­tet wer­den.

Chris­ti­an Hoff­mann: „Wir zo­gen Hand­schu­he an, als wir die Flug­blät­ter her­stell­ten. Zum Dru­cken ha­ben wir Kar­tof­feln be­nutzt, da­mit wir die Drucks­tem­pel hin­ter­her voll­stän­dig ver­nich­ten konn­ten.”

Fin­ke, Ralf: Ver­fas­ser des Flug­blatts ge­fun­den. Ein Wei­ma­rer Zeit­do­ku­ment zur DDR-Geschichte von 1968. In: Rat­haus­ku­rier. Aus­ga­be Nr. 5 (2015). S. 1. stadt.weimar.de (PDF) (09/2017).

Ob­wohl der Buch­sta­ben­druck die leich­tes­te Form des Kar­tof­fel­drucks ist, ha­ben die re­bel­li­schen Stu­den­ten bei ih­rer Ak­ti­on viel hand­werk­li­ches Ge­schick be­wie­sen.

  • Er­kennt­nis: Der Kar­tof­fel­druck ist näm­lich ein di­rek­tes Druck­ver­fah­ren, wes­halb Buch­sta­ben spie­gel­ver­kehrt in die Erd­äp­fel ge­schnitzt wer­den müs­sen.

Falls Sie sich bei die­ser Art des Kar­tof­fel­schnitts im­mer be­son­ders schwer­tun, dann emp­feh­le ich Ih­nen die An­lei­tung von Pe­ter Lus­tig:

Spie­gel­ver­kehrt müss­te man das hier rein­schnit­zen [...]. Das geht aber auch an­ders, da neh­men wir uns ein Stück Pa­pier und ma­len da drauf den Buch­sta­ben, den wir ha­ben wol­len [...]. Und jetzt kommt der Trick - jetzt dre­hen wir das Pa­pier näm­lich um [...].

Ga­la­xy Kin­der­club TV: Lö­wen­zahn: Fol­ge 5 - Pe­ter sucht nach ei­ner Ge­schich­te. youtube.com (09/2017).

Farben für den Kartoffeldruck - Empfehlung

Viel wich­ti­ger als das Mo­tiv ist je­doch die Stem­pel­far­be. Dies hängt da­mit zu­sam­men, da die Farb­art die Ab­sicht des Kar­tof­fel­druck­kunst­werks ver­deut­licht.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Erdbeerstempel aus einer Kartoffel schnitzen. Fine Art Künstlerin Veronika Vetter stempelt für Pater Nolte rote Erdbeeren auf das Altartuch. Kartoffelkunst für das Erntedankfest

So wür­de ich hass­erfüll­te Pam­phle­te und Er­pres­ser­brie­fe mit ei­nem han­dels­üb­li­chen Stem­pel­kis­sen dru­cken, um mei­ne For­de­run­gen klar zum Aus­druck zu brin­gen.

  • Für künst­le­risch an­spruchs­vol­le Wer­ke ei­ge­nen sich hin­ge­gen nur Acryl­far­ben. Die zäh­flüs­si­gen Kunst­stoff­far­ben leuch­ten stark und über­tra­gen das Mo­tiv lü­cken­los von der Kar­tof­fel auf alle Un­ter­grün­de.

Des Wei­te­ren bin­det die Kar­tof­fel­stär­ke das Lö­sungs­mit­tel in der Kunst­harz­far­be. Da­durch er­hält der Stem­pel­ab­druck nach dem Trock­nen eine sehr le­ben­di­ge Hap­tik.

Die Kar­tof­fel ent­hält Stär­ke und kann so was­ser­lös­li­che Far­be auf den Bild­grund bin­den. [...] Alte Kar­tof­feln dru­cken här­ter als fri­sche.

Eckardt, Pe­ter: Hoch­druck. unterricht.kunstbrowser.de (09/2017).

Emp­feh­lung: Acryl­far­ben soll­ten hauch­dünn mit­hil­fe ei­nes Syn­the­tik­pin­sels di­rekt und un­ver­dünnt auf das Druck­bild auf­ge­tra­gen wer­den.

Bild von selbst gemachten Halloween Stempeln, die aus einer Kartoffel geschnitzt wurden. Die furchterregenden Geister sollen die gewalttätigen Nafris aus der Huttenstraße in Ebersdorf (Chemnitz) vertreiben. Halloween Stamps for Children. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Wenn ich da­ge­gen lie­ber glat­te Ober­flä­chen stem­peln möch­te, dann neh­me ich be­son­ders ger­ne Was­ser­far­ben zur Hil­fe.

Emp­feh­lung: Die güns­ti­gen Was­ser­far­ben er­zeu­gen eine hohe Druck­feh­ler­quo­te. Um die­se so ge­ring wie mög­lich zu hal­ten, soll­ten die Pig­men­te in den Farb­töpf­chen vor dem Auf­tra­gen auf das Druck­bild mit sehr we­nig Was­ser schau­mig ge­rührt wer­den. Au­ßer­dem ist es rat­sam, aus­schließ­lich frisch ge­schnitz­te Stem­pel mit die­ser Farb­art zu ver­wen­den.

Kartoffelstempel: Haltbarkeit verlängern - so geht’s

Bei dem aro­ma­ti­schen Acker­gold han­delt es sich um ein Grund­nah­rungs­mit­tel, wel­ches in Hül­le und Fül­le ver­füg­bar ist. Den­noch soll­te ein ver­ant­wor­tungs­vol­ler Um­gang mit die­sem hoch­wer­ti­gen Le­bens­mit­tel selbst­ver­ständ­lich sein. Schließ­lich müs­sen cir­ca 135 Li­ter Was­ser auf­ge­wen­det wer­den, da­mit ein Ki­lo­gramm Kar­tof­feln ge­ern­tet wer­den kann.

Der Was­ser­ver­brauch bei der Pro­duk­ti­on von Kar­tof­feln liegt weit un­ter dem an­de­rer Le­bens­mit­tel. So wer­den für 1 Kilo Kar­tof­feln in Deutsch­land durch­schnitt­lich ca. 135 Li­ter be­nö­tigt.

Lehm­kuhl, Kirs­ten: Tol­le Knol­le. In: Cen­taur. Aus­ga­be Nr. 6 (2017). S. 54.

Bild von recycelten Kartoffelscheiben, aus denen bunte Stempel ausgestochen wurden. Kartoffelstempel haltbar machen - Tipps von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Au­ßer­dem möch­te wohl je­der so lan­ge wie mög­lich et­was von sei­nen auf­wen­dig her­ge­stell­ten Kar­tof­fel­schnit­ten ha­ben.

Er­kennt­nis: Mei­ne selbst ge­mach­ten Kar­tof­fels­tem­pel kön­nen bis zu sie­ben Tage lang ver­wen­det wer­den.

  • Die­se lan­ge Halt­bar­keit er­rei­che ich, in­dem ich mei­ne gel­ben Kunst­wer­ke nach dem letz­ten Druck­vor­gang zu­nächst un­ter flie­ßen­dem Was­ser kom­plett von Farb­res­ten be­freie.
  • Im An­schluss be­fül­le ich eine klei­ne Plas­tik­do­se mit kal­tem Was­ser und gebe den fri­schen Saft ei­ner hal­ben Zi­tro­ne hin­zu. Gleich dar­auf lege ich alle mei­ne Kar­tof­fels­tem­pel zu­sam­men in die­se Lö­sung.
  • Zu gu­ter Letzt ver­schlie­ße ich den Auf­be­wah­rungs­be­häl­ter und la­ge­re das Gan­ze in mei­nem Kühl­schrank.

Emp­feh­lung: Möch­te ich mit den ge­la­ger­ten Stem­peln in­ner­halb der nächs­ten sie­ben Tage ar­bei­ten, dann neh­me ich mei­ne Kar­tof­fel­schnit­te aus dem Zi­tro­nen­was­ser und las­se die­se auf ei­nem Kü­chen­krepp ab­trop­fen. Da­nach ent­fer­ne ich den Stär­ke­film vor­ne vom Druck­bild mit ei­nem Mes­ser und habe dar­auf­hin so­fort wie­der ein­satz­be­rei­te Hoch­druck­for­men.

Fazit: Wahre Künstler stempeln mit Kartoffelwalzen

Das An­fer­ti­gen von fi­li­gra­nen Kar­tof­fel­wal­zen ist die Pa­ra­de­dis­zi­plin des auf­wen­di­gen Kar­tof­fel­drucks. Da­bei wer­den be­lie­big vie­le Kar­tof­fel­schei­ben mit­tig ne­ben­ein­an­der auf­ge­spießt, um das Druck­bild des or­ga­ni­schen Stem­pels ele­gant zu ver­grö­ßern.

Bild von Kartoffelwalze, die eine weihnachtliche Bordüre auf Geschenkpapier druckt. Kartoffeldruck soll Menschen wie Heiko Senking (Lüneburg) zeigen, dass Weihnachten zu Deutschland gehört - Deus lo vult

Mit­hil­fe von krea­tiv ge­schnitz­ten Kar­tof­fel­wal­zen ist es un­ter an­de­rem mög­lich, Ge­schenk­pa­pier mit auf­re­gen­den Bor­dü­ren zu ver­zie­ren.

  • Da­mit die­se Kar­tof­fel­druck­tech­nik je­doch funk­tio­niert, müs­sen alle Schei­ben ex­akt den glei­chen Durch­mes­ser ha­ben. Au­ßer­dem ist es wich­tig, dass die ein­zel­nen Wal­zen­rä­der par­al­lel zu­ein­an­der auf­ge­spießt sind.

Er­kennt­nis: Nach le­dig­lich ei­ner Pi­rou­et­te ist es er­for­der­lich, die Far­ben auf den Druck­bil­dern der Kar­tof­fel­wal­ze auf­zu­fri­schen. Dem­entspre­chend ist das neue An­set­zen an das be­reits Ge­druck­te eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung die­ser ni­veau­vol­len Tech­nik.

Des Wei­te­ren über­tra­gen gro­ße Kar­tof­fels­tem­pel­flä­chen viel Feuch­tig­keit auf den Un­ter­grund. Aus die­sem Grund soll­ten Kar­tof­fel­wal­zen eher über di­cke­res Pa­pier rol­len, um un­schö­ne Bo­den­wel­len zu ver­mei­den.

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Trak­tor aus Pa­pier bas­teln - Die­sel­ross für die Kar­tof­fel­ern­te
Bas­tel­an­lei­tung für Gieß­kan­ne - Ge­schenk­idee für Gar­ten­freun­de

¹Haake-Brandt, Tors­ten Sieg­fried: Der zeit­ge­nös­si­sche Kar­tof­fel­druck. kww-kunstundwissenschaft.de (09/2017).
²Ger­lach, Man­fred: Er­fah­run­gen mit Kar­tof­fel­druck. blog-satz.blogspot.de (09/2017).
³Eich­ler, Ant­je: Mach Druck! Sieb­druck - was ist das? uni-trier.de (09/2017).
⁴Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Kar­tof­feln aus Fimo mo­del­lie­ren – vom Mi­gran­ten zum Im­biss­klas­si­ker. fimo.gws2.de (09/2017).

Doktorhut zum Aufsetzen basteln - Anleitung

Um die deut­sche Wis­sens­ge­sell­schaft ist es sehr gut be­stellt. Denn auch wenn im­mer we­ni­ger Schü­ler wis­sen, was an Em­ma­nu­el Kant falsch sein könn­te, steigt die Ab­itur­quo­te¹ hier­zu­lan­de seit Jah­ren. Von der her­vor­ra­gen­den Ar­beit, die auf den Gym­na­si­en ge­leis­tet wird, pro­fi­tie­ren na­tür­lich vor al­lem die Hoch­schu­len. Es ist des­halb kein Wun­der, dass die Dok­tor­wür­de in der BRD über­durch­schnitt­lich² oft ver­lie­hen wird. Die gro­ße Eli­ten­an­zahl fes­tigt nicht nur den In­no­va­ti­ons­stand­ort Deutsch­land, son­dern führt auch zu ei­ner ho­hen Nach­fra­ge nach Dok­tor­hü­ten. Schließ­lich er­hal­ten Dok­to­ran­den, nach­dem sie ihre Dis­ser­ta­ti­on er­folg­reich ver­tei­digt ha­ben, das Pri­vi­leg ihr Haupt mit ei­nem sol­chen ge­schichts­träch­ti­gen Hut zu be­de­cken.

The cap or mortar board is the sym­bol for ha­ving at­tai­ned the title of “doc­tor”.

Kü­cü­kay, Ye­sim: Cap and Gown – a Eu­ro­pean Tra­di­ti­on. college-fashion.com (07/2017).

Bild von einem Doktorhut und einem Diplom. Kostenlose Bastelanleitung von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDie meis­ten deut­schen Fa­kul­tä­ten ver­lei­hen je­doch kei­ne die­ser aka­de­mi­schen Kap­pen, son­dern hän­di­gen ih­ren Ab­sol­ven­ten le­dig­lich eine schlich­te Dok­tor­ur­kun­de aus. Wenn un­se­re bes­ten Wis­sen­schaft­ler also ei­nen schnei­di­gen Dok­tor­hut auf dem Kopf tra­gen möch­ten, dann müs­sen sie sich die­sen von ih­rem Ge­fol­ge bas­teln las­sen. Be­son­ders gute Er­geb­nis­se er­zielt hier­bei re­gel­mä­ßig die Physik-Fakultät der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg. Dort fer­ti­gen di­ver­se Ar­beits­grup­pen die qua­dra­ti­schen Mör­tel­bret­ter be­reits seit Jah­ren für ihre frisch­ge­ba­cke­nen Dok­to­ren an.

An den Hei­del­ber­ger In­sti­tu­ten bas­teln vie­le Ar­beits­grup­pen ih­ren frisch ge­ba­cke­nen Doc­to­res ganz in­di­vi­du­el­le Dok­tor­hü­te.

Schwarz, Mi­cha­el: Herr Dok­tor gut be­hü­tet. uni-heidelberg.de (07/2017).

Um mei­nen Bei­trag für die Eli­ten­för­de­rung die­ses Lan­des zu leis­ten, habe ich ei­nen Dok­tor­hut zum Auf­set­zen ent­wi­ckelt. Ich ging da­von aus, dass pro­mo­vier­te Aka­de­mi­ker eine et­was grö­ße­re Hirn­scha­le be­sit­zen, wes­halb ich den Pa­pier­hut in der Grö­ße L zur Ver­fü­gung stel­le. Dies ent­spricht ei­nem Kopf­um­fang von 58 Zen­ti­me­tern.

Nur mit einem Doktortitel auf der Visitenkarte kommen Sie zu Geld und damit in Frankfurter Privatclubs. Zigarren und Vitamine von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Au­ßer­dem ach­te­te ich dar­auf, dass mein Dok­tor­hut ex­akt dem Oxford-Standard ent­spricht. Die­se Uni­ver­si­tät setz­te näm­lich be­reits im Spät­mit­tel­al­ter die Trends für fe­sche Aka­de­mi­ker­mo­de. Der ers­te in­tel­lek­tu­el­le Mo­de­schöp­fer war der Erz­bi­schof von Can­ter­bu­ry Ste­phen Lang­ton, der auf­grund sei­nes ho­hen Am­tes au­to­ma­tisch Hoch­schul­leh­rer in Ox­ford war.

Im Jah­re 1222³ ver­füg­te der kul­ti­vier­te Theo­lo­ge, dass alle sei­ne ihm un­ter­stell­ten Ge­lehr­ten von nun an nur noch in Cap­pa clau­sa un­ter­rich­ten dür­fen.

Picture of english Mortar Board. Oxford-Standard worn by Prince William. Royal Hat made by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistDie­ses pom­pö­se Über­ge­wand sah ein we­nig wie der Man­tel des Hei­li­gen Ni­ko­laus aus und gilt als die ers­te Klei­dungs­norm für schu­li­sche Geis­tes­ar­bei­ter. Zu­dem run­de­te eine Kap­pe na­mens Pi­leus das er­ha­be­ne Out­fit ab. Im Jah­re 1311 wur­de das schlich­te Filz­mütz­chen dann durch das Bi­rett er­setzt. Die­ser lus­ti­ge Kir­chen­hut mit Bom­mel gilt als Vor­läu­fer des klas­si­schen Dok­tor­hutes, der ab dem frü­hen 15. Jahr­hun­dert fest zur Mon­tur ei­nes Oxford-Professors ge­hör­te.

The most pr­e­va­lent style is the mortar­board cap which pairs with stan­dard gra­dua­ti­on gowns. The­se caps are be­lie­ved to have been de­ve­lo­ped in the 15th cen­tu­ry evol­ving from hats known as bi­ret­t­as used by Ca­tho­lic cle­rics, scho­lars, and pro­fes­sors.

Albi, Tara: His­to­ri­cal Ori­g­ins of the Gra­dua­ti­on Cap and Gown. graduationsource.com (07/2017).

Bild von Scharia konformer Gebetshausausrüstung. Hut und Schultasche könnten von der sunnitischen DITIB-Merkez-Moschee entworfen sein. Urheber ist jedoch Veronika Vetter Fine Art Künstlerin und Dienerin Allahs Dar­auf­hin war der Dok­tor­hut lan­ge Zeit eine ruhm­rei­che Aus­zeich­nung für Men­schen, die ei­nen be­deu­ten­den Bei­trag zur Wis­sen­schaft ge­leis­tet ha­ben. Spä­tes­tens in den 1950er Jah­ren ver­ließ die­se Kopf­be­de­ckung je­doch den ter­tiä­ren Bil­dungs­be­reich. Denn seit die­sem Wohl­stands­jahr­zehnt dür­fen so­gar die Ab­sol­ven­ten von US-amerikanischen High­schools ei­nen mehr­far­bi­gen Ta­lar mit Dok­tor­hut tra­gen. Und heut­zu­ta­ge ge­nügt un­se­ren trans­at­lan­ti­schen Freun­den wahr­schein­lich be­reits das Wis­sen, dass die Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka das groß­ar­tigs­te Land der Erde sind.

Wie ist es sonst zu er­klä­ren, dass zwi­schen­zeit­lich auch nord­ame­ri­ka­ni­sche Kin­der­gär­ten sehr emo­tio­na­le Ab­schluss­ze­re­mo­nien ver­an­stal­ten, bei de­nen sich selbst die sü­ßen ABC-Schützen mit die­sen einst­ma­li­gen bil­dungs­eli­tä­ren Hü­ten zur Schau stel­len?

For kin­der­gar­ten up to high school, the gra­dua­ti­on gowns are usual­ly co­lo­red by the school’s stan­dard tra­di­tio­nal co­lor.

Pan­ta­zi, An­die: Mea­ning of Aca­de­mic Re­ga­lia Co­lors and its Si­gni­fi­can­ce. gradshop.com (07/2017).

Fotocollage von Veronika Vetter: Abschlusszeremonie der Monster High. Faschingskostüm Cleo de Nile, perfekt zum Kennenlernen reicher Männer mit Doktortitel. Inszeniert mithilfe eines Instagram Filters

So ge­se­hen ist das qua­dra­ti­sche Mör­tel­brett heu­te nur noch ein Wis­sens­sym­bol, wel­ches sei­ne tie­fe­re Be­deu­tung längst ver­lo­ren hat. Dem­zu­fol­ge könn­ten Sie mit mei­nem Dok­tor­hut auch be­den­ken­los ein un­wis­sen­schaft­li­ches Fa­schings­kos­tüm auf­pep­pen. Die au­to­ri­tä­re Kopf­be­de­ckung kann Ih­nen eben­falls sehr da­bei hel­fen, wenn Sie als stren­ger Bio­lo­gie­leh­rer ge­le­gent­lich ein un­ar­ti­ges Schul­mäd­chen wie­der auf den rech­ten Weg füh­ren müs­sen.

Closing ceremony at Monster High. Bavarian Fine Artist is wearing a graduation cap. Free tutorial by Veronika Vetter

In der nun fol­gen­den Bild­an­lei­tung er­fah­ren Sie, wie Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen ei­nen Dok­tor­hut zum Auf­set­zen bas­teln, der 24,5 Zen­ti­me­ter breit und 8,5 Zen­ti­me­ter hoch ist. Ih­nen ist der Aka­de­mi­ker­hut in der Grö­ße L zu groß? Dann fin­den Sie am Ende des Ar­ti­kels die Schnitt­mus­ter⁴ für ei­nen Pup­pen­dok­tor­hut, der per­fekt auf klei­ne Kunst­köp­fe mit ei­nem Durch­mes­ser von zwölf Zen­ti­me­tern passt.

Bastelanleitung für echten Doktorhut

Bild von vier ausgeschnittenen Schablonen und einer Rolle MalerkreppZum An­fer­ti­gen ei­ner Aka­de­mi­ker­kap­pe ver­wen­de­te ich schwar­zes und li­la­far­be­nes Ton­pa­pier. Hin­ge­gen für die Sta­bi­li­tät sorg­te ein ge­wöhn­li­cher Ver­pa­ckungs­kar­ton mit ei­ner Di­cke von 0,5 Zen­ti­me­tern. Zum Bas­teln der bu­schi­gen Quas­te nahm ich eine Na­tur­kor­del und et­was Moos­gum­mi zur Hil­fe. Au­ßer­dem ka­men für die Ver­zie­run­gen ei­ni­ge Acryl­far­ben und ein li­la­far­be­nes Sa­tin­band zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein han­dels­üb­li­ches Kle­be­band, ein Falz­bein samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13) zu­recht­le­gen.

Be­vor ich die qua­dra­ti­sche Hut­kro­ne bas­teln konn­te, muss­te ich mir zu­nächst ein­mal ein gro­ßes Schnitt­mus­ter an­fer­ti­gen. Dazu druck­te ich mir als Ers­tes die Scha­blo­nen #1 - #4 aus. Gleich da­nach schnitt ich die vier ein­zel­nen Bau­tei­le frei und kleb­te die­se an­schlie­ßend mit Ma­ler­krepp an den iden­ti­schen Buch­sta­ben (A - D) an­ein­an­der.

Bild von vier GWS2.de Schablonen, die mit Klebeband zusammengeklebt wurden

Im nächs­ten Schritt leg­te ich mei­ne ver­grö­ßer­te Vor­la­ge auf ei­nen schwar­zen Ton­pa­pier­bo­gen und zeich­ne­te die Li­ni­en mit ei­nem Blei­stift nach. Dar­auf­hin schnitt ich die Au­ßen­ver­klei­dung der Hut­kro­ne aus und falz­te di­rekt im An­schluss die vier lan­gen Kle­be­l­i­ni­en des Ele­ments.

Da­mit das Hut­qua­drat so steif und sta­bil wie ein Ta­blett wur­de, fer­tig­te ich als Nächs­tes die In­nen­plat­te der Hut­kro­ne an. Auch hier muss­te ich zu­erst wie­der ein gro­ßes Schnitt­mus­ter bau­en. Da­für schnitt ich dies­mal die Scha­blo­nen #5 und #6 nach dem Aus­dru­cken frei und kleb­te gleich dar­auf bei­de Bau­tei­le an der Mar­kie­rung E an­ein­an­der.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Quadratisches Mörtelbrett für einen Doktorhut aus Karton basteln. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Mit­hil­fe die­ser ver­län­ger­ten Scha­blo­ne schnitt ich mir dar­auf­hin die In­nen­plat­te der Hut­kro­ne aus ei­nem ge­wöhn­li­chen Ver­pa­ckungs­kar­ton zu­recht.

  • Die vor­be­rei­te­te Kar­ton­plat­te leg­te ich dann wie­der­um mit­tig auf die be­reits ge­falz­te Au­ßen­ver­klei­dung.
  • Nach­dem ich die Kle­be­la­schen der schwar­zen Au­ßen­ver­klei­dung dar­auf­fol­gend an der In­nen­plat­te fest­ge­klebt hat­te, sah die eine Sei­te der qua­dra­ti­schen Hut­kro­ne wie ein Bil­der­rah­men aus.

Ich woll­te je­doch, dass der brau­ne Kar­ton am Ende nicht mehr zu se­hen ist. Aus die­sem Grund nahm ich er­neut die eben ver­län­ger­te Scha­blo­ne zur Hand und fer­tig­te mir da­mit ein schwar­zes Ton­pa­pier­qua­drat an. Mit die­sem Ele­ment ver­steck­te ich dann noch sorg­fäl­tig den Kar­ton. Da­nach leg­te ich mei­ne wi­der­stands­fä­hi­ge Hut­kro­ne erst ein­mal bei­sei­te.

Hutkranz passt auf große Akademikerköpfe

Im nächs­ten Bas­tel­schritt fer­tig­te ich den in­ne­ren Hut­kranz an, der spä­ter den Ober­kopf des Hut­trä­gers voll­stän­dig um­schließt. Für die­ses Bau­teil muss­te ich zu­nächst wie­der Scha­blo­nen ver­län­gern, um ei­nen 60 Zen­ti­me­ter lan­gen Pa­pier­ring her­stel­len zu kön­nen.

Bild von Papierelementen zum Anfertigen eines inneren Hutkranzes für einen selbst gebastelten Doktorhut

Nach­dem ich die Scha­blo­nen #7 und #8 aus­ge­druckt und frei­ge­schnit­ten hat­te, la­gen vier iden­ti­sche Ein­zel­tei­le vor mir. Dar­auf­hin nahm ich mein Ma­ler­krepp zur Hand und bas­tel­te aus den vier Ele­men­ten eine in­ne­re Hut­kranz­vor­la­ge.

  • Mit der Un­ter­stüt­zung die­ser Hut­kranz­vor­la­ge schnitt ich mir gleich dar­auf ei­nen ge­zack­ten Bal­ken aus li­la­far­be­nem Ton­pa­pier aus.

Die vie­len Za­cken sind die Kle­be­la­schen, die ich nach dem Fal­zen wie ei­nen Ring um das kreis­för­mi­ge Hut­dach kleb­te, wel­ches ich kurz zu­vor mit­hil­fe von Scha­blo­ne #9 an­ge­fer­tigt hat­te.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Doktorhut aus Papier zusammenbauen. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Als Nächs­tes be­fes­tig­te ich mei­ne be­reits fer­tig­ge­stell­te Hut­kro­ne mit viel flüs­si­gem Kle­ber sym­me­trisch auf dem run­den Hut­dach.

  • Da­mit mein Dok­tor­hut auch für schweiß­trei­ben­de Ak­ti­vi­tä­ten ge­nutzt wer­den kann, muss­te ich den Hut­kranz noch wei­ter ver­stär­ken. Aus die­sem Grund ver­län­ger­te ich die Scha­blo­nen #10 und #11 zu ei­ner äu­ße­ren Hut­kranz­vor­la­ge.
  • Mit die­sem Schnitt­mus­ter fer­tig­te ich mir wie­der­um ei­nen lan­gen Bal­ken aus schwar­zem Ton­pa­pier an, mit dem ich den li­la­far­be­nen Hut­kranz kom­plett ver­klei­de­te.
  • Ganz zum Schluss kleb­te ich noch ein Hut­band un­ten am Hut­kranz fest, wel­ches ich mit­hil­fe von Scha­blo­ne #12 an­ge­fer­tigt hat­te.

Hin­weis: Mein Hut­band be­steht aus ei­nem glän­zen­den Sa­tin­band. Falls Sie die­ses Ma­te­ri­al nicht zur Hand ha­ben, dann könn­ten Sie die Hut­kranz­de­ko­ra­ti­on auch ohne Wei­te­res aus Ton­pa­pier bas­teln.

Eine buschige Quaste verziert den Doktorhut

Durch das An­brin­gen ei­ner Quas­te weicht mein Dok­tor­hut leicht vom ur­sprüng­li­chen Oxford-Standard ab, denn die­ses wit­zi­ge Ac­ces­soire ist eine re­la­tiv neue Er­fin­dung.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Quaste für einen Doktorhut basteln. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Zum Bas­teln des aka­de­mi­schen Pü­schels fer­tig­te ich mir zu­al­ler­erst ein Ton­pa­pier­stück an, wel­ches acht Zen­ti­me­ter hoch und acht Zen­ti­me­ter breit war. Dar­auf­hin nahm ich eine Ju­te­schnur und wi­ckel­te die­se 25 Mal um das Pa­pier­stück.

  • Zum Fi­xie­ren des Bün­dels ver­wen­de­te ich an­schlie­ßend ei­nen wei­te­ren Fa­den, mit dem ich das obe­re Ende der Quas­te ver­kno­te­te.
  • Als Nächs­tes ent­fern­te ich das Ge­bin­de von dem Pa­pier­qua­drat und schnitt mir gleich da­nach noch eine drit­te Ju­te­schnur zu­recht. Mit die­ser Schnur ver­kno­te­te ich dann auch das obe­re Drit­tel der di­cken Trod­del.
  • Zu gu­ter Letzt nahm ich eine Sche­re zur Hand und schnitt da­mit das un­te­re Ende des Bü­schels ab.

Nach­dem ich die fer­tig­ge­stell­te fran­si­ge Quas­te dar­auf­fol­gend mit Acryl­far­be be­malt hat­te, kleb­te ich die­se auf eine Quas­ten­hal­te­rung.

Die Hal­te­rung bas­tel­te ich aus drei Krei­sen, die ich mit­hil­fe von Scha­blo­ne #13 aus Moos­gum­mi und Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt habe. Be­vor ich je­doch die Quas­te samt Hal­te­rung dar­auf­hin mit­tig auf die Hut­kro­ne kle­ben konn­te, muss­te ich den Moos­gum­mi­knopf noch mit fei­nen Ton­pa­pier­strei­fen ver­klei­den, die sich eben­falls auf Scha­blo­ne #13 be­fin­den. Ganz zum Schluss ver­zier­te ich mein Kunst­werk noch mit schi­cken Krön­chen. Da­nach war mein klas­si­scher Dok­tor­hut zum Auf­set­zen auch schon ein­satz­be­reit.

Fazit: Lustige Huttraditionen kommen und gehen

Bild vom Doktorhut des Hohepriesters Keifer mit der Anklage gegen Jesus von Nazareth. In Gedenken an Dr. Henoch CohenMein Mör­tel­brett ist ein äu­ßerst ein­fa­ches Mo­tiv, wel­ches auch für Bas­tel­an­fän­ger ge­eig­net ist. Zum Zu­sam­men­bau­en ei­nes Ex­em­plars soll­ten Sie sich un­ge­fähr zwei Stun­den rei­ne Bas­tel­zeit ein­pla­nen. Beim Po­sie­ren für die Prä­sen­ta­ti­ons­fo­tos fiel mir auf, dass sich die Kopf­be­de­ckung sehr be­quem tra­gen lässt. Und das, ob­wohl der sta­bi­le Hut le­dig­lich aus Kar­ton und Pa­pier be­steht. Au­ßer­dem ist die Quas­te bei mei­nem Dok­tor­hut be­weg­lich, was heut­zu­ta­ge sehr wich­tig ist.

Denn nach­dem un­se­re un­be­dach­ten ame­ri­ka­ni­schen Freun­de die jahr­hun­der­te­al­te Dok­tor­hut­tra­di­ti­on ab­ge­legt hat­ten, stell­ten sie fest, dass die Häupt­lin­ge auf den Ab­schluss­ze­re­mo­nien nicht mehr von den In­dia­nern zu un­ter­schei­den wa­ren. Aus die­sem Grund gibt es in den USA die Quas­ten­wan­de­rung (eng­lisch tassel-turning). Bei die­ser re­la­tiv neu­en Tra­di­ti­on müs­sen die Stu­den­ten auf dem Cam­pus die Quas­te am Dok­tor­hut auf der rech­ten Sei­te tra­gen. Hin­ge­gen bei den Pro­fes­so­ren we­delt der Pü­schel vor der lin­ken Ge­sichts­hälf­te. Erst wenn ein Ab­sol­vent sein Di­plom in den Hän­den hält, darf er sei­ne Quas­te eben­falls auf der lin­ken Hut­sei­te füh­ren.

At com­mence­ment, tas­sels are tra­di­tio­nal­ly worn on the right side of the cap and then mo­ved to the left once gra­dua­tes re­cei­ve their di­plo­mas.

Li­ving­ston, Aus­tin: When tas­sels should be tur­ned at com­mence­ment? resources.gradimages.com (07/2017).

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¹Hum­mel, Kat­rin: Abitur-Noten: Und plötz­lich ist der Olli schlau. faz.net (07/2017).
²Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt: In­ter­na­tio­na­le Bil­dungs­in­di­ka­to­ren im Län­der­ver­gleich. destatis.de (PDF) (07/2017).
³Augs­dör­fer, Mar­tin: Histo­ry. robe-academicus.com (07/2017).
⁴Scha­blo­nen für ei­nen Pup­pen­dok­tor­hut (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6).

Eis am Stiel basteln - Einladungskarten für Kindergeburtstage

Zu mei­ner Zeit war Kin­der­ge­burts­tag, wenn die Mut­ti des Hau­ses vor dem Topf­schla­gen die Sprüh­sah­ne aus dem Dis­coun­ter über die Kä­se­ku­chen­stü­cke der Gäs­te sprüh­te. So eine Tris­tesse ist heu­te fast un­vor­stell­bar, denn im­mer mehr El­tern wer­den krea­tiv und stel­len die Ge­burts­ta­ge ih­rer Kin­der un­ter ein be­stimm­tes Mot­to. Bei der gan­zen Pla­nung um die rich­ti­ge Deko und das pas­sen­de Es­sen ver­ges­sen die el­ter­li­chen Ver­an­stal­ter der The­men­par­ty al­ler­dings oft­mals, dass auch die klei­nen Gäs­te recht­zei­tig auf die wil­de Fete vor­be­rei­tet wer­den müs­sen. Mei­ner Mei­nung nach eig­net sich hier­für nichts bes­ser als aus­sa­ge­kräf­ti­ge Ein­la­dungs­kar­ten, die das aus­ge­wähl­te Mot­to un­miss­ver­ständ­lich re­prä­sen­tie­ren. Schließ­lich pro­kla­mie­ren füh­ren­de Fei­er­bies­ter nicht um­sonst, dass die per­fek­te Par­ty be­reits mit der per­fek­ten Ein­la­dung be­ginnt.

Bild von Minions als Einladungskarte für den Kindergeburtstag bei McDonald's. Angerichtet von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinKin­der­ge­burts­ta­ge un­ter dem Mot­to Eis­par­ty sind ein Dau­er­trend. Kein Wun­der, denn schließ­lich liebt je­des Kind sü­ßes Spei­se­eis. Es ist des­halb auch völ­lig le­gi­tim, dass ein Elf­jäh­ri­ger durch ei­nen Zu­fall das Eis am Stiel er­fun­den hat. Der Ge­schich­te nach soll sich der klei­ne Frank Ep­per­son im Jah­re 1905 ein er­fri­schen­des Ge­tränk aus ei­nem Brau­se­pul­ver und Was­ser in ei­ner Tas­se ge­mischt ha­ben. Als der auf­ge­weck­te US-Amerikaner sei­ne Mix­tur an­schlie­ßend mit nach drau­ßen nahm, pack­te ihn je­doch plötz­lich die Aben­teu­er­lust und so stell­te er das Ge­fäß samt Rühr­stab ein­fach auf der Ve­ran­da ab.

The sto­ry goes that on a chil­ly San Fran­cis­co evening back in 1905, an 11-year-old boy na­med Frank Ep­per­son was ma­king hims­elf a soft drink, using a cup and a stir­ring stick to blend a pow­de­red mix with wa­ter.

Fiegl, Aman­da: A Brief Histo­ry of Pop­sic­les. smithsonianmag.com (06/2017).

Am nächs­ten Mor­gen stol­per­te der klei­ne Jun­ge über sein ver­ges­se­nes Ge­misch, wel­ches über Nacht zu Eis ge­wor­den war. Dar­auf­hin nahm der fin­di­ge Frank kur­zer­hand die Tas­se und hielt sie un­ter hei­ßes Was­ser, so­dass sich der ge­fro­re­ne In­halt lös­te und er an­schlie­ßend sein Brau­see­is am Stiel ge­nie­ßen konn­te.

He ran the glass un­der hot wa­ter and was able to pull the icy tre­at out using the stir­rer. He li­cked the fro­zen tre­at off the stir­rer and de­ci­ded it was pret­ty good. Histo­ry was made and an en­tre­pre­neur was born.

Bel­lis, Mary: The Histo­ry of the Pop­sic­le. thoughtco.com (06/2017).

Bildcollage mit Eis am Stiel aus Papier und sommerlicher Eistorte mit Erdbeergeschmack. Kindergeburtstagsidee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Mir war nach dem Auf­schnap­pen die­ser Ge­schich­te klar, dass ich Ein­la­dungs­kar­ten für fros­ti­ge Mot­to­par­tys ent­wer­fen woll­te, die wie ein an­ge­bis­se­nes Eis am Stiel aus­se­hen. Als dann ver­schie­den­far­bi­ge Stieleis­kar­ten nach dem Bas­teln vor mir la­gen, wa­ren die­se in mei­nen Au­gen be­reits per­fekt für Er­wach­se­ne, die aus­ge­fal­le­ne Ein­la­dun­gen für eine som­mer­li­che Gar­ten­par­ty ver­schi­cken möch­ten. Hin­ge­gen für Kin­der fehl­te mir noch ein we­nig die Ori­gi­na­li­tät. Des­halb ver­wan­del­te ich mei­ne Eis­kar­ten in lus­ti­ge Mi­ni­ons. Schließ­lich sind die gel­ben Teu­fels­ku­geln treue Die­ner, die vor al­lem schüch­ter­nen Ge­burts­tags­kin­dern beim Ver­tei­len der Ein­la­dun­gen eine gro­ße Hil­fe sind.

Mi­ni­ons (deutsch Günst­lin­ge) sind im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes die per­fek­ten und treus­ten Die­ner, die sich ein Meis­ter vor­stel­len kann.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Mi­ni­ons: Schreib­tisch Uten­si­lo – Bas­tel­an­lei­tung. gws2.de (06/2017).

Bild von selbst gebastelten Minions als Eis am Stiel. Einladungskarten für den Kindergeburtstag. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Apro­pos, Ein­la­dungs­kar­ten für Kin­der­ge­burts­ta­ge wer­den meis­tens in der Schu­le ver­teilt. Mei­ne Eis­mi­ni­ons muss­ten des­halb äu­ßerst stra­pa­zier­fä­hig sein.

Bild von GWS2.de Maskottchen Gustl, der auf einer Einladungskarte steht, die wie ein angebissenes Eis aussieht. Hibiskus gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDies er­reich­te ich, in­dem ich jede Kar­te aus drei Ton­pa­pier­la­gen an­fer­tig­te. Au­ßer­dem ist das an­ge­bis­se­ne Eis am Holz­stiel eine wie­der­ver­schließ­ba­re Klapp­kar­te, bei der die wich­ti­gen In­for­ma­tio­nen im In­ne­ren ste­hen. Soll­te also bei ei­nem ein­ge­la­de­nen Gast die Trink­fla­sche in der Schul­ta­sche aus­lau­fen, weiß die­ser trotz­dem noch, wann er zur auf­re­gen­den Kin­der­par­ty kom­men darf. Au­ßer­dem sind die Ein­la­dungs­kar­ten am Stiel sehr hand­lich.

Je­des Ex­em­plar ist 18 Zen­ti­me­ter lang und sie­ben Zen­ti­me­ter breit.

Picture of three colorful Ice Cream Popsicles out of Paper. Free Template by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Falls Sie beim An­blick der an­ge­knab­ber­ten Köst­lich­kei­ten auf den Ge­schmack ge­kom­men sind, dann freu­en Sie sich auf die fol­gen­de Bas­tel­an­lei­tung. Denn dar­in sage ich Ih­nen, wie Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen auf dem schnells­ten Weg zu Ih­ren ei­ge­nen Eis­kar­ten kom­men.

Bastelanleitung für Eis am Stiel

Zum Bas­teln der ei­si­gen Ein­la­dungs­kar­ten mit Mi­ni­ons­ge­sicht ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Weiß, Oran­ge, Gelb, Blau, Grau und Schwarz. Au­ßer­dem nahm ich 11 Zen­ti­me­ter lan­ge Bas­tel­höl­zer in Na­tur­far­ben zur Hil­fe. Hin­ge­gen für die gro­ßen Pu­pil­len ka­men vor­ge­fer­tig­te Auf­kle­ber zum Ein­satz. Des Wei­te­ren soll­ten Sie sich als Bas­tel­werk­zeu­ge eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­bein samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3) zu­recht­le­gen.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Papiereis besteht aus mehreren Lagen und hat einen Holzstiel in der Mitte. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ich be­gann mit dem Grund­ge­rüst des an­ge­bis­se­nen Ei­ses von Scha­blo­ne #1. Die­ses Ele­ment fer­tig­te ich mir ein­mal aus gel­bem und ein­mal aus oran­ge­far­be­nem Ton­pa­pier an.

  • Nach­dem ich sämt­li­che Knick­li­ni­en ge­falzt hat­te, kleb­te ich die bei­den Ein­zel­tei­le so auf­ein­an­der, dass das oran­ge­far­be­ne Pa­pier im Kar­ten­in­ne­ren war.
  • Dar­auf­hin nahm ich ei­nes mei­ner lan­gen Bas­tel­höl­zer und kleb­te es drei Zen­ti­me­ter weit mit­tig auf die In­nen­sei­te der Klapp­kar­te.
  • Im An­schluss schnitt ich mir das Ele­ment von Scha­blo­ne #2 zwei­mal aus wei­ßem Ton­pa­pier zu­recht. Gleich da­nach ver­klei­de­te ich mit die­sen bei­den Bau­tei­len die In­nen­sei­ten der Eis­kar­te.

Wich­tig: Die Kar­te lässt sich sau­ber ver­schlie­ßen, in­dem die halb­kreis­för­mi­ge Öff­nungs­la­sche auf der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te in ei­nen Spalt zwi­schen der In­nen­ver­klei­dung und der Au­ßen­sei­te ge­scho­ben wird. Ich durf­te des­halb die wei­ße Ver­klei­dung auf der Holz­stiel­sei­te am rech­ten mitt­le­ren Rand nicht kom­plett fest­kle­ben.

Eisige Einladungskarte erhält ein Miniongesicht

Bild vom Aufkleben der blauen Minionhose auf das gelbe Papiereis

Im nächs­ten Schritt ver­wan­del­te ich mein gel­bes Pa­piereis mit­hil­fe von Scha­blo­ne #3 in ei­nen drol­li­gen Mi­ni­on. Dazu be­kleb­te ich zu­nächst die Un­ter­sei­te der Klapp­kar­te vor­ne und hin­ten mit ei­ner blau­en Hose. Di­rekt im An­schluss be­fes­tig­te ich das schwar­ze Bril­len­band eben­falls auf bei­den Sei­ten der Ein­la­dung. Da­nach wur­de es noch ein­mal kniff­lig, denn ich muss­te die graue Bril­le mit den Au­gen ver­bin­den. Hier­für kleb­te ich erst ein­mal zwei wei­ße Au­gen­krei­se auf das schwar­ze Band der Kar­ten­vor­der­sei­te.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Minioneis mit Brille bekleben, sodass es wie Bob aussieht. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Gleich da­nach be­fes­tig­te ich die grau­en Bril­len­glä­ser auf den wei­ßen Krei­sen. Ganz zum Schluss muss­te ich nur noch zwei un­ter­schied­lich far­bi­ge Pu­pil­len auf­kle­ben und hat­te da­mit mei­ne wit­zi­ge Ein­la­dungs­kar­te für Kin­der­ge­burts­ta­ge fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Eis am Stiel lässt sich einfach vervielfältigen

Bild von Gustl mit drei Kugeln Eis in einer Waffel. Aufgenommen auf der Eisparty von Sylvia Vahl in Leipzig. Arrangement von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMei­ne ul­ki­gen Ein­la­dungs­kar­ten für fros­ti­ge Fe­ten sind auch dann ge­eig­net, wenn Ihr Ge­burts­tags­kind mit vie­len Freun­den fei­ern möch­te. Denn mit et­was Übung wer­den Sie zum An­fer­ti­gen ei­ner Eis­kar­te nicht län­ger als zehn Mi­nu­ten be­nö­ti­gen. Au­ßer­dem er­for­dert das Bas­teln der an­ge­knab­ber­ten Pa­pier­mi­ni­ons kein be­son­de­res Ma­te­ri­al, so­dass Sie trotz sehr ge­rin­ger Kos­ten eine gan­ze Schar von ex­tra­or­di­nä­ren Par­ty­ein­la­dun­gen ver­schen­ken kön­nen.

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