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Kanonenschlag basteln - Silvesterdekoration

Chi­ne­sen gel­ten als be­schei­den, ziel­stre­big und in­tro­ver­tiert, sind also wasch­ech­te Lei­se­tre­ter. Umso in­ter­es­san­ter ist es, dass die Er­fin­dun­gen der Men­schen die­ser Volks­grup­pe oft­mals so laut wa­ren, dass durch die Druck­wel­len so man­chem Mäd­chen der Mia­o­hut vom Kopf ge­fegt wur­de. Be­gon­nen hat al­les 5500 vor Chris­tus, als Chi­ne­sen klei­ne Trom­meln er­fan­den, um re­li­giö­se Ri­tua­le aus­zu­üben. Im 7. Jahr­hun­dert vor Chris­tus wur­den aus den Frie­den­strom­meln wein­fass­gro­ße Kriegs­trom­meln, die zum ei­nen die Sol­da­ten durch die Auf­stel­lun­gen der Schlacht lei­ten, und zum an­de­ren vor al­lem in der Nacht den Feind, durch dump­fe, lau­te Schlä­ge ein­schüch­tern soll­ten.

The drums of war (684 - BC). Drums have been used to set a mar­ching beat for sol­diers, as well as to mo­ti­va­te sol­diers [...].

Br­ax­t­on, Pe­ter: Histo­ry of Drums Time­line. softschools.com (12/2015).

Bild von Papierkanonenschlag für die SilvesterfeierNur zur Freu­de knall­ten die Chi­ne­sen je­ner Zeit be­reits, je­doch nur um böse Geis­ter zu ver­trei­ben. Der Le­gen­de nach ha­ben sie dies ei­nem Mi­li­tär­koch zu ver­dan­ken, der Holz­koh­le, Sal­pe­ter und Schwe­fel in ei­nem Bam­bus­rohr kom­pri­mier­te, an­zün­de­te und da­durch eine De­fla­gra­ti­on er­zeug­te. Da­mit war der ers­te, noch ziem­lich ge­fähr­li­che Feu­er­cra­cker er­fun­den wor­den.

The most pr­e­va­lent le­gend has it that fire­works were dis­co­ver­ed or in­ven­ted by ac­ci­dent by a Chi­ne­se cook working in a field kit­chen who hap­pen­ed to mix char­co­al, sulp­hur and salt­pe­ter [...].

Ram­sey, Jim: Histo­ry of Fire­works. jakesfireworks.com (12/2015).

Bild von Kanonenschlag mit grünem Origami KleeblattEs ist nicht ganz klar wann, je­doch vie­le Jah­re spä­ter, er­fan­den chi­ne­si­sche Al­che­mis­ten, spä­tes­tens un­ter der Song-Dynastie (960 - 1271) das Schwarz­pul­ver und da­mit nahm die Ge­schich­te des Feu­er­werks ih­ren Lauf. Be­mer­kens­wert hier­bei ist, dass die Chi­ne­sen das Schwarz­pul­ver als lau­tes Feu­er­werk haupt­säch­lich für re­li­giö­se Ze­re­mo­nien bzw. zur Un­ter­hal­tung des Hoch­adels ver­wen­de­ten. Als Schieß­pul­ver und da­mit als Treib­mit­tel für Ka­no­nen wur­de es nach der Ein­füh­rung im 13. Jahr­hun­dert erst in Eu­ro­pa eta­bliert.

The­re are many opi­ni­ons about the time of the in­ven­ti­on of fire­works. Some think they were de­ve­lo­ped in the Sui and Tang Dy­nasties (581-907 AD), but others in­sist the­re were no fire­works un­til the Nor­t­hern Song Dy­nasty.

Schu­mann, Jenn: The Ori­gin of Fire­works. bigfireworks.com (12/2015).

Auch heut­zu­ta­ge ver­sorgt uns haupt­säch­lich Chi­na noch mit Feu­er­werks­kör­pern und Knal­lern zu Sil­ves­ter. Am Lau­tes­ten von al­len Knall­kör­pern ist im­mer noch der all­seits be­lieb­te, ge­wi­ckel­te Ka­no­nen­schlag der Klas­se 2. An­ge­zün­det im dicht be­sie­del­ten Ge­biet, klingt der dump­fe Knall des Ka­no­nen­schlags so, als wür­de ne­ben ei­nem eine Ku­gel ei­nes al­ten Ar­til­le­rie­ge­schüt­zes von Al­brecht II. von Habs­burg ein­schla­gen.

Bild von zwei Kanonenschlägen aus Papier von Fine Art Künstlerin (DAoCFrEak) gebastelt

In­spi­riert von die­sem schlag­kräf­ti­gen Wür­fel habe ich eine Sil­ves­ter­tisch­de­ko­ra­ti­on ge­bas­telt, die zwar nicht laut knallt, je­doch so man­che Über­ra­schung be­reit­hält. Mein Pa­pier­ka­no­nen­schlag ist 8 Zen­ti­me­ter breit und 14 Zen­ti­me­ter (in­klu­si­ve Zünd­schnur) hoch.

Bastelanleitung für Kanonenschlag

Bild von Grundgerüst des KanonenschlagsZum An­fer­ti­gen ei­nes Ka­no­nen­schlags be­nö­ti­gen Sie Ton­pa­pier in drei zu­ein­an­der­pas­sen­den Far­ben. Ich ent­schied mich bei­spiels­wei­se für Schwarz, Gelb und Rosa. Für die Zünd­schnur und die vier Fens­ter kam des Wei­te­ren gel­ber Bast zum Ein­satz. Für die Ver­zie­rung nahm ich ei­nen wei­ßen Wachs­mal­stift, ein Bü­gel­eisen, dop­pel­sei­ti­ges Kle­be­band, Bunt­stif­te so­wie sie­ben 1-Cent-Münzen zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3) zu­recht­le­gen.

Bild vom Bespränkeln des Grundgerüsts mit WachsmalkreideFür das Grund­ge­rüst fer­tig­te ich zu­al­ler­erst die Ele­men­te von Scha­blo­ne #1 ein­mal aus schwar­zem und ein­mal aus gel­bem Ton­pa­pier an. Glei­ches wie­der­hol­te ich mit den Ele­men­ten von Scha­blo­ne #2. Die An­zahl von schwar­zen und gel­ben Ein­zel­tei­len muss im­mer im glei­chen Ver­hält­nis ste­hen. Wei­ter falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der ins­ge­samt acht Stü­cke.

Bild vom Aufbügeln des weißen WachsmalstiftesDar­auf­fol­gend brei­te­te ich nur die schwar­zen Ein­zel­tei­le vor mir aus, nahm ein Bas­tel­mes­ser zu Hand und schab­te da­mit wei­ße Wachs­mal­krei­de auf das Pa­pier. Gleich da­nach leg­te ich ein wei­ßes DIN A4 Blatt über die Wachs­krü­mel und fuhr ei­ni­ge Male mit ei­nem hei­ßen Bü­gel­eisen dar­über, so­dass die Wachs­mal­krei­de schmolz und in das Ton­pa­pier ein­ge­brannt wur­de. Mit­hil­fe die­ser Bü­gel­tech­nik er­hält der Ka­no­nen­schlag ein ein­zig­ar­ti­ges Mus­ter.

Den viereckigen Kanonenschlag zusammenkleben

Bild vom Verstärken des Kanonenschlags mit zwei TonpapierelementenIm nächs­ten Ar­beits­schritt kleb­te ich die schwar­zen, ver­zier­ten Ele­men­te auf ihre gel­ben Pen­dants. Da­durch be­kommt der Ka­no­nen­schlag mehr Sta­bi­li­tät und sieht in­nen an­ders aus als au­ßen. Gleich da­nach kleb­te ich die nun­mehr vier Stü­cke zu ei­ner drei­di­men­sio­na­len Schach­tel zu­sam­men. Ich leg­te dazu alle Ein­zel­tei­le zu­nächst als Kreuz auf die gel­be Sei­te.

Als Ers­tes kleb­te ich die Kle­be­la­schen an den Un­ter­sei­ten der Ele­men­te zu­sam­men. Im An­schluss dreh­te ich das Gan­ze um und ver­kleb­te Wand für Wand, bis ein form­voll­ende­ter Wür­fel zum Vor­schein kam. Wich­tig: Die obe­re Öff­nung ließ ich zu­nächst ge­öff­net. Nun müs­sen Sie sich be­reits ent­schei­den, was Sie hin­ter die vier Fens­ter des Ka­no­nen­schlags für Ihre Gäs­te ver­ste­cken.

Vier Überraschungsfenster und eine dicke Zündschnur

Bild vom Ankleben eines Kleeblattes aus Papier an einen KanonenschlagEgal, ob Sie Geld­schei­ne, Mün­zen oder an­de­re Glücks­brin­ger hin­ter den Tü­ren ver­ste­cken, wich­tig ist nur, dass es sich um ei­nen fla­chen, zwei­di­men­sio­na­len Ge­gen­stand han­delt. Ich ent­schied mich für Ori­ga­mi Klee­blät­ter, die ich mir nach die­ser ein­fa­chen An­lei­tung fal­te­te. Ich fer­tig­te mir dazu 16 Ori­ga­mi­blät­ter á 3,5 x 3,5 Zen­ti­me­ter an und fal­te­te dar­aus ins­ge­samt vier Klee­blät­ter. Auf jede Sei­te mei­nes Ka­no­nen­schlags kleb­te ich di­rekt im An­schluss ein Klee­blatt mit­hil­fe ei­nes dop­pel­sei­ti­gen Kle­be­ban­des.

Die Über­ra­schungs­fens­ter be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #3, die­se fer­tig­te ich aus gel­bem und ro­sa­far­be­nem Ton­pa­pier an. Die klei­ne­ren, ro­sa­far­be­nen Qua­der präg­te ich als Ver­zie­rung mit 1-Cent-Glücksmünzen. Dazu kleb­te ich sie­ben Mün­zen auf ei­nen be­lie­bi­gen Un­ter­grund, leg­te im­mer ein ro­sa­far­be­nes Stück dar­über und paus­te die Mün­zen mit­hil­fe ei­nes Bunt­stif­tes ab. Da­nach fä­del­te ich eine Bast­schnur durch die Lö­cher und kleb­te die ver­zier­ten Ele­men­te auf die gro­ßen, gel­ben Fens­ter auf.

  • Die vier fer­ti­gen Über­ra­schungs­fens­ter leg­te ich Sei­te für Sei­te über mei­ne an­ge­hef­te­ten Glücks­brin­ger und be­fes­tig­te die­se über die bei­den La­schen. So­mit kön­nen die klei­nen Fens­ter ein­fach nach vor­ne hin ab­ge­zo­gen wer­den.

Bild vom Befestigen der Zündschnur am KanonenschlagZu gu­ter Letzt ver­schloss ich mei­nen Ka­no­nen­schlag mit ei­ner Art Quas­te aus Bast. Ich steck­te das ge­bun­de­ne Stück oben in die Öff­nung und um­schloss es mit den vier Pa­pier­sei­ten. Fol­gend nahm ich ein wei­te­res dün­nes Stück Bast zur Hand und ver­band da­mit Quas­te und Ka­no­nen­schlag. Mit­hil­fe die­ser Tech­nik bie­tet sich Ih­ren Gäs­ten die Ge­le­gen­heit, mit ge­rin­gem Kraft­auf­wand an der Zünd­schnur zu zie­hen, so­dass sich der Pa­pier­b­öl­ler knall­ar­tig öff­net.

Jagermilch an Silvester - Inspiration zum Kanonenschlag

Bild vom Explodieren eines Kanonenschlags an Silvester aus PolenIm Jah­re 2012 fei­er­te ich im Chiem­gau mit ein­hei­mi­schen Be­kann­ten Sil­ves­ter. Kurz vor 24 Uhr ver­teil­te der Gast­ge­ber an je­den Gast ein Ta­blett, auf dem sich 12 Klein­fla­schen Jä­ger­meis­ter, ein Li­ter Frisch­milch, ein klei­ner Sekt­küh­ler und eine Pa­ckung Feucht­tü­cher be­fan­den. Ziel war es, die 12 Jä­ger­meis­ter zu­sam­men mit Milch zu trin­ken (Ja­ger­milch) ohne da­bei den Sekt­küh­ler als Spuck­ei­mer be­nut­zen zu müs­sen.

Bild von geöffnetem PaierkanonenschlagBei mir war nach zwei Fläsch­chen Ende, so et­was Wi­der­li­ches hat­te ich zu­vor noch nie ge­trun­ken. Mei­ne Freun­din hin­ge­gen hielt mit den Män­nern mit und da­nach war auch klar, wo­für die Feucht­tü­cher ge­dacht wa­ren. Falls Sie also et­was ähn­lich Fri­vo­les mit Ih­ren Gäs­ten pla­nen, ge­ben Sie doch ein­fach ei­ni­ge Klein­fla­schen Korn in die Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on. An­stel­le der Glücks­brin­ger ver­ste­cken Sie drei Päck­chen Ahoi-Brause und ein ver­pack­tes Zi­tro­nen­tuch dazu.

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Adventskalender basteln: Lebkuchenhaus - Anleitung

Die Ad­vents­ka­len­der aus dem Su­per­markt mit Scho­ko­la­de müs­sen ir­gend­wie ver­zau­bert sein. Im­mer wenn ich Ende No­vem­ber ei­nen die­ser Ka­len­der aus Pa­pier und Plas­tik kauf­te, war spä­tes­tens am Ni­ko­laus­tag kei­ne Scho­ko­la­de mehr hin­ter den Tür­chen. Denn beim Öff­nen ei­nes der 24 Tore be­gann der Ad­vents­ka­len­der wie von Geis­ter­hand leicht zu vi­brie­ren und so ver­bar­gen sich hin­ter man­cher Tür bis zu vier Stück­chen Scho­ko­la­de. Meis­tens habe ich bis Hei­lig­abend drei die­ser Ad­vents­ka­len­der be­nö­tigt, wor­un­ter mei­ne Fi­gur und mein Geld­beu­tel lit­ten, wes­halb ich seit­dem ver­su­che mei­ne weih­nacht­li­chen Ka­len­der selbst zu bas­teln.

Bild von Papierlebkuchenhaus als AdventskalenderEi­nes mei­ner liebs­ten Mo­ti­ve ist das ge­schichts­träch­ti­ge Leb­ku­chen­haus (eng­lisch Gin­ger­b­read House). Als die ers­ten eu­ro­päi­schen Kreuz­rit­ter um Gott­fried von Bouil­lon im 11. Jahr­hun­dert los­zo­gen, um die Hei­li­ge Stadt Je­ru­sa­lem ein­zu­neh­men, brach­ten sie bei ih­rer Rück­kehr un­be­kann­te Ge­wür­ze wie Pi­ment oder Kar­da­mom aus dem Mor­gen­land mit.

Gin­ger­b­read made an ap­pearance in Eu­ro­pe when 11th-century cru­saders brought the spi­ce back from the Midd­le East [...].

Ro­lek, Bar­ba­ra: Histo­ry of gin­ger­b­read - Long Sto­ry Short. easteuropeanfood.about.com (11/2015).

Bild von bayerischem Lebkuchenhaus aus PapierKa­tho­li­sche Mön­che be­gan­nen dar­auf­hin kur­zer­hand mit den Ge­wür­zen zu ex­pe­ri­men­tie­ren und so ent­stand nach und nach der heu­ti­ge Leb­ku­chen. Wo­bei das Grund­re­zept die­ser Ho­nig­ku­chen be­reits den al­ten Ägyp­tern be­kannt war. Per­fek­tio­niert und in Form ge­bracht wur­de das Ge­bäck im 15. Jahr­hun­dert durch eine Nürn­ber­ger Gil­de (Die Leb­kuch­ner), wel­che die Leb­ku­chen mit Gold­ver­zie­rung oder Eis an­bot. Die­se sü­ßen Pfef­fer­ku­chen wa­ren so hoch­wer­tig und be­liebt, dass sie so­gar zur Be­zah­lung der Stadt­steu­er ak­zep­tiert wur­den.

The qua­li­ty of the Nurem­berg guild’s leb­ku­chen was so high that it was even used as cur­ren­cy for pay­ing city ta­xes.

Con­jec­tu­re Cor­po­ra­ti­on: What is the Histo­ry of Gin­ger­b­read? wisegeek.com (11/2015).

Bild von Adventskalender Pfefferkuchenhaus (Gingerbread House)Ab dem 16. Jahr­hun­dert be­gann die krea­ti­ve Pha­se der Leb­ku­chen­for­men. Der auch heu­te noch be­lieb­te Leb­ku­chen­mann wur­de sei­ner­zeit zu Eh­ren von Kö­ni­gin Eli­sa­beth I. ge­presst. Un­ge­fähr zur sel­ben Zeit ent­stand aus der Hand ei­nes Leb­zel­ters (Leb­ku­chen­bä­ckers), wahr­schein­lich im „Baye­ri­schen Reichs­kreis”, das ers­te Leb­ku­chen­haus. Durch das li­te­ra­ri­sche Meis­ter­werk „Hän­sel und Gre­tel” der Ge­brü­der Grimm im frü­hen 19. Jahr­hun­dert ge­wann das Pfef­fer­ku­chen­haus an in­ter­na­tio­na­lem Ruhm, so­dass es so­gar in der neu­en Welt ge­ba­cken wur­de und heut­zu­ta­ge auch dort fest zur Ad­vents­zeit ge­hört.

Da ka­men sie an ein Haus - ein Pfef­fer­ku­chen­haus!

Thion­ville, An­drea: Hän­sel und Gre­tel (ein­fa­che Ver­si­on des Mär­chens der Ge­brü­der Grimm). youtube.com (11/2015).

Ich habe ei­nen Ad­vents­ka­len­der aus Pa­pier ge­bas­telt, der wie ein Leb­ku­chen­haus aus­sieht. Wie ich das an­ge­stellt habe und was Sie zum Nach­bas­teln al­les be­nö­ti­gen, das er­fah­ren Sie nun.

Lebkuchenhaus von DAoCFrEak (Veronika Vetter)

Mein drei­di­men­sio­na­les Pa­pier­leb­ku­chen­haus ist 24 Zen­ti­me­ter lang, 27,5 Zen­ti­me­ter breit und 22 Zen­ti­me­ter hoch. Es ver­fügt im Dach über 24 Tür­chen mit je­weils ei­nem Vo­lu­men von 64 cm³.

Bastelanleitung für Adventskalender

Bild von Wänden des PapierlebkuchenhausesFür das köst­li­che Leb­ku­chen­haus ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in vie­len ver­schie­de­nen Far­ben, gel­bes Trans­pa­rent­pa­pier so­wie brau­ne Well­pap­pe und ge­mus­ter­tes Struk­tur­pa­pier. Für das ver­schnei­te Dach kam wei­ßes, hand­ge­schöpf­tes Na­tur­pa­pier zum Ein­satz. Für die ap­pe­tit­li­chen De­ko­ra­tio­nen an den Haus­wän­den nahm ich die luft­trock­nen­de Mo­del­lier­mas­se We­PAM und 3D Kunst­schnee zur Hil­fe.

Bild von gelb verkleideten Fenstern im Lebkuchenhaus

Als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen flüs­si­gen Kle­ber und mei­ne  DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17) zu­recht­le­gen. Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich die Scha­blo­nen #1 und #2 aus Ton­pa­pier an, dies sind die Wän­de. Nach­dem ich die Fens­ter aus­ge­schnit­ten hat­te, ver­klei­de­te ich die­se in­nen mit den Fens­ter­glas­ele­men­ten von Scha­blo­ne #3. Hin­weis: Hin­ter die Trans­pa­rent­pa­pier­fens­ter kleb­te ich wei­ßes Ton­pa­pier (sie­he Scha­blo­ne).

Stabiles Hausgerüst durch Wellpappe

Für den Roh­bau des Leb­ku­chen­hau­ses fer­tig­te ich die Scha­blo­nen #4 - #6 aus brau­ner Well­pap­pe an. Ich falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der Wän­de und des Da­ches und kleb­te an­schlie­ßend mein Haus zu­sam­men. Das Gan­ze soll­te un­ge­fähr so aus­se­hen wie eine Werk­zeug­kis­te. Dar­auf­fol­gend nahm ich mei­ne be­reits vor­be­rei­te­ten Ton­pa­pier­wän­de zur Hand und kleb­te die­se auf die Au­ßen­wän­de aus Well­pap­pe auf. Wich­tig: Das Ele­ment zur Ver­klei­dung der First­pf­et­te be­fin­det sich eben­falls auf Scha­blo­ne #6.

Bild vom Verzieren der Wände des Hauses mit Lebkuchen und KunstschneeDie Ver­zie­rung der Wän­de, Fens­ter und Tü­ren ist zwar sehr zeit­auf­wen­dig, je­doch be­son­ders wich­tig. Schließ­lich soll­te mein Pfef­fer­ku­chen­haus ge­nau­so zum An­bei­ßen wie das der Hexe aus „Hän­sel und Gre­tel” aus­se­hen. Auf Scha­blo­ne #7 fin­den Sie dazu ei­ni­ge Vor­la­gen. Von Bre­zeln über Her­zen bis hin zu Plätz­chen ist al­les ver­tre­ten. Da­mit sich die Ver­zie­rung des Leb­ku­chen­hau­ses real an­fühlt und drei­di­men­sio­nal aus­sieht, habe ich teil­wei­se luft­trock­nen­de Mo­del­lier­mas­se von We­PAM ver­wen­det. Sie kön­nen die ein­zel­nen Ele­men­te je­doch ge­nau­so gut alle aus Pa­pier an­fer­ti­gen. Au­ßer­dem setz­te ich noch mit 3D Kunst­schnee klei­ne Ak­zen­te.

Im Dach befindet sich der Adventskalender

Für das Dach, in dem die 24 Ka­len­der­tür­chen ste­cken, ver­län­ger­te ich die Scha­blo­nen #8 und #9 so­wie #10 und #11. Au­ßer­dem fer­tig­te ich den obe­ren Bal­ken des Dach­stuhls von Scha­blo­ne #12 an. Ich schnitt die qua­dra­ti­schen Fens­ter aus dem Dach und falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Im An­schluss stell­te ich die Kle­be­la­schen der an­ge­fer­tig­ten Scha­blo­nen auf und ver­kleb­te die­se mit sich selbst. Dar­auf­fol­gend kleb­te ich im­mer ein Dach­ele­ment mit Fens­tern auf ein fens­ter­lo­ses Dach­ele­ment. Nach die­sen Ar­beits­schrit­ten hat­te ich drei Ein­zel­tei­le, zwei drei­di­men­sio­na­le Dach­schrä­gen mit á 12 frei­en Käst­chen und ei­nen Quer­bal­ken.

Bild vom Aufkleben des Lebkuchenhausdaches

Mei­ne drei Dach­ele­men­te kleb­te ich nun der Rei­he nach auf mei­nen Roh­bau auf. Zur Ver­klei­dung der Über­gän­ge und für ei­nen Schnee­ef­fekt fer­tig­te ich die Scha­blo­nen #13 - #16 nach dem Ver­län­gern aus hand­ge­schöpf­tem Pa­pier an. Mit dem dar­aus ent­ste­hen­den, gro­ßen Pa­pier­ele­ment pack­te ich mein Dach ein­mal kom­plett ein. Tipp: Falls Sie kein hand­ge­schöpf­tes Pa­pier ha­ben, kön­nen Sie den Schnee­ef­fekt auch mit wei­ßer Wat­te er­zeu­gen.

24 Türchen bis Weihnachten

Bild von Papierschachteln für den AdventskalenderMit­hil­fe der Scha­blo­ne #17 habe ich mei­ne 24 Tür­chen ge­bas­telt. Ich fer­tig­te das gro­ße Ele­ment je­weils zwölf­mal aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an, falz­te es und ver­kleb­te es mit sich selbst zu ei­ner klei­nen Schach­tel. Den wie­der­ver­schließ­ba­ren De­ckel be­kleb­te ich da­nach mit ei­nem wei­ßen Ton­pa­pier­qua­drat (sie­he Scha­blo­ne), auf wel­ches ich im An­schluss die ein­zel­nen Ka­len­der­ta­ge schrieb.

Bild von Adventskalendertürchen im Lebkuchenhaus aus Papier

Die klei­nen Bo­xen pas­sen per­fekt in die Aus­spa­run­gen des Da­ches. Na­tür­lich habe ich die Zah­len und Far­ben nicht der Rei­he nach, son­dern wild im Leb­ku­chen­haus an­ge­ord­net. Da­mit ist der re­la­tiv schwe­re und sehr sta­bi­le Ad­vents­ka­len­der fer­tig­ge­stellt. Zum Bas­teln ei­nes Ex­em­plars habe ich zir­ka ei­nen gan­zen Tag Bas­tel­zeit be­nö­tigt, was je­doch haupt­säch­lich an der zeit­auf­wen­di­gen Wand­ver­zie­rung lag.

Fazit - Adventskalender ist ein Multitalent

Bild von Dachschräge, die Adventskalender istMei­ne Auf­ga­be als Pa­ten­tan­te kann im De­zem­ber be­son­ders stres­sig sein, da mein Pa­ten­kind in die­sem Mo­nat auch Ge­burts­tag hat. Pünkt­lich am ers­ten De­zem­ber über­ge­be ich ihr die­ses Haus, was gleich­zei­tig das Nikolaus-, Geburtstags- und Weih­nachts­ge­schenk ist. In den ein­zel­nen Tür­chen be­fin­den sich Schmink­uten­si­li­en, Bas­tel­sa­chen und Scho­ko­la­de. Da mein Leb­ku­chen­haus in­nen noch viel Platz be­reit­hält, kleb­te ich un­ter dem Dach das ei­gent­li­che High­light fest. Ver­packt in Ge­schenk­pa­pier ist es ein elek­tro­ni­sches Ge­rät, wel­ches an den Hän­den jun­ger Teen­ager­mäd­chen fest­ge­wach­sen scheint.

Da­mit blei­ben für mich dann die­ses Jahr wohl wie­der nur die ver­zau­ber­ten Ad­vents­ka­len­der aus dem Ein­zel­han­del. Mal se­hen, wie vie­le Ka­len­der­ta­ge es die­sen Ad­vent bis Weih­nach­ten wer­den.

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Beleuchteter Weihnachtsbaum - Bastelanleitung

Wer wie die Kel­ten und Ger­ma­nen sei­ner­zeit die Wäl­der um den Oce­a­nus Ger­ma­ni­cus be­sie­del­te, der in­ter­es­sier­te sich nicht für he­bräi­sche, vor­der­asia­ti­sche Ge­schich­ten. Den­noch hat­ten auch die­se Hei­den­völ­ker nichts ge­gen ei­nen Weih­nachts­baum ein­zu­wen­den. Zwi­schen dem 21. und dem 22. De­zem­ber fei­er­ten die in­di­ge­nen Be­woh­ner Nord­eu­ro­pas jähr­lich die Win­ter­son­nen­wen­de. An­läss­lich der Fei­er­lich­kei­ten nah­men sie grü­ne Na­del­bäu­me mit in ihre Hüt­ten, um die Rück­kehr des Le­bens nach dem Win­ter zu sym­bo­li­sie­ren.

Da­ting back cen­tu­ries be­fo­re Christ, cul­tures brought ever­green trees, plants, and lea­ves into their ho­mes upon the ar­ri­val of the win­ter sol­sti­ce [...].

CTH: Pa­gan Ori­g­ins. christmastree.net (11/2015).

Bild vom beleuchteten Weihnachtsbaum auf einem Christkindlesmarkt. Szenerie gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinSelbst­ver­ständ­lich nann­ten die Hei­den die­se Bäu­me nicht Weih­nachts­bäu­me. Auch die spi­ri­tu­el­len Wür­den­trä­ger die­ser Völ­ker fan­den an die­sem Baum­kult ih­ren Ge­fal­len. Als Drui­de oder Se­her hat­te man schließ­lich im­mer al­ler­hand zu tun, um böse Geis­ter und Dä­mo­nen fern­zu­hal­ten. Ein Baum, der selbst bei Mi­nus­gra­den und Schnee trotz­dem noch grünt, der muss­te ein Ge­schenk von Tyr/Smertrios sein. Wer also da­mals in der heu­ti­gen Ad­vents­zeit die Nähe zu Weih­nachts­bäu­men such­te, der konn­te ga­ran­tiert alb­traum­frei schla­fen.

Die Jahr­hun­der­te der Chris­tia­ni­sie­rung ver­gin­gen, der Ho­kus­po­kus hat­te ein Ende und die Be­deu­tung des ehe­mals heid­ni­schen Wun­der­baums wech­sel­te des Öf­te­ren.

Collage von selbst gebasteltem Weihnachtsbaum aus Papier. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Bis die Eu­ro­pä­er wie­der da­mit be­gan­nen, Na­del­höl­zer in der Ad­vents­zeit in ihre Stu­ben zu stel­len, dau­er­te es min­des­tens bis in das 16. Jahr­hun­dert.

Bild von Papierweihnachtsbaum mit goldenen WalnüssenSpä­tes­tens je­doch im Jah­re 1605 in Straß­burg, wel­ches zu je­ner Zeit noch zum Hei­li­gen Rö­mi­schen Reich Deut­scher Na­ti­on ge­hör­te, wur­de der al­ler­ers­te Weih­nachts­baum mit gol­de­nen Nüs­sen samt kan­dier­ten Oran­gen­schei­ben ge­schmückt und da­mit die­se schö­ne Tra­di­ti­on ge­star­tet. Dar­auf­hin dau­er­te es nicht lan­ge, bis die ge­schichts­träch­ti­gen Bäu­me auch zum Leuch­ten ge­bracht wur­den.

It was in 1605 in Stras­bourg in Al­sace, then in Ger­ma­ny, that a chro­nic­ler wro­te (in old Ger­man) [...].

H. Flip­po & Sons Pu­bli­shing Co., LLC: The Ger­man Christ­mas Tree. german-way.com (11/2015).

Bild von Nikolaus aus Schokolade, der aus einem grünen Papierweihnachtsbaum fälltWer der­je­ni­ge war, der im 17. Jahr­hun­dert auf die Idee kam, sei­nen Weih­nachts­baum als Ers­tes zu be­leuch­ten, ist un­be­kannt. Auf­grund des­sen, dass Glüh­bir­nen je­doch erst 1890 auf den Markt ka­men, muss­ten die gläu­bi­gen Chris­ten als Leucht­mit­tel auf ge­wöhn­li­che Ker­zen zu­rück­grei­fen. Um die­se an den Zwei­gen des Baums zu be­fes­ti­gen, nah­men sie kur­zer­hand flüs­si­ges Wachs oder Steck­na­deln zur Hil­fe.

Cand­les for the tree were glued with mel­ted wax to a tree branch or at­ta­ched by pins.

Bel­lis, Mary: The Histo­ry of Christ­mas Lights. inventors.about.com (11/2015).

Bei die­sen wag­hal­si­gen Pro­vi­so­ri­en kam es na­tür­lich häu­fig zu Brän­den. Trotz­dem wur­den erst 1890 Ker­zen­hal­ter für Christ­bäu­me er­fun­den, de­ren Nach­fah­ren es auch heut­zu­ta­ge noch zu kau­fen gibt.

Bild von Tannenbaum aus Papier von untenZeit­gleich ent­stand die Mas­sen­pro­duk­ti­on von Lich­ter­ket­ten für Weih­nachts­bäu­me. Die­se wa­ren je­doch so teu­er, dass eine der we­ni­gen Ab­neh­mer die­ser Be­leuch­tun­gen der bri­ti­sche Hof von Kö­ni­gin Vic­to­ria war. Die Nor­mal­be­völ­ke­rung ver­wen­de­te auch wei­ter­hin Ker­zen und so brann­ten Bäu­me und Wohn­stu­ben so oft, dass man­che Ver­si­che­run­gen für die­se Art von Scha­den nicht mehr auf­kom­men woll­ten.

By 1908, insu­rance com­pa­nies would­n’t even pay for da­ma­ges cau­sed by Christ­mas tree fires.

Ja­cob, Chris: In the Be­gin­ning, The­re was Fire. gizmodo.com (11/2015).

Bild von zarten Weihnachtssternen, die den Papiertannenbaum zierenOb­wohl sich bis in die 1980er Jah­re eine kom­plett elek­tri­sche Be­leuch­tung für Weih­nachts­bäu­me durch­ge­setzt hat­te, brann­ten wei­ter­hin die Bäu­me. Grund da­für war, dass die leuch­ten­den Glas­köp­fe der elek­tri­schen Ker­zen bei güns­ti­gen Mo­del­len so heiß wur­den, dass tro­cke­ne Bäu­me da­durch fast ex­plo­si­ons­ar­tig in Flam­men auf­ge­hen konn­ten.

Heu­te sind selbst im­por­tier­te Weih­nachts­be­leuch­tun­gen aus der hin­ters­ten chi­ne­si­schen Pro­vinz Zhe­jiang so si­cher, dass die­se so­gar mit Pa­pier ver­wen­det wer­den kön­nen. Des­halb habe ich ei­nen drei­di­men­sio­na­len, be­leuch­te­ten Weih­nachts­baum aus Pa­pier ge­bas­telt, des­sen An­lei­tung und Scha­blo­nen ich Ih­nen nun zur Ver­fü­gung stel­le.

Bild vom beleuchteten Weihnachtsbaum aus Papier - gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die­ser drei­stö­cki­ge, leuch­ten­de Weih­nachts­baum ist 18 Zen­ti­me­ter breit und 32 Zen­ti­me­ter hoch (in­klu­si­ve 3D-Stern). Die Pa­pier­tan­ne ist im In­ne­ren hohl und kann je­der­zeit über den Baum­stumpf ge­öff­net wer­den. Da­durch ist es mög­lich, Leucht­ma­te­ri­al wie Lich­ter­ku­geln oder elek­tri­sche Tee­lich­ter im Ge­äst un­sicht­bar zu ver­stau­en.

Bastelanleitung für Weihnachtsbaum

Bild vom Verstärken der einzelnen Elemente mit dunkelgrünem TonpapierMein Leucht­baum be­steht aus vier Pa­pier­sor­ten. Ne­ben Ton­pa­pier, Krepp­pa­pier und Trans­pa­rent­pa­pier, gar­nier­te ich das Äu­ße­re des Baums zu­dem mit ma­gen­ta­far­be­nem Ba­na­nen­pa­pier. Für die de­zen­te De­ko­ra­ti­on ka­men au­ßer­dem drei Na­gel­lack­far­ben und klei­ne selbst ge­fal­te­te Ster­ne zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, et­was flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt ei­nes Li­ne­als, ei­nen Eyelet-Setter und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verzieren des Papierbaums mit NagellackDer Pa­pier­weih­nachts­baum be­steht prin­zi­pi­ell aus zwei un­ter­schied­lich gro­ßen, flie­gen­den Un­ter­tas­sen und ei­nem In­dia­ner Wig­wam. Zum An­fer­ti­gen der größ­ten Un­ter­tas­se für den Baum­bo­den leg­te ich mir die Scha­blo­ne #1 und #2 zu­recht. Ab­ge­se­hen von den klei­nen Ver­klei­dungs­ele­men­ten aus Ba­na­nen­pa­pier und Trans­pa­rent­pa­pier (sie­he Scha­blo­nen), fer­tig­te ich alle Ein­zel­tei­le ein­mal aus hell­grü­nem und ein­mal aus dun­kel­grü­nem Ton­pa­pier an.

Zur Ver­stär­kung kleb­te ich im An­schluss im­mer zwei iden­ti­sche Ele­men­te so auf­ein­an­der, dass sich die dun­kel­grü­ne Sei­te spä­ter im In­ne­ren des Baums be­fin­det. Nach­dem ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en sämt­li­cher Ein­zel­tei­le ge­falzt hat­te, durch­such­te ich mei­ne al­ten Glos­sy­bo­xen nach drei farb­lich har­mo­nie­ren­den Na­gel­lack­far­ben. Da­mit de­ko­rier­te ich im nächs­ten Schritt die hell­grü­ne Au­ßen­sei­te des Baum­bo­dens von Scha­blo­ne #1.

Bild vom Verkleiden der ausgestanzten Löcher mit TransparentpapierHin­ge­gen den Kranz von Scha­blo­ne #2 ver­zier­te ich mit sie­ben kon­trast­rei­chen Ba­na­nen­pa­pier­flä­chen. Als Nächs­tes nahm ich mei­nen Eyelet-Setter und stanz­te da­mit klei­ne Lö­cher in die Pa­pier­schich­ten. Durch die­se Aus­spa­run­gen soll am Ende das elek­tri­sche Licht schim­mern. Hin­weis: Die An­ord­nung der Lö­cher spielt kei­ne Rol­le, ich habe mich je­doch für ein durch­gän­gi­ges, sym­me­tri­sches Mus­ter ent­schie­den. Au­ßer­dem lö­cher­te ich nur schrä­ge Flä­chen und nicht den ge­ra­den Bo­den.

Bild von Papieruntertasse mit orangefarbenen LöchernDa­mit mein Bäum­chen auch in vie­len ver­schie­de­nen Far­ben leuch­tet, ver­klei­de­te ich die Lö­cher von in­nen mit Trans­pa­rent­pa­pier. Ich fer­tig­te mir also mit­hil­fe der bei­den Vor­la­gen ins­ge­samt 14 Trans­pa­rent­pa­pier­stü­cke an, wel­che ich über die dun­kel­grü­nen Lochin­nen­sei­ten bei­der Ein­zel­tei­le kleb­te. Tipp: Be­son­ders gut kom­men war­me Farb­tö­ne wie Gelb, Oran­ge und Rot.

Bild vom Zusammenkleben des Tannenbaumfundaments aus PapierDer Zu­sam­men­bau der größ­ten Un­ter­tas­se konn­te dar­auf­fol­gend end­lich be­gin­nen. Dazu stell­te ich zu­nächst ein­mal das prä­pa­rier­te Ele­ment von Scha­blo­ne #1 auf und ver­kleb­te es mit sich selbst. Da­nach wie­der­hol­te ich das Gan­ze mit dem Kranz und kleb­te die­sen Stück für Stück an den obe­ren Kle­be­la­schen des Baum­bo­dens fest. Da­durch ent­stand au­to­ma­tisch eine Wöl­bung in der Mit­te der Pa­pier­un­ter­tas­se.

Weihnachtsbaum steht auf einem Baumstumpf

Die un­ters­te Ebe­ne des be­leuch­te­ten Weih­nachts­baums war dar­auf­hin fer­tig­ge­stellt und sah ein we­nig so aus wie ein klei­nes Raum­schiff. An des­sen Un­ter­sei­te be­fes­tig­te ich im nächs­ten Schritt den Baum­stumpf von Scha­blo­ne #3. Die bei­den Ele­men­te auf der Vor­la­ge schnitt ich mir je­weils ein­mal aus hell­brau­nem und ein­mal aus dun­kel­brau­nem Ton­pa­pier zu­recht. Zur Ver­stär­kung kleb­te ich auch hier wie­der zwei iden­ti­sche Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der, und zwar so, dass die dun­kel­brau­ne Sei­te nach au­ßen zeig­te.

Bild vom Baumstumpf und Deckel für den beleuchteten Papierweihnachtsbaum An­schlie­ßend falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und kleb­te den sie­ben­ecki­gen lan­gen Strei­fen rings­um an den un­te­ren Kle­be­la­schen der Un­ter­tas­se fest. Da­nach stell­te ich das an­de­re vor­be­rei­te­te Ele­ment von Scha­blo­ne #3 zu ei­ner Kap­pe auf und ver­kleb­te es an den sie­ben Ecken mit sich selbst. Hin­weis: Auf­grund der Grö­ße und der Form passt die­se Ver­schluss­kap­pe per­fekt über den Baum­stumpf. Durch die­sen simp­len Me­cha­nis­mus lässt sich das Bas­tel­mo­tiv je­der­zeit von un­ten öff­nen und schlie­ßen.

Leuchtender Christbaum steigt zum Himmel empor

Mit dem Fer­tig­stel­len des Baum­fun­da­ments hat­te ich den schwie­rigs­ten Teil des Bas­tel­mo­tivs ab­ge­schlos­sen.

  • Von nun an wie­der­hol­ten sich die Schrit­te. Die zwei­te Un­ter­tas­se bas­tel­te ich nach ge­nau dem glei­chen Prin­zip wie die ers­te. Die Vor­la­gen da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #4 und #5.

Bild vom Ankleben der Baumkrone auf den PapierchristbaumAuch das Spitz­dach habe ich mit­hil­fe von Scha­blo­ne #6 und #7 haar­ge­nau so an­ge­fer­tigt wie die bei­den Un­ter­tas­sen. Der ein­zi­ge Un­ter­schied be­stand dar­in, dass ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #7 zu ei­nem Ke­gel ge­formt und ge­klebt habe. Um mei­ne Weih­nachts­baum­form zu voll­enden, kleb­te ich im letz­ten Schritt erst die mitt­le­re Un­ter­tas­se und dann das In­dia­ner Wig­wam mit viel flüs­si­gem Kle­ber auf das Baum­fun­da­ment.

Stern von Bethlehem auf den Weihnachtsbaum setzen

Alle drei Ebe­nen der sie­ben Sei­ten des Weih­nachts­baums de­ko­rier­te ich ab­schlie­ßend mit je­weils ei­nem selbst ge­mach­ten 3D-Stern aus Pa­pier. Die­se schi­cken Stern­chen be­stehen aus ein­fa­chen Pa­pier­strei­fen, die Sie auf Scha­blo­ne #8 fin­den.

Collage von Anleitungsschritten zum Falten eines 3D-Sterns von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Tipp: Für den ers­ten Stern soll­ten Sie mit dem größ­ten Strei­fen für die Christ­baum­spit­ze be­gin­nen.

  • Für ei­nen Pa­pier­stern mach­te ich zu­nächst ei­nen lo­cke­ren Kno­ten in das obe­re Drit­tel des Pa­pier­strei­fens.

Bild vom Aufbauschen des 3D-SternsAn­schlie­ßend knick­te ich das klei­ne Ende, was oben über­stand, über die Pa­pier­kan­te nach in­nen ein. Den lan­gen Strei­fen wi­ckel­te ich nun so lan­ge um das Grund­ge­rüst, bis nur noch ein klei­ner Rest üb­rig war. Das Pa­pier­ende steck­te ich un­ter die Pa­pier­wick­lun­gen und fi­xier­te da­mit mei­nen Stern ganz ohne Kle­ber. Das Gan­ze sah nun wie ein fla­ches Fünf­eck aus. Zu gu­ter Letzt bausch­te ich die­ses durch Druck von den Sei­ten auf, so­dass ein drei­di­men­sio­na­ler Pa­pier­stern ent­stan­den ist.

Bild vom Aufkleben kleiner Papiersterne auf magentafarbenes Bananenpapier

Den gro­ßen 3D-Stern kleb­te ich auf die Spit­ze mei­nes Weih­nachts­baums. Die 21 klei­nen Stern­chen be­fes­tig­te ich auf der Ver­zie­rung aus Ba­na­nen­pa­pier. Wich­tig: Die her­aus­ste­hen­den Kan­ten des Baums könn­ten nun noch un­schö­ne Kle­be­rän­der auf­wei­sen. Die­se ka­schier­te ich, in­dem ich dün­ne Strei­fen aus grü­nem Krepp­pa­pier dar­über kleb­te. Da­nach war mein be­leuch­te­ter Weih­nachts­baum ein­satz­be­reit.

Fazit - wie leuchtet der Papierbaum richtig?

Bild von den Löchern des PapierweihnachtsbaumsMei­nen fer­ti­gen Weih­nachts­baum be­leuch­te­te ich mit ei­ner elek­tri­schen Lich­ter­ket­te. Da­mit auch je­des der klei­nen Trans­pa­rent­pa­pier­lö­cher im zar­ten Licht er­strahl­te, fi­xier­te ich die Ket­te. Tipp: Fül­len Sie Ih­ren Baum mit ge­wöhn­li­cher Klar­sicht­fo­lie auf. Die­se sorgt nicht nur da­für, dass die Lich­ter­ket­te alle drei Ebe­nen des Tan­nen­baums glei­cher­ma­ßen be­leuch­tet, son­dern re­flek­tiert das Licht zu­sätz­lich.

Für das Bas­teln ei­nes Ex­em­plars habe ich un­ge­fähr vier Stun­den Bas­tel­zeit be­nö­tigt. Üb­ri­gens, mein Bäum­chen ist be­füllt mit Na­sche­rei­en auch das idea­le Ni­ko­laus­ge­schenk.

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