GWS2.de: Kunst, Papier und Vordrucke seit 2011 A. D.

Die Heiligen Drei Könige basteln - Anleitung

20*C+M+B+17 ist nicht etwa eine an­ti­ke Weg­be­schrei­bung zum Hei­li­gen Gral, son­dern ein gött­li­cher Se­gen. Die Zei­chen­fol­ge be­deu­tet: Je­sus seg­ne die­ses Haus (lat. Chris­tus man­sio­nem be­ne­di­cat) im Jah­re 2017. Die über­na­tür­li­che Pro­tek­ti­on ei­nes Haus­halts ist nur wirk­sam, wenn sie am 6. Ja­nu­ar von den Stern­sin­gern Ih­rer ört­li­chen Kir­che mit Krei­de an Ihre Haus­tü­re ge­schrie­ben wird. Das Gan­ze kos­tet Sie zwar eine klei­ne Spen­de, da­für be­kom­men Sie je­doch ein schö­nes Lied und ein ge­schichts­träch­ti­ges Ge­dicht zu hö­ren. Au­ßer­dem ha­ben Sie da­mit ei­nen Lenz lang die Vor­der­tü­re für Me­phis­to­phe­les und des­sen Ge­hil­fen ver­sperrt.

Bild von den Heiligen Drei Königen mit Myrrhe, Weihrauch und Gold. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinDie Stern­sin­ger sol­len die Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge sym­bo­li­sie­ren, die dem Hei­land nach sei­ner Ge­burt glän­zen­des Gold, damp­fen­den Weih­rauch und heil­kräf­ti­ge Myr­rhe schenk­ten. Be­vor ich mit dem Bas­teln die­ser bi­bli­schen Fi­gu­ren be­gin­nen konn­te, saß ich ta­ge­lang am Zei­chen­brett, denn es ist völ­lig un­klar, wie Cas­par, Mel­chi­or und Bal­tha­sar zu Leb­zei­ten aus­ge­se­hen ha­ben. Als je­mand der die Bi­bel ein we­nig kennt, weiß ich al­ler­dings, dass die Be­su­cher der beth­leh­emi­ti­schen Ba­by­par­ty kei­ne Kö­ni­ge wa­ren.

Da Je­sus ge­bo­ren war zu Beth­le­hem im jü­di­schen Lan­de, zur Zeit des Kö­nigs He­ro­des, sie­he, da ka­men die Wei­sen vom Mor­gen­land nach Je­ru­sa­lem [...].

Mat­thä­us 2,1: Die Wei­sen aus dem Mor­gen­land. bibel-online.net (01/2017).

Wäh­rend­des­sen für uns hier­zu­lan­de das Mor­gen­land an der Ost­gren­ze vom an­ti­ken By­zanz be­ginnt, sah das Gan­ze für den ge­fürch­te­ten Kö­nig He­ro­des im heu­ti­gen Is­ra­el ein we­nig an­ders aus.

Collage of the Three Wise Men. Paper Crafting Tutorial. Created by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Artist

Es gibt des­halb vie­le Quel­len, die dar­auf hin­deu­ten, dass die Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge wahr­schein­lich As­tro­no­men aus Per­si­en wa­ren. Dem­zu­fol­ge sa­hen die Wei­sen aus dem Mor­gen­land wohl eher wie die Söh­ne Is­ma­els aus und nicht so wie un­se­re gra­vi­tä­ti­schen Stern­sin­ger.

So if the th­ree Kings were from Per­sia, this is how they would have dres­sed. In Tu­nics, Trou­sers and poin­ted Hats.

Do­cu­men­ta­ry Films HD: The Th­ree Kings Mys­te­ries. youtube.com (01/2017).

Bild von Melchior und Balthasar (die Weisen aus dem Morgenland) an der Jesuskrippe. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinUm nicht drei gleich aus­se­hen­de Fi­gu­ren bas­teln zu müs­sen, ver­such­te ich die Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge nach ih­ren Na­men zu cha­rak­te­ri­sie­ren. Dies stell­te sich schnell als Sack­gas­se her­aus, denn si­cher ist, dass die­se nicht Cas­per, Mel­chi­or und Bal­tha­sar hie­ßen. Wer die drei Ge­lehr­ten so ge­tauft hat, ist un­klar. In der im 6. Jahr­hun­dert er­öff­ne­ten ita­lie­ni­schen Ba­si­li­kal­kir­che Sant’Apollinare Nuo­vo gibt es al­ler­dings ein Mo­sa­ik, wel­ches die Wei­sen aus dem Mor­gen­land mit den uns be­kann­ten Na­men dar­stellt.

In the Ba­si­li­ca of Sant’Apollinare Nuo­vo in Ra­ven­na you can see a won­derful mo­saic of the Th­ree Wise Men in tra­di­tio­nal Per­si­an dress and car­ry­ing their gifts, along with their names abo­ve: Cas­par, Mel­chi­or and Balt­ha­zar. The­se mo­saics were com­ple­ted ca. 565 AD [...].

Phil­lips, Fran­cis: The Th­ree Wise Men are not just a fairy tale. catholicherald.co.uk (01/2017).

Bild von selbst gebastelten Heiligen Drei Königen aus Papier auf einem Kaminsims. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinSo lang­sam stieg mei­ne Ver­zweif­lung und ich über­leg­te mir so­gar, das Mo­tiv zu ver­wer­fen. Ver­ant­wort­lich da­für war vor al­lem auch der Pfarr­brief mei­ner Ge­mein­de. Dar­in stand nicht nur, dass es wahr­schein­lich mehr als drei Mor­gen­län­der an der Krip­pe gab, es war au­ßer­dem eine neue In­ter­pre­ta­ti­on der Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge ab­ge­bil­det. Ne­ben ei­nem Eu­ro­pä­er mit Me­lo­ne als Hut wa­ren auf der Il­lus­tra­ti­on ein Schwarz­afri­ka­ner und ein Pil­ger ost­asia­ti­scher Her­kunft zu se­hen.

Nir­gends ist je­doch von drei Kö­ni­gen die Rede. Doch drei gilt als hei­li­ge Zahl und spä­ter nahm man die Zahl drei als Sym­bol für die drei da­mals be­kann­ten Erd­tei­le, Eu­ro­pa, Afri­ka und Asi­en.

Wied-Thiersch, Ani­ta: Hal­lo Kin­der! In: Ge­mein­sa­mer Pfarr­brief. Weih­nach­ten 2016. Ka­tho­li­sche Pfar­rei­en Hof & Quer. Aus­ga­be 4. S. 34.

Zu gu­ter Letzt dach­te ich laut: „Was wür­de Je­sus tun?” Ver­mut­lich wür­de er wol­len, dass ich mich an den Pon­ti­fex hal­te. Das Aus­se­hen un­se­rer Stern­sin­ger ist ja im­mer­hin so et­was wie die Aus­ga­be letz­ter Hand. Des­halb habe ich mich beim Ent­wer­fen mei­ner Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge an dem Bild­nis „An­be­tung der Kö­ni­ge” von Jan De Bray aus dem 17. Jahr­hun­dert ori­en­tiert.

Picture of the Three Wise Men (The Magi) out of Papier. Crafted by Veronika Vetter Fine Artist

Eine Be­son­der­heit mei­ner drei Pa­pier­fi­gu­ren ist, dass je­der Kör­per eine an­de­re Ge­fäß­form hat. Das soll die un­ter­schied­li­chen Ge­schen­ke an das Je­sus­kind der drei Wei­sen re­prä­sen­tie­ren. Au­ßer­dem trägt je­der Kö­nig ei­nen ab­nehm­ba­ren Hut. Mei­ne drei hoch­ge­bo­re­nen Cha­rak­te­re sind zwi­schen 10 und 13 Zen­ti­me­ter breit so­wie 19 Zen­ti­me­ter hoch.

Bastelanleitung für drei Papierkönige

Bild von zwei Bodenelementen zum Basteln der PapiergefäßeZum Bas­teln mei­ner Fi­gu­ren ver­wen­de­te ich vor al­lem Ton­pa­pier in vie­len ver­schie­de­nen Far­ben. Für die Kro­nen ka­men Krepp­pa­pier, klei­ne Pom­pons und Moos­gum­mi zum Ein­satz. Die Bär­te sind alle un­ter­schied­lich. Die­se fer­tig­te ich aus wei­ßer Wat­te und Filz­wol­le an, die ich mit Acryl­far­ben ein­färb­te. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Falz­beil, ein Li­ne­al, viel flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Schasch­lik­spieß und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verstärken sämtlicher EinzelteileOb­wohl je­des Ge­fäß ein we­nig an­ders aus­sieht, ha­ben die drei Kör­per der Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge iden­ti­sche Bas­tel­schrit­te. Auf den Scha­blo­nen #1 - #3 be­fin­den sich je­weils ein Bo­den­ele­ment und die Sei­ten­wän­de. Um die Sta­bi­li­tät zu er­hö­hen, habe ich als Ers­tes je­des Ein­zel­teil aus zwei Ton­pa­pier­schich­ten an­ge­fer­tigt. So­mit hat­te ich je Fi­gur ei­nen Bo­den und sechs Sei­ten vor mir lie­gen. Im nächs­ten Schritt falz­te ich sämt­li­che Knick- und Kle­be­l­i­ni­en, so­dass mir der Zu­sam­men­bau leich­ter fiel.

Ich be­gann mit dem auf­ge­stell­ten Bo­den und be­fes­tig­te dar­an mein ers­tes Sei­ten­ele­ment. Gleich da­nach kleb­te ich ein Sei­ten­teil nach dem an­de­ren un­ten am Fun­da­ment und am be­nach­bar­ten Pen­dant fest. So ent­stan­den ganz au­to­ma­tisch eine Vase, ein Krug und ein Be­cher. Hin­weis: Wäh­rend­des­sen die Ton­pa­pier­far­be der ver­steck­ten in­ne­ren Ver­stär­kung für mich kei­ne Rol­le spiel­te, ach­te­te ich au­ßen dar­auf, dass je­der Kö­nig eine et­was an­de­re Klei­der­far­be er­hielt.

Bärte Rahmen die königlichen Gesichter

Als Nächs­tes ver­pass­te ich mei­nen drei Ge­fä­ßen in­di­vi­du­el­le Ge­sich­ter. Die Vor­la­gen da­für be­fin­den sich auf den Scha­blo­nen #4 - #6. Wich­tig: Jede Ge­sichts­form ist ge­nau auf eine der Kör­per­sil­hou­et­ten an­ge­passt und kann des­halb nicht ge­tauscht wer­den. Au­ßer­dem habe ich die Ge­sichts­vor­la­gen nicht ver­stärkt.

Collage mit Anleitungsschritten zum Basteln der Gesichter von den Heiligen Drei Königen. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Nach dem An­fer­ti­gen und Fal­zen kleb­te ich die Ge­sich­ter mit­tig auf mei­ne Pa­pier­ge­fä­ße. Für die Au­gen griff ich auf vor­ge­fer­tig­te Auf­kle­ber zu­rück und die knuf­fi­gen Na­sen­pom­pons habe ich ein­fach pas­send zum je­wei­li­gen Haut­typ mit Acryl­far­ben be­malt. Hin­ge­gen das Deck­haar und die flau­schi­gen Bär­te wa­ren wie­der eine rei­ne Maß­an­fer­ti­gung.

Bild von individueller Gesichtsbehaarung der Heiligen Drei KönigeWäh­rend­des­sen ich eine Ge­sichts­be­haa­rung aus han­dels­üb­li­cher, wei­ßer Wat­te form­te und ei­nem Kö­nigs­kör­per auf­kleb­te, sind die an­de­ren bei­den Brö­sel­be­sen aus Filz­wol­le. Zu­nächst muss­te ich die Wol­le mit ei­ner Filz­na­del zu ei­ner ebe­nen Mat­te ste­chen. Da­nach schnitt ich mir dar­aus die Bär­te und die Haar­an­sät­ze. Zu gu­ter Letzt be­mal­te ich mei­ne ver­filz­ten Kunst­haa­re mit rot­brau­ner und schwar­zer Acryl­far­be und kleb­te Kö­nig Bar­ba­ros­sa und dem Prin­zen von Za­mun­da sei­ne cha­rak­te­ris­ti­sche Haar­pracht auf.

Die drei Kronen des Morgenlandes

Das ei­gent­li­che High­light die­ses Bas­tel­mo­tivs sind die drei un­ter­schied­li­chen Kro­nen. Mein wei­ßer Kö­nig, der dem Prinz­re­gen­ten Luit­pold ähn­lich sieht, trägt eine ty­pi­sche eu­ro­päi­sche Kro­ne.

Collage von Anleitungsschritten für eine Papierkrone. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Zum Bas­teln der ge­schlos­se­nen Za­cken­kro­ne fer­tig­te ich zu­al­ler­erst ein sechs­ecki­ges Grund­ge­rüst aus Moos­gum­mi mit­hil­fe von Scha­blo­ne #7 an. Im An­schluss dreh­te ich das Sechs­eck um und be­spann­te es mit Krepp­pa­pier. Dar­auf­hin schnitt ich mir von der­sel­ben Scha­blo­ne sechs­mal den um­ge­dreh­ten Tor­bo­gen aus farb­lich pas­sen­dem Moos­gum­mi zu­recht.

  • Die­se sechs Ein­zel­tei­le kleb­te ich an­schlie­ßend rings­um die run­de Kro­ne.
  • Zu gu­ter Letzt setz­te ich den Za­cken noch gold­be­mal­te Pom­pons auf.
  • Au­ßer­dem ka­schier­te ich die Kle­be­l­i­ni­en mit lan­gen Krepp­pa­pier­strei­fen.

Mein ro­ter Kö­nig Bar­ba­ros­sa trägt eine Art Mit­ren­kro­ne. Die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #8.

Collage mit Bastelschritten zum Anfertigen einer Mitrenkrone aus Papier. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Zu­al­ler­erst bau­te ich mir aus den Moos­gum­mi­strei­fen der Scha­blo­ne eine Kup­pel. Wich­tig: Ei­nen der un­te­ren Ver­bin­dungs­rin­ge habe ich zu­nächst nicht ver­schlos­sen. Da­nach steck­te ich von un­ten ei­nen Schasch­lik­spieß durch die Kup­pel­mit­te, so­dass ein Stück oben her­aus­schau­te. Als Nächs­tes be­spann­te ich das Gan­ze mit Krepp­pa­pier.

  • Dar­auf­hin wi­ckel­te ich um das obe­re Holz­spieß­stück ei­ni­ge La­gen Krepp­pa­pier, die ich gleich im An­schluss mit gol­de­ner Acryl­far­be be­mal­te.
  • Im nächs­ten Schritt bas­tel­te ich mir aus ei­nem wei­te­ren lan­gen Stück Krepp­pa­pier eine Hut­krem­pe, wel­che ich eben­falls mit gold­be­mal­ten Pom­pons ver­zier­te. Die fer­ti­ge Krem­pe be­fes­tig­te ich am un­te­ren Rand der Kro­ne.
  • Be­vor ich die Hut­krem­pe der Mit­ren­kro­ne je­doch end­gül­tig ver­schloss, setz­te ich die edle Kopf­be­de­ckung mei­nem Kö­nig Bar­ba­ros­sa auf. Dar­auf­fol­gend pass­te ich das Band auf den Kopf­um­fang an und ver­kleb­te es an­schlie­ßend mit sich selbst.

Mein schwar­zer Prinz von Za­mun­da trägt als Kopf­be­de­ckung eine Ku­fi­ya, die auch als Pa­li­tuch be­kannt ist.

Collage vom Basteln eines Palituchs aus Papier. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Zum An­fer­ti­gen des Pa­li­tuchs bas­tel­te ich mir aus den Ele­men­ten von Scha­blo­ne #9 zu­erst ei­nen of­fe­nen Moos­gum­mi­ring. Im An­schluss dreh­te ich den Ring um und kleb­te ei­nen klei­nen Krepp­pa­pier­hau­fen oben auf der größ­ten Flä­che fest. Als Nächs­tes setz­te ich das Gan­ze mei­ner Fi­gur so auf den Kopf, dass die Öff­nung ge­ra­de nach hin­ten zeig­te.

  • Im An­schluss nahm ich ein gro­ßes Stück Krepp­pa­pier zur Hand und kleb­te es bün­dig auf den vor­ders­ten Za­cken ober­halb der Stirn. Das rest­li­che Pa­pier ließ ich wei­ter nach un­ten fal­len. Als mir die Län­ge zu­sag­te, be­fes­tig­te ich das dün­ne Krepp­pa­pier auch an den an­de­ren vier Ring­za­cken.
  • Dar­auf­hin schnitt ich drei gleich­gro­ße Moos­gum­mi­strei­fen zu­recht und dreh­te mir dar­aus ein Hut­band.
  • Ganz zum Schluss brach­te ich das Pa­li­tuch zu­nächst in Form und fi­xier­te es an­schlie­ßend mit mei­nem schi­cken Moos­gum­mi­band.

Fazit: Was wissen Sie über die Heiligen Drei Könige?

Bild von den Heiligen Drei Königen mit Gold und Myrrhe. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinMei­ne In­ter­pre­ta­ti­on der Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge ist zwar ge­ne­rell ein ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches al­ler­dings sehr zeit­auf­wen­dig ist. Zum Bas­teln mei­ner un­ter­schied­li­chen Fi­gu­ren und Kro­nen be­nö­tig­te ich gut und ger­ne ei­nen gan­zen Tag. Ne­ben den wür­de­vol­len Hü­ten ge­fal­len mir vor al­lem die lus­ti­gen Bär­te. Über­rascht hat mich, dass die drei Ge­fä­ße wirk­lich sehr sta­bil sind und auch als ver­schließ­ba­res Uten­si­lo für das Kin­der­zim­mer zum Ein­satz kom­men könn­ten.

Der Drei­kö­nigs­tag ist ähn­lich wie Chris­ti Him­mel­fahrt in den meis­ten Bun­des­län­dern zwar ein Fei­er­tag, lei­der in­ter­es­siert es im­mer we­ni­ger Men­schen, war­um sie bei die­sen An­läs­sen ein­mal die See­le bau­meln las­sen dür­fen. Was mei­nen Sie, wie vie­le der knapp 18 Mil­lio­nen Nordrhein-Westfalen wis­sen, dass in ih­rem Köl­ner Dom wahr­schein­lich die Ge­bei­ne der Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge lie­gen?

For tho­se who have vi­si­ted Co­lo­gne Ca­the­dral, the im­pres­si­ve and sta­te­ly Shri­ne of the Th­ree Kings ser­ves as a vi­su­al re­min­der of events that tran­spi­red over two thousand ye­ars ago, when th­ree men left the com­fort of their ho­mes to wor­ship at the feet of an in­fant.

An­ony­mous: The Shri­ne of the Th­ree Kings: Grand Re­li­qua­ry of the Magi. reliquarian.com (01/2017).

Zu­min­dest steht in der ma­le­ri­schen Ka­the­dra­le am Rhein der Drei­kö­nigs­schrein. Die­ser gol­de­ne Kas­ten wur­de im 13. Jahr­hun­dert fer­tig­ge­stellt und ist nicht nur ein wun­der­schö­nes Ar­te­fakt, son­dern vor al­lem ein Stück alt­deut­sche Ge­schich­te.

Ver­wand­te The­men:

Sak­ko aus Pa­pier bas­teln - An­lei­tung
Was ist das Ern­te­dank­fest? Rät­sel­spie­le für Kin­der

Silvester: Schwein und Kleeblatt aus Papier basteln

Hat­ten Sie im ver­gan­ge­nen Jahr aus­rei­chend Schwein? Falls nicht soll­ten Sie die­ses Sil­ves­ter Ih­ren Glücks­vor­rat dies­mal bes­ser auf­tan­ken. Da­für ist auch nichts wei­ter nö­tig, als mit klei­nen Glücks­brin­gern in das neue Jahr zu rut­schen. Da­mit Ih­nen For­tu­na hold ist, soll­ten Sie kein Ri­si­ko ein­ge­hen und bei der Wahl der Glücks­bo­ten auf Alt­her­ge­brach­tes zu­rück­grei­fen. In deutsch­spra­chi­gen Kul­tur­räu­men bie­tet sich das Schwein als Ta­lis­man be­son­ders an, da es sich schon jahr­tau­sen­de­lang be­währt hat. Be­reits die al­ten Ger­ma­nen glaub­ten, dass Wild­schwei­ne Glück­se­lig­keit brin­gen, wes­halb sie die ul­ki­gen Paar­hu­fer als hei­li­ge Tie­re ver­ehr­ten.

Yet the pig as a po­si­ti­ve sym­bol also dates back to an­ci­ent times, when the wild boar was re­ver­ed as a holy ani­mal by the Ger­ma­nic tri­bes of cen­tral Eu­ro­pe and sou­thern Scan­di­na­via.

Knauf, Mar­kus: Word of the Week: Glücks­brin­ger. germany.info (12/2016).

Bild von Quilling Schweinen als Silvesterdekoration. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinDas Schwein sorgt auch au­ßer­halb der Glau­bens­leh­re für Glück. Denn mit ei­ner Schellen-Daus konn­te be­stimmt schon so manch ge­wief­ter Kar­ten­spie­ler ei­nen Stich lan­den. Auch wer im Mit­tel­al­ter do­mes­ti­zier­te Schwei­ne be­saß, der war ge­seg­net und muss­te nie­mals Hun­ger lei­den. Das Haus­schwein stand zu je­ner Zeit dem­entspre­chend nicht nur für Glück, son­dern vor al­lem für Wohl­stand.

The re­ason they’re tied in with good for­tu­ne is quite simp­le: to pos­sess ple­nty of pigs was a sign of wealth and pro­spe­ri­ty in the Midd­le Ages.

Kersch­bau­mer, Tat­ja­na: Dead lu­cky! What Ger­mans con­sider lu­cky charms. goethe.de (12/2016).

Wer im nächs­ten Jahr be­son­ders viel Glück braucht, der soll­te nicht nur die Nähe zu ei­nem Schwein, son­dern auch zu ei­nem Klee­blatt su­chen. Wuss­ten Sie, dass die Chan­ce ein Klee­blatt mit vier Blät­tern zu fin­den bei eins zu 10.000 steht?

The four-leaf clover, or sham­rock, is thought of as a good luck charm in part be­cau­se of its ra­ri­ty in na­tu­re. It is esti­ma­ted that the chan­ces of fin­ding a four-leaf clover are one in 10,000.

Sil­ver­man, Adri­en­ne: Four-Leaf Clover Su­pers­ti­ti­on. psychiclibrary.com (12/2016).

Glück für den­je­ni­gen, der solch ein Uni­kat auf ei­ner Wie­se fin­det. Pech für den Klee, denn hat solch ein Schmet­ter­lings­blüt­ler mehr als drei Blät­ter, dann lei­det das Ge­wächs an ei­ner Gen­mu­ta­ti­on.

Collage von rosa Schwein auf einem Kleeblatt als Silvesterdekoration. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Der Grund da­für, dass das Klee­blatt als Glücks­sym­bol gilt, hängt nicht nur mit der Sel­ten­heit von vier­blätt­ri­gen Ex­em­pla­ren zu­sam­men. Der Le­gen­de nach hat der Hei­li­ge Sankt Pa­trick im 5. Jahr­hun­dert ge­wöhn­li­che Klee­blät­ter da­für ver­wen­det, um beim Mis­sio­nie­ren die Drei­fal­tig­keit zu er­klä­ren. Durch die drei Blät­ter an ei­nem Klee­blatt ver­stand selbst der erz­kon­ser­va­tivs­te An­hän­ger des Po­ly­the­is­mus, dass Gott aus dem Va­ter, dem Sohn und dem Hei­li­gen Geist be­steht.

Le­gend says that St. Pa­trick used the sham­rock to vi­sual­ly il­lus­tra­te the con­cept of the Tri­ni­ty (the Fa­ther, the Son, and the Holy Spi­rit) when try­ing to con­vert po­ly­the­i­stic pa­gans to Chris­tia­ni­ty.

Merks, Joost: Sham­rock. hellokids.com (12/2016).

Sie wol­len am Sil­ves­ter­abend in Sa­chen Glück nichts dem Zu­fall über­las­sen? Dann habe ich für Sie eine Tisch­de­ko­ra­ti­on aus ei­nem Schwein und ei­nem Klee­blatt ent­wor­fen. Und da­mit auch wirk­lich je­der un­ab­hän­gig von sei­nen Bas­tel­fä­hig­kei­ten schnell zu ei­nem Glücks­brin­ger kommt, wen­de­te ich zum An­fer­ti­gen die be­son­ders ein­fa­che Quilling-Technik an.

Collage von Silvester: Schwein und Kleeblatt aus Papier basteln. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Der drei­di­men­sio­na­le Glücks­bo­te aus Pa­pier ist 10 Zen­ti­me­ter breit und 7 Zen­ti­me­ter hoch.

Kleeblatt und Schwein basteln

Bild von grünem Quilling Kleeblatt als Glücksbringer für SilvesterZum Bas­teln der zwei­tei­li­gen Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on ver­wen­de­te ich nichts wei­ter als Ton­pa­pier, eine Sche­re und ei­nen Holz­spieß. Zu­dem nahm ich flüs­si­gen Kle­ber und neun ge­wöhn­li­che Haus­halts­gum­mis (Gum­mi­rin­ge) zur Hil­fe. Wäh­rend­des­sen das Klee­blatt aus den Quilling-Figuren Te­ardrop und Tri­ang­le be­steht, er­for­dert das Schwein oben­drein die Fi­gur Tight Coil.

Bild von Holzspieß, der eine Quilling-Figur aufdrehtBe­vor ich al­ler­dings mit dem Auf­dre­hen der For­men be­gin­nen konn­te, muss­te ich zu­erst mei­nen Schasch­lik­spieß prä­pa­rie­ren. Dazu spal­te­te ich ein Ende des Spie­ßes mit­hil­fe ei­nes schar­fen Bas­tel­mes­sers, so­dass sich dar­auf­hin Pa­pier­strei­fen da­zwi­schen­ste­cken lie­ßen. Des Wei­te­ren fer­tig­te ich zwei ein­fa­che Ab­mes­sungs­scha­blo­nen aus Kar­ton­pa­pier an, da­mit alle Be­stand­tei­le mei­ner bei­den Mo­ti­ve auch gleich­groß wur­den.

  • Scha­blo­ne Klee­blatt: Kreis­durch­mes­ser 4,5 Zen­ti­me­ter.
  • Scha­blo­ne Schwein: Kreis­durch­mes­ser 2 Zen­ti­me­ter.

Nach­dem ich die Vor­be­rei­tungs­schrit­te ab­ge­schlos­sen hat­te, be­gann ich mit dem Bas­teln des Pa­pier­klee­blatts. Dazu schnitt ich aus grü­nem Ton­pa­pier fol­gen­de Pa­pier­strei­fen aus:

  • 8x: 200 x 1 Zen­ti­me­ter.
  • 1x: 100 x 1 Zen­ti­me­ter.

Hin­weis: Aus ei­nem ein­zel­nen Ton­pa­pier­bo­gen konn­te ich kei­ne Strei­fen die­ser Län­ge her­aus­schnei­den. Des­halb kleb­te ich ein­fach meh­re­re klei­ne Pa­pier­strei­fen an­ein­an­der. Im nächs­ten Schritt steck­te ich ei­nen grü­nen Ton­pa­pier­strei­fen nach dem an­de­ren auf mei­nen Holz­spieß und dreh­te Tight Coil Fi­gu­ren. Im­mer wenn ich eine eng auf­ge­dreh­te Schne­cke fer­tig­ge­stellt hat­te, zog ich die­se ab und fi­xier­te die Form für 30 Mi­nu­ten mit­hil­fe ei­nes Haus­halts­gum­mis.

Glückskleeblatt mit Quilling-Technik kleben

Als mei­ne Tight Coil Fi­gu­ren ihre Form an­ge­nom­men hat­ten, trans­for­mier­te ich die­se zu Loo­se Coil Fi­gu­ren. Dazu ent­fern­te ich die Gum­mi­rin­ge und ließ eine eng auf­ge­dreh­te Schne­cke nach der an­de­ren in­ner­halb des aus­ge­schnit­te­nen Krei­ses mei­ner Scha­blo­ne auf­plop­pen.

Bild von den Quilling-Figuren Teardrop und Triangle (Arrow)

Die da­bei ent­ste­hen­den, im­mer gleich­gro­ßen Loo­se Coil For­men fi­xier­te ich dar­auf­hin mit­hil­fe von flüs­si­gem Kle­ber.

Bild von Kleeblatt aus Papier, welches aus Quilling-Figuren zusammengeklebt wirdGanz zum Schluss form­te ich mit mei­nen Fin­gern aus den Loo­se Coil Fi­gu­ren acht Trop­fen und ein Drei­eck. Letz­te­res ist der Stiel des Klee­blatts, die­sen bog ich leicht pfeil­för­mig zu­recht. Im letz­ten Schritt muss­te ich nur noch mei­ne neun Ele­men­te an den Sei­ten zu ei­nem Kreis zu­sam­men­kle­ben und schon hat­te ich den ers­ten Teil mei­ner Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on fer­tig­ge­stellt.

Glücksschwein sieht wie ein Weinfass aus

Der Schwei­ne­kör­per be­steht aus drei Tei­len. Da­für schnitt ich mir fol­gen­de Strei­fen aus ro­sa­far­be­nem Ton­pa­pier zu­recht:

  • 2x: 800 x 2 Zen­ti­me­ter.
  • 1x: 15 x 4 Zen­ti­me­ter (Ver­bin­dungs­stück).

Aus den acht Me­ter lan­gen Pa­pier­strei­fen dreh­te ich mir zwei Tight Coil Fi­gu­ren.

Collage mit Anleitungsschritten, um einen Schweinekörper aus der Quilling-Figur Tight Coil zu basteln. Erstellt von Fine Art Künstlerin Veronika Vetter

Nach­dem ich die en­gen Pa­pier­schne­cken von mei­nem Holz­spieß ab­ge­zo­gen hat­te, drück­te ich die In­nen­sei­ten der Krin­gel mit mei­nen Dau­men nach au­ßen. So­mit ent­stand die Vorder- und Rück­sei­te des Schwein­chens.

  • Als mir die Form mei­ner Tight Coil Fi­gu­ren ge­fiel, fi­xier­te ich die­se, in­dem ich Kle­ber in die aus­ge­höhl­ten Schne­cken tröp­fel­te.
  • Zum Voll­enden des ro­sa­far­be­nen Wein­fas­ses kleb­te ich dar­auf­fol­gend bei­de Hälf­ten an­ein­an­der.
  • Um die Kle­be­l­i­nie in der Mit­te zu ver­ste­cken, wi­ckel­te ich au­ßer­dem das mit Kle­ber be­stri­che­ne Ver­bin­dungs­stück ein­mal um den Schwei­ne­kör­per.

Für die Schwei­ne­na­se, die vier Füße und das Rin­gel­schwänz­chen muss­te ich mir wie­der ro­sa­far­be­ne Ton­pa­pier­strei­fen zu­recht­schnei­den:

  • 1x: 150 x 0,5 Zen­ti­me­ter (Nase).
  • 4x: 70 x 1 Zen­ti­me­ter (Füße).
  • 1x: 5 x 0,2 Zen­ti­me­ter (Schwänz­chen).

Ab­ge­se­hen vom Rin­gel­schwänz­chen fer­tig­te ich aus den an­de­ren Pa­pier­strei­fen fünf Tight Coil Fi­gu­ren an.

Collage vom Ankleben der Extremitäten an ein Papierschwein. Gebastelt von Fine Art Künstlerin Veronika Vetter

Auch die­se Quilling-Figuren drück­te ich mit mei­nen Dau­men leicht nach au­ßen und fi­xier­te die Form mit Kle­ber. Als die Füß­chen ei­ni­ger­ma­ßen sym­me­trisch wa­ren, kleb­te ich die­se mit der Nase am Schwei­ne­kör­per fest.

  • Das Rin­gel­schwänz­chen dreh­te ich zu ei­ner Spi­ral­nu­del und be­fes­tig­te es hin­ten am Schwei­ne­po.
  • Für die Au­gen ver­wen­de­te ich vor­ge­fer­tig­te Kul­ler­au­gen aus Plas­tik, die ich ein­fach über die Schwei­ne­na­se kleb­te.

Fazit: Schweineohren sind zum Anknabbern

Die drei­ecks­för­mi­gen Schwei­neoh­ren mei­ner Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on be­stehen aus fol­gen­den Pa­pier­strei­fen:

  • 2x: 50 x 0,7 Zen­ti­me­ter.

Aus die­sen bei­den Ton­pa­pier­strei­fen dreh­te ich mir zu­erst zwei Tight Coil Fi­gu­ren, die ich wie beim Klee­blatt zu­nächst für 30 Mi­nu­ten mit je­weils ei­nem Haus­halts­gum­mi fest­bin­den muss­te. Dar­auf­hin nahm ich mei­ne Schwei­ne­scha­blo­ne zur Hand und öff­ne­te dar­in mei­ne Krei­se, so­dass ich zwei Loo­se Coil Fi­gu­ren er­hielt. Die­se Form fi­xier­te ich mit flüs­si­gem Kle­ber und drück­te mir dar­aus zwei gleich­gro­ße Drei­ecke. Ab­schlie­ßend kleb­te ich die Öhr­chen am Ver­bin­dungs­stück über dem Schwei­nege­sicht fest und hat­te da­mit den zwei­ten Teil mei­ner Sil­ves­ter­de­ko­ra­ti­on fer­tig­ge­stellt.

Bild von Silvesterschwein auf einem Kleeblatt mit Caipirinha und Ferrero Raffaello aus Fimo. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinZum Bas­teln von ei­nem Schwein samt Klee­blatt be­nö­tig­te ich un­ge­fähr zwei Stun­den, wo­bei das Aus­schnei­den der Pa­pier­strei­fen na­tür­lich die meis­te Zeit in An­spruch nahm. Um vom Schwein am Sil­ves­ter­abend Glück zu be­kom­men, ist es üb­ri­gens nicht nö­tig, eine Schwei­ne­len­de auf den hei­ßen Stein oder in den Fon­due­topf zu le­gen. Die rei­ne An­we­sen­heit des Glücks­brin­gers als Tisch­de­ko­ra­ti­on ist völ­lig aus­rei­chend.

Lus­ti­ger­wei­se könn­te Schwei­ne­fleisch tat­säch­lich ein dop­pel­tes Glück­ses­sen sein, wenn Sie be­den­ken, dass Wie­sen­klee eine Lieb­lings­spei­se der lus­ti­gen Paar­hu­fer ist. Lei­der wer­den Mast­schwei­ne heut­zu­ta­ge im Prin­zip nur noch mit In­dus­trie­ab­fäl­len ge­füt­tert, wor­un­ter sich ga­ran­tiert kei­ne Klee­blät­ter be­fin­den. Trotz­dem ste­hen klei­ne Fer­kel je­des Jahr auf mei­nem Sil­ves­ter­me­nü; als Des­sert in Mar­zi­pan­form.

Ver­wand­te The­men:

Ma­ri­en­kä­fer bas­teln - put­zi­ge Glücks­brin­ger
Bas­tel­an­lei­tung für Spin­ne aus Quilling-Figuren

Kamin aus Papier basteln - Anleitung

Ken­nen Sie den ent­schei­den­den Un­ter­schied zwi­schen dem gro­ßen bö­sen Wolf und dem Weih­nachts­mann? Letz­te­rer lässt sich auch durch ein Feu­er im Ka­min­ofen nicht da­von ab­hal­ten, über den Schorn­stein in ein Haus zu ge­lan­gen. So kön­nen selbst die drei klei­nen Schwein­chen je­des Jahr an Hei­lig­abend ihre So­cken am Ka­min auf­hän­gen, um vom Weih­nachts­mann be­schenkt zu wer­den, ohne da­bei ihr Schutz­feu­er lö­schen zu müs­sen.

San­ta Claus is real and the fire in a sto­ve will not pre­vent him de­li­ve­ring pres­ents.

Ba­gan, Sue: Is San­ta Claus Real? woodburningstoveslimited.com (12/2016).

Bild von Weihnachtsstern auf Kamin aus Papier. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinWis­sen Sie ei­gent­lich, war­um die Men­schen in an­gel­säch­si­schen Län­dern an Weih­nach­ten So­cken an den Ka­min hän­gen? Vor lan­ger Zeit soll es ein­mal ei­nen ar­men, bri­ti­schen Wit­wer ge­ge­ben ha­ben, der drei hei­rats­fä­hi­ge Töch­ter hat­te. We­der war es dem gu­ten Mann mög­lich sei­ne Kind­lein aus­rei­chend zu ver­sor­gen, noch konn­te er eine Mit­gift für zu­künf­ti­ge Schwie­ger­söh­ne be­zah­len. Der Le­gen­de nach stieg des­halb ei­nes Nachts der Hei­li­ge Sankt Ni­ko­laus in das Haus des Wit­wers ein und er­blick­te dar­auf­hin So­cken, wel­che die Töch­ter am Abend zum Trock­nen auf­ge­hängt hat­ten.

Die­se füll­te der freund­li­che Weiß­bart kur­zer­hand mit Gold­mün­zen auf. Von da an stell­ten die Töch­ter je­des Jahr in der­sel­ben Nacht Kek­se und Milch vor die Tür, um ih­rem Ret­ter in der Not zu dan­ken.

Die­se be­merk­ten die nun gut ver­sorg­ten Töch­ter am nächs­ten Mor­gen und dank­ten Sankt Ni­ko­laus da­mit, in­dem sie je­des Jahr in der be­sag­ten Nacht Kek­se und Milch zu des­sen Stär­kung vor die Tür stell­ten.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: So­cken aus Pa­pier für den Ni­ko­laus bas­teln. gws2.de (12/2016).

Collage von Socken für den Weihnachtsmann am Kamin mit Backsteinmuster. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Im Jah­re 1822 griff der Ame­ri­ka­ner Cle­ment Clar­ke Moo­re die­se alte Ge­schich­te auf und schrieb sei­ner Fa­mi­lie ein Ge­dicht na­mens „A Vi­sit from St. Ni­cho­las”.

When all th­rough the house not a crea­tu­re was stir­ring, not even a mou­se; the sto­ckings were hung by the chim­ney with care, in ho­pes that St. Ni­cho­las soon would be the­re.

Mar­shall, Nan­cy H.: The Poem. nightbeforechristmas.biz (12/2016).

Ein Jahr spä­ter wur­de das ly­ri­sche Werk am 23. De­zem­ber un­ter dem Na­men „The Night Be­fo­re Christ­mas” in New Yor­ker Zei­tun­gen ver­öf­fent­licht. Da­durch ge­wann der Brauch sei­ne So­cken an Weih­nach­ten an den Ka­min­ofen zu hän­gen auch au­ßer­halb des Bri­ti­schen Welt­reichs an Be­deu­tung.

Bild von Künstlerin Veronika Vetter mit ihrem Werk

Da­mit der Weih­nachts­mann kom­men, und et­was in auf­ge­häng­te So­cken hin­ein­le­gen kann, be­nö­tigt ein Haus ei­nen Ka­min und ei­nen Schorn­stein. Viel­leicht wa­ren die Kel­ten vor der Chris­tia­ni­sie­rung des­halb so krie­ge­risch, da sie we­der das eine noch das an­de­re be­sa­ßen. Lan­ge Zeit leb­ten die Men­schen in ebe­nen Hüt­ten, in de­ren Mit­te Tag und Nacht ein of­fe­nes Feu­er brann­te. Im Stroh­dach war ein klei­nes Loch, um den Rauch ab­zie­hen zu las­sen. Im Win­ter und wenn es reg­ne­te, wur­den die Holz­hüt­ten al­ler­dings kom­plett ver­schlos­sen, wo­durch sich die­se in sti­cki­ge Räu­cher­kam­mern ver­wan­del­ten.

Sa­xon huts did not have chim­neys. They had fire pits in the cen­ter of the room and a hole in the roof [...]. In the win­ter, then, peo­p­le li­ved and work­ed in smoke-filled rooms, [...].

Wood­bu­ry, Sa­rah: The In­ven­ti­on of the Chim­ney. sarahwoodbury.com (12/2016).

Bild von Fimo Weihnachtsmann auf einem Kamin mit Socken. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinIm­mer wenn es et­was zu ver­schen­ken gibt, ist der Adel nicht weit. Viel­leicht be­gann des­halb der bri­ti­sche Hoch­adel spä­tes­tens im 12. Jahr­hun­dert da­mit, sei­ne Schlös­ser mit Ka­min­öfen (eng­lisch sto­ves) und Schorn­stei­nen (eng­lisch chim­neys) aus­zu­stat­ten. Bis weit in das 16. Jahr­hun­dert hin­ein blie­ben die­se simp­len Aus­stat­tungs­merk­ma­le al­ler­dings der Ober­schicht vor­ent­hal­ten. Wer un­ter Eli­sa­beth I. ein rei­cher Kauf­mann war oder dem nie­de­ren Adel an­ge­hör­te, dem wur­den als be­son­de­re Ehre oft­mals weib­li­che Gäs­te ein­quar­tiert. Die Be­din­gung da­für war al­ler­dings, dass das Her­ren­haus über Räu­me ver­füg­te, in de­nen ein war­mer Ka­min mit An­schluss zu ei­nem Schorn­stein stand.

The ori­gin of chim­neys, de­si­gned to car­ry smo­ke out of the dwel­ling, re­mains un­clear, but it is un­li­kely that chim­neys were con­s­truc­ted in Eu­ro­pe pri­or to the twelfth cen­tu­ry. [...] Chim­neys were wi­de­ly ad­opted by the upper-classes du­ring Tu­dor Eng­land. Un­der Queen Eliza­beth I fe­ma­le guests might be sent to neigh­bors who could af­ford rooms with chim­neys.

But­ler, Or­ville R.: Smo­ke Gets in Your Eye: The De­ve­lo­p­ment of the House Chim­ney. ultimatehistoryproject.com (12/2016).

Der ge­mei­ne Pö­bel leb­te in­des­sen wei­ter­hin in stin­ken­den Räu­cher­kam­mern.

Bild von beleuchtetem Papierkamin. Gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art KünstlerinDass die Ent­wick­lung bis zu voll­stän­dig be­heiz­ten Häu­sern jahr­hun­der­te­lang dau­ern muss­te, wird je­dem klar, der auch heut­zu­ta­ge noch mit ei­nem Holz­ka­min­ofen heizt. Denn wer ein­fach Holz­schei­te und Zei­tungs­pa­pier in sei­nem Ofen an­zün­det, der sieht nach we­ni­gen Mi­nu­ten so aus wie Knecht Ru­precht. Am wich­tigs­ten ist näm­lich, dass der Ka­min zieht. Das ge­schieht al­ler­dings nur, wenn die Luft im Schorn­stein wär­mer und da­mit leich­ter als die Au­ßen­luft ist. Hin­ge­gen bei zu star­kem Auf­trieb ver­brennt das Feu­er­holz in kür­zes­ter Zeit, ohne da­bei die Raum­tem­pe­ra­tur nach­hal­tig zu stei­gern.

When the air con­trols are open ful­ly and the door is clo­sed, the new fuel will ig­ni­te wi­thin two to th­ree mi­nu­tes.

fire­place­spe­cia­list: How to in­crease the ef­fi­ci­en­cy of your woodb­ur­ning sto­ve. youtube.com (12/2016).

Die­se Schwie­rig­kei­ten be­rei­tet mein Ka­min aus Pa­pier nicht. Der macht zwar auch nicht warm, sorgt aber mit der rich­ti­gen elek­tri­schen Be­leuch­tung für eine ab­so­lut hei­me­li­ge Raum­at­mo­sphä­re.

Bild von Kamin aus Papier basteln. Geschaffen von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mein Pa­pier­ka­min ist 26,5 Zen­ti­me­ter lang, 18,5 Zen­ti­me­ter breit und 26,5 Zen­ti­me­ter hoch. Zu den Be­son­der­hei­ten des präch­ti­gen Stücks zählt nicht nur eine an­spre­chen­de Holz­op­tik, son­dern auch ein Back­stein­mus­ter. Die­ses sieht zum ei­nen sehr ele­men­tar aus und fühlt sich zum an­de­ren ge­nau­so rau wie Na­tur­stein an.

Kamin basteln - die Grundform

Bild von braunen TonpapierplattenFür das stäm­mi­ge Grund­ge­rüst des drei­di­men­sio­na­len Ka­min­ofens ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in fünf ver­schie­de­nen Far­ben. Zum Auf­fül­len der Hohl­räu­me nahm ich des Wei­te­ren ge­wöhn­li­ches Sty­ro­por zur Hil­fe. Das Back­stein­mus­ter kam durch Mo­del­lier­pas­te, Ma­ler­krepp und eine ge­rin­ge Aus­wahl an Acryl­far­ben zu­stan­de. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem

Bild vom Verstärken des Tonpapierseine Sche­re, ein schar­fes Bas­tel­mes­ser, ver­schie­de­ne Pin­sel, ei­nen Spach­tel, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis und ei­nen flüs­si­gen Haus­halts­kle­ber zu­recht­le­gen. Die Bau­tei­le des Ka­mins be­fin­den sich auf mei­nen DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17 /#18 /#19 /#20 /#21 /#22 /#23 /#24 /#25 /#26).

Hin­weis: Ich habe sämt­li­che Ton­pa­pier­ele­men­te der Scha­blo­nen dop­pelt an­ge­fer­tigt und iden­ti­sche Ein­zel­tei­le sym­me­trisch auf­ein­an­der­ge­klebt. Die­se Ver­stär­kung saugt nicht nur Bas­tel­flüs­sig­kei­ten bes­ser auf, son­dern trägt auch un­ge­mein zur Sta­bi­li­tät des of­fe­nen Ka­mins bei.

Bild von weißer Bodenplatte aus Papier für einen offenen KaminIch be­gann mit der Bo­den­plat­te, auf wel­cher der Ka­min spä­ter steht. Auf­grund der Grö­ße muss­te ich da­für di­ver­se Scha­blo­nen zu­nächst ver­län­gern. Dazu schnitt ich Scha­blo­ne #1 und Scha­blo­ne #2 zu­recht und kleb­te bei­de Vor­la­gen an der Mar­kie­rung A mit­hil­fe von Kle­be­band an­ein­an­der. Aus dem dar­aus ent­stan­de­nen Ele­ment fer­tig­te ich mir gleich dar­auf die Bo­den­plat­te aus zwei La­gen wei­ßem Ton­pa­pier an.

  • Di­rekt im An­schluss nahm ich ein schar­fes Bas­tel­mes­ser zur Hil­fe und schnitt die Ein­schnit­te (sie­he Scha­blo­nen) zum Ein­ste­cken der Ka­min­wän­de frei.

Bild von braunen, tragenden Seitenwände aus PapierAls Nächs­tes fer­tig­te ich von Scha­blo­ne #3 die tra­gen­den Sei­ten­wän­de an. Im­mer wenn ich nach dem Ver­stär­ken und Fal­zen ein Wand­ele­ment fer­tig­ge­stellt hat­te, steck­te ich es in die wei­ße Bo­den­plat­te. Die Kle­be­la­schen der Wän­de be­strich ich dar­auf­fol­gend mit Kle­ber und knick­te die­se auf der Bo­den­plat­ten­rück­sei­te um. So­mit wa­ren die tra­gen­den Wän­de fest im Bo­den ver­an­kert.

  • Im nächs­ten Schritt bas­tel­te ich das in­ne­re Mau­er­werk, wel­ches ich am Ende mit ei­ner Back­stein­op­tik ver­sah. Dazu fer­tig­te ich zu­nächst ein­mal alle Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen #4 - #6 aus hell­grau­em Ton­pa­pier an.

Collage vom Basteln des Mauerwerks für einen Papierkamin. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mit den Tei­len von Scha­blo­ne #4 ver­stärk­te ich von in­nen die tra­gen­den Sei­ten­wän­de. Das Ele­ment von Scha­blo­ne #5 kleb­te ich vor­ne in die Mit­te, und als ich mit der grau­en Rück­wand von Scha­blo­ne #6 die bei­den Sei­ten­pfei­ler ver­band, sah das Gan­ze be­reits wie eine klei­ne, mas­si­ve Burg aus.

Da­mit aus der fla­chen Bo­den­plat­te eine sta­bi­le, drei­di­men­sio­na­le Mar­mor­plat­te wur­de, muss­te ich zu­nächst ein­mal die Sei­ten­ver­klei­dun­gen von Scha­blo­ne #7 und Scha­blo­ne #8 aus wei­ßem Ton­pa­pier an­fer­ti­gen. Hin­weis: Bei man­chen Ein­zel­tei­len war es nö­tig, die Vor­la­gen auf­grund der Über­län­ge zu ver­län­gern. Nach­dem ich die Ver­klei­dun­gen an der Bo­den­plat­te an­ge­klebt hat­te, schnitt ich mir eine Sty­ro­por­plat­te zu­recht, die ex­akt den Hohl­raum des ge­sam­ten Ka­min­bo­dens auf­füll­te.

  • Wich­tig: Bei die­sem Schritt ge­wann ich die Er­kennt­nis, dass mein flüs­si­ger Haus­halts­kle­ber das Sty­ro­por zum Schmel­zen brach­te. Des­halb muss­te ich hier­für auf wei­ßen Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis zu­rück­grei­fen.

Um die Mar­mor­plat­te ab­zu­schlie­ßen, ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #9 mit Scha­blo­ne #10 an der Mar­kie­rung D. Aus der dar­aus ent­stan­de­nen Vor­la­ge fer­tig­te ich mir an­schlie­ßend die un­te­re Bo­den­ver­klei­dung aus wei­ßem Ton­pa­pier an. Die­se kleb­te ich dann ein­fach auf die Sty­ro­por­plat­te.

Decke des Kaminofens - mehr als eine Abstellfläche

Bild vom Verankern der oberen Wandklebelaschen am ersten DeckenelementBeim Ent­wer­fen des Ka­mins habe ich mich teil­wei­se am Dativius-Victor-Bogen ori­en­tiert, was mei­ner Mei­nung nach an der Ka­min­ofen­de­cke be­son­ders zum Vor­schein kommt. Um auch die obe­ren Kle­be­la­schen der Wän­de ver­an­kern zu kön­nen, fer­tig­te ich Scha­blo­ne #11 und Scha­blo­ne #12 an. Nach dem Ver­län­gern, Fal­zen und Ein­schnei­den, fä­del­te ich das Ele­ment über die Wand­kle­be­la­schen und be­fes­tig­te die­se dar­an. Hin­weis: Die Au­ßen­la­schen an den Sei­ten klapp­te ich nach in­nen ein und ver­kleb­te die­se mit sich selbst.

Collage vom Aufbau der Kaminofendecke aus Papier. Angelehnt an ein altrömisches Tor. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Als Nächs­tes ver­klei­de­te ich die Kle­be­la­schen der auf­ge­stell­ten Ober­sei­te. Dazu ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #13 mit Scha­blo­ne #14. Aus der Vor­la­ge schnitt ich mir dann ein gro­ßes Ton­pa­pier­ele­ment zu­recht, wel­ches ich oben auf den Ka­min kleb­te. Gleich da­nach dich­te­te ich die auf­ge­stell­te Ab­de­ckung in­nen an den Sei­ten mit Sty­ro­por­strei­fen ab. Auch die De­cken­mit­te be­kleb­te ich mit zwei Strei­fen aus Sty­ro­por, die ge­nau­so hoch wie die Sei­ten­strei­fen wa­ren.

  • Auf das Sty­ro­por kleb­te ich im An­schluss das Ein­zel­teil, wel­ches ich aus der Scha­blo­ne #15 und Scha­blo­ne #16 an­ge­fer­tigt hat­te. Wich­tig: Beim Ein­schnei­den der Steck­li­ni­en war ich sehr vor­sich­tig und ge­wis­sen­haft, da­mit die Mar­mor­blen­de auch ker­zen­ge­ra­de steht.
  • Be­sag­te Blen­de be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #17. Wäh­rend­des­sen ich die lan­gen Sei­ten zu­nächst ver­län­gern muss­te, kleb­te ich die kur­zen Sei­ten nach dem Fal­zen ein­fach in die Ein­schnit­te am Bo­den.

Bild vom Verankern der MarmorblendeAuch im zwei­ten Stock­werk dich­te­te ich wie­der die Sei­ten­wän­de und die Mit­te mit Sty­ro­por­strei­fen ab. Um auch die obe­ren Kle­be­la­schen der Mar­mor­blen­de ver­an­kern zu kön­nen, ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #18 mit Scha­blo­ne #19. Nach dem Prä­pa­rie­ren fä­del­te ich den Bo­den des letz­ten Sto­ckes über die Kle­be­la­schen und be­fes­tig­te die­se dar­an. Die Au­ßen­la­schen knick­te ich wie­der nach in­nen und ver­kleb­te die­se mit sich selbst.

Zum Auf­bau­en des drit­ten Ka­min­stock­werks wie­der­hol­te ich die vor­an­ge­gan­ge­nen Bas­tel­schrit­te er­neut.

Collage vom Aufbauen des obersten Kaminstockwerks. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die letz­ten Scha­blo­nen stel­len fol­gen­de Ele­men­te be­reit:

  • #20/#21: Bo­den­plat­te zur Ver­klei­dung der obe­ren Kle­be­l­i­ni­en.
  • #22/#23: Schrä­ge Sei­ten­ver­klei­dung des obers­ten Stock­werks.
  • Nach die­sen Scha­blo­nen habe ich sämt­li­che Hohl­räu­me in der Ka­min­de­cke mit Sty­ro­por auf­ge­füllt.
  • #25/#26: Obers­te De­cken­plat­te, um das Sty­ro­por zu ver­klei­den.

Backsteinoptik aus Papier erzeugen - so geht’s

Bild eines abgeklebten Steinmusters im PapierkaminAuch als mein Pa­pier­ka­min schon als sol­cher zu er­ken­nen war, ließ ich den Bau­helm noch auf, denn das Ein­zie­hen der ro­ten Back­stein­wand er­for­der­te ei­nen Spach­tel und Mo­del­lier­pas­te. Zu­nächst kleb­te ich al­ler­dings wie ein Ma­ler­lehr­ling im ers­ten Lehr­jahr die graue Stein­wand mü­he­voll ab. Da­für nahm ich han­dels­üb­li­chen Ma­ler­krepp zur Hil­fe. Wich­tig: Auf die Rück­wand des Ka­mins kleb­te ich eben­falls ein Back­stein­mus­ter auf.

Als Nächs­tes be­strich ich die ein­zel­nen Back­stei­ne groß­zü­gig mit Mo­del­lier­pas­te und ließ das Gan­ze an­schlie­ßend für eine Stun­de trock­nen.

Collage mit Anleitung, die zeigt, wie ein Backsteinmuster auf Papier dargestellt wird. Erstell von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

So­bald die Mo­del­lier­pas­te an­ge­trock­net war, be­gann ich mit den Ma­ler­ar­bei­ten. Zu­nächst be­mal­te ich die Wän­de mit ro­ter Acryl­far­be. Di­rekt im An­schluss setz­te ich mit schwar­zer Acryl­far­be Ak­zen­te. Den An­strich ließ ich für cir­ca 15 Mi­nu­ten trock­nen, ehe ich den Ma­ler­krepp ab­nahm und mich dar­auf­hin präch­ti­ge Back­stein­wän­de an­strahl­ten.

Noble Nussbaumholzoptik und Veredelung der Marmorplatte

Um die tra­gen­den Sei­ten­wän­de und die Ka­min­ofen­de­cke mit ei­ner Holz­op­tik zu ver­se­hen, schnitt ich zu­nächst ein­mal brau­ne Ton­pa­pier­strei­fen in un­ter­schied­li­chen Brei­ten zu­recht. Im An­schluss be­strich ich eine Au­ßen­wand nach der an­de­ren mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis und leg­te mei­ne Ton­pa­pier­strei­fen auf. Als die Pa­pier­holz­stü­cke auf­ge­klebt wa­ren, be­strich ich die­se groß­zü­gig von oben mit dem Bas­tel­kle­ber, so­dass die­se von bei­den Sei­ten be­netzt wa­ren. Da­nach leg­te ich den Ka­min für cir­ca 30 Mi­nu­ten zum Trock­nen.

  • Zu gu­ter Letzt be­mal­te ich mei­ne Holz­stü­cke mit dun­kel­brau­ner Acryl­far­be. Gleich dar­auf zog ich zu­dem noch eine Ma­se­rung mit­hil­fe von schwar­zer Acryl­far­be ein. Hin­weis: Als Kon­trast ge­stal­te­te ich die Zwi­schen­bal­ken um die Mar­mor­blen­de et­was dunk­ler.

Nach die­sen Schrit­ten ist der Pa­pier­ka­min sehr feucht, wes­halb ich das Mo­tiv für 24 Stun­den zum Trock­nen stel­len muss­te, bis ich die Mar­mor­plat­te am Bo­den voll­enden konn­te.

Collage mit Anleitung, die zeigt, wie eine Marmoroptik auf Papier dargestellt wird. Erstellt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Am nächs­ten Tag er­zeug­te ich auf al­len wei­ßen Flä­chen des Ka­mins eine Mar­mor­op­tik. Dazu misch­te ich zu­nächst wei­ße Acryl­far­be mit sil­ber­ner Acryl­far­be im Ver­hält­nis 10:1. Da­mit grun­dier­te ich zu­al­ler­erst die Mar­mor­plat­ten.

  • Als Nächs­tes zog ich eine Ma­se­rung auf die Flä­chen ein. Da­für misch­te ich wei­ße Acryl­far­be mit sil­ber­ner Acryl­far­be im Ver­hält­nis 8:1.
  • Im letz­ten Schritt mal­te ich mit­hil­fe ei­nes Holz­spie­ßes klei­ne Ris­se auf. Die da­für nö­ti­ge dun­kel­graue Far­be misch­te ich mir wie­der aus wei­ßer und sil­ber­ner Acryl­far­be im Ver­hält­nis 3:1. Au­ßer­dem ak­zen­tu­ier­te ich die Flä­chen noch mit wei­ßen High­lights.

Als mir das Mar­mor­mus­ter end­gül­tig ge­fiel, muss­te der Ka­min noch ein­mal für zwei Stun­den gut trock­nen. Da­nach konn­te ich end­lich mei­ne So­cken für den Weih­nachts­mann dar­an auf­hän­gen.

Fazit zum stilvollen Adventskamin aus Papier

Picture of Santa Claus Stove with Firewood. Crafted by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine ArtistBis der Ka­min in die­ser Form vor mir stand, ver­gin­gen gut und ger­ne drei Wo­chen, die ich mit Zeich­nun­gen und Mo­dell­bau­ten ver­brach­te. Das Bas­teln selbst nahm drei Tage in An­spruch. Gün­ter Loo­se könn­te der Text für das Lied „Mar­mor, Stein und Ei­sen bricht” beim Lie­ben vor solch ei­nem Ka­min ein­ge­fal­len sein. Für mich ist die­ser klei­ne Ka­min eine ge­nia­le Ad­vents­de­ko­ra­ti­on und ein klei­ner Trost, bis ich mir ir­gend­wann ei­nen ech­ten, pras­seln­den Ka­min­ofen in mein Zu­hau­se ein­bau­en las­sen kann.

Ver­wand­te The­men:

Ver­kaufs­stand für den Weih­nachts­markt bas­teln - An­lei­tung
Bas­tel­an­lei­tung für Pa­pier­schlit­ten