Seit dem frühen 19. Jahrhundert nimmt die Bedeutung des Erntedankfestes in unserer Gesellschaft stetig ab. Auslöser dafür war die Industrialisierung, die vor allem die Landwirtschaft grundlegend revolutionierte. Denn bis dahin bestand der Großteil der deutschsprachigen Bevölkerung aus einfachen Bauern¹. Diese holten jedes Jahr im Spätsommer die Ernte ein, um sich selbst und die anderen Menschen in ihrer Region zu versorgen. Somit hatten die Landwirte eine äußerst verantwortungsvolle Aufgabe, da jeder Ernteausfall unvermeidlich zu einem fürchterlichen Hungerwinter führte. Um dem vorzubeugen, feierte die Bauernschaft jahrhundertelang tosende Erntedankfeste. Dabei dankten die frommen Christenmenschen dem Schöpfer für seine Gaben. Außerdem beteten die Gläubigen dafür, dass sie auch im nächsten Jahr wieder mit ausreichend Nahrung beschert werden.
Darüber hinaus nutzten die Gutsherren dieses Großereignis, um sich bei ihren Helfern zu bedanken. Denn solange das Erntedankfest lief, durften es sich selbst Mägde und Knechte einmal so richtig gut gehen lassen.
Die bäuerliche Erntedankfeier war eine Entlohnung für alle, die bei der Ernte mitgeholfen hatten. Die Gutsherren bewirteten ihre Mägde und Knechte mit Erntebier und üppigen Speisen [...].
Kaufmann, Sabine: Geschichte der Landwirtschaft: Erntedank. planet-wissen.de (09/2017).
Plötzlich gab es effiziente Landmaschinen, welche die reifen Feldfrüchte schneller und günstiger als die Erntehelfer einsammelten. Aus diesem Grund zog es vor allem die arme Landbevölkerung in die Städte. Dort standen nämlich die großen Fabriken, die wiederum permanent neue Arbeitskräfte benötigten. Infolgedessen feierten leider nur noch die wenigsten Stadtbewohner das alljährliche Erntedankfest. Schließlich bekamen sie ihre Lebensmittel nun nicht mehr direkt vom Feld, sondern aus dem gut sortierten Kramerladen.
In unserer heutigen urbanisierten und hochindustriellen Zeit, weis kaum noch jemand, um was es beim Erntedankfest eigentlich geht. Deshalb hat die römisch-katholische Kirche diesen einstigen Festtag um das aktuelle Thema Umweltschutz erweitert.
Seit Papst Franziskus wird das Erntedankfest allerdings ebenfalls mit dem Umweltschutz in Verbindung gebracht.
Vetter, Veronika: Erntedankkorb basteln: Nachhaltige Herbstdeko – Upcycling. gws2.de (09/2017).
In unseren drei Rätselspielen für Kinder geht es allerdings noch um das traditionelle Erntedankfest. Denn über die Jahrhunderte haben sich viele interessante Bräuche entwickelt, an die wir mit unseren lustigen Ausmalvorlagen erinnern möchten.
Was ist das Erntedankfest?
Das Erntedankfest wird in der Bundesrepublik Deutschland jedes Jahr am ersten Sonntag des Monats Oktober gefeiert. Traditionelle katholische Christen packen einige Tage vor dem Festtag einen Erntedankkorb mit frisch geerntetem Obst und Gemüse zusammen. Doch was ist eigentlich in so einem Erntedankkorb? Das erfahren Sie mithilfe unseres Buchstabenrätsels, in dem 13 gesunde Lebensmittel zum gesuchten Lösungswort² führen. Sobald das Rätsel gelöst ist, muss außerdem noch Farbe in die sanfte Herbstszenerie gebracht werden.
Die prall gefüllten Gabenkörbe werden am Sonntagmorgen des Erntedankfestes zur Erntedankprozession in die Kirche gebracht. Dort schmücken sie dann den Altar und werden vom Pfarrer gesegnet.
Die Gottesdienstbesucher können wie immer ihre Erntedank-Körbe mitbringen. Auch diese werden im Gottesdienst gesegnet und können danach wieder mit nach Hause mitgenommen werden.
Deschler, Maria: BZ-INTERVIEW mit Maria Deschler über den Erntedankgottesdienst in St. Georg. badische-zeitung.de (09/2017).
Die gesegneten Erntedankkörbe können dabei auch gespendet werden. Die Kirchen verteilen den Inhalt der Körbe dann an den Folgetagen über ihre Organisationen an Bedürftige. Im Christentum ist das Erntedankfest also auch heute noch ein Tag, an dem die Gläubigen in aufwendig geschmückten Gotteshäusern für den diesjährigen Ernteertrag danken. Außerdem teilen viele Gemeindemitglieder zu diesem Anlass mit Hilfsbedürftigen und beten gemeinsam für eine reiche Ernte im nächsten Jahr.
We celebrate this day by singing, praying and decorating our churches with baskets of fruit and food [...]. After the service, the food that has been put on display is usually made into parcels and given to people in need.
Barrow, Mandy: What is a Harvest Festival? rwjks.uk (09/2015).
Händler müssen Einheiten umrechnen können
Die fleißigen Kinder dieses Rätselspiels haben eine reiche Ernte eingefahren. Ein Drittel des Ertrags behalten sie für sich selbst. Einen Teil spenden die selbstlosen Kids ihrer Kirche und der Rest soll an einen Gemüsehändler verkauft werden. Der findige Kaufmann bietet den emsigen Nachwuchsbauern für jedes Produkt einen fairen Kilopreis an. Doch wie viel Gramm waren gleich ein Kilo und wie viel Euro sind 727 Cent? Damit Sie und Ihre Kinder nicht vom Gemüsehändler übers Ohr gehauen werden, können Sie mit diesem Malspiel das Umrechnen von Einheiten trainieren. Egal, ob Tonne, Kilo, Gramm, Euro oder Cent, nur wer sicher im Umgang mit diesen Einheiten ist, steigt vom armen Erntehelfer zum erfolgreichen Großgrundbesitzer auf.
Thanksgiving und Erntedankfest unterscheiden sich
Durch amerikanische Sitcoms und TV-Filme sind wir hierzulande oft besser über Thanksgiving als über unser eigenes Erntedankfest informiert. Das amerikanische Erntedankfest wird immer am vierten Donnerstag des Monats November gefeiert und hat einen anderen Ursprung als sein europäisches Pendant. Für die Amerikaner ist Thanksgiving ein Nationalfeiertag, an dem an das Erntedankfest von 1621 erinnert wird, welches englische Siedler zusammen mit Indianern gefeiert haben sollen. Hingegen unser europäisches Erntedankfest fußt auf den alten Römern, die jedes Jahr im Herbst die Fruchtbarkeitsgöttin Ceres ehrten.
The ancient Romans celebrated harvest festival in the Fall and honored the goddess of corn, Ceres.
Falsetto, Sharon: Ancient Harvest Festival Celebrations. suite.io (09/2015).
Das Erntedankfest ist allerdings ebenfalls im Alten Testament verankert.
Das Fest der Wochen sollst du halten mit den Erstlingen der Weizenernte, und das Fest der Einsammlung, wenn das Jahr um ist.
Exodus 34,22: Neue Gesetzestafeln. Bundesschluss und Bundespflichten. bibel-online.net (09/2017).
Unser Malspiel zu Thanksgiving ist ein Gitterrätsel, bei dem es zunächst darum geht, das Lösungswort³ herauszufinden. Verschiedene Gemüsearten mit unterschiedlich vielen Buchstaben müssen in das passende Feld eingetragen werden. Die Tücke bei diesem Rätsel ist vor allem, dass in den USA zum Teil anderes Gemüse als in unseren Breitengraden geerntet wird. Hinzu kommt, dass die 25 Worte manchmal nur passen, wenn diese von rechts nach links oder von unten nach oben geschrieben werden. Nach dem Rätselspaß bietet die lustige Malvorlage außerdem noch Truthähne, Pilger und Indianer, die nur darauf warten, dass endlich Farbe in ihr tristes Leben kommt.
Fazit
Verglichen mit Thanksgiving in den USA ist das westeuropäische Erntedankfest völlig bedeutungslos. Kein Wunder, schließlich steht hierzulande nach der mühevollen Ernte noch das Körbeschnüren und der morgendliche Kirchgang auf dem Stundenplan. Die US-Bürger haben es da wesentlich leichter. Denn diese laben sich erst im Kreise der Familie an einem saftigen Truthahn und lümmeln danach bei Kürbiskuchen gemütlich auf der Couch, um American Football zu schauen.
Andererseits passend zum Erntedankfest:
Der Undank ist immer eine Art Schwäche. Ich habe nie gesehen, dass tüchtige Menschen undankbar gewesen wären.
Goethe von, Johann Wolfgang.
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¹Meinecke-Meurer, Katja: Das Erntedankfest. wasistwas.de (09/2017).
²Erntedankfest
³Thanksgiving






Ich hingegen liebe himmlisch süße Birnen, denn Äpfel machten schon in der Heiligen Schrift nur Ärger und außerdem bin ich nicht der Überzeugung, dass man hin und wieder in den sauren Apfel beißen muss. In unseren Gärten wächst vor allem die Williams Christbirne (Pyrus communis). Der Name des leckeren Rosengewächses hat zwar etwas Himmlisches, ist jedoch keineswegs vom Himmel gefallen. Er geht zum einen auf König Ludwig XI., seines Zeichens König von Frankreich, ins 15. Jahrhundert zurück.
Der Heiler gab dem König einen Birnensamen, der aus seiner Heimat Kalabrien stammte. Außerdem forderte er Ludwig XI. auf, diesen einzupflanzen und das Rosengewächs zu pflegen. Der schwache König folgte den Anweisungen und kam daraufhin wieder für kurze Zeit zu Kräften. Der Birnenbaum, der aus dem Samen entsprang, wurde deshalb auf den Namen „Bon Chrétien” (Guter Christ) getauft.
Im 16. Jahrhundert wurde die „Bon Chrétien” nach England importiert und weiter kultiviert, sodass es Ende des 17. Jahrhunderts 129 europäische Birnensorten gab. Die beste Variation der „Bon Chrétien” wurde im südlichen Teil Englands zwischen 1765 und 1770 von einem Schuldirektor entwickelt. Ein Gärtner mit dem Namen William erwarb diese Birnensorte und verbreitet sie im ganzen Land unter dem Namen „Williams’ good Christian”.
Meine erste Birnenvariation ist für grobmotorische Bastler oder kleine Kinder geeignet, die dennoch wunderschönes Papierobst anfertigen wollen. Als Technik nahm ich mir hierfür
Als weitere Besonderheit, damit die künstlichen Birnen so real wie möglich aussehen, habe ich Äste und
Zum gleichmäßigen Trocknen hängte ich meine angefertigten Birnen für ungefähr zwei Stunden an einer Schnur auf. Darauffolgend nahm ich immer eine meiner kolorierten Papierbirnen und klebte zuerst einen Stiel (dünnen Ast) und anschließend ein getrocknetes Baumblatt mit viel flüssigem Kleber an der schmalen Lochseite fest. Damit ist eine stabile und originalgetreue Papierbirne fertiggestellt. Tipp: Falls Ihr Papierobst wie im Supermarkt glänzen soll, besprühen Sie es am Ende mit Klarlack.
Falls Sie eher ein Papierfreund sind, für den Ästhetik und Filigranarbeit im Vordergrund steht, könnte meine zweite Birnen-Variation etwas für Sie sein. Für die Papierbirne mit Kerngehäuse verwendete ich Tonpapier in den Farben Beige, Hellgelb, Gelb, Hellgrün, Grün und Braun sowie eine Nähnadel und gelben 
Meine unterschiedlichen, gelochten Papierstreifen klebte ich zu drei einzelnen Papiersternen zusammen. Auf jeden zweiten Streifen meines kleinsten, beigefarbenen Sterns klebte ich außerdem jeweils zwei braune Birnenkerne auf. Aus einem gelben 
Weiter fädelte ich das 2,5 Zentimeter große Strohhalmstück auf. Nun wird das Kerngehäuse geformt. Dafür fädelte ich Streifen für Streifen vom kleinsten Papierstern auf und schloss das Ganze mit dem 4,5 Zentimeter großen Strohhalmstück ab. Im Anschluss wird die Birne geformt. Dafür fädelte ich zunächst die Papierstreifen des mittleren, und danach die Streifen des größten Papiersterns auf.
Meine erste Pappmaché-Variation mag ich deshalb, da sich diese super gut mit Kindern basteln lässt und man in kurzer Zeit ein außergewöhnlich gutes Ergebnis erzielt. Als Bastlerin und Genießerin mit Leib und Seele ist meine genähte Birne dennoch mein Favorit. Ob die Unpopularität der Birne wohl daran liegt, dass Deutsche gerne Fast Food mögen?