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Parkscheibe selbst basteln - Vorlage

Eine selbst ge­bas­tel­te Park­schei­be ist das per­fek­te Män­ner­ge­schenk. Denn der nütz­li­che Park­zeit­mes­ser spart nicht nur Geld, son­dern steht in die­ser Rei­hen­fol­ge auch für das Ein­par­ken, Ter­min­druck und die Ord­nungs­wid­rig­keit. Das sind be­kannt­lich al­les The­men­be­rei­che, mit de­nen sich Mann bes­tens aus­kennt. Au­ßer­dem lässt sich an den sinn­li­chen Kur­ven ei­ner Park­schei­be deut­lich er­ken­nen, dass sie fran­zö­si­sche Vor­fah­ren hat.

Die ers­ten Park­schei­ben wur­den 1957 in Pa­ris ein­ge­führt [...]. Er­fun­den wur­de das Sys­tem vom In­ge­nieur Ro­bert Thie­bau­lt und dem Po­li­zei­prä­fek­ten Ro­ger Ge­ne­brier.

An­ker, Sa­scha: Die Ge­schich­te der Park­schei­be – das Übel, das Ih­nen Park Easy er­spart! park-easy.ch (04/2017).

Bild von Parkscheibe selbst basteln. Schablonen von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinAls die Park­schei­be 1961 auch in der BRD ein­ge­führt wur­de, wuss­te nie­mand so recht, wie man mit der blau­en Pap­pe um­ge­hen soll. Kein Wun­der, zu die­ser Zeit gab es auch noch Park­plät­ze in Hül­le und Fül­le. Spä­tes­tens An­fang der 1980er Jah­re en­de­ten je­doch die pa­ra­die­si­schen Zu­stän­de für deut­sche Au­to­fah­rer und wer sei­ner­zeit ei­nen gu­ten Park­platz fand, der gab ihn so schnell nicht wie­der her. Um das Dau­er­par­ken auf den we­ni­gen Park­flä­chen in den Stadt­zen­tren ef­fi­zi­ent zu ver­hin­dern, ging ohne Park­schei­be schon bald nichts mehr.

Die Park­schei­be wur­de zeit­gleich zu ei­nem of­fi­zi­el­len Ver­kehrs­zei­chen (Richt­zei­chen) er­nannt, wel­ches auch heu­te noch für die Füh­rer­schein­prü­fung re­le­vant ist.

In Be­rei­chen, die mit die­sem Zei­chen ver­se­hen wur­den, dür­fen Fahr­zeu­ge nur für zwei Stun­den ab­ge­stellt wer­den und die Nut­zung ei­ner Park­schei­be ist vor­ge­schrie­ben.

Reh­berg, Con­stan­tin: Ver­kehrs­zei­chen Park­schei­be 2 Stun­den. fahrschule-123.de (04/2017).

Collage mit Parkscheiben aus Papier. GWS2.de Maskottchen Gustl liefert Pizza mit seinem Papierauto aus. Szenerie gebastelt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Dies ist auch wich­tig, denn die Be­nut­zung ei­ner Park­schei­be ist gar nicht so ein­fach. Klar ist, dass die An­kunfts­zeit auf der Pa­pier­uhr an­ge­zeigt wer­den muss. Aber wuss­ten Sie, dass beim Ein­stel­len des Zei­gers ge­mäß §13 StVO groß­zü­gi­ges Auf­run­den er­laubt ist? Wenn Sie bei­spiels­wei­se um 13:03 Uhr ein­ge­parkt ha­ben, dann dür­fen Sie die Park­schei­be auf 13:30 Uhr vor­stel­len.

Laut Pa­ra­graf 13 der Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung ist die Park­schei­be nur dann gül­tig, wenn du den Zei­ger der Schei­be auf eben die hal­be Stun­de ein­ge­stellt hast, die dem Zeit­punkt folgt, an dem du dei­nen Wa­gen ge­parkt hast [...].

Pack­hei­ser, Phil­ipp: Park­schei­be rich­tig ein­stel­len. teilehaber.de (04/2017).

Bild von zwei selbst gebastelten Parkscheiben für das Auto in den Farben Blau und Rosa. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinNe­ben der un­sach­ge­mä­ßen Ver­wen­dung ist es vor al­lem das Aus­se­hen der Park­schei­ben, wel­ches Po­li­tes­sen oft­mals den Knöll­chen­block zü­cken lässt. Denn das durch­dach­te Ver­kehrs­zei­chen hat eine fest­ge­schrie­be­ne Norm. Eine zu­läs­si­ge Park­schei­be muss zwin­gend ei­nen blau­en Rah­men und eine wei­ße dreh­ba­re Schei­be ha­ben. Sie darf zu­dem nicht klei­ner als 15 Zen­ti­me­ter lang und 11 Zen­ti­me­ter breit sein. Wenn die­se Vor­ga­ben ein­ge­hal­ten wer­den, kön­nen Sie eine ver­kehrs­taug­li­che¹ Park­schei­be auch sel­ber bas­teln. Es spielt näm­lich kei­ne Rol­le, aus wel­chem Ma­te­ri­al der durch­dach­te Park­zeit­mes­ser be­steht.

Bei al­len Vor­schrif­ten ist es je­doch in al­ler Re­gel un­er­heb­lich, ob die Park­schei­be aus Pap­pe oder Plas­tik be­steht. Und auch ein in­te­grier­ter Eis­krat­zer an ei­nem der Rän­der ei­ner Kunststoff-Parkscheibe lässt die­se nicht gleich un­gül­tig wer­den.

Voigt, Ma­thi­as: Par­ken mit Park­schei­be – Wie stel­len Sie die Park­schei­be rich­tig ein? bussgeldkatalog.org (04/2017).

Bild von einer blauweißen Parkscheibe aus Deutschland. Aufgenommen von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die­se selbst ge­bas­tel­te Park­schei­be ent­spricht der Ver­kehrs­blatt­ver­laut­ba­rung Nr. 237. Und da­mit auch Sie schnell zu solch ei­nem Ex­em­plar kom­men, ha­ben wir von GWS2.de vier kos­ten­lo­se Bas­tel­scha­blo­nen für Sie vor­be­rei­tet.

Parkscheibe selbst basteln - Anleitung

Bild vom Zusammenkleben der ParkscheibenvorderseiteZum Bas­teln ei­ner ech­ten blau­en Park­schei­be soll­ten Sie sich Ton­pa­pier mit ei­ner Gram­ma­tur von 130 g/m² in den Far­ben Ca­li­for­ni­ablau, Hell­blau und Weiß zu­recht­le­gen. Als Hilfs­mit­tel be­nö­ti­gen Sie au­ßer­dem et­was Bas­tel­draht, eine Zan­ge, eine Sche­re, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser, eine Na­del und et­was flüs­si­gen Kle­ber. Ha­ben Sie sich die­se Bas­tel­ma­te­ria­li­en be­reit­ge­legt? Dann dru­cken Sie zu­al­ler­erst un­se­re DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2A /#3 /#4) aus.

Be­gin­nen Sie mit der Park­schei­ben­vor­der­sei­te, in­dem Sie das Ele­ment von Scha­blo­ne #1 je­weils ein­mal aus den bei­den Blau­tö­nen an­fer­ti­gen.

Bild von selbst gebastelter Parkscheibenvorderseite mit weißer ZeitscheibeKle­ben Sie im An­schluss bei­de Ein­zel­tei­le sym­me­trisch auf­ein­an­der und schnei­den Sie gleich dar­auf das Zeit­fens­ter mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei. Fal­zen Sie dar­auf­fol­gend die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en so, dass die hell­blaue Sei­te spä­ter nach in­nen zeigt. Als Nächs­tes soll­ten Sie sich der Zeit­schei­be von Scha­blo­ne #2 wid­men, die Sie nach dem Aus­dru­cken ein­fach nur aus­schnei­den müs­sen.

ATipp: Sie er­hal­ten so­fort eine voll funk­ti­ons­tüch­ti­ge Zeit­schei­be, in­dem Sie wei­ßes Ton­pa­pier im DIN A4 For­mat in Ih­ren Dru­cker le­gen und Scha­blo­ne #2 auf die­sen Un­ter­grund dru­cken.

Collage mit Anleitungsschritten: Bewegliche Zeitscheibe mithilfe von Basteldraht an der Parkscheibenvorderseite fixieren

So­bald die Park­schei­ben­vor­der­sei­te und die Zeit­schei­be vor Ih­nen lie­gen, be­ginnt der schwie­rigs­te Teil.

  • Ste­chen Sie zu­nächst je­weils ein Loch (sie­he Scha­blo­nen) mit­hil­fe ei­ner Na­del in die bei­den Ele­men­te.
  • Dre­hen Sie da­nach eine brei­te Öse aus ei­nem Stück Bas­tel­draht.
  • Ste­cken Sie die bei­den Drah­ten­den dar­auf­hin vor­ne durch das Loch der Park­schei­ben­vor­der­sei­te.
  • Fä­deln Sie nun eben­falls die Dreh­schei­be auf den Draht.
  • Fi­xie­ren Sie die Zeit­schei­be an der Park­schei­ben­vor­der­sei­te, in­dem Sie die Drah­ten­den hin­ten mit­ein­an­der verz­wir­beln.

Lässt sich die wei­ße Schei­be mü­he­los dre­hen? Dann ha­ben Sie al­les rich­tig ge­macht.

Deutsche Richtzeichen sind akkurat beschriftet

Bild von Parkscheibenvorderseite nach dem Ankleben der BeschriftungenAuf Scha­blo­ne #3 be­fin­den sich die Be­schrif­tun­gen der Park­schei­be. Fer­ti­gen Sie sämt­li­che Ele­men­te zu­nächst ein­mal aus wei­ßem Ton­pa­pier an. Den Zei­ger soll­ten Sie zu­erst auf­kle­ben, denn die­ser ver­steckt zu­gleich die un­schö­ne Draht­ö­se. Hin­ge­gen beim An­brin­gen der an­de­ren Be­schrif­tun­gen dür­fen Sie sich ger­ne Zeit las­sen, da­mit die Park­schei­be auch ein ma­kel­lo­ses Er­schei­nungs­bild be­kommt.

Bild vom Aufeinanderkleben der Vorder- und RückseiteNach die­ser Si­sy­phus­ar­beit ha­ben Sie es fast ge­schafft, denn es fehlt nur noch die Rück­sei­te von Scha­blo­ne #4. Auch die­ses Ein­zel­teil soll­ten Sie wie die Vor­der­sei­te aus Ih­ren zwei Blau­tö­nen an­fer­ti­gen. Kle­ben Sie als Nächs­tes die bei­den prä­pa­rier­ten Ele­men­te sym­me­trisch auf­ein­an­der, so­dass auch die Rück­sei­te der Park­schei­be et­was sta­bi­ler wird. Be­strei­chen Sie nun die äu­ße­ren ge­falz­ten Kle­be­la­schen der Park­schei­ben­vor­der­sei­te mit viel flüs­si­gem Kle­ber.

Le­gen Sie dar­auf­hin die Rück­sei­te ge­ra­de auf die Vor­der­sei­te und strei­chen Sie ei­ni­ge Male mit Ih­rer Hand kräf­tig über die Pa­pie­re. Da­mit ha­ben Sie Ihre selbst ge­bas­tel­te Park­schei­be fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Einfaches Geschenk mit großem Nutzen

Bild von köstlichem Fast Food aus dem McDrive auf einer rosafarbenen Parkscheibe. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDas Bas­teln ei­ner Park­schei­be ist selbst für Bas­tel­an­fän­ger oder Kin­der ohne Hil­fe pro­blem­los mög­lich. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Ex­em­plars habe ich un­ge­fähr 30 Mi­nu­ten be­nö­tigt. Falls Sie die Park­schei­be ver­schen­ken, soll­ten Sie even­tu­ell das Wis­sen des Be­schenk­ten über die­ses Ver­kehrs­zei­chen auf­fri­schen. Denn wuss­ten Sie, dass die Park­schei­be nach Ab­lauf der Zeit nicht nach­ge­stellt wer­den darf?

Das Wei­ter­dre­hen der Park­schei­be nach Ende der er­laub­ten Park­zeit ist ver­bo­ten. [...] Über­zie­hen Au­to­fah­rer die er­laub­te Zeit um 30 Mi­nu­ten, wer­den zehn Euro fäl­lig, bei ei­ner Stun­de 15 Euro.

ADAC e.V.: Tipps und Tricks: Al­les zur Park­schei­be. adac.de (04/2017).

Wer sei­nen Park­platz nach der höchst­mög­li­chen Park­dau­er wei­ter­ver­wen­den möch­te, der muss ein­mal um den Block fah­ren und die Park­schei­be nach dem Ein­par­ken er­neut ein­stel­len. Ich kann mir al­ler­dings kaum vor­stel­len, dass sich ir­gend­je­mand je­mals an die­se vor­ge­schrie­be­ne Vor­ge­hens­wei­se ge­hal­ten hat. In der Re­gel schaut man doch ein­fach ein­mal nach links und nach rechts und dreht die Zeit­schei­be um­welt­freund­lich wei­ter.

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¹Al­le An­ga­ben sind ohne Ge­währ und kön­nen sich je­der­zeit än­dern. Die Be­nut­zung der Park­schei­be ge­schieht im­mer auf ei­ge­nes Ri­si­ko.

Tonpapier - Grundbedarf für Bastler

Das täg­li­che Brot ei­nes Pa­pier­bast­lers ist de­fi­ni­tiv Ton­pa­pier, im eng­li­schen Sprach­raum als „con­s­truc­tion pa­per” bzw. „su­gar pa­per” be­kannt. Die­ser be­son­de­re Werk­stoff ist er­hält­lich in viel­fäl­ti­gen Far­ben, Gram­ma­tu­ren und Grö­ßen, ist des Wei­te­ren preis­wert und bringt alle Ei­gen­schaf­ten mit, wel­che zum Bas­teln be­nö­tigt wer­den.

Screenshot von Umfrage zu Lieblingspapier

In ei­ner Lang­zeit­um­fra­ge zwi­schen 2013 und 2014 ga­ben 46% un­se­rer Web­sei­ten­be­su­cher an, dass Ton­pa­pier zu ih­rem ab­so­lu­ten Lieb­lings­pa­pier ge­hört. War­um ist ge­ra­de die­ses Pa­pier so be­liebt? Wie wird es her­ge­stellt? Gibt es Un­ter­schie­de und wor­auf müs­sen Sie beim Kauf ach­ten? Die­sen Fra­gen bin ich nach­ge­gan­gen und wer­de die­se hier für Sie klä­ren.

Tonpapier trägt viele Namen

Bild von buntem TonpapierWenn Sie on­line in ei­nem Bas­tel­shop oder im Kauf­haus stö­bern, kann es sein, dass di­ckes und bun­tes Pa­pier als Ton­pa­pier, Ton­kar­ton oder so­gar Fo­to­kar­ton de­kla­riert ist. An­ders­wo heißt die­ses Pa­pier schlicht und ein­fach Bas­tel­pa­pier. Was sol­len Sie also neh­men? Es ist völ­lig egal, denn al­les ist das Glei­che! Wo­her der Name Ton­pa­pier ge­nau kommt, ist un­be­kannt, in die­sem Pa­pier be­fin­det sich na­tür­lich kein Ton. Even­tu­ell ist es eine Ab­lei­tung von Karton, es könn­te je­doch auch an dem getönten Pa­pier­brei bei der Her­stel­lung lie­gen.

Herstellung von Tonpapier

Wie be­reits er­wähnt ist Ton­pa­pier sehr preis­wert, dies liegt am ein­fa­chen Her­stel­lungs­ver­fah­ren:

  1. Für die Her­stel­lung des Zell­stoffs (engl. pulp) wer­den in ei­ner al­ka­li­schen Lö­sung fei­ne Holz­stü­cke, meist Fich­te oder Lär­che, ge­kocht.
  2. Dem Holz­brei wird nun sau­be­res, war­mes Was­ser und ein er­heb­li­cher An­teil an Alt­pa­pier hin­zu­ge­fügt. Der An­teil an Alt­pa­pier im Ton­pa­pier ist we­sent­lich hö­her als im nor­ma­len Dru­cker­pa­pier. Die­ses hat vor al­lem die Auf­ga­be den Zell­stoff­brei di­cker zu ma­chen.
  3. Da­mit sich die Fa­sern mit­ein­an­der ver­bin­den, wer­den die­se nun ge­quetscht. Die­ser Vor­gang nennt sich Gaut­schen und er­spart das Hin­zu­fü­gen von Kleb­stof­fen.
  4. Ton­pa­pier gibt es in min­des­tens 40 un­ter­schied­li­chen Far­ben. Dem Ge­misch aus Was­ser und Zell­stoff wird jetzt ein Farb­pig­ment hin­zu­ge­ben.
  5. Der Zell­stoff­brei wird nun auf ein Draht­för­der­band auf­ge­legt, wel­ches von bei­den Sei­ten mit war­mer Luft be­bla­sen wird, so­dass das Ton­pa­pier trock­nen kann.
  6. Am Ende wird das Ton­pa­pier auf gro­ße Rol­len auf­ge­rollt und kann an­schlie­ßend in die gän­gi­gen Grö­ßen ge­schnit­ten wer­den.

Tonpapier bietet perfekte Basteleigenschaften

Bild von Bastelarbeiten von Veronika Vetter (DAoCFrEak) aus Tonpapier

Wenn ich Ton­pa­pier sehe, den­ke ich ans Bas­teln. Dies hat fol­gen­de Grün­de:

  • Im Ge­gen­satz zum nor­ma­len Dru­cker­pa­pier ist Ton­pa­pier auch bei glei­cher Gram­ma­tur sta­bi­ler.
  • Trotz der Sta­bi­li­tät lässt es sich ge­nau­so gut mit al­len Schnei­de­werk­zeu­gen schnei­den.
  • Ton­pa­pier funk­tio­niert mit al­len Kleb­stof­fen, Pa­pier­sor­ten so­wie so­gar Le­der, Plas­tik und Tex­ti­li­en.

Bild von der großen Farbauswahl von TonpapierDie raue Ober­flä­chen­struk­tur von Ton­pa­pier macht es mög­lich, dass so gut wie alle Flüs­sig­kei­ten dar­auf haf­ten. Da­mit ist es leicht zu be­stem­peln, zu be­dru­cken, zu be­ma­len und zu be­schrei­ben. Eben­so sind die Fal­t­ei­gen­schaf­ten von Ton­pa­pier her­vor­ra­gend. Ge­ne­rell ist es mög­lich, mit die­sem Pa­pier Ori­ga­mi zu fal­ten. Bei ei­ner hö­he­ren Gram­ma­tur kön­nen mit­hil­fe von Falz­beil und ei­nem Li­ne­al den­noch sau­be­re Knick­li­ni­en ge­bil­det wer­den.

Unsere Tipps für Ihren Tonpapier-Kauf

Bild von Tonpapierbögen buntBei Ton­pa­pier gilt die De­vi­se viel und groß ist güns­ti­ger als we­nig und klein. Se­hen Sie des­halb un­be­dingt da­von ab, Ein­zel­bö­gen zu kau­fen. Ein Ein­zel­bo­gen DIN A3 kos­tet in der Re­gel 1,50 Euro, ver­gli­chen mit ei­nem 500 Blatt Pa­ket, mit 10 Far­ben in DIN A4 für 10,50 Euro ist dies viel zu teu­er. Kau­fen Sie Ton­pa­pier auch nicht zu dünn. In un­se­ren Bas­tel­an­lei­tun­gen fin­den Sie zwei Gram­ma­tu­ren vor.

  • Meis­tens ver­wen­den wir 130 g/m². Die­se Stär­ke ist per­fekt für Bas­te­lei­en, wel­che im­mer noch fle­xi­bel sein sol­len. Für Mo­ti­ve, die be­son­ders sta­bil sein müs­sen, wie z. B. un­ser T-Rex Di­no­sau­ri­er sind 300 g/m² die bes­se­re Lö­sung.
  • Ein Nach­teil von güns­ti­gen Farb­sor­ti­men­ten ist, dass es Ton­pa­pier­far­ben gibt, wel­che Sie fast nie be­nut­zen. Die­se sta­peln sich mit der Zeit. Tipp: Ton­pa­pier funk­tio­niert auch als Papp­ma­ché oder als selbst ge­bas­tel­ter Brief­um­schlag.
Fazit

Wir ge­hen mit den meis­ten Teil­neh­mern un­se­rer Um­fra­ge d’­ac­cord, denn Ton­pa­pier ist auch un­ser Lieb­lings­pa­pier, des­halb be­stehen fast alle un­se­re Bas­tel­mo­ti­ve dar­aus. Möch­ten Sie mit dem Bas­teln an­fan­gen, ist die ers­te An­schaf­fung ne­ben Sche­re und Kle­ber ein aus­rei­chen­der und viel­sei­ti­ger Vor­rat an Ton­pa­pier.

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Beim Stö­bern durch die Online-Bastelshops un­se­res Ver­trau­ens und auf der Su­che nach neu­en au­ßer­ge­wöhn­li­chen Pa­pier­sor­ten sto­ße ich im­mer häu­fi­ger auf Na­tur­pa­pier. Da­bei ist Na­tur­pa­pier nur eine Ober­ka­te­go­rie für di­ver­se Spe­zi­al­pa­pie­re, wel­che be­son­de­re Kri­te­ri­en er­fül­len müs­sen. Die Be­trei­ber der Bas­tel­shops sind sich oft­mals selbst nicht ei­nig, was ein Na­tur­pa­pier ist und so fin­den sich des Öf­te­ren kon­ven­tio­nel­le Pa­pie­re in der fal­schen Ka­te­go­rie. Ich sage Ih­nen, was ein Na­tur­pa­pier ei­gent­lich ist, war­um die Shops nichts für die fal­sche Ka­te­go­ri­sie­rung kön­nen und auf was Sie als Bast­ler beim Kauf ei­nes sol­chen Pa­piers ach­ten soll­ten.

Naturpapier oder doch einfach nur Papier?

Bild von weißem NaturpapierDie Fra­ge, um wel­ches Pa­pier es sich bei ei­ner Sor­te han­delt, könn­te ei­gent­lich egal sein. Wir Men­schen sind be­kannt­lich Im­puls­käu­fer und kau­fen, was uns ge­fällt. So­weit ein so­ge­nann­tes Tot­schlag­ar­gu­ment. Pro­ble­ma­tisch ist es mei­ner Mei­nung nach nur, wenn ver­sucht wird, über Trend­ar­ti­kel mit an­de­ren Pro­duk­ten mehr Geld zu ver­die­nen. Sie ken­nen das, es ist Fuß­ball Welt­meis­ter­schaft, Adi­let­ten in Grau kos­ten 19,90 Euro und das glei­che Mo­dell in Deutsch­land­far­ben schlägt mit 29,90 Euro zu Bu­che. Ge­nau­so ist es über­all, auch im Bas­tel­be­darf.

Im Fal­le von Na­tur­pa­pier un­ter­stel­le ich den Bastelshop-Betreibern je­doch kei­nen Vor­satz, denn es gibt ver­schie­de­ne De­fi­ni­tio­nen.

  • Im eng­lisch­spra­chi­gen Raum un­ter­schie­det man zwi­schen coa­ted und un­coa­ted pa­per. Ers­te­res ist Pa­pier, wel­ches mit Kao­lin, Py­ri­di­ni­um­chlo­ro­chro­mat, Kleb­stof­fen, Pig­men­ten usw. be­han­delt wur­de. Dar­un­ter fal­len glän­zen­de Bro­schü­ren, Fo­to­pa­pier, Me­tal­lic­pa­pier usw.
  • Un­coa­ted pa­per be­deu­tet wört­lich über­setzt Na­tur­pa­pier und ist al­les, was nicht be­han­delt wur­de. Nach die­ser De­fi­ni­ti­on kann auch ge­wöhn­li­ches Ko­pier­pa­pier ein Na­tur­pa­pier sein.

Strengere Unterscheidung zwischen Naturpapieren

Bild von Faserstrucktur eines bedruckten NaturpapiersSo grob wird bei uns nicht un­ter­schie­den, mei­ner Mei­nung nach den­noch falsch. Das Wort Na­tur be­deu­tet so viel wie „nicht vom Men­schen ge­schaf­fen” und das ist doch schon ein­mal ein An­halts­punkt. In den Ka­te­go­rien be­fin­det sich un­ter Na­tur­pa­pier je­doch in der Re­gel im­mer auch hand­ge­schöpf­tes Pa­pier, Wehnzhou Pa­pier, Wa­shi Pa­pier usw.

  • Die­se Pa­pie­re sind zwar che­misch un­be­han­delt und even­tu­ell so­gar in Hand­ar­beit her­ge­stellt, je­doch ha­ben die­se Werk­stof­fe ohne die Hil­fe des Men­schen kei­ne pa­pier­ähn­li­chen Ei­gen­schaf­ten.
  • Be­son­ders lus­tig fin­de ich dann im­mer, wenn ich un­ter Na­tur­pa­pier noch stark ein­ge­färb­te oder mit Me­tall ver­edel­te Pa­pie­re fin­de. Die­se wä­ren selbst nach der wäss­ri­gen eng­li­schen De­fi­ni­ti­on nicht mehr „un­coa­ted”.

Es gibt wenig echtes Naturpapier

Bild von einer Eule aus handgeschöpften Papier

Na­tur­pa­pier kann also nur sein, was schon auf­grund der Roh­stoff­be­schaf­fen­heit Pa­pier ist. Dar­un­ter fällt bei­spiels­wei­se Reis­pa­pier. Das Mark des Pa­pier­bau­mes wird in Stü­cke ge­schnit­ten, in Was­ser ge­legt, ge­trock­net und das Na­tur­pa­pier ist ein­satz­be­reit. Ge­nau­so ist Ko­kos­pa­pier bei ähn­li­cher Her­stel­lungs­me­tho­de ein Pa­pier die­ser Ka­te­go­rie. Die be­kann­tes­ten Ver­tre­ter von Na­tur­pa­pier sind je­doch Tapa (Maul­beer­baum­rin­de) und Pa­py­rus.

  • So ge­se­hen ist der Be­griff Na­tur­pa­pier ei­gent­lich völ­li­ger Quatsch. Die er­wähn­ten ech­ten Na­tur­pa­pie­re sind streng ge­nom­men also Na­tur­fa­ser­pa­pie­re. Man spricht bei die­sen Pa­pie­ren üb­ri­gens auch von Pseudo-Papier, weil die­se mit der ge­wöhn­li­chen Pa­pier­mix­tur aus Zell­stoff und Was­ser nichts zu tun ha­ben, aber den­noch ähn­lich funk­tio­nie­ren.
  • Das Meis­te, was in den Ka­te­go­rien der Bas­tel­shops un­ter Na­tur­pa­pier zu fin­den ist, ist also meist im­por­tier­tes, un­be­han­del­tes, nach kon­ven­tio­nel­ler Re­zep­tur hand­ge­fer­tig­tes Pa­pier.

Bastler sollten deshalb vergleichen

Bild eines Engels aus weißem handgeschöpften PapierDie Be­trei­ber von Online-Shops sind in ers­ter Li­nie Händ­ler und kei­ne Bast­ler oder Künst­ler. Wenn Sie ein neu­es Pro­dukt in der Ka­te­go­rie Na­tur­pa­pier ent­de­cken, wel­ches meis­tens dann noch ir­gend­ei­nen Neo­lo­gis­mus als Na­men trägt und ge­nau­so viel wie ech­ter Pa­py­rus kos­tet, ver­glei­chen Sie un­be­dingt die Prei­se mit an­de­ren Shops. Nicht dass sich da­hin­ter ein aus Alt­pa­pier hand­ge­schöpf­tes Pa­pier ver­steckt, des­sen ein­zi­ger Be­zug zur Na­tur ist, dass 30% des ent­hal­te­nen Zell­stoffs ir­gend­wann ein­mal ein Baum wa­ren.

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