1974 war das Jahr des deutschen Mannes. Dies hing nicht nur damit zusammen, dass die Fußball-Nationalmannschaft der BRD in München zum zweiten Mal Weltmeister wurde. Auch die Damen trugen zum Glück des starken Geschlechts bei, indem sie ihre verlausten Hippiekleider aus Leinen endgültig ablegten. Stattdessen flanierten die Frauenzimmer selbstbewusst gestylt in femininen Hotpants durch die Innenstädte und hörten dabei die neusten Hits von ABBA im Walkman. Dank Neukanzler Helmut Schmidt, der die staatlichen Investitionen erhöhte und des enormen Lohnzuwachses durch neu abgeschlossene Tarifverträge konnte Mann trotz hoher Arbeitslosenquote sorgenfrei im Sommer an den Balaton fahren. Und wäre das alles nicht schon genug gewesen, brachte Volkswagen auch noch in diesem Jahr den Golf Mk1 heraus, um den die Welt Deutschland bis heute beneidet.
Dass Deutsche schon immer gerne flott unterwegs waren, beweist die Tatsache, dass selbst der kleiner motorisierte Golf Mk1 mit einer sportlichen 1,1-Liter-Maschine und 50 PS verfügbar war. Gasgeben wie Hans-Joachim Stuck hatte 1974 aufgrund der Ölkrise jedoch seinen Preis. Der Liter Benzin kostete seinerzeit nämlich rekordverdächtige 40 Pfennig. Doch auch hier konnte der Golf Mk1 punkten, da er bei 90 km/h lediglich 6,4 Liter pro 100 Kilometer verbrauchte.
So betrug laut Betriebsanleitung der Verbrauch des 37-kW-Motors nach DIN 70030 6,4 l pro 100 km bei 90 km/h [...].
Weinhardt, Dirk: Der Ur-Golf. ur-golf.de (04/2017).
Als Kunstliebhaberin bin ich froh, dass nicht nur Spritzigkeit und Sparsamkeit dazu führten, dass dieses Auto mehr als 6,9 Millionen Mal verkauft wurde.
Der erste Golf kam bestens an. 6,99 Millionen Exemplare verkauften die Wolfsburger von der ersten Generation.
Stratmann, Jens: VW Golf 1 Kaufberatung | Geschichte | Typische Mängel | Schwachstellen. youtube.com (04/2017).
Das zeitlose kantige Design hatte bekanntlich mindestens einen genauso großen Anteil am Verkaufserfolg. In Deutschland verehrte man allerdings schon immer das Runde. Bei der jahrhundertelangen Liebe zu Ostereiern, Bällen und Rubensfrauen war es deshalb auch kein Wunder, dass der wohlgeformte VW Käfer hierzulande 30 Jahre lang als Nonplusultra galt. Um also ein relativ eckiges Auto mit einer massiven und breiten C-Säule zu entwerfen, war seinerzeit ein Italiener vonnöten. Aus diesem Grund engagierte Volkswagen 1971 den Industriedesigner Giorgetto Giugiaro.
Designed as a front-engined, front-wheel drive replacement for the Beetle, the Golf’s crisp lines were penned by famed designer Giorgetto Giugiaro.
Taylor, James: History of the Volkswagen Golf - picture special. autocar.co.uk (04/2017).
Der findige Künstler hatte sich bereits bei italienischen Automobilkonzernen einen Namen gemacht und ist unter anderem für das schnittige Design des legendären Fiat 850 Spider verantwortlich. Während der bedauernswerte Giorgetto bei schlechtem Wetter in Niedersachsen saß und an der Hülle des Golf Mk1 arbeitete, soll ihm 1972 Ferdinand Piëch als Praktikant assistiert haben. Der Neffe von Ferry Porsche mochte es typisch deutsch - also rund. Er prophezeite, dass der Golf Mk1 mit diesem Aussehen ein Flop werden würde.
A summer intern named Ferdinand Piech spends two months learning about design from thirty-four-year-old Giugiaro. Piech predicts the Golf will be a failure.
Cumberford, Robert: Giorgetto Giugiaro History. automobilemag.com (04/2017).
Der gelernte Kfz-Mechaniker und damalige Vorstandsvorsitzende Rudolf Leiding vertraute allerdings seinem italienischen Stareinkauf und wurde nicht enttäuscht. Der Golf Mk1 war selbst in Nordamerika ein Renner. Bekanntlich hatten unsere transatlantischen Freunde bereits in den 1970er Jahren so ihre Probleme mit den Golfstaaten. Sie nannten das deutsche Auto allerdings nur wegen der Form Hase (englisch rabbit) und nicht um ihre Animosität gegen die OAPEC zum Ausdruck zu bringen.
Launched in 1975 the US, the Rabbit (as it was known over there) was fast becoming a force to be reckoned with, and was really the only car capable of bringing the fight to the influx of new Japanese compact cars [...].
Anonymous: History Of The MK1 Golf (Typ17). vwheritage.com (04/2017).
Mehr als 40 Jahre nach dem Verkaufsstart besiedelt der erste Golf immer noch die Straßen unseres Planeten. Es ist angesichts dieses Qualitätsbeweises deshalb nicht verwunderlich, dass auf viele Fahranfänger nach dem Bestehen des Führerscheins ein Nachfolgemodell des Mk1 in der Einfahrt wartet. Falls Sie Ihrem Schützling zum 18. Geburtstag nicht nur den nackten Zündschlüssel überreichen wollen, habe ich die perfekte Geschenkverpackung für Sie entworfen. Mein Auto aus Papier bietet nämlich nicht nur genug Platz für Fahrzeugschein, Schlüssel und Benzingeld, sondern ist garantiert auch das Highlight auf dem Geschenktisch.

Meine künstlerische Interpretation des VW Golf Mk1 ist 20,5 Zentimeter lang, 10 Zentimeter breit und 9,5 Zentimeter hoch. In der folgenden Bastelanleitung sage ich Ihnen, wie Sie mithilfe meiner Schablonen im Handumdrehen selbst ein eigenes Papierauto basteln können.
Auto aus Papier basteln - Anleitung
Zum Bauen des Autos verwendete ich hauptsächlich Tonpapier in vielen unterschiedlichen Farben. Für manche Einzelteile griff ich jedoch auch auf Moosgummi zurück. Als spezielles Material nahm ich zudem zwei Schaschlikspieße zur Hilfe. Hingegen für die Verzierungen kamen nichts weiter als verschiedene Acrylfarben zum Einsatz. Außerdem sollten Sie sich eine Schere, viel flüssigen Kleber, einen Eyelet-Setter, ein Falzbeil samt Lineal, ein Bastelmesser und meine DIN A4 Bastelschablonen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12) zurechtlegen.
Ich begann mit den vier Radkästen des Autos. Dazu fertigte ich mir die beiden Elemente von Schablone #1 aus Tonpapier an.
Der Innenraum meines Fahrzeugs sollte eine andere Farbe als der Unterboden bekommen. Damit dies funktionierte, musste ich auf eine etwas schwierigere Klebetechnik zurückgreifen.
- Zunächst einmal schnitt ich mir die beiden Einzelteile der Schablone viermal in Blau und viermal in Schwarz zurecht.
- Als Nächstes klebte ich immer ein blaues gezacktes Element, welches wie eine Raupe aussieht auf ein schwarzes Pendant.
- Gleich darauf falzte ich die Knick- und Klebelinien aller Einzelteile. Außerdem schoss ich mithilfe eines Eyelet-Setters jeweils ein Loch in die acht rundlichen Bauteile.
- Anschließend nahm ich eines der schwarzen halbrunden Elemente und klebte es innen an der Klebelasche einer gekrümmten Raupe fest.
Um die gezackten Klebelaschen zu verkleiden, befestigte ich daraufhin ein blaues halbrundes Element an der Außenseite des Radkastens.
Als ich nach diesem Prinzip noch drei weitere Radkästen angefertigt hatte, widmete ich mich dem Unterboden von Schablone #2. Nachdem auch dieses lange Element gefalzt und mit Löchern versehen war, klebte ich die vier vorbereiteten Radkästen in die Aussparungen. Dabei fixierte ich diese Bauteile einerseits an den Achsenlöchern des Unterbodens. Außerdem drückte ich je Radkasten noch vier mit Kleber bestrichene Zacken auf den Untergrund.
Hinweis: Dank dieser smarten Bauweise sah die Seite des Unterbodens, die später nach innen zeigen sollte wie aus einem Guss aus.
Im nächsten Schritt brachte ich die beiden Seiten des VW Golf am Unterboden an. Dazu schnitt ich mir die Autosilhouette von Schablone #3 zweimal aus Tonpapier zurecht. Gleich danach falzte ich die langen Knicklinien (siehe Schablone). Daraufhin bog ich die Autoseiten so lange zurecht, bis diese das typische eckige Golf Mk1 Design hatten. Als mir das Ganze gefiel, klebte ich an jeder Seite meines Unterbodens eine präparierte Autosilhouette fest.
Hinweis: Die abstehenden Zacken der vier Radkästen dienten mir dabei als Klebepunkte.
Papierauto bekommt seine Lackierung
Rot und Weiß galten 1974 zu den beliebtesten Farben des VW Golf Mk1. Ich habe mich bei der Lackierung jedoch vom Red Bull RB7 inspirieren lassen. Das ist der Bolide, mit dem Sebastian Vettel 2011 Formel-1-Weltmeister wurde.

Dazu fertigte ich das große Frontelement von Schablone #4 zweimal aus königsblauem und die Zierstreifen aus orangefarbenem Tonpapier an. Die Frontseiten klebte ich direkt im Anschluss symmetrisch aufeinander. Danach schnitt ich die Windschutzscheibe mithilfe eines Bastelmessers frei und klebte darauffolgend die beiden Zierstreifen auf. Ganz zum Schluss musste ich außerdem noch die Knick- und Klebelinien des Einzelteils falzen.
Als die präparierte Front vor mir lag, wiederholte ich die vorangegangenen Schritte mit dem Heck, welches sich auf Schablone #5 befindet.
Im Anschluss befestigte ich zuallererst die kolorierte Front an der Karosserie. Dazu trug ich viel flüssigen Kleber auf die unterste Klebelasche auf und drückte diese anschließend am Unterboden fest.
- Als Nächstes fixierte ich die Front endgültig über die seitlichen Klebelaschen an der Motorhaube und an den Vordertüren.
- Infolgedessen klebte ich auch das farbige Heck nach derselben Methode auf die Autorückseite.
Daraufhin schloss ich die Lackierung zunächst einmal ab, indem ich auch die beiden Seiten verkleidete. Dazu fertigte ich das Element von Schablone #6 zweimal aus meiner blauen Tonpapierfarbe an. Hinweis: Auch diese Autoseiten musste ich vor dem Aufkleben falzen und in Form biegen. Mit dem Befestigen der Seitenverkleidungen kaschierte ich zudem automatisch die schwarzen Klebelaschen der Radkästen.
Obwohl mein VW Golf ein Coupé werden sollte, hatte mein Fahrzeug nach diesen Bastelschritten noch eine Öffnung im Dach. Über diese faltdachgroße Aussparung erhielt mein Papierauto nun seine komfortable Innenausstattung.
VW Golf aus Papier erhält extravagante Ausstattung
Zunächst bastelte ich das Armaturenbrett und die Mittelkonsole von Schablone #7 aus Tonpapier. Den Tacho und die anderen Bedienelemente malte ich gleich darauf mit Acrylfarben auf. Danach falzte ich zuerst die Knick- und Klebelinien des Einzelteils, ehe ich es von hinten an die Motorhaube klebte. Daraufhin fertigte ich zudem das Lenkrad von derselben Schablone an, welches ich einfach unterhalb des aufgemalten Tachos befestigte.
In den 1970er Jahren war das Rauchen noch cool. Aus diesem Grund sind meine Autositze mit schwarzblauen Sitzbezügen aus dem Baumarkt bezogen, damit keine Brandlöcher in die Sitzpolster kommen.
Als Erstes fertigte ich die Vordersitze von Schablone #8 an. Dafür schnitt ich mir zunächst die wappenförmigen Elemente für das Sitzpolster und für die Rückenlehne jeweils viermal aus Moosgummi zurecht.
- Im nächsten Schritt klebte ich immer zwei identische Moosgummiteile aufeinander, um die Sitze zu verstärken.
- Darauffolgend befestigte ich die beiden vorbereiteten Rückenlehnen aufrecht an den Sitzkissen.
- Um den Sitzbezug weiter hervorzuheben, schnitt ich mir anschließend zwei dünne blaue Tonpapierstreifen zurecht und verkleidete damit die Silhouetten der Sitze.
- Als Nächstes klebte ich den breiten blauen Zierstreifen von Schablone #8 senkrecht über die Sitzflächen der Moosgummisitze.
Zu guter Letzt musste ich nur noch zweimal den kleinen Hocker von derselben Schablone anfertigen und anschließend meine sportlichen Autositze darauf fixieren.
Die Rückbank von Schablone #9 habe ich nach genau dem gleichen Prinzip wie die Vordersitze angefertigt. Der einzige nennenswerte Unterschied zwischen den beiden Elementen ist, dass ich die Bank nicht auf einem Hocker platzierte. Das war nicht nötig, da ich das bequeme Polstermöbel auf die beiden hinteren Radkästen klebte. Dadurch scheint es so, als würde die Rückbank über dem Unterboden schweben.
Nachdem ich die Sitzgarnitur über das Dach in den Innenraum geklebt hatte, konnte ich das Auto verschließen. Dazu fertigte ich sämtliche Elemente von Schablone #10 an. Daraufhin klebte ich das erste Quadrat von unten über die Dachöffnung. Hingegen mit dem zweiten Quadrat lackierte ich das Ganze von außen mit meiner königsblauen Leitfarbe. Abschließend vollendete ich das sportive Muster mit dem schmalen orangefarbenen Streifen.
Automodell hat vier bewegliche Reifen
Nach den vorangegangenen Bastelschritten sah mein Auto nun so aus, als wäre es in der Pariser Banlieue geparkt worden - denn es fehlten die Reifen.
Bevor ich jedoch die Räder anbrachte, beklebte ich den Unterboden mit dem Element von Schablone #11 um sämtliche Kleberänder auf der Unterseite zu kaschieren. Gleich darauf fertigte ich mir zwei Achsen aus Schaschlikspießen an, die jeweils 10 Zentimeter lang waren. Nachdem ich die beiden Holzstäbchen in die Achsenlöcher geschoben hatte, widmete ich mich den Reifen von Schablone #12.
Jedes Rad baute ich aus insgesamt sechs Moosgummikreisen zusammen, weshalb ich mir zunächst 24 identische Kreise ausschnitt.
Im nächsten Bastelschritt versah ich jeden Kreis mit einem Loch. Daraufhin klebte ich immer sechs runde Scheiben aufeinander, bis vier identische Reifen vor mir lagen.
- Für die Laufflächen schnitt ich mir den Längsstreifen von Schablone #12 ebenfalls viermal aus Moosgummi zurecht. Diese mittleren Radverkleidungen klebte ich darauffolgend einmal komplett um jedes Rad.
- Die Verkleidung der Radseiten und die Radkappen fertigte ich mir hingegen aus Tonpapier an.
Nachdem ich meine vier Moosgummireifen innen und außen mit diesen Zierelementen beklebt hatte, steckte ich diese auf die Achsen. Mein Auto war damit bereit, um vom TÜV für fahrtauglich erklärt zu werden. Für den Grill, die Scheinwerfer, die Blinker und die Stoßstange habe ich keine Schablone bereitgestellt. Denn diese winzigen optischen Dinge habe ich spontan aus den bereits verwendeten Materialien individuell hergestellt oder aufgemalt.
Fazit: Autos werden heute für Berufspendler gebaut
Falls Sie Motoröl geleckt haben und meine Interpretation des VW Golf Mk1 nachbasteln möchten, brauchen Sie vor allem Geduld. Zum Basteln eines auslieferungsfertigen Modells habe ich zwei volle Arbeitstage aufwenden müssen. In meinen Augen ist Giorgetto Giugiaro ein Genie, denn selbst in Miniaturform sieht der erste Golf auch heute noch einfach genial aus. Meiner Meinung nach haben die aktuellen Golfmodelle ihren damaligen Charme allerdings eingebüßt, da sie von japanischen Autos auf den ersten Blick fast nicht mehr zu unterscheiden sind.
Um das Äußere geht es aber wahrscheinlich bei Autos dieser Preiskategorie gar nicht mehr. Dies könnte daran liegen, dass neue Fahrzeuge der Kompaktklasse in erster Linie von Berufspendlern oder Autovermietungen gekauft werden und somit der Wiederverkaufswert an erster Stelle steht. Und auf der A8 von Bobingen nach München gegen 05:30 Uhr spielt es keine Rolle, ob das Auto rund oder eckig ist, Hauptsache es ist sparsam und sicher. Ganz anders 1974 als der VW Golf Mk1 mit einem Listenpreis von rund 9.000,00 DM für den Volkskörper auch ein Hobby sein konnte, mit dem man die Nacht durch von Castrop-Rauxel nach Italien an das Tyrrhenische Meer fuhr.
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Obwohl das Sakko sogar zum T-Shirt oder zur Jeans passt, wirkt der Träger dieses Kleidungsstücks immer ein wenig autoritär. Dies könnte womöglich an der Entstehungsgeschichte der weltmännischen Jacke liegen. Um das Jahr 1650 legte man am Hofe des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. allmählich die Dublette ab und begann damit Dreiteiler zu tragen, die als Vorläufer heutiger Anzüge gelten.
Die adligen Sakkos jener Zeit waren jedoch wesentlich länger als die heutigen. Aufgrund dessen, dass politische Macht auch immer mit Geld und gewaltvoller Expansion einhergeht, etablierten sich die historischen Jacken (englisch frock coats) sowohl in der Geschäftswelt als auch beim Militär und waren bis ins späte 19. Jahrhundert fester Bestandteil ausdrucksstarker Herrenkleidung. Wobei zeitgenössische Gentlemen ihr Outfit zusätzlich mit einem Gehstock und einem
Das aktuelle Anzug Design mit kurzem Sakko entstand unter anderem an der englischen Oxford Universität am Anfang des 20. Jahrhunderts und gelangte in den 1920er Jahren in die USA. Die damaligen Schuluniformen sollten das elitäre Image der Studenten unterstreichen, indem sie sich an englischen Offiziersjacken des Ersten Weltkrieges orientierten, die mit Krawatten und Button-down-Hemden kombiniert wurden.
Für den Glanz dieses Stils und die Verbreitung auf dem Globus sorgte wiederum ein Blaublütiger. Egal, wo Eduard VIII. auftrat, an ihm schien das schneidige, neuartige Sakko samt Krawatte angewachsen zu sein. Nun muss man dazu wissen, dass der britische Thronfolger als Stilikone der westlichen Welt galt. Der fesche Prinz und seine polarisierende Geliebte und spätere Frau Wallis Simpson waren demnach so etwas wie die Beckhams der 1930er und 1940er Jahre. Infolgedessen ist es verständlich, dass Mann seither ohne modisches Sakko das Haus nicht mehr verlassen kann, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.
Als Basismaterial für mein Sakko verwendete ich
Zuallererst fertigte ich die Vorderseite der Papierjacke von Schablone #1 aus hellgrauem Tonpapier an. Ich schnitt die Taschen mithilfe eines Bastelmessers frei und falzte die Knick- und Klebelinien. Gleich darauf fertigte ich die Einzelteile für die Taschen und die Weste von Schablone #2 aus meinen anderen Tonpapierfarben an. Für die beiden unteren Taschen klebte ich zunächst jeweils ein dunkelgraues auf ein identisches magentafarbenes Papierelement.
Daraufhin falzte ich die Klebelaschen, bestrich diese mit flüssigem Kleber und drückte sie an den beiden unteren Einschnitten fest. Auf der Rückseite des großen Elements klebte ich über jeden Einschnitt jeweils ein Quadrat von Schablone #2. Tipp: Durch diese Klebetechnik können die Taschen am Ende tatsächlich als ebensolche verwendet werden.
Darauffolgend klebte ich ebenfalls auf der Rückseite die Silhouette der Weste mittig ein. Das bewegliche Einstecktuch befindet sich auf Schablone #3. Auch hier verkleidete ich zunächst die Brusttasche mit dem länglichen Element der Schablone. Direkt im Anschluss fertigte ich das Tuch aus lilafarbenem und das Nachrichtenkästchen aus weißem Tonpapier an und klebte die beiden Einzelteile aufeinander. Hinweis: Dank der quadratischen Taschenverkleidung auf der Rückseite kann das Einstecktuch nicht durchrutschen, sondern schließt bündig ab.
Dazu fertigte ich das Element von Schablone #5 viermal in meinen beiden Hauptfarben an und klebte immer zwei unterschiedlich farbige Einzelteile aufeinander. Gleiches wiederholte ich mit den Elementen für die Rückseite und den Boden, welche sich auf den Schablonen #6 und #7 befinden. Daraufhin hatte ich insgesamt fünf verstärkte Einzelteile vor mir liegen, die ich folgend Schritt für Schritt zusammenklebte.
Meine Geschenkverpackung ist für den Vatertag, weshalb auf der Rückseite die Aufschrift „Bester Papa der Welt” thront. Dazu habe ich den Umriss von Schablone #8 einmal aus weißem Tonpapier angefertigt. Anschließend schnitt ich die Buchstaben aus der Vorlage aus und stempelte damit den Gruß auf das Tonpapier, welches ich darauffolgend zentriert auf die Rückseite des Sakkos klebte.
Des Weiteren habe ich für den Hemdkragen mithilfe der
Das Sakko aus Papier ist ein sehr einfaches Motiv, welches problemlos von Anfängern oder mit Kindern gebastelt werden kann. Als Bastelzeit habe ich ungefähr 90 Minuten benötigt. Je nach Region wird der Vatertag auch als Männertag bezeichnet. Meistens ziehen dann die Herren der Schöpfung mit dem Fahrrad oder zu Fuß mit dem Bollerwagen los, um eine ganz spezielle Christi Himmelfahrt zu veranstalten.
Dieser fesche Norditaliener trug, als er ungefähr 3300 Jahre vor Christus über die Alpen spazierte, nämlich etwas wirklich Wichtiges an seinem Kalbsledergürtel. Es handelte sich dabei um einen kleinen Beutel, in diesem sich zwei Birkenporlinge befanden. Zu seiner Zeit galten diese als Medizin gegen Magenbeschwerden und Würmer.
Ab dem 13. Jahrhundert des europäischen Mittelalters wurde der Beutel am Gürtel des Trägers langsam zum Statussymbol. Nicht mehr nur medizinischer (Verbände) oder religiöser Tand (Rosenkranz) wurde darin transportiert, sondern auch immer mehr Wertsachen wie Duftwasser, schmuckvolle Dolche sowie natürlich auch Kreuzer und Pfennige. Der sogenannte Almosenbeutel (englisch coin bag / purse) war geboren und gehörte zum festen Accessoire, was vor allem daran lag, dass mittelalterliche Kleidung über keinerlei Taschen verfügte. Je aufwendiger die Seidenbestickungen des Almosenbeutels und je schöner die Verzierungen des Tunnelzugs waren, umso höher war der gesellschaftliche Stand des Inhabers.
Nun kam es zu jener Zeit des Öfteren vor, dass ein edler Herr im schneidigen Zwirn im Gasthaus saß und ähnlich wie ein Túngara-Frosch seinen prall gefüllten (Geld-)Sack zur Schau stellte, um dem weiblichen Geschlecht zu imponieren. Müde vom fetten Wildbret und schwer angetrunken vom Dünnbier torkelte ebendieser Charmeur kurz vor der Sperrstunde den Weg nach Hause zu seinem Weib entlang, ehe ihm ein gewiefter Beutelschneider seinen kostbaren Almosenbeutel entwendete. Diebe dieser Art waren ein großes Problem, weshalb das Zeigen des historischen Geldbeutels schnell passé war und dieser nur noch versteckt unter der Schaube, der Kniehose bzw. dem Rock getragen werden konnte.
In Zeiten von Kreditkarten, Bonusheften, Papiergeld und Ausweisen tragen wir keine Beutel mehr an oder unterhalb unserer Kleidung, sondern natürlich stylische oder exquisite Brieftaschen (englisch wallets) im Jacket bzw. in der Jeans oder
Den falschen Geldbeutel stecken Sie danach so ein, dass dieser von dem aufdringlichen Herren, der Sie mit einer WALTHER P99 bedroht, gleich gefunden wird. Mit dieser Taktik behalten Sie nicht nur Ihre Wertgegenstände, sondern bleiben auch am Leben. Falls Sie also einmal eine No-go-Area hautnah erleben wollen, habe ich einen sehr realitätsnahen, hochwertigen Geldbeutel angefertigt, den Sie mithilfe meiner Schablonen nachbasteln können. Bei diesem Einsatzgebiet ist es natürlich besonders wichtig, dass der Papiergeldbeutel nicht nur echt aussieht, sondern sich ebenfalls so anfühlt. Wenn der moderne Beutelschneider den Betrug nämlich merkt, gibt es wahrscheinlich erst richtig Probleme.
Für eine ganz besondere Optik und Haptik besteht nicht nur die äußere Hülle des Geldbeutels aus luxuriösem
Ich begann mit dem Münzfach und damit mit Schablone #1. Das größte Element fertigte ich aus dunkelbraunem Tonpapier an und falzte direkt im Anschluss die Knick- und Klebelinien. Gleich danach klebte ich einen Streifen Magnetband (siehe Schablone) auf. Das kleinere Element fertigte ich aus rehbraunem Tonpapier an. Für ein lebendiges Muster
zerknüllte ich das Papierstück zuerst und entknitterte es darauffolgend wieder. Daraufhin klebte ich es als Einlage in das Münzfach. Anschließend klebte ich die Unter- und Rückseite des Münzfaches fest und befestigte einen Magnetknopf (siehe Schablone) an der oberen Innenseite. Damit ist das Münzfach bereits fertiggestellt und durch die beiden Magneten sogar wiederverschließbar.

Gleich darauf klebte ich den Fensterrahmen auf den knittrigen Hintergrund. Hinweis: Kleben Sie den Rahmen so auf, dass Sie eine Kredit- oder
Ich fertigte nun das Hauptelement, welches Sie direkt nach dem Aufklappen anstrahlt, von den Schablonen #4 und #5 an. Auf Schablone #4 befinden sich wieder Fensterelemente, die ich nach demselben Prinzip wie oben zu einem durchsichtigen Karteneinschub zusammenklebte. Hingegen das große Element besteht rein aus Lederpapier. Ich falzte dieses in der Mitte so, dass es sich symmetrisch zusammenklappen ließ.
Darauffolgend klebte ich mein Kartenfenster mittig auf eine Hälfte auf. Auf die andere Hälfte klebte ich das Münzfach. Mit viel flüssigem Kleber brachte ich darauffolgend das äußere Kartenfach am Hauptelement an. Mein selbst gebastelter Papiergeldbeutel sah nun schon wie ein echtes Exemplar aus und ließ sich auch wunderbar zusammenklappen, es fehlten jedoch noch die Fächer für die Scheine.
Die Brieftasche ist ein mittelschweres Bastelmotiv, bei dem es vor allem auf sauberes Kleben und Schneiden ankommt. Ich würde Ihnen unbedingt raten, ebenfalls hochwertiges Lederpapier zu verwenden, denn dann sieht die Börse wirklich sehr edel, wie von einer teuren Marke aus und fasst sich ebenso an. Als Bastelzeit sollten Sie gut und gerne zwei Stunden einplanen.
Eine gewiefte Kommilitonin, mit der ich hin und wieder im Vapiano im Münchner Löwenhof Mittagessen war, erklärte mir dabei einmal ein todsicheres System, wie ich einen passenden Partner nach monetären Gesichtspunkten finden könne. Sie meinte, bei den Farben Blau, Silber und Gold muss der Typ schon sehr süß sein. Bei Platinfarben sollte er nur nicht zu alt sein. Hingegen war die Farbe Schwarz an keinerlei Bedingungen geknüpft, wenn es darum ging, die Einladung eines Herren anzunehmen. Gemeint war dabei übrigens die Farbe der Kreditkarte.