Die Kokosnuss ist eine wahnsinnig vielseitige Frucht. Das Fruchtfleisch ist essbar und die Milch zum Trinken, dass weiß jeder. Doch wussten Sie, dass aus der hölzernen Nussschale Papier hergestellt wird? Dieses Papier ist nicht zum Schreiben, jedoch für Bastler äußerst interessant. Was Sie aus Kokospapier basteln können und wie dieses hergestellt wird, habe ich hier für Sie zusammengetragen.
Papierfasern sind sehr hochwertig
Der Name Kokospapier kommt von den Kokosfasern. Diese Hartfasern werden direkt nach der Ernte von der Frucht getrennt und für einige Monate in Tanks mit Meerwasser gelegt, dieser Vorgang wird als Wasserröste bezeichnet. Nach dem Rösten werden die Kokosfasern abgespült, ausgeklopft und sind anschließend bereit zur Weiterverarbeitung. Für eine Tonne Kokosfasern werden zwölf- bis dreizehntausend Kokosnüsse benötigt.
- Die Nüsse werden natürlich nicht nur wegen den Fasern geerntet, sondern wegen der Milch und dem Fruchtfleisch (Kokosnussöl). Die hölzernen Fasern sind also eher ein Abfallprodukt, welches verwertet wird.
- Aus den 15 - 30 Zentimeter langen Fasern werden hauptsächlich Seile und Dämmmaterial hergestellt. Kokosfasern sind resistent gegen Verrottung, Schimmel und wasserabweisend, weshalb sie des Weiteren als Füllstoff für Polstermöbel oder Teppiche verwendet werden.
Eine Kokosfaser besteht zu zirka 44% aus Zellulose und zu 45% aus Lignin, es ist deshalb ein Einfaches aus diesem Rohstoff auch Papier herzustellen. Die Fasern werden für die Papierherstellung verkleinert und als Mattress (Wirrfasern) bezeichnet. Durch den natürlichen Braunton der Kokosfasern ist auch gefärbtes Kokospapier eher dunkel und matt.
Basteln mit Kokospapier
Auf dem Bild sehen Sie einen Affenkopf, welcher hauptsächlich aus gefärbtem Kokospapier, mit einer Grammatur von 250 g/m², besteht. Gleich gut zu erkennen sind die einzelnen Kokosfasern. Das Material fühlt sich an wie ein Eierkarton und ist geruchsneutral.
- Kokospapier lässt sich ausschließlich mit flüssigem Kleber kleben, harmoniert dafür problemlos mit anderen Bastelmaterialien wie Tonpapier oder Bast.
- Durch die dicken Fasern lässt sich Kokospapier nur sehr schlecht bemalen. Vor allem feine Linien lassen sich nur sehr schwer, in gerader Form, aufzeichnen.
- Obwohl sich Kokospapier sehr hölzern und hart anfühlt, ist es biegsam ähnlich wie Faserseide. Beim Affen könnten Sie beispielsweise die Ohren dauerhaft nach hinten biegen, dadurch würden einzelne Fasern zwar brechen, das Kokospapier würde jedoch nicht einreißen.
- Es ist problemlos möglich mit dieser Papiersorte sauber zu arbeiten, denn obwohl es so aussieht, bröselt das Papier nicht und lässt sich sehr gut mit einer Papierschere oder mit einem Bastelmesser zuschneiden.
Fazit, Preis und Qualitätsmerkmale
Kokospapier ist ein ökologischer Werkstoff und perfekt dafür geeignet, wenn Sie Bastelmotive rustikaler darstellen wollen.
Achten Sie beim Kauf auf echtes Kokospapier. Oftmals sind die Kokosfasern auch mit Kartonpapier vermischt, dies hat relativ wenig mit Kokospapier zu tun. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass zu dünnes Papier sich nicht gut zum Basteln eignet, wir empfehlen eine Grammatur von mindestens 200 g/m².
Preislich gesehen ist Kokospapier kein Schnäppchen und gerade noch erschwinglich. Ein gefärbter Satz mit 10 Papierseiten und einer Grammatur von 250 g/m² kostet zirka 6,00 Euro. Kokospapier ist eben ein exotisches Material für exotische Bastelmotive.
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