GWS2.de: Kunst, Papier und Vordrucke seit 2011 A. D.

Zylinder zum Aufsetzen basteln

Wer bit­te trägt denn heut­zu­ta­ge noch ei­nen Zy­lin­der auf dem Kopf? Gut, ab­ge­se­hen von Zau­be­rern, Tanz­gar­den zum Fa­sching oder an­gel­säch­si­schen Kin­dern bei Thea­ter­stü­cken in de­nen es um Abra­ham Lin­coln geht. Doch weit ge­fehlt, denn wuss­ten Sie, dass der Zy­lin­der (eng­lisch top hat) zwin­gend zum Frack ge­tra­gen wer­den muss, der als gro­ßer Ge­sell­schafts­an­zug für Her­ren zählt?

Ein­zig mög­li­che Kopf­be­de­ckung zum Frack ist der schwar­ze Klapp­zy­lin­der (Cha­peau claque) [...].

Brück­ner, Ste­phan: An­zugs­ord­nung. frackkompanie.de (08/2015).

Im Ge­gen­satz zum Smo­king, dem klei­nen Ge­sell­schafts­an­zug, wer­den Frack und Zy­lin­der erst ab 18.00 Uhr ge­tra­gen. Für Frau­en hin­ge­gen spielt der Zy­lin­der, egal, ob groß oder klein, vor al­lem in der sinn­li­chen Welt des Bur­les­que eine Rol­le.

Veronika Vetter (DAoCFrEak) trägt ZylinderDoch wer kam ei­gent­lich auf die Idee ei­nen ho­hen Hut mit zy­lin­dri­schem Kopf und stei­fer Krem­pe zu er­fin­den? Be­reits im 17. Jahr­hun­dert trug vor al­lem der nie­de­re bri­ti­sche Land­adel hohe Hüte aus Bi­ber­filz. Hin­ge­gen hö­he­re Stän­de tru­gen sei­ner­zeit die­sen so­ge­nann­ten Kas­tor­hut nur zum Aus­rei­ten. Heu­ti­ge Dres­sur­rei­ter tra­gen bei Wett­kämp­fen noch die Nach­fah­ren die­ses Hu­tes.

Sexy Frau (DAoCFrEak) mit Burlesque ZylinderDer Er­fin­der des Zy­lin­ders war wohl der bri­ti­sche Hut­ma­cher John He­the­ring­ton, der im Jah­re 1797 durch die Stra­ßen Lon­dons spa­zier­te und da­bei ei­nen schwar­zen, sei­dig glän­zen­den Hut auf dem Kopf hat­te, der wie ein Ofen­rohr aus­sah. Die­ser au­ßer­ge­wöhn­li­che Hut ver­setz­te vor­bei­lau­fen­de Men­schen in Pa­nik und brach­te Hun­de zum Bel­len, so­dass Mr. He­the­ring­ton kur­zer­hand ver­haf­tet wur­de und ein Buß­geld we­gen Er­re­gung öf­fent­li­chen Är­ger­nis­ses in Höhe von 500 Pfund be­zah­len muss­te.

1797 AD - John He­the­ring­ton stirs a riot in the streets and ear­ns hims­elf a £500 fine.

Hat­box: A Brief Histo­ry of Hats. hatbox.com (08/2015).

Der da­ma­li­ge Zy­lin­der hat­te eine Höhe von 20 Zen­ti­me­tern und wur­de in kür­zes­ter Zeit ein Mo­de­schla­ger und dass Sym­bol des eu­ro­päi­schen Bür­ger­tums. Im Lau­fe der Zeit wur­de die Höhe des Zy­lin­ders im­mer wei­ter ver­klei­nert. Die letz­te Über­ar­bei­tung fand in den 1920er Jah­ren statt, seit­dem sind Zy­lin­der­hü­te nur noch zwi­schen 12 und 13 Zen­ti­me­ter hoch.

From around 1920, top hats were around 12 to 13 cm in height. That still ap­pli­es to­day.

Mee­u­wis, Ton: Histo­ry of the top hat. silktophats.eu (08/2015).

Bild von blauem Papierzylinderhut
Ich habe ei­nen Zy­lin­der­hut aus Pa­pier ge­bas­telt, der 13 Zen­ti­me­ter hoch ist und über eine 6 Zen­ti­me­ter brei­te Krem­pe ver­fügt. Mein drei­di­men­sio­na­ler Zy­lin­der kann von Men­schen mit ei­nem Kopf­um­fang bis 55 Zen­ti­me­tern be­quem ge­tra­gen wer­den.

Bastelanleitung für Zylinder aus Papier

Bild von blauen Papierelementen für einen ZylinderhutFür mei­nen Zy­lin­der­hut ver­wen­de­te ich dunkel- und hell­blau­es Ton­pa­pier. Die au­ßer­or­dent­li­che Sta­bi­li­tät des Hu­tes wird durch dun­kel­blau­en Ton­kar­ton er­mög­licht. Da­mit die Hut­krem­pe ver­bo­gen wer­den kann, kam au­ßer­dem Alu­fo­lie zum Ein­satz. Ich ver­zier­te den Hut mit ei­nem hell­blau­en Sa­tin­band, Stem­pel­far­be samt Mo­tivs­tem­peln und dem Pa­per Pen 902 Sil­ber. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11) zu­recht­le­gen.

Bild vom Bestempeln des Tonpapier mit blauen LöwenZu­al­ler­erst fer­tig­te ich alle Ton­pa­pier­ele­men­te aus dunkel- und hell­blau­em Ton­pa­pier an. Wich­tig: Dazu müs­sen die Scha­blo­nen zu­nächst zu­sam­men­ge­fügt wer­den. Für die Hut­krem­pe wer­den da­für die Scha­blo­nen #1 - #4 an den Mar­kie­run­gen zu­sam­men­ge­klebt. Für die Hut­kro­ne die Scha­blo­nen #5 - #6 und für die Sei­ten­ver­klei­dung die Scha­blo­nen #7 - #9.

Be­vor ich die an­ge­fer­tig­ten Ein­zel­tei­le wei­ter ver­ar­bei­te­te, habe ich zu­nächst die hell­blau­en Ele­men­te mit blau­er Stem­pel­far­be und Mo­tivs­tem­peln ver­ziert. Zwi­schen die Mo­ti­ve setz­te ich klei­ne sil­ber­far­be­ne Punk­te mit­hil­fe mei­nes Pa­per Pens.

Die Verstärkung und der Zusammenbau

Bild von Tonkarton zur Verstärkung des ZylindersNach­dem die Ver­zie­run­gen ge­trock­net wa­ren, falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en mit­hil­fe ei­nes Falz­beils und ei­nes Li­ne­als. Ein solch ho­her, drei­di­men­sio­na­ler Hut muss vor dem Zu­sam­men­bau wei­ter ver­stärkt wer­den. Des­halb fer­tig­te ich mir die Ele­men­te von Scha­blo­ne #10 aus dun­kel­blau­em Ton­kar­ton an. Den stei­fen Kreis kleb­te ich gleich da­nach zwi­schen die bei­den ge­zack­ten Ton­pa­pier­krei­se für die Hut­kro­ne.

Bilder vom Verstärken und Zusammenbauen des PapierzylindersAn dem hell­blau­en Ele­ment für die Sei­ten­ver­klei­dung kleb­te ich die acht Ton­kar­ton­strei­fen, senk­recht im gleich­mä­ßi­gen Ab­stand zu­ein­an­der, fest. Die da­mit ver­stärk­te, hell­blaue Sei­ten­ver­klei­dung ver­kleb­te ich an­schlie­ßend mit der ver­stärk­ten, run­den Hut­kro­ne. Da­nach be­fes­tig­te ich die hell­blaue Hut­krem­pe am be­reits fer­tig­ge­stell­ten Ober­teil des Zy­lin­ders. Nach die­sen Schrit­ten soll­te Ihr Pa­pier­hut be­reits die ty­pi­sche Zy­lin­der­form auf­wei­sen.

Hutkrempe bleibt beweglich und Veredelung

Bild von Alufolie für Hutkrempe

Mo­der­ne Zy­lin­der ha­ben kei­ne ker­zen­ge­ra­de Hut­krem­pe. Die­se ist auf der Höhe der Oh­ren nach oben ge­bo­gen. Da­mit dies bei mei­nem Pa­pier­ex­em­plar eben­falls mög­lich ist, fer­tig­te ich mir die Ele­men­te von Scha­blo­ne #11 aus Alu­fo­lie und Ton­kar­ton an. An den Stel­len, an de­nen die Hut­krem­pe spä­ter be­weg­lich sein soll, kleb­te ich die Alu­fo­li­en­stü­cke auf die hell­blaue Hut­krem­pe auf.

Bild vom Zusammenkleben des Hutkrempe mit AlufolieHin­ge­gen die Stel­len, die un­be­weg­lich blei­ben sol­len, be­kleb­te ich mit den bei­den Ton­kar­ton­stü­cken. Um die Hut­krem­pe sau­ber zu ver­klei­den, kleb­te ich zu gu­ter Letzt den gro­ßen, hoh­len, dun­kel­blau­en Kreis dar­auf. Ich war­te­te kurz, bis der Kle­ber ge­trock­net war, da­nach bog ich mir die Krem­pe be­reits pas­send für mei­nen Kopf zu­recht. Nun wird die letz­te Sei­ten­ver­klei­dung an­ge­bracht.

Bild vom Anbringen der Seitenverkleidung am ZylinderhutIch kleb­te das lan­ge, dun­kel­blaue Ton­pa­pier­ele­ment ein­mal rings­um den Hut und ver­klei­de­te da­mit gleich­zei­tig sämt­li­che Kle­be­l­i­ni­en. Wich­tig: Be­gin­nen Sie beim An­kle­ben die­ses Ele­ments an der Rück­sei­te des Hu­tes. Der Zy­lin­der ist da­mit ein­satz­be­reit und wur­de von mir wei­ter ver­edelt. Zu­nächst kleb­te ich ein Hut­band an. Mein Sa­tin­band ist 58 Zen­ti­me­ter lang und 4 Zen­ti­me­ter breit. Tipp: Ach­ten Sie beim An­kle­ben des Hut­ban­des dar­auf, dass die­ses par­al­lel mit der Kle­be­l­i­nie der äu­ße­ren Sei­ten­ver­klei­dung auf der Rück­sei­te des Hu­tes ver­läuft. Da­mit ver­mei­den Sie zu­sätz­li­che Kle­be­rän­der und Über­lap­pun­gen.

Letzte Handgriffe und Fazit

Bild von Unterseite des Papierzylinders

Die schar­fe Pa­pier­kan­te der Hut­krem­pe wer­te­te ich eben­falls mit ei­nem Sa­tin­band auf. Die­ses Band hat eine Län­ge von 95,5 Zen­ti­me­tern und eine Brei­te von 2 Zen­ti­me­tern. Ich kleb­te es so um die Krem­pe, dass un­ten und oben je­weils ein Zen­ti­me­ter Sa­tin­band zu se­hen ist. Der Pa­pier­zy­lin­der ist ein ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches nur beim Zu­sam­men­kle­ben von Hut­kro­ne, Sei­ten­ver­klei­dung und Hut­krem­pe et­was knif­fe­lig ist. Ich habe un­ge­fähr eine Bas­tel­zeit von 90 Mi­nu­ten be­nö­tigt.

Wäh­rend Sie das hier le­sen, ist mein gro­ßer, sta­bi­ler und blau­er Zy­lin­der be­reits im Ein­satz. Mei­ne gro­ße Nich­te hat sich zum Ge­burts­tag ei­nen Zau­ber­kas­ten ge­wünscht. Da war wirk­lich al­les drin, Zau­ber­stab, Um­hang und et­li­ches Trick­ma­te­ri­al. Der Zy­lin­der­hut hat je­doch ge­fehlt also muss­te ich Ab­hil­fe schaf­fen. Falls Sie also Tau­ben oder Ka­nin­chen züch­ten und in mei­ner Nähe woh­nen, neh­men Sie sich in Acht.

Ver­wand­te The­men:

Mäu­se bas­teln - ein Geld­ge­schenk
Schorn­stein­fe­ger - Bas­tel­an­lei­tung

Baseball Cap zum Aufsetzen basteln - Anleitung

Die Base­ball Cap hat es im Lau­fe der Jahr­zehn­te ge­schafft ge­sell­schaft­li­che Bar­rie­ren zu bre­chen. Egal, ob Jun­ge in der Bo­chu­mer Plat­ten­bau­sied­lung, Fa­shio­nis­ta aus Wit­ten­berg oder der Por­sche­fah­rer aus Bo­gen­hau­sen, alle tra­gen Schirm­müt­zen, die ih­ren Ur­sprung im 19. Jahr­hun­dert an der Ost­küs­te der USA ha­ben.

The first base­ball cap that we would ac­tual­ly call a base­ball cap was worn by the Brook­lyn Ex­cel­si­ors in 1860.

McElha­ney, Ryan: Histo­ry of MLB Base­ball Caps. fedoras.com (07/2015).

Vroni (DAoCFrEak) trägt eine pinke Baseball Cap (West Coast)Dies war nicht im­mer so. Erst An­fang der 1980er Jah­re, als die ame­ri­ka­ni­sche Hip-Hop-Welle mit Run-D.M.C. oder Grand­mas­ter Flash die BRD er­reich­te, ka­men Base­ball Caps, je­doch zu­nächst nur bei Ju­gend­li­chen, in Mode. Zu­sam­men mit Bag­gy Pants gal­ten Base­ball­kap­pen bis An­fang der 1990er Jah­re als Ghetto-Chic. Die­ser po­la­ri­sie­ren­de Mo­de­stil galt als Kon­trast zum da­mals zeit­gleich be­lieb­ten Grunge-Style.

Na­tür­lich war es der Sport, der die Base­ball Caps in Deutsch­land sa­lon­fä­hig mach­te. Spä­tes­tens als Mi­cha­el Schu­ma­cher 1996 zu Fer­ra­ri wech­sel­te, war das Tra­gen der Cap­py kein mo­di­sches oder po­li­ti­sches State­ment mehr.

„Rot­käpp­chen” sind auf dem Ring im­mer noch der Ren­ner: Rund drei Vier­tel der 150.000 Zu­schau­er tra­gen die ro­ten Schumacher-Mützen.

Nim­mer­voll, Chris­ti­an: Schumacher-Merchandising stößt an Gren­zen. motorsport-total.com (07/2015).

Als eben­falls 1996 Jan Ull­rich, bei dem die Base­cap an­ge­wach­sen schien, über­ra­schend zwei­ter der Tour de France wur­de, trau­te sich selbst Oli­ver „Ti­tan” Kahn, eine un­vor­teil­haf­te Cap­py auf sei­ne blon­de Mäh­ne zu le­gen.

Bild von Baseball Cap aus Papier
Ich habe eine Base­ball Cap aus Pa­pier ge­bas­telt. Die sty­li­sche Schirm­müt­ze kann von Per­so­nen mit ei­nem Kopf­um­fang bis 60 Zen­ti­me­ter auf­ge­setzt wer­den. Die kom­plet­te Län­ge der Cap­py be­trägt 28 Zen­ti­me­ter.

Cappy aus Papier basteln

Bild von Rückseite der Baseball Cap aus PapierFür das ein­fa­che Bas­tel­mo­tiv ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in Rosa und Schwarz so­wie ma­gen­ta­far­be­nes Ba­na­nen­pa­pier. Für die De­ko­ra­ti­on ka­men pin­ke Was­ser­far­ben, ein Git­ter und ein schwar­zer Fine­li­ner zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ein Bas­tel­mes­ser, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9) zu­recht­le­gen.

Bild von sechs Tonpapierelementen für die Baseball CapFür das Grund­ge­rüst der Base­ball Cap fer­tig­te ich zu­al­ler­erst die sechs Ele­men­te der Scha­blo­nen #1 - #4 aus ro­sa­far­be­nem Ton­pa­pier an. Die aus­ge­schnit­te­nen Ein­zel­tei­le kleb­te ich nun auf ei­nen schwar­zen Ton­pa­pier­bo­gen und schnitt die­se er­neut aus. Die­se Tech­nik hat ver­schie­de­ne Vor­tei­le. Die Kap­pe wird sta­bi­ler und hat an der Un­ter­sei­te eine Kon­trast­far­be be­kom­men. Nach dem Aus­schnei­den habe ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en mit­hil­fe des Li­ne­als und Falz­beils ge­falzt (sie­he Scha­blo­ne).

Vor dem Kleben bereits verzieren

Bild vom Bespränkeln des TonpapiersBe­vor ich die Base­ball Cap wei­ter zu­sam­men­kleb­te, habe ich die­se zu­nächst ver­ziert. Dazu nahm ich ein Bas­tel­sieb und pin­ke Was­ser­far­be. Da­mit be­sprän­kel­te ich zu­erst die schwar­ze Sei­te mei­ner Ein­zel­tei­le. Als die Far­be ge­trock­net war, dreh­te ich die Ele­men­te um und färb­te eben­so mei­ne ro­sa­far­be­ne Sei­te ein. Nach der Vor­be­rei­tung der sechs Ein­zel­tei­le kann die Base­ball Cap zu­sam­men­ge­klebt wer­den.

Bilder vom Zusammenkleben der Baseball CapBeim Zu­sam­men­kle­ben be­gann ich mit der so­ge­nann­ten Hut­kro­ne. Ich kleb­te also die vier Vorder- und Sei­ten­tei­le mit viel flüs­si­gem Kle­ber an den Kle­be­la­schen zu­sam­men. Da­nach füg­te ich das Rück­sei­ten­ele­ment ein und er­reich­te da­mit eine ab­ge­schlos­se­ne Kap­pen­form. Ganz zum Schluss be­fes­tig­te ich den Schirm. Dazu schob ich die vor­de­ren Kle­be­la­schen der Kap­pe zwi­schen die bei­den Pa­pier­la­gen des Schirms, so­mit ver­schwin­den die un­schö­nen Kle­be­la­schen au­to­ma­tisch.

Weitere Verkleidung der Baseball Cap

Bild vom Kleben des Bananenpapiers auf die Baseball CapZur wei­te­ren Ver­klei­dung und für ei­nen be­son­de­ren Ef­fekt fer­tig­te ich nun die Scha­blo­nen #5 - #8 aus ma­gen­ta­far­be­nem Ba­na­nen­pa­pier an. Die Scha­blo­nen se­hen zwar ge­nau­so aus, wie die Scha­blo­nen für das Grund­ge­rüst, sind je­doch ge­ring­fü­gig klei­ner. Beim Auf­kle­ben der sechs Ein­zel­tei­le aus Ba­na­nen­pa­pier müs­sen Sie des­halb sehr sorg­fäl­tig sein. Ich kleb­te die Ele­men­te im­mer so auf die Ober­sei­te der Kap­pe, dass an al­len Sei­ten ein Ab­stand von 0,5 Zen­ti­me­tern ist.

Bild von West Coast Schriftzug aus PapierSo­mit schim­mert das ver­zier­te Ton­pa­pier durch die Lü­cken. Zu gu­ter Letzt be­kam mei­ne Base­ball Cap noch ei­nen Schrift­zug. Ich ent­schied mich für „West Co­ast”, die­ser be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #9. Ich habe den zwei­tei­li­gen Schrift­zug aus ro­sa­far­be­nem Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt und die Kon­tu­ren mit ei­nem schwar­zen Fine­li­ner nach­ge­zo­gen. An­schlie­ßend habe ich das Logo ein­fach auf­ge­klebt. Auf der­sel­ben Scha­blo­ne be­fin­det sich au­ßer­dem der Ver­schluss­knopf. Die­sen habe ich eben­falls mit Fine­li­ner nach­ge­zo­gen und mit­tig auf die Hut­kro­ne ge­klebt.

Fazit

Bild von Unterseite der Baseball Cap aus PapierDie Pa­pier­kap­pe ist wirk­lich ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, für wel­ches Sie eine Bas­tel­zeit von zir­ka zwei Stun­den ein­pla­nen soll­ten. Wenn Sie kein Ba­na­nen­pa­pier ha­ben, kön­nen Sie auch je­des an­de­re Pa­pier zum Ver­klei­den ver­wen­den. Ori­gi­nal Base­caps sind in der Re­gel aus Baum­wol­le, die­se mar­kan­te Ober­flä­chen­struk­tur gibt mei­ner Mei­nung nach das Ba­na­nen­pa­pier je­doch am bes­ten wie­der.

Ich tra­ge ei­gent­lich nie Base­ball Caps, denn die schmei­cheln nicht ge­ra­de mei­ner Kopf­form. Auf die Idee ein Pa­pier­ex­em­plar zu ent­wi­ckeln kam ich auf­grund ei­ner „you can lea­ve your hat on” Hut­par­ty in der Oly­dis­co Mün­chen. Auf­grund der drei Pa­pier­la­gen ist die Base­cap wirk­lich sehr sta­bil und trotz­dem bieg­sam, sie hat die gan­ze Nacht, trotz wil­der Tanz­ein­la­gen, pro­blem­los über­lebt.

Ver­wand­te The­men:

Pi­ra­ten­hut aus Pa­pier - Bas­tel­an­lei­tung
Mons­ter­buch - Cop­tic Stitch

Sommerhut aus Papier basteln - Anleitung und Schablonen

Ich weiß nicht, ob es an mei­nem Wohn­ort im deut­schen Mit­tel­ge­bir­ge liegt, kann es je­doch sein, dass das Wet­ter im­mer un­be­stän­di­ger wird? Mor­gens noch Win­ter­ja­cke und Nach­mit­tags Bi­ki­ni, zu­min­dest bis An­fang Juni. Ist dann auf den ei­si­gen Win­ter di­rekt der Hoch­som­mer ge­folgt, be­kom­me ich im­mer die Kri­se. Egal, wo­hin man sieht, über­all rote Ge­sich­ter, Schul­tern und De­kol­le­tés. Mei­ne Oma trug im Gar­ten im­mer Hut, schon von Kin­des­bei­nen an, wie sie sag­te. Ge­ne­rell schütz­ten sich die Men­schen vor 70 Jah­ren mehr vor der Son­ne, ob­wohl die UV-Strahlung bei Wei­tem nicht so stark war wie ge­gen­wär­tig. Über­füll­te Frei­bä­der, Lie­ge­wie­sen und Strän­de, ob­wohl wir ei­gent­lich über­haupt nicht mehr die di­rek­te Son­ne su­chen soll­ten.

Sie soll­ten sich nicht in die pral­le Son­ne le­gen - am bes­ten über­haupt nicht mehr.

Förs­t­erling, Hel­mut: Son­ne strahlt im­mer ag­gres­si­ver. nw.de (06/2015).

Bild von gelbem Sommerhut aus PapierSon­nen­creme mit Licht­schutz­fak­tor 50 und Ti­tan­di­oxid? Heut­zu­ta­ge im Som­mer fast schon ein Must-have wo­bei, wuss­ten Sie, dass die­se auch nur die Dau­er bis zum Son­nen­brand ver­län­gert und die­sen nicht ver­hin­dert? Dem­entspre­chend schützt Son­nen­creme auch nicht vor Haut­krebs, son­dern ver­län­gert eben­falls nur die Dau­er des Aus­bre­chens.

Eine Un­ter­su­chung der Uni­ver­si­tät Man­ches­ter zeigt, dass auch Son­nen­creme mit ho­hem Licht­schutz­fak­tor nicht vor dem be­son­ders ag­gres­si­ven schwar­zen Haut­krebs schüt­zen kann.

Moß­bur­ger, Tho­mas: Nicht ge­nü­gend Schutz: Son­nen­creme kann schwar­zen Haut­krebs nicht ver­hin­dern. focus.de (06/2015)

Omi hat­te, wie auch das Bun­des­amt für Strah­len­schutz be­stä­tigt, wie­der­ein­mal recht, nur ein Hut und Klei­dung schützt vor Son­nen­brand und den Fol­gen da­von.

Der bes­te und ein­fachs­te Schutz ist durch Klei­dung und eine Kopf­be­de­ckung zu er­rei­chen.

BfS: Wie schüt­ze ich mich vor UV-Strahlung? bfs.de (06/2015).

Bild von zwei selbstgebastelten Sommerhüten aus Papier
Aus die­sem Grund habe ich ei­nen Som­mer­hut aus Pa­pier ent­wor­fen. Der luf­tig, leich­te Hut ist 17 Zen­ti­me­ter breit und 5 Zen­ti­me­ter hoch. Der klei­ne und sta­bi­le Pa­pier­hut bie­tet da­bei un­zäh­li­ge Mög­lich­kei­ten. Ich habe bei­spiels­wei­se ein blau­es Unisex-Modell mit Wind­rä­dern ge­bas­telt.

Bild von Papierhüten für den SommerMit­hil­fe der Quilling-Technik habe ich au­ßer­dem ei­nen fe­mi­ni­nen und flo­ra­len Som­mer­hut ent­wi­ckelt, der auch beim bri­ti­schen Roy­al As­cot ein Hin­gu­cker wäre. Die Grö­ße des Hu­tes hängt mit dem von mir vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dungs­zweck zu­sam­men. Der Som­mer­hut passt näm­lich per­fekt auf ei­nen Dessert-Teller. Da­mit de­cke ich auf Grill­par­tys im­mer mei­ne Erd­beer­küch­lein aus Mürb­teig ab und bie­te da­mit zu­gleich eine schi­cke Tisch­de­ko­ra­ti­on. Die Idee klei­ne Tel­ler ab­zu­de­cken habe ich mir 2008 in Maz­z­an­ta ab­ge­schaut. Dort schütz­te man die Pan­na cot­ta mit klei­nen Koch­müt­zen.

Sommerhut - Bastelanleitung

Bild von Papierelementen für den Sommerhut

Für das Grund­ge­rüst des Som­mer­hu­tes er­zie­len Sie das schöns­te Er­geb­nis, wenn Sie drei zu­ein­an­der­pas­sen­de Ton­pa­pier­far­ben wäh­len. Au­ßer­dem gar­nier­te ich das Gan­ze noch mit ei­nem spe­zi­el­len, de­ko­ra­ti­ven Edel­pa­pier und ei­nem Hut­band aus Krepp­pa­pier. Als Werk­zeu­ge nahm ich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Eyelet-Setter, Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen lan­gen Schasch­lik­spieß (Quil­ling) und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zur Hil­fe.

Bild vom beidseitigen Bekleben des Hutschirms

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich vier­mal das Ele­ment (Kro­ne) von Scha­blo­ne #1 aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an. Nach dem Fal­zen der Knick- und Kle­be­l­i­ni­en kleb­te ich im­mer zwei un­ter­schied­lich far­bi­ge Tei­le auf­ein­an­der. Dies ver­stärkt zum ei­nen den Som­mer­hut und zum an­de­ren be­kommt die­ser gleich zwei Farb­ba­sics. Fol­gend fer­tig­te ich vier­mal die Krem­pe und zwei­mal den De­ckel (sie­he Scha­blo­ne #2) aus den­sel­ben Ton­pa­pier­far­ben wie die Kro­ne an.

Bild von Krone des SommerhutesAuch die­se Ele­men­te falz­te ich zu­nächst, kleb­te sie je­doch noch nicht auf­ein­an­der. Nun be­ginnt be­reits der Zu­sam­men­bau des Som­mer­hu­tes. Ich kleb­te die bei­den Ele­men­te der Kro­ne so zu­sam­men, dass es am Ende wie ein Gu­gel­hupf aus­sieht. Die Innen- und Au­ßen­sei­te des Pa­pier­ku­chens ver­schloss ich nun mit je­weils ei­nem farb­lich pas­sen­den De­ckel­ele­ment.

Einfache Verzierungen des Sommerhutes

Bild von Grundgerüst SommerhutWei­ter ver­klei­de­te ich die Un­ter­sei­te der Krem­pe mit den dazu pas­sen­den Tei­len von Scha­blo­ne #2. Da­mit ist der Som­mer­hut be­reits fer­tig­ge­stellt und kann nun wei­ter ver­ziert wer­den. Für eine mi­ni­ma­le De­ko­ra­ti­on des Hu­tes fin­den Sie auf Scha­blo­ne #3 dazu pas­sen­de Ele­men­te. Die lan­gen Strei­fen fer­tig­te ich aus Krepp­pa­pier an und ver­kleb­te die­se dann zu ei­nem 36 Zen­ti­me­ter lan­gen Stück.

Bild vom Verzieren des SommerhutesDie läng­li­chen Ele­men­te für die Hut­kro­ne sind bei mir aus ei­nem farb­lich pas­sen­den Edel­pa­pier, wel­ches die Kopf­be­de­ckung wei­ter auf­wer­tet. Die Zier­ele­men­te für die Krem­pe habe ich vor dem Auf­kle­ben noch mit un­ter­schied­lich gro­ßen Eyelet-Settern ein­ge­stanzt. Zu gu­ter Letzt habe ich das Hut­band aus dem Krepp­pa­pier ein­mal rund­her­um ge­klebt, und wie Sie se­hen, lässt sich so­mit ein Stan­dard­mo­dell ein­fach in ei­nen flip­pi­gen Pa­pier­hut ver­wan­deln.

Quilling-Blumen machen Hut zum Highlight

Bilder vom Drehen der Quilling-Blumen

Auf Scha­blo­ne #4 und #5 fin­den Sie die Ele­men­te für die Quilling-Blumen. Zu­nächst ver­län­ger­te ich auch hier mei­ne Ton­pa­pier­strei­fen. Ein Strei­fen muss 52 Zen­ti­me­ter lang sein. Die brei­ten Strei­fen sind die Blü­ten­blät­ter. Die­se schnitt ich über die kom­plet­te Län­ge mit­hil­fe ei­ner Sche­re ein. Pi mal Dau­men ge­nügt, die Ein­schnit­te müs­sen nicht gleich­groß sein. Wich­tig: Die Strei­fen für den Blü­ten­stem­pel sind im­mer gleich, nur die Grö­ße der Blü­ten­blät­ter un­ter­schei­det sich (sie­he Scha­blo­nen).

Bild von floralem Sommerhut aus PapierDar­auf fol­gend kleb­te ich ein Stück des schma­len Strei­fens auf den brei­ten. Mit ei­nem Schasch­lik­spieß be­gann ich nun da­mit, von schmal nach breit, die Blu­me auf­zu­dre­hen. Der of­fi­zi­el­le Name die­ser Quilling-Figur nennt sich Tight Coil. Am Ende setz­te ich ei­nen Trop­fen Kle­ber, da­mit die Blu­me fest zu­sam­men­hält, und zog den Holz­spieß her­aus. Ganz zum Schluss wölb­te ich die Blü­ten­blät­ter in eine Rich­tung und kleb­te mei­ne un­ter­schied­lich gro­ßen Blü­ten am Som­mer­hut fest.

  • Auf Scha­blo­ne #6 be­fin­den sich die Ein­zel­tei­le für die Wind­rä­der, falls Sie Ih­ren Hut lie­ber da­mit schmü­cken möch­ten. Nach dem Aus­schnei­den habe ich die­se ein­fach ge­knickt, ge­klebt und mit je­weils ei­nem gol­de­nen Schmuck­stein­chen ver­ziert.

Fazit

Der Som­mer­hut ist ein ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches mit schö­nem Ma­te­ri­al und aus­ge­fal­le­nen Tech­ni­ken zu ei­nem ech­ten Blick­fang wird.

Ei­gent­lich scha­de, dass Hüte, ob­wohl die­se so­wohl ge­sund­heits­för­dernd als auch ein schi­ckes Ac­ces­soire sind, nie im Trend lie­gen. Ja ich weiß, bei Zara, Es­prit und Co. gibt es die­se Hipster-Hüte aus Po­ly­es­ter, die schön fet­ti­ge Haa­re ma­chen, je­doch nur eine win­zi­ge Krem­pe ha­ben und des­halb das Ge­sicht nicht vor Son­ne schüt­zen.

Frei­wil­li­ge Fleiß­auf­ga­be zum Schluss. Ach­ten Sie bei Wer­bung für Son­nen­creme mal ge­nau auf die Be­klei­dung der Dar­stel­ler.

Ver­wand­te The­men:

Schmink­tisch mit Spie­gel bas­teln
Blu­men in der Box - flo­ra­le Wun­der aus Pa­pier