Um eine prägende Halloweendekoration auf die Schnelle zu basteln, müssen Sie keine besonders ausgeprägte kreative Ader haben. Am wichtigsten ist nämlich das Motiv, welches passend zu Halloween am besten Panikzustände oder mindestens Gruselgefühle hervorrufen sollte. Also warum nicht einen Gegenstand basteln, der bei Menschen einen Angstzustand erzeugt, für den es sogar einen psychologischen Fachterminus gibt? Arachnophobia bedeutet Angst vor Spinnen und ist die älteste Phobie der westlichen Welt.
Arachnophobia or the fear of spiders is the oldest and most common phobia in the Western culture.
Olesen, Jacob: Fear of Spiders Phobia – Arachnophobia. fearof.net (10/2016).
War es früher eher das Gift, was den Homo sapiens veranlasste Spinnen zu fürchten, ist es heute vor allem das Aussehen der Krabbler. Zwei gruselige Punktaugen, acht haarige Beinchen und diese beiden sich ständig bewegenden Mundwerkzeuge lassen vor allem das weibliche Geschlecht schreiend davonlaufen. Kein Wunder also, dass neun von zehn der Spinnenphobiker Frauen sind.
Die Spinnenangst ist weit verbreitet. 9 von 10 Spinnen Personen, die unter Angst vor Spinnen leiden, sind Frauen.
Wolf, Doris: Spinnenphobie. lebenshilfe-abc.de (10/2016).
Eine realistische Spinne aus Papier lässt sich außerordentlich gut mithilfe der Quilling-Technik basteln. Passend zu Halloween, welches ein sehr geschichtsträchtiges Fest ist, hat auch das Quilling eine jahrhundertelange Tradition.
Die ältesten Quellen von Quilling führen zu französischen und italienischen Nonnen aus dem 16. Jahrhundert, welche mit dieser Technik Ornamente hergestellt haben [...].
Sascha: Was ist Quilling? - Anleitung für Seerose. gws2.de (10/2016).
Hinzu kommt, dass die einzelnen Figuren der Quilling-Technik kinderleicht anzufertigen sind und nur sehr wenig Bastelmaterial benötigen.
Grässliche Spinne aus Papier basteln
Der Spinnenkörper besteht viermal aus der Quilling-Figur Tight Coil. Hingegen die Mundwerkzeuge und die Beine habe ich zehnmal mithilfe einer leichten Abwandlung der Form Eye (Marquise) angefertigt.
Meine Halloween Spinne ist 17 Zentimeter lang und 15 Zentimeter breit. Sie besteht aus zwei einfachen Quilling-Figuren, die ich in unterschiedlichen Größen gedreht habe.
Zum Basteln der Spinne benötigen Sie nichts weiter als eine Schere, Tonpapier in einer Farbe Ihrer Wahl, etwas flüssigen Kleber, einen Kamm und einen Schaschlikspieß. Bei dem Holzspieß ist es nötig, am oberen Ende eine kleine Aussparung einzuschneiden, in die ein Papierstreifen eingesteckt werden kann. Bevor ich jedoch mit dem Aufdrehen der Figur Tight Coil beginnen konnte, um den Spinnenkörper anzufertigen, musste ich mir erst folgende Streifenlängen aus meinem Tonpapier schneiden:
- Augen: 2x 50 Zentimeter.
- Vorderleib: 1x 250 Zentimeter.
- Hinterleib: 1x 1000 Zentimeter.
Jeder meiner Streifen hat zudem eine Breite von 0,5 Zentimetern.
Nachdem ich mein Papier vorbereitet hatte, steckte ich einen Streifen in meinen Schaschlikspieß und drehte diesen stramm zu einer Schnecke. Das Ende des Papierstreifens klebte ich bündig an der Quilling-Figur fest, danach zog ich den Holzspieß aus dem Papierkreis. Nach diesem Prinzip fertigte ich mir vier unterschiedlich große Tight Coils an.
- Hinweis: Damit der Spinnenkörper die typischen Erhöhungen erhält und das Motiv dadurch noch lebendiger wirkt, habe ich meine vier Papierkreise mit meinen Fingern leicht nach außen gewölbt. Zudem habe ich den inneren Hohlraum mit flüssigem Kleber aufgefüllt, um die Form dauerhaft zu fixieren.
Haarige Spinnenbeine erfordern einen Kamm
Auch für die Spinnenbeine und die Mundwerkzeuge habe ich mir zunächst wieder Papierstreifen zurechtgeschnitten.
- Mundwerkzeuge: 2x 20 Zentimeter.
- Mittlere Beine: 4x 65 Zentimeter.
- Große Beine: 4x 85 Zentimeter.
Auch hier hat jeder meiner Streifen wieder eine Breite von 0,5 Zentimetern.
Als Nächstes nahm ich einen Kamm mit 21 Zacken zur Hand. Zum Anfertigen der zehn Figurabwandlungen von Eye (Marquise) teilte ich zunächst gedanklich die Zacken meines Kamms in Dreierpaare ein. Für die Mundwerkzeuge wickelte ich zunächst den passenden Papierstreifen einmal komplett um die ersten drei Zacken meines Kamms. Anschließend klebte ich meinen Streifen leicht zusammen, sodass ein kleines Lasso entstand.
Darauffolgend wickelte ich das lange Ende des Streifens um die ersten sechs Zacken. Auch dieses Lassostück habe ich mithilfe von flüssigem Kleber fixiert. Zu guter Letzt wiederholte ich die Schritte, indem ich den Papierstreifen bis über den neunten Zacken stülpte. Abschließend klebte ich meine dreigliedrige Quilling-Figur noch rund zusammen und hatte somit mein erstes Mundwerkzeug fertiggestellt.
Zusammenkleben der grusligen Halloweendekoration
Nach derselben Vorgehensweise stellte ich mir auch meine mittleren und langen Spinnenbeine her. Erstere umfassen insgesamt 18 Zacken des Kamms, die langen Beinchen sogar 21 Zacken. Wichtig: Damit die Extremitäten der Halloween Spinne so real wie möglich aussehen, habe ich diese noch in Form gebogen und bis zu zweimal geknickt. Nachdem ich alle 14 Quilling-Figuren angefertigt hatte, konnte ich meine Papierspinne zusammenkleben.
Ich begann mit den vier Tight Coils und baute mir aus den Kreisen einen schauderhaften Spinnenkörper. Als Nächstes brachte ich die beiden Mundwerkzeuge unter den kleinen Augen an. Die Spinnenbeine arrangierte ich so, dass jeweils zwei der vier langen Beine nach oben und nach unten zeigen. Hinweis: Sparen Sie beim Ankleben der filigranen Beine nicht am Kleber und lassen Sie das Motiv nach der Fertigstellung für 15 Minuten gut austrocknen.
Fazit und Dekorationstipps
Meine abscheuliche Spinne ist eine Halloweendekoration, die jeder problemlos nachbasteln kann. Für ein Exemplar habe ich 45 Minuten Bastelzeit benötigt. Sobald die Papierstreifen einmal zurechtgeschnitten sind, bastelt sich die Spinne wie von Geisterhand. Dadurch, dass die Spinnenbeine sehr lang sind, wippen diese sanft hin und her. Dieser Effekt kommt besonders gut zur Geltung, wenn die Spinne vertikal an einem Faden aufgehängt wird.
Übrigens sollten Menschen, die Angst vor Spinnen haben, die Nähe zu Kohlmeisen suchen. Wer im Winter Meisenknödel an ein Fenster hängt, an dem sich generell gerne Spinnen breitmachen, kann in den wärmeren Jahreszeiten beobachten, dass die Kohlmeisen gewohnheitsmäßig von Zeit zu Zeit vorbeifliegen und die ekligen Achtbeiner aus ihren Netzen picken.
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