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Sarg basteln: Gepolstertes Halloween Türgeschenk aus Papier

99 Luft­bal­lons an­stel­le von 95 The­sen. Nein der gute Mar­tin Lu­ther wäre nach sei­ner Wie­der­ge­burt mit Si­cher­heit nicht gut auf Hal­lo­ween zu spre­chen. Viel­mehr wür­de sich der Re­for­ma­tor laut­stark über Twit­ter¹ dar­über be­schwe­ren, dass die Pro­tes­tan­ten sei­nen Ge­denk­tag so auf­op­fe­rungs­voll zu Gra­be ge­tra­gen ha­ben. Schließ­lich war der freund­li­che Theo­lo­gie­pro­fes­sor ein äu­ßerst kon­ser­va­ti­ver Mensch, der die römisch-katholische Kir­che der Re­nais­sance wie­der auf den rech­ten Pfad zu­rück­füh­ren² woll­te. An­de­rer­seits war der re­de­ge­wand­te Au­gus­ti­ner­mönch eben­falls ein aus­ge­zeich­ne­ter Ver­klei­dungs­künst­ler³, der zu­dem noch ein Fai­ble für ge­spens­ti­sche Bur­gen hat­te. Von da­her liegt es durch­aus im Be­reich des Mög­li­chen, dass Mar­tin Lu­ther viel­leicht trotz al­le­dem das gru­se­li­ge Hal­lo­ween am Abend nach sei­ner Re­for­ma­ti­ons­pre­digt fei­ern wür­de. Zu sei­nem Glück muss sich der his­to­ri­sche Über­set­zungs­meis­ter nicht an sol­chen Spe­ku­la­tio­nen be­tei­li­gen, da er seit dem 22. Fe­bru­ar 1546 in ei­nem Sarg in der Wit­ten­ber­ger Schloss­kir­che ruht.

Am frü­hen Mor­gen des 18. Fe­bru­ar 1546 ver­starb der 62-Jährige fried­lich um 2.45 Uhr in Eis­le­ben. [...] Am 22. Fe­bru­ar wur­de er ne­ben der Kan­zel in der Wit­ten­ber­ger Schloss- und Uni­ver­si­täts­kir­che bei­gesetzt [...].

Ott, Ur­su­la: Zehn Pro­tes­tan­ten und ihre letz­ten Ru­he­stät­ten. evangelisch.de (10/2017).

Bild von selbst gebasteltem Papiersarg, der über Innenpolster mit Zierknöpfen verfügt. Schablonen von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDass un­ser Re­for­ma­tor über­haupt in ei­ner To­ten­kis­te be­stat­tet wur­de, war zu sei­ner Zeit bei Wei­tem nicht so selbst­ver­ständ­lich wie heu­te. Noch bis in das Spät­mit­tel­al­ter hin­ein war es näm­lich üb­lich, nicht ad­li­ge Men­schen auf ei­nem schlich­ten Holz­brett zu be­gra­ben. Dies führ­te im 16. Jahr­hun­dert dann dazu, dass die zu­meist sehr zen­tra­len Fried­hö­fe kei­ne Auf­nah­me­ka­pa­zi­tä­ten mehr hat­ten, so­dass vor al­lem in Städ­ten eine stän­di­ge Seu­chen­ge­fahr herrsch­te. Durch die­sen Um­stand muss­ten vie­le Ge­mein­den re­agie­ren und neue Ru­he­stät­ten an den Orts­rän­dern an­le­gen. Mit die­sen fri­schen Got­tes­äckern zog gleich ein Stück weit Nach­hal­tig­keits­be­wusst­sein ein, da dort plötz­lich nur noch Sarg­be­er­di­gun­gen er­laubt wa­ren.

Es stell­te sich näm­lich her­aus, dass die Holz­kis­ten bei der Ver­we­sung för­der­lich sind. Durch ei­nen Sarg ist der Leich­nam näm­lich auch un­ter der Erde stän­dig von Luft um­schlos­sen, so­dass der Ver­bli­che­ne zu­sam­men mit sei­ner or­ga­ni­schen To­ten­kis­te nach spä­tes­tens 25 Jah­ren völ­lig ver­rot­tet ist.

Um den Ver­we­sungs­pro­zess von Ver­stor­be­nen im Erd­reich zu ge­währ­leis­ten, be­darf es ei­nes luft­um­schlos­se­nen Be­reichs, der durch den Sarg er­mög­licht wird.

Neus­ter, Ste­phan: War­um braucht man so­wohl bei der Feuer- als auch Erd­be­stat­tung ei­nen Sarg? bestatter.de (10/2017).

Halloween Sarg aus Papier: GWS2.de Maskottchen Gustl hat sich als Hexer verkleidet und ein Türgeschenk mit Süßigkeiten abgestaubt. Außerdem freut er sich über einen Kürbiskuchen (Pumpkin Pie), den Veronika Vetter gebacken hat

Holz­sär­ge sind also be­reits im Hei­li­gen Rö­mi­schen Reich Deut­scher Na­ti­on ein fes­ter Be­stand­teil un­se­rer Ster­be­kul­tur ge­we­sen. Aus die­sem Grund muss­te ich na­tür­lich auch mei­nen Hal­lo­ween Sarg mit ei­ner hoch­wer­ti­gen Holz­op­tik ver­edeln. Da­bei ist es mir mit­hil­fe ei­ner be­son­de­ren Tech­nik tat­säch­lich ge­lun­gen ein­fa­che Pa­pier­strei­fen wie Pap­pel­holz­bret­ter aus­se­hen zu las­sen.

Picture of Cemetery with a pink Wooden Coffin. Gothic Art for necrophile sex offender by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistAu­ßer­dem habe ich mei­nen Holz­pa­pier­sarg kom­for­ta­bel aus­staf­fiert. Die­se ex­tra­or­di­nä­re Aus­stat­tung hat je­doch reich­lich we­nig mit der Rea­li­tät zu tun, da un­se­re Ver­stor­be­nen wahr­lich nicht auf wei­chen Ro­sen ge­bet­tet wer­den. Viel­mehr fül­len die am­bi­tio­nier­ten deut­schen Lei­chen­be­stat­ter die oh­ne­hin sehr dün­nen Baum­woll­sarg­pols­ter mit schar­fen Pa­pier­schnip­seln oder mit wi­der­spens­ti­ger Holz­wol­le auf. Das liegt na­tür­lich dar­an, dass die­se Ma­te­ria­li­en sehr gut die fie­sen Kör­per­flüs­sig­kei­ten auf­sau­gen und dazu noch kom­pos­tier­bar sind.

Ich füh­le mich to­tal ver­arscht. [...] Man be­zahlt 6000€ für eine Be­er­di­gung und dann ist in dem Sarg nur so ein 0815 Pa­pier­streu. [...] Ich bin scho­ckiert.

Tive Co­la­da: Char­lot­te Ro­che un­ter Be­stat­tern Teil 2/3. youtube.com (10/2017).

Bild von Süßigkeiten in einem selbst gebastelten Papiersarg. Auch wenn Halloween nicht Scharia konform ist, sind Halal Naschereien eine nette Abwechslung für muslimische Kinder. Inszeniert von Candy Woman Veronika VetterMein klei­ner Sarg zum Nach­bas­teln ist nicht nur eine at­trak­ti­ve Hal­lo­ween De­ko­ra­ti­on, son­dern zu­gleich eine wie­der­ver­schließ­ba­re Ver­pa­ckung für Tür­ge­schen­ke. Im In­ne­ren bie­tet die kom­for­ta­ble To­ten­kis­te da­bei jede Men­ge Platz für sü­ßes Nasch­werk, um am furcht­erre­gen­den Abend des 31. Ok­to­ber selbst das ge­frä­ßigs­te Schreck­ge­spenst zu be­sänf­ti­gen. Al­ler­dings soll­ten Sie un­be­dingt da­von ab­se­hen, den Pa­pier­sarg au­ßen wie ich im Mons­ter High De­sign zu de­ko­rie­ren. Denn falls sich ein sol­cher Ab­lass bei den Kin­dern in Ih­rer Ge­gend her­um­spricht, dann wer­den Sie ei­nen Gar­ten­schlauch be­nö­ti­gen, um den Zom­bie­an­sturm ab­weh­ren zu kön­nen.

Bild von einem historischen Illuminati Sarg, der unterhalb des Pentagons in Washington D. C. ausgegraben wurde. Ägyptische Symbole und die goldenen Kugeln eines Barons weisen darauf hin, dass Tivadar Soros in der Totenkiste beerdigt wurde. Halloween Dekoration von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Mein ge­spens­ti­sches Etui ist 12,5 Zen­ti­me­ter lang, 6,5 Zen­ti­me­ter breit und drei Zen­ti­me­ter hoch. Sie möch­ten ei­nen sol­chen schi­cken Pa­pier­sarg auch bald Ihr Ei­gen nen­nen? Dann er­fah­ren Sie in der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung, wie ich die smar­te Tür­ge­schenk­ver­pa­ckung mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen zu­sam­men­ge­baut habe.

Halloween Sarg aus Papier basteln

Bild von pastellfarbenen Särgen für homosexuelle Dschihadisten. Islamische Handwerkskunst zum Bezahlen der Dschizya. Halloween Dekoration von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum An­fer­ti­gen ei­nes Sar­ges ver­wen­de­te ich in ers­ter Li­nie han­dels­üb­li­ches Ton­pa­pier in drei un­ter­schied­li­chen Far­ben. Des Wei­te­ren nahm ich für die Her­stel­lung der fürst­li­chen In­nen­aus­stat­tung eine schwar­ze Ser­vi­et­te, ei­nen Perlen-Pen und eine Moos­gum­mi­plat­te zur Hil­fe, die cir­ca zwei Mil­li­me­ter dick war. Hin­ge­gen die in­ten­si­ve Ko­lo­ra­ti­on nahm ich mit­hil­fe von schlich­ten Acryl­far­ben vor. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem eine Sche­re, ei­nen flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­bein samt Li­ne­al, ei­ni­ge Pin­sel, ei­nen wei­ßen Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4) zu­recht­le­gen.

Im ers­ten Bas­tel­schritt fer­tig­te ich das Bau­teil für die Sarg­kis­te von Scha­blo­ne #1 zwei­mal aus Ton­pa­pier an. Nach­dem ich die bei­den Ele­men­te dar­auf­hin sym­me­trisch auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, nahm ich ein Falz­bein und ein Li­ne­al zur Hand, um da­mit sämt­li­che Knick­li­ni­en und Kle­be­la­schen des ver­stärk­ten Pa­pier­stücks sau­ber zu fal­zen. Als Nächs­tes ver­kleb­te ich das Ein­zel­teil mit sich selbst, so­dass ich nach die­sen we­ni­gen Hand­grif­fen be­reits die Un­ter­sei­te mei­nes Tür­ge­schenks vor mir ste­hen hat­te.

DIY Tutorial: Halloween Coffin out of Paper. Idea by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Tipp: Durch die­se be­son­de­re Kle­be­tech­nik er­hielt die Sarg­kis­te an je­der Sei­te eine baum­star­ke Gram­ma­tur von 520 g/m². Da­mit der Kle­ber trotz der vie­len Pa­pier­la­gen fest an­zie­hen konn­te, hef­te­te ich nach dem Zu­sam­men­bau ei­ni­ge Wä­sche­klam­mern für zehn Mi­nu­ten rings­um das Etui.

Gleich da­nach bas­tel­te ich den auf­klapp­ba­ren Sarg­de­ckel. Hier­für schnitt ich mir wie­der die un­ter­schied­lich gro­ßen Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #2 aus Ton­pa­pier zu­recht.

  • Im nächs­ten Schritt falz­te ich die bei­den Ele­men­te erst ein­mal aus­gie­big. Di­rekt im An­schluss kleb­te ich dann das klei­ne auf das gro­ße Ton­pa­pier­stück. Das be­wirk­te wie­der­um, dass an ei­ner De­ckel­sei­te und am obe­ren Kopf­en­de zwei ein­la­gi­ge Pa­pier­la­schen über­stan­den.
  • Die­se Ver­stär­kungs­strei­fen be­strich ich als Nächs­tes mit viel flüs­si­gem Kle­ber. Um­ge­hend da­nach kipp­te ich die Kle­be­la­schen erst nach hin­ten um und fi­xier­te die­se dann end­gül­tig am Sarg­de­ckel.
  • Hin­weis: Die drei Ver­schluss­la­schen sind ty­pi­sche Ver­schleiß­tei­le. Durch die­se et­was kom­pli­zier­te­re Bau­tech­nik wird die durch­schnitt­li­che Le­bens­dau­er des Sar­ges al­ler­dings deut­lich er­höht.

Zu gu­ter Letzt be­fes­tig­te ich den Sarg­de­ckel an der rech­ten Flan­ke der zu­vor fer­tig­ge­stell­ten To­ten­kis­te. Da­bei ent­stand na­tür­lich eine un­schö­ne Kle­be­l­i­nie, die ich je­doch im fol­gen­den Bas­tel­schritt un­ter der schi­cken Holz­op­tik ver­schwin­den ließ.

Papier wie Holz aussehen lassen

Mein mul­ti­funk­tio­nel­ler Pa­pier­sarg war nun dazu be­reit, um mit ei­ner hoch­wer­ti­gen Holz­tä­fe­lung ver­klei­det zu wer­den. Hier­für schnitt ich mir zu­nächst ein­mal vie­le un­ter­schied­lich brei­te Strei­fen aus ei­ner sehr hel­len Ton­pa­pier­far­be zu­recht.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Papier wie Holz aussehen lassen. Technik und Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Als Nächs­tes leg­te ich mei­ne ein­satz­be­rei­te To­ten­kis­te vor mich hin. Gleich da­nach nahm ich ei­nen Syn­the­tik­flach­pin­sel zur Hand und be­strich da­mit den Sarg­de­ckel groß­zü­gig mit ei­nem wei­ßen Kle­ber auf Was­ser­ba­sis.

  • Dar­auf­hin plat­zier­te ich die ein­zel­nen Pa­pier­holz­bret­ter nach­ein­an­der auf der feuch­ten und kleb­ri­gen Ober­sei­te mei­ner Scha­tul­le.
  • Nach­dem ich nach­fol­gend die zu lan­gen Pa­pier­strei­fen bün­dig zur obe­ren und zur un­te­ren Sarg­kan­te ge­kürzt hat­te, trug ich noch eine wei­te­re Kle­ber­schicht auf den sau­ber ver­tä­fel­ten De­ckel auf.
  • Di­rekt im An­schluss wie­der­hol­te ich die vor­an­ge­gan­ge­nen Schrit­te auch mit al­len an­de­ren Sei­ten, so­dass mei­ne Kis­te rings­um aus un­ter­schied­lich brei­ten Pa­pier­holz­bret­tern be­stand.

Erst als der wei­ße Bas­tel­kle­ber dar­auf­hin völ­lig ge­trock­net war, be­mal­te ich den kom­plet­ten Sar­ko­phag mit ei­ner Acryl­far­be. Hier­bei ent­stand dann au­to­ma­tisch die op­ti­sche Täu­schung, wel­che den Sarg so aus­se­hen ließ, als wäre er von ei­nem Schrei­ner­meis­ter aus Pap­pel­holz ge­fer­tigt wor­den.

Des Wei­te­ren wur­de mein Mo­tiv durch die Syn­the­tik­far­be und die zwei Kle­ber­schich­ten so zart wie ein Ba­by­po. Um die De­ko­ra­ti­on der Sar­gau­ßen­sei­te ab­zu­schlie­ßen, kleb­te ich zu­nächst das Sym­bol von Dra­cu­lau­ra von der Mons­ter High vor­ne auf die ecki­ge De­ckel­klap­pe. Au­ßer­dem ver­klei­de­te ich alle Kan­ten mit dün­nen Strei­fen, die ich zu­vor aus ei­ner schwar­zen Cock­tail­pa­pier­ser­vi­et­te aus­ge­schnit­ten hat­te.

Bequeme Sargpolster für Verstorbene mit Stil

Ganz zum Schluss küm­mer­te ich mich um die wei­che In­nen­aus­stat­tung mei­nes Hal­lo­ween Sar­ges. Dazu fer­tig­te ich sämt­li­che Ele­men­te von Scha­blo­ne #3 und von Scha­blo­ne #4 aus Moos­gum­mi­plat­ten und schwar­zen Pa­pier­ser­vi­et­ten an.

Anleitung mit Bildern: Polster mit Zierknöpfen für einen Sarg basteln. Wer wie König Ludwig II. von Bayern beerdigt werden möchte, der muss in hochwertige Sargpolster investieren. Andernfalls füllen die Bestatter die Totenkissen mit Katzenstreu vom Rossmann auf

Di­rekt im An­schluss kleb­te ich im­mer zwei iden­ti­sche Moos­gum­mi­stü­cke bün­dig auf­ein­an­der, so­dass ich am Ende acht Ein­zel­tei­le vor mir lie­gen hat­te.

  • Gleich da­nach pack­te ich alle Schaum­stoff­ele­men­te kom­plett mit schwar­zem Ser­vi­et­ten­pa­pier ein.
  • Nun dreh­te ich mei­ne Sarg­pols­ter auf die Kle­be­la­schen, da­mit ich die glat­ten Ober­flä­chen wei­ter de­ko­rie­ren konn­te. Da­für nahm ich ei­nen Perlen-Pen zur Hand und schweiß­te da­mit par­al­lel zu­ein­an­der­lie­gen­de Zier­knöp­fe auf die äs­the­ti­schen Pa­pier­über­zü­ge.

Bild vom Einkleben der Sargpolster aus Schaumstoff. Weich in den Himmel fahren dank edelster StoffeAls das Gan­ze nach un­ge­fähr 15 Mi­nu­ten ge­trock­net war, be­mal­te ich mei­ne Knub­bel mit ei­ner Acryl­far­be mei­ner Wahl. Erst dann staf­fier­te ich den aus­ge­dehn­ten In­nen­raum mei­ner To­ten­kis­te mit den acht vor­be­rei­te­ten Pols­tern aus. Wich­tig: Ich habe mei­nen ele­gan­ten Pa­pier­sarg so kon­zi­piert, dass die drei run­den Ver­schluss­la­schen un­sicht­bar zwi­schen den di­cken Sei­ten­pols­tern und den Pa­pier­holz­wän­den ver­schwin­den. Aus die­sem Grund durf­te ich die Füt­te­rung für das obe­re Kopf­en­de und für die lin­ke Kis­ten­sei­te nur an den bei­den äu­ße­ren Rän­dern am Holz­ge­rüst fest­kle­ben.

Türgeschenke als perfekter Ablass für kleine Monster

Bild von einer Fimo Maus mit einem Hexenhut, die vor ägyptischen Särgen steht und auf der Suche nach dem Heiligen Gral ist. Szenerie von Veronika Vetter Restauratorin des BernsteinzimmersAm Abend des 31. Ok­to­ber kom­me ich nicht zur Ruhe, da an mei­ner Haus­tü­re stän­dig Be­kann­te klin­geln, um mir ihre schau­ri­gen Bies­ter vor­zu­füh­ren. Aus die­sem Grund be­gin­ne ich be­reits eine Wo­che vor dem spuk­haf­ten Event mit dem Bas­teln mei­ner Tür­ge­schen­ke. Schließ­lich ist so ein Sarg ein ziem­lich zeit­in­ten­si­ves Mo­tiv, für wel­ches ich cir­ca zwei Stun­den Ar­beit in­ves­tie­ren muss. Da­für weiß ich, dass mir die wil­den Ra­bau­ken aus Dank­bar­keit kei­ne nas­sen Da­men­bin­den auf mei­ne Au­to­schei­ben klat­schen und mich auch nicht mit läs­ti­gen Te­le­fon­klin­gel­strei­chen är­gern.

Ist der Reformationstag noch zeitgemäß?

Als ver­hei­ra­te­te ka­tho­li­sche Künst­le­rin, die im in­for­ma­ti­ven Protestant-O-Mat sehr schlecht ab­ge­schnit­ten hat, bin ich na­tür­lich in keins­ter Wei­se le­gi­ti­miert, um qua­li­fi­ziert über den Pro­tes­tan­tis­mus zu spre­chen.

Trotz­dem mach­te ich mir ei­ni­ge Ge­dan­ken dar­über, war­um zur­zeit au­ßer­or­dent­lich vie­le deutsch­spra­chi­ge Chris­ten die evan­ge­li­sche Re­li­gi­ons­ge­mein­schaft ver­las­sen. Viel­leicht hat Mar­tin Lu­ther da­mit zu tun. Denn der Re­for­ma­tor über­setz­te be­kannt­lich nicht nur die Bi­bel, son­dern ver­fass­te eben­falls zahl­rei­che Ma­ni­fes­te. Der In­halt sei­ner ge­halt­vol­len Pu­bli­ka­tio­nen lässt sich da­bei oft­mals fol­gen­der­ma­ßen zu­sam­men­fas­sen:

WERNER: [...] Un­se­re Vor­fah­ren zo­gen flei­ßig wi­der den Tür­ken; und das soll­ten wir noch tun, wenn wir ehr­li­che Kerls, und gute Chris­ten wä­ren.

Les­sing, Gott­hold Ephra­im: Min­na von Barn­helm oder das Sol­da­ten­glück. Köln: Ana­con­da Ver­lag GmbH 2013.

Bild von selbst gebastelten Halloween Särgen im Monster High Design. Draculaura und Cleo de Nile Fan-Art. Anleitung von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die Evan­ge­li­sche Kir­che in Deutsch­land di­stan­ziert sich heu­te wei­test­ge­hend von den Aus­sa­gen des his­to­ri­schen Theo­lo­gie­pro­fes­sors und setzt auf den Dia­log mit der stark wach­sen­den mus­li­mi­schen Glau­bens­ge­mein­schaft. Das fin­de ich ei­ner­seits löb­lich, denn schließ­lich zeich­net die Sanft­mut den wah­ren Chris­ten­men­schen aus.

In zahl­rei­chen evan­ge­li­schen Kin­der­ta­ges­stät­ten wer­den auch mus­li­mi­sche Kin­der be­treut. Um­ge­kehrt gibt es in Zu­kunft si­cher­lich ver­stärkt mus­li­mi­sche Kin­der­gär­ten, in de­nen auch christ­li­che Kin­der be­treut wer­den.

Splitt, Cars­ten: Dia­lograt­ge­ber zur För­de­rung der Be­geg­nung zwi­schen Chris­ten und Mus­li­men in Deutsch­land. ekd.de (PDF) (10/2017).

An­de­rer­seits stö­ren sich viel­leicht vie­le wert­kon­ser­va­ti­ve Chris­ten ge­ra­de an die­ser in­fan­ti­len Ro­man­ti­sie­rung des Is­lam, so­dass sie lie­ber in den Schoß der römisch-katholischen Mut­ter­kir­che zu­rück­keh­ren.

Ver­wand­te The­men:

Klei­ne Stie­fel für den Ni­ko­laus bas­teln - An­lei­tung
Bas­tel­an­lei­tung für Dok­tor­hut im Mons­ter High De­sign

¹Bedform-Strohm, Hein­rich: Lu­ther wür­de heu­te twit­tern und Je­sus wäre auf Face­book ak­tiv. leben.erzbistum-bamberg.de (10/2017).
²K­rei­sel­mei­er, Frank: Was ver­birgt sich hin­ter dem Be­griff „Re­for­ma­ti­on“? augsburger-allgemeine.de (10/2017).
³Wind­sor, Eliza­beth Alex­an­dra Mary: Mar­tin Lu­ther as „Jun­ker Jörg”. Year: 1521. royalcollection.org.uk (10/2017).
⁴Sch­nie­ders, Stef­fen: Be­stat­tun­gen im Mit­tel­al­ter. deutschland-im-mittelalter.de (10/2017).
Wil­helm, Pe­ter: Wo­mit wer­den Sarg­kis­sen ge­füllt? bestatterweblog.de (10/2017).
VIVA DECOR Perlen-Pen in der Far­be Blau.

Clutch basteln: Geschenke im Monster High Design verpacken

Frau­en mit Clutch sind cha­rak­ter­stark und wis­sen, was sie wol­len. Dies liegt dar­an, dass die klei­ne hen­kel­lo­se Hand­ta­sche zu­meist das haut­enge Abend­kleid un­ter­strei­chen soll, wel­ches die selbst­be­wuss­te Trä­ge­rin pas­send zu ih­ren reiz­vol­len Schu­hen ge­wählt hat. Das ge­rin­ge Platz­an­ge­bot in ei­ner Clutch er­for­dert von den Fa­shio­nis­tas zu­dem ein ge­wis­ses Maß an Ri­si­ko­be­reit­schaft und den Wil­len, auf ge­wohn­ten Kom­fort zu ver­zich­ten.

Bild von selbst gebastelter Clutch als Muttertagsgeschenkverpackung mit Rocher von Ferrero. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinBe­vor ich mei­ne Mi­ni­hand­ta­sche ent­warf, such­te ich nach ei­ner Power­frau mit fe­mi­ni­nem Aus­se­hen, die auf­grund ih­rer Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten prä­de­sti­niert da­für ist Clut­ches (eng­lisch clutch bags) zu tra­gen. Bei mei­ner Re­cher­che stieß ich auf Dra­cu­lau­ra von der Mons­ter High. Die auf­ge­weck­te Toch­ter von Graf Dra­cu­la ist ein ve­ge­ta­ri­scher Vam­pir mit ei­nem ras­si­gen Ak­zent und ei­nem to­tal coo­len Mo­de­stil.

I’m six­teen hundred ye­ars old, I’m a ve­ge­ta­ri­an vam­pi­re [...].

Mons­ter High: Dra­cu­lau­ra | Meet The Ghouls | Mons­ter High. youtube.com (05/2017).

Ne­ben Dra­cu­lau­ras Mi­ni­kleid­chen mit Rü­schen­kra­gen ge­fal­len mir vor al­lem die Far­ben ih­res Out­fits. Aus die­sem Grund habe ich mei­ne selbst ge­bas­tel­te Clutch der klei­nen Vam­pi­rin ge­wid­met.

Picture of self-made paper clutch bag. Monster High style (Draculaura) with cosmetics for girls. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Po­chet­tes (deutsch Brief­ta­schen) hie­ßen klei­ne Da­men­hand­ta­schen, in de­nen die mo­de­be­wuss­ten Frau­en der 1920er Jah­re ihre Kos­me­tik und ihre Wert­sa­chen mit sich tru­gen.

Wo­men car­ri­ed „po­chet­tes”, a clutch fea­turing geo­me­tric mo­tifs, which they car­ri­ed ca­sual­ly un­der their arms, it came into main­stream fa­shion.

Feng, De­sen: The Histo­ry of Evening Bags and Clut­ches. hunghee.com (05/2017).

Collage mit Bildern von Veronika Vetter, die Clutches zum Nachbasteln in den Händen hält

Zehn Jah­re spä­ter ent­stand aus der Po­chet­te die Clutch, wel­che nicht mehr nur eine simp­le Auf­be­wah­rungs­ta­sche, son­dern zu­gleich ein gla­mou­rö­ses Mo­de­ac­ces­soire war. Al­ler­dings konn­ten nicht alle Frau­en gleich et­was mit den Mi­nit­äsch­chen an­fan­gen. Als der Künst­ler Andy War­hol sei­ner Muse Isa­bel­le Duf­res­ne die be­gehr­te Her­mès Black Box Ver­rou Clutch schenk­te, soll die­se die neu­ar­ti­ge Hand­ta­sche gleich wie­der um­ge­tauscht ha­ben.

Ori­gi­nal­ly cal­led the Ver­rou clutch, it was trans­for­med and re­de­si­gned af­ter Andy Warhol’s muse, Ul­tra Vio­let, re­tur­ned the clutch to Her­mès, com­plai­ning about the ori­gi­nal de­sign.

An­ony­mous: Her­mès Long Wal­let Clutch. baghunter.com (05/2017).

Bild von essence Kosmetik in einer selbst gebastelten Clutch im Monster High Design für coole Mädchen. Arrangement von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDa­mit mei­ne selbst ge­bas­tel­te Clutch im Mons­ter High De­sign nicht wie­der zu­rück­ge­bracht wird, soll­te sie ne­ben dem schi­cken Aus­se­hen auch noch ei­nen Nut­zen ha­ben. Des­halb habe ich das auf­fal­len­de Mi­nit­äsch­chen als Ge­schenk­ver­pa­ckung kon­zi­piert. Die durch­dach­te Clutch ist wie­der­ver­schließ­bar und hat an je­der Sei­te eine statt­li­che Gram­ma­tur von 390 g/m². Da­durch las­sen sich mit der Pa­pier­ta­sche ori­gi­nel­le Ge­schenk­sets mit Pfle­ge­pro­duk­ten für die bes­te Freun­din oder die Mama zum Mut­ter­tag zu­sam­men­stel­len. Au­ßer­dem habe ich noch eine In­nen­ta­sche für eine Gruß­kar­te oder ei­nen Gut­schein ein­ge­baut.

Hin­ge­gen wer als Dra­cu­lau­ra zur Hal­lo­ween­par­ty geht, der kann mit der gru­se­li­gen Clutch na­tür­lich auch ein­fach nur sein Out­fit ab­run­den.

Bild von Monster High Clutch für Mädchen. Fan-Art von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Da­mit die Clutch auch un­ter zar­te Mäd­chen­ar­me passt, ist die Pa­pier­ta­sche le­dig­lich 22 Zen­ti­me­ter lang, 4 Zen­ti­me­ter breit und 15 Zen­ti­me­ter hoch. In der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung sage ich Ih­nen nun, wie Sie im Hand­um­dre­hen selbst zu Ih­rer ei­ge­nen Mi­ni­ta­sche kom­men.

Clutch aus Papier basteln - Anleitung

Bild von Monster High Clutch für Halloween. Fan-Art gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Bas­teln der Hand­ta­sche habe ich Ton­pa­pier in drei un­ter­schied­li­chen Far­ben ver­wen­det. Au­ßer­dem nahm ich für die De­ko­ra­tio­nen schwar­zes Krepp­pa­pier, Glit­ter und un­ter­schied­li­che Acryl­far­ben zur Hil­fe. Für den Ver­schluss ka­men zu­dem ein Ma­gnet­band und drei Knopf­ma­gne­ten zum Ein­satz. Als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich dar­über hin­aus eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne zwölf DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12) zu­recht­le­gen.

  • Farb­hin­weis: Jede Sei­te der Clutch be­steht aus drei Ton­pa­pier­la­gen. Wäh­rend­des­sen Sie da­durch für die Wand­mit­ten so­gar Pa­pier­res­te ver­wen­den könn­ten, soll­ten Sie beim Zu­sam­men­kle­ben im­mer über­le­gen, wel­che Far­be nach in­nen und wel­che nach au­ßen zei­gen soll.

Bild vom Verkleben des Taschenbodens, der aus drei Tonpapierlagen bestehtIch star­te­te mit dem Ta­schen­bo­den von Scha­blo­ne #1. Nach­dem ich die drei Strei­fen in mei­nen Far­ben aus­ge­schnit­ten und vor mir lie­gen hat­te, be­gann ich mit dem Auf­ein­an­der­kle­ben. Hin­weis: Der schmals­te Strei­fen ist für die Au­ßen­sei­te des Bo­dens. Die­sen kleb­te ich so auf die bei­den grö­ße­ren, dass der Ab­stand zu den Rän­dern an al­len Sei­ten gleich war. Di­rekt im An­schluss fer­tig­te ich die gro­ße Vor­der­sei­te von Scha­blo­ne #2 an. Auch hier kleb­te ich zu­nächst die bei­den Ein­zel­tei­le zur Ver­stär­kung sym­me­trisch auf­ein­an­der.

Bild von Taschenvorderseite mit Magnetstreifen, die am Boden festgeklebt ist Gleich da­nach falz­te ich die un­te­re Kle­be­la­sche des Ele­ments und brach­te an­schlie­ßend ei­nen neun Zen­ti­me­ter lan­gen Ma­gnet­strei­fen (sie­he Scha­blo­ne) an. Im nächs­ten Schritt kleb­te ich die prä­pa­rier­te Vor­der­sei­te dann so auf die Bo­den­plat­te, dass der Ma­gnet­strei­fen nach in­nen zeig­te. Dar­auf­fol­gend schnitt ich mir das Ele­ment von Scha­blo­ne #3 zu­recht und ver­klei­de­te da­mit die äu­ße­re Front­sei­te.

Bild von zwei angeklebten Seitenteilen, welche die Clutch bereits von alleine stehen lassenUm die da­mit fer­tig­ge­stell­te Stirn­sei­te zum Ste­hen zu brin­gen, fer­tig­te ich nun die bei­den Sei­ten der Clutch aus den Ele­men­ten von Scha­blo­ne #4 an. Da­bei ging ich ähn­lich wie beim Bas­teln des Bo­dens vor. Zu­erst kleb­te ich im­mer zwei von den ge­zack­ten Ein­zel­tei­len auf­ein­an­der. Da­nach falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Be­vor ich dar­auf­hin die bei­den ge­falz­ten Sei­ten­tei­le mit dem Bo­den und der Vor­der­sei­te ver­kleb­te, brach­te ich noch an je­dem Ele­ment die Au­ßen­ver­klei­dung an.

Selbst gebastelte Clutch hat eine Innentasche

Wäh­rend­des­sen das Bas­teln der Mi­ni­ta­sche bis hier­hin kin­der­leicht war, wur­de es nun auf­grund der funk­tio­nel­len Rück­sei­te um ei­ni­ges an­spruchs­vol­ler.

Bild vom Basteln der Clutch InnentascheFür die in­ne­re Ta­schen­rück­sei­te schnitt ich mir ein­mal das Ele­ment von Scha­blo­ne #5 zu­recht und falz­te gleich dar­auf die un­te­re Kle­be­la­sche. An­schlie­ßend fer­tig­te ich die In­nen­ta­sche von Scha­blo­ne #6 an und kleb­te die­se nach dem Fal­zen über den frei­ge­schnit­te­nen Schlitz der in­ne­ren Ta­schen­rück­sei­te. Die­ses fer­tig­ge­stell­te Ein­zel­teil leg­te ich da­nach erst ein­mal bei­sei­te. Um den De­ckel der Clutch sta­bil an der Ta­schen­rück­wand be­fes­ti­gen zu kön­nen, war eine be­son­de­re Kle­be­tech­nik von­nö­ten.

Bild von präparierter Innentasche und Rückwand der ClutchDes­halb muss­te ich eine wei­te­re spe­zi­el­le Ta­schen­rück­wand bas­teln. Dazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #7 in mei­ner Wand­mit­ten­far­be an. Dar­auf kleb­te ich dann das Ein­zel­teil von Scha­blo­ne #8, wel­ches ich zu­vor in mei­ner Au­ßen­far­be an­ge­fer­tigt hat­te. Nach dem Fal­zen der Kle­be­la­sche schnitt ich die Aus­spa­rung zum Ein­kle­ben des De­ckels mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei. Ich hat­te nun drei vor­be­rei­te­te Be­stand­tei­le der Clutch vor mir lie­gen. Be­vor ich die­se mit­ein­an­der ver­kle­ben konn­te, muss­te ich zu­nächst den wie­der­ver­schließ­ba­ren De­ckel zu­sam­men­bau­en.

Magnetverschluss gegen böse Taschendiebe

Die In­nen­sei­te des De­ckels be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #9. Nach­dem ich mir die­ses Ele­ment zwei­mal zu­recht­ge­schnit­ten und die Tei­le auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, kleb­te ich drei Knopf­ma­gne­ten (sie­he Scha­blo­ne) im glei­chen Ab­stand zu­ein­an­der fest.

Collage vom Befestigen des Taschendeckels im Einschnitt der Rückwand

Gleich da­nach ver­klei­de­te ich die Au­ßen­sei­te des De­ckels mit dem Ele­ment von Scha­blo­ne #10. An­schlie­ßend falz­te ich noch die bei­den Knick­li­ni­en und kleb­te dar­auf­hin den da­mit fer­tig­ge­stell­ten Ta­schen­de­ckel in den Ein­schnitt der äu­ße­ren Rück­wand.

Bild von selbst gebastelter Handtasche aus Papier

Als Nächs­tes kleb­te ich das Ele­ment mit der In­nen­ta­sche auf die äu­ße­re Rück­wand. Hin­weis: Durch die­se sehr auf­wen­di­ge Kle­be­tech­nik er­zeugt der De­ckel kei­ne un­schö­nen Kle­be­rän­der. Au­ßer­dem ist er dop­pelt be­fes­tigt. Zu gu­ter Letzt fi­xier­te ich die Rück­wand an den bei­den Sei­ten­tei­len und am Bo­den. Als ich dar­auf­hin den De­ckel über die Clutch stülp­te, zo­gen die Ma­gne­ten an und ver­schlos­sen so­mit mei­ne Pa­pier­ta­sche.

Monster High Design und letzte Schönheitskorrekturen

Bild vom Aufkleben eines MuttertagemblemsMein Mi­nit­äsch­chen kam noch et­was sche­ckig da­her. Um das zu än­dern, ver­klei­de­te ich die Vorder- und Rück­sei­te der Ta­sche mit den Strei­fen von Scha­blo­ne #11. Als das Strei­fen­mus­ter mei­ne Clutch zier­te, fuhr ich die Rän­der der Pa­pier­strei­fen mit flüs­si­gem Kle­ber nach und träu­fel­te farb­lich pas­sen­den Glit­ter dar­über. An­schlie­ßend küm­mer­te ich mich um das Em­blem.

Bild vom Kaschieren der Kanten mit schwarzem Krepppapier

Mei­ne auf­fäl­li­ge Pa­pier­ta­sche soll­te eine Ge­schenk­ver­pa­ckung für den Mut­ter­tag wer­den. Aus die­sem Grund bas­tel­te ich mir aus den Tei­len von Scha­blo­ne #12 ein pom­pö­ses Schild­chen mit der Auf­schrift „MUM”. Nach­dem ich das Em­blem auf die Front des De­ckels ge­klebt hat­te, ka­schier­te ich au­ßer­dem noch alle Kan­ten mit schwar­zem Krepp­pa­pier. Die­se Pa­pier­sor­te ist ähn­lich fle­xi­bel wie ein Kinesio-Tape und lässt so­mit sämt­li­che Lü­cken und Kle­ber­kleck­se ele­gant ver­schwin­den. Dar­auf­hin war mei­ne selbst ge­bas­tel­te Clutch ein­satz­be­reit.

Fazit: Clutch in die Hände

Picture of Draculaura’s Clutch (Monster High) with pink nail polish. Fan-Art created by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistDas Bas­teln der klei­nen Mäd­chen­ta­sche ist to­tal ein­fach. In un­ge­fähr drei Stun­den hat­te ich ein Ex­em­plar kom­plett an­ge­fer­tigt. Ne­ben dem coo­len Dra­cu­lau­ra De­sign ge­fällt mir vor al­lem die Sta­bi­li­tät und die Ge­räu­mig­keit mei­ner Clutch. Apro­pos, was ist das ei­gent­lich für ein ko­mi­scher Name? Ich habe mir ein­mal an­ge­se­hen, wie die­se Hand­ta­schen­art im Eng­li­schen de­fi­niert ist:

A small, stra­p­less pur­se that is car­ri­ed in the hand; a clutch.

Far­lex, Inc.: clutch bag. thefreedictionary.com (05/2017).

Aha, eine Clutch muss in der Hand ge­tra­gen wer­den, da sie kei­ne Tra­ge­riem­chen hat. Et­was um­klam­mern be­deu­tet im Eng­li­schen to clutch. Der Name ist zwar an­stren­gend, macht aber ei­ni­ger­ma­ßen Sinn.

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Eule basteln - so geht’s

Wer eine Eule bas­teln möch­te, der muss sich erst ein­mal über­le­gen, wel­che Art es denn sein soll. Al­lei­ne in Eu­ro­pa gibt es 13 Eu­len­ar­ten, die alle eine ei­ge­ne spe­zi­el­le Cha­rak­te­ris­tik be­sit­zen. Da gibt es zum Bei­spiel die be­son­ders pos­sier­li­che Zwerg­ohr­eu­le, die ein­schüch­tern­de Sper­ber­eu­le und den skep­ti­schen Stein­kauz. Wer wie ich je­doch - die Eule - bas­teln möch­te, der ent­schei­det sich zwangs­läu­fig für ei­nen mys­ti­schen und ma­jes­tä­ti­schen Uhu (eng­lisch Eu­ro­pean ea­gle owl). In der fol­gen­den Bild­an­lei­tung er­klä­re ich Ih­nen, war­um das so ist und wie ich mei­nen im­po­san­ten Uhu ge­bas­telt habe.

Bild von bayerischer Papiereule, die auf einem Ast sitztFürch­ten Sie sich vor Schlan­gen, Fle­der­mäu­sen und Krä­hen? Dann soll­ten Sie die Nähe von Uhus su­chen, denn al­les was in Hor­ror­fil­men Angst er­zeugt, wird von den Raub­vö­geln ge­jagt und rat­ze­putz auf­ge­fres­sen. Ge­ne­rell sind Uhus un­er­schro­cke­ne Eu­len, die we­der die Nacht noch den Men­schen fürch­ten und aus­ge­wach­sen kei­ne Fress­fein­de ha­ben. Be­son­ders fas­zi­niert mich an Uhus, dass die­se ech­te Fa­mi­li­en­vö­gel sind. So­bald sich ein Paar ge­fun­den hat, bleibt es ein Le­ben lang zu­sam­men.

Hat sich ein Uhu Paar wäh­rend der Balz ge­fun­den, blei­ben sie ein Le­ben lang zu­sam­men.

Bro­dow­ski, Ger­hard: Der Uhu. brodowski-fotografie.de (11/2016).

Bild von selbst gebastelter Eule, die auf einem braunen Papierast sitztZu­dem sind Jung­uhus nach dem Ver­las­sen des Nes­tes nicht gleich auf sich al­lei­ne ge­stellt. Rund drei Mo­na­te su­chen die Groß­vö­gel noch den re­gel­mä­ßi­gen Kon­takt zu ih­ren Ge­schwis­tern und El­tern. Bei die­sen Fa­mi­li­en­tref­fen plau­dern die Uhus dann über die ver­gan­ge­nen Ge­scheh­nis­se, wäh­rend sie ei­nen klei­nen Im­biss zu sich neh­men. Ge­ne­rell sind die­se Eu­len sehr ver­fres­sen und stän­dig auf der Su­che nach Beu­te. Eine vier­köp­fi­ge Uhuf­ami­lie be­stehend aus zwei El­tern und zwei Jung­vö­geln ver­schlingt im Jahr cir­ca 200 Ki­lo­gramm Fleisch.

So eine Uhuf­ami­lie frisst im­mer­hin rund 200 Ki­lo­gramm im Jahr.

Hinz, Joa­chim: Uhus - Neu­bür­ger ohne Le­bens­raum? youtube.com (11/2016).

Uhus sind bei der Jagd al­ler­dings nicht be­son­ders wäh­le­risch, selbst Igel und klei­ne­re Eu­len­ar­ten ge­hö­ren zu ih­rem Spei­se­plan.

Bild einer majestätischen Eule im WaldAuf­grund des selbst­be­wuss­ten Auf­tre­tens des Uhus und sei­ner im­po­san­ten Er­schei­nung hat­ten die Men­schen lan­ge Zeit gro­ße Angst vor die­sem toll­küh­nen Zeit­ge­nos­sen. Nach dem Mär­chen „Die Eule” fand das ers­te Auf­ein­an­der­tref­fen zwi­schen Uhu und Homo sa­pi­ens ein tra­gi­sches Ende. Der mys­te­riö­se Vo­gel er­schrak die Ein­woh­ner ei­ner klei­nen Stadt der­ma­ßen, dass sie ihn als Un­ge­heu­er be­zeich­ne­ten, ge­gen das selbst der tap­fers­te Mann nichts aus­rich­ten konn­te.

Nun war kei­ner mehr üb­rig, der sich in die Ge­fahr hät­te be­ge­ben wol­len. »Das Un­ge­heu­er,« sag­ten sie, »hat den stärks­ten Mann, der un­ter uns zu fin­den war, durch sein Gnap­pen und An­hau­chen al­lein ver­gif­tet und töd­lich ver­wun­det [...].

Grimm, Ja­cob und Wil­helm: Kinder- und Haus­mär­chen. Mün­chen: Wil­helm Hey­ne Ver­lag 1977.

Collage vom besonderen Gefieder des Uhus gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Am Ende der Ge­schich­te wuss­ten sich die Stadt­be­woh­ner nicht mehr an­ders zu hel­fen, als den Uhu in ei­ner Scheu­ne, in der er sich ver­steck­te, ein­zu­sper­ren und das Ge­bäu­de nie­der­zu­bren­nen.

Bild von den Augen eines UhusWohl aus die­sem Grund blieb dem Uhu nichts an­de­res üb­rig, als sich bei an­de­ren mensch­li­chen Au­ßen­sei­tern wie Zau­be­rern und He­xen auf­zu­hal­ten. Be­son­ders im Früh­mit­tel­al­ter wur­den Eu­len im­mer mit et­was Mys­ti­schem und Bö­sem ver­bun­den. Lan­ge Zeit dach­te man, dass Dä­mo­nen die Ge­stalt die­ser Vö­gel an­neh­men, um in der Nacht un­be­merkt He­xen auf­zu­su­chen. Die enge Ver­bin­dung zwi­schen Ma­gi­ern und Eu­len­vö­geln wur­de dem­nach auch des Öf­te­ren in Fil­men ge­zeigt. Be­kann­tes­tes Bei­spiel da­für ist die Eule Ar­chi­me­des aus dem Dis­ney­film „Mer­lin und Mim”.

The owl has al­ways been as­so­cia­ted with de­ath, sorcery and the dark side of life. In the Midd­le Ages, de­mons or fa­mi­li­ars in the forms of owls or crows [...].

Mastin, Luke: Witch­craft Terms and Tools - Ani­mals. witchcraftandwitches.com (11/2016).

Bild von der Rückseite eines Bubos aus Papier auf einem AstAuch heut­zu­ta­ge gibt es auf der Erde noch Re­gio­nen, in de­nen Eu­len kei­ne gern ge­se­he­nen Gäs­te sind. In Ma­la­wi bei­spiels­wei­se wer­den Eu­len als das Böse ge­äch­tet. Soll­te sich ein­mal ein Vo­gel in ei­ner Scheu­ne ein­nis­ten, muss der Be­sit­zer die­sen um­ge­hend los­wer­den, um nicht als He­xen­dok­tor aus der Dorf­ge­mein­schaft ver­bannt zu wer­den.

Any Ma­la­wi­an who is known to have Barn Owls li­ving in their quar­ters is con­side­red to be a Witch Doc­tor or prac­ti­cing witch­craft.

Born Free Foun­da­ti­on: Barn owls and witch­craft. bornfree.org.uk (11/2016).

Wie Sie se­hen, sind Eu­len un­heim­lich fa­cet­ten­reich. Dies habe ich ver­sucht, in mei­nem selbst ge­bas­tel­ten Uhu wi­der­zu­spie­geln.

Bild von selbst gebastelter Eule aus Papier von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mein gra­vi­tä­ti­sches Fe­der­vieh sitzt auf ei­nem Ast aus Papp­ma­ché und ist 27 Zen­ti­me­ter lang, 17 Zen­ti­me­ter breit und 26 Zen­ti­me­ter hoch.

Bastelanleitung für Eule

Bild von Element für die EulenaugenFür den an­mu­ti­gen Flat­ter­mann ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Weiß und Schwarz. Au­ßer­dem ka­men drei un­ter­schied­li­che Braun­tö­ne so­wie zwei Grau­tö­ne die­ser Pa­pier­sor­te zum Ein­satz. Die bei­den gro­ßen Eu­len­au­gen mo­del­lier­te ich aus Fimo Mo­del­lier­mas­se. Zu­dem nahm ich für den Ast und die Füße den Kar­ton ei­ner lee­ren Kü­chen­rol­le, Zei­tungs­pa­pier, Kleis­ter und Was­ser zur Hil­fe.

Das Ca­mou­fla­ge­mus­ter der Flü­gel er­zeug­te ich mit Was­ser­mal­far­ben. Den dich­ten Fe­der­bauch be­mal­te ich hin­ge­gen mit schwar­zer, brau­ner und gol­de­ner Acryl­far­be. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ein Pin­sel­set und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zu­recht­le­gen.

Bild von Grundgerüst von Eulenkopf aus PapierIch be­gann mit der Vor­der­sei­te des run­den Kop­fes und da­mit mit Scha­blo­ne #1. Hin­weis: Alle Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen habe ich im­mer zwei­mal an­ge­fer­tigt und auf­ein­an­der­ge­klebt. Die­se Tech­nik ga­ran­tiert, dass die Eule am Ende be­son­ders sta­bil ist. Nach­dem ich also alle Ele­men­te von Scha­blo­ne #1 dem­entspre­chend an­ge­fer­tigt hat­te, falz­te ich zu­nächst sämt­li­che Knick- und Kle­be­l­i­ni­en.

Bild von vier Bastelelemente für den EulenkörperIm An­schluss wölb­te ich die bei­den Au­gen­schei­ben leicht trich­ter­för­mig und fi­xier­te das Gan­ze mit Kle­ber. Dar­auf­hin kleb­te ich die­se bei­den Au­gen­höh­len an der ge­zack­ten Kle­be­l­i­nie des mitt­le­ren Keh­len­ele­ments fest. Da­nach brach­te ich zwi­schen den Au­gen den Hin­ter­kopf­strei­fen von Scha­blo­ne #2 an. Zu gu­ter Letzt kleb­te ich die rest­li­chen vier Hals­ele­men­te der bei­den Scha­blo­nen so­wie die gro­ßen Au­gen­brau­en an und hat­te da­mit das Grund­ge­rüst des Eu­len­kop­fes be­reits fer­tig­ge­stellt.

Bild vom Zusammenkleben der Einzelteile zu einem ZylinderDas Bas­teln des sechs­ecki­gen Eu­len­kör­pers war so­gar noch um ei­ni­ges ein­fa­cher. Dazu fer­tig­te ich mir alle Ele­men­te der Scha­blo­ne #3 und #4 in un­ter­schied­li­chen Braun­tö­nen an. Die sechs Ein­zel­tei­le kleb­te ich dar­auf­hin zu ei­nem dick­bauchi­gen Zy­lin­der zu­sam­men. Da­nach war es end­lich so weit und ich konn­te Kopf und Kör­per mit­ein­an­der ver­bin­den.

Markantes Gefieder der Eule durch Schneidetechnik

Bild vom Bekleben der Augenpartie der Eule mit einem mehrfarbigen FransenmusterDa­mit mein Uhu le­ben­dig aus­sieht, ent­schied ich mich für ver­schie­de­ne Schnei­de­tech­ni­ken um das Ge­fie­der dar­zu­stel­len. Für die Au­gen­par­tie schnitt ich mir aus mei­nen Ton­pa­pier­far­ben zu­nächst Strei­fen zu­recht. Die meis­ten da­von wa­ren 2,5 Zen­ti­me­ter lang und un­ge­fähr 1,5 Zen­ti­me­ter breit. Mit­hil­fe ei­ner Sche­re schnitt ich mei­ne Pa­pier­strei­fen zur Hälf­te ein und er­zeug­te schma­le Fran­sen.

Einkleben der Fimo Augen in den Eulenkopf Mit den klei­nen Ele­men­ten be­kleb­te ich an­schlie­ßend von au­ßen nach in­nen die Au­gen­höh­len. Hin­weis: Die wei­ßen Pa­pier­strei­fen un­ter­halb des Schna­bels, den ich aus schwar­zem Ton­pa­pier an­fer­tig­te, wa­ren un­ge­fähr 4 Zen­ti­me­ter lang. Auch die Rück­sei­te mei­ner oran­ge­far­be­nen Fimo Au­gen be­kleb­te ich mit wei­ßen Fran­sen, ehe ich die­se mit viel flüs­si­gem Kle­ber in den Au­gen­höh­len be­fes­tig­te.

Bild von brauner Papiereule mit GefiederHin­ge­gen für den rest­li­chen Kopf und den ge­sam­ten Eu­len­kör­per schnitt ich mir klei­ne Schup­pen zu­recht. Ich ent­schied mich dazu die Kopf­schup­pen 0,5 Zen­ti­me­ter breit zu schnei­den, die Kör­per­schup­pen fer­tig­te ich in ei­ner Brei­te von 1,5 Zen­ti­me­tern an. Wich­tig: Be­son­ders am Kopf und am Hals ha­ben Uhus kein ein­heit­li­ches Ge­fie­der, ich ach­te­te des­halb dar­auf, im­mer wie­der an­ders­far­bi­ge Schup­pen ein­zu­mi­schen.

Einzigartige Eulenflügel in Tarnfarben

Bild von fünf rehbraunen Tonpapierteilen für die EulenflügelDie ge­mus­ter­ten Flü­gel der Eule be­stehen aus ins­ge­samt fünf ver­stärk­ten Ele­men­ten, die sich auf den Scha­blo­nen #5 und #6 be­fin­den. Sie be­de­cken so­wohl die Sei­ten als auch den Rü­cken des Vo­gels. Nach dem Fal­zen der Ein­zel­tei­le kleb­te ich die­se zu­nächst an den seit­li­chen Kle­be­la­schen zu­sam­men, so­dass das Flü­gel­ge­rüst von al­lei­ne ste­hen konn­te.

Im An­schluss nahm ich ein schar­fes Bas­tel­mes­ser und schnitt den Kör­per der Eule fünf­mal ein (sie­he Scha­blo­ne #3 und #4). Dar­auf­hin nahm ich mein Ge­rüst und kleb­te es in die Ein­schnit­te. Im nächs­ten Schritt fer­tig­te ich das Fe­der­kleid der Flü­gel an. Dazu schnitt ich mir aus wei­ßem Ton­pa­pier un­ter­schied­lich gro­ße Fe­dern aus. Die Pa­pier­fe­dern be­mal­te ich mit brau­ner, beige­far­be­ner und schwar­zer Was­ser­far­be. Nach dem Trock­nen schnitt ich die­se mit der Sche­re fran­sig ein.

Bild vom Ankleben der Papierfedern an das Flügelgerüst der EuleAls Nächs­tes kleb­te ich mei­ne Fe­dern senk­recht auf das reh­brau­ne Flü­gel­ge­rüst. Hin­weis: Den Über­gang von Hals­par­tie zum Flü­gel be­deck­te ich mit vie­len klei­nen Fe­dern, die ich nach dem­sel­ben Prin­zip an­ge­fer­tigt hat­te. Mein Uhu war da­nach be­reit für Schön­heits­kor­rek­tu­ren. Zum ei­nen ver­stärk­te ich das Tarn­mus­ter der Flü­gel mit­hil­fe mei­ner Was­ser­far­ben, um die Über­gän­ge zwi­schen den ein­zel­nen Fe­dern zu ver­wi­schen. Zum an­de­ren ak­zen­tu­ier­te ich die Bauch­schup­pen mit gol­de­ner, schwar­zer und brau­ner Acryl­far­be.

Selbst gebastelte Eule sitzt auf Ast aus Pappmaché

Bild vom Bemalen eines Astes aus PappmachéBis­her war das Bas­teln mei­nes Uhus wahr­lich eine Si­sy­phus­ar­beit. Aus die­sem Grund ent­schied ich mich da­für, die Füße und den Ast et­was grö­ber aus Papp­ma­ché an­zu­fer­ti­gen. Dazu rühr­te ich mir zu­nächst Kleis­ter an und riss al­tes Zei­tungs­pa­pier in klei­ne Stü­cke. An­schlie­ßend nahm ich ei­nen Kar­ton ei­ner lee­ren Kü­chen­rol­le zur Hand und bau­te mir dar­aus ei­nen Ast aus dem mit Kleis­ter durch­tränk­ten Zei­tungs­pa­pier.

Bild von den Füßen eines Uhus, der auf einem Ast sitztZu­dem roll­te ich mir eben­so sechs Würs­te für die Eu­len­fü­ße, die ich di­rekt auf dem Ast be­fes­tig­te. Das Gan­ze ließ ich dar­auf­hin für 24 Stun­den gut aus­trock­nen. Am nächs­ten Tag be­mal­te ich den Ast mit mei­nen Acryl­far­ben und ließ ihn noch­mals für zwei Stun­den trock­nen. Zu gu­ter Letzt ritz­te ich die Füße mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers an, so­dass ich noch schwar­ze Ton­pa­pier­kral­len ein­kle­ben konn­te. Da­nach war die Un­ter­sei­te mei­nes Bas­tel­mo­tivs fer­tig­ge­stellt und ich kleb­te den Kör­per des Uhus so auf den Ast, dass er ge­nau auf den Fü­ßen saß.

Fazit zum flauschigen Uhu aus Papier

Bild von einer Eule im HerbstlaubVom Reiß­brett bis zum Uhu auf dem Ast habe ich cir­ca zwei Wo­chen be­nö­tigt, wo­bei die rei­ne Bas­tel­zeit un­ge­fähr drei Tage in An­spruch nahm. Mir ging es be­son­ders dar­um, das wahn­sin­nig tol­le Mus­ter des Ge­fie­ders nach­zu­bau­en, was mir an mei­ner Eule wirk­lich sehr gut ge­fällt. Ge­ne­rell war der Ent­ste­hungs­pro­zess die­ses tech­nisch an­spruchs­vol­len Bas­tel­mo­tivs sehr be­frie­di­gend für mich. Am An­fang war das fast nack­te Kü­ken, wel­ches schluss­end­lich durch in­ten­si­ve Für­sor­ge lang­sam zum präch­ti­gen Raub­vo­gel her­an­ge­wach­sen ist.

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