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Weihnachtsstern basteln - Anleitung

Es gibt wohl kein Sym­bol, wel­ches bes­ser in die Ad­vents­zeit passt als ein Weih­nachts­stern. Wer je­doch solch ei­nen De­ko­ra­ti­ons­ge­gen­stand bas­teln möch­te, der stößt be­reits bei der Mo­tiv­aus­wahl auf das ers­te Pro­blem. Das Wort Weih­nachts­stern ist po­ly­sem und er­zeugt da­durch bei Bo­ta­nik­freun­den im Kopf an­de­re Bil­der als bei gläu­bi­gen Chris­ten.

Bild von Weihnachtsstern als Kerzenhalter aus Papier für den Advent. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinLetz­te­re den­ken bei ei­nem Weih­nachts­stern selbst­ver­ständ­lich an den Stern von Beth­le­hem (eng­lisch Christ­mas Star). Die­sem folg­ten kei­ne Ge­rin­ge­ren als die Wei­sen aus dem Mor­gen­land, um den neu­ge­bo­re­nen Er­lö­ser zu prei­sen. Was vie­le nicht wis­sen ist, dass der Stern die Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge zu­nächst nach Je­ru­sa­lem zum Pa­last von Kö­nig He­ro­des führ­te. Erst des­sen Ge­lehr­te fan­den her­aus, dass sich der klei­ne Je­sus in Beth­le­hem be­fand.

Und ließ ver­sam­meln alle Ho­hen­pries­ter und Schrift­ge­lehr­ten un­ter dem Volk und er­forsch­te von ih­nen, wo Chris­tus soll­te ge­bo­ren wer­den.

Mat­thä­us 2,4: Die Wei­sen aus dem Mor­gen­land. bibel-online.net (11/2016).

Als Kas­par, Mel­chi­or und Bal­tha­sar sich mit ih­ren Ka­me­len nach Beth­le­hem auf­mach­ten, er­schien der Stern er­neut. Dies­mal an der rich­ti­gen Stel­le über der all­seits be­kann­ten Krip­pe. War­um der Weih­nachts­stern die Wei­sen wohl erst falsch wies und ei­nen klei­nen Um­weg ein­le­gen ließ?

Collage vom Quilling Kerzenhalter in Sternform für Weihnachten. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die­se theo­lo­gi­sche Fra­ge wird wahr­schein­lich die­je­ni­gen we­ni­ger in­ter­es­sie­ren, die den Weih­nachts­stern (eng­lisch Poin­set­tia) in Pflan­zen­form bas­teln möch­ten.

Bild vom Weihnachtsstern mit KerzeDas farb­in­ten­si­ve Ge­wächs war be­reits bei den mit­tel­ame­ri­ka­ni­schen Az­te­ken sehr be­liebt. Als die­se im 16. Jahr­hun­dert his­pa­ni­siert und gleich­zei­tig chris­tia­ni­siert wur­den, ent­stand in Me­xi­ko die Le­gen­de um den bo­ta­ni­schen Weih­nachts­stern. Die­se han­delt von dem sehr ar­men Mäd­chen Pe­pi­ta, die an Hei­lig­abend auf dem Weg zu ih­rer Dorf­kir­che war.

Bild von weihnachtlichem Quilling Kerzenhalter mit WalnüssenSie hät­te so ger­ne ein schö­nes Ge­schenk für Je­sus vor den Kir­chen­al­tar ge­legt, hat­te je­doch kein Geld da­für. Des­halb pflück­te sie be­schämt Un­kraut vom Stra­ßen­rand und band es zu ei­nem Blu­men­strauß zu­sam­men. Plötz­lich als Pe­pi­ta ge­senk­ten Haup­tes das Got­tes­haus be­trat, er­blüh­te das Un­kraut zu ei­ner wun­der­schö­nen ro­ten Pflan­ze, die wohl dem Weih­nachts­stern ähn­lich sah. Auf­grund die­ser Ge­schich­te heißt der Weih­nachts­stern in Me­xi­ko Flo­res de No­che Bue­na (deutsch Blu­men der Hei­li­gen Nacht).

Pe­pi­ta did­n’t know what she could give, so she pi­cked a small handful of weeds from the roadsi­de and made them into a a small bou­quet. She felt em­bar­ras­sed be­cau­se she could only give this small pre­sent to Je­sus.

Coo­per, Ja­mes: Poin­set­ti­as at Christ­mas. whychristmas.com (11/2016).

Bild von zwei Weihnachtssternen in den Farben Rot und Grün aus Papier mit goldener KerzeDie Weih­nachts­ster­ne sind na­tür­lich we­gen ih­res Aus­se­hens eine der be­lieb­tes­ten Ad­vents­de­ko­ra­tio­nen. Knall­ro­te und saf­ti­ge grü­ne Blät­ter, gol­de­ne Blü­ten so­wie ein kräf­ti­ger Stamm, sind die Merk­ma­le der Win­ter­ge­wäch­se. Bis die Pflan­zen je­doch so aus­sa­hen, war eine jahr­zehn­te­lan­ge Kul­ti­vie­rung von­nö­ten. Erst als im Jah­re 1964 die Sor­te „Dark Red Anet­te Hegg” in Nor­we­gen auf den Markt kam, fan­den Weih­nachts­ster­ne all­mäh­lich ih­ren fes­ten Platz auf den Fens­ter­bret­tern der Wohn­stu­ben wäh­rend der Ad­vents­zeit.

The Hegg cul­ti­vars in­tro­du­ced an en­ti­re­ly new type of multi-flowered plant to the trade be­cau­se of their abili­ty to pro­du­ce from five to eight blooms from a pinch, and be­cau­se of their ease of pro­duc­tion.

Ben­son, Mi­cha­el D.: Poin­set­tia: The Christ­mas Flower. apsnet.org (11/2016).

Was ma­chen Men­schen wie ich, die möch­ten, dass ihr Weih­nachts­stern so­wohl re­li­giö­se als auch bo­ta­ni­sche Merk­ma­le auf­weist? Sie bas­teln ei­nen stern­för­mi­gen Ker­zen­hal­ter aus Pa­pier in den Far­ben der win­ter­li­chen Zim­mer­pflan­ze. Und wie ma­chen sie das? Mit­hil­fe der flo­ra­len, ge­schwun­ge­nen Fi­gu­ren der Quilling-Technik.

Bild von Weihnachtsstern basteln. Erschaffen von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mein drei­di­men­sio­na­ler Ker­zen­hal­ter in Weih­nachts­stern­op­tik ist 2,5 Zen­ti­me­ter hoch und 19 Zen­ti­me­ter breit. Er fasst han­dels­üb­li­che Stum­pen­ker­zen mit ei­nem Durch­mes­ser von bis zu 5 Zen­ti­me­tern.

Weihnachtsstern aus Papier basteln

Bild von Schablone für Quilling-FigurenDer au­ßer­ge­wöhn­li­che Ad­vents­stern aus Pa­pier be­steht le­dig­lich aus den bei­den Quilling-Figuren Loo­se Coil und Eye (Mar­qui­se). Da­mit jede Fi­gur der an­de­ren gleicht, habe ich mir zu­al­ler­erst eine Ab­mes­sungs­scha­blo­ne mit zwei Lö­chern aus Ton­kar­ton ge­bas­telt. Die bei­den kreis­för­mi­gen Aus­spa­run­gen hat­ten ei­nen Durch­mes­ser von 2,5 und 1,5 Zen­ti­me­tern.

Bild vom Drehen der Quilling-Figur Tight Coil Als Nächs­tes leg­te ich mir eine Sche­re, et­was flüs­si­gen Kle­ber, 48 Haus­halts­gum­mis (Gum­mi­rin­ge) und ei­nen höl­zer­nen Schasch­lik­spieß be­reit. Den Holz­spieß spal­te­te ich an ei­nem Ende mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers, so­dass ich ei­nen Pa­pier­strei­fen da­zwi­schen­ste­cken konn­te. Apro­pos Pa­pier­strei­fen - da­von schnitt ich mir im nächs­ten Schritt ins­ge­samt 49 Stück aus grü­nem und ro­tem Ton­pa­pier zu­recht.

  • 13x: 50 x 1 Zen­ti­me­ter in Grün.
  • 25x: 50 x 1,5 Zen­ti­me­ter in Rot.
  • 10x: 50 x 1,5 Zen­ti­me­ter in Grün.
  • 1x: 50 x 2,5 Zen­ti­me­ter in Grün als Ker­zen­hal­te­rung.

Bild von temporärer Fixierung der Figur Tight Coil mit einem Haushaltsgummi

Nach­dem ich mit dem Aus­schnei­den fer­tig war, fä­del­te ich Pa­pier­strei­fen für Pa­pier­strei­fen auf mei­nen Holz­spieß und dreh­te mir 48 Tight Coil Fi­gu­ren. Die­se klei­nen Rol­len sind die Aus­gangs­form für sämt­li­che Quilling-Figuren. Hin­weis: Die En­den der eng auf­ge­dreh­ten Schne­cken kleb­te ich je­doch nicht fest, son­dern fi­xier­te das Gan­ze für 30 Mi­nu­ten mit­hil­fe von ge­wöhn­li­chen Haus­halts­gum­mis.

Alle Augen auf den festlichen Kerzenhalter

Wäh­rend­des­sen mei­ne Tight Coil Fi­gu­ren ruh­ten, kleb­te ich aus dem brei­tes­ten Pa­pier­strei­fen eine kreis­för­mi­ge Ker­zen­hal­te­rung.

Bild von Loose Coil Figuren, die genauso tight wie Detlev D! Soost sind

Nach ei­ner hal­ben Stun­de nahm ich mei­ne zu Be­ginn an­ge­fer­tig­te Scha­blo­ne und mei­ne ge­bun­de­nen Tight Coil Fi­gu­ren zur Hand. Dar­auf­fol­gend pack­te ich eine Fi­gur nach der an­de­ren aus und ließ sie nach fol­gen­dem Sche­ma in­ner­halb der Scha­blo­ne auf­plop­pen:

  • 25x Rot: 2,5 Zen­ti­me­ter Durch­mes­ser.
  • 13x Grün (schmal): 1,5 Zen­ti­me­ter Durch­mes­ser.
  • 5x Grün (breit): 2,5 Zen­ti­me­ter Durch­mes­ser.
  • 5x Grün (breit): 1,5 Zen­ti­me­ter Durch­mes­ser.

Bild dvon den Quilling-Figuren Loose Coil und Eye (Marquise)Beim Ent­neh­men der ein­zel­nen Fi­gu­ren aus der Scha­blo­ne ach­te­te ich pe­ni­bel dar­auf, dass sich der Kreis­um­fang nicht mehr ver­än­der­te. Au­ßer­dem kleb­te ich nun das äu­ße­re Pa­pier­ende je­der Schne­cke fest. Hin­weis: Durch die­se Ak­ti­on wur­den aus 48 Tight Coils gleich­gro­ße, lo­cke­re Loo­se Coils. Aus den 30 Loo­se Coil Fi­gu­ren mit ei­nem Durch­mes­ser von 2,5 Zen­ti­me­tern form­te ich im nächs­ten Schritt die Fi­gur Eye (Mar­qui­se), wel­che ein we­nig wie ein Ho­ru­sau­ge aus­sieht. Dazu war nur ein sanf­tes Flach­drü­cken der ein­zel­nen Krei­se an den bei­den Sei­ten not­wen­dig. Dar­auf­hin la­gen fol­gen­de Quilling-Figuren vor mir:

  • 25x Rot: Eye (Mar­qui­se).
  • 13x Grün (schmal): Loo­se Coil.
  • 5x Grün (breit): Eye (Mar­qui­se).
  • 5x Grün (breit): Loo­se Coil.

Fünf Zacken des Weihnachtssterns zusammenkleben

Die klas­si­sche Stern­form zeich­net sich da­durch aus, dass sie über fünf gleich­gro­ße Spit­zen ver­fügt. Bei mei­nem Weih­nachts­stern be­steht jede Spit­ze aus ins­ge­samt sechs Au­gen. Fünf rote Eye (Mar­qui­se) Fi­gu­ren au­ßen und eine grü­ne in der Mit­te. Die fer­tig­ge­stell­ten Za­cken kleb­te ich als un­te­re Ebe­ne an den Ker­zen­hal­te­ring. Zwi­schen den Stern­spit­zen be­fes­tig­te ich zu­dem im­mer eine brei­te Loo­se Coil Fi­gur als Ab­stand­hal­ter.

Bild vom Ankleben der oberen Ebene des KerzenhaltersZu gu­ter Letzt krön­te ich mei­nen Ker­zen­hal­ter, in­dem ich die rest­li­chen 13 schma­len Loo­se Coils als obe­re Ebe­ne am Ring be­fes­tig­te. Tipp: Ich kleb­te die lo­cke­ren Pa­pier­krei­se ver­setzt zur un­te­ren Ebe­ne auf, um das Bas­tel­mo­tiv wei­ter zu sta­bi­li­sie­ren. Au­ßer­dem leg­te ich mei­nen Weih­nachts­stern aus Pa­pier noch für un­ge­fähr 30 Mi­nu­ten auf die Hei­zung, so­dass der Kle­ber völ­lig aus­här­te­te.

Fazit und Dekorationstipps für den perfekten Weihnachtsstern

Bild von goldener Stumpenkerze in einem WeihnachtssternDie­ser Quil­ling Ker­zen­hal­ter ist auf­grund sei­ner Ein­fach­heit ide­al, um ihn zu­sam­men mit Kin­dern oder bes­ten Freun­den zu bas­teln. Red­se­li­ge an­de­re Bast­ler und Weih­nachts­plätz­chen hel­fen auch da­bei, wenn es dar­um geht, sich von den vie­len un­spek­ta­ku­lä­ren Schneide- und Dreh­schrit­ten nicht de­mo­ti­vie­ren zu las­sen. Soll­ten Sie die­sel­ben Far­ben wie ich ver­wen­den und auch nur gol­de­ne Stum­pen­ker­zen in Ih­ren Ker­zen­hal­ter set­zen, dann hat Ihr Weih­nachts­stern ge­nau­so wie die Pflan­ze eine gol­de­ne Mit­te mit sat­ten, leuch­ten­den Blät­tern.

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Sankt Martins Gans basteln - so einfach geht’s

Auch bei Gän­sen gibt es so et­was wie die Erb­sün­de. Denn was wäre wohl pas­siert, wenn die lang­hal­si­gen Vö­gel im Jah­re 371 den Mönch Mar­ti­nus nicht durch ihr Ge­schnat­ter ver­ra­ten hät­ten? Sankt Mar­tin wäre wahr­schein­lich nicht Bi­schof von Tours ge­wor­den und eine Hei­lig­spre­chung hät­te auch nicht statt­ge­fun­den.

Dar­auf­hin soll­te er 371 zum Bi­schof er­nannt wer­den, was er ab­lehn­te, da er sich nicht wür­dig ge­nug fühl­te. Die Men­schen woll­ten ihn auch ge­gen sei­nen Wil­len zum Bi­schof ma­chen und stürm­ten sein Haus. Dar­auf­hin ver­steck­te er sich im Gän­se­stall.

Sa­scha: Sankt Mar­tin – Mal­spie­le mit Rät­seln für Kin­der. gws2.de (11/2016).

Bild von Papiergans, die vor einem Gatter stehtDies wie­der­um hät­te dazu ge­führt, dass man in wei­ten Tei­len Eu­ro­pas auf die ge­bra­te­ne Sankt Mar­tins Gans ver­zich­ten müss­te. Denn wäh­rend wir im deutsch­spra­chi­gen Raum am 11. No­vem­ber Mar­tin von Tours mit selbst ge­bas­tel­ten Gän­sen und Ge­bäck eh­ren, mö­gen es vor al­lem die Schwe­den, die Slo­wa­ken und die Un­garn et­was herz­haf­ter. In be­son­ders christ­li­chen Haus­hal­ten die­ser Län­der wird der Mar­tins­tag auch als letz­tes gro­ßes Sat­tes­sen vor der Philippus-Fastenzeit ge­nutzt.

This day would be­co­me a very im­portant ho­li­day for some – the last day of fe­as­ting be­fo­re a 40-day pre-Christmas fast.

Ste­vo, Al­lan: 52 Weeks in Slo­va­kia - St. Mar­tin and the Geese. 52insk.com (11/2016).

Sie möch­ten vor dem St.-Martins-Umzug mit Ih­ren Klei­nen lie­ber et­was Leich­te­res zu sich neh­men aber trotz­dem den Mann eh­ren, der sei­nen Sol­da­ten­man­tel un­ei­gen­nüt­zig mit ei­nem Bett­ler teil­te? Dann zei­ge ich Ih­nen in der fol­gen­den Bild­an­lei­tung, wie Sie im Hand­um­dre­hen eine Gans aus Pa­pier bas­teln.

Collage von selbst gebastalter, weißer Sankt Martins Gans - angefertigt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mei­ne drei­di­men­sio­na­le Sankt Mar­tins Gans steht sta­bil auf zwei Wat­schel­fü­ßen. Zu­dem habe ich dem stol­zen Vo­gel ein flau­schi­ges Ge­fie­der ver­passt.

Bild von Sankt Martins Gans gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die wei­ße Gans ist 18 Zen­ti­me­ter lang und 20,5 Zen­ti­me­ter hoch.

Martinsgans basteln - einfache Anleitung

Bild von acht Tonpapierelementen zum Basteln eines GänsehalsesFür die ein­fa­che Pa­pier­gans be­nö­ti­gen Sie nichts wei­ter als wei­ßes, schwar­zes und grau­es Ton­pa­pier. Die lus­ti­gen Gum­mi­füß­chen stell­te ich aus sta­bi­le­rem, oran­ge­far­be­nem Kar­ton­pa­pier her. Für das wei­che Ge­fie­der nahm ich wei­ße Wat­te und für die Au­gen zwei run­de Auf­kle­ber zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem eine Sche­re, et­was flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4) zu­recht­le­gen.

Bild vom Zusammenkleben eines Gänsehalses aus PapierIch be­gann mit dem lan­gen Gän­se­hals von Scha­blo­ne #1. Ab­ge­se­hen vom Schna­bel, der bei mir aus oran­ge­far­be­nem Kar­ton­pa­pier be­steht, habe ich alle Ele­men­te aus wei­ßem Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt. Hin­weis: Um die Stand­fes­tig­keit der fi­de­len Gans zu er­hö­hen, habe ich sämt­li­che Ele­men­te ver­stärkt, in­dem ich die­se dop­pelt an­fer­tig­te und di­rekt im An­schluss auf­ein­an­der­kleb­te. Die Ton­pa­pier­far­be der In­nen­ele­men­te spielt da­bei kei­ne Rol­le.

Bild vom langen Hals einer weißen PapiergansIm nächs­ten Schritt falz­te ich die ge­zack­ten Kle­be­l­i­ni­en und bau­te mir dar­auf­fol­gend mei­nen Gän­se­hals zu­sam­men. Der Hals wird wie ein spit­zes Wig­wam nach un­ten hin brei­ter. Nach­dem ich das Kopf­ge­rüst ver­schlos­sen hat­te, kleb­te ich den Gän­se­schna­bel von au­ßen sym­me­trisch auf bei­de Sei­ten des schma­len Vo­gel­ge­sichts. Da­mit die Sankt Mar­tins Gans noch rea­lis­ti­scher aus­sah, be­fes­tig­te ich zu­dem noch zwei run­de Au­gen­auf­kle­ber.

Brust oder Flügel? Gans bekommt einen Körper

Bild vom großen Körperelement zum Basteln einer PapiergansDer ge­sam­te Kör­per der Gans be­steht aus nur ei­nem Ein­zel­teil, wel­ches sich auf Scha­blo­ne #2 be­fin­det. Beim Aus­schnei­den ach­te­te ich dar­auf, auch das Schwänz­chen (sie­he Scha­blo­ne) ein­zu­schnei­den. Als ich das Gan­ze dann ver­stärkt und ge­falzt hat­te, knick­te ich den Gän­se­kör­per an den Knick­li­ni­en zu­sam­men. An­schlie­ßend zog ich das lan­ge klöp­pel­ähn­li­che Ele­ment un­ter den Bauch und hing es an bei­den Sei­ten des Gän­se­schwan­zes ein.

Nach­dem ich im nächs­ten Schritt den Kör­per mit viel flüs­si­gem Kle­ber an den Kle­be­la­schen des Hal­ses be­fes­tigt hat­te, war es Zeit für die Flü­gel von Scha­blo­ne #3. Die gro­ße Flü­gel­sil­hou­et­te fer­tig­te ich mir zu­nächst aus grau­em Ton­pa­pier an. Um die Fe­dern zu ver­deut­li­chen, schnitt ich mir au­ßer­dem die drei klei­nen Ein­zel­tei­le der­sel­ben Scha­blo­ne mehr­mals aus wei­ßem so­wie grau­em Ton­pa­pier zu­recht und kleb­te die­se strom­li­ni­en­för­mig auf die Sil­hou­et­te.

  • Hin­weis: Beim An­brin­gen der Flü­gel ori­en­tier­te ich mich am Hin­ter­teil der Gans. Ich ach­te­te dar­auf, dass der Mit­tel­punkt der Pa­pier­flü­gel am Schwänz­chen an­stieß.

Watschelfüße und weiches Gefieder aus Watte

Bild vom Ankleben der schwarzen Watschelfüße an die BeinsilhouetteDie Bei­ne der Gans be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #4. Für ei­nen si­che­ren Stand ist be­son­ders das Bas­teln der Füße von Be­deu­tung. Die Fu­ß­ele­men­te fer­tig­te ich des­halb für je­den Fuß ein­mal aus oran­ge­far­be­nem Kar­ton­pa­pier und ein­mal aus schwar­zem Ton­pa­pier an. Nach­dem ich die Bein­sil­hou­et­ten prä­pa­riert hat­te, kleb­te ich un­ten zu­nächst ei­nen schwar­zen und da­nach ei­nen oran­ge­far­be­nen Wat­schel­fuß an.

Durch das durch­schim­mern­de Schwarz wirkt die Gans gleich­zei­tig noch le­ben­di­ger. Als Nächs­tes muss­te ich nur noch die Bei­ne an der un­te­ren In­nen­sei­te des Kör­per­ele­ments fest­kle­ben. Hin­weis: Für die­sen Schritt ver­wen­de­te ich sehr viel Kle­ber, denn so­lan­ge die­ser noch feucht war, konn­te ich die Bei­ne so jus­tie­ren, dass die Sankt Mar­tins Gans dau­er­haft ei­nen ge­ra­den Stand hat.

Zu gu­ter Letzt nahm ich ein Päck­chen wei­ße Wat­te und ver­klei­de­te mein Fe­der­vieh. Nur den Schna­bel, die Au­gen, die Flü­gel und die Bei­ne ließ ich frei. Da­nach hat­te ich mei­ne an­däch­ti­ge Tisch­de­ko­ra­ti­on be­reits fer­tig­ge­stellt.

Fazit

Bild von Anleitung, um eine weiße Gans selbst zu bastelnDie süße Sankt Mar­tins Gans ist ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches für Kin­der, die si­cher mit ei­ner Sche­re um­ge­hen kön­nen ge­eig­net ist. Für mich ist der 11. No­vem­ber im­mer ein er­leb­nis­rei­cher Tag, denn ich lie­be das Bas­teln, Kin­der, La­ter­nen, Ge­schich­te und na­tür­lich das Sin­gen. Ha­ben Sie ein Lieb­lings­lied für den St.-Martins-Umzug? Meins heißt „Durch die Stra­ßen” und ist von Lie­se­lot­te Holz­meis­ter.

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Spinne basteln - gruselige und schnelle Halloweendekoration

Um eine prä­gen­de Hal­lo­ween­de­ko­ra­ti­on auf die Schnel­le zu bas­teln, müs­sen Sie kei­ne be­son­ders aus­ge­präg­te krea­ti­ve Ader ha­ben. Am wich­tigs­ten ist näm­lich das Mo­tiv, wel­ches pas­send zu Hal­lo­ween am bes­ten Pa­nik­zu­stän­de oder min­des­tens Gru­sel­ge­füh­le her­vor­ru­fen soll­te. Also war­um nicht ei­nen Ge­gen­stand bas­teln, der bei Men­schen ei­nen Angst­zu­stand er­zeugt, für den es so­gar ei­nen psy­cho­lo­gi­schen Fach­ter­mi­nus gibt? Arach­no­pho­bia be­deu­tet Angst vor Spin­nen und ist die äl­tes­te Pho­bie der west­li­chen Welt.

Arach­no­pho­bia or the fear of spi­ders is the ol­dest and most com­mon pho­bia in the Wes­tern cul­tu­re.

Ole­sen, Ja­cob: Fear of Spi­ders Pho­bia – Arach­no­pho­bia. fearof.net (10/2016).

Bild von selbst gebastelter Spinne aus PapierWar es frü­her eher das Gift, was den Homo sa­pi­ens ver­an­lass­te Spin­nen zu fürch­ten, ist es heu­te vor al­lem das Aus­se­hen der Krabb­ler. Zwei gru­se­li­ge Punkt­au­gen, acht haa­ri­ge Bein­chen und die­se bei­den sich stän­dig be­we­gen­den Mund­werk­zeu­ge las­sen vor al­lem das weib­li­che Ge­schlecht schrei­end da­von­lau­fen. Kein Wun­der also, dass neun von zehn der Spin­nen­pho­bi­ker Frau­en sind.

Die Spin­nen­angst ist weit ver­brei­tet. 9 von 10 Spin­nen Per­so­nen, die un­ter Angst vor Spin­nen lei­den, sind Frau­en.

Wolf, Do­ris: Spin­nen­pho­bie. lebenshilfe-abc.de (10/2016).

Eine rea­lis­ti­sche Spin­ne aus Pa­pier lässt sich au­ßer­or­dent­lich gut mit­hil­fe der Quilling-Technik bas­teln. Pas­send zu Hal­lo­ween, wel­ches ein sehr ge­schichts­träch­ti­ges Fest ist, hat auch das Quil­ling eine jahr­hun­der­te­lan­ge Tra­di­ti­on.

Die äl­tes­ten Quel­len von Quil­ling füh­ren zu fran­zö­si­schen und ita­lie­ni­schen Non­nen aus dem 16. Jahr­hun­dert, wel­che mit die­ser Tech­nik Or­na­men­te her­ge­stellt ha­ben [...].

Sa­scha: Was ist Quil­ling? - An­lei­tung für See­ro­se. gws2.de (10/2016).

Collage von Quilling Spinne - Figuren: Tight Coil & Eyes (Marquise) von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Hin­zu kommt, dass die ein­zel­nen Fi­gu­ren der Quilling-Technik kin­der­leicht an­zu­fer­ti­gen sind und nur sehr we­nig Bas­tel­ma­te­ri­al be­nö­ti­gen.

Grässliche Spinne aus Papier basteln

Der Spin­nen­kör­per be­steht vier­mal aus der Quilling-Figur Tight Coil. Hin­ge­gen die Mund­werk­zeu­ge und die Bei­ne habe ich zehn­mal mit­hil­fe ei­ner leich­ten Ab­wand­lung der Form Eye (Mar­qui­se) an­ge­fer­tigt.

Bild von selbst gebastelter Halloween Spinne aus Papier von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mei­ne Hal­lo­ween Spin­ne ist 17 Zen­ti­me­ter lang und 15 Zen­ti­me­ter breit. Sie be­steht aus zwei ein­fa­chen Quilling-Figuren, die ich in un­ter­schied­li­chen Grö­ßen ge­dreht habe.

Bild vom Drehen einer Quilling-Figur

Zum Bas­teln der Spin­ne be­nö­ti­gen Sie nichts wei­ter als eine Sche­re, Ton­pa­pier in ei­ner Far­be Ih­rer Wahl, et­was flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Kamm und ei­nen Schasch­lik­spieß. Bei dem Holz­spieß ist es nö­tig, am obe­ren Ende eine klei­ne Aus­spa­rung ein­zu­schnei­den, in die ein Pa­pier­strei­fen ein­ge­steckt wer­den kann. Be­vor ich je­doch mit dem Auf­dre­hen der Fi­gur Tight Coil be­gin­nen konn­te, um den Spin­nen­kör­per an­zu­fer­ti­gen, muss­te ich mir erst fol­gen­de Strei­fen­län­gen aus mei­nem Ton­pa­pier schnei­den:

  • Au­gen: 2x 50 Zen­ti­me­ter.
  • Vor­der­leib: 1x 250 Zen­ti­me­ter.
  • Hin­ter­leib: 1x 1000 Zen­ti­me­ter.

Je­der mei­ner Strei­fen hat zu­dem eine Brei­te von 0,5 Zen­ti­me­tern.

Nach­dem ich mein Pa­pier vor­be­rei­tet hat­te, steck­te ich ei­nen Strei­fen in mei­nen Schasch­lik­spieß und dreh­te die­sen stramm zu ei­ner Schne­cke. Das Ende des Pa­pier­strei­fens kleb­te ich bün­dig an der Quilling-Figur fest, da­nach zog ich den Holz­spieß aus dem Pa­pier­kreis. Nach die­sem Prin­zip fer­tig­te ich mir vier un­ter­schied­lich gro­ße Tight Coils an.

  • Hin­weis: Da­mit der Spin­nen­kör­per die ty­pi­schen Er­hö­hun­gen er­hält und das Mo­tiv da­durch noch le­ben­di­ger wirkt, habe ich mei­ne vier Pa­pier­krei­se mit mei­nen Fin­gern leicht nach au­ßen ge­wölbt. Zu­dem habe ich den in­ne­ren Hohl­raum mit flüs­si­gem Kle­ber auf­ge­füllt, um die Form dau­er­haft zu fi­xie­ren.

Haarige Spinnenbeine erfordern einen Kamm

Auch für die Spin­nen­bei­ne und die Mund­werk­zeu­ge habe ich mir zu­nächst wie­der Pa­pier­strei­fen zu­recht­ge­schnit­ten.

  • Mund­werk­zeu­ge: 2x 20 Zen­ti­me­ter.
  • Mitt­le­re Bei­ne: 4x 65 Zen­ti­me­ter.
  • Gro­ße Bei­ne: 4x 85 Zen­ti­me­ter.

Auch hier hat je­der mei­ner Strei­fen wie­der eine Brei­te von 0,5 Zen­ti­me­tern.

Bild von Quilling-Figur Eye (Marquise) auf einen Kamm aufdrehenAls Nächs­tes nahm ich ei­nen Kamm mit 21 Za­cken zur Hand. Zum An­fer­ti­gen der zehn Fi­gur­ab­wand­lun­gen von Eye (Mar­qui­se) teil­te ich zu­nächst ge­dank­lich die Za­cken mei­nes Kamms in Drei­er­paa­re ein. Für die Mund­werk­zeu­ge wi­ckel­te ich zu­nächst den pas­sen­den Pa­pier­strei­fen ein­mal kom­plett um die ers­ten drei Za­cken mei­nes Kamms. An­schlie­ßend kleb­te ich mei­nen Strei­fen leicht zu­sam­men, so­dass ein klei­nes Las­so ent­stand.

Dar­auf­fol­gend wi­ckel­te ich das lan­ge Ende des Strei­fens um die ers­ten sechs Za­cken. Auch die­ses Las­so­stück habe ich mit­hil­fe von flüs­si­gem Kle­ber fi­xiert. Zu gu­ter Letzt wie­der­hol­te ich die Schrit­te, in­dem ich den Pa­pier­strei­fen bis über den neun­ten Za­cken stülp­te. Ab­schlie­ßend kleb­te ich mei­ne drei­glied­ri­ge Quilling-Figur noch rund zu­sam­men und hat­te so­mit mein ers­tes Mund­werk­zeug fer­tig­ge­stellt.

Zusammenkleben der grusligen Halloweendekoration

Bild vom Zusammenkleben des SpinnenkörpersNach der­sel­ben Vor­ge­hens­wei­se stell­te ich mir auch mei­ne mitt­le­ren und lan­gen Spin­nen­bei­ne her. Ers­te­re um­fas­sen ins­ge­samt 18 Za­cken des Kamms, die lan­gen Bein­chen so­gar 21 Za­cken. Wich­tig: Da­mit die Ex­tre­mi­tä­ten der Hal­lo­ween Spin­ne so real wie mög­lich aus­se­hen, habe ich die­se noch in Form ge­bo­gen und bis zu zwei­mal ge­knickt. Nach­dem ich alle 14 Quilling-Figuren an­ge­fer­tigt hat­te, konn­te ich mei­ne Pa­pier­spin­ne zu­sam­men­kle­ben.

Bild vom Anbringen der Beine am SpinnenkörperIch be­gann mit den vier Tight Coils und bau­te mir aus den Krei­sen ei­nen schau­der­haf­ten Spin­nen­kör­per. Als Nächs­tes brach­te ich die bei­den Mund­werk­zeu­ge un­ter den klei­nen Au­gen an. Die Spin­nen­bei­ne ar­ran­gier­te ich so, dass je­weils zwei der vier lan­gen Bei­ne nach oben und nach un­ten zei­gen. Hin­weis: Spa­ren Sie beim An­kle­ben der fi­li­gra­nen Bei­ne nicht am Kle­ber und las­sen Sie das Mo­tiv nach der Fer­tig­stel­lung für 15 Mi­nu­ten gut aus­trock­nen.

Fazit und Dekorationstipps

Bild von gruseliger Halloween Spinne aus PapierMei­ne ab­scheu­li­che Spin­ne ist eine Hal­lo­ween­de­ko­ra­ti­on, die je­der pro­blem­los nach­bas­teln kann. Für ein Ex­em­plar habe ich 45 Mi­nu­ten Bas­tel­zeit be­nö­tigt. So­bald die Pa­pier­strei­fen ein­mal zu­recht­ge­schnit­ten sind, bas­telt sich die Spin­ne wie von Geis­ter­hand. Da­durch, dass die Spin­nen­bei­ne sehr lang sind, wip­pen die­se sanft hin und her. Die­ser Ef­fekt kommt be­son­ders gut zur Gel­tung, wenn die Spin­ne ver­ti­kal an ei­nem Fa­den auf­ge­hängt wird.

Üb­ri­gens soll­ten Men­schen, die Angst vor Spin­nen ha­ben, die Nähe zu Kohl­mei­sen su­chen. Wer im Win­ter Mei­sen­knö­del an ein Fens­ter hängt, an dem sich ge­ne­rell ger­ne Spin­nen breit­ma­chen, kann in den wär­me­ren Jah­res­zei­ten be­ob­ach­ten, dass die Kohl­mei­sen ge­wohn­heits­mä­ßig von Zeit zu Zeit vor­bei­flie­gen und die ek­li­gen Acht­bei­ner aus ih­ren Net­zen pi­cken.

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