Es ist nicht nötig ein offizielles Mitglied des Vereins Atlantik-Brücke zu sein, um dem amerikanischen Lebensstil zu frönen. Vor allem in deutschen Büros findet der Kulturtransfer aus den USA statt. Neben übermäßiger Verwendung von Anglizismen innerhalb der Workforce und des rein amerikanischen Büroequipments sorgt in manchen Backoffices bereits der Feelgood-Manager für eine produktive Arbeitsatmosphäre. Dieses Phänomen haben auch schon lange amerikanische Kaffeehäuser erkannt und sich deshalb provokativ in den Gewerbegebieten angesiedelt, um die anliegenden Belegschaften mit exotischen Kaffeesorten, glasierten Donuts und Frischkäse-Bagels zu verwöhnen.
Diese Coffeeshops sind bereits ein solcher Kult, dass nicht nur amerikanische Originale wie Starbucks oder McCafé den Markt dominieren, sondern selbst mitteleuropäische Ketten wie Coffeeshop Company oder Coffee Fellows sich das Mäntelchen mit den Stars and Stripes angezogen haben, um ihren Gästen ein angelsächsisches Flair zu bieten.
Coffee Fellows GmbH was founded by Mr. & Mrs. Tewes in 1999 in Munich. [...] They don’t only offer coffee, but also freshly-baked bagels in sweet & salty variations.
Delater, Niels: Coffee Fellows. spectos.com (09/2016).
Zwischen der Kaffeepause im Coffeeshop und der nächsten Deadline kommt es vor, dass ein Kollege¹ Geburtstag hat. Dies kann im Büroalltag ein brenzliges Ereignis sein, denn es bringt immer etwas Unsicherheit in die routinierten Abläufe. Das Geburtstagskind selbst möchte zumeist weder besondere Privilegien noch ständig einzeln gratuliert, und dadurch in Smalltalk verwickelt werden.
Der Projektmanager hofft hingegen, dass durch den Geburtstag nicht allzu viel Arbeitszeit verloren geht und die restlichen Mitarbeiter wissen nicht, ob sie ihrem Leidensgenossen etwas schenken sollen. In den allermeisten Abteilungen dürfte es heutzutage jedoch Usus sein, dass sich das Personal untereinander zum Geburtstag beschenkt, obwohl die Suche nach dem passenden Präsent immer viel Kopfzerbrechen bereitet. Schließlich darf der Geburtstagsgruß weder zu langweilig, noch zu persönlich oder zu skurril sein.
Ich würde auf keinen Fall ein persönliches Geschenk machen. Dies kann oft auch falsch verstanden werden [...]. Da Ihr im Büro arbeitet, würde ich Ihr evtl. Büromaterial schenken, das Sie täglich benötigt.
frank13: Geschenk für Arbeitskollegin (Büro). business-on.de (09/2016).
Bei einer großen Belegschaft kann es deshalb durchaus sein, dass mancher Kollege bei der ständigen Geburtstagsgeschenksuche regelrecht abstumpft.
Ich hatte auch schon mal überlegt, ob ich hübsche Steine sammle und diese mit esoterischen Sprüchen beschrifte, damit keiner mehr Geschenke von mir möchte.
Conni: Geburtstagsgeschenke für Kollegen. lehrerforen.de (09/2016).
Ich habe es mir deshalb zur Aufgabe gemacht, ein immer passendes Geburtstagsgeschenk für Kollegen zu entwickeln. Die Komposition enthält eine selbst gebastelte Pop-up-Karte mit passendem Umschlag im amerikanischen Design. Die Karte zeigt nach dem Aufklappen drei Kerzen, die sich auf einem Happy-Birthday-Kuchen befinden. Darunter bietet die Geburtstagskarte ausreichend Platz für die Unterschriften der Gratulanten.
Das Thema der Geburtstagskarte für Kollegen ist American Style. Dies hängt nicht nur mit dem von mir oben aufgeführten amerikanisierten Büroalltag zusammen, sondern soll den oder dem Schenkenden gleich bei der Auswahl eines kleinen Präsents helfen. Egal, ob ein belegter Bagel samt eines Hipsterkaffees aus dem naheliegenden Coffeeshop, ein Happy Meal vom McDonald’s mit einer Minions-Figur oder ein Sixpack Miller Bier für die After-Work-Party, zusammen mit der Karte haben Sie alle vier wichtigen Punkte eines Bürogeschenks abgehakt:
- Angemessene Persönlichkeit durch das selbstständige Anfertigen der Karte und die Unterschriften.
- Ein Thema, welches im weiteren Sinne auf das Umfeld passt, in dem Sie sich zusammen mit dem Geburtstagskind bewegen.
- Akzeptable Kosten, die das Geburtstagsgeschenk als nette Geste und nicht zu übertrieben erscheinen lassen.
- Erinnerungswert.
Meine selbst gebastelte Geburtstagskarte für Kollegen ist ausgeklappt 30 Zentimeter lang und 21,5 Zentimeter breit. Der passende Umschlag mit der Aufschrift „Glückwünsche” hat das DIN C5-Format und ist ein stabiles Zuhause für die Karte.

In der folgenden Bastelanleitung erfahren Sie nun, wie Sie die coole Glückwunschkarte mithilfe meiner Schablonen im Handumdrehen nachbasteln können.
Bastelanleitung für Geburtstagskarte
Dass die amerikanische Geburtstagskarte ein sehr leichtes Bastelmotiv ist, erkennen Sie am geringen Materialbedarf. Ich verwendete Tonpapier in Rot, Blau und Weiß sowie Moosgummi als Abstandhalter. Für die Verzierung nahm ich nichts weiter als ein blaues Stempelkissen und ein Make-up Schwämmchen zur Hilfe. Außerdem sollten Sie sich als Werkzeuge eine Schere, ein Bastelmesser, flüssigen Kleber, Tesafilm, Falzbeil samt Lineal und meine DIN A4 Bastelschablonen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12) zurechtlegen.
Ich begann mit den Schablonen #1 - #3 und damit mit dem Pop-up-Effekt.
Dazu schnitt ich zunächst die drei Vorlagen aus und klebte diese mithilfe von Tesafilm an den Markierungen A und B wieder zusammen. Die daraus resultierende verlängerte Schablone fertigte ich darauffolgend aus blauem Tonpapier an. Auf das Papier legte ich danach wieder meine geklebte Vorlage und übertrug die Silhouette des Happy-Birthday-Kuchens mit den drei Kerzen, indem ich die Linien mit einem Falzbeil kräftig nachzog.

Im nächsten Schritt nahm ich ein Bastelmesser mit einer scharfen Klinge und schnitt den Pop-up-Effekt frei. Anschließend stellte ich den Schriftzug samt Kerzen mit meinen Fingern auf. Auf Schablone #4 befinden sich ausschließlich Zierelemente. Mit diesen brachte ich Farbe auf meinen Happy-Birthday-Kuchen, indem ich die Streifen sowie die Kerzenverkleidungen aus Tonpapier anfertigte und dem Pop-up-Effekt aufklebte. Des Weiteren nahm ich die kleinen Sterne derselben Schablone als Stempelvorlage, um die Stars and Stripes weiter zu verdeutlichen.
Karte im amerikanischen Design zusammenstecken

Der rote Hintergrund für den Pop-up-Effekt befindet sich auf den Schablonen #5 und #6. Auch diese beiden Vorlagen schnitt ich zunächst aus und klebte sie an der Markierung C wieder zusammen. Das Ganze fertigte ich mir anschließend aus Tonpapier an, übertrug die vier Ecksterne des verlängerten Schnittmusters und schnitt diese mithilfe meines Bastelmessers aus. Von derselben Schablone fertigte ich mir außerdem die Sterne aus weißem Tonpapier an, und verkleidete damit die roten Hintergrundsterne.

Im Anschluss falzte ich den roten Kartenhintergrund in der Mitte und schob das blaue Element mit dem Pop-up-Kuchen ein. Ich klappte die Geburtstagskarte für Kollegen einige Male auf und zu bis sich die Papiere aneinander angepasst hatten. Durch diese Bautechnik verfügen die Kerzen automatisch über einen roten Docht und die Sterne über einen blauen Hintergrund. Damit ist die selbst gebastelte Geburtstagskarte fertiggestellt und bereit dazu, von der Belegschaft unterschrieben zu werden.
Umschlag für Uncle Sam basteln
Wenn Sie es geschafft haben die Geburtstagskarte mit dem Pop-up-Effekt zu basteln, ist der Umschlag nur noch ein Klacks. Zunächst fertigte ich die Grundform des Kuverts an.
Auf Schablone #7 befindet sich die Vorderseite des Umschlags mit der Verschlusslasche. Dieses Muster schnitt ich mir einmal aus blauem und einmal aus weißem Tonpapier zurecht. Nach dem Falzen der Knick- und Klebelinien klebte ich beide Einzelteile aufeinander. Auf die blaue Oberseite klebte ich zu guter Letzt noch das Element von Schablone #8, welches ich zuvor aus weißem Tonpapier angefertigt hatte.
- Die damit dreifach verstärkte Kuvertvorderseite dekorierte ich nun mit den Zierelementen von den Schablonen #9 und #10. Hinweis: Um einen dreidimensionalen Effekt zu erzeugen, klebte ich unter die Geburtstagskerze und die Sterne der Umschlagrückseite jeweils ein Stück Moosgummi als Abstandhalter.

Ganz zum Schluss fertigte ich die Rückseite des Geburtstagsumschlags mit dem Element von Schablone #11 an, welches ich mir ebenfalls einmal aus weißem und einmal aus blauem Tonpapier zurechtschnitt. Die beiden Einzelteile klebte ich anschließend wieder symmetrisch aufeinander und verzierte das Ganze mit den Sternen von Schablone #12. Abschließend befestigte ich noch die Rückseite an der Vorderseite und damit hatte ich auch den passenden Umschlag für die Geburtstagskarte fertiggebastelt.
Fazit - spruchlose Geburtstagskarten sind super
Der kniffligste Teil der Geburtstagskarte für Kollegen im amerikanischen Design ist selbstverständlich der Pop-up-Effekt. Trotzdem habe ich für Karte samt Umschlag nicht länger als zwei Stunden reine Bastelzeit benötigt. Am besten gefällt mir an der Karte die klare Botschaft. Sie sagt: „Du hast Geburtstag und wir wünschen Dir alles Gute!” Keine Gedichte von Friedrich Schiller, keine Lebensweisheiten von Thomas Mann und auch keine unoriginellen Sprüche á la „1963 war ein ganz besonderer Jahrgang, weil Du da geboren wurdest.” Die selbst gebastelte Geburtstagskarte ist nüchtern und freundlich, eben die Eigenschaften, welche den US-Amerikanern zugesprochen werden.
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¹Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.

Die größten Liebhaber des Picknickens in der BRD sind die Bayern. Der liberale Umgang mit dem Grundnahrungsmittel Bier sowie die bayerische Gemütlichkeit sind dafür verantwortlich, dass von der Isar über die Donau, bis hinauf zum Main bei Sonne und weißblauem Himmel das heitere Picknicken beginnt. Wer im Freistaat im Freien zwei Halbe und eine Leberkässemmel zu sich nimmt, der macht jedoch kein Picknick, sondern Brotzeit, Jause oder in den neuen Gebieten auch Vesper.
Im Übrigen ist es den Franken und Schwaben zu verdanken, dass sich die Picknickkultur in Bayern so ausprägen konnte. Denn als sich auch nach vier Jahren die Bewohner dieser beiden Landesteile im neuen Königreich einfach nicht heimisch fühlen wollten, zerbrach sich der Stab rund um Maximilian I. den Kopf darüber, wie man rasch ein gesamtbayerisches Nationalbewusstsein entwickeln könne. Und was bot sich dafür besser an als eine Hochzeit? Deshalb wurde anlässlich der Vermählung des Kronprinzen Ludwig I. mit Therese von Sachsen-Hildburghausen am 17. Oktober 1810 auf der Theresienwiese in München ein spektakuläres Pferderennen veranstaltet.
Der Plan ging auf, denn das Großereignis kam beim Volke so gut an, dass es die Feierlichkeiten von da an jedes Jahr wiederholen wollte. Der „Landwirtschaftliche Verein in Bayern“ organisierte die ersten Jahre das dadurch entstandene Oktoberfest und Sie können sich vorstellen, dass es zu jener Zeit noch keine großen Bierzelte, Fahrgeschäfte und Hendlbratereien gab. Deshalb brachten sich die Besucher ihre Verpflegung selbst mit und veranstalteten wohl das größte Picknick Europas.
Aufgrund dessen, dass sich zu diesem Fest auch regelmäßig Ludwig I. und seine späteren Nachfolger blicken ließen, feierte auf der „Wiesn” der einfache Bauersmann zusammen mit der Bourgeoisie und dem Adel. Übrigens nicht nur, damit die mitgebrachten Schmankerl nicht ständig nass wurden, sondern da es sich bei sonnigem Wetter auch besser anbandeln ließ, wurde das Oktoberfest im Jahre 1872 kurzerhand in den Altweibersommer vorverlegt.
Auch ich liebe als bayerisches Cowgirl das Picknicken sehr. Dabei bin ich jedoch weniger in den Biergärten des hiesigen Landkreises zu finden, sondern esse lieber gemütlich mit Freunden in der Natur. Um meine zünftigen Schmankerl besser transportieren zu können, habe ich deshalb einen stabilen Picknickkorb aus Papier entwickelt. Neben der Funktionalität war mir das rustikale Design des Korbes besonders wichtig. Bei der Form orientierte ich mich an einem gleichschenkligen Trapez, sodass der Picknickkorb ein wenig an ein Bierzelt auf dem Oktoberfest erinnert. Zudem verfügt mein Motiv über eine bäuerliche 
Basismaterial meines Picknickkorbs ist
Zuallererst fertigte ich den Boden des Picknickkorbs von Schablone #1 an. Dazu schnitt ich mir das große Element zweimal aus meinen Tonpapierfarben und einmal aus Tonkarton zurecht. Im Anschluss klebte ich meine Einzelteile so aufeinander, dass der feste Tonkarton immer in der Mitte war. Hinweis: Diese dreilagige Klebetechnik sorgt für die außerordentliche Stabilität des Papierpicknickkorbs, weshalb ich dieses Verfahren für alle weiteren Bauteile wiederholte.
Anschließend klebte ich meine präparierten Innenseiten auf den Tonkarton der Außenseiten. Darauffolgend befestigte ich die beiden verstärkten Längsseiten innen an den Klebelaschen des bereits fertiggestellten Bodenelements. Danach vollendete ich das Grundgerüst des Picknickkorbs mit dem Dach von Schablone #4, welches ich nach dem bewährten Prinzip anfertigte und mit dessen Hilfe ich horizontal von oben beide Längsseiten miteinander verband.
Im nächsten Schritt fertigte ich die Öffnungsklappen des Picknickkorbs an. Dazu schnitt ich mir die Außenseiten der Flügeltüren von Schablone #5 zurecht. Nach dem Zusammenkleben und Falzen kümmerte ich mich um die gelochten Innenseiten von Schablone #6. Nun nahm ich immer eine vorbereitete Innenseite der Flügeltüren und fädelte durch die beiden Löcher jeweils zwei Krepppapierbänder des Grundgerüsts.
Die Haltebänder klebte ich an der Rückseite meines hellblauen Tonpapierelements fest. Hinweis: Vor dem Kleben maß ich die Bänder genaustens aus, sodass diese auch wirklich symmetrisch zueinander liefen. Zudem befestigte ich die Innenseiten der Öffnungsklappen im Inneren des Picknickkorbs. Um die unschönen Kleberänder zu verkleiden und die Türen zu verstärken, klebte ich daraufhin die beiden Außenseiten von hinten auf die bereits angebrachten Innenseiten. Wichtig: Ich ließ meinen bierzeltförmigen Picknickkorb nun für eine Stunde trocknen. Damit die Türen sauber schließen, beschwerte ich diese während des Vorgangs mit Büchern.
Damit ich mein Naschkörbchen auch am Fahrradlenker einhängen kann, gab ich diesem eine besonders weitläufige Tragelasche. Ehe ich diese anfertigen konnte, musste ich jedoch zunächst die Elemente von Schablone #7 an den Markierungen A und B verlängern. Nachdem ich die 44 Zentimeter lange Lasche nach erprobter Technik zusammengeklebt hatte, befestigte ich diese mittig an den Längsseiten des Picknickkorbs.
Damit es so aussieht, als sei der Papierpicknickkorb aus Holz, präparierte ich alles, was am Grundgerüst des Korbes eine rehbraune Farbe hatte. Dafür schnitt ich zunächst viele dünne Tonpapierstreifen zurecht. Hinweis: Weder die Farbe der Streifen noch die Größe spielt dabei eine Rolle. Im Anschluss bepinselte ich eine Seite des Picknickkorbs großflächig mit
Für die zwei mittleren Wappen auf dem Picknickkorb fertigte ich mir 20 Zentimeter lange und einen Zentimeter breite Papierstreifen aus weißem und blauem Tonpapier an. Aus diesen Farben habe ich mir mein Rautenmuster gewebt, welches ich zunächst auf die kleine Unterlage von Schablone #8 klebte. Die große Wappenunterlage derselben Schablone fertigte ich gleich danach aus gelbem Tonpapier an und klebte darauf mein weißblaues Emblem.
Nachdem ich die beiden bayerischen Wappen auf goldenem Grund am Picknickkorb angebracht hatte, fertigte ich mir für den Boden des Korbs noch die Bordüre von Schablone #9 an. Damit die Öffnungsklappen des Korbes auch fest verschlossen bleiben, fertigte ich zudem noch das ovale Wappen von Schablone #10 mithilfe der bewährten Webtechnik an. Das Emblem klebte ich abschließend auf ein Stück
Während meiner Studienzeit in München besuchte ich lediglich einmal das Oktoberfest. Dies lag daran, dass meine Kommilitonen, welche größtenteils gebürtige Münchner waren, die „Wiesn” als „Trachtenfasching” oder „Ballermann im Bierzelt” bezeichneten. Tatsächlich dient die Theresienwiese heutzutage nicht mehr dazu einer historischen Hochzeit zu gedenken, sondern eher die außerbayerischen Touristen zu plündern. Die Oberbayern weichen ohnehin eher auf die Volksfeste in Dachau, Fürstenfeldbruck und sogar Landshut aus, bei denen eine Maß Bier im Vergleich nur die Hälfte kostet und es sich mindestens genauso schön feiern lässt.
Heutzutage genieße ich wie bereits erwähnt nicht mehr das Bierzelt, sondern eher das weißblaue bayerische Himmelszelt. Dafür hat sich mein selbst gebastelter Picknickkorb diesen Sommer schon mehrfach bewährt. Der Korb ist ein mittelschweres Bastelmotiv, für welches ich gut und gerne zwei Tage Bastelzeit benötigte. Der Aufwand lohnt sich jedoch, da dieser Picknickkorb nach meiner Anleitung für die Ewigkeit gebaut werden kann.
Von da an lagen die bequemen Schuhe hierzulande voll im Trend. Dies beweist auch die Gruppe Modern Talking, die 1986 zwei Nummer-eins-Hits landete und deren Leadgitarrist Dieter Bohlen zu jener Zeit gerne mit pastellfarbenen, sportlichen Overalls in Kombination mit weißen Turnschuhen auftrat. Wie auch heute noch kam bereits in den 1980er Jahren alles Coole aus den USA.
Für den Turnschuhhype war vor allem der amerikanische Sportartikelhersteller Nike verantwortlich, der im Herbst 1985 den damals noch jungen Basketball Star Michael Jordan mit kolorierten Sneakers aufs Feld schickte. Diese verstießen jedoch gegen die Regeln der NBA und so musste der Profi jedes Spiel eine Geldstrafe von 5000 US-Dollar bezahlen. Diesen Umstand nutzte Nike medial in TV-Spots und Werbeannoncen aggressiv aus, sodass vor allem der Basketballschuh „Air Jordan 1” weltweit schnell ein Verkaufsschlager wurde.
Charles Goodyear Jr., der Sohn des Gummigottes, gründete 1892 mit anderen Industriellen die „US Rubber Company”, um neuartige Schuhmodelle herzustellen. Nach etlichen Misserfolgen landete die Denkfabrik erst 1917 den ersten Verkaufshit. Unter dem Namen „Keds” kamen Schuhe auf den Markt, die eine leise Gummisohle hatten.
Diese Eigenschaft war seinerzeit phänomenal, da so ziemlich jeder Bürger Schuhe mit Absätzen trug, die beim Laufen über das städtische Kopfsteinpflaster laute Geräusche von sich gaben. Der Marketingfachmann Henry Nelson McKinney umschrieb die innovativen Schuhe aufgrund ihrer Beschaffenheit mit dem Begriff „Sneakers” (deutsch Schleicher), der auch ein Jahrhundert später noch voll im Trend liegt.
Für die Papierturnschuhe verwendete ich Tonpapier in verschiedenen Farben sowie gelbes Transparentpapier. Für die breiten Schnürsenkel kam 
Direkt im Anschluss fertigte ich zweimal die Kantenabdeckung der Zehenkappe von Schablone #2 an. Ein Element klebte ich außen an den Klebelaschen der Zehenkappe fest. Von innen befestigte ich daran dann das zweite Papierstück. Dank dieser Klebetechnik ist die Zehenkappe nicht nur besonders stabil, es werden zugleich sämtliche unschönen Klebelaschen verkleidet.
Im nächsten Schritt klebte ich die Innensohle von Schablone #3 an den inneren Klebelaschen des fertiggestellten Vorderschuhs fest. Danach fertigte ich die Zunge des Turnschuhs von Schablone #4 an. Diese besteht aus zwei breiten Zungenstücken und einem kleinen Emblemhintergrund. Nachdem ich alle Tonpapierteile mithilfe des Falzbeils und Lineals gefalzt hatte, klebte ich die beiden Zungenstücke aufeinander.
Für das sogenannte Schuhquartier samt Knöchelschutz fertigte ich Schablone #5 und #6 in zwei unterschiedlichen Tonpapierfarben an. Danach klebte ich beide Elemente symmetrisch aufeinander. Im Anschluss fertigte ich die Verstärkung für den Fersenbereich von Schablone #7 an und klebte diese mittig auf mein zusammengesetztes Schuhquartier auf.



Die Turnschuhe sind ein simples Bastelmotiv, welches selbst absoluten Bastelanfängern ein schnelles Erfolgserlebnis verspricht. Zum Anfertigen eines Schuhs habe ich circa 90 Minuten benötigt. Währenddessen echte „High Sneakers” vor allem junge Männer in Röhrenjeans mit Undercut-Frisur und Chin-Strap-Bart schmücken, sind ihre Pendants aus Papier eher eine räumliche Dekoration. Inspiriert zu diesem Motiv wurde ich unter anderem durch einen Besuch in Erfurt. In einer amerikanischen Sportbar hingen lauter kleine, niedliche Turnschuhe aus Textil von den Tresenlichtern - darunter waren auch meine aufgepumpten Schleicher.