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Eier ausblasen und färben mit Decoupage

Neh­men wir an, es exis­tie­ren tat­säch­lich Au­ßer­ir­di­sche, die uns Men­schen be­ob­ach­ten und stu­die­ren, mei­nen Sie, es gäbe von de­nen dann ei­nen Wis­sen­schaft­ler, der her­aus­fin­den muss, war­um eine Viel­zahl von Erd­lin­gen im Früh­ling Eier aus­bläst? Der Arme wäre nicht zu be­nei­den und die Hoch­schu­le, für die er tä­tig ist, wür­de sei­nen Zeit­ver­trag auf­grund man­geln­der Er­kennt­nis­se höchst­wahr­schein­lich nicht ver­län­gern. Doch wie soll auch eine au­ßer­ir­di­sche Le­bens­form et­was in Er­fah­rung brin­gen, was die Men­schen selbst nicht wis­sen? Denn wer der ers­te Homo sa­pi­ens war, der auf die Idee kam Hüh­ner­ei­er aus­zu­bla­sen und was er da­mit be­zwe­cken woll­te, ist wei­test­ge­hend un­be­kannt.

Drei bunt gefärbte OstereierHin­ge­gen gibt es gleich meh­re­re schö­ne Ge­schich­ten zur Her­kunft des Brau­ches an Os­tern wei­ße Eier zu fär­ben. Eine da­von geht auf Ma­ria Mag­da­le­na zu­rück, die drei Tage nach der Kreu­zi­gung an die Grab­höh­le von Je­sus kam. Mit da­bei hat­te sie ei­nen Korb voll mit ge­koch­ten Ei­ern, um die­se an die dort trau­ern­den Frau­en zu ver­tei­len. Als sie be­merk­te, dass das Grab be­reits ge­öff­net und der Leich­nam des Ge­kreu­zig­ten nicht mehr da war, sol­len sich der Le­gen­de nach die Eier im Korb der Chris­tin in ei­nen bril­lan­ten Rot­ton ver­färbt ha­ben.

One ver­si­on in­vol­ves Mary Magdalene’s trip to Je­sus’ tomb th­ree days af­ter his cru­ci­fi­xi­on. She car­ri­ed a bas­ket of coo­ked eggs to share with the other wo­men who would be mour­ning at the tomb.

Boett­cher, Kait­lyn: 5 Theo­ries About Why We Dye Eggs for Eas­ter. mentalfloss.com (03/2016).

Bild von vier gefärbten Ostereiern (Rot, Grün, Gelb, Blau)Dass die mit­tel­al­ter­li­chen Men­schen des spä­ten 13. Jahr­hun­derts Os­ter­ei­er kann­ten und die­se auch be­reits färb­ten, be­weist ein Pos­ten im Haus­halts­buch des eng­li­schen Kö­nigs Edu­ard I. Der Herr­scher soll den Auf­zeich­nun­gen nach 450 Eier, die mit Blatt­gold ge­färbt wa­ren, an sei­nen kö­nig­li­chen Hof­staat zum Os­ter­fest ver­schenkt ha­ben.

A no­ta­ti­on in the house­hold ac­counts of Ed­ward I of Eng­land show­ed an ex­pen­dit­u­re of eigh­te­en pence for 450 eggs to be gold-leafed and co­lo­red for Eas­ter gifts.

Trow­bridge Fi­lip­po­ne, Peg­gy: Eas­ter Egg Histo­ry - The histo­ry of Eas­ter eggs. homecooking.about.com (03/2016).

Bild von verschiedenen Decoupage OstereiernGe­färb­te Os­ter­ei­er ha­ben, wie Sie se­hen, eine sehr lan­ge Tra­di­ti­on. Heut­zu­ta­ge wer­den die meis­ten Eier mit Farb­stäb­chen oder Farb­ta­blet­ten ge­färbt, die auf Le­bens­mit­tel­far­be und Ge­la­ti­ne ba­sie­ren. Ein be­währ­tes Sys­tem, was den Nach­teil birgt, dass die Eier nur ein­far­big wer­den bzw. ein enor­mes künst­le­ri­sches Ta­lent von­nö­ten ist, um mit­hil­fe der un­hand­li­chen Farb­stäb­chen ein sau­be­res Mus­ter auf die Ei­er­scha­len zu ma­len.

Bild von Vogel auf Decoupage OstereiWenn Sie für Ih­ren Os­ter­strauch, Os­ter­kranz oder die früh­lings­haf­te Fens­ter­de­ko­ra­ti­on je­doch ein­zig­ar­ti­ge Os­ter­ei­er mit far­ben­fro­hen Mo­ti­ven, Mus­tern und For­men ha­ben möch­ten, dann bleibt Ih­nen nur die De­cou­pa­ge Tech­nik. Das De­ko­rie­ren der Eier mit­hil­fe die­ser Me­tho­de ist min­des­tens ge­nau­so ein­fach wie das kon­ven­tio­nel­le Fär­ben. Hin­zu kommt, dass das De­cou­pa­ge sei­nen Ur­sprung im Chi­na des 12. Jahr­hun­derts hat. Ein De­cou­pa­ge Os­ter­ei ist dem­nach eine Kom­po­si­ti­on zwei­er Ge­pflo­gen­hei­ten un­ter­schied­li­cher his­to­ri­scher Wel­ten.

Wäh­rend­des­sen man hier­zu­lan­de schon froh war, im 12. Jahr­hun­dert mit dem Büt­ten­pa­pier über­haupt ei­nen Schreib­un­ter­grund zu ha­ben, wur­den in Chi­na be­reits Pa­ra­vents, La­ter­nen und Fens­ter mit De­cou­pa­ge de­ko­riert.

Sa­scha: De­cou­pa­ge – ein Bas­tel­trend. gws2.de (03/2016).

Im fol­gen­den Ar­ti­kel er­fah­ren Sie, wie Sie Os­ter­ei­er mit De­cou­pa­ge ver­zie­ren und wor­in die Un­ter­schie­de zum ge­wöhn­li­chen Ei­er­fär­ben lie­gen. Au­ßer­dem sage ich Ih­nen, wie Sie Hüh­ner­ei­er rich­tig aus­bla­sen, und be­wei­se zu­dem noch, dass das Os­ter­ei­er­fär­ben wei­ter­hin voll im Trend liegt.

Bild von gefärbten Ostereiern (Farbe/Decoupage) von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine-Art Künstlerin

Wie werden Eier ausgeblasen?

Im­mer wenn Ihre Os­ter­ei­er nicht zum Ver­zehr, son­dern für die rei­ne Os­ter­de­ko ge­dacht sind, müs­sen die­se vor dem De­ko­rie­ren aus­ge­bla­sen wer­den.

Bild vom Einstechen der Löcher in ein EiEier sind schließ­lich ein hoch­wer­ti­ges Le­bens­mit­tel, durch das Aus­bla­sen ist es dem­nach mög­lich, den In­halt zum Bei­spiel als Rühr­ei wei­ter­zu­ver­ar­bei­ten. Nicht zu ver­ges­sen, dass fau­le Eier mit der Zeit auch sehr un­an­ge­nehm durch die Scha­le rie­chen. Als Hilfs­mit­tel für das Aus­bla­sen der Eier be­nö­ti­gen Sie eine Schüs­sel, ei­ni­ge Schasch­lik­spie­ße und et­was zum An­ste­chen. Am bes­ten eig­net sich hier­für der Ei­er­piek­ser, der im Zu­be­hör je­des Ei­er­ko­chers ent­hal­ten ist. Zu­nächst ste­chen Sie par­al­lel zu­ein­an­der je­weils ein Loch in die Ober- und Un­ter­sei­te des Eies.

  • Hal­ten Sie nun das Ei senk­recht über eine Schüs­sel und pus­ten Sie mit Ih­rem Mund kräf­tig in das obe­re Loch.

Bild von Veronika Vetter, die ein Ei zu Ostern ausbläst Durch den Druck ge­langt dar­auf­hin der In­halt des Eies in das Be­hält­nis. Nach­dem Sie die Ei­er­scha­le ge­leert ha­ben, ist es wich­tig, die­se un­ter flie­ßen­dem Was­ser vor­sich­tig aus­zu­wa­schen. Zum Trock­nen bie­tet es sich dar­auf­fol­gend an, das nas­se, aus­ge­bla­se­ne Ei auf ei­nen Schasch­lik­spieß zu ste­cken und es für un­ge­fähr eine Stun­de luft­trock­nen zu las­sen.

Ostereier mit Decoupage verzieren - so geht’s

Bild von Decoupage Material für Ostereier

Ne­ben sehr dün­nem Decoupage-Papier be­nö­ti­gen Sie au­ßer­dem ei­nen spe­zi­el­len Kle­ber. Die­ser flüs­si­ge Kle­ber für De­cou­pa­ge wird von ver­schie­de­nen Her­stel­lern an­ge­bo­ten und ist gleich­zei­tig ein Lack, der die Ober­flä­che ver­sie­gelt. Des Wei­te­ren fühlt sich das Os­ter­ei durch den be­son­de­ren Kleb­stoff sehr weich an und sieht ein we­nig aus wie aus Por­zel­lan. Zum Auf­tra­gen der ein­zel­nen Blatt­schich­ten be­nö­ti­gen Sie zu­dem ei­nen Pin­sel.

  • Be­vor Sie das Pa­pier auf­tra­gen kön­nen, müs­sen Sie die­ses zer­klei­nern. Sie kön­nen das Decoupage-Papier ent­we­der zer­rei­ßen oder zer­schnei­den.

Dar­auf­fol­gend neh­men Sie den Schasch­lik­spieß, auf dem Ihr aus­ge­bla­se­nes Ei steckt, be­strei­chen eine Stel­le mit­hil­fe ei­nes Pin­sels mit et­was Kle­ber und tra­gen ei­nen Pa­pier­schnip­sel auf. Es ist rat­sam, die lee­re Ei­er­scha­le am obe­ren Loch auf­zu­spie­ßen, die­ses muss näm­lich frei blei­ben, um das Os­ter­ei spä­ter auf­fä­deln zu kön­nen. Hin­weis: Zum Ver­klei­den der Ei­er­scha­le ist eine Pa­pier­la­ge be­reits aus­rei­chend, es ist je­doch eben­so mög­lich, meh­re­re La­gen auf­zu­kle­ben, um bei­spiels­wei­se ei­ge­ne Mus­ter zu kre­ieren.

  • Nicht nur die Un­ter­sei­te ei­nes Pa­pier­schnip­sels, son­dern auch die Ober­sei­te muss mit et­was Kle­ber zum Fi­xie­ren be­stri­chen wer­den. Wich­tig: Ganz zum Schluss, wenn Ihr Os­ter­ei nach Ih­ren Wün­schen de­ko­riert ist, soll­te das Ei noch­mals kom­plett mit dem De­cou­pa­ge Kle­ber be­stri­chen wer­den.
  • Der Kle­ber auf dem Os­ter­ei be­nö­tigt in etwa drei Stun­den, bis die­ser völ­lig ge­trock­net ist.
  • Zum Auf­fä­deln eig­net sich be­son­ders gut ein wei­ßes Wachs­band. Die­ses for­men Sie zur Schlei­fe und bin­den dar­auf­fol­gend ei­nen Kno­ten ans un­te­re Ende. Den Kno­ten ver­sen­ken Sie im Loch des Os­ter­ei­es, schon kann die­ses si­cher auf­ge­hängt wer­den.

Der Faktencheck - Decoupage oder Eierfärben?

Bild vom Beseitigen des Eierstempels mit Nagellackentferner

Ein be­son­ders gro­ßer Vor­teil der De­cou­pa­ge Tech­nik ist, dass Sie auch brau­ne Eier zum De­ko­rie­ren ver­wen­den kön­nen. Des Wei­te­ren ist es nicht nö­tig, den Ei­er­stem­pel mit­hil­fe von Na­gel­lack­ent­fer­ner zu be­sei­ti­gen. Durch den Lack sind De­cou­pa­ge Os­ter­ei­er was­ser­ab­wei­send und da­mit prä­de­sti­niert für den Outdoor-Einsatz. Mit kon­ven­tio­nel­ler Far­be ein­ge­färb­te Os­ter­ei­er sind im­mer et­was kleb­rig, was an der Farb­zu­sam­men­set­zung liegt, da­ge­gen sind Eier, die mit­hil­fe der De­cou­pa­ge Tech­nik ver­klei­det wur­den sam­tig weich.

Au­ßer­dem blasst die Le­bens­mit­tel­far­be schnell aus, wäh­rend­des­sen De­cou­pa­ge Os­ter­ei­er über vie­le Sai­sons als De­ko­ra­ti­on fun­gie­ren kön­nen. Der Nach­teil der De­cou­pa­ge Tech­nik sind die ho­hen An­schaf­fungs­kos­ten. Ein Päck­chen Os­ter­ei­er­far­be kos­tet in der Re­gel nicht ein­mal ei­nen Euro, wäh­rend­des­sen Sie mit ei­nem viel­sei­ti­gen De­cou­pa­ge Bas­tel­set schnell bei 20,00 Euro lie­gen. Nicht zu ver­ges­sen, dass mit Pa­pier be­leg­te Os­ter­ei­er na­tür­lich zu­vor im­mer aus­ge­bla­sen wer­den müs­sen.

Ist Ostereierfärben überhaupt noch cool?

Sie den­ken, Os­ter­ei­er­fär­ben sei nur et­was für Omis und Kin­der? Dann ver­su­chen Sie ein­mal am Grün­don­ners­tag, noch in ir­gend­ei­nem Ge­schäft Os­ter­ei­er­far­be auf­zu­trei­ben. In Wahr­heit er­fah­ren die bun­ten Eier eine Re­nais­sance, was eben­falls un­se­re ein­mo­na­ti­ge Kurz­zeit­um­fra­ge mit über 150 Teil­neh­mern be­weist.

Bild vom Umfrageergebnis, einer unter höchsten wissenschaftlichen Standards erhobenen Umfage zum Thema Ostereierfärben

Da­bei ga­ben ins­ge­samt 88% der Um­fra­ge­teil­neh­mer an, dass Os­ter­ei­er bei ih­nen eine Rol­le in der Vor­ost­er­zeit spie­len.

  • Da­von be­ma­len 72% ihre Os­ter­ei­er selbst.
  • 16% kau­fen hin­ge­gen Os­ter­ei­er, die be­reits ein­ge­färbt sind.
  • Bei le­dig­lich 12% gibt es kei­ne Os­ter­ei­er zur Os­ter­zeit.

Wie Sie se­hen, liegt das Os­ter­ei­er­fär­ben auch in Zei­ten von Smartphone-Selfies, vir­tu­el­ler Rea­li­tät und Feelgood-Managern voll im Trend.

Fazit zu Decoupage Ostereiern

Wenn Sie die­ses Jahr ein­fach mehr aus Ih­rer Os­ter­de­ko­ra­ti­on her­aus­ho­len wol­len, lege ich Ih­nen De­cou­pa­ge Os­ter­ei­er ans Herz. Ne­ben den un­ter­schied­lichs­ten Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten, die je­des Bast­ler­herz hö­her schla­gen las­sen, pro­fi­tie­ren Sie mit­hil­fe der De­cou­pa­ge Tech­nik auch durch sub­ti­le At­tri­bu­te. Durch die drei­di­men­sio­na­le ova­le Ei­er­form wir­ken vor al­lem Tier­mo­ti­ve wie Vö­gel oder Ha­sen sehr le­ben­dig und in­ter­es­sant. Des Wei­te­ren kön­nen dank De­cou­pa­ge auch we­ni­ger ta­len­tier­te Zeich­ner kunst­vol­le Bil­der­sze­ne­rien er­stel­len.

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Karte zu Ostern basteln

Es gibt Tra­di­tio­nen, die so alt sind, dass die­se wahr­schein­lich nie­mals aus­ster­ben. Dazu ge­hört auf je­den Fall das Ver­schi­cken von Gruß­kar­ten. Ob­wohl heut­zu­ta­ge selbst Ur­omis wie Kö­ni­gin Eli­sa­beth II. über ein E-Mail-Konto so­wie ei­nen Facebook-Account ver­fü­gen und die Post die Por­to­prei­se so gut wie jähr­lich er­höht, gibt es im­mer noch in fast je­dem Ge­schäft Gruß­kar­ten­stän­der. Auch für mich ge­hört an be­son­de­ren Fei­er­ta­gen wie Os­tern eine ech­te Kar­te zum An­fas­sen an die lie­be Ver­wandt­schaft ein­fach dazu.

Bild von Osterkarte mit Pop-up-EffektMan geht da­von aus, dass der Brauch sich Grü­ße und Glück­wün­sche zu schi­cken, be­reits auf die al­ten Ägyp­ter bzw. Chi­ne­sen (Shang-Dynastie) vor un­ge­fähr 3500 Jah­ren zu­rück­geht. Le­dig­lich zum Be­ginn ei­nes neu­en Jah­res über­brach­ten sich die Men­schen je­ner Zeit Nach­rich­ten, die nur den Zweck hat­ten böse Geis­ter zu ver­trei­ben.

The tra­di­ti­on of sen­ding good wis­hes goes back many cen­tu­ries, pro­ba­b­ly be­gin­ning with the Chi­ne­se and Egyp­ti­ans who ex­ch­an­ged good­will mes­sa­ges at the start of a new year to ward off evil spi­rits.

The Gree­tings Card Com­pa­ny Ltd.: The Histo­ry of Gree­tings Cards. greetingcards.co.uk (03/2016).

Bild von selbst gebastelter Grußkarte zu OsternEs dau­er­te vie­le Jahr­hun­der­te, bis ein wei­te­rer his­to­ri­scher Schritt hin zu un­se­ren heu­ti­gen teils sehr poe­sie­vol­len Gruß­kar­ten ge­macht wur­de. Dies lag vor al­lem dar­an, da im Eu­ro­pa des Früh- und Hoch­mit­tel­al­ters nur die Kir­che und Adels­hö­fe über eine Art Ku­rier­sys­tem ver­füg­ten. Erst im 15. Jahr­hun­dert in Lon­don, als die ers­te Va­len­tins­tags­kar­te vom fran­zö­si­schen Her­zog von Or­lé­ans an sei­ne Frau ver­sen­det wur­de, nimmt die Ge­schich­te der Gruß­kar­ten wie­der ih­ren Fa­den auf.

Der Brief, in die­sem die­ses dra­ma­tisch, trau­ri­ge Lie­bes­ge­dicht stand gilt heut­zu­ta­ge als äl­tes­te Va­len­tins­tags­kar­te der Welt.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Va­len­tins­tags­kar­te bas­teln – I Love You. gws2.de (03/2016).

Bild von Osterhasenkarte zum VerschickenDie ers­te re­pro­du­zier­te Gruß­kar­te, die im­mer noch als Vor­bild für heu­ti­ge Ex­em­pla­re gilt, kam eben­falls aus Lon­don und wur­de 1843 von Sir Hen­ry Cole er­fun­den. Die­ser be­auf­trag­te den Künst­ler John Call­cott Hors­ley, ein Weih­nachts­mo­tiv an­zu­fer­ti­gen. Die ko­lo­rier­te Weih­nachts­kar­te zeig­te eine Ge­sell­schaft, bei die­ser wit­zi­ger­wei­se auch Kin­der Rot­wein tran­ken. Ne­ben der Il­lus­tra­ti­on be­fand sich zu­dem der Gruß „A Mer­ry Christ­mas and a Hap­py New Year to You” auf der ge­schichts­träch­ti­gen Kar­te, die ins­ge­samt 1000 Mal her­ge­stellt wur­de.

John Call­cott Hors­ley was com­mis­sio­ned by Sir Hen­ry Cole in 1843 to to paint a card show­ing the fee­ding and clot­hing of the poor. [...] Of the 1,000 ori­gi­nal Christ­mas cards prin­ted [...].

Krug, Vi­vi­an: The Pio­neers of the Gree­ting Card In­dus­try. emotionscards.com (03/2016).

Vor al­lem da­durch, dass die bri­ti­sche Roy­al Mail drei Jah­re zu­vor im Jah­re 1840 die ers­te Brief­mar­ke mit dem Na­men „One Pen­ny Black” her­aus­gab und da­mit das Por­to für je­den Grü­ßen­den er­schwing­lich wur­de, tra­ten Post­kar­ten ih­ren Sie­ges­zug an.

Bild von Osterkarte mit OsterhasenIst Ih­nen even­tu­ell schon ein­mal auf­ge­fal­len, dass sich auf Kar­ten fürs Os­ter­fest meis­tens Tul­pen be­fin­den? Ob­wohl ich Tul­pen über al­les lie­be, ver­ste­he ich da­bei die Il­lus­tra­to­ren nicht, schließ­lich gibt es eine Blu­men­sor­te, die den Na­men Os­ter­glöck­chen (Gel­be Nar­zis­se) trägt. Au­ßer­dem heißt es zwar, Tul­pen sei­en Früh­lings­bo­ten, selbst bei den frühs­ten Sor­ten (Pur­ple Prin­ce) muss das Wet­ter je­doch schon stark mit­spie­len, dass die­se recht­zei­tig in den wei­tes­ten Tei­len der BRD an Os­tern blü­hen.

Die ein­fa­chen, frü­hen Tul­pen er­blü­hen bis spä­tes­tens 21. April und wach­sen durch­schnitt­lich zwi­schen 25 und 30 Zen­ti­me­ter hoch [...].

Dühm­ke, Rin­go: Tul­pen­so­r­ten & de­ren Blü­te­zei­ten im Über­blick. gartentipps.com (03/2016).

Ich gehe des­halb ein­fach mal da­von aus, dass Tul­pen voll im Trend lie­gen, und habe die­se schö­nen Blu­men aus die­sem Grund eben­falls als Hin­ter­grund­mo­tiv in mei­ne Kar­te zu Os­tern ein­ge­baut.

Bild von Karte zu Ostern selbst basteln von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine-Art Künstlerin

Die sty­li­sche Os­ter­kar­te hat Über­grö­ße, denn sie ist 29 Zen­ti­me­ter lang und 18 Zen­ti­me­ter breit, kann also nur in ei­nem Brief­ku­vert nach DIN C5 ver­schickt wer­den. Des Wei­te­ren ver­fügt die früh­lings­haf­te Gruß­kar­te über ei­nen Pop-up-Effekt. Beim Öff­nen sprin­gen ei­nem so­fort ein ver­zier­tes Os­ter­ei und ein sü­ßer Os­ter­ha­se ent­ge­gen. Im fol­gen­den Ar­ti­kel er­fah­ren Sie, wie ich die­se Kar­te ge­bas­telt habe, und er­hal­ten au­ßer­dem die Scha­blo­nen zum Nach­bas­teln.

Bastelanleitung für Osterkarte

Bild vom roten Kartenhintergrund, der aus zwei Papiersorten bestehtDa­mit die Kar­te nicht nur gut aus­sieht, son­dern sich auch be­son­ders an­fühlt, ver­ar­bei­te­te ich die ver­schie­dens­ten Pa­pier­sor­ten. Ich ver­wen­de­te wei­ßen und ro­ten Ton­kar­ton, bur­gund­ro­tes Ton­pa­pier, ein ro­tes, ge­mus­ter­tes Trans­pa­rent­pa­pier, rote Stroh­sei­de so­wie ro­sa­far­be­nes Krepp­pa­pier. Für die wei­te­ren Ver­zie­run­gen kam et­was Na­tur­bast, ein Schmuck­stein in Herz­form, die Stem­pel­far­be „Bla­zing Red” und ein Make-up Schwämm­chen zum Ein­satz.

Bild vom Zusammenkleben der beiden PapiersortenAls Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, flüs­si­gen Kle­ber, Streich­höl­zer, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zu­recht­le­gen. Ich be­gann mit dem Hin­ter­grund der Kar­te und ver­län­ger­te zu­al­ler­erst die Scha­blo­nen #1 und #2 an der Mar­kie­rung A. Aus der dar­aus re­sul­tie­ren­den gro­ßen Vor­la­ge fer­tig­te ich mir im An­schluss zwei Ele­men­te an. Ei­nes aus ro­tem Ton­kar­ton mit ei­ner Gram­ma­tur von 220 g/m² und das an­de­re aus ro­ter Stroh­sei­de. Gleich dar­auf kleb­te ich bei­de Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der und falz­te die Knick­li­nie mit­hil­fe mei­nes Falz­beils und Li­ne­als.

Osterei und Hase als Kartenszenerie

Für die Os­ter­sze­ne­rie und den Pop-up-Effekt fer­tig­te ich mir die Scha­blo­ne #3 aus wei­ßem Ton­kar­ton an. Nach­dem ich das Mus­ter über­tra­gen hat­te, schnitt ich das Os­ter­ei und den Ha­sen mit­hil­fe mei­nes Bas­tel­mes­sers vor­sich­tig aus. Ein wei­te­res ver­zier­tes Ei be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #4, die­ses fer­tig­te ich aus ei­nem ro­ten, ge­mus­ter­ten Trans­pa­rent­pa­pier an.

Bild vom Falzen des weißen Tonkartons

Das Trans­pa­rent­pa­pierei kleb­te ich di­rekt da­nach als Ver­zie­rung auf das iden­tisch gro­ße Pop-up-Ei. Hin­ter das auf­ge­stell­te Häs­chen leg­te ich ein Stück Pa­pier als tem­po­rä­re Un­ter­la­ge und be­mal­te den Lang­löf­fel mit ro­ter Stem­pel­far­be, die ich zu­vor auf ein Make-up Schwämm­chen auf­ge­tra­gen hat­te. Tipp: Durch leich­te Wisch­be­we­gun­gen ent­steht auf dem Ha­sen ein kon­tur­rei­ches Mus­ter. Im An­schluss falz­te ich wie­der die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en.

Bild vom Aufkleben der Osterszenerie mit Pop-up-Effekt auf den KartenhintergrundHin­weis: Der Os­ter­ha­se steht et­was wei­ter vor dem Ei, da­durch wirkt das Mo­tiv noch le­ben­di­ger. Den fer­tig­ge­stell­ten Pop-up-Effekt kleb­te ich nun auf den Kar­ten­hin­ter­grund auf. Ich ach­te­te da­bei be­son­ders dar­auf, dass der Ab­stand zu je­der Sei­te ex­akt ei­nen Zen­ti­me­ter be­trug. Da­mit ist die Kar­te zu Os­tern ein­satz­be­reit und wur­de von mir wei­ter ver­ziert.

Karte passend zum Frühling verzieren

Bild vom Aufstempeln der Nachricht Frohe Ostern

Die Kar­te trägt die Bot­schaft Fro­he Os­tern! und die be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #5. Nach­dem ich die Buch­sta­ben mit mei­nem Bas­tel­mes­ser aus­ge­schnit­ten hat­te, leg­te ich die Stem­pel­vor­la­ge mit­tig auf die un­te­re Hälf­te mei­ner Kar­te. Fol­gend nahm ich wie­der mein Stem­pel­kis­sen und das Make-up Schwämm­chen zur Hand und über­trug den Schrift­zug auf die wei­ße Flä­che.

Das In­ne­re der Kar­te habe ich mit ins­ge­samt sechs un­ter­schied­lich gro­ßen Tul­pen ver­ziert. Die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf der Scha­blo­ne #6. Die Tul­pen­blü­ten be­stehen aus wei­ßem Ton­kar­ton und ro­sa­far­be­nem Krepp­pa­pier. Hin­ge­gen die Blu­men­stän­gel fer­tig­te ich aus bur­gund­ro­tem Ton­pa­pier an. Ich be­gann da­mit, in­dem ich im­mer eine Blü­te aus Krepp­pa­pier auf eine Ton­kar­ton­blü­te kleb­te. Dar­auf­fol­gend be­fes­tig­te ich die Stän­gel an der wei­ßen Blü­ten­rück­sei­te. Wich­tig: Da­mit auch die Pa­pier­tul­pen spä­ter auf der Kar­te dy­na­misch wir­ken, be­kleb­te ich die Rück­sei­ten mit Streich­höl­zern als Ab­stand­hal­ter.

Bild vom Aufkleben der Tulpen auf eine selbst gebasteltete Pop-up-Karte zu Ostern

Zwi­schen die Blü­ten und Stän­gel band ich ab­schlie­ßend noch eine Schlei­fe aus Na­tur­bast fest, da­nach kleb­te ich mei­ne früh­lings­haf­ten Blu­men auf die Kar­te auf. Der Pop-up-Hase be­kam zu gu­ter Letzt eben­falls ein Hals­band mit ei­nem herz­för­mi­gen Schmuck­stein ver­passt. Da­mit ist die Gruß­kar­te zum Os­ter­fest be­reit, um ver­schickt zu wer­den. Idee: Na­tür­lich muss die Kar­te nicht un­be­dingt mit der Post auf die Rei­se ge­hen. Ich ver­schlie­ße die­ses Jahr zum Bei­spiel die Pop-up-Karte mit ei­nem ös­ter­li­chen De­ko­band und lege sie mei­nem Os­ter­ge­schenk bei.

Fazit

Mei­ne Os­ter­kar­te ist ein Bas­tel­mo­tiv für die Sin­ne. Egal, wo und wie Sie die Kar­te an­fas­sen, Sie wer­den im­mer eine an­de­re Ober­flä­chen­struk­tur spü­ren. Auch op­tisch ge­se­hen wirkt die Kar­te äu­ßerst frisch und fröh­lich, denn aus ver­schie­de­nen Win­keln be­trach­tet sieht das Pop-up-Motiv im­mer un­ter­schied­lich aus. Auf­ge­stellt ist die The­men­kar­te au­ßer­dem nicht nur ein Os­ter­gruß, son­dern gleich­zei­tig auch eine far­ben­fro­he Os­ter­de­ko­ra­ti­on.

Als Bas­tel­zeit soll­ten Sie sich gut und ger­ne 90 Mi­nu­ten Zeit neh­men. Ver­wen­den Sie eben­falls vie­le ver­schie­de­ne Pa­pier­sor­ten, wird aus je­der Kar­te ein Uni­kat.

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Wel­cher Typ Ei­er­es­ser sind Sie? Eher der Ge­nie­ßer, der fein­mo­to­risch das Ei im Ei­er­be­cher mit­hil­fe ei­nes Tee­löf­fels auf­klopft und Stück für Stück die Scha­le ab­nimmt? Oder sind Sie der ziel­ori­en­tier­te Es­ser, der kur­zen Pro­zess macht und das ge­koch­te Ei mit ei­nem Mes­ser köpft? Bei mir hängt es von der Kon­sis­tenz des Eies ab.

Bild von drei bunten Eierbechern aus PapierDer Ei­er­be­cher (eng­lisch egg cup) wur­de ver­mut­lich in der alt­ori­en­ta­li­schen An­ti­ke im heu­ti­gen, süd­tür­ki­schen Raum (An­tak­ya) nur er­fun­den, da­mit die Men­schen je­ner Zeit ein flüs­si­ges Ei löf­feln konn­ten. Dass auch die Zeit­ge­nos­sen des Ba­rocks das spe­zi­el­le Ei­er­ge­schirr ver­wen­de­ten, um ein wachs­wei­ches Ei ge­nie­ßen zu kön­nen, be­weist eben­falls das Bild „Still­le­ben mit Nel­ken” des Ma­lers Ge­org Fle­gel. Wenn Sie also zu den Ei­er­klop­fern ge­hö­ren, ze­le­brie­ren Sie ei­nen Brauch, der jahr­tau­sen­de­alt ist.

The ear­liest images of egg cups ap­pear in a Tur­ki­sh mo­saic da­ting from 3 AD and ex­amp­les were found among the ru­ins of Pom­peii from 79 AD.

Evans, Ja­mes: Histo­ry. factsfacts.com (03/2016).

Bild von Ostereiern im Eierbecher mit EntenfüßenIn den Brei­ten­gra­den des Hei­li­gen Rö­mi­schen Rei­ches deut­scher Na­ti­on mach­te man sich nichts aus Ei­er­be­chern. Die­ses Ge­fäß war vor al­lem beim bri­ti­schen und fran­zö­si­schen Hoch­adel sehr be­liebt. Bei Letz­te­rem hat sich dann wohl auch das Ei­er­köp­fen eta­bliert. Kein Ge­rin­ge­rer als Kö­nig Lud­wig XV. ließ kei­ne Ge­le­gen­heit aus, um sei­nen Höf­lin­gen zu zei­gen, dass er sein Ei mit nur ei­nem Schlag köp­fen konn­te. Viel­leicht in­spi­rier­te der alte Kö­nig da­mit auch un­be­wusst sein Volk, sei­nen Sohn Lud­wig XVI. und sei­ne Frau Ma­rie An­toi­net­te im Zuge der Fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on köp­fen zu las­sen.

Lou­is XV of­ten en­ter­tai­ned his cour­tiers by “be­hea­ding” the egg in his egg­cup with one sli­ce. Iro­ni­cal­ly, Lou­is XVI and his wife, Ma­rie An­toi­net­te, would be be­hea­ded du­ring the “Reign of Ter­ror” in 1793.

Cook, Alan: Histo­ry of the Egg­cup. replacements.com (03/2016).

Bild von Pappmaché Eierbechern, die mit bunten Schokoladeneiern gefüllt sindIn die deut­sche Bour­geoi­sie ge­lang­ten Ei­er­be­cher erst Mit­te des 19. Jahr­hun­derts. Der Pro­zess be­gann da­mit, dass Ende 1707 das eu­ro­päi­sche Hart­por­zel­lan in Sach­sen (Meiss­ner Por­zel­lan) er­fun­den wur­de. Durch die gro­ßen Kao­lin­vor­kom­men im Fich­tel­ge­bir­ge sie­del­ten sich dort un­ge­fähr 150 Jah­re spä­ter Por­zel­lan­ma­nu­fak­tu­ren (Hutschenreuther/Rosenthal) an, die im Ge­gen­satz zur klas­si­schen Hand­pro­duk­ti­on, ei­nen Teil des Her­stel­lungs­pro­zes­ses ma­schi­nell er­le­di­gen lie­ßen. Da­durch sank der Preis des wei­ßen Gol­des, wel­ches bis da­hin dem Adel und ho­hen Di­plo­ma­ten vor­ent­hal­ten war.

Ende 1707 ge­lang es den bei­den in Mei­ßen tat­säch­lich, die che­mi­sche Re­zep­tur von Por­zel­lan zu kna­cken und ein ers­tes Ge­fäß dar­aus her­zu­stel­len. [...] Die Be­trie­be im Fich­tel­ge­bir­ge setz­ten auch zum ers­ten Mal Ma­schi­nen zur Por­zel­lan­her­stel­lung ein.

Kauf­mann, Sa­bi­ne: Deut­sche Hoch­burg im Fich­tel­ge­bir­ge. planet-wissen.de (03/2016).

Schnell wur­de dar­auf­hin die deut­sche Samm­ler­lei­den­schaft zum Le­ben er­weckt und je­der Haus­halt, der et­was auf sich hielt, be­saß min­des­tens ein pur­pur­far­be­nes oder ko­balt­blau­es Por­zel­lan­ser­vice, in dem sich im­mer auch Ei­er­be­cher be­fan­den, be­vor­zugt im Zwiebel- oder Vo­gel­de­kor.

Bild von bunten Papiereierbechern gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine-Art Künstlerin

Heut­zu­ta­ge sind Ei­er­be­cher eher schlicht aus güns­ti­gem Feld­spat­por­zel­lan oder Plas­tik und ho­len we­der Samm­ler noch Kunst­lieb­ha­ber vorm Ofen her­vor.

Bild vom Entenfuß EierbecherWer also ein be­son­de­res Ge­fäß für Eier will, der muss es sich schon selbst ma­chen und wel­ches Er­eig­nis eig­net sich da­für bes­ser als das Os­ter­fest? Pas­send dazu habe ich bun­te Ei­er­be­cher aus Pa­pier ge­bas­telt, die je­weils zwei klei­ne En­ten­fü­ße ha­ben. Ein sü­ßer Os­ter­ei­er­be­cher ist fünf Zen­ti­me­ter hoch und sechs Zen­ti­me­ter breit. Da­bei ist das Pa­pier­ge­schirr so sta­bil, dass es selbst schwe­re, gro­ße Eier der Grö­ße L si­cher trägt.

Bastelanleitung für Eierbecher

Bild von den Bastelelementen für die Entenfüße

Zur Her­stel­lung ei­nes Ei­er­be­chers ver­wen­de­te ich Schasch­lik­spie­ße, wei­ßes Dru­cker­pa­pier und et­was Kar­ton. Für die Pappmaché-Technik ka­men des Wei­te­ren Ta­pe­ten­kleis­ter so­wie eine Scha­le voll Was­ser zum Ein­satz. Als Mo­dell nahm ich ein aus­ge­bla­se­nes Ei der Grö­ße L zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, et­was Krepp­band, Frisch­hal­te­fo­lie, Acryl­far­ben, Deck­weiß und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­ne zu­recht­le­gen.

Zu­al­ler­erst form­te ich die Wat­schel­fü­ße von Scha­blo­ne #1. Dazu fer­tig­te ich mir die Bei­ne und die Kno­chen der En­ten­fü­ße aus Schasch­lik­spie­ßen an. Die Fuß­flä­chen schnitt ich aus Kar­ton aus. Je­des Bein des Ei­er­be­chers be­steht aus drei Holz­stü­cken, die­se um­wi­ckel­te ich mit et­was Krepp­band, hin­ge­gen die drei En­ten­fuß­kno­chen kleb­te ich di­rekt auf je­weils eine Fuß­flä­che. Hin­ter die Kno­chen kleb­te ich dar­auf­fol­gend senk­recht die En­ten­bei­ne auf.

  • Als ich das Grund­ge­rüst von den bei­den sü­ßen En­ten­füß­chen ge­bas­telt hat­te, blies ich ein Ei der Grö­ße L aus.
  • Gleich da­nach wi­ckel­te ich das Ei kom­plett in Frisch­hal­te­fo­lie ein.

Eierbecher wird stabil durch Pappmaché

Bild von Material für PappmachéBe­vor ich mein Ei mit den Fü­ßen ver­bin­den konn­te, muss­te ich mir den Kleis­ter für die Pappmaché-Technik vor­be­rei­ten. Dazu gab ich 150 Mil­li­li­ter in eine Schüs­sel und ließ zwei Gramm Ta­pe­ten­kleis­ter­pul­ver hin­ein­rie­seln. Ich ver­misch­te al­les so lan­ge, bis eine glib­be­ri­ge Mas­se ent­stand. Gleich dar­auf riss ich wei­ßes Dru­cker­pa­pier in klei­ne Stü­cke und lan­ge Strei­fen.

Ich tunk­te nun im­mer ein Stück­chen Dru­cker­pa­pier in den Kleis­ter und leg­te es auf die Frisch­hal­te­fo­lie, die um mei­nen Ei­er­roh­ling ge­wi­ckelt war. Ich be­leg­te et­was mehr als die Hälf­te des Eies mit un­ge­fähr fünf La­gen. Mit den lan­gen Strei­fen be­fes­tig­te ich die bei­den En­ten­fü­ße, wel­che ich zu­vor eben­falls mit klei­nen Pa­pier­schnip­seln ver­klei­de­te, an der Un­ter­sei­te des Ei­er­be­chers. Wich­tig: So­lan­ge das Gan­ze feucht ist, kön­nen Sie die Füße ka­li­brie­ren. Drü­cken Sie al­les so zu­recht, bis das Mo­dellei si­cher von den En­ten­fü­ßen ge­tra­gen wird. Ist dies der Fall, las­sen Sie das Ge­schirr für 24 Stun­den trock­nen.

In Form bringen und aufhübschen des Eierbechers

Bild vom Einschneiden eines Zick-Zack-Musters in die PapiereierschaleAls der Kleis­ter ge­trock­net war, zog ich das Mus­te­rei vor­sich­tig aus dem noch wei­ßen Ei­er­be­cher. Hin­weis: Es kann sein, dass das Ei sich par­tout nicht vom Be­cher lö­sen will. Dann hilft es nur, die Ei­er­scha­le zu zer­schla­gen. Des­halb ist es sinn­voll ein aus­ge­bla­se­nes Ei als Mo­dell zu neh­men, auch wenn dies mehr Vor­be­rei­tungs­zeit in An­spruch nimmt. Mit­hil­fe ei­ner Sche­re schnitt ich di­rekt im An­schluss ein Zick-Zack-Muster in den Rand des Pa­pierei­er­be­chers.

Bild vom Bemalen des Eierbechers mit AcrylfarbenZu gu­ter Letzt be­mal­te ich mei­nen Ei­er­be­cher mit Acryl­far­ben. Die­se de­cken nicht nur bes­ser als Was­ser­far­ben, son­dern kon­ser­vie­ren gleich­zei­tig die Ober­flä­che, so­dass sich der fi­de­le Be­cher viel schö­ner an­fas­sen lässt. Au­ßer­dem ver­leiht die Acryl­far­be dem Mo­tiv gleich­zei­tig ei­nen schö­nen Glanz. Mit Deck­weiß ak­zen­tu­ier­te ich noch die dick­bauchi­ge Flä­che des Pa­pier­ge­schirrs, da­nach ist der Ei­er­be­cher aus Pa­pier be­reits ein­satz­be­reit.

Fazit und Reisegeschichte zu Eierbechern

Bunte Eierbecher fürs OsterfrühstückDie Ei­er­be­cher mit En­ten­fü­ßen sind eine su­per lus­ti­ge Os­ter­bas­te­lei, die ge­ra­de prä­de­sti­niert dazu ist, um mit Kin­dern nach­ge­bas­telt zu wer­den. Durch die Vor­be­rei­tungs­zeit und die Trock­nungs­pha­se ver­teilt sich das Bas­tel­pro­jekt auf zwei Tage. Wenn Sie je­doch die pos­sier­li­chen Ei­er­be­cher dann am Os­ter­früh­stücks­tisch an­strah­len, ver­spre­che ich Ih­nen, wer­den Sie für Ihre Ar­beit zur Ge­nü­ge ent­schä­digt.

Falls Sie mal in den USA zu Be­such sind und in ei­nem Di­ner oder in ei­nem Cof­fee­shop es­sen ge­hen, be­stel­len Sie un­be­dingt ein­mal wei­che, ge­koch­te Eier (eng­lisch soft boi­led eggs) und war­ten Sie, was pas­siert. Als ich 2011 mit ei­ner gu­ten Freun­din in Dick­in­son, North Da­ko­ta Ur­laub mach­te, be­kam ich zwar in je­dem Eta­blis­se­ment mei­ne ge­koch­ten Früh­stücks­ei­er, je­doch im­mer be­reits ge­schält im Glas. Auch bei un­se­rer Gast­fa­mi­lie gab es kei­ne Ei­er­be­cher weit und breit, wenn es Eier gab, dann nur Rührei­er (eng­lisch scram­bled eggs). Als ich die Mum Mary frag­te, war­um es in den USA kei­ne Ei­er­be­cher gibt, wuss­te sie gar nicht, was ich woll­te. An­de­re Län­der, an­de­re Sit­ten. Üb­ri­gens bei die­sem Ur­laub lern­te ich auch, dass ca­ble­sa­lad nicht Ka­bel­sa­lat heißt.

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