Bei seiner Antrittsrede am 20. Januar 2017 versprach US-Präsident Donald Trump, dass Amerika mit seiner Hilfe wieder gewinnen¹ werde. Diese Kampfansage richtete sich an Mexiko, das kurz davor stand, die Vereinigten Staaten zum vierten Mal in Folge zu demütigen. Das ehemalige spanische Vizekönigreich hatte in diesem Jahr nämlich wieder gute Chancen auf den Adipositas-Weltmeistertitel², da es seinerzeit keine andere Industrienation gab, die mehr wohlgenährte Personen beherbergte. Kein Wunder, schließlich trainierten die Nachfahren der Konquistadoren täglich mit Tacos, Taquitos, Burritos, Enchiladas, Nachos und Quesadillas. Diese beliebten Snacks enthalten nicht nur gehärtete Pflanzenfette³, sondern auch Maismehl⁴ und eignen sich deshalb hervorragend, um das Körpergewicht zu erhöhen. Außerdem sind alle mesoamerikanischen Zwischenmahlzeiten stark überwürzt, weshalb sich mit Tortillas, Chimichangas und Co. das hinderliche Sättigungsgefühl problemlos überwinden lässt. Denn bekanntlich ist Salz eine süchtig machende Substanz, auf die der Homo smartphonensis nur schwer verzichten kann.
Die Macht des Salzes in Speisen wird vom größten Salzlieferanten der Branche, Cargill, klug zusammengefasst. In dessen Verkaufsliteratur ist zu lesen: „Die Menschen lieben Salz. Von den grundsätzlichen Geschmacksrichtungen - süß, sauer, bitter und salzig - gehört salzig zu denen, auf die man am schwersten verzichten kann.”
Moss, Michael: Das Salz-Zucker-Fett-Komplott: Wie die Lebensmittelkonzerne uns süchtig machen. München: Ludwig Verlag 2014.
Die mexikanische Gesellschaft arbeitete jedoch noch mit weiteren Tricks, um die Dickenkrone gegen ihren nördlichen Nachbarn zu verteidigen. So sorgten die weißen Kreolen im Informationszeitalter immer noch dafür, dass ihre dunkelhäutigen Landsleute nur eingeschränkten Zugang zu materiellen Ressourcen⁵ hatten. Dadurch litten die armen Mestizen, die seinerzeit rund 60% der Bevölkerung ausmachten ständig unter psychosozialem Stress, der erwiesenermaßen zu Übergewicht führt.
Armut macht dick, weil arm zu sein hohen psychosozialen Stress bedeutet.
Peters, Achim: Mythos Übergewicht. Warum dicke Menschen länger leben. München: C. Bertelsmann Verlag 2013.
Die Mexikaner schnitten in der Vergangenheit bei Adipositas-Weltmeisterschaften aber auch deshalb so gut ab, da sie stets gezielte Jugendförderung betrieben. Um den Body-Mass-Index des Nachwuchses weiter zu erhöhen, legalisierte⁶ die Regierung im Jahre 2009 den Besitz von kleinen Drogenmengen in der Hoffnung, dass daraufhin mehr Marihuana⁷ konsumiert werde. Rückblickend betrachtet war die Gesetzesänderung ein voller Erfolg. Denn dank des appetitanregenden Gehirndopings⁸ verfügte schon kurz darauf jeder zehnte Schüler über ein passables Wettkampfgewicht.
Nirgends auf der Welt gibt es so viele dicke Kinder: 40 Prozent aller Fünf- bis Elfjährigen sind bereits übergewichtig, ein Viertel davon fettleibig.
Neubauer, Jürgen: Mexiko. Ein Länderporträt. Berlin: Ch. Links Verlag 2012.
Was konnte angesichts dieser positiven Vorzeichen schon schiefgehen? Der Serienweltmeister zeigte sich siegessicher, kurz bevor die britische NGO Clinic Compare am 22. September 2017 die Karte veröffentlichte, auf der die Länder mit den dicksten Menschen abgebildet waren. Doch plötzlich ging ein Raunen durch das ehemalige Aztekenreich. Ein Schock für den routinierten Titelverteidiger - der nordamerikanische Erbfeind gewann tatsächlich die goldene Körperfettmedaille. Damit hatte der weizenblonde US-Matador nach nur acht Monaten sein wichtigstes Wahlversprechen eingelöst.
Laut der Karte ist ein Drittel der US-Amerikaner krankhaft übergewichtig.
Kobetic, Maria: Das sind die dicksten Länder der Welt. buzz.oe24.at (01/2019).
Bei der Aufarbeitung der Niederlage kamen die Mexikaner zu dem Ergebnis, dass Präsident Enrique Peña Nieto verantwortlich für das Dilemma war. Denn dieser korrupte⁹ Sozialdemokrat hatte Politik auf Kosten der Armen gemacht und gegen sein Volk regiert. So erhob der privilegierte Staatschef im Jahre 2014 eine Sondersteuer auf Junkfood und Softdrinks, obwohl davon nichts in seinem Wahlprogramm stand.
Seit Anfang 2014 werden Süßgetränke mit einem Peso pro Liter besteuert, das sind umgerechnet rund fünf Rappen. Auf Lebensmittel mit mehr als 275 Kalorien je 100 Gramm wurde eine Steuer von acht Prozent erhoben.
Anliker, Nicole: Die fetten Jahre sind vorbei. nzz.ch (01/2019).
Durch diese hinterhältige Maßnahme wurden viele finanzschwache Mestizen weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt, da sie ihren wertvollen Adipositas-Status nicht mehr aufrechterhalten konnten.
Lediglich 23% der Deutschen¹⁰ gelten als adipös. Wieder eine Disziplin, in der wir den Anschluss verloren haben. Das liegt vor allem an den alemannischen Superfood-Flittchen, die sich ohne Arsch und ohne Tittchen täglich ins Fitnesscenter schleppen. Ein solches Verhalten blockiert gut bezahlte Arbeitsplätze, belastet die Rentenkasse und verknappt den Wohnraum.
Es ist deshalb dringend an der Zeit diesen gesellschaftsfeindlichen Zustand zu beenden. Dazu sollten wir als Erstes unsere funktionellen Lebensmittel spenden und wieder mehr kohlehydratreiches Salzgebäck zu uns nehmen. Wer Chips, Flips und Cracker vorbildlich vor dem Fernseher konsumiert, der muss jedoch aufpassen, dass er dabei nicht wie eine faule Couch-Potato aussieht. Aus diesem Grund habe ich eine elegante Snackschale entworfen, mit der ein stilvoller Knabbergenuss möglich ist.
Des Weiteren ist mein rechteckiger Einwegteller das ideale Partygeschirr. Schließlich lässt sich das Design des Behältnisses kinderleicht an jedes Motto anpassen. Aber auch beim Picknick macht meine bruchfeste Snackschale eine gute Figur, da sie leicht ist und unterwegs in jeder Papiertonne entsorgt werden kann.
Falls Sie also köstliches Knuspergebäck originell naschen, anbieten oder präsentieren möchten, dann ist meine 17 Zentimeter lange und elf Zentimeter breite Fingerfoodbox perfekt für Sie geeignet. In der folgenden Bildanleitung sehen Sie, wie ich mit nur einem Schnittmuster einen stabilen Pappcontainer gebastelt habe, der selbst unter der Last des größten Dickmachers nicht einknickt.
Snackschale aus Papier
Ein praxistauglicher Einwegteller muss widerstandsfähig sein und sollte gut in der Hand liegen. Aus diesem Grund verwendete ich als Basismaterial einen strammen Tonpapierbogen, der über eine Grammatur von 300 g/m² verfügte. Des Weiteren spielen Fette und Öle bei Junkfood immer eine große Rolle, weshalb ich die Innenseite meines Behälters mit einem vanillefarbenen Büttenpapier verkleidete, um die Saugfähigkeit des Pappgeschirrs zu erhöhen. Außerdem nahm ich eine blumige Sizzix Prägeschablone zur Hilfe, damit ich meinen Essensbehälter in eine florale Tex-Mex-Box verwandeln konnte. Darüber hinaus bemalte ich die Außenseite meiner Imbissverpackung mit verschiedenen Acrylfarben. Hingegen als Werkzeuge kamen eine Schere, ein flüssiger Kleber, ein Falzbein samt Lineal und mein Vordruck im PDF-Format zum Einsatz.
Im ersten Bastelschritt druckte ich die PDF-Datei aus, sodass ich die Vorlage gleich darauf freischneiden konnte. Direkt im Anschluss fertigte ich mir von dem Schnittmuster eine Kopie aus Ton- und aus Büttenpapier an. Dann ließ ich das grüne Fotokartonmodul zusammen mit einer Blumenprägeschablone durch meine Sizzix Big Shot¹¹ Maschine, um florale Ornamente auf das Einzelteil aufzuprägen.
Als Nächstes verkleidete ich die unverzierte Seite des Tonpapierstücks mit dem vanillefarbenen Büttenpapiermodul. Nachdem ich das verstärkte Bauteil daraufhin auf den Bauch gedreht hatte, bemalte ich das emporragende Blümchenmuster mit diversen Acrylfarben.
- Sobald die Koloration getrocknet war, legte ich die zweilagige Einwegtellerbasis so auf meine Arbeitsfläche, dass die sandige Innenseite zu mir zeigte.
Gleich danach knickte ich sämtliche Klebe- und Seitenlaschen mit meinen Falzwerkzeugen vor, woraufhin mein Snackschalenkörper über acht bewegliche Flügel verfügte.
Den Papierteller zusammenbauen
Im nächsten Bastelschritt wollte ich die flache Konstruktion in ein geräumiges Behältnis verwandeln, weshalb ich die vier vanillefarbenen Spitzen zunächst einmal mit viel flüssigem Kleber bestrich.
Im Anschluss daran machte ich meine glibberigen Ecken außen an den beiden kurzen Snackschalenseiten fest.
- Tipp: Solange der Klebstoff noch feucht war, klemmte ich Wäscheklammern über die Kontaktstellen. Mit dieser Maßnahme sorgte ich dafür, dass mein robuster Foodcontainer während des Trocknungsprozesses seine straffe und gleichmäßige Form beibehielt.
Nachdem ich die Fixierungswerkzeuge nach 10 Minuten wieder abgenommen hatte, versiegelte ich die Außenseite meines tiefen Einwegtellers mit einem matten Acryllack. Gleich danach konnte ich köstliches Knabberzeug in mein stylisches Partygeschirr einfüllen.
Erlaubt ist, was schmeckt
Die Grünen sind zu dick. Zumindest sehe ich in der Bundestagsfraktion¹² dieser familienfeindlichen Verbotspartei kaum Menschen, die über Normalgewicht verfügen. Trotzdem fordern gerade diese Volksvertreter eine staatlich initiierte Ernährungswende, da sie ihre Landsleute für zu doof zum Einkaufen halten.
Verbraucherinnen und Verbraucher haben meist keine Vorstellung davon, wie viel Zucker oder Fett in fertig verarbeiteten Lebensmitteln enthalten ist.
Deutscher Bundestag: Drucksache 19/6441 - Antrag: Gesunde Ernährung im Alltag einfach machen - Ernährungswende umsetzen. bundestag.de (PDF) (01/2019).
Eine ausgewogene Ernährung kostet Geld und Zeit. Wer übermäßige Fettleibigkeit in der deutschen Gesellschaft verhindern möchte, der muss etwas gegen die soziale Ungleichheit tun. Neuerdings greift auch Saudi-Arabien nach dem Adipositas-Weltmeisterschaftstitel. Kein Wunder, schließlich sorgen in diesem Königreich immer mehr ostasiatische Besitzlose für den Reichtum der Einheimischen.
Patrona Bavariae sei Dank, durften die Grünen in meiner Heimat noch keinen Schaden anrichten. Die Bajuwaren folgen nämlich der Philosophie: Leben und leben lassen. Wenn also ein grüner Tief- und Vielflieger¹³ im Biergarten meint, er müsse ein Fleischersatzprodukt mit einem glyphosatfreien Getränk verzehren, dann ist uns das wurscht. Um Watschn zu vermeiden, sollte ein solcher Sektierer seinen Mitmenschen allerdings dieselbe Entscheidungsfreiheit zugestehen.
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¹FRANCE 24 English: US - Watch Donald Trump’s first speech as United States President. youtube.com (01/2019).
²Zoomin.TV: Dickstes Land der Welt: Mexiko setzt auf Zuckersteuer. youtube.com (01/2019).
³Despeghel, Michael: Was können wir noch essen? Unsere Lebensmittel auf dem Prüfstand. München: riva Verlag 2013.
⁴Donhauser, Rose Marie: Die typische Latino-Küche. München: Südwest Verlag 2000.
⁵Galileo: Leben in Mexiko: Die Mauer zwischen Arm und Reich. youtube.com (01/2019).
⁶Fahrenholz, Peter: Neues Rauschmittelgesetz: Mexiko legalisiert Drogenkonsum. sueddeutsche.de (01/2019).
⁷taff: Mord, Drogenhandel und Kriminalität: Alltag für diese Jugendlichen. youtube.com (01/2019).
⁸Riedewald, Gesa: Appetit und Hunger: Wie Cannabis dies beeinflusst. leafly.de (01/2019).
⁹Oertel, Barbara: Zehntausende demonstrieren in Mexiko: Protest gegen „korrupten Kandidaten“. taz.de (01/2019).
¹⁰Taubes, Gary: Warum wir dick werden und was wir dagegen tun können. Kandern: Narayana Verlag GmbH 2018.
¹¹Schott, Vera: Kurz vorgestellt: Sizzix Big Shot. youtube.com (01/2019).
¹²Parchent, Herta: Fraktion aktuell. gruene-bundestag.de (01/2019).
¹³Soukup, Michael: Grüne Vielflieger: Die Grünen predigen gern Nachhaltigkeit, fliegen aber selbst am meisten. tagesanzeiger.ch (01/2019).
Maria Knippschild sagt:
Hi Vroni! Ich schaue immer wieder gerne bei dir rein. Dein Humor und deine Kunst ist irgendwie: Audiatur et altera pars 🙂 das gefällt mir gut! Ich komme aus Neutraubling und bin auch froh, dass die Grünen in Bayern bisher noch keine Experimente durchführen konnten. Ich sage nur Hessen/Noten 😀
Die Ausmalspiele mit den Kronen haben uns besonders gut gefallen. Meine Kids und ich hoffen, dass du da bald mal wieder was machst *liebguck*. Alles Liebe und mach bitte weiter so.
Stefanie Manca sagt:
Hey hey, wollte nur kurz Grüße da lassen, nachdem das mit dem Basteln so gut geklappt hat. Tipp an alle: Druckt die Vorlage gleich auf Tonpapier, dann isses nur ausschneiden und zusammenkleben. Danke und Adios Amiga
La_G0mera sagt:
Hallo Veronika, wir teilen einen Humor 🙂 Auf jeden Fall möchte ich mich für die schöne Anleitung bedanken. Die Snackschalen gehen leicht von der Hand und sind perfekt für Draußen geeignet. Wir nehmen die fürs Grillen mit Nachbarn her. Als Teller für Bratwürste oder als Behältnis für Chips bzw. Hartkäse. Vorteil: Kein Plastik und kein Abspülen. Habe jetzt 30x die große Schale gebastelt - außen Tonpier und innen Butterbrotpapier - Büttenpapier war mir für den Zweck dann doch zu teuer 😉 Alles super!