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Osternest basteln: Zeitungspapier flechten - drittes Arrangement

Nir­gend­wo auf der Welt wird so ger­ne kom­bi­niert wie in den deutsch­spra­chi­gen Län­dern. Erst kom­men die Nach­rich­ten und da­nach gilt es, dem Tat­ort­kom­mis­sar beim Lö­sen der Mord­se­rie zu hel­fen. Liegt der Fall dann bei den Ak­ten, geht nach Sen­de­schluss be­stimmt nicht nur die Mimi ohne Kri­mi nie ins Bett. Die Bri­ten, Ita­lie­ner und Spa­ni­er in Ame­ri­ka staun­ten Ende des 17. Jahr­hun­derts des­halb nicht schlecht, als die Kin­der der deutsch­spra­chi­gen Ein­wan­de­rer am Os­ter­sonn­tag de­tek­ti­visch ihre Os­ter­nes­ter such­ten. Als nach fo­ren­si­scher Ana­ly­se der Fund­stel­le wie­der ein­mal her­aus­kam, dass der „Osch­ter Haws” zu­ge­schla­gen hat­te, über­dach­te be­stimmt so man­cher Be­ob­ach­ter des Trei­bens noch ein­mal sei­ne Aus­wan­de­rung in die Neue Welt.

Ac­cor­ding to some sources, the Eas­ter bun­ny first ar­ri­ved in Ame­ri­ca in the 1700s with Ger­man im­mi­grants who sett­led in Penn­syl­va­nia and trans­por­ted their tra­di­ti­on of an egg-laying hare cal­led “Os­ter­ha­se” or “Osch­ter Haws.”

A+E: EASTER BUNNY. history.com (03/2017).

Bild von selbst gebasteltem Osternest aus Papier mit Schmetterlingen. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinHin­ge­gen ist es nicht nö­tig Der­rick zu kon­sul­tie­ren, wenn Sie her­aus­fin­den möch­ten, war­um das Os­ter­nest zwin­gend zu ei­ner voll­stän­di­gen Os­ter­de­ko ge­hört. Das Nest hängt im wei­te­ren Sin­ne mit der heid­ni­schen Früh­lings­göt­tin Ost­ara (eng­lisch East­re) zu­sam­men. Ihr wur­den vor der Chris­tia­ni­sie­rung in der Zeit des Pas­sah­fests Op­fer ge­bracht, wes­halb die An­gel­sach­sen selbst im 8. Jahr­hun­dert die Ge­schich­te um die Auf­er­ste­hung Chris­ti noch mit die­sem für sie ge­wohn­ten Na­men um­schrie­ben.

By the eighth cen­tu­ry Anglo–Saxons had ad­opted the name to de­si­gna­te the ce­le­bra­ti­on of Christ’s re­sur­rec­tion.

Hol­lo­way, April: The An­ci­ent Pa­gan Ori­g­ins of Eas­ter. ancient-origins.net (03/2017).

Die Na­mens­ge­be­rin un­se­res Os­ter­fests wird in der Kunst ger­ne zu­sam­men mit Ha­sen dar­ge­stellt. Kein Wun­der, schließ­lich gel­ten pos­sier­li­che Fell­na­sen als be­son­ders frucht­ba­re Tie­re und sind so­mit per­fek­te Sym­bo­le für den Früh­ling.

The Eas­ter bun­ny has its ori­gin in pre-Christian fer­ti­li­ty lore. The Hare and the Rab­bit were the most fer­ti­le ani­mals known and they ser­ved as sym­bols of the new life du­ring the Spring sea­son.

Aus­tra­li­an Me­dia Ltd.: Eas­ter Tra­di­ti­ons. easterbunnys.net (03/2017).

Collage mit Osternest aus Zeitungspapier und Ostereiern. Nest und Küken arrangiert von Fine Art Künstlerin Veronika Vetter

Wäh­rend­des­sen Feld­ha­sen ihre Jun­gen in Gras­mul­den ver­ste­cken, be­gin­nen weib­li­che Ka­nin­chen, kurz be­vor sie wer­fen mit dem Nest­bau. Die träch­ti­ge Ka­nin­chen­da­me läuft da­bei auf­merk­sam durch ihr Re­vier und sam­melt al­ler­hand Bau­ma­te­ri­al zu­sam­men. Auf­grund des­sen, dass die Lang­oh­ren vier- bis fünf­mal im Jahr Jun­ge be­kom­men, sind die­se zur Os­ter­zeit ga­ran­tiert schwan­ger. Viel­leicht ahm­ten die Men­schen Mit­tel­eu­ro­pas also ein­fach nur das Ver­hal­ten der flau­schi­gen Frucht­bar­keits­sym­bo­le nach, als sie den Os­ter­nest­brauch star­te­ten.

This is a vi­deo of a ra­ther tame wild rab­bit ma­king a nest from start to fi­nish in about an hour: Dig­ging the hole, smoot­hing out the loo­se dirt, gathe­ring grass for the nest, and pack­ing it into the hole.

MyMusic2Die4: Eas­tern Cot­ton­tail Wild Rab­bit Bun­ny Buil­ding A Nest. youtube.com (03/2017).

Bild von geflochtenem Papierosternest mit grünem Ostergras und dem GWS2.de Maskottchen Gustl. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDas Os­ter­nest ge­hört nicht nur we­gen des Früh­lings­be­zugs zu ei­ner voll­stän­di­gen Os­ter­de­ko, son­dern hält auch re­li­giö­sen An­for­de­run­gen stand. Der Ge­schich­te nach durf­te Je­sus Chris­tus dank des Jün­gers Jo­sef von Ari­mat­häa in ei­nem Stein­fel­sen be­stat­tet wer­den. Das Grab wur­de al­ler­dings ver­sie­gelt und drei Tage lang von den Sol­da­ten des Statt­hal­ters Pi­la­tus be­wacht. Dies war not­wen­dig, da Je­sus zu Leb­zei­ten pro­phe­zeit hat­te, dass er nach drei Ta­gen von den To­ten wie­der­auf­er­ste­hen wür­de.

Dar­um be­fiehl, daß man das Grab ver­wah­re bis an den drit­ten Tag, auf daß nicht sei­ne Jün­ger kom­men und steh­len ihn und sa­gen dem Volk: Er ist auf­er­stan­den von den To­ten, und wer­de der letz­te Be­trug är­ger denn der ers­te.

Mat­thä­us 27,64: Die Be­wa­chung des Gra­bes. bibel-online.net (03/2017).

Bild von zwei Osternestern (Zeitungspapier flechten) mit farbigen Ostereiern. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinAm Mor­gen des Os­ter­mon­tags mach­te sich Ma­ria Mag­da­le­na mit an­de­ren Frau­en auf den Weg zur Grab­höh­le, um den Ge­kreu­zig­ten zu sal­ben. Nach ei­ner an­schau­li­chen Le­gen­de, die von den Evan­ge­li­en ab­weicht, soll sie ei­nen Korb mit ge­koch­ten Ei­ern da­bei ge­habt ha­ben, um die­se als Trost­spen­der mit den an­de­ren Trau­ern­den zu tei­len. An­ge­kom­men an der Höh­le, stell­te die Chris­tin je­doch mit Ent­set­zen fest, dass das Grab be­reits ge­öff­net und der Leich­nam von Je­sus nicht mehr da war. Dar­auf­hin sol­len sich plötz­lich die wei­ßen Eier in Ma­ri­as Körb­chen in ei­nen bril­lan­ten Rot­ton ver­färbt ha­ben.

She car­ri­ed a bas­ket of coo­ked eggs to share with the other wo­men who would be mour­ning at the tomb. When she ar­ri­ved to find the stone rol­led away from the ent­rance and the tomb emp­ty, the eggs in her bas­ket tur­ned a bril­li­ant sha­de of red.

Boett­cher, Kait­lyn: 5 Theo­ries About Why We Dye Eggs for Eas­ter. mentalfloss.com (03/2016).

Wie Sie se­hen, bin ich den Spu­ren des Os­ter­nests ge­folgt und habe für Sie kom­bi­niert, war­um eine sol­che De­ko­ra­ti­on zu ei­nem voll­stän­di­gen Os­ter­ar­ran­ge­ment da­zu­ge­hört.

Picture of homemade Easter basket with colorful Easter eggs. Crafted by Veronika Vetter German Fine Artist

Da­mit Sie ein ein­la­den­des Nest für Ihre schmack­haf­ten Os­ter­ei­er ha­ben, zei­ge ich Ih­nen in der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung, wie Sie ein ei­ge­nes Os­ter­nest aus Zei­tungs­pa­pier flech­ten. Mein klei­nes Körb­chen ist 17 Zen­ti­me­ter lang, 12 Zen­ti­me­ter breit und 11 Zen­ti­me­ter hoch. Es bie­tet da­mit aus­rei­chend Platz für sechs Hüh­ner­ei­er der Grö­ße L.

Bastelanleitung für Osternest aus Papier

Zum Bas­teln ei­nes Os­ter­nests ver­wen­de­te ich in ers­ter Li­nie Zei­tungs­pa­pier und Ton­kar­ton­res­te mit ei­ner Gram­ma­tur von min­des­tens 260 g/m². Au­ßer­dem ver­zier­te ich den ge­floch­te­nen Korb mit ei­nem Sa­tin­band und brau­ner Acryl­far­be. Als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, ein Falz­beil samt Li­ne­al, viel flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Zahn­sto­cher, ei­ni­ge Wä­sche­klam­mern und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 / #2) zu­recht­le­gen.

Collage mit Anleitungsschritten: 80 Zeitungspapierröllchen zum Flechten eines Osternests vorbereiten

Zu­al­ler­erst be­rei­te­te ich das Flecht­werk vor, in­dem ich 80 gleich­gro­ße Röll­chen aus ge­wöhn­li­chem Zei­tungs­pa­pier dreh­te.

  • Dem­entspre­chend schnitt ich zu­nächst 80 Zei­tungs­sei­ten auf eine Län­ge von 18 Zen­ti­me­tern zu.
  • Dar­auf­hin nahm ich ei­nen Zahn­sto­cher und roll­te da­mit Pa­pier­sei­te für Pa­pier­sei­te zu je­weils ei­ner en­gen Rol­le auf.
  • So­bald ein Zei­tungs­pa­pier­röll­chen un­ge­fähr ei­nen Durch­mes­ser von vier Mil­li­me­tern hat­te, ver­kleb­te ich es mit sich selbst und ent­fern­te dar­auf­hin den Zahn­sto­cher.
  • Nach dem Kle­ben schnitt ich dann noch die En­den mei­ner dün­nen Stäb­chen ge­ra­de zu.

Ganz zum Schluss be­mal­te ich jede Zei­tungs­pa­pier­rol­le ein­mal kom­plett mit brau­ner Acryl­far­be.

Bild vom Osternestboden, der für das Flechtwerk vorbereitet wurde

Nach die­ser lang­wie­ri­gen Fleiß­ar­beit fer­tig­te ich die bei­den qua­dra­ti­schen Ele­men­te für den Os­ter­nest­bo­den von Scha­blo­ne #1 aus Ton­kar­ton an.

  • Da­nach leg­te ich den Mo­tiv­bo­den vor mich hin und kleb­te 20 mei­ner prä­pa­rier­ten Röll­chen an den Mar­kie­run­gen (sie­he Scha­blo­ne) fest.

Tipp: Da­mit die Zei­tungs­pa­pier­röll­chen bes­ser haf­te­ten, drück­te ich die run­den En­den, wel­che am Nest­bo­den fest­ge­klebt wer­den soll­ten, mit mei­nem Dau­men flach. Um die Röll­chen wei­ter zu fi­xie­ren, kleb­te ich di­rekt im An­schluss das zwei­te Ele­ment der Scha­blo­ne sym­me­trisch über die 20 Kle­be­stel­len. Be­vor ich mein Kon­strukt dar­auf­fol­gend zum Trock­nen leg­te, hef­te­te ich noch Wä­sche­klam­mern in die Zwi­schen­räu­me. Da­durch er­reich­te ich, dass die vie­len Be­stand­tei­le des Bo­dens fest mit­ein­an­der ver­schmol­zen.

Grundgerüst des Osternests gibt Form vor

Da­mit sich das Os­ter­nest leich­ter flech­ten ließ, muss­te ich erst ein sta­bi­les In­lay aus Ton­kar­ton bas­teln.

Collage mit Anleitungsschritten zum Basteln einer bunten Papierschale. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Dazu kleb­te ich mir mit­hil­fe der drei Vor­la­gen von Scha­blo­ne #2 eine re­la­tiv simp­le Scha­le zu­sam­men. Hin­weis: Ich fer­tig­te das In­lay aus bun­ten Pa­pier­res­ten an, da es nach dem Flech­ten für das Mo­tiv kei­ne Rol­le mehr spielt.

Bild von Wäscheklammern, die das Flechtgerüst am Inlay befestigen

Im An­schluss nahm ich mei­nen vor­be­rei­te­ten Nest­bo­den zur Hand und ent­fern­te sämt­li­che Klam­mern. Gleich da­nach plat­zier­te ich die Scha­le auf dem ge­kleb­ten Pa­pier­bo­den. Nun bog ich ein brau­nes Röll­chen nach dem an­de­ren nach oben um und fi­xier­te es am In­lay­rand mit je­weils ei­ner Wä­sche­klam­mer. Wich­tig: Das Röll­chen vom Start­punkt ließ ich al­ler­dings wei­ter­hin nach au­ßen weg­ste­hen.

Runde für Runde - Korb aus Zeitungspapier flechten

Zum Flech­ten des Os­ter­nests nahm ich das Star­tröll­chen und leg­te es rechts über den ers­ten hoch­ste­hen­den Stre­ben.

Collage mit Anleitungsschritten: Korb aus Zeitungspapier flechten. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Da­nach führ­te ich das Röll­chen wei­ter rechts­her­um hin­ter die nächs­te Stre­be. Hin­weis: Im­mer wenn ich das Flech­tröll­chen hin­ter ei­nem senk­rech­ten Stab durch­führ­te, ent­fern­te ich zu­vor kurz­zei­tig die Wä­sche­klam­mer.

Ich wie­der­hol­te die Flecht­schrit­te nun so lan­ge, bis mein Star­tröll­chen fast kom­plett auf­ge­braucht war. An­schlie­ßend nahm ich ei­nes mei­ner be­reits vor­be­rei­te­ten brau­nen Zei­tungs­röll­chen und kleb­te die­ses als Ver­län­ge­rung an das Ende des Füh­rungs­röll­chens. Nach die­sem Prin­zip zog ich 13 Flecht­bah­nen ein, ehe ich meh­re­re Platz­hal­ter für das Sa­tin­band ein­bau­te.

Platzhalter für das Zierband und Handgriffe einbauen

Be­vor ich je­doch die Platz­hal­ter an­fer­ti­gen konn­te, ließ ich zu­nächst das letz­te Ende des Füh­rungs­röll­chens ver­schwin­den. Dazu führ­te ich das brau­ne Stäb­che­n­en­de erst hin­ter ei­ner Stre­be durch und kleb­te es dann un­ter das be­reits fer­tig­ge­stell­te Flecht­werk.

Collage mit Anleitungsschritten: Im Flechtwerk wird ein Platzhalter für ein Zierband eingebaut. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im nächs­ten Schritt bas­tel­te ich mir 19 Ab­stand­hal­ter aus Ton­kar­ton. Dazu schnitt ich mir Strei­fen zu­recht, die sechs Zen­ti­me­ter lang und ei­nen Zen­ti­me­ter hoch wa­ren.

  • Dar­auf­hin be­fes­tig­te ich die Ab­stand­hal­ter an al­len senk­rech­ten Stre­ben so, dass die­se sich wie­der rück­stands­los ent­fer­nen lie­ßen.

Bild von drei eingezogenen Flechtwerkreihen über einem Platzhalter für ein SatinbandMein Os­ter­nest soll­te ober­halb des Sa­tin­bands noch über drei wei­te­re Rei­hen Flecht­werk ver­fü­gen. Ich nahm des­halb ei­nes mei­ner vor­be­rei­te­ten Röll­chen zur Hand und zog es er­neut am Start­punkt ein. Ich wie­der­hol­te dar­auf­hin die vor­an­ge­gan­ge­nen Flecht­schrit­te so lan­ge, bis die drei Rei­hen sau­ber auf den Ab­stand­hal­tern thron­ten. Fol­gend ließ ich auch hier das Ende des Füh­rungs­röll­chens ver­schwin­den und küm­mer­te mich di­rekt im An­schluss um den ge­schwun­ge­nen Korb­rand.

Collage mit Anleitungsschritten um einen Korbrand zu flechten. Umgedrehtes U Muster von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im ers­ten Schritt ent­fern­te ich sämt­li­che Wä­sche­klam­mern. Da­nach nahm ich eine der nach oben ab­ste­hen­den Stre­ben in die Hand und bog die­se nach rechts un­ten um.

  • Gleich dar­auf führ­te ich das Röll­chen vor­ne an der Nach­bar­stre­be vor­bei und kleb­te es senk­recht nach un­ten bli­ckend zwi­schen zwei Quer­stre­ben fest.

Bild von einem braunen geflochtenen Papierkorb (Zeitungspapier)Was un­ten aus dem Flecht­werk her­aus­schau­te, schnitt ich kur­zer­hand mit ei­ner Sche­re ab. Die­se Schrit­te wie­der­hol­te ich mit sämt­li­chen senk­recht ab­ste­hen­den Zei­tungs­röll­chen, bis das Nest ei­nen kom­plett fla­chen Rand hat­te. Zu gu­ter Letzt ent­fern­te ich die Ab­stand­hal­ter und das In­lay. Ehe ich das ge­floch­te­ne Os­ter­nest nun für zwei Stun­den zum Trock­nen leg­te, be­mal­te ich die Au­ßen­sei­ten und die Un­ter­sei­te des Bo­dens kom­plett mit brau­ner Acryl­far­be.

Bild eines geflochtenen Papierhenkels an einem Osternest

Schließ­lich er­wei­ter­te ich das Flecht­werk mit zwei Hen­keln. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Hand­griffs web­te ich drei mei­ner zu Be­ginn vor­be­rei­te­ten Zei­tungs­röll­chen zu ei­nem Zopf. Die­sen form­te ich an­schlie­ßend zu ei­nem Bo­gen. Als Nächs­tes fä­del­te ich die Röll­chen­en­den des klei­nen Tor­bo­gens in der Mit­te der kur­zen Nest­sei­te wild durch die Quer­stre­ben des Ran­des. Was am Ende über­stand, kleb­te ich so un­auf­fäl­lig wie mög­lich an der In­nen­sei­te des Flecht­werks fest. Nach die­sem Prin­zip brach­te ich auch den zwei­ten Hen­kel auf der ge­gen­über­lie­gen­den Korbsei­te an. Ganz zum Schluss zog ich nur noch ein früh­lings­haf­tes Sa­tin­band in den Platz­hal­ter ein und hat­te da­mit mein ge­floch­te­nes Os­ter­nest fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Das Osternest sorgt für den Spaß zum Osterfest

Bild von einem Küken, welches mit Weidenkätzchen in einem selbst gebastelten Osternest liegt. Lustige Osterdeko erstellt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDas aus Zei­tungs­pa­pier­röll­chen ge­floch­te­ne Os­ter­nest ist prin­zi­pi­ell ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv. Durch die vie­len Ein­zel­tei­le nimmt das Bas­teln al­ler­dings ex­trem viel Zeit in An­spruch. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Ex­em­plars be­nö­tig­te ich un­ge­fähr ei­nen gan­zen Ar­beits­tag. Die Sta­bi­li­tät des Pa­pier­nests ist da­für ein­ma­lig. Ge­ne­rell ist die Qua­li­tät bes­ser, als die von Wei­den­ru­ten­nes­tern aus dem Su­per­markt. Wenn Sie das Zei­tungs­pa­pier vor dem Ein­zie­hen des Sa­tin­bands mit Acryl­lack be­sprü­hen, hält es selbst leich­tem Re­gen stand.

Schö­ne Nes­ter sind die Spaß­brin­ger ei­nes je­den Os­ter­fests. Denn nichts ist für klei­ne De­tek­ti­ve auf­re­gen­der, als die hin­ter­las­se­nen Spu­ren des Os­ter­ha­sen zu si­chern.

[...] mei­ne Toch­ter darf su­chen ge­hen. Für sie hat der Os­ter­ha­se die Eier ver­steckt und auch sein Körb­chen zum Ein­sam­meln ver­ges­sen.

ida-calotta: Os­ter­ei­er su­chen - Wie macht Ihr das? urbia.de (03/2017).

Der Se­ri­en­tä­ter, der je­des Jahr am Os­ter­sonn­tag zu­schlägt, ist nicht nur äu­ßerst ver­gess­lich, son­dern auch sehr schnell. Des­halb gibt es nur un­schar­fe Phan­tom­bil­der von ihm. Falls Sie wis­sen möch­ten, wie der Os­ter­ha­se mei­ner Vor­stel­lung nach in ei­nem per­fek­ten Os­ter­ar­ran­ge­ment aus­sieht, dann freu­en Sie sich auf die nächs­te Bas­tel­an­lei­tung.

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Weidenkätzchen aus Papier basteln: Osterdeko - erstes Arrangement

Bei der per­fek­ten Os­ter­de­ko gibt es ei­ni­ges zu be­ach­ten. Be­son­ders wich­tig ist, dass die Zier­ge­gen­stän­de ex­akt zum An­lass pas­sen und das Ar­ran­ge­ment mög­lichst voll­stän­dig ist. Au­ßer­dem spielt vor al­lem zu Os­tern die An­ge­mes­sen­heit der De­ko­ra­ti­on eine gro­ße Rol­le.

[...] ich kom­me aus Zeist in den Nie­der­lan­den und ich bin Athe­ist. Mein neu­er Mann kommt aus Bay­ern und wir woh­nen in Wa­ging am See. [...] Hier sind alle ka­tho­lisch und ich will un­ser Haus zu Os­tern auch schön ma­chen. Aber was kann ich bas­teln oder kau­fen, um un­se­re Nach­barn nicht zu är­gern?

Schwarz, Hen­dri­ka: An­ge­mes­se­ne De­ko­ra­ti­on für das deut­sche Os­ter­fest. E-Mail vom 02.02.2017.

Bild von Palmkätzchenzweigen vor gelben Osterglöckchen. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinDie Fra­ge ist durch­aus be­rech­tigt, denn im­mer­hin ist der Kar­frei­tag der höchs­te Fei­er­tag der römisch-katholischen Glau­bens­ge­mein­de. Ein leuch­ten­des Plas­tik­ren­tier aus Tai­wan auf dem Dach ei­nes eu­pho­ri­schen US-Amerikaners ist an Weih­nach­ten er­laubt. Schließ­lich fei­ern Chris­ten zu die­sem An­lass ei­nen Ge­burts­tag. Os­tern hin­ge­gen geht mit der Kreu­zi­gung von Je­sus von Na­za­reth ein­her. Eine pie­tät­vol­le De­ko­ra­ti­on ist dem­nach ein Muss. An­de­rer­seits en­det die Ge­schich­te glück­li­cher­wei­se mit der Auf­er­ste­hung, wes­halb man sich be­kannt­lich auch „Fro­he Os­tern” wünscht.

In mei­ner mehr­tei­li­gen Bas­tel­se­rie habe ich An­lei­tun­gen für Os­ter­mo­ti­ve er­stellt, die an­ge­mes­sen sind und zum An­lass pas­sen.

Collage von Weidenkätzchen (pussy willow) zu Ostern aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die Be­son­der­heit da­bei ist, dass jede Bas­te­lei ei­ner­seits für sich selbst ste­hen kann, aber gleich­zei­tig auch ein Teil ei­nes voll­stän­di­gen Os­ter­ar­ran­ge­ments ist, wel­ches ich Ih­nen am Se­ri­en­en­de prä­sen­tie­re.

Bild von Marienkäfer auf Palmkätzchenzweigen. Osterdeko gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinSta­bi­le Pa­pier­äs­te mit flau­schi­gen Kätz­chen sind die ers­te Kom­po­nen­te mei­ner voll­stän­di­gen Os­ter­de­ko. Die Knos­pen der Sal­wei­de ver­wan­deln sich An­fang März in be­haar­te Kü­gel­chen, die auch Wei­den­kätz­chen (eng­lisch pus­sy wil­low) ge­nannt wer­den. In man­chen Ge­gen­den wer­den Sal­wei­den­äs­te auch als Palm­kätz­chen­zwei­ge be­zeich­net. Die­se De­fi­ni­ti­on hängt mit dem Palm­sonn­tag zu­sam­men, der die Os­ter­wo­che ein­lei­tet. An die­sem Tag ritt der gute Je­sus auf ei­nem Esel­chen nach Je­ru­sa­lem, um das Pas­sah­fest zu fei­ern. Vol­ler Be­geis­te­rung über sei­ne An­kunft leg­ten die Men­schen Pal­men­zwei­ge auf den Bo­den, so­dass das Grau­tier nicht über die stau­bi­ge Stra­ße stap­fen muss­te.

[...] nah­men sie Pal­men­zwei­ge und gin­gen hin­aus ihm ent­ge­gen und schrie­en: Ho­si­an­na! Ge­lobt sei, der da kommt in dem Na­men des HERRN, der Kö­nig von Is­ra­el!

Jo­han­nes 12,13: Der Ein­zug in Je­ru­sa­lem. bibel-online.net (03/2017).

Bild von selbst gebastelten Weidenkätzchen, die mit Osterglöckchen im Blumentopf stecken. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinHier­zu­lan­de wach­sen be­kannt­lich kei­ne Pal­men, wes­halb gläu­bi­ge Chris­ten am Palm­sonn­tag so­ge­nann­te Palm­bu­schen bin­den. Die­se be­stehen un­ter an­de­rem aus Wei­den­kätz­chen und wer­den an der Palm­sonn­tags­pro­zes­si­on von ei­nem Pfar­rer ge­weiht. Sal­wei­den­zwei­ge dür­fen des­halb Pal­men­zwei­ge sub­sti­tu­ie­ren, da sie zu die­ser Jah­res­zeit mit ih­ren Kätz­chen be­reits blü­hen. Au­ßer­dem gibt es eine Le­gen­de um die flau­schi­gen Knos­pen. So soll Je­sus am Palm­sonn­tag in ei­nem Wald sei­nen En­geln be­foh­len ha­ben ihm Wei­den­kätz­chen zu pflü­cken.

He com­man­ded his an­gels to gather up pus­sy wil­lows [...].

Buck­ley, Ei­leen: Po­lish le­gend of the pus­sy wil­low & Palm Sun­day. news.wbfo.org (03/2017).

Bild von Osterstock (Palmbuschen) zum selber Basteln. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinHin­ge­gen wenn Sie nicht ge­ra­de eine Sal­wei­de (Sa­lix ca­prea) in Ih­rem Gar­ten ste­hen ha­ben, soll­ten Sie selbst über­haupt kei­ne Wei­den­kätz­chen pflü­cken. Wild wach­sen­de Palm­kätz­chen­zwei­ge müs­sen näm­lich un­be­dingt in Ruhe ge­las­sen wer­den, da die­se vor al­lem für Bie­nen die ers­te Nah­rungs­quel­le nach dem stren­gen Win­ter sind. Für die Os­ter­de­ko oder den Got­tes­dienst bie­ten Flo­ris­ten je­des Früh­jahr ge­züch­te­te Zwei­ge zum Kau­fen an. Hier dür­fen Sie gu­ten Ge­wis­sens zu­schla­gen.

Wer ver­sucht ist, sich ei­nen Strauß zu pflü­cken, der soll­te es den Bie­nen zu­lie­be las­sen. Da sie eine der ers­ten Nah­rungs­quel­len für Pol­len­samm­ler sind, ste­hen Wei­den­kätz­chen un­ter Na­tur­schutz.

Bant­le, Man­dy: Bo­ten des Vor­früh­lings: Wei­den­kätz­chen. wildkrautgarten.de (03/2017).

Picture of Pussy Willows for Eastern made of Paper. Crafted by Veronika Vetter Fine Artist

Als Al­ter­na­ti­ve kön­nen Sie Ihre Wei­den­kätz­chen als Os­ter­de­ko auch ein­fach selbst aus Pa­pier bas­teln. In mei­ner An­lei­tung er­fah­ren Sie, wie Sie blü­hen­de Sal­wei­den­äs­te so nach­stel­len, dass we­der Ihr Nach­bar noch Ihr Pfar­rer mer­ken wer­den, dass es sich da­bei um ein Pa­pie­ri­mi­tat han­delt.

Weidenkätzchen zu Ostern basteln

Bild von weißen Wattekugeln zum Basteln von unechten PalmkätzchenzweigenZum Bas­teln der flau­mi­gen Blü­ten ver­wen­de­te ich han­dels­üb­li­che Wat­te und Ta­schen­tü­cher. Den Wei­den­ast habe ich aus al­tem Zei­tungs­pa­pier, grü­nem Krepp­pa­pier und Bas­tel­draht an­ge­fer­tigt. Für die Ko­lo­ra­ti­on nahm ich au­ßer­dem brau­ne Acryl­far­be und graue Stem­pel­far­be zur Hil­fe. Hin­ge­gen als Werk­zeu­ge be­nö­ti­gen Sie nichts wei­ter als eine Sche­re, flüs­si­gen Kleb­stoff und eine Zan­ge zum Schnei­den des Drah­tes.

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich die wei­chen Blü­ten mei­ner Palm­kätz­chen­zwei­ge an. Dazu ent­fal­te­te ich zu­nächst ein ge­wöhn­li­ches Pa­pier­ta­schen­tuch.

Collage mit Anleitungsschritten für Weidenkätzchen. Blüte einer Salweide. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Des Wei­te­ren prä­pa­rier­te ich das aus­ge­brei­te­te Ta­schen­tuch so, dass es nur noch aus zwei La­gen be­stand.

  • Als Nächs­tes dreh­te ich mir aus mei­ner Wat­te eine Ku­gel, die un­ge­fähr ei­nen Durch­mes­ser von ei­nem Zen­ti­me­ter hat­te.
  • Gleich da­nach schnitt ich aus dem Ta­schen­tuch ein 3 cm² gro­ßes Vier­eck aus. Mit die­sem Pa­pier­stück wi­ckel­te ich an­schlie­ßend die Wat­te­ku­gel ein und dreh­te dar­auf­hin das Gan­ze un­ten fest zu­sam­men.

Bild von weichen Watteblüten einer KätzchenweideAls mei­ne blü­hen­de Sal­wei­den­knos­pe dar­auf­hin wie eine Kaul­quap­pe aus­sah, be­mal­te ich ihr Köpf­chen groß­zü­gig mit grau­er Stem­pel­far­be. Di­rekt im An­schluss tröp­fel­te ich et­was flüs­si­gen Kle­ber auf den ova­len Kaul­quap­pen­kopf und um­hüll­te die­sen dann mit ei­ner zu­sätz­li­chen dün­nen Lage Wat­te. Nach die­sem simp­len Prin­zip fer­tig­te ich mir nun noch vie­le wei­te­re Ast­blü­ten an.

Palmkätzchenzweige sind aus Zeitungspapier

Zum Bas­teln ei­nes grü­nen As­tes roll­te ich eine DIN A4 Zei­tungs­pa­pier­sei­te auf. Da­mit das da­durch ent­stan­de­ne Röll­chen sei­ne Form be­hielt, ver­kleb­te ich es am Ende des Auf­roll­vor­gangs mit sich selbst. Nun schnitt ich mir ein Stück dün­nen Bas­tel­draht zu­recht, wel­ches et­was län­ger als das Pa­pier­röll­chen war. Die­ses Draht­stück leg­te ich dann mit­tig in die Rol­le.

Hin­weis: Das Ein­set­zen des Drah­tes ist op­tio­nal. Die­ser Bas­tel­schritt macht es je­doch mög­lich, dass der Palm­kätz­chen­zweig nicht nur ge­bo­gen, son­dern auch un­kom­pli­ziert in ei­nen Steck­schwamm ge­drückt wer­den kann.

Bild von Steckschwamm, in den ein Weidenkätzchen eingesteckt wirdMein ers­tes grau­es Kätz­chen kleb­te ich oben in die Röll­chen­öff­nung. Alle wei­te­ren Kaul­quap­pen be­fes­tig­te ich da­nach rings­um den Pa­pier­ast. Im An­schluss kleb­te ich grü­nes Krepp­pa­pier als Rin­de ein­mal kom­plett um das Wei­den­asti­mi­tat. Da­durch wer­den auch die wei­chen Blü­ten wei­ter fi­xiert. Zu gu­ter Letzt muss­te ich die Ast­rin­de nur noch mit brau­ner Acryl­far­be be­ma­len.

Hin­weis: Ich trug die Far­be nur leicht de­ckend auf, so­dass das grü­ne Krepp­pa­pier durch­schim­mern konn­te. Da­durch ent­stand au­to­ma­tisch die ori­gi­nal­ge­treue grün­brau­ne Far­be ei­nes Palm­kätz­chen­zweigs.

Fazit: Keine perfekte Osterdeko ohne Weidenkätzchen

Wie Sie se­hen, ge­hö­ren Wei­den­kätz­chen zu ei­ner voll­stän­di­gen Os­ter­de­ko ein­fach dazu. Wenn Sie ein­mal kei­ne fri­schen Zwei­ge be­kom­men, wis­sen Sie nun, wie Sie im Hand­um­dre­hen wun­der­schö­ne Pa­pier­ex­em­pla­re bas­teln kön­nen. Für ei­nen un­ech­ten Palm­kätz­chen­zweig be­nö­tig­te ich nicht län­ger als 15 Mi­nu­ten Bas­tel­zeit. Üb­ri­gens, die Sal­wei­de ist nicht nur von re­li­giö­ser Be­deu­tung, son­dern ein wahr­haf­ter Baum des Le­bens. Ne­ben Bie­nen spielt die­se Pflan­ze auch für sel­ten ge­wor­de­ne Schmet­ter­lin­ge das gan­ze Jahr über eine wich­ti­ge Rol­le.

Für fast ein­hun­dert Schmet­ter­lings­ar­ten – dar­un­ter auch vom Aus­ster­ben be­droh­te – ist sie ganz­jäh­rig von Be­deu­tung.

Kappl, An­dre­as: Die Sal-Weide sorgt für Bio­di­ver­si­tät und gibt den Bie­nen Nah­rung. propolis-honig.de (03/2017).

Falls Sie wis­sen möch­ten, wel­che Pflan­ze noch zwin­gend zu ei­nem per­fek­ten Os­ter­ar­ran­ge­ment ge­hört, dann freu­en Sie sich auf mei­ne nächs­te Bas­tel­an­lei­tung.

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Tulpen basteln

Ro­sen sind ohne Zwei­fel der Klas­sen­pri­mus un­ter den Blu­men­sor­ten. Auf­grund der un­miss­ver­ständ­li­chen Aus­sa­ge­kraft sind die­se Schnitt­blu­men vor al­lem als Va­len­tins­tags­ge­schenk aber auch zum Mut­ter­tag bei den meis­ten Schen­ken­den die ers­te Wahl. Den drit­ten Platz im Ran­king der be­lieb­tes­ten Blu­men be­le­gen Tul­pen. Die­se Po­si­tio­nie­rung ist für die farb­in­ten­si­ven Li­li­en­ge­wäch­se fast schon ein Na­tur­ge­setz. Denn wäh­rend Nel­ken, Or­chi­deen und Mar­ge­ri­ten je nach Um­fra­ge um den zwei­ten Platz kämp­fen, ist die Bron­ze­me­dail­le er­staun­li­cher­wei­se im­mer für Tul­pen re­ser­viert.

Rose is the most po­pu­lar flower in the world fol­lo­wed by other flowers such as Chry­san­the­mums, Tu­li­ps, [...].

Gad­wal, Aproov: Po­pu­lar Flowers. theflowerexpert.com (01/2017).

Bild eines Blumenstraußes mit bunten Tulpen aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDie ers­ten Tul­pen ka­men im 16. Jahr­hun­dert von Is­tan­bul über Wien und Ams­ter­dam nach West­eu­ro­pa. Auf­grund ih­rer Schön­heit und Sel­ten­heit wur­den Tul­pen­gär­ten rasch zum Sta­tus­sym­bol der Bour­geoi­sie. An­fangs war es je­doch nicht mög­lich, Zwie­beln die­ser Blu­men käuf­lich zu er­wer­ben. Wer mit die­sen Pflan­zen sei­nen Gar­ten auf­hüb­schen woll­te, der muss­te dem­zu­fol­ge je­man­den ken­nen, der Tul­pen pri­vat kul­ti­vier­te und mit ei­nem tausch­te.

Die Nach­fra­ge nach den asia­ti­schen Im­port­blu­men wur­de im­mer grö­ßer, so­dass im Jah­re 1611 die Ams­ter­da­mer Bör­se ge­grün­det wur­de, an der Tul­pen­zwie­beln erst­ma­lig ge­han­delt wer­den konn­ten.

Tu­li­ps were first in­tro­du­ced to Eu­ro­pe from Tur­key when a sul­tan sent bulbs and seeds to Vi­en­na. Short­ly af­ter 1554, the­se seeds were sent to Ams­ter­dam, whe­re their po­pu­la­ri­ty be­gan to rise.

Co­lom­bo, Jes­se: The Dutch “Tulip Ma­nia” Bubble. thebubblebubble.com (01/2017).

Auf­grund des knap­pen An­ge­bots stieg der Preis für eine Tul­pen­zwie­bel im­mer wei­ter. Bald dar­auf war es so­gar mög­lich Op­ti­ons­schei­ne für klei­ne Toch­ter­zwie­beln zu er­wer­ben, die noch in der Erde reif­ten.

Bald wer­den die Tul­pen­zwie­beln zum rei­nen Spe­ku­la­ti­ons­ob­jekt. [...] So­mit kön­nen nun auch Op­tio­nen auf Tul­pen­zwie­bel­an­tei­le ge­kauft wer­den.

Grandt, Mi­cha­el: Anno 1637: Tul­pen­zwie­beln lö­sen den ers­ten Bör­sen­crash aus! info.kopp-verlag.de (01/2017).

Collage mit farbenfrohen Papiertulpen und Sushi aus Modelliermasse. Angerichtet von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im Jah­re 1633 be­gann die so­ge­nann­te Tul­pen­ma­nie, als im nie­der­län­di­schen Ho­orn ein Haus für nur drei Tul­pen­zwie­beln ver­kauft wur­de.

Picture of colorful paper tulips crafted by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Artist Zu je­ner Zeit wa­ren vor al­lem Sor­ten mit ge­mus­ter­ten Blü­ten­blät­tern meh­re­re tau­send Gul­den wert. Die­se Mond­prei­se ka­men al­ler­dings nur zu­stan­de, da selbst ein­fa­che Leu­te an­fin­gen, an der Bör­se mit den Ge­wäch­sen zu spe­ku­lie­ren. Im Früh­jahr 1637 wa­ren Tul­pen­zwie­beln dann so teu­er, dass kei­ner mehr be­reit war, die auf­ge­ru­fe­nen Prei­se zu be­zah­len. Die Bla­se platz­te und zer­stör­te die fi­nan­zi­el­le Exis­tenz et­li­cher nie­der­län­di­scher Fa­mi­li­en.

The crash came ear­ly in 1637, [...]. Al­most over­night the pri­ce struc­tu­re for tu­li­ps col­lap­sed, swee­ping away for­tu­nes and lea­ving be­hind fi­nan­cial ruin for many or­di­na­ry Dutch fa­mi­lies.

The Edi­tors of En­cy­clopæ­dia Bri­tan­ni­ca: Tulip Ma­nia. britannica.com (01/2017).

Auch heu­te noch spie­len die ge­schichts­träch­ti­gen Li­li­en­ge­wäch­se aus wirt­schaft­li­cher Sicht eine be­ach­tens­wer­te Rol­le. Al­lei­ne in den USA wer­den nur am Mut­ter­tag cir­ca 48 Mil­lio­nen US-Dollar für Tul­pen aus­ge­ge­ben.

Stems sold at who­le­sa­le: 142,592,000
Va­lue of sa­les: $48,733,000

Brown, Tina: Top-selling Flowers - 3, Tuilps. thedailybeast.com (01/2017).

Bild von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin, die einen Strauß Tulpen aus Papier trägt

Wuss­ten Sie, dass sich Tul­pen auch her­vor­ra­gend da­für eig­nen, um sei­ne Ge­füh­le für ei­nen Men­schen ex­akt aus­zu­drü­cken? Ein Strauß mit ro­sa­far­be­nen Tul­pen be­deu­tet: „Ich mag dich sehr!” Hin­ge­gen wer mit die­sen wohl­ge­form­ten Blu­men je­man­den um­gar­nen oder sei­ne Ver­eh­rung aus­drü­cken möch­te, der soll­te auf li­la­far­be­ne Ex­em­pla­re zu­rück­grei­fen. Dies liegt dar­an, dass die Far­be Pur­pur in Mon­ar­chien dem Hoch­adel vor­be­hal­ten war. Üb­ri­gens, rote Tul­pen ha­ben die­sel­be Aus­sa­ge wie rote Ro­sen, sind da­bei je­doch we­sent­lich zu­rück­hal­ten­der.

Eine Kom­po­nen­te, die dazu bei­getra­gen hat, dass vor al­lem rote Ro­sen als sinn­lich und las­ter­haft gel­ten, sind his­to­ri­sche Ge­mäl­de über die grie­chi­sche Lie­bes­göt­tin Aphro­di­te (Ve­nus).

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Rose bas­teln – zau­ber­haft zum Va­len­tins­tag. gws2.de (01/2017).

Bild von drei Tulpen aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Von al­len Blu­men ge­hö­ren Tul­pen auch zu mei­ner Top drei, wes­halb ich die­se mit viel Freu­de aus Pa­pier ge­bas­telt habe. Ein Ex­em­plar ist da­bei 27 Zen­ti­me­ter hoch und bis zu 8,5 Zen­ti­me­ter breit.

Tulpen aus Papier basteln

Bild von rosafarbenem Krepppapier, zum Basteln eines Blütenblattes einer PapiertulpeFür das Au­ßen­le­ben mei­ner Pa­pier­tul­pen ver­wen­de­te ich dün­nes Krepp­pa­pier in ver­schie­de­nen Far­ben. Der Stiel be­steht aus al­tem Zei­tungs­pa­pier, wel­ches ich mit Acryl­far­ben pas­send zur Blü­ten­far­be be­malt habe. Au­ßer­dem nahm ich zum Zu­sam­men­bin­den et­was Na­tur­bast zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine schar­fe Sche­re und et­was flüs­si­gen Kle­ber zu­recht­le­gen.

Im ers­ten Schritt fer­tig­te ich die fünf Blü­ten­blät­ter der Tul­pe an. Dazu schnitt ich mir ei­nen Krepp­pa­pier­strei­fen zu­recht, der 20 Zen­ti­me­ter lang und 6 Zen­ti­me­ter breit war.

Collage mit Anleitungsschritten, um ein Tulpenblütenblatt aus Papier zu basteln. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Den Strei­fen fal­te­te ich ein­mal in der Mit­te, so­dass sich eine sau­be­re Knick­li­nie bil­de­te.

  • Als Nächs­tes brach­te ich das Pa­pier wie­der in sei­ne Ur­sprungs­form zu­rück und raff­te es so in der Mit­te, dass ein Zick­zack­mus­ter ent­stand.
  • Gleich dar­auf hielt ich eine Pa­pier­sei­te fest, wäh­rend ich die ge­gen­über­lie­gen­de Sei­te um 180 Grad wen­de­te.

Bild von fünf Blütenblättern aus Krepppapier zum Basteln einer Papiertulpe

Im An­schluss leg­te ich bei­de Hälf­ten sym­me­trisch auf­ein­an­der und drück­te das Pa­pier so zu­recht, dass es wie die ova­le Laf­fe ei­nes Löf­fels aus­sah. Nun muss­te ich an der of­fe­nen Sei­te der Löf­fel­schau­fel nur noch ei­nen klei­nen Stiel dre­hen, um mein ers­tes Blü­ten­blatt fer­tig­zu­stel­len. Nach die­sem Prin­zip bas­tel­te ich mir dar­auf­hin vier wei­te­re Ein­zel­stü­cke, um die Blü­te mei­ner Tul­pe voll­stän­dig zu­sam­men­bau­en zu kön­nen.

Blumenstiel ist aus altem Zeitungspapier

Bild vom Bemalen eines Zeitungspapierröllchens mit rosafarbener AcrylfarbeFür mei­nen kräf­ti­gen Blu­men­stiel schnitt ich mir ein Stück Zei­tungs­pa­pier so zu­recht, dass es da­nach 25 Zen­ti­me­ter lang und 35 Zen­ti­me­ter breit war. Da­nach nahm ich das dün­ne Pa­pier und roll­te es bis zu ei­nem Durch­mes­ser von 0,5 Zen­ti­me­tern auf. Die Zei­tungs­pa­pier­rol­le ver­kleb­te ich im An­schluss mit sich selbst und kürz­te sie zu­gleich auf eine Län­ge von 22 Zen­ti­me­tern.

Bild vom Anbringen eines Tulpenblütenblatts an einen Blumenstiel aus ZeitungspapierIm nächs­ten Schritt be­mal­te ich den Stiel mit ei­ner Acryl­far­be. Ich nahm da­bei im­mer die Far­be der Blü­te, da der Stiel aus man­chen Per­spek­ti­ven nach Ab­schluss des Mo­tivs zu se­hen ist. Tipp: Falls Sie kei­ne Acryl­far­ben be­sit­zen, kön­nen Sie ge­ge­be­nen­falls auch auf Was­ser­far­ben zu­rück­grei­fen. Den be­mal­ten Tul­pen­stiel ließ ich für 15 Mi­nu­ten trock­nen, ehe ich die ein­zel­nen Blü­ten­blät­ter an­brach­te.

Beim An­kle­ben der zar­ten Blü­ten­blät­ter ach­te­te ich dar­auf, dass ich nur die eng ge­dreh­ten Blü­ten­stie­le am Blu­men­stiel be­fes­tig­te. Au­ßer­dem durf­ten sich die klei­nen Blü­ten­stän­gel nicht über­lap­pen, son­dern muss­ten ak­ku­rat ne­ben­ein­an­der am Zei­tungs­röll­chen haf­ten. Als ich alle fünf Blät­ter an­ge­klebt hat­te, ver­kno­te­te ich das Gan­ze si­cher­heits­hal­ber noch mit ei­nem dün­nen Na­tur­bast­fa­den.

Ein saftiges Blatt wächst am grünen Tulpenstiel

Als op­tio­na­le De­ko­ra­ti­on ver­schö­ner­te ich mei­ne Tul­pen noch mit je­weils ei­nem Blatt, wel­ches eben­falls aus Krepp­pa­pier be­stand.

Collage mit Anleitungsschritten, um ein Stielblatt für eine Tulpe zu basteln

Für ein Stiel­blatt schnitt ich mir zu­al­ler­erst ei­nen Krepp­pa­pier­strei­fen zu­recht, der 30 Zen­ti­me­ter lang und 4 Zen­ti­me­ter breit war.

  • Zu be­ginn hal­bier­te ich den Strei­fen, so­dass sich die Län­ge auf 15 Zen­ti­me­ter re­du­zier­te.
  • Da­nach leg­te ich das Pa­pier auch ho­ri­zon­tal zu­sam­men.
  • Im nächs­ten Schritt nahm ich dann den dop­pelt ge­fal­te­ten Strei­fen in die Hand und er­zeug­te durch hin und her kni­cken ein Wel­len­mus­ter. Zwi­schen je­der Wel­le war da­bei ein Ab­stand von ei­nem Zen­ti­me­ter.

Bild vom Einwickeln eines Papiertulpenstiels mit grünem KrepppapierZu gu­ter Letzt ent­fal­te­te ich die ho­ri­zon­ta­le Kni­ckung wie­der und roll­te ein Ende mei­nes Strei­fens zu ei­nem Pfeil. Das Stiel­blatt war dar­auf­hin ein­satz­be­reit. Für die Ver­klei­dung des Stiels nahm ich grü­nes Krepp­pa­pier und wi­ckel­te da­mit die be­mal­te Zei­tungs­pa­pier­rol­le von der Blü­te be­gin­nend straff ein. Nach­dem ich das obe­re Drit­tel ein­ge­packt hat­te, leg­te ich die ecki­ge Rück­sei­te mei­nes Blat­tes an den Stiel und wi­ckel­te es mit­hil­fe des Krepp­pa­piers dar­an fest. Am Ende der Stan­ge an­ge­kom­men ver­kleb­te ich die grü­ne Pa­pier­ver­klei­dung mit sich selbst und hat­te da­mit eine wun­der­schö­ne Pa­pier­tul­pe fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Schwarz für diejenigen, die dringend Liebe brauchen

Bild von schwarzer Tulpe, die geilen Sex bedeutet mit lüsternem Marienkäfer. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDie Tul­pe aus Pa­pier ist ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches we­nig Ma­te­ri­al be­darf und so­mit auch für Men­schen ge­eig­net ist, die bis­her kei­ne Bas­tel­erfah­rung ha­ben. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Ex­em­plars be­nö­tig­te ich nicht län­ger als 30 Mi­nu­ten. Wir wis­sen nun, dass die Tul­pe so et­was wie die ver­klemm­te Schwes­ter der Rose ist. Da stil­le Was­ser be­kannt­lich tief sind, bie­tet die Tul­pe al­ler­dings eine Far­be an, die selbst Ro­sen vor Scham er­rö­ten lässt. Schwar­ze Tul­pen ste­hen näm­lich für Lust und hem­mungs­lo­se Lei­den­schaft. Tipp: Gar­niert mit klei­nen Ma­ri­en­kä­fern lässt sich die­se Be­deu­tung noch ver­stär­ken.

Es liegt nur dar­an, dass sie sich di­rekt nach wo­chen­lan­ger Re­gungs­lo­sig­keit hem­mungs­los paa­ren kön­nen. Mit wem spielt eine un­ter­ge­ord­ne­te Rol­le, denn Ma­ri­en­kä­fer wech­seln in die­ser Pha­se oh­ne­hin alle zwei Tage den Part­ner.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Ma­ri­en­kä­fer bas­teln – drol­li­ge Deko für den Früh­ling. gws2.de (01/2017).

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