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Hexenschuhe aus Papier - Bastelanleitung

Der Be­ruf der Hexe (eng­lisch witch) un­ter­lag im letz­ten Jahr­tau­send ei­nem enor­men Image­wan­del. Höchst­wahr­schein­lich schon frü­her, je­doch si­cher in der Zeit, als west­ger­ma­ni­sche Stäm­me Mit­tel­eu­ro­pa be­sie­del­ten gin­gen He­xen ih­rem ge­re­gel­ten Ta­ge­werk nach. Dank der Ge­brü­der Grimm oder des Ma­lers Da­vid Ryck­aert war eine Hexe eine alte Frau, die wenn sie nicht ge­ra­de ir­gend­ein Ge­bräu in ei­nem Kes­sel koch­te, mit ih­rem Rei­sig­be­sen in der Hand an­de­re Men­schen in Krö­ten ver­wan­del­te.

Bild von rotem Hexenschuh mit FledermäusenIn Wahr­heit war die He­xe­rei (eng­lisch witch­craft) nichts wei­ter als eine sehr alte Re­li­gi­on und He­xen wa­ren so et­was wie Pries­te­rin­nen. Spi­ri­tu­el­ler In­halt die­ser Re­li­gi­on war die Ver­eh­rung der Mut­ter Na­tur. Das Hand­werk be­stand aus Al­ter­na­tiv­me­di­zin. So pro­du­zier­ten He­xen Heil­trän­ke, Öle und ver­ab­reich­ten so­gar Mas­sa­gen oder Hyp­no­sen.

Witch­craft me­ans the ‘craft of the wise’. It is the ol­dest re­li­gi­on of the world. [...] Witch­craft not only in­cluded ma­gic, but also home me­di­ci­nes com­pri­sing po­ti­ons, herbs, stones, oils, mas­sa­ges and si­mi­lar other simp­le home re­me­dies.

Wic­ca: Histo­ry of Witch­craft. awakethewitch.com (09/2015).

In der Hoch­pha­se der Chris­tia­ni­sie­rung des Abend­lan­des er­schien im Jah­re 906 der so­ge­nann­te Ca­non epis­co­pi, der ver­kürzt ge­sagt den He­xen­glau­ben als teuf­lisch be­zeich­ne­te. Mit Papst In­no­zenz III. be­gann ba­sie­rend dar­auf ab dem 13. Jahr­hun­dert die ge­ziel­te He­xen­ver­fol­gung, die von Papst Gre­gor IX., der so­gar Kreuz­zü­ge ge­gen in sei­nen Au­gen Häretiker-Städte führ­te, ex­zes­siv vor­an­ge­trie­ben wur­de.

Alt­hough Pope Gre­go­ry IX had aut­ho­ri­zed the kil­ling of wit­ches back in the 1200s, the fad just didn’t catch on for while [...].

Cli­ne, Aus­tin: Wit­ches, Wo­men, and Witch­craft. atheism.about.com (09/2015).

Bild von Halloweenschuh mit Sweets aus PapierAb dem 18. Jahr­hun­dert galt der He­xen­be­ruf als aus­ge­stor­ben. Was blieb, sind die Sa­gen und Mär­chen über die mys­ti­schen Kräu­ter­frau­en. Halloween- oder Fa­schings­kos­tü­me für He­xen be­stehen in der Re­gel aus ei­nem Hut, ei­nem bein­frei­en Kleid, ei­ner schwar­zen Strumpf­ho­se und den ty­pi­schen He­xen­schu­hen. Ich kann Ih­nen nicht sa­gen, wer der Hexe die­se schi­cken ko­bold­ar­ti­gen Schu­he hin­zu­ge­dich­tet hat. In al­ten Bil­dern wer­den He­xen näm­lich ent­we­der völ­lig nackt oder mit lan­gen Rö­cken dar­ge­stellt, un­ter de­nen man die Schu­he nicht sieht.

Selbst in zeit­ge­nös­si­schen Dar­stel­lun­gen tra­gen He­xen nicht die klas­si­schen He­xen­schu­he. Ich den­ke da­bei an Bibi Blocks­berg mit ih­ren wei­ßen Strümp­fen oder an die Se­ri­en Sa­bri­na - To­tal Ver­hext! bzw. Char­med, in de­nen die He­xen ent­we­der Pumps oder hoch­ha­cki­ge Stie­fel tra­gen. Ein­zig und al­lei­ne die Schu­he von Her­mi­ne Gran­ger (Har­ry Pot­ter) sind stark am klas­si­schen He­xen­schuh ori­en­tiert.

Bild von Hexenschuhe aus Papier
Ich habe ei­nen He­xen­schuh aus Pa­pier für Hal­lo­ween ent­wor­fen, wel­cher die klas­si­sche Schuh­form mit mo­der­nen Hexen-Darstellungen ver­bin­det, ohne da­bei die sinn­li­che Aus­strah­lungs­kraft, die vor al­lem jun­gen, ma­gi­schen Weibs­stü­cken ver­gan­ge­ner Zei­ten nach­ge­sagt wird, zu ver­lie­ren.

Bild von bunten Halloweensüßigkeiten in einem HexenschuhMein Schuh der Mar­ke Wal­pur­gis ist 18 Zen­ti­me­ter lang und 7 Zen­ti­me­ter breit. Der Ab­satz ver­fügt über eine Höhe von 6 Zen­ti­me­tern. Der ele­gan­te Da­men­schuh prä­sen­tiert sich selbst­ver­ständ­lich eben­so mit ei­ner ty­pi­schen He­xen­schuh­schnal­le und ist mit ei­nem schwar­zen Netz und gru­se­li­gen Fle­der­mäu­sen ver­ziert. Der drei­di­men­sio­na­le Pa­pier­schuh hat nicht nur ei­nen de­ko­ra­ti­ven Ef­fekt, son­dern bie­tet auch ge­nü­gend Platz für le­cke­re Hal­lo­ween­sü­ßig­kei­ten.

Damenschuhe mit Plateau-Absatz basteln

Bild von Einzelteilen des HexenschuhsBa­sis­ma­te­ri­al mei­nes He­xen­schuhs ist Ton­pa­pier in den Far­ben Weiß, Rot, Schwarz und An­thra­zit so­wie ro­ter Ton­kar­ton. Für die Ver­zie­rung nahm ich ein schwar­zes Flie­gen­netz, schwar­ze Mal­kas­ten­far­be, ei­nen wei­ßen Acryl­stift so­wie ei­nen gra­phit­far­be­nen Pa­per Pen zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verkleben des Grundgerüsts des Damenschuhs

Zu­nächst bau­te ich das Grund­ge­rüst des He­xen­schuhs zu­sam­men. Da­für fer­tig­te ich die Scha­blo­nen #1 - #3 aus schwar­zem, (Au­ßen­sei­te) und an­thra­zit­far­be­nem (In­nen­sei­te) Ton­pa­pier an. Nach dem Aus­schnei­den der Ein­zel­tei­le falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en (sie­he Scha­blo­ne) und kleb­te zu­nächst den an­thra­zit­far­be­nen In­nen­schuh, Stück für Stück, zu­sam­men.

Bild von Grundform des PapierhexenschuhsFür ei­nen op­ti­schen Kon­trast und na­tür­lich für die Sta­bi­li­tät kleb­te ich dar­auf fol­gend die du­pli­zier­ten, schwar­zen Ein­zel­tei­le pas­send um den In­nen­schuh. So ent­steht völ­lig au­to­ma­tisch ein Da­men­schuh im klas­si­schen Hexen-Design je­doch vor­erst noch ohne Ab­satz. Mein He­xen­schuh soll­te na­tür­lich nicht nur funk­tio­nal, son­dern auch hübsch an­zu­se­hen sein, des­halb kam jetzt Far­be ins Spiel.

Gruselige Außenhaut des Hexenschuhs

Da­mit die Hexe Un­ge­zie­fer und Ge­tier mit ih­rem Schuh er­schla­gen kann, muss der Plateau-Absatz na­tür­lich be­son­ders sta­bil sein. Ich fer­tig­te des­halb Scha­blo­ne #4 aus ro­tem Ton­kar­ton an, falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und bau­te mir an­schlie­ßend mei­nen Ab­satz zu­sam­men. Da­nach mal­te ich eine schwar­ze Ab­satz­soh­le und schwar­ze Strei­fen mit­hil­fe von Was­ser­far­be auf.

Bild vom unverzierten PapierhexenschuhZu gu­ter Letzt steck­te ich die Kle­be­la­schen des ver­zier­ten Ab­sat­zes an der hin­te­ren Soh­le fest und ver­kleb­te die­se mit viel flüs­si­gem Kle­ber. Ein High­light des Schuhs ist die be­netz­te Au­ßen­haut, da­für fer­tig­te ich Scha­blo­ne #5 und #6 aus ro­tem Ton­pa­pier an. Alle die­se Zier­ele­men­te be­mal­te ich zu­al­ler­erst mit Fle­der­mäu­sen aus schwar­zer Was­ser­far­be. Die klei­nen Vor­la­gen da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #7.

Als die Far­be gut ge­trock­net war be­strich ich die Flä­chen der Ein­zel­tei­le mit viel flüs­si­gem Kle­ber und leg­te ein schwar­zes Flie­gen­netz dar­über. Nach dem Trock­nen schnitt ich mit der Sche­re ent­lang der Kon­tu­ren das über­ste­hen­de Flie­gen­git­ter ab. Tipp: Es muss im­mer nur eine der bei­den Sei­ten sau­ber mit dem Netz be­deckt sein. Die ro­ten, be­netz­ten Ein­zel­tei­le sind et­was klei­ner als die des Grund­ge­rüsts, ach­ten Sie beim Ver­klei­den Ih­res He­xen­schuhs dar­auf, dass an je­der Sei­te ein Ab­stand von 0,5 Zen­ti­me­tern ein­ge­hal­ten wird. Wich­tig: Das gro­ße Ele­ment für die äu­ße­re Soh­le wird an die­ser Stel­le noch nicht auf­ge­klebt.

Jeder Hexenschuh hat eine Schnalle

Bild vom verzierten des Hexenschuhs mit einer NetzhautAls ich den Schuh mit ro­ter, be­netz­ter Haut ver­ziert hat­te, küm­mer­te ich mich um die ty­pi­sche Schuh­schnal­le, wel­che sich auf Scha­blo­ne #8 be­fin­det. Das Band fer­tig­te ich aus schwar­zem, die Schnal­le aus wei­ßem (groß) und ro­tem (klein) Ton­pa­pier an. Ich kleb­te die klei­ne auf die gro­ße Schnal­le und fä­del­te mein Band hin­durch. Mei­ne He­xen­schuh­schnal­le ver­zier­te ich mit Punk­ten aus mei­nem wei­ßen Acryl­stift so­wie aus ei­nem gra­phit­far­be­nem Pa­per Pen.

Bild vom festkleben der benetzen SchuhsohleDie ver­zier­te Schuh­schnal­le kleb­te ich nun auf Höhe des Fuß­bal­lens am Da­men­schuh fest. Zur Ver­klei­dung der Kle­be­rän­der und zur wei­te­ren De­ko­ra­ti­on kleb­te ich fol­gend die rote, be­netz­te Au­ßen­soh­le an mei­nem He­xen­schuh fest. Na­tür­lich hat ein solch ed­ler Schuh auch in­ne­re Ver­klei­dun­gen, die­se be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #9. Die Schuh­soh­le und die in­ne­ren Sei­ten­ver­klei­dun­gen fer­tig­te ich aus schwar­zem Ton­pa­pier an.

Bild vom Einkleben der Schuhsohle in den HexenschuhAuf die Schuh­soh­le schrieb ich mit mei­nem wei­ßen Acryl­stift die Mar­ke Wal­pur­gis und die Schuh­grö­ße 44, da­nach kleb­te ich die­se auf den in­ne­ren Schub­o­den. Die bei­den Sei­ten­ver­klei­dun­gen habe ich ein­fach, links und rechts, sym­me­trisch zu­ein­an­der ein­ge­klebt. Nach die­sem Ar­beits­schritt ist der He­xen­schuh aus Pa­pier be­reit für die Hal­lo­ween­par­ty.

Fazit

Der ele­gan­te Mot­to­schuh ist ein mit­tel­schwe­res und sehr auf­wen­di­ges Bas­tel­mo­tiv, für wel­ches ich zir­ka drei Stun­den be­nö­tigt habe. Am bes­ten ge­fällt mir das De­sign, gäbe es die­sen Pa­pier­schuh in Le­der zu kau­fen, wür­de ich höchst­wahr­schein­lich zu­schla­gen.

Bild eines erotischen Damenschuhs aus PapierDas gute Image der He­xen ist zwi­schen­zeit­lich wie­der­her­ge­stellt. Ende der 1990er Jah­re ver­schlan­gen mei­ne Schul­freun­din­nen und ich ge­ra­de­zu die Harry-Potter-Teile und fei­er­ten auch die ein oder an­de­re He­xen­fei­er. Vor Kur­zem sah ich je­doch mal wie­der die TV-Serie Be­zau­bern­de Jean­nie mit der da­mals wirk­lich toll aus­se­hen­den Bar­ba­ra Eden. Wenn ich heu­te die Wahl hät­te, wäre ich lie­ber ein Fla­schen­geist (Dschinn). Denn über­le­gen Sie mal, was Har­ry Pot­ter al­les ler­nen muss­te und wie viel da­bei schief ging. Hin­ge­gen bei der lus­ti­gen Jean­nie klapp­te al­les mit ei­nem simp­len Kopf­ni­cken. Apro­pos: Jean­nie trug auch im­mer Pumps.

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Schultasche aus Papier - Bastelanleitung

Liegt es an mir, oder wer­den Schul­sa­chen wirk­lich im­mer teu­rer? Als gute Pa­ten­tan­te ging ich die­ses Jahr mit mei­ner gro­ßen Nich­te Schul­be­darf ein­kau­fen und ar­bei­te­te die Lis­te der Grund­schul­leh­re­rin Schritt für Schritt ab. Und was da nicht al­les drauf stand. Zum Bei­spiel zwei di­cke und dün­ne Blei­stif­te in der Stär­ke HB be­vor­zugt von Faber-Castell, sechs Schnell­hef­ter in vor­ge­ge­be­nen Far­ben und mein Fa­vo­rit, ein Ox­ford Re­chen­heft R, DIN A5, Quer­for­mat. Nur an Schul­ma­te­ri­al be­fan­den sich 23 Po­si­tio­nen auf die­ser Lis­te, die mich 103,96 Euro kos­te­ten. Au­ßer­dem ver­sprach ich mei­ner Nich­te eine neue Schul­ta­sche, wel­che mit 59,90 Euro zu Bu­che schlug, ei­nen neu­en Turn­beu­tel für 19,90 Euro und ein Fe­der­mäpp­chen für 16,90 Euro. Ich be­zahl­te ins­ge­samt 200,66 Euro, also gut 400,00 DM. Ihre El­tern durf­ten au­ßer­dem noch Turn­schu­he kau­fen und Geld für den Kunst­un­ter­richt und die Klas­sen­kas­se be­zah­len.

Seitenansicht von kleiner Papierschultasche mit Blöcken und FedermäppchenBei dem gan­zen Tru­bel um den jähr­li­chen Schul­an­fang kommt ihre klei­ne Schwes­ter, die erst nächs­tes Jahr ein­ge­schult wird, im­mer zu kurz. Nei­disch schau­te mei­ne klei­ne Nich­te beim Ein­kau­fen drein und schimpf­te beim Heim­fah­ren klein­laut: „Ich will auch end­lich in die Schu­le.” Um nicht noch ein­mal 200,00 Euro aus­ge­ben, und mich den Rest des Mo­nats von Ess­pa­pier er­näh­ren zu müs­sen, ver­sprach ich ihr des­halb, dass wir zu­sam­men eine Schul­ta­sche bas­teln. Die Schul­ta­sche muss zu ihr pas­sen, also klei­ner sein als eine nor­ma­le, den­noch ver­sprach ich ihr, dass ihre Pa­pier­schul­ta­sche min­des­tens so groß sein wird, dass die­ses däm­li­che Ox­ford Re­chen­heft R, DIN A5, Quer­for­mat hin­ein­pas­sen wird. Und so ist es dann auch ge­kom­men.

Bild von magentafarbener, ausgeschütteter PapierschultascheMei­ne Schul­ta­sche ist ein klei­ner Ruck­sack mit ei­ner Höhe von 25,5 Zen­ti­me­tern und ei­ner Brei­te von 17 Zen­ti­me­tern (in­klu­si­ve der Schul­ter­gur­te). Die Pa­pier­schul­ta­sche ver­fügt über eine klei­ne Vor­der­ta­sche, die wie das Haupt­fach mit­hil­fe von Ma­gne­ten ver­schlos­sen wer­den kann. Im In­ne­ren der Ta­sche be­fin­den sich An­nehm­lich­kei­ten wie Stif­te­hal­ter so­wie ein Fach für Kar­tei­kar­ten.

Für den Trans­port ver­fügt die­ses Mo­dell über ei­nen Hand­griff und zwei Schul­ter­gur­te. Au­ßer­dem ist die Schul­ta­sche mit ei­nem Em­blem, auf dem sich ein Abc-Schütze be­fin­det, ver­ziert.

Bild von selbst gebastelter Schultasche aus Papier
Wenn Sie die­se äu­ßerst sta­bi­le und drei­di­men­sio­na­le Schul­ta­sche nach­bas­teln möch­ten, er­hal­ten Sie fol­gend eine Bild­an­lei­tung mit pas­sen­den Scha­blo­nen.

Klassische Schultasche für den Rücken

Bild von Tonpapierelementen für die SchultascheAls Ba­sis­ma­te­ri­al ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Gelb, Hell­grün, Dun­kel­grün und Hell­blau so­wie dun­kel­grü­nen Ton­kar­ton. Au­ßer­dem ka­men zehn Stü­cke Ma­gnet­band mit ei­ner Län­ge von 1,5 Zen­ti­me­tern und ei­ner Brei­te von ei­nem Zen­ti­me­ter so­wie Schrumpf­fo­lie zum Ein­satz. Für die Ver­zie­rung nahm ich mir Na­gel­lack in den Far­ben Hell­grün, Hell­blau und Rot zur Hil­fe, die Mar­ke spielt da­bei kei­ne Rol­le. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, Falz­beil samt Li­ne­al, flüs­si­gen Kle­ber, Bunt­stif­te, klei­ne Mo­sa­ik­stei­ne und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17 /#18 /#19 /#20 /#21 /#22 /#23 /#24 /#25 /#26 /#27 /#28 /#29 /#30 /#31) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verzieren mit NagellackIch be­gann mit dem lan­gen Bo­den­ele­ment, wel­ches gleich­zei­tig Sei­ten­ele­ment ist und sich auf den Scha­blo­nen #1 - #3 be­fin­det. Nach dem Aus­dru­cken müs­sen die Scha­blo­nen ver­län­gert wer­den. Dazu kleb­te ich die aus­ge­schnit­te­nen Vor­la­gen an den Mar­kie­run­gen A und B mit­hil­fe von Te­sa­film zu­sam­men und über­trug die­se da­nach auf mei­nen Ton­pa­pier­bo­gen. Auf­grund der Grö­ße der Pa­pier­schul­ta­sche ist die­se Ver­län­ge­rung auch bei man­chen an­de­ren Scha­blo­nen not­wen­dig.

  • Fol­gend habe ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en am lan­gen Bo­den­ele­ment mit­hil­fe mei­nes Falz­beils und Li­ne­als ge­falzt.

Bild vom Bekleben des Bodens mit verziertem TonpapierNun fer­tig­te ich die Scha­blo­ne #4 aus Ton­pa­pier und Ton­kar­ton an. Zwei der gro­ßen Qua­der habe ich mit drei ver­schie­de­nen Na­gel­lack­far­ben ver­ziert. Ein wei­te­rer Qua­der ist aus Ton­kar­ton und dient als Ver­stär­kung des Bo­dens. Die­sen habe ich di­rekt mit­tig auf das Bo­den­ele­ment auf­ge­klebt. Dar­über kleb­te ich an­schlie­ßend ein Ele­ment mit Na­gel­lack­ver­zie­rung.

Bild vom verzierten BodenelementWich­tig: Beim Auf­kle­ben der ver­schie­de­nen Zier­ele­men­te auf der Vorder- und Rück­sei­te des Bo­den­ele­ments soll­ten Sie dar­auf ach­ten, dass zu je­dem Rand ein Ab­stand von 0,5 Zen­ti­me­tern ein­ge­hal­ten wird. Dann er­gibt sich au­to­ma­tisch ein schö­nes und sym­me­tri­sches Mus­ter. Wei­ter fer­tig­te ich mir die Vor­der­sei­te der Schul­ta­sche mit­hil­fe der Scha­blo­nen #5 - #8 an.

Vorderseite der Schultasche mit Extrafach

Bild von Elementen für die Vorderseite der SchultascheIch ver­län­ger­te Scha­blo­ne #5 und #6, fer­tig­te die­se aus Ton­pa­pier an und kleb­te drei klei­ne Ma­gne­ten (sie­he Scha­blo­ne) dar­auf. Scha­blo­ne #7 und #8 wur­de von mir eben­falls ver­län­gert, aus ei­ner an­de­ren Ton­pa­pier­far­be an­ge­fer­tigt und mit der Na­gel­lack­tech­nik ver­ziert. An­schlie­ßend ver­klei­de­te ich das Trä­ger­ele­ment mit den Ma­gne­ten mit dem ver­zier­ten Ton­pa­pier­ele­ment.

Bild vom Verkleiden der Magneten auf der VorderseiteAuch hier­bei ist es be­son­ders wich­tig, dass ein Sei­ten­rand von 0,5 Zen­ti­me­tern ein­ge­hal­ten wird. Als der flüs­si­ge Kle­ber ge­trock­net war, nahm ich mir eine schnitt­fes­te Un­ter­la­ge so­wie ein Bas­tel­mes­ser und schnitt die Vor­der­sei­te (sie­he Scha­blo­ne) vier­mal ein. Die Ein­schnit­te sind für die klei­ne, prak­ti­sche Vor­der­ta­sche, die sich auf den Scha­blo­nen #9 und #10 be­fin­det.

Das Täsch­chen be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #9 und be­steht bei mir aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben. Das gro­ße Ele­ment habe ich ge­falzt, mit zwei Ma­gne­ten be­klebt und mit ei­ner Kon­trast­far­be ver­klei­det. Da­nach habe ich es in die Ein­schnit­te der Vor­der­sei­te ge­scho­ben und die Kle­be­la­schen auf der Rück­sei­te ver­klebt. Der De­ckel der Ta­sche ist auf Scha­blo­ne #10 zu fin­den. Die­ser wird nach dem glei­chen Prin­zip an­ge­fer­tigt. Am Ende soll­ten die ins­ge­samt vier Ma­gne­ten die Vor­der­ta­sche si­cher ver­schlie­ßen.

Bild von Verkleidung der inneren VorderseiteNa­tür­lich soll auch die In­nen­sei­te der Schul­ta­sche schön aus­se­hen, des­halb habe ich die­se eben­falls ver­klei­det. Da­für ver­län­ger­te ich die Scha­blo­nen #11 und #12 so­wie #13 und #14. Die bei­den dar­aus ent­ste­hen­den Scha­blo­nen fer­tig­te ich mir wie­der aus Ton­pa­pier an. Das klei­ne­re Ele­ment habe ich mit Na­gel­lack ver­ziert und auf das gro­ße Trä­ger­ele­ment ge­klebt. Wich­tig: Um spä­ter die Sei­ten­tei­le zu ver­ste­cken, muss die­se Ver­klei­dung zwei­mal (sie­he Scha­blo­ne) ein­ge­schnit­ten wer­den.

Innere Rückseite mit vielen Features

Bild von Elementen für die Rückseite der SchultascheDie Rück­sei­te der Schul­ta­sche ist der knif­fe­ligs­te Teil des drei­di­men­sio­na­len Bas­tel­mo­tivs. Für die In­nen­sei­te ver­län­ger­te ich die Scha­blo­nen #15 - #17, fer­tig­te die­se dann aus Ton­pa­pier an, falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en, be­fes­tig­te drei Ma­gne­te (sie­he Scha­blo­ne) und schnitt das Gan­ze mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers ein. Auf den Scha­blo­nen #18 - #20 be­fin­den sich die da­für pas­sen­den Ver­klei­dungs­ele­men­te,

Bild vom Verkleiden der drei Magnetendie ich wie­der mit Na­gel­lack ver­zier­te, mit dem Bas­tel­mes­ser ein­schnitt und auf das in­ne­re Rück­sei­ten­ele­ment auf­kleb­te. Mei­ne Pa­pier­schul­ta­sche ver­fügt au­ßer­dem über zwei Stif­te­hal­ter und ein Fach für Kar­tei­kar­ten. Die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #21. Nach dem An­fer­ti­gen der Ein­zel­tei­le kleb­te ich zu­nächst das Fach für die Kar­tei­kar­ten hin­ter dem aus­ge­schnit­te­nen Strei­fen der ein­far­bi­gen Sei­te des Rück­sei­ten­ele­ments fest.

Bild von zwei Stiftehaltern und dem KarteikartenfachAuf die Ein­schnit­te der de­ko­rier­ten In­nen­sei­te kleb­te ich an­schlie­ßend die bei­den Un­ter­leg­schei­ben der Stif­te­hal­ter auf. Da­nach fä­del­te ich die bei­den Hal­te­rungs­bän­der durch die Schlit­ze und kleb­te die­se auf der Rück­sei­te fest. Ku­gel­schrei­ber und Tin­ten­fül­ler kön­nen von nun an si­cher an bei­den Hal­te­run­gen ein­ras­ten. Nun küm­mer­te ich mich um die Au­ßen­sei­te der Schul­ta­schen­rück­sei­te.

Äußere Rückseite der Schultasche mit Schultergurten

Auch die Au­ßen­sei­te funk­tio­niert nach dem be­währ­ten Prin­zip.

Zu­erst ver­län­ger­te ich die Scha­blo­nen #22 - #24, fer­tig­te die­se dann aus Ton­pa­pier an und falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Die pas­sen­de Ver­klei­dung da­für be­fin­det sich auf den Scha­blo­nen #25 - #27, die­se habe ich eben­falls ver­län­gert, an­ge­fer­tigt, mit Na­gel­lack ver­ziert und auf das Au­ßen­sei­ten­ele­ment auf­ge­klebt. An­schlie­ßend schnitt ich auch hier (sie­he Scha­blo­nen) die Ein­schnit­te für die Schul­ter­gur­te und den Tra­ge­rie­men ein.

  • Der Tra­ge­rie­men be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #28. Hier habe ich zu­erst die ein­ge­schnit­te­nen Un­ter­leg­schei­ben auf die pas­sen­den ein­ge­schnit­te­nen Stel­len ge­klebt. Da­nach habe ich die bei­den Ele­men­te für den Rie­men zu­sam­men­ge­klebt, die­se dann durch die Schlit­ze ge­fä­delt und auf der Rück­sei­te mit aus­rei­chend Kle­ber be­fes­tigt.
  • Die lan­gen Rie­men der Schul­ter­gur­te von Scha­blo­ne #29 habe ich ver­län­gert und da­nach samt der Un­ter­leg­schei­ben von Scha­blo­ne #30 nach dem glei­chen Prin­zip an der Rück­sei­te der Schul­ta­sche be­fes­tigt.
Der Zusammenbau der Schultasche

Bild vom Ankleben des Bodenelements an der Rückseite der SchultascheFür den Zu­sam­men­bau nahm ich mein gro­ßes Rück­sei­ten­ele­ment mit den Kar­tei­kar­ten und leg­te es so vor mich hin, dass die bun­te In­nen­sei­te mich an­schau­te. An­schlie­ßend nahm ich mein lan­ges Bo­den­ele­ment und be­strich die Kle­be­la­schen an ei­ner Sei­te mit viel flüs­si­gem Kle­ber. Nun schob ich die Kle­be­la­schen in die fast un­sicht­ba­ren Ein­schnit­te der ver­zier­ten In­nen­sei­te und drück­te al­les gut fest.

Bild vom Zusammenkleben der PapierschultascheIm An­schluss be­strich ich die Kle­be­la­schen der an­de­ren Sei­te des Bo­den­ele­ments mit Kle­ber und be­fes­tig­te nach der glei­chen Art und Wei­se mein et­was klei­ne­res Vor­der­sei­ten­ele­ment. An­schlie­ßend kleb­te ich die Vor­der­sei­te samt Täsch­chen fest, wel­che zu­gleich die un­schö­ne Rück­sei­te der in­ne­ren Vor­der­sei­te ver­deck­te. Zu gu­ter Letzt be­fes­tig­te ich die Rück­sei­te mit den Tra­ge­rie­men. Wenn Sie sau­ber ge­bas­telt ha­ben und jetzt mit der gro­ßen Klap­pe die Schul­ta­sche ver­schlie­ßen, soll­ten die Ma­gne­te haf­ten und das Bas­tel­mo­tiv si­cher ver­schlos­sen hal­ten.

Abc-Schütze und Fazit

Bild eines Abc-Schützen auf einer Schultasche aus PapierAb­schlie­ßend ver­zier­te ich die Schul­ta­sche noch mit ei­nem Abc-Schützen, wel­cher sich auf Scha­blo­ne #31 be­fin­det. Die­ser ist bei mir aus Schrumpf­fo­lie und mit­hil­fe von Mo­sa­ik­stein­chen als Ab­stand­hal­ter am De­ckel der Schul­ta­sche be­fes­tigt. Als mei­ne klei­ne Nich­te und ich die­sen sü­ßen und sta­bi­len Schul­ruck­sack nach zir­ka vier Stun­den Bas­tel­zeit fer­tig­ge­stellt ha­ben, wa­ren wir ge­nau­so ge­schafft wie glück­lich. Stolz pack­te sie ne­ben ih­rer gro­ßen Schwes­ter ihre klei­ne Schul­ta­sche mit Kin­der­bü­chern und ver­lang­te so­gar von ih­rer Mama ihr ein Pau­sen­brot zu ma­chen.

Ver­gli­chen mit mei­ner Grund­schul­zeit hat sich zu heu­te we­nig ge­än­dert. Auch da­mals gab es schon die­se el­len­lan­gen Ein­kaufs­lis­ten vor je­dem Schul­jahr. Der Un­ter­schied zu da­mals, den gu­ten al­ten 1990er Jah­ren, als Deutsch­land für sei­ne Be­woh­ner der Na­bel der Welt war, die Land­schaf­ten blüh­ten und Milch und Ho­nig floss, ist 20 Jah­re spä­ter die wach­sen­de so­zia­le Un­gleich­heit.

In Deutsch­land le­ben über 2,5 Mil­lio­nen Kin­der in Ein­kom­mens­ar­mut. Dies ent­spricht etwa 19,4 Pro­zent al­ler Per­so­nen un­ter 18 Jah­ren. Das Aus­maß der Kin­der­ar­mut ist seit vie­len Jah­ren gra­vie­rend hoch.

Deut­scher Kin­der­schutz­bund Bun­des­ver­band e.V.: Kin­der­ar­mut in Deutsch­land. dksb.de (08/2015).

Ich habe Ox­ford Rechen- und Schreib­hef­te so­wie Faber-Castell Blei­stif­te und eine Mar­ken­schul­ta­sche mei­ner Nich­te kau­fen kön­nen. Als Mensch, der mit of­fe­nen Au­gen durch die Welt geht, fin­de ich je­doch, dass die Grund­schu­len all­mäh­lich mal im Jah­re 2015 an­kom­men soll­ten.

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Chashitsu Hut basteln - Anleitung und Schablonen

Wenn sich ein Eu­ro­pä­er als Chi­ne­se ver­klei­det, trägt er ent­we­der ein Stirn­band oder ei­nen Spitz­hut. Das Kli­schee des Stirn­ban­des hängt wahr­schein­lich mit den un­zäh­li­gen ame­ri­ka­ni­schen Kung Fu Fil­men zu­sam­men, in de­nen asia­ti­sche Schau­spie­ler mit nack­tem Ober­kör­per und Stirn­band ani­ma­li­sche Ge­räu­sche von sich ge­ben, wäh­rend­des­sen sie wild her­um­sprin­gen. Hin­ge­gen der Spitz­hut aus Stroh, Schilf oder Bam­bus ist tat­säch­lich eine tra­di­tio­nel­le ost­asia­ti­sche Kopf­be­de­ckung, wie es hier­zu­lan­de ein­mal der Zy­lin­der­hut war.

Vroni (DAoCFrEak) trägt China Hut

Wir ver­bin­den mit die­sem Hut die asia­ti­sche Welt wohl we­gen der un­zäh­li­gen Re­por­ta­gen über Reis- und Tee­bau­ern. Au­ßer­dem auf­grund von Fil­men über den Viet­nam­krieg, da der Spitz­hut ein Teil der Uni­form des Viet­cong war. Der of­fi­zi­el­le Name die­ses Hu­tes ist Chash­itsu (ja­pa­nisch  茶室) und be­deu­tet Tee­stu­be. Dies hängt mit der Ar­chi­tek­tur tra­di­tio­nel­ler ja­pa­ni­scher Tee­stu­ben zu­sam­men.

Ein Chash­itsu war nichts wei­ter als eine Bam­bus­hüt­te mit Pa­ra­vents so­wie ei­nem Stroh- oder Schilf­dach, wel­che in ei­nem Gar­ten stand. Die Schlicht­heit war sei­ner­zeit be­wusst ge­wählt und geht auf den ja­pa­ni­schen Tee­meis­ter Sen Rikyu An­fang des 16. Jahr­hun­derts zu­rück. Sei­ner An­sicht nach konn­te Tee nur in solch ei­nem na­tur­be­las­se­nen Haus, weit weg von welt­li­chen Sor­gen, in me­di­ta­ti­ver und phi­lo­so­phi­scher Stim­mung ge­nos­sen wer­den.

In such mo­de­st struc­tures, see­mingly far away from world­ly con­cerns, tea can be en­joy­ed in a more me­di­ta­ti­ve and phi­lo­so­phi­cal way.

The In­sti­tu­te of Mu­se­um and Li­bra­ry Ser­vices: Te­ahouse (Chash­itsu). archive.artsmia.org (08/2015).

Das Chash­itsu muss­te über min­des­tens zwei Räu­me ver­fü­gen, wo­bei die Stel­le, an wel­cher der Tee­kes­sel er­hitzt wur­de, mit­tig in der Be­hau­sung lie­gen soll­te.

The cha-shitsu ty­pi­cal­ly con­sist of at least two rooms [...].

KHI, Inc.: Chash­itsu Tea House Ar­chi­tec­tu­re & De­sign. khiart.com (08/2015).

Bild von Chashitsu Hut aus PapierDer Ka­min für die Feu­er­stel­le war im 16. Jahr­hun­dert ein Bam­bus­rohr, wel­ches in ei­nem Spitz­dach mün­de­te, das ge­nau so aus­sah, wie die Spitz­hü­te der ost­asia­ti­schen Bau­ern. Die­se Hüte wur­den na­tür­lich schon viel frü­her auf­grund der wech­sel­haf­ten Wet­ter­be­din­gun­gen in den An­bau­ge­bie­ten ge­tra­gen. Ein Chash­itsu Hut schützt näm­lich vor Son­ne so­wie Re­gen. Auf­grund der Form und der Ma­te­ria­li­en hält er bei Käl­te warm und ist trotz­dem at­mungs­ak­tiv. Die­ses ge­nia­le Prin­zip ha­ben die Ar­chi­tek­ten der Tee­stu­ben ein­fach über­nom­men.

Bild von Asia Hut mit Asia Food Boxen aus PapierMit­hil­fe mei­ner An­lei­tung kön­nen Sie ei­nen tra­di­tio­nel­len Chash­itsu Hut aus Pa­pier bas­teln, wel­cher für ei­nen Kopf­um­fang von 60 - 80 Zen­ti­me­tern ge­eig­net ist.

Asia Hut zum Aufsetzen

Bild vom Einwickeln eines Holzspießes in ZeitungspapierAls Pa­pier für den Hut ver­wen­de­te ich Zei­tungs­pa­pier, grau­en Ton­kar­ton, vier Sei­ten wei­ßes DIN 4 Dru­cker­pa­pier so­wie Ton­pa­pier in drei un­ter­schied­li­chen Far­ben. Für das Grund­ge­rüst ka­men au­ßer­dem ein Schasch­lik­spieß, Reiß­zwe­cken, Te­sa­film und ein Stück Bast zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ei­nen Bü­ro­t­acker, ein Geo­drei­eck, ei­nen Blei­stift, ein Bas­tel­mes­ser, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3) zu­recht­le­gen.

Bild vom Zusammenkleben mit UHU des ZeitungspapiersZu­erst schnitt ich mir neun Sei­ten Zei­tungs­pa­pier zu­recht. Jede Sei­te muss 35 Zen­ti­me­ter lang und 25 Zen­ti­me­ter breit sein. Im An­schluss wi­ckel­te ich jede Sei­te um ei­nen Schasch­lik­spieß auf und ver­kleb­te am Ende das Zei­tungs­pa­pier­röll­chen. Da­nach zog ich den Holz­spieß wie­der her­aus. Nun schnitt ich je­des der neun Röll­chen sym­me­trisch auf eine Län­ge von 22 Zen­ti­me­tern zu. Ich fer­tig­te mir wei­ter von

Bild von erstem Arbeitsschritt für das Grundgerüst eines China HutesScha­blo­ne #1 bei­de Ele­men­te aus grau­em Ton­kar­ton an. Da­nach ent­fern­te ich mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers die neun Lö­cher des ei­nen Ele­ments. Dar­auf fol­gend nahm ich je­des ein­zel­ne Röll­chen in die Hand, knick­te ein Ende nach 2 Zen­ti­me­tern um und schob es je­weils in ein Loch des Ton­kar­tons. Da­mit die ein­zel­nen Stre­ben fest am Ton­kar­ton haf­te­ten, leg­te

Bild vom Festtackern der Papierröllchen am Tonkartonich das zwei­te Ele­ment der Scha­blo­ne #1 auf und ta­cker­te es mit­hil­fe ei­nes Bü­ro­lo­chers fest. Die neun Röll­chen soll­ten nun fest in den Lö­chern sit­zen und nicht mehr her­aus­rut­schen kön­nen. Wei­ter habe ich das Grund­ge­rüst des Cha­sit­su Hu­tes grun­diert. Wich­tig: Ver­wen­den Sie als Un­ter­grund­far­be ei­nen Farb­ton, der spä­ter auch zu Ih­rem Ton­pa­pier passt. Ich nahm mei­nen Was­ser­mal­kas­ten und be­pin­sel­te das kom­plet­te Grund­ge­rüst mit der Far­be Ocker.

Hutumfang erfordert etwas Geometrie

In den fol­gen­den Schrit­ten wird die Grö­ße des Chi­na Hu­tes fest­ge­legt. Als Vor­be­rei­tung kleb­te ich dazu vier wei­ße DIN A4 Blät­ter mit­hil­fe von Te­sa­film zu­sam­men. Die von mir ver­wen­de­ten Wer­te pas­sen auf so gut wie je­den Er­wach­se­nen­kopf.

Bild vom festlegen der Größe des China Hutes aus PapierIch wi­ckel­te ein Stück Bast um ein Dot­ting­tool und ei­nen Blei­stift. Die Stre­cke zwi­schen bei­den Werk­zeu­gen be­trug da­bei ex­akt 17 Zen­ti­me­ter. Ich stach das Dot­ting­tool in die Mit­te mei­ner Pa­pier­blät­ter und zog mit dem Blei­stift ei­nen gro­ßen Kreis. Da­nach un­ter­teil­te ich den Kreis in neun Stü­cke. Je­des Stück hat da­bei ei­nen In­nen­win­kel von 40°.

Bild vom grundierten Grundgerüst, welches auf einem Papierkreis stehtAn der Au­ßen­sei­te je­des Stü­ckes be­fes­tig­te ich von der Rück­sei­te kom­mend eine Reiß­zwe­cke, die ich mit Te­sa­film am Pa­pier fest­kleb­te. Auf die neun Spit­zen der Reiß­zwe­cken leg­te ich fol­gend die hoh­len Röll­chen mei­nes grun­dier­ten Hut­ge­rüsts. Die Pa­pier­rol­len fi­xier­te ich eben­falls vor­über­ge­hend mit Te­sa­film. Zum Flech­ten des Pa­pier­hu­tes fer­tig­te ich mir gleich da­nach Ton­pa­pier­strei­fen an. Ein Strei­fen ist 70 lang und 0,5 Zen­ti­me­ter breit.

Flechten des Chashitsu Hutes

Bild vom Beginn des FlechtensIch be­gann an der Ober­sei­te und ver­kleb­te das Ende des ers­ten Strei­fens an ei­ner Stre­be des Hut­ge­rüsts. Mit dem Ton­pa­pier­strei­fen um­wi­ckel­te ich wei­ter Stre­be für Stre­be. Am zwei­ten Ende des Strei­fens an­ge­kom­men nahm ich ei­nen wei­te­ren Strei­fen und kleb­te des­sen An­fang dar­an fest. Da­nach wie­der­hol­te ich die Schrit­te so lan­ge, bis das Grund­ge­rüst des Hu­tes kom­plett um­spon­nen war.

Bild vom China Hut, der fast fertig geflochten istTipp: Sie kön­nen pro­blem­los meh­re­re Far­ben ein­flech­ten. Ich ver­wen­de­te zu mei­ner Lachs­far­be die Far­be Rot als Kon­trast. Ganz un­ten am Hut an­ge­kom­men kle­ben Sie den letz­ten Strei­fen an ei­ner Stre­be fest und ent­fer­nen das Ge­rüst von der Pa­pier­un­ter­la­ge. Nun fer­tig­te ich die Strei­fen von Scha­blo­ne #2 aus ei­ner wei­te­ren Ton­pa­pier­far­be an.

Bild vom Einflechten weiterer PapierstreifenVon je­dem der vier Strei­fen be­nö­ti­gen Sie neun Ex­em­pla­re. Als wei­te­res op­ti­sches High­light habe ich im­mer zwi­schen zwei Stre­ben vier die­ser Strei­fen hoch­kant ein­ge­floch­ten. Tipp: Flech­ten Sie die­se Strei­fen asym­me­trisch zu­ein­an­der ein, so ent­steht au­to­ma­tisch ein schö­nes Mus­ter. Da­mit die ein­zel­nen Strei­fen un­ten nicht her­aus­rut­schen, habe ich die­se im­mer am un­ters­ten Quer­strei­fen an­ge­klebt.

Hut bekommt seine Spitze und Verzierungen

Bild von Spitze des China HutesDas Ele­ment für die Hut­spit­ze be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #3, die­ses habe ich aus Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt. Ich falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und mal­te das ja­pa­ni­sche Schrift­zei­chen für Reis (sie­he Scha­blo­ne #3) auf jede der neun Sei­ten. Da­nach ver­kleb­te ich das Spit­zen­ele­ment mit sich selbst und be­strich die Kle­be­l­i­ni­en mit viel flüs­si­gem Kle­ber. Zu gu­ter Letzt habe ich die Spit­ze auf­ge­klebt und mei­nen Chash­itsu Hut da­mit voll­endet.

Fazit - ich bin begeistert von meinem China Hut

Selbst gebastelter China Hut von DAoCFrEakIch gebe zu, das Bas­teln des Chash­itsu Hu­tes ist nicht leicht. Das Flech­ten nimmt sehr viel Zeit in An­spruch und auch die geo­me­tri­sche Kom­po­nen­te ist nicht zu ver­ach­ten. Al­ler­dings lohnt sich der Auf­wand und ich ver­ste­he jetzt, war­um die­se Hut­form bei den ost­asia­ti­schen Feld­ar­bei­tern so be­liebt ist. Ich habe den Hut Ende Juli ent­wor­fen, wäh­rend in Bay­ern ge­ra­de eine Hit­ze­wel­le herrsch­te. Als ich für das Vi­deo bei 33 Grad Cel­si­us drau­ßen un­ter­wegs war, hat­te ich den Hut die gan­ze Zeit auf und es ist tat­säch­lich so, er spen­det per­fek­ten Son­nen­schutz, auch am Na­cken und ist den­noch so durch­läs­sig, dass der Wind den Kopf küh­len kann.

Ob­wohl mein Spitz­hut nicht aus Bam­bus oder Schilf ist, ist er trotz­dem sehr sta­bil und hat ein per­fek­tes Ge­wicht, um nicht zu win­dig und nicht zu schwer zu sein. Wenn Sie also zum Fa­sching oder Kar­ne­val die pas­sen­de Kopf­be­de­ckung für Ihr China-Outfit be­nö­ti­gen, neh­men Sie sich die Zeit die­sen Chash­itsu Hut nach­zu­bas­teln.

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