Hören Sie endlich auf sich selbst im Weg zu stehen! Reiten Sie auf der Bitcoin-Welle, testen Sie das neuste Online-Casino, investieren Sie in Noni-Saft und geben Sie dem netten Pakistani aus der E-Mail doch in Gottes Namen Ihre Kontodaten, damit er Ihnen 100.000 Euro überweisen kann. Ja, im Internet ging es schon immer darum, fremde Menschen reich zu machen. Deshalb habe ich die Millionenidee einer Besucherin umgesetzt und eine klassische Lebkuchenrolle für selbst gebackene Oblatenlebkuchen gebastelt.
Hi Vroni, ich habe die Millionenidee für Dich! Du kennst doch diese durchsichtigen Schachteln mit den 3-fach sortierten Lebkuchen? Es gibt im ganzen Netz keine Bastelanleitung für solche Verpackungen! Ich backe jedes Jahr runde Nürnberger Elisenlebkuchen und muss immer diese unpraktischen Bodenbeutel aus Plastik kaufen, weil es diese rundlichen Lebkuchenkartons für Privatpersonen nirgendwo gibt und ich eine total ungeschickte Bastlerin bin. Wieso machst Du nicht mal so was Einfaches?
Apetz, Brigitte: Millionenidee für Vroni! Bitte melde Dich! E-Mail vom 03.12.2017.
Bis zu dieser Stelle finde ich den Vorschlag der fürsorglichen Dame ausgesprochen gut. Und es ist wahr; mir geht es bei meinen Motiven in erster Linie um die Kunst und nicht um den praktischen Nutzen. Aber bei einer Millionenidee mache selbst ich eine Ausnahme. Aus diesem Grund sind dieses Mal auch wirklich nur fünf Arbeitsschritte nötig, um meine Lebkuchenschachtel nachzubasteln.
Trotzdem werde ich auch zukünftig nicht in Eselsmilch baden können, da ich die Bastelschablone für meine Lebkuchenrolle wie immer kostenlos zur Verfügung stelle.
Wenn Du das Schnittmuster gezeichnet hast, dann musst Du damit zum Anwalt gehen und es auf Deinen Namen patentieren lassen. Das kostet zwar, aber es lohnt sich, weil Du die Schachtelform dann Backbuchverlagen zum Abdrucken anbieten kannst und Tantiemen bekommst. [...] Oder Du bewirbst Dich mit dem Produkt bei der Sendung „Die Höhle der Löwen”.
Apetz, Brigitte: Millionenidee für Vroni! Bitte melde Dich! E-Mail vom 03.12.2017.
Die Umsetzung solcher Pläne ist leider mit äußerst viel Arbeit verbunden, mit der es Menschen wie ich nicht übertreiben dürfen.
CONTI: Arbeiten? Das ist seine Lust. Nur zu viel arbeiten müssen, kann ihn um den Namen Künstler bringen.
Lessing, Gotthold Ephraim: Emilia Galotti. Durchgesehene Ausgabe. Stuttgart: Phillip Reclam jun. GmbH & Co. KG 2001.
Außerdem ist an einer schnöden Lebkuchenrolle überhaupt nichts Innovatives, was bekanntlich die Grundvoraussetzung für ein Patent ist. Kein Wunder, schließlich waren runde Oblatenlebkuchen bereits im Deutschen Kaiserreich eine beliebte Weihnachtsleckerei, die jeder Pfefferküchler spätestens im Jahre 1845¹ im Angebot hatte. In Anbetracht dessen dürfte es wohl auch niemanden überraschen, dass Industrielebkuchen mindestens schon seit den frühen 1960er² Jahren in diesen halb offenen Kartonagen verkauft werden. Und womöglich gibt es die alten Papierlebkuchenrollen ohnehin bald nicht mehr, da der Trend hin zu hippen Vollplastikverpackungen geht. Diese Entwicklung ist meiner Meinung nach sehr bedauerlich, zumal durch den Kunststoffkontakt fiese Mineralölrückstände in die himmlischen Gewürzkuchen gelangen können.
Was genau in den Lebkuchen drin steckt, erfahren wir beim Laborcheck. Wir lassen alle sechs Produkte auf Mineralöl-Rückstände testen. Die können aus der Verpackung auf die Lebensmittel übergehen und schädlich sein.
Smiljanic, Nera: WISO: Teuer oder billig: Lebkuchen. zdf.de (12/2017).
Die Lebkuchenrolle auf meiner Bastelschablone orientiert sich an dem klassischen Discounter-Modell. Mit einer Länge von 11 Zentimetern bietet das Behältnis damit ausreichend Platz für sechs selbst gebackene Oblatenlebkuchen, die jeweils einen Durchmesser von 7,5 Zentimetern aufweisen dürfen.
Sie möchten Ihre Honigkuchen nicht nur sauber verpacken, sondern auch gleich ansehnlich verschenken? Dann erfahren Sie in der folgenden Anleitung zudem, wie Sie den Food-Karton mit einer urigen Holzoptik aufpeppen können.
Schachtel für Lebkuchen basteln
Zum Anfertigen einer konventionellen Lebkuchenrolle verwendete ich Tonpapier in den Farben Weiß, Vanille, Grün und Braun. Für das Holzmuster nahm ich zudem einen weißen Bastelkleber auf Wasserbasis sowie schwarze und braune Acrylfarbe zur Hilfe. Hingegen als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, einen flüssigen Haushaltskleber, ein Falzbein samt Lineal und meine DIN A4 Bastelschablone zurechtlegen.
Im ersten Schritt druckte ich zunächst einmal das Schnittmuster im Querformat aus. Gleich danach schnitt ich die Schachtelvorlage frei, um diese sauber auf meine Tonpapierbögen aufzeichnen zu können.
Meine Lebkuchenrolle sollte zweifarbig sein, weshalb ich die präparierte Schablone einmal aus braunem und einmal aus vanillefarbenem Tonpapier anfertigte. Die beiden identischen Einzelteile klebte ich direkt im Anschluss symmetrisch aufeinander, sodass meine Verpackung an jeder Seite eine Grammatur von 260 g/m² erhielt.
Im dritten Bastelschritt falzte ich dann sämtliche Knicklinien und Klebelaschen, damit ich das Bauteil gleich darauf zu einer Lebkuchenschachtel zusammenkleben konnte.
Hinweis: Die vier Klebelaschen der langen Seitenteile fixierte ich außen an den abgerundeten Stirnseiten. Diese Maßnahme sorgte dafür, dass meine Verpackung stabiler wurde. Natürlich entstanden dabei unschöne Kanten, die ich jedoch gänzlich durch die Vertäfelung verschwinden ließ.
Kartonage erhält lebendige Scheunenoptik
Beim Verzieren meiner Food-Box orientierte ich mich an traditionellen nordamerikanischen Scheunen, die im Mittleren Westen der USA anzutreffen sind.
Für den fünften Bastelschritt musste ich mir als Erstes 40 dünne Tonpapierstreifen für die Vertäfelung zurechtschneiden. Damit ein aufregendes Holzmuster entstehen konnte, durften die Balken jedoch nicht alle gleichgroß sein. Aus diesem Grund fertigte ich mir unterschiedlich dicke Streifen an, die zwischen 0,3 und 0,7 Zentimeter breit waren.
- Als Nächstes bestrich ich eine ganze Schachtelseite großzügig mit weißem Bastelkleber. Gleich danach legte ich meine Papierbalken horizontal und parallel zueinander auf die feuchte Stelle.
- Hinweis: Beim Aufkleben achtete ich darauf, dass zwischen den Balken stets ein kleiner Abstand blieb.
- Nachdem ich die Tonpapierstreifen nicht nur an den drei anderen Seiten, sondern auch am äußeren Boden meiner Lebkuchenrolle angebracht hatte, legte ich meine Verpackung erst einmal für 30 Minuten zum Trocknen.
Im Anschluss daran grundierte ich mein Gebälk mit brauner Acrylfarbe. Wichtig: Solange die Grundierung noch feucht war, nutzte ich die Chance, um zudem noch schwarze Akzente in mein Holzmuster einzuziehen. Daraufhin ließ ich meine Food-Box erneut für 30 Minuten trocknen.
Ganz zum Schluss garnierte ich die hölzerne Außenseite meiner Verpackung noch mit weißen Zierbalken, die dem Scheunendesign eine exklusive Fachwerkoptik verliehen. Gleich darauf war meine selbst gebastelte Lebkuchenrolle bereit, um mit sechs Nürnberger Elisenlebkuchen befüllt zu werden.
Lebkuchen sind das Winterbrot der Deutschen
Im Frühjahr 2017 legte der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière anlässlich der Islamismusdebatte einen Zehn-Punkte-Katalog zur deutschen Leitkultur vor. In diesem Manifest behauptet der Künstlerinnensohn richtigerweise, dass unsere schöne Bundesrepublik eine Kulturnation sei.
Wir sind Kulturnation. Kaum ein Land ist so geprägt von Kultur und Philosophie wie Deutschland.
Maizière de, Thomas: Leitkultur für Deutschland - Was ist das eigentlich? bmi.bund.de (12/2017).
Zum Glück müssen die Deutschen nicht unbedingt Richard Wagner hören oder Walther von der Vogelweide lesen, um sich heimatverbunden zu fühlen. Schließlich sind Lebkuchen ebenfalls ein urdeutsches Kulturgut. Wie ist es sonst zu erklären, dass der Augsburger Christkindlesmarkt im Jahre 1498 „Lebzeltermarkt”³ hieß? Hingegen im frühen 17. Jahrhundert sorgten Honigkuchen der Legende nach dafür, dass die Gläubigen am Heiligabend den Gottesdienst in der Nürnberger Lorenzkirche⁴ schwänzten. Und auch heutzutage müssen in der Bundesrepublik Deutschland jährlich rund 80.700 Tonnen⁵ Lebkuchen hergestellt werden, damit die Nachfahren der Ottonen ihr kulturelles Erbe zelebrieren können.
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¹Martin, Andreas: Seltenes Handwerk in Sachsen - Pfefferküchler. Mit dem Hennig- schen Back- und Anleitungsbuch für die Pfefferküchlerei aus dem Jahre 1845. Dresden: Sächsisches Druck- und Verlagshaus GmbH 1996.
²Vetter, Veronika: Pfefferkuchen aus Fimo modellieren - klassische Elisenlebkuchen. fimo.gws2.de (12/2017).
³Beckers-Dohlen, Claudia: Weihnachtsmärkte. In: Karfunkel Nr. 121 (2015). S. 15.
⁴Vetter, Veronika: Verkaufsstand für den Weihnachtsmarkt basteln. gws2.de (12/2017).
⁵Smiljanic, Nera: WISO: Teuer oder billig: Lebkuchen. zdf.de (12/2017).








Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass sich die Bedeutung der idyllischen Märkte verändert hat. Wer heute einen Weihnachtsmarkt besucht, der trifft sich mit Freunden oder Kollegen auf einen Glühwein im Freien bei sanfter christlicher Musik. Andere wiederum stöbern lieber durch die Angebote der Händler auf der Suche nach weihnachtlichem Tand. Hingegen wer im Jahre 1384 den wohl allerersten Weihnachtsmarkt im sächsischen Bautzen besuchte, der war auf der
Vielleicht aufgrund der Tatsache, dass das kulturelle Zentrum der Sorben über 40 Jahre Teil der Deutschen Demokratischen Republik war und deshalb seither nicht mehr so für den Katholizismus steht wie im 14. Jahrhundert, möchten viele Quellen Bautzen diesen Ruhm nicht gönnen. Deshalb liest man oft, dass der erste Weihnachtsmarkt bereits im Jahre 1296 in Wien abgehalten wurde. Hierbei handelte es sich jedoch lediglich um ein 14-tägiges Kirchenfest, bei dem es um die Verlängerung der Stadtrechte ging. Der erste Christkindlmarkt in der späteren Kaiserstadt war wohl erst im 17. Jahrhundert.
Wussten Sie, dass der weihnachtliche Geschenkeaustausch vor Martin Luther bereits am Nikolaustag stattfand? Die Nachahmer des Heiligen Nikolaus von Myra brachten bekanntlich im Spätmittelalter für die Kinder manchmal Äpfel und Nüsse, jedoch meistens nur die 
Selbst der Austragungsort hat sich verändert. Konnte man im Spätmittelalter noch eine Phiole Arsen darauf nehmen, den Weihnachtsmarkt um die größte Stadtkirche herum zu finden, ist selbst dies nicht mehr zwingend nötig. Vor allem in Metropolen sind die schmucken Adventsmärkte wild übers ganze Stadtbild verteilt. Dafür könnte ein Nürnberger Pfarrer verantwortlich sein, der sich im Jahre 1616 darüber beschwerte, dass seine Schäflein nicht in ausreichender Anzahl zur Nachmittagsmesse an Heiligabend erschienen sind. Schuld daran soll der Christkindlmarkt vor der Lorenzkirche gewesen sein, der die Gläubigen mit köstlichem Honigwein und 
Als Baumaterial für meine verschneite Weihnachtshütte verwendete ich handelsübliches Tonpapier in vielen unterschiedlichen Farben. Für die Dekorationen und die rustikale Holzoptik kamen zudem
Zuallererst bastelte ich den Hausboden von Schablone #1. Dazu fertigte ich das größere Element zweimal aus meinen
Aus denselben Farben und nach dem gleichen Prinzip fertigte ich mir daraufhin zuerst die beiden Seitenwände von Schablone #3 und danach die Vorderwand mit dem Verkaufsfenster von Schablone #4 an. Alle Papierwandelemente verklebte ich im nächsten Schritt miteinander und mit dem Boden. Wichtig: Das Dach ließ ich weiterhin geöffnet, um den Verkaufstresen einbauen zu können.
Das Zusammenbauen des Verkaufstresens war der schwierigste Teil des Bastelmotivs. Die Elemente dafür befinden sich auf Schablone #5. Nach dem Anfertigen, Zusammenkleben und Falzen hatte ich insgesamt drei präparierte Bauteile vor mir liegen. Die beiden kleinen Teile klebte ich sich gegenüberliegend an das Ende des großen Papierquaders, welches über keine Klebelasche verfügt.
Im Anschluss knickte ich das quaderförmige Element (siehe Schablone) und befestigte es Stück für Stück an den Klebelaschen der beiden Seitenteile, bis eine dreidimensionale Tischplatte entstand. Die Platte kippte ich daraufhin hinten über das Konstrukt und verklebte das Ganze am Boden. Damit hatte ich aus nur drei Papierstücken eine robuste Ladentheke gebastelt.
Den Boden und die Seiten des Tresens bestrich ich direkt im Anschluss mit flüssigem Kleber und baute diesen über das Dach in meine Verkaufshütte ein. Hinweis: Ich achtete darauf, dass sich die Theke fest an die Vorderwand anschmiegte, sodass ein kleines Brett für die Glühweintassen der Kunden aus dem Verkaufsfenster herausragte. Nun konnte ich mein Dach endlich verschließen.
Damit das Dach der Hütte auch schwere Schneemassen problemlos tragen kann, habe ich es aus mehreren Papierlagen in zwei unterschiedlichen Brauntönen angefertigt. Ich begann mit dem Dachbau mithilfe von Schablone #6. Nach dem routinierten Vorbereiten der Einzelteile klebte ich einfach das Element mit den runden Dachziegeln mittig auf das flache Pendant.
Im nächsten Schritt bereitete ich mir auch die drei Elemente von Schablone #7 vor und klebte diese der Reihe nach beginnend mit dem größten Teil auf mein Dachgerüst auf. Mein unverwüstliches Satteldach klebte ich darauffolgend oben auf die Papierhütte. Wenn Sie wie ich zwei unterschiedliche Farben für die Dachziegeln verwenden, erhalten Sie mithilfe dieser Klebetechnik automatisch ein abwechslungsreiches Muster.
Mir war es wichtig, dass der Verkaufsstand so aussieht, als hätte er schon einige Jahre auf dem Buckel. Aus diesem Grund verpasste ich dem Gebäude noch eine Holzmaserung. Dazu schnitt ich mir zunächst rote Tonpapierstreifen zurecht, die unterschiedlich breit waren. Im Anschluss bestrich ich eine Außenwand mit
Am nächsten Basteltag veredelte ich meine Außenwände zudem noch mit weißen Zierleisten. Dafür fertigte ich mir weiße Streifen aus Tonpapier an. Alle Hausecken verkleidete ich mit Zierleisten, die einen Zentimeter breit waren. Hingegen die Wandverschönerung fand mit weißen Streifen statt, die lediglich über eine Breite von 0,5 Zentimetern verfügten. Darauffolgend klebte ich die Verkaufsschilder von Schablone #8 auf meine Holzhütte.
Damit die kleine Blockhütte nach Ladenschluss vor Wind, Wetter und Vandalismus geschützt ist, kann das Verkaufsfenster mit einem Holzbrett verschlossen werden. Die Elemente dafür befinden sich auf Schablone #9. Neben dem großen Fensterverschluss dienen die Streifen lediglich zum Anbringen von zwei Handgriffen und zur Dekoration. Zu guter Letzt verzierte ich mein Bastelmotiv noch großzügig mit Kunstschnee, danach hatte ich meine Weihnachtsmarkthütte fertiggestellt.
Abgesehen vom Basteln des Tresens, ist der Verkaufsstand ein relativ einfaches Motiv, welches jedoch viel Ausdauer erfordert. Ein Exemplar habe ich gemütlich innerhalb von zwei Tagen vollendet. Falls Sie mögen, können Sie wie ich noch kleine Papierfächer auf der Ladentheke befestigen und
Ich zelebriere den Beginn der Adventszeit jedes Jahr mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Dort schlendere ich ein wenig umher und kaufe mir dann einen ein Kilogramm schweren, saftigen Butterstollen und Lebkuchen mit weißer Glasur. Wieder zu Hause lehne ich mich in meinen Sessel und schaue mir „Kevin – Allein zu Haus” an. Nebenbei verputze ich so viel wie nur möglich von meinem himmlischen Weihnachtsgebäck. Ungefähr so wie Kate Moss in ihren besten Zeiten, nur mit dem Unterschied, dass ich aufgrund des vielen Zuckers noch während des Films einschlafe und deshalb am nächsten Tag nicht den Bauchumfang eines Supermodels, sondern den einer Olympiasiegerin im Kugelstoßen habe.