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Picknickkorb basteln - rustikal für bayerische Schmankerl

Ei­ner der be­deu­tends­ten Kö­ni­ge Eng­lands war Edu­ard III., der wäh­rend sei­ner Herr­schaft nur zwei gro­ßen Lei­den­schaf­ten nach­ging. Sein größ­tes In­ter­es­se galt da­bei selbst­ver­ständ­lich dem Krieg. Zu­sam­men mit Kai­ser Lud­wig IV. aus dem Hau­se Wit­tels­bach, des­sen Wap­pen­mus­ter noch heu­te die Staats­flag­ge Bay­erns ziert, ver­such­te er fort­wäh­rend die fran­zö­si­sche Kro­ne zu stür­zen. Da­ne­ben lieb­te der eng­li­sche Re­gent die Jagd. Be­vor er sich je­doch mit sei­nen Jagd­ge­nos­sen auf die Pirsch leg­te, war es sei­ner­zeit Usus ein gro­ßes Pick­nick zu ver­an­stal­ten. Im Frei­en wur­den da­bei Schin­ken, Pas­te­ten und Ge­bäck ge­reicht, wäh­rend­des­sen man ei­nen Kom­plott ge­gen das Haar­wild schmie­de­te.

In Eu­ro­pe du­ring the 14th cen­tu­ry, the ear­liest pic­nics were me­dieval hun­ting fe­asts in Eng­land. The­se fe­asts be­fo­re the hunt be­gan were of spe­cial im­portance and the main foods that could be found at the­se fe­asts would be hams [...].

Bloom, Clai­re: The Histo­ry of Pic­ni­cking. picnic-basket.com (08/2016).

Bild von bayerischen Picknickkorb aus Papier mit FIMO Blumen von DAoCFrEakWäh­rend der Adel sei­ne Brot­zeit ge­noss, wuss­te er nicht, dass er ge­ra­de pick­nick­te. Denn es wa­ren aus­ge­rech­net die Fran­zo­sen, die mehr als 250 Jah­re spä­ter das Wort Pick­nick (frz. pi­que­nique) er­fan­den. Es um­schrieb im 17. Jahr­hun­dert den Um­stand, wenn eine Grup­pe von Men­schen ein Re­stau­rant be­such­te und da­bei ih­ren ei­ge­nen Wein mit­brach­te.

Was das Ori­gi­nal­wort je­doch ge­nau be­deu­tet ist heu­te noch un­klar, es könn­te sich auch ein­fach nur um ei­nen mo­di­schen Sing­sang­aus­druck han­deln, der von den fran­zö­si­schen Hip­stern des Ba­rocks ver­wen­det wur­de.

We are un­su­re what the word pi­que ac­tual­ly me­ans. The­re are two op­ti­ons: lei­su­re­ly ea­ting (pi­cking) or a de­li­ca­cy of food. Ni­que was sel­ec­ted sin­ce it rhy­med with Pi­que.

Out­law, Greg: Ori­gin of the Word Pic­nic. allabouthistory.org (08/2016).

Bild von bayerischem Brotzeitbrett mit selbst gebasteltem PicknickkorbDie größ­ten Lieb­ha­ber des Pick­ni­ckens in der BRD sind die Bay­ern. Der li­be­ra­le Um­gang mit dem Grund­nah­rungs­mit­tel Bier so­wie die baye­ri­sche Ge­müt­lich­keit sind da­für ver­ant­wort­lich, dass von der Isar über die Do­nau, bis hin­auf zum Main bei Son­ne und weiß­blau­em Him­mel das hei­te­re Pick­ni­cken be­ginnt. Wer im Frei­staat im Frei­en zwei Hal­be und eine Le­ber­käs­sem­mel zu sich nimmt, der macht je­doch kein Pick­nick, son­dern Brot­zeit, Jau­se oder in den neu­en Ge­bie­ten auch Ves­per.

Bild eines Picknickkorbs auf einer bayerischen Wiese mit sonnengereiften StrauchtomatenIm Üb­ri­gen ist es den Fran­ken und Schwa­ben zu ver­dan­ken, dass sich die Pick­nick­kul­tur in Bay­ern so aus­prä­gen konn­te. Denn als sich auch nach vier Jah­ren die Be­woh­ner die­ser bei­den Lan­des­tei­le im neu­en Kö­nig­reich ein­fach nicht hei­misch füh­len woll­ten, zer­brach sich der Stab rund um Ma­xi­mi­li­an I. den Kopf dar­über, wie man rasch ein ge­samt­baye­ri­sches Na­tio­nal­be­wusst­sein ent­wi­ckeln kön­ne. Und was bot sich da­für bes­ser an als eine Hoch­zeit? Des­halb wur­de an­läss­lich der Ver­mäh­lung des Kron­prin­zen Lud­wig I. mit The­re­se von Sachsen-Hildburghausen am 17. Ok­to­ber 1810 auf der The­re­si­en­wie­se in Mün­chen ein spek­ta­ku­lä­res Pfer­de­ren­nen ver­an­stal­tet.

Da­mals hat­te man den Wunsch, dass man in Bay­ern nicht nur die­se Hoch­zeit ge­büh­rend ver­macht, son­dern dass man eben auch ein na­tio­na­les Fest auf die Bei­ne stellt [...].

Luit­pold Prinz von Bay­ern: Oide Wiesn 2013. youtube.com (08/2016).

Bild vom aufklappbaren Picknickkorb im bäuerlichen DesignDer Plan ging auf, denn das Groß­ereig­nis kam beim Vol­ke so gut an, dass es die Fei­er­lich­kei­ten von da an je­des Jahr wie­der­ho­len woll­te. Der „Land­wirt­schaft­li­che Ver­ein in Bay­ern“ or­ga­ni­sier­te die ers­ten Jah­re das da­durch ent­stan­de­ne Ok­to­ber­fest und Sie kön­nen sich vor­stel­len, dass es zu je­ner Zeit noch kei­ne gro­ßen Bier­zel­te, Fahr­ge­schäf­te und Hendl­bra­te­rei­en gab. Des­halb brach­ten sich die Be­su­cher ihre Ver­pfle­gung selbst mit und ver­an­stal­te­ten wohl das größ­te Pick­nick Eu­ro­pas.

Bild von selbst gebastelten Picknickkorb in Trapezform mit großer Tragelasche Auf­grund des­sen, dass sich zu die­sem Fest auch re­gel­mä­ßig Lud­wig I. und sei­ne spä­te­ren Nach­fol­ger bli­cken lie­ßen, fei­er­te auf der „Wiesn” der ein­fa­che Bau­ers­mann zu­sam­men mit der Bour­geoi­sie und dem Adel. Üb­ri­gens nicht nur, da­mit die mit­ge­brach­ten Schman­kerl nicht stän­dig nass wur­den, son­dern da es sich bei son­ni­gem Wet­ter auch bes­ser an­ban­deln ließ, wur­de das Ok­to­ber­fest im Jah­re 1872 kur­zer­hand in den Alt­wei­ber­som­mer vor­ver­legt.

In 1872 the Ok­to­ber­fest was mo­ved to sep­tem­ber, be­cau­se the wea­ther was bet­ter.

Tell­mann, Vera: 200 Jah­re Ok­to­ber­fest - Die Ge­schich­te der ‘Wiesn’. dw.com (08/2016).

Bild von Veronika Vetter beim Picknicken in BayernAuch ich lie­be als baye­ri­sches Cow­girl das Pick­ni­cken sehr. Da­bei bin ich je­doch we­ni­ger in den Bier­gär­ten des hie­si­gen Land­krei­ses zu fin­den, son­dern esse lie­ber ge­müt­lich mit Freun­den in der Na­tur. Um mei­ne zünf­ti­gen Schman­kerl bes­ser trans­por­tie­ren zu kön­nen, habe ich des­halb ei­nen sta­bi­len Pick­nick­korb aus Pa­pier ent­wi­ckelt. Ne­ben der Funk­tio­na­li­tät war mir das rus­ti­ka­le De­sign des Kor­bes be­son­ders wich­tig. Bei der Form ori­en­tier­te ich mich an ei­nem gleich­schenk­li­gen Tra­pez, so­dass der Pick­nick­korb ein we­nig an ein Bier­zelt auf dem Ok­to­ber­fest er­in­nert. Zu­dem ver­fügt mein Mo­tiv über eine bäu­er­li­che Holz­op­tik, die in Kom­bi­na­ti­on mit dem weiß­blau­en Bay­ern­wap­pen sehr gut har­mo­niert.

Bild von dunkelbraunem Picknickkorb, der von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin gebastelt wurde

Der ge­räu­mi­ge Pick­nick­korb ist 25 Zen­ti­me­ter lang, 16 Zen­ti­me­ter breit und 19 Zen­ti­me­ter hoch (ohne Trage­la­sche). Der Klapp­korb aus Pa­pier lässt sich oben an zwei Sei­ten un­ab­hän­gig von­ein­an­der öff­nen und ver­fügt an den äu­ße­ren Längs­sei­ten über zwei Hal­te­run­gen für Ser­vi­et­ten und Be­steck.

Falls Ih­nen mein rei­zen­der Pick­nick­korb ge­fällt, be­kom­men Sie im fol­gen­den Ar­ti­kel eine aus­führ­li­che Bas­tel­an­lei­tung mit den da­zu­ge­hö­ri­gen Scha­blo­nen da­mit Sie das Mo­tiv ohne Wei­te­res nach­ma­chen kön­nen.

Bastelanleitung für Picknickkorb

Bild von drei Papieren, die als Boden des Picknickkorbs fungierenBa­sis­ma­te­ri­al mei­nes Pick­nick­korbs ist Ton­pa­pier in den Far­ben Reh­braun, Hell­blau, Gelb und Weiß. Au­ßer­dem nahm ich fes­ten Ton­kar­ton, blau­es Krepp­pa­pier und et­was Moos­gum­mi zur Hil­fe. Die Holz­op­tik er­zeug­te ich mit ei­nem Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis und dun­kel­brau­ner Acryl­far­be. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Eyelet-Setter, ver­schie­de­ne Pin­sel und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10) zu­recht­le­gen.

Bild vom Bestempeln der Innenseite des Picknickkorbs mit blauen KronenZu­al­ler­erst fer­tig­te ich den Bo­den des Pick­nick­korbs von Scha­blo­ne #1 an. Dazu schnitt ich mir das gro­ße Ele­ment zwei­mal aus mei­nen Ton­pa­pier­far­ben und ein­mal aus Ton­kar­ton zu­recht. Im An­schluss kleb­te ich mei­ne Ein­zel­tei­le so auf­ein­an­der, dass der fes­te Ton­kar­ton im­mer in der Mit­te war. Hin­weis: Die­se drei­la­gi­ge Kle­be­tech­nik sorgt für die au­ßer­or­dent­li­che Sta­bi­li­tät des Pa­pier­pick­nick­korbs, wes­halb ich die­ses Ver­fah­ren für alle wei­te­ren Bau­tei­le wie­der­hol­te.

  • Nach dem Fal­zen der Knick- und Kle­be­l­i­ni­en ver­deut­lich­te ich das The­ma mei­nes De­signs wei­ter, in­dem ich alle In­nen­sei­ten des Pick­nick­korbs mit blau­en Kro­nen be­stem­pel­te.

Clevere Halterungen stabilisieren den Klappkorb

Die bei­den lan­gen Sei­ten sind der schwie­rigs­te Teil des Bas­tel­mo­tivs, was dar­an liegt, dass die­se eine Stütz­funk­ti­on ha­ben. Nicht nur die bei­den Öff­nungs­klap­pen, son­dern auch die äu­ße­ren Ser­vi­et­ten­hal­te­run­gen sind von den Längs­sei­ten des Pick­nick­korbs ab­hän­gig.

Ich fer­tig­te das Ele­ment von Scha­blo­ne #2 zwei­mal aus reh­brau­nem Ton­pa­pier und zwei­mal aus Ton­kar­ton an. An­schlie­ßend schoss ich mit­hil­fe ei­nes Eyelet-Setters klei­ne Lö­cher (sie­he Scha­blo­ne) in die Ein­zel­tei­le und kleb­te im­mer ein Ton­pa­pier­ele­ment sym­me­trisch auf ein Ton­kar­ton­ele­ment. Nach dem Fal­zen bei­der Bau­tei­le fä­del­te ich je­weils zwei 50 Zen­ti­me­ter lan­ge und 2,5 Zen­ti­me­ter brei­te zu­sam­men­ge­knüll­te Krepp­pa­pie­re durch die Lö­cher. Dies sind die äu­ße­ren Ser­vi­et­ten­hal­te­run­gen.

  • Auf Scha­blo­ne #3 be­fin­det sich die In­nen­sei­te, wel­che ich zwei­mal aus hell­blau­em Ton­pa­pier an­fer­tig­te. Auch die­se Ele­men­te falz­te ich und ver­sah sie mit je­weils zwei klei­nen Lö­chern.
  • Für je­des Teil nahm ich dar­auf­hin ein 35 Zen­ti­me­ter lan­ges Krepp­pa­pier, wel­ches ich auf eine Brei­te von 0,7 Zen­ti­me­tern zu­sam­men­leg­te und an­schlie­ßend durch die Lö­cher fä­del­te. Die­se Bän­der sind die Hal­te­run­gen für die Öff­nungs­klap­pen.

Bild vom Aufkleben des Daches auf den PapierpicknickkorbAn­schlie­ßend kleb­te ich mei­ne prä­pa­rier­ten In­nen­sei­ten auf den Ton­kar­ton der Au­ßen­sei­ten. Dar­auf­fol­gend be­fes­tig­te ich die bei­den ver­stärk­ten Längs­sei­ten in­nen an den Kle­be­la­schen des be­reits fer­tig­ge­stell­ten Bo­den­ele­ments. Da­nach voll­ende­te ich das Grund­ge­rüst des Pick­nick­korbs mit dem Dach von Scha­blo­ne #4, wel­ches ich nach dem be­währ­ten Prin­zip an­fer­tig­te und mit des­sen Hil­fe ich ho­ri­zon­tal von oben bei­de Längs­sei­ten mit­ein­an­der ver­band.

Aufklappbare Flügeltüren und gebogene Tragelasche

Bild von Flügelklappen des PicknickkorbsIm nächs­ten Schritt fer­tig­te ich die Öff­nungs­klap­pen des Pick­nick­korbs an. Dazu schnitt ich mir die Au­ßen­sei­ten der Flü­gel­tü­ren von Scha­blo­ne #5 zu­recht. Nach dem Zu­sam­men­kle­ben und Fal­zen küm­mer­te ich mich um die ge­loch­ten In­nen­sei­ten von Scha­blo­ne #6. Nun nahm ich im­mer eine vor­be­rei­te­te In­nen­sei­te der Flü­gel­tü­ren und fä­del­te durch die bei­den Lö­cher je­weils zwei Krepp­pa­pier­bän­der des Grund­ge­rüsts.

Bild vom Festkleben der Öffnungsklappen am PapierpicknickkorbDie Hal­te­bän­der kleb­te ich an der Rück­sei­te mei­nes hell­blau­en Ton­pa­pier­ele­ments fest. Hin­weis: Vor dem Kle­ben maß ich die Bän­der ge­naus­tens aus, so­dass die­se auch wirk­lich sym­me­trisch zu­ein­an­der lie­fen. Zu­dem be­fes­tig­te ich die In­nen­sei­ten der Öff­nungs­klap­pen im In­ne­ren des Pick­nick­korbs. Um die un­schö­nen Kle­be­rän­der zu ver­klei­den und die Tü­ren zu ver­stär­ken, kleb­te ich dar­auf­hin die bei­den Au­ßen­sei­ten von hin­ten auf die be­reits an­ge­brach­ten In­nen­sei­ten. Wich­tig: Ich ließ mei­nen bier­zelt­för­mi­gen Pick­nick­korb nun für eine Stun­de trock­nen. Da­mit die Tü­ren sau­ber schlie­ßen, be­schwer­te ich die­se wäh­rend des Vor­gangs mit Bü­chern.

Bild von Einzelteilen für die Tragelasche des PicknickkorbsDa­mit ich mein Nasch­körb­chen auch am Fahr­rad­len­ker ein­hän­gen kann, gab ich die­sem eine be­son­ders weit­läu­fi­ge Trage­la­sche. Ehe ich die­se an­fer­ti­gen konn­te, muss­te ich je­doch zu­nächst die Ele­men­te von Scha­blo­ne #7 an den Mar­kie­run­gen A und B ver­län­gern. Nach­dem ich die 44 Zen­ti­me­ter lan­ge La­sche nach er­prob­ter Tech­nik zu­sam­men­ge­klebt hat­te, be­fes­tig­te ich die­se mit­tig an den Längs­sei­ten des Pick­nick­korbs.

Rustikales Aussehen dank dunkelbrauner Holzoptik

Bild vom Versehen des Papierpicknickkorbs mit einer HolzoptikDa­mit es so aus­sieht, als sei der Pa­pier­pick­nick­korb aus Holz, prä­pa­rier­te ich al­les, was am Grund­ge­rüst des Kor­bes eine reh­brau­ne Far­be hat­te. Da­für schnitt ich zu­nächst vie­le dün­ne Ton­pa­pier­strei­fen zu­recht. Hin­weis: We­der die Far­be der Strei­fen noch die Grö­ße spielt da­bei eine Rol­le. Im An­schluss be­pin­sel­te ich eine Sei­te des Pick­nick­korbs groß­flä­chig mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis.

Dar­auf­hin leg­te ich mei­ne Pa­pier­strei­fen auf den Kle­ber. Wich­tig: Das Mus­ter ist spä­ter noch zu er­ken­nen. Sie kön­nen also ein wil­des oder ein ak­ku­ra­tes Äu­ße­res le­gen. Al­les was über­stand schnitt ich ab. Im nächs­ten Schritt be­strich ich die kom­plet­te Sei­te samt Ton­pa­pier­strei­fen er­neut mit dem Kle­ber. Nach­dem ich mei­nen ge­sam­ten Pick­nick­korb un­ten und oben mit die­ser Tech­nik be­legt hat­te, leg­te ich das Gan­ze für 30 Mi­nu­ten zum Trock­nen. Zu gu­ter Letzt be­mal­te ich mein Mo­tiv noch gänz­lich mit dun­kel­brau­ner Acryl­far­be, die ich da­nach 60 Mi­nu­ten trock­nen ließ.

Bayerisches Dekor vollendet den Picknickkorb

Bild vom Weben des Bayernwappens aus PapierFür die zwei mitt­le­ren Wap­pen auf dem Pick­nick­korb fer­tig­te ich mir 20 Zen­ti­me­ter lan­ge und ei­nen Zen­ti­me­ter brei­te Pa­pier­strei­fen aus wei­ßem und blau­em Ton­pa­pier an. Aus die­sen Far­ben habe ich mir mein Rau­ten­mus­ter ge­webt, wel­ches ich zu­nächst auf die klei­ne Un­ter­la­ge von Scha­blo­ne #8 kleb­te. Die gro­ße Wap­pen­un­ter­la­ge der­sel­ben Scha­blo­ne fer­tig­te ich gleich da­nach aus gel­bem Ton­pa­pier an und kleb­te dar­auf mein weiß­blau­es Em­blem.

Bild vom Ankleben der weißblauen Bordüre am BierzeltkorbNach­dem ich die bei­den baye­ri­schen Wap­pen auf gol­de­nem Grund am Pick­nick­korb an­ge­bracht hat­te, fer­tig­te ich mir für den Bo­den des Korbs noch die Bor­dü­re von Scha­blo­ne #9 an. Da­mit die Öff­nungs­klap­pen des Kor­bes auch fest ver­schlos­sen blei­ben, fer­tig­te ich zu­dem noch das ova­le Wap­pen von Scha­blo­ne #10 mit­hil­fe der be­währ­ten Web­tech­nik an. Das Em­blem kleb­te ich ab­schlie­ßend auf ein Stück Moos­gum­mi, wel­ches ich mit­tig am Dach­ele­ment be­fes­tig­te. Un­ter die­sem Wap­pen ras­te­te ich, so­bald der Kle­ber ge­trock­net war die bei­den Öff­nungs­klap­pen ein und hat­te da­mit mei­nen rus­ti­ka­len Pick­nick­korb fer­tig­ge­stellt.

Fazit - Picknicken ist beste Alternative zur „Wiesn”

Bild von bayerischem Bier im selbst gebastelten PicknickkorbWäh­rend mei­ner Stu­di­en­zeit in Mün­chen be­such­te ich le­dig­lich ein­mal das Ok­to­ber­fest. Dies lag dar­an, dass mei­ne Kom­mi­li­to­nen, wel­che größ­ten­teils ge­bür­ti­ge Münch­ner wa­ren, die „Wiesn” als „Trach­ten­fa­sching” oder „Bal­ler­mann im Bier­zelt” be­zeich­ne­ten. Tat­säch­lich dient die The­re­si­en­wie­se heut­zu­ta­ge nicht mehr dazu ei­ner his­to­ri­schen Hoch­zeit zu ge­den­ken, son­dern eher die au­ßer­baye­ri­schen Tou­ris­ten zu plün­dern. Die Ober­bay­ern wei­chen oh­ne­hin eher auf die Volks­fes­te in Dach­au, Fürs­ten­feld­bruck und so­gar Lands­hut aus, bei de­nen eine Maß Bier im Ver­gleich nur die Hälf­te kos­tet und es sich min­des­tens ge­nau­so schön fei­ern lässt.

Bild von Picknick in BayernHeut­zu­ta­ge ge­nie­ße ich wie be­reits er­wähnt nicht mehr das Bier­zelt, son­dern eher das weiß­blaue baye­ri­sche Him­mels­zelt. Da­für hat sich mein selbst ge­bas­tel­ter Pick­nick­korb die­sen Som­mer schon mehr­fach be­währt. Der Korb ist ein mit­tel­schwe­res Bas­tel­mo­tiv, für wel­ches ich gut und ger­ne zwei Tage Bas­tel­zeit be­nö­tig­te. Der Auf­wand lohnt sich je­doch, da die­ser Pick­nick­korb nach mei­ner An­lei­tung für die Ewig­keit ge­baut wer­den kann.

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Turnschuhe basteln - stylische Sneakers aus Papier

Wäh­rend­des­sen die po­li­ti­schen Er­fol­ge der Par­tei Bünd­nis 90/Die Grü­nen in den letz­ten 30 Jah­ren eher über­schau­bar wa­ren, hat­ten zu­min­dest die ers­ten Par­tei­mit­glie­der gro­ßen Ein­fluss auf die mo­di­sche Ent­wick­lung Deutsch­lands. Denn den öko­lo­gisch den­ken­den Pa­zi­fis­ten von frü­her ist es zu ver­dan­ken, dass Turn­schu­he auch au­ßer­halb von Sport­stu­di­os sa­lon­fä­hig wur­den. Vor al­lem als am 12. De­zem­ber 1985 der durch sei­ne Lob­by­ar­beit stark po­la­ri­sie­ren­de Josch­ka Fi­scher als Staats­mi­nis­ter für Um­welt und En­er­gie im hes­si­schen Land­tag mit Turn­schu­hen der Mar­ke Nike ver­ei­digt wur­de, staun­te die Re­pu­blik nicht schlecht.

Fi­scher ist nicht nur der ers­te grü­ne Mi­nis­ter in Hes­sen, er ist auch der ers­te Po­li­ti­ker, der sich in wei­ßen Ten­nis­schu­hen der Mar­ke Nike ver­ei­di­gen lässt.

Hai­merl, Kath­rin: Mit Ver­laub, Sie ha­ben läs­si­ge Schu­he! sueddeutsche.de (08/2016).

Bild von High Sneakers aus PapierVon da an la­gen die be­que­men Schu­he hier­zu­lan­de voll im Trend. Dies be­weist auch die Grup­pe Mo­dern Tal­king, die 1986 zwei Nummer-eins-Hits lan­de­te und de­ren Lead­gi­tar­rist Die­ter Boh­len zu je­ner Zeit ger­ne mit pas­tell­far­be­nen, sport­li­chen Over­alls in Kom­bi­na­ti­on mit wei­ßen Turn­schu­hen auf­trat. Wie auch heu­te noch kam be­reits in den 1980er Jah­ren al­les Coo­le aus den USA.

Bild von coolen High Sneakers aus PapierFür den Turn­schuh­hype war vor al­lem der ame­ri­ka­ni­sche Sport­ar­ti­kel­her­stel­ler Nike ver­ant­wort­lich, der im Herbst 1985 den da­mals noch jun­gen Bas­ket­ball Star Mi­cha­el Jor­dan mit ko­lo­rier­ten Snea­k­ers aufs Feld schick­te. Die­se ver­stie­ßen je­doch ge­gen die Re­geln der NBA und so muss­te der Pro­fi je­des Spiel eine Geld­stra­fe von 5000 US-Dollar be­zah­len. Die­sen Um­stand nutz­te Nike me­di­al in TV-Spots und Wer­be­an­non­cen ag­gres­siv aus, so­dass vor al­lem der Bas­ket­ball­schuh „Air Jor­dan 1” welt­weit schnell ein Ver­kaufs­schla­ger wur­de.

The shoe in­iti­al­ly gai­ned a gre­at deal of pu­bli­ci­ty and in­te­rest be­cau­se its vi­brant black and red co­lor vio­la­ted the league’s uni­form ru­les [...].

BLAZE HOOPS: AIR JORDAN 1 COMMERCIAL: Ban­ned! (1985). youtube.com (08/2016).

Bild von Papierturnschuhen auf einem Basketballfeld mit kleinen FIMO BällenDoch wor­in un­ter­schei­den sich ei­gent­lich Turn­schu­he von nor­ma­len Halb­schu­hen mit Schaft­schnitt? Vor al­lem an der Soh­le. Denn wäh­rend lan­ge Zeit so ziem­lich je­der Schuh mit ei­ner Soh­le aus Holz oder Le­der ver­se­hen war, än­der­te sich dies ab 1839 rasch. Dem ame­ri­ka­ni­schen Er­fin­der Charles Goo­dyear ge­lang es in die­sem Jahr eine Gum­mi­mi­schung zu ent­wi­ckeln, die elas­tisch war und der Hit­ze so­wie Käl­te nichts aus­mach­te. Zu­dem be­stach das Ge­misch durch eine äu­ßerst ge­rin­ge Ab­rei­bung, wes­halb es auch heu­te noch Ba­sis für Au­to­rei­fen und Gum­mi­hand­schu­he ist.

Charles Goodyear’s dis­co­very of the vul­ca­niza­ti­on of rub­ber - a pro­cess that al­lows rub­ber to wi­th­stand heat and cold - re­vo­lu­tio­ni­zed the rub­ber in­dus­try in the mid-1800s.

Som­ma, Ann Ma­rie: Charles Goo­dyear and the Vul­ca­niza­ti­on of Rub­ber. connecticuthistory.org (08/2016).

Bild von Pumped Up KicksCharles Goo­dyear Jr., der Sohn des Gum­mi­got­tes, grün­de­te 1892 mit an­de­ren In­dus­tri­el­len die „US Rub­ber Com­pa­ny”, um neu­ar­ti­ge Schuh­mo­del­le her­zu­stel­len. Nach et­li­chen Miss­erfol­gen lan­de­te die Denk­fa­brik erst 1917 den ers­ten Ver­kaufs­hit. Un­ter dem Na­men „Keds” ka­men Schu­he auf den Markt, die eine lei­se Gum­mi­soh­le hat­ten.

Bild von ApoRed Sneakers auf BasketballfeldDie­se Ei­gen­schaft war sei­ner­zeit phä­no­me­nal, da so ziem­lich je­der Bür­ger Schu­he mit Ab­sät­zen trug, die beim Lau­fen über das städ­ti­sche Kopf­stein­pflas­ter lau­te Ge­räu­sche von sich ga­ben. Der Mar­ke­ting­fach­mann Hen­ry Nel­son McK­in­ney um­schrieb die in­no­va­ti­ven Schu­he auf­grund ih­rer Be­schaf­fen­heit mit dem Be­griff „Snea­k­ers” (deutsch Schlei­cher), der auch ein Jahr­hun­dert spä­ter noch voll im Trend liegt.

The word “snea­k­ers” was co­in­ed short­ly af­ter their re­lease by ad­ver­ti­sing agent Hen­ry Nel­son McK­in­ney, sin­ce they made it easy to sneak up on so­meone wi­t­hout the loud foot­s­teps [...].

Mc­Cl­ur­ken, Jef­frey: In­ven­ti­on. sneakers.umwblogs.org (08/2016).

Heut­zu­ta­ge sind teu­re, schi­cke Snea­k­ers ge­nau­so wie Base­ball Caps eher Ghetto-Chic und ger­ne auch ein Ab­gren­zungs­merk­mal von ge­wis­sen Mi­lieus. Trotz­dem ist die bun­te Street­wear na­tür­lich Kult, wes­halb ich die­se un­be­dingt aus Pa­pier nach­bas­teln muss­te. Mein Mo­dell ist da­bei ein klas­si­scher „High Snea­k­er” mit ho­hem Knö­chel­schutz, ei­ner brei­ten Zun­ge und ei­ner di­cken Soh­le (Pum­ped Up Kicks).

Bild von Turnschuhen aus Papier gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mei­ne sport­li­chen Schnür­schu­he sind 17 Zen­ti­me­ter lang, 7 Zen­ti­me­ter breit und 12,5 Zen­ti­me­ter hoch. Die De­si­gner aus dem Hau­se Nike ha­ben sei­ner­zeit mit der Er­fin­dung der ho­hen, bun­ten Snea­k­ers mei­nes Er­ach­tens viel Mut und künst­le­ri­sches Ta­lent be­wie­sen, wes­halb ich den Sport­ar­ti­kel­her­stel­ler da­für mit mei­ner Fan-Art prei­se.

Sneakers aus Papier - Bastelanleitung

Bild von Tonpapierelementen für die Zehenkappe der SneakersFür die Pa­pier­turn­schu­he ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in ver­schie­de­nen Far­ben so­wie gel­bes Trans­pa­rent­pa­pier. Für die brei­ten Schnür­sen­kel kam Krepp­pa­pier zum Ein­satz. Die Ver­zie­run­gen nahm ich mit­hil­fe von ro­tem Embossing-Pulver und ro­ter Acryl­far­be vor. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ei­nen Eyelet-Setter, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /10) zu­recht­le­gen.

Bild vom Zusammenkleben der Zehenkappen mit Luftlöchern

Für ei­nen Turn­schuh fer­tig­te ich zu­al­ler­erst die Ze­hen­kap­pe von Scha­blo­ne #1 aus Ton­pa­pier und Trans­pa­rent­pa­pier an. Im An­schluss falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der bei­den Ton­pa­pier­ele­men­te und stanz­te mit­hil­fe mei­nes Eyelet-Setters sechs klei­ne Luft­lö­cher (sie­he Scha­blo­ne) in die Ober­sei­te der Ze­hen­kap­pe. Auf die In­nen­sei­te des Ele­ments mit den Lö­chern kleb­te ich das Ein­zel­teil der Vor­la­ge, wel­ches ich aus gel­bem Trans­pa­rent­pa­pier an­ge­fer­tigt hat­te und dar­auf dann die Ton­pa­pier­un­ter­sei­te der Ze­hen­kap­pe.

Bild vom Verkleben der Kantenabdeckung der ZehenkappeDi­rekt im An­schluss fer­tig­te ich zwei­mal die Kan­ten­ab­de­ckung der Ze­hen­kap­pe von Scha­blo­ne #2 an. Ein Ele­ment kleb­te ich au­ßen an den Kle­be­la­schen der Ze­hen­kap­pe fest. Von in­nen be­fes­tig­te ich dar­an dann das zwei­te Pa­pier­stück. Dank die­ser Kle­be­tech­nik ist die Ze­hen­kap­pe nicht nur be­son­ders sta­bil, es wer­den zu­gleich sämt­li­che un­schö­nen Kle­be­la­schen ver­klei­det.

Sneakers haben dicke Sohle und eine breite Zunge

Bild vom Ankleben der Papiersohle am TurnschuhIm nächs­ten Schritt kleb­te ich die In­nen­soh­le von Scha­blo­ne #3 an den in­ne­ren Kle­be­la­schen des fer­tig­ge­stell­ten Vor­der­schuhs fest. Da­nach fer­tig­te ich die Zun­ge des Turn­schuhs von Scha­blo­ne #4 an. Die­se be­steht aus zwei brei­ten Zun­gen­stü­cken und ei­nem klei­nen Em­blem­hin­ter­grund. Nach­dem ich alle Ton­pa­pier­tei­le mit­hil­fe des Falz­beils und Li­ne­als ge­falzt hat­te, kleb­te ich die bei­den Zun­gen­stü­cke auf­ein­an­der.

In die Mit­te des dar­aus ent­stan­de­nen Ele­ments kleb­te ich mei­nen Em­blem­hin­ter­grund. Dar­auf­fol­gend be­fes­tig­te ich die Schuh­zun­ge mit viel flüs­si­gem Kle­ber hin­ter den Luft­lö­chern des Vor­der­schuhs. Tipp: Fi­xie­ren Sie die Zun­ge nach dem An­kle­ben mit Wä­sche­klam­mern, bis der Kle­ber völ­lig aus­ge­trock­net ist und al­les bom­ben­fest zu­sam­men­hält.

Cooles Schuhdesign durch mehrere Papierschichten

Bild vom Schuhquartier und Knöchelschutz aus PapierFür das so­ge­nann­te Schuh­quar­tier samt Knö­chel­schutz fer­tig­te ich Scha­blo­ne #5 und #6 in zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an. Da­nach kleb­te ich bei­de Ele­men­te sym­me­trisch auf­ein­an­der. Im An­schluss fer­tig­te ich die Ver­stär­kung für den Fer­sen­be­reich von Scha­blo­ne #7 an und kleb­te die­se mit­tig auf mein zu­sam­men­ge­setz­tes Schuh­quar­tier auf.

Mit­hil­fe mei­nes Eyelet-Setters schoss ich dar­auf­fol­gend die Lö­cher für die Schnür­sen­kel (sie­he Scha­blo­nen) in das gro­ße, zu­sam­men­ge­kleb­te Ele­ment ein. Mein da­mit fer­tig­ge­stell­tes Schuh­quar­tier kleb­te ich gleich dar­auf am Vor­der­schuh fest und hat­te da­mit be­reits das Grund­ge­rüst ei­nes Turn­schuhs er­zeugt. Nun be­gann ich mit den Ver­zie­run­gen, da­für ver­klei­de­te ich zu­al­ler­erst die vor­de­re Brand­soh­le. Dazu kleb­te ich zu­nächst das Ele­ment von Scha­blo­ne #8 vor­ne um die Ze­hen­kap­pe.

Bild von Schuhsohle, die mit Embossing Technik mit dem Branding Nike versehen wurde

Da­nach ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #9 an der Mar­kie­rung A und fer­tig­te dar­aus die rund­lau­fen­de Brand­soh­len­ver­klei­dung an. Hin­weis: Beim Auf­kle­ben die­ser Ver­klei­dung ist es be­son­ders wich­tig, dass die ge­falz­ten Kle­be­rän­der alle gleich­mä­ßig und eng an der un­te­ren Schuh­soh­le auf­lie­gen, denn nur so kann eine sau­be­re, ak­ku­ra­te Ver­klei­dungs­li­nie am Schuh ent­ste­hen.

Turnschuhe bekommen Farbe und ein Branding

Bild vom Aufmalen des Niki Logos auf den Papierturnschuh

Da­mit mei­ne Snea­k­ers auch von un­ten ein ech­ter Hin­gu­cker sind, fer­tig­te ich die Lauf­soh­le von Scha­blo­ne #10 an und brann­te dar­auf den Mar­ken­na­men samt Logo mit­hil­fe der Em­bos­sing Tech­nik ein. Die fer­tig prä­pa­rier­te Soh­le kleb­te ich un­ten auf mei­nen Pa­pier­schuh. Zu gu­ter Letzt mal­te ich noch wei­te­re Mar­ken­zei­chen und Ver­zie­run­gen mit­hil­fe ei­nes Pin­sels und Acryl­far­be auf.

Bild vom Einziehen der Schnürsenkel in den Papiersneaker

Au­ßer­dem fä­del­te ich noch Schnür­sen­kel aus Krepp­pa­pier ein. Ein Sen­kel ist 110 Zen­ti­me­ter lang und 5 Zen­ti­me­ter breit. Als Auf­fä­del­tech­nik ent­schied ich mich für ein klas­si­sches Kreuz­mus­ter. Nach die­sem Ar­beits­schritt wa­ren mei­ne sty­li­schen Turn­schu­he aus Pa­pier start­klar. Doch für wel­ches Ein­satz­ge­biet könn­te man die­se schi­cken Schüh­chen be­nö­ti­gen?

Fazit und Einsatzgebiete der Sneakers

Bild von kunstvollen Basketballschuhen aus PapierDie Turn­schu­he sind ein simp­les Bas­tel­mo­tiv, wel­ches selbst ab­so­lu­ten Bas­tel­an­fän­gern ein schnel­les Er­folgs­er­leb­nis ver­spricht. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Schuhs habe ich cir­ca 90 Mi­nu­ten be­nö­tigt. Wäh­rend­des­sen ech­te „High Snea­k­ers” vor al­lem jun­ge Män­ner in Röh­ren­jeans mit Undercut-Frisur und Chin-Strap-Bart schmü­cken, sind ihre Pen­dants aus Pa­pier eher eine räum­li­che De­ko­ra­ti­on. In­spi­riert zu die­sem Mo­tiv wur­de ich un­ter an­de­rem durch ei­nen Be­such in Er­furt. In ei­ner ame­ri­ka­ni­schen Sport­bar hin­gen lau­ter klei­ne, nied­li­che Turn­schu­he aus Tex­til von den Tre­sen­lich­tern - dar­un­ter wa­ren auch mei­ne auf­ge­pump­ten Schlei­cher.

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Schultüte basteln: Hutmacher - Alice im Wunderland

Es sind nur sehr we­ni­ge Bil­der im Le­ben ei­nes Men­schen, die es in des­sen Kom­pen­di­um schaf­fen. Vor al­lem die Sze­ne der Ein­schu­lung bleibt hin­ter Glas in den Woh­nungs­flu­ren und in den Köp­fen der engs­ten Ver­wandt­schaft ge­spei­chert. Völ­lig klar, denn mit die­sem be­son­de­ren Tag be­ginnt im Volks­mund der Ernst des Le­bens. Blu­mer­ta­g¹, ab dem sich je­der auf dem Schach­brett des Seins sei­nen Le­bens­lauf schritt­wei­se al­lei­ne er­kämp­fen muss.

Denn ziehst du ins Feld, um der Krea­tur ge­gen­über­zu­tre­ten, ziehst du ins Feld al­lein.

Die Wei­ße Kö­ni­gin Mi­ra­na: Ali­ce im Wun­der­land (2010). The Walt Dis­ney Com­pa­ny.

Bild vom Hutmacher als Schultüte. Disney Fan-Art gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinOb­wohl das Bild ei­nes Erst­kläss­lers an sei­nem ers­ten Schul­tag so prä­gend ist, hat­te die 68er-Generation mei­ner El­tern noch kein Be­wusst­sein da­für. Auf dem Foto mei­ner Ein­schu­lung in den 1990er Jah­ren sieht man nur an der Ana­to­mie der Kin­der, dass die Sze­ne­rie in Bay­ern und nicht in ei­ner Pro­vinz der Volks­re­pu­blik Chi­na spielt; so kon­form wa­ren wir ge­klei­det. Alle mei­ne Mit­schü­ler hat­ten eine oran­ge­far­be­ne Müt­ze für Schul­an­fän­ger auf dem Kopf und eine ge­kauf­te Schul­tü­te der Fir­ma Scout in der Hand.

Na­tür­lich fin­de ich die Caps in Si­gnal­far­ben, die der Ver­kehrs­si­cher­heit auf dem Schul­weg die­nen sehr gut.

Auf ei­nen schö­nen Kopf ge­hört ein schö­ner Hut.

High­topp, Tar­rant: Ali­ce im Wun­der­land: Hin­ter den Spie­geln. The Walt Dis­ney Com­pa­ny.

Bild von Tarrant Hightopp aus Papier - Fan Art Alice im WunderlandNur müs­sen die­se alle gleich aus­se­hen? Im­mer wenn mir 35 Schü­ler mit die­sen ein­heit­li­chen Schirm­müt­zen über den Weg lau­fen, den­ke ich neu über die Her­kunft des Wor­tes ABC-Schütze nach. Hin­zu kommt, dass ob­wohl die Grund­schü­ler noch nicht zur wer­be­re­le­van­ten Ziel­grup­pe ge­hö­ren, wer­den die sü­ßen Mäd­chen und Jun­gen mit ih­ren Schul­müt­zen zu wan­deln­den Lit­faß­säu­len. Denn die groß­zü­gi­gen Gön­ner der Kopf­be­de­ckun­gen las­sen es sich selbst­re­dend nicht neh­men ihre Lo­gos om­ni­prä­sent auf­zu­dru­cken.

Jetzt gab’s für die Erst­kläss­ler der Stadt von De­kra und Ver­kehrs­wacht wie­der die neu­en Müt­zen.

Dit­tin­ger, Sil­via: Müt­zen für Erst­kläss­ler in Stutt­gart. ABC-Schützen: Si­cher zur Schu­le. stuttgarter-nachrichten.de (07/2016).

Bild von Veronika Vetter die eine Schultüte in der Hand hält, die wie Tarrant Hightopp aussieht

Wäh­rend­des­sen das Müt­zen­pro­blem ty­pisch deutsch ist, wo­ge­gen man nichts ma­chen kann, kön­nen Sie Ih­ren Schütz­ling mit ei­ner in­di­vi­du­el­len Schul­tü­te für die Ewig­keit glän­zen las­sen. Der Brauch, die bit­te­re Pil­le der Schul­zeit sei­nen Kin­dern ein­ma­lig zu ver­sü­ßen kommt üb­ri­gens aus Deutsch­land. Be­reits in den ärm­li­chen Zei­ten des frü­hen 19. Jahr­hun­derts war es Usus, dass El­tern ih­ren Zög­lin­gen zur Ein­schu­lung eine Zu­cker­tü­te schenk­ten, die min­des­tens 80 Zen­ti­me­ter hoch war.

Schul­tü­ten kom­men, wie man am Na­men merkt, aus Deutsch­land. Es han­delt sich um ei­nen städ­ti­schen Brauch der pro­tes­tan­ti­schen Bür­ger.

Wolf, Hel­ga Ma­ria: Wie­ner Fes­te, Bräu­che und Events. Er­furt: Sut­ton Ver­lag GmbH 2014.

Bild vom abnehmbaren Papierhut der HutmacherschultüteUm den be­gin­nen­den Ernst des Le­bens kind­ge­recht ver­packt zu ver­deut­li­chen, sah ich mir Kin­der­fil­me an, die mei­ner Mei­nung nach klei­ne Ra­bau­ken be­son­ders ver­stö­ren und ver­ängs­ti­gen. Ne­ben „Kra­bat”, „Die un­end­li­che Ge­schich­te” und „Das letz­te Ein­horn” fand ich in Tar­rant High­topp ali­as der Hut­ma­cher (eng­lisch The Hat­ter) aus den bei­den „Ali­ce im Wun­der­land” Fil­men mein Mo­tiv für die selbst ge­bas­tel­te Schul­tü­te.

Bild von Zuckertüte für Schüler aus Alice im WunderlandDer Hut­ma­cher ver­kör­pert die Schu­le wie kein an­de­rer. Da die High­topps am Hofe der Wei­ßen Kö­ni­gin ver­kehr­ten, ist Tar­rant wohl­erzo­gen, was er durch sei­ne fei­ne Klei­dung so­wie höf­li­che und vor­neh­me Aus­drucks­wei­se im­mer wie­der be­weist. Der Hut­ma­cher ist zu­dem sehr in­tel­li­gent. Er ist elo­quent, spricht stre­cken­wei­se in Vers­form und un­ter­sucht Din­ge, die mit dem Buch­sta­ben M an­fan­gen. Sei­ne Ge­lehrt­heit könn­te ihm wo­mög­lich in die Wie­ge ge­legt sein, schließ­lich kommt er aus Weis­heits End.

Du warst der bes­te Futterwacken-Tänzer in Weis­heits End.

Grin­se­kat­ze: Ali­ce im Wun­der­land (2010). The Walt Dis­ney Com­pa­ny.

Auch aus künst­le­ri­scher Sicht ist die tem­pe­ra­ment­vol­le Clowns­vi­sa­ge ein äu­ßerst dank­ba­res, far­ben­fro­hes Mo­tiv für eine Schul­tü­te. Die bu­schi­gen, oran­ge­far­be­nen Au­gen­brau­en rah­men die gro­ßen grü­nen Au­gen, die sich je nach Tar­rants Ge­müts­zu­stand ver­fär­ben kön­nen.

When he be­co­mes up­set his eyes ch­an­ge from green to a gol­den yel­low and he be­g­ins spea­king in a no­ti­ceable Scot­tish bro­gue.

The Dis­ney Wiki: Tar­rant High­topp. disney.wikia.com (07/2016).

Bild Schultüte - Alice im Wunderland (Hutmacher), gehalten von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künsterlin

Der Hut­ma­cher als Schul­tü­te ist 80 Zen­ti­me­ter hoch und be­steht aus ver­schie­de­nen Pa­pier­sor­ten. Die Be­son­der­heit der sta­bi­len, selbst ge­bas­tel­ten Zu­cker­tü­te ist der ab­nehm­ba­re Zy­lin­der. Der 15 Zen­ti­me­ter hohe Pa­pier­hut kann über ei­nen Be­fes­ti­gungs­me­cha­nis­mus si­cher mit der Schul­tü­te ver­bun­den wer­den, so­dass es mög­lich ist, auch noch den letz­ten Scho­ko­rie­gel un­ter den Hut zu brin­gen.

Bastelanleitung für Schultüte aus Papier

Bild von zwei Tonpapierelementen, welche als untere Spitzen der Schultüte fungierenBa­sis­ma­te­ria­li­en mei­ner skur­ri­len Schul­tü­te sind Ton­pa­pier und Krepp­pa­pier in den ver­schie­dens­ten Far­ben. Das Hut­band ist ein Sa­tin­band, die Hut­be­fes­ti­gung ge­schieht mit zwei Gum­mi­kor­deln und für die Au­gen­brau­en kam oran­ge­far­be­ne Filz­wol­le zum Ein­satz. Für die Ver­zie­run­gen nahm ich des Wei­te­ren Acryl­far­be so­wie Stem­pel­far­ben samt ei­nes Make-up Schwämm­chens zur Hil­fe. Als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17 /#18 /#19 /#20) zu­recht­le­gen.

Bild vom Aufkleben der bemalten Schultütenhose auf ein Tonpapierelement

Die Zu­cker­tü­te be­steht aus drei Be­rei­chen. Ich be­gann mit der Hose von Tar­rant High­topp, wel­che sich auf Scha­blo­ne #1 be­fin­det. Ich fer­tig­te das Ele­ment dar­auf zehn­mal aus Ton­pa­pier an. Nach­dem ich die Ein­zel­tei­le ge­falzt hat­te, mal­te ich auf fünf der zehn Ho­sen­ele­men­te Längs­strei­fen mit­hil­fe von Acryl­far­be auf. An­schlie­ßend kleb­te ich im­mer eine be­mal­te Spit­ze auf eine un­be­mal­te.

Bild von zwei Rückseitenelementen aus Tonpapier vom Jackett des Hutmachers

Nach der Her­stel­lung der Clown­s­ho­se ging ich in den zwei­ten Be­reich über und fer­tig­te die Rück­sei­te des Ja­cketts von Scha­blo­ne #2 an. Dazu kleb­te ich nach dem Fal­zen der sechs Ein­zel­tei­le im­mer zwei da­von auf­ein­an­der, so­dass ich am Ende drei ver­stärk­te Ja­ckett­rück­sei­ten vor mir lie­gen hat­te. Dar­auf­fol­gend sprang ich in den drit­ten Be­reich zum Hin­ter­kopf von Scha­blo­ne #3. Auch von die­ser Vor­la­ge fer­tig­te ich mir nach dem be­währ­ten Prin­zip drei ver­stärk­te Kopf­rück­sei­ten an.

Rückseite der Schultüte zusammenkleben

Bild von den fertiggestellten Einzelteilen für die Rückseite

Nach den we­ni­gen bis­her aus­ge­führ­ten Ar­beits­schrit­ten hat­te ich be­reits fünf Ho­sen­spit­zen, drei Ja­ckett­rück­sei­ten und drei Hin­ter­köp­fe ge­bas­telt. Tipp: Die dop­pel­te Ver­kle­bung dient rein der Sta­bi­li­tät. Für die In­nen­sei­ten kön­nen Sie also ge­trost Ton­pa­pier­far­ben ver­brau­chen, für die Sie sonst kei­ne Ver­wen­dung fin­den. Im nächs­ten Schritt be­gann ich da­mit, sämt­li­che Rück­sei­ten­ele­men­te zu­sam­men­zu­kle­ben.

Bild vom Zusammenkleben der bunten Tonpapierlemente zu einer Schultütenform

Dazu be­fes­tig­te ich zu­al­ler­erst die gro­ßen Kle­be­la­schen mei­nes oran­ge­far­be­nen Hin­ter­kopfs am Hin­ter­teil des Ja­cketts. Da die Ja­cket­t­ele­men­te selbst nur über seit­li­che Kle­be­la­schen ver­fü­gen, kleb­te ich dar­auf­fol­gend eine Ho­sen­spit­ze von un­ten an ei­nem Ja­ckett­teil fest. Nach die­sem Prin­zip ver­kleb­te ich auch mei­ne rest­li­chen vor­be­rei­te­ten Ele­men­te, so­dass ich da­nach drei iden­ti­sche Schul­tü­ten­rück­sei­ten vor mir lie­gen hat­te.

Der Hutmacher wird zur schicken Schultüte

Bild von Tonpapierelementen für das Sakko des Hutmachers

Tar­rant High­topp trägt ein schi­ckes Sak­ko, des­sen Be­stand­tei­le sich auf den Scha­blo­nen #4 - #7 be­fin­den. Ne­ben den Sak­ko­hälf­ten mit Hemd fer­tig­te ich auch den Kra­gen so­wie eine Brust­ta­sche aus ver­schie­de­nen Ton­pa­pier­far­ben mit­hil­fe der vier Scha­blo­nen an. Nach­dem ich alle Ein­zel­tei­le ge­falzt hat­te, kleb­te ich die­se zu­sam­men. Dies war trotz der vie­len Ele­men­te über­haupt kein Pro­blem, da ich ein­fach al­les zu ei­nem Gan­zen zu­sam­men­bau­te.

Mit dem fer­tig­ge­stell­ten Sak­ko hat­te ich den zwei­ten Be­reich der Zu­cker­tü­te voll­endet. Der Hut­ma­cher hat auch vor­ne Haa­re, die ich dar­auf­fol­gend von Scha­blo­ne #8 an­fer­tig­te. Die dar­aus re­sul­tie­ren­den, dop­pelt ver­stärk­ten Ele­men­te kleb­te ich di­rekt im An­schluss am Ja­ckett fest. An der Un­ter­sei­te be­fes­tig­te ich da­nach die bei­den rest­li­chen Ho­sen­spit­zen. Hin­ter­her konn­te ich die fünf lan­gen Ein­zel­tei­le zu ei­ner drei­di­men­sio­na­len Pa­pier­schul­tü­te ver­kle­ben.

Clownsgesicht und Details von Tarrant Hightopp

Bild von Tarrent Hightopp aus Papier, der eine Fliege bekommt

Im An­schluss fer­tig­te ich zwei­mal die Grund­form des Ge­sichts von Scha­blo­ne #9 an. Die bei­den Ein­zel­tei­le falz­te ich in der Mit­te und kleb­te die­se dar­auf­hin auf­ein­an­der. Ehe ich mit dem Be­ma­len der Clowns­vi­sa­ge be­gann, kleb­te ich wei­te­re De­tails (Mund, Nase, etc.) auf, die sich auf Scha­blo­ne #10 be­fin­den. Die bu­schi­gen Au­gen­brau­en sind aus Filz­wol­le, die ich ein­fach auf das Ge­sicht auf­kleb­te. Hin­ge­gen für die grü­nen Pu­pil­len ver­wen­de­te ich vor­ge­fer­tig­te Auf­kle­ber.

Bild vom Verstärken der unteren Spitze der Schultüte

Aus Krepp­pa­pier fal­te­te ich zu­dem noch eine gro­ße Schlei­fe, wel­che ich di­rekt auf die Schul­tü­te kleb­te. Da­mit auch eine gut ge­füll­te, schwe­re Zu­cker­tü­te von Ih­rem ABC-Schützen ab­ge­stellt wer­den kann, ohne da­bei zu rei­ßen, habe ich au­ßer­dem noch die un­te­re Spit­ze ver­stärkt. Dazu ver­wen­de­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #11. Die­ses ver­kleb­te ich nach dem An­fer­ti­gen und Fal­zen mit sich selbst und be­fes­tig­te es dar­auf­hin mit viel flüs­si­gem Kle­ber an der ge­streif­ten Hose.

Bild von buntem Spulenband des Hutmachers

Der Hut­ma­cher ist im­mer dazu be­reit ei­nen schö­nen Hut zu zau­bern, wes­halb er um sein Ja­ckett ein Spu­len­band mit ver­schie­de­nen Gar­nen trägt. Das Spu­len­band der Vor­der­sei­te be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #12. Die Vor­la­ge habe ich an der Mar­kie­rung A ver­län­gert, aus Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt und schräg über den zwei­ten Be­reich der Schul­tü­te ge­klebt. An­schlie­ßend kleb­te ich die sie­ben Garn­un­ter­la­gen auf und dar­auf dann die bun­ten Gar­ne, die ich mit zu­sam­men­ge­knüll­tem Krepp­pa­pier dar­stell­te. Das Spu­len­band für die Rück­sei­te be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #13.

Bild vom Auskleiden der Schultüteninnenseite mit Krepppapier Die­ses ver­zich­tet auf Gar­ne, wes­halb ich es nach dem An­fer­ti­gen ein­fach schräg über den Rü­cken von Tar­rant High­topp kleb­te. Die In­nen­sei­te der Zu­cker­tü­te klei­de­te ich ab­schlie­ßend noch mit oran­ge­far­be­nem Krepp­pa­pier aus. Da­mit es zu­dem mög­lich ist den In­halt der Schul­tü­te wei­ter zu ver­schlie­ßen, ließ ich das Krepp­pa­pier 50 Zen­ti­me­ter über den obe­ren Rand hin­aus­ste­hen.

Der Hutmacher trägt einen fünfeckigen Papierhut

Die Ein­zel­tei­le für den De­ckel der Zu­cker­tü­te be­fin­den sich auf den Scha­blo­nen #14 – #20. Auf­grund der Grö­ße des fünf­ecki­gen Hu­tes muss­te ich, be­vor ich mit dem An­fer­ti­gen der Ele­men­te be­gin­nen konn­te, die Scha­blo­nen fol­gen­der­ma­ßen ver­län­gern:

Collage mit Anleitungsschritten: Fünfeckigen Papierhut basteln. Schablonen von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Nach­dem ich die­se Schrit­te er­le­digt hat­te, fer­tig­te ich die ins­ge­samt zehn Ele­men­te für die Hut­kro­ne von Scha­blo­ne #16 an.

Ich kleb­te von den zehn Ein­zel­tei­len im­mer zwei auf­ein­an­der, so­dass ich fünf ver­stärk­te Hut­kro­nen­ele­men­te er­hielt, die ich di­rekt im An­schluss am Hut­de­ckel be­fes­tig­te. Dar­auf­fol­gend stülp­te ich die Hut­krem­pe über den fünf­ecki­gen Pa­pier­zy­lin­der und kleb­te die­se am un­te­ren Ende fest.

Wich­tig: Zu gu­ter Letzt stach ich je­weils zwei Lö­cher an zwei Sei­ten des Hu­tes in die Hut­krem­pe ein. Da­durch fä­del­te ich je­weils eine Hutgummi-Elastik-Kordel, die ich an je­dem obe­ren Ende ver­kno­te­te. Als ab­schlie­ßen­de Ver­zie­run­gen kleb­te ich noch ein 80 Zen­ti­me­ter lan­ges Sa­tin­band um die Hut­kro­ne und das Preis­schild von Scha­blo­ne #20 auf, da­nach hat­te ich auch das letz­te Teil der selbst ge­bas­tel­ten Schul­tü­te fer­tig­ge­stellt.

Fazit

Bild von Fine Art Künstlerin Veronika Vetter, die den Papierhut von Tarrant Hightopp trägtDie när­ri­sche Schul­tü­te ist ei­gent­lich ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches Sie pro­blem­los mit Kin­dern im Grund­schul­al­ter nach­bas­teln kön­nen. Durch die vie­len klei­nen Ar­beits­schrit­te ist sie al­ler­dings äu­ßerst zeit­auf­wen­dig. Ich habe für ei­nen Hut­ma­cher in Zu­cker­tü­ten­form un­ge­fähr sechs Stun­den rei­ne Bas­tel­zeit be­nö­tigt. Am bes­ten ge­fällt mir der Ver­schluss. Ich fin­de es to­tal cool, dass der ab­nehm­ba­re Hut die Schul­tü­te fest ver­schließt und sich har­mo­nisch in das Ge­samt­bild ein­fügt.

Der Hut­ma­cher ist nur in den bei­den Alice-Verfilmungen aus den Jah­ren 2010 und 2016 ein Clown. So­wohl im Zei­chen­trick­film „Ali­ce im Wun­der­land” aus dem Jah­re 1951 als auch in al­len an­de­ren Gast­auf­trit­ten trägt der „Mad Hat­ter” zwar die vik­to­ria­ni­sche Klei­dung, ist äu­ßer­lich je­doch im­mer ein nor­ma­ler Mann. In­ter­es­sant hier­bei ist auch, dass Tar­rant High­topp in der Rück­blen­de in „Ali­ce im Wun­der­land: Hin­ter den Spie­geln” als Kind ein ge­wöhn­li­cher un­ge­schmink­ter Jun­ge war. Die Trans­for­ma­ti­on zum er­wach­se­nen Clown muss am Dar­stel­ler John­ny Depp lie­gen, der schon als Wil­ly Won­ka und Cap­tain Jack Spar­row ge­zeigt hat, was man mit­hil­fe ei­ner Schmink­pa­let­te aus sei­nem schö­nen Ge­sicht al­les ma­chen kann.

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¹Be­griff aus dem Film „Ali­ce im Wun­der­land (2010)”. Das Ora­cu­lum pro­phe­zeit, dass Ali­ce King­s­leigh am Blu­mer­tag den Jab­ber­wo­cky mit dem Schwert der Wei­ßen Kö­ni­gin Mi­ra­na er­mor­den wird.