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Wachsmalstifte für Bastler - Wissenswertes

Nor­ma­ler­wei­se kom­men wir au­to­ma­tisch als Kind in Be­rüh­rung mit Wachs­mal­stif­ten (eng­lisch wax cray­ons), die auch als Wachs­mal­krei­den be­kannt sind. In Ki­tas oder Kin­der­gär­ten ge­hö­ren die­se Mal- und Schreib­uten­si­li­en zur Grund­aus­stat­tung. Auch in länd­li­chen Gast­stät­ten oder bei Kin­der­ärz­ten lie­gen in der Re­gel im­mer Mal­bü­cher mit Wachs­mal­stif­ten be­reit.  Als Bast­ler wer­den Wachs­mal­stif­te haupt­säch­lich für Ver­zie­run­gen ver­wen­det. Mit be­son­de­ren Kunst­tech­ni­ken und spe­zi­el­len Wachs­mal­stif­ten las­sen sich Bas­tel­mo­ti­ve näm­lich sehr in­di­vi­du­ell und stil­voll auf­wer­ten. Hier er­fah­ren Sie al­les über die ko­lo­rier­ten Wachs­ma­ler und auf was Sie als Bast­ler beim Kauf ach­ten soll­ten.

Die Geschichte der Wachsmalstifte

Bunte WachsmalstifteBe­reits die al­ten Ägyp­ter stell­ten aus Bie­nen­wachs und na­tür­li­chen Farb­pig­men­ten Bunt­stif­te her, mit de­nen man auf Stei­nen und Pa­py­rus ma­len konn­te. Die Her­stel­lungs­tech­nik wur­de grund­le­gend von den Rö­mern über­nom­men. Al­lei­ne durch die Über­set­zung aus dem La­tei­ni­schen, sind Wachs­mal­stif­te auch als Wachs­mal­krei­de (la­tein cera cre­ta) be­kannt.

  • Den Sie­ges­zug tra­ten Wachs­mal­stif­te je­doch erst 1885 an. Bis dato wur­den die Stif­te näm­lich mit schwar­zem Koh­len­stoff her­ge­stellt, was vor al­lem für Kin­der ge­sund­heits­ge­fähr­dend ist. Der ame­ri­ka­ni­schen Fir­ma Cray­o­la ge­lang es in die­sem Jahr bun­te Wachs­ma­ler zu ent­wi­ckeln, wel­che völ­lig un­be­denk­lich wa­ren und nach de­ren Zu­sam­men­set­zung auch heu­ti­ge Wachs­mal­stif­te noch pro­du­ziert wer­den.

Daraus bestehen Wachsmalstifte

Bild von einer Verpackung Jaxon Aquarell WachsmalstifteDie Re­zep­tur von Wachs­mal­stif­ten ist schon lan­ge kein Ge­heim­nis mehr, wes­halb es so­gar Künst­ler gibt, die ihr Mal­werk­zeug selbst her­stel­len. Haupt­be­stand­tei­le sind in­dus­tri­el­les Par­af­fin­wachs und na­tür­li­ches Bie­nen­wachs so­wie Stearin­säu­re. Letz­te­res hört sich sehr gif­tig an, ist je­doch ein Fest­stoff, der aus pflanz­li­chen Fet­ten ge­won­nen wird.

  • Die­se drei Be­stand­tei­le wer­den mit­ein­an­der ver­schmol­zen und sind die Grund­la­ge von Wachs­mal­stif­ten.
  • Egal, ob Was­ser­mal­far­ben, Bunt­stif­te oder eben Wachs­mal­stif­te, die Qualitäts- und Preis­un­ter­schie­de lie­gen ein­zig und al­lei­ne in der Be­schaf­fen­heit der Farb­pig­men­te. Je nach Pig­ment, kann ein Gramm da­von gut und ger­ne 2,00 Euro kos­ten.

Wir empfehlen Aquarell-Wachsmaler für Bastler

Bild von Wimpel der mit Sgraffitto Technik mit Wachsmalstiften verziert istAls Bast­ler soll­ten Sie un­be­dingt zu Wachs­mal­stif­ten grei­fen, wel­che in­ten­siv leuch­ten, licht­echt und was­ser­ver­mal­bar sind. Ein Wachs­ma­ler, der die­se Ei­gen­schaf­ten er­füllt, kos­tet zwi­schen 0,80 und 1,00 Euro (9 Zen­ti­me­ter lang mit 8,6 Mil­li­me­tern Durch­mes­ser). Nur mit die­sen Stif­ten ste­hen Ih­nen di­ver­se Tech­ni­ken zur Ver­fü­gung. Auf dem Bild se­hen Sie die Sgraf­fi­to Tech­nik. Hier­bei wer­den meh­re­re Farb­schich­ten über­ein­an­der auf­ge­tra­gen, wo­bei die hells­ten Far­ben ganz un­ten sind. Mit ei­nem Kratz­werk­zeug kön­nen dann Mus­ter in das Mo­tiv ge­schabt wer­den.

Wimpel mit blauer Wachsmalfarbe, die mit Wasser vermischt istGe­eig­ne­te Wachs­mal­stif­te las­sen sich sehr gut mit Was­ser kom­bi­nie­ren. Wird eine Flä­che, wel­che mit Wachs­ma­lern be­malt wur­de, mit ei­nem feuch­ten Pin­sel be­stri­chen, ent­steht au­to­ma­tisch ein wil­des Mus­ter. Die Ober­flä­che fühlt sich durch das Wachs sam­tig an und be­kommt ei­nen wun­der­schö­nen Glanz. Mit dem har­ten Wachs kann man all­ge­mein sehr krea­tiv sein.

Bild von Wimpel, der mit Bügeltechnik und Wachsmalstiften koloriert wurdeWenn Sie ver­schie­den­far­bi­ge Wachs­mal­stif­te ab­scha­ben und die Wachs­schnip­sel ver­teilt über ei­nem Pa­pier plat­zie­ren, kön­nen Sie sich die Bü­gel­tech­nik zu Nut­zen ma­chen. Über die Schnip­sel wird ein wei­te­res Pa­pier ge­legt und das Gan­ze mit ei­nem hei­ßen Bü­gel­eisen ge­glät­tet. Das bun­te Wachs ver­schmilzt da­durch in Win­des­ei­le mit dem Un­ter­grund. Das sind nur drei Tech­ni­ken von vie­len, die Sie ne­ben dem Aus­ma­len, mit hoch­wer­ti­gen Wachs­mal­stif­ten als Bast­ler an­wen­den kön­nen.

Fazit

Wuss­ten Sie, dass Sie aus al­ten Wachs­mal­stif­ten auch bun­te Ker­zen her­stel­len kön­nen? Das ent­hal­te­ne Wachs hat näm­lich her­vor­ra­gen­de Brenn­ei­gen­schaf­ten. Wie Sie se­hen, sind Wachs­mal­stif­te nicht nur für Kin­der­mal­spie­le ge­eig­net, son­dern bie­ten bei gu­ter Qua­li­tät vie­le Op­tio­nen für Bast­ler. Ganz ne­ben­bei ist es ein sehr na­tur­haf­tes Ge­fühl mit den wachs­ar­ti­gen Bunt­stif­ten zu ar­bei­ten.

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Adventskranz für unterwegs basteln

Wenn Sie in der Ad­vents­zeit un­ter­wegs sind, müs­sen Sie nicht auf ei­nen Ad­vents­kranz ver­zich­ten. Mein kom­pak­ter Ad­vents­kranz to go eig­net sich auch für die Zweit­woh­nung, das Stu­den­ten­wohn­heim oder wenn Sie ein­fach kei­nen Platz oder kei­ne Lust auf Tan­nen­na­deln ha­ben. Ich zei­ge Ih­nen hier, wie aus ei­ner ed­len Weih­nachts­de­ko­ra­ti­on im Hand­um­dre­hen ein prak­ti­scher Ad­vents­kranz wird.

Bild von Adventskranz to go
Der Ad­vents­kranz für un­ter­wegs ist 21 Zen­ti­me­ter hoch und 19 Zen­ti­me­ter breit. Das Bas­tel­mo­tiv be­steht aus ins­ge­samt drei Tei­len, wel­che sich von ei­ner weih­nacht­li­chen De­ko­ra­ti­on in ei­nen Ad­vents­kranz mit vier Ker­zen ver­wan­deln lässt.

Bild einer Weihnachtsdeko aus PapierIm Ge­gen­satz zu ei­nem ge­wöhn­li­chen Ad­vents­kranz bringt die­ses Ex­em­plar die Ker­zen gleich mit. Sau­ber ver­packt in ei­ner de­ko­rier­ten Box, wel­che auf ei­ner Auf­stell­kar­te klebt, kön­nen die Ker­zen nach dem Ge­brauch wie­der ver­räumt wer­den. Der run­de Ad­vents­kranz aus Pa­pier wird bei Nicht­ge­brauch ein­fach hin­ter die Kar­te ge­steckt, ist da­mit eben­falls auf­ge­räumt und voll­endet gleich­zei­tig die weih­nacht­li­che Sze­ne­rie.

Aufstellkarte ist Basis des Adventskranzes

Bild von Material zum Basteln eines AdventskranzesIch ver­wen­de­te für den Ad­vents­kranz Ton­pa­pier in Dun­kel­rot, Hell­rot und Weiß. Au­ßer­dem kam Ton­pa­pier mit 300 g/m² in der Far­be Grün zum Ein­satz. Für die vie­len Ver­zie­run­gen nahm ich ein ro­tes Stem­pel­kis­sen samt Make-up Schwämm­chen, ei­nen Mal­kas­ten mit Deck­weiß und Pin­sel, durch­sich­ti­ge Fo­lie, Schmuck­stei­ne so­wie ei­nen schwar­zen Fine­li­ner zur Hil­fe.

Bild von Bastelpapier für eine AufstellkarteAls Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Eyelet-Setter, Blei­stift, Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zu­recht­le­gen. Zu Be­ginn fer­tig­te ich Scha­blo­ne #1 aus wei­ßem Ton­pa­pier an. Dies ist die Ba­sis der Auf­stell­kar­te. Ver­ziert wird die­se mit den Ele­men­ten von Scha­blo­ne #2, wel­che ich aus dun­kel­ro­tem Ton­pa­pier an­fer­tig­te.

Bild von rot verzierter Aufstellkarte aus Papier

Die wei­ße Ba­sis falz­te ich nun mit­hil­fe ei­nes Falz­beils und ei­nes Li­ne­als (sie­he Scha­blo­ne). Da­nach kann die Kar­te auf­ge­stellt wer­den. Vorder- und Rück­sei­te der auf­ge­stell­ten Ecke so­wie den Bo­den des Ad­vents­kran­zes für un­ter­wegs, ver­klei­de­te ich an­schlie­ßend mit den drei ro­ten Ele­men­ten. Da­mit ist der ers­te Teil der Ad­vents­de­ko­ra­ti­on be­reits be­en­det, wei­ter geht es mit der Tee­licht­box.

Teelichtbox aus Papier basteln

Bilder vom Basteln einer TeelichtboxFür die Tee­licht­box be­nö­ti­gen Sie die Scha­blo­nen #3 und #4. Die gro­ßen Haupt­ele­men­te fer­tig­te ich aus dun­kel­ro­tem Ton­pa­pier an. Im An­schluss falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. In die In­nen­sei­te der Mit­te des De­ckel­ele­ments kleb­te ich durch­sich­ti­ge Fo­lie, so­mit sind die Tee­lich­ter vor äu­ße­ren Ein­flüs­sen ge­schützt. An­schlie­ßend ver­kleb­te ich die­ses Ele­ment mit sich selbst. Glei­ches gilt für das Bo­den­ele­ment, wel­ches sich nach dem Zu­sam­men­kle­ben, be­füllt mit Tee­lich­tern, sau­ber in das De­ckel­ele­ment schie­ben lässt.

  • Den Kreis aus trans­pa­ren­ter Fo­lie ver­zier­te ich fol­gend an der Au­ßen­sei­te der Tee­licht­box mit ei­nem wei­ßen Stern aus Ton­pa­pier (sie­he Scha­blo­ne #3), wel­chen ich mit Eyelet-Settern de­ko­rier­te.
  • Wei­ter ver­zier­te ich die Tee­licht­box mit ei­nem klei­nen Em­blem. Die bei­den Krei­se von Scha­blo­ne #3 fer­tig­te ich aus wei­ßem (klein) und hell­ro­tem (groß) Ton­pa­pier an. Auf den wei­ßen Kreis schreib ich „Ad­vents­kranz to go” und kleb­te auf die Rück­sei­te klei­ne Schmuck­stei­ne. Auf die Schmuck­stei­ne kleb­te ich den ro­ten Kreis und an­schlie­ßend das fer­ti­ge Em­blem auf die Box.

Bild von einer Teelichtbox, die auf einer Aufstellkarte aus Tonpapier klebtZu gu­ter Letzt de­ko­rier­te ich die Tee­licht­box noch mit Tan­nen­zwei­gen (sie­he Scha­blo­ne #6) aus grü­nem Ton­pa­pier. Nun kleb­te ich die rote Tee­licht­box mit viel flüs­si­gem Kle­ber in die Mit­te der Auf­stell­kar­te. Die rech­te un­te­re Ecke der Kar­te ver­zier­te ich im An­schluss wie­der mit grü­nen Tan­nen­zwei­gen und mit ei­nem rot-weißen Weih­nachts­stern aus Ton­pa­pier (sie­he Scha­blo­ne #6).

Kulisse der Adventsdekoration

Bild von Kirchenkulisse aus Papier

Da­mit der Ad­vents­kranz für un­ter­wegs auch im zu­sam­men­ge­pack­ten Zu­stand eine schö­ne De­ko­ra­ti­on ist, ver­fügt die­ser über eine weih­nacht­li­che Ku­lis­se. Da­für fer­tig­te ich die Ele­men­te von Scha­blo­ne #5 aus wei­ßem und dun­kel­ro­tem Ton­pa­pier an. Im An­schluss kleb­te ich die Ele­men­te so zu­sam­men, dass die wei­ße Kir­che auf ro­tem Hin­ter­grund, wie auf ei­nem Kron­kor­ken zu se­hen ist.

Bild von Pelikan Deckweiß und einem GemäldeAuch die Ku­lis­se ver­zier­te ich wie­der mit grü­nen Tan­nen­zwei­gen. Hin­ter die Kir­che zeich­ne­te ich an­schlie­ßend ei­nen Weih­nachts­baum. Da­für ver­misch­te ich Deck­weiß mit Was­ser, nahm ei­nen ganz fei­nen Pin­sel und be­gann da­mit mei­ne Ku­lis­se zu voll­enden. Das fer­ti­ge Zier­mo­tiv kleb­te ich mit viel flüs­si­gem Kle­ber hin­ter die Tee­licht­box, an der auf­ge­stell­ten Kan­te fest. Da­mit ist der zwei­te Teil des Ad­vents­kran­zes für un­ter­wegs fer­tig­ge­stellt.

Runder Adventskranz aus Papier

Bilder vom Zusammenbauen des AdventskranzesAl­les was Sie für den drit­ten Teil, den run­den Ad­vents­kranz, be­nö­ti­gen fin­den Sie auf Scha­blo­ne #6. Den Kreis fer­tig­te ich aus dun­kel­ro­tem und die Weih­nachts­ster­ne aus hell­ro­tem Ton­pa­pier an. Ich ar­ran­gier­te die gro­ßen Blu­men und Ster­ne so, dass die­se sich sym­me­trisch ge­gen­über­ste­hen und so­mit als Un­ter­la­ge für die vier Ad­vents­ker­zen die­nen kön­nen. In die Zwi­schen­räu­me kleb­te ich vier klei­ne­re Weih­nachts­ster­ne, wel­che ich mit ei­nem ro­tem Stem­pel­kis­sen ver­zier­te, mit Tannenzweig-Dekoration.

Fazit

Bild von Papieradventskranz to goDer run­de Ad­vents­kranz wird hin­ter die Kir­chen­ku­lis­se ge­steckt und ist so­mit je­der­zeit ein­satz­be­reit. Am bes­ten ge­fällt mir an die­sem Mo­tiv das de­zen­te Auf­tre­ten und die Viel­sei­tig­keit. Auch wenn Sie den Ad­vents­kranz und die Ker­zen nie ak­tiv ver­wen­den, ist das gan­ze Mo­tiv im­mer ein Hin­gu­cker in der Ad­vents­zeit fürs Fens­ter­brett oder die Kom­mo­de im Flur.
Für den Pa­pier­ad­vents­kranz in die­ser Form habe ich ins­ge­samt 2,5 Stun­den Bas­tel­zeit be­nö­tigt. Da­durch, dass das Mo­tiv nur aus Ton­pa­pier be­steht, hält sich der Ma­te­ri­al­ein­satz in Gren­zen und es ist da­durch auch ge­eig­net, falls Sie meh­re­re Ex­em­pla­re an­fer­ti­gen möch­ten.

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Washi Papier - Spezialpapier aus Japan

Wa­shi be­deu­tet über­setzt so viel wie al­tes Ja­pan Pa­pier und ist eine hand­ge­schöpf­te Pa­pier­sor­te. Die­ses Spe­zi­al­pa­pier ist auf­grund der viel­sei­ti­gen Ein­satz­ge­bie­te und der auf­wen­di­gen Her­stel­lung, wel­che bis ins 8. Jahr­hun­dert zu­rück­geht, welt­weit be­liebt. Hier er­fah­ren Sie zum ei­nen wie gut Wa­shi Pa­pier für Bast­ler ge­eig­net ist und zum an­de­ren, wie der edle Werk­stoff her­ge­stellt wird. Au­ßer­dem er­zäh­le ich Ih­nen ei­ni­ges über die Be­son­der­hei­ten des po­pu­lä­ren ja­pa­ni­schen Pa­piers und zu wel­chen Prei­sen es ge­han­delt wird.

Washi muss aus Japan kommen

Weiße japanische Winkekatze aus Washi PapierWa­shi darf sich nur hand­ge­schöpf­tes Pa­pier nen­nen, wel­ches aus Ja­pan kommt und nach tra­di­tio­nel­ler Her­stel­lung ge­fer­tigt wur­de. Da­bei ist Wa­shi nicht gleich Wa­shi, denn es gibt drei un­ter­schied­li­che Aus­gangs­ma­te­ria­li­en. Wa­shi wird aus Mit­su­ma­ta (Sei­del­bast­ge­wächs), aus Kozo (Maul­beer­baum­rin­de) oder aus Gam­pi (mal­ven­ar­ti­ges Sei­del­bast­ge­wächs) her­ge­stellt.

  • Je nach ver­wen­de­tem Roh­stoff be­kommt das Wa­shi an­de­re Ei­gen­schaf­ten.
  • So gilt Gam­pi mit sei­nen fünf Mil­li­me­ter lan­gen Fa­sern als das teu­ers­te Wa­shi auf dem Markt. Dies liegt zum ei­nen dar­an, dass es das dünns­te Wa­shi ist und zum an­de­ren sieht es be­son­ders sei­dig aus.
  • Da­ge­gen ist Wa­shi aus Mit­su­ma­ta am weichs­ten. Dies liegt vor al­lem an den sehr kur­zen Fa­sern. Auf­grund der Be­schaf­fen­heit ist Mit­su­ma­ta auch gro­ßer Be­stand­teil von ja­pa­ni­schen Bank­no­ten.
  • Wa­shi aus Kozo ist dem uns­ri­gen hand­ge­schöpf­ten Pa­pier am ähn­lichs­ten. Die sehr lan­gen Fa­sern ma­chen es be­son­ders wi­der­stands­fä­hig. Am meis­ten wur­de frü­her Kozo Wa­shi zum Be­schrei­ben be­nutzt aber auch zum Be­span­nen von La­ter­nen oder Fä­chern.

Traditionelle Herstellung von Washi

Gemusterte, pinkfarbene Blume aus Washi PapierEgal, aus wel­chem Aus­gangs­ma­te­ri­al das Wa­shi be­steht, die tra­di­tio­nel­le Her­stel­lung ist im­mer gleich. Die Pflan­zen wer­den zu Be­ginn des Win­ters ge­schnit­ten, die Zwei­ge ent­fernt und ge­bün­delt. An­schlie­ßend wird mit Was­ser­dampf die Rin­de ge­lo­ckert und mit Mes­sern ab­ge­zo­gen. Der dar­aus ent­ste­hen­de Rin­den­bast wird in Holz­aschen­lau­ge ge­kocht und da­nach ge­wäs­sert. Der nas­se Bast wird da­nach mit Höl­zern ge­schla­gen, so ent­steht der Fa­ser­brei.

  • Der Fa­ser­brei wird im An­schluss wie­der in kla­rem Was­ser ge­kocht. Als Bin­de­mit­tel wird Neri hin­zu­ge­ge­ben. Das ist eine kleb­ri­ge Sub­stanz aus der Wur­zel des Tororo-aoi.
  • Der Roh­stoff wird fol­gend mit ei­nem Bam­bus­sieb ge­schöpft und als Pa­pier­bo­gen auf ei­nen Sta­pel ge­legt. Durch leich­tes Pres­sen wird da­nach ein Groß­teil der Feuch­tig­keit ent­fernt.
  • Ab­schlie­ßend wird je­der Bo­gen ein­zeln, wie eine Fah­ne, an der Wand auf­ge­han­gen und ge­bürs­tet. Des­halb gibt es Wa­shi auch mit ver­schie­de­nen Mus­tern (Blu­men, Rau­ten, etc.). Au­ßer­dem ist da­durch eine Sei­te des Pa­piers im­mer glatt und die an­de­re rau.

Es gibt auch Wa­shi Sor­ten, bei de­nen die un­ter­schied­li­chen Fa­sern von Gam­pi, Kozo und Mit­su­ma­ta ge­mischt wur­den. Wa­shi darf sich je­doch nur Wa­shi nen­nen, wenn min­des­tens 90% der Fa­sern aus die­sen drei Roh­stof­fen be­stehen.

Washi ist nicht Washi-Tape - oder?

Auf­grund des Na­mens, wird das hand­ge­schöpf­te, tra­di­tio­nel­le Wa­shi oft mit dem in­dus­tri­ell ge­fer­tig­tem Washi-Tape gleich­ge­setzt.

Washi Tape verziert eine Karte

Washi-Tapes sind be­druck­te Kle­be­bän­der aus ja­pa­ni­schem Reis­pa­pier.

Ray­her Hob­by GmbH: Washi-Tapes. rayher-hobby-shop.de (10/2014).

Reis­pa­pier ist je­doch ein so­ge­nann­tes Pseu­do­pa­pier bzw. Na­tur­pa­pier, wel­ches aus dem Mark des Reis­bau­mes ge­won­nen wird.

An­de­re Quel­len be­schrei­ben Washi-Tapes als Wei­ter­ent­wick­lung von Wa­shi:

[...] „Mas­king Tape“ (kurz MT ge­nannt), ein Ab­deck­kle­be­band aus Washi-Papier wie es bei­spiels­wei­se beim La­ckie­ren von Au­tos ein­ge­setzt wer­den kann.

Fen­ner, Gu­nar: Masking-Tape. japanwelt.de (10/2014).

Wir von GWS2.de fin­den, dass Washi-Tapes nichts mit Wa­shi zu tun ha­ben. Dies liegt na­tür­lich nicht nur an der Tat­sa­che, dass Washi-Tapes auch in Deutsch­land oder Chi­na her­ge­stellt wer­den. Zum Na­men kam das Band wahr­schein­lich, weil eine ja­pa­ni­sche Fir­ma es er­fun­den hat und sich in Wa­shi auch der Be­griff Pa­pier ver­birgt.

Ka­moi Pa­per, seit 1923 be­rühmt für sei­ne Flie­gen­fän­ger und Ab­deck­bän­der für In­dus­trie und Bau­ge­wer­be, be­gann vor rund drei Jah­ren mit der Pro­duk­ti­on von «mt mas­king­tape» [...].

IDC GmbH: Sto­ry of Masking-Tape. tapefactory.de (10/2014).

Basteln mit Washi

Bild von weißer Katze aus Washi

Die wei­che, glat­te Sei­te des Wa­shi Pa­piers lässt sich sehr gut be­ma­len oder mit Kle­ber be­strei­chen, um bei­spiels­wei­se Bas­tel­mo­ti­ve zu ver­klei­den. Die durch das Bürs­ten auf­ge­rau­te Sei­te, wel­che sich ein we­nig an­fühlt wie ein Ei­er­kar­ton, gibt ein schö­nes na­tür­li­ches Mus­ter. So hat un­se­re Win­ke­kat­ze hier au­to­ma­tisch ein schö­nes wei­ßes Fell­mus­ter er­hal­ten.

  • Das hand­ge­schöpf­te Ja­pan­pa­pier lässt sich ge­nau­so mit­hil­fe ei­ner Sche­re oder ei­nes Bas­tel­mes­sers schnei­den, wie Sie es vom Drucker- oder Ton­pa­pier ge­wöhnt sind.
  • In Ja­pan wird Wa­shi auch als Ori­ga­mi­pa­pier ver­wen­det. Durch sei­ne Kon­sis­tenz ist das Pa­pier je­doch sehr stör­risch, wes­halb für die Fal­tun­gen im­mer ein Falz­beil ver­wen­det wird.
  • Egal, ob glat­te oder raue Sei­te, wei­ßes Wa­shi lässt sich mit al­len er­denk­li­chen Far­ben be­ma­len. Ob­wohl es was­ser­ab­wei­send ist, nimmt das Pa­pier auch Was­ser­far­ben her­vor­ra­gend auf.
  • Es gibt auch ge­färb­tes Wa­shi. In Rot, Schwarz oder Gelb las­sen sich die Pa­pier­bö­gen je­doch nicht mehr so gut be­ma­len.
Preise und Fazit

Auf­grund der auf­wen­di­gen Her­stel­lung und des Im­ports aus Ja­pan sind die Prei­se für Wa­shi sehr hoch. Ein DIN A3 Bo­gen Kozo Wa­shi Pa­pier kos­tet un­ge­fähr 3,00 Euro.

Auf­grund des ho­hen Prei­ses soll­ten Sie sich als Bast­ler also gut über­le­gen, wo­für Sie das Edel­pa­pier ein­set­zen möch­ten. In der Re­gel wird das hand­ge­schöpf­te Ja­pan­pa­pier zur Ver­klei­dung und Ver­ede­lung von Bas­tel­mo­ti­ven ver­wen­det, zum Bei­spiel um un­schö­ne Well­pap­pe da­hin­ter zu ver­ste­cken.

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