Eine funktionstüchtige Laterne (englisch lantern) zu basteln, ist für Papierbastler nicht leicht. Die meisten deklarierten Laternen sind streng genommen nämlich Windlichter. Den Unterschied der beiden Arten macht der Deckel. Denken Sie an die prächtigen Straßenlaternen in London, an die schweren Wandlaternen in alten Burgen und an die Laterne, die der Fährmann vorne an seinem Kahn angebracht hat, haben alle eines gemeinsam; ein geschlossenes Gehäuse.
Dass Papier bei über 232 Grad Celsius beginnt zu brennen, machte es lange Zeit nur sehr schwer möglich, eine echte Laterne aus Papier zu basteln, die gewöhnlich mit einer offenen Flamme betrieben wird. Doch dank der LED-Technik, die zwischenzeitlich auch warme Farbtemperaturen äußerst gut optisch darstellen kann, ist ein Papierdach kein Problem mehr. Natürlich könnten Sie nun denken, dass echte Kerzen wesentlich umweltfreundlicher sind als elektrische Teelichter, die zudem noch eine Knopfzelle (Batterie) benötigen.
Hier kann ich Sie beruhigen, denn die meisten Teelichtkerzen sind aus Paraffin und damit aus Erdöl.
Wichtigster Kerzenrohstoff ist dabei Paraffin, das aus Mineralöl gewonnen wird. Etwa drei Viertel in Deutschland sind Paraffin-Kerzen.
Dallmus, Alexander: Gibt’s ökologisch einwandfreie Kerzen? br.de (10/2015).
Gehen Sie davon aus, dass eine Lithium Knopfzelle in einem LED-Teelicht mindestens eine Herbst-Winter-Saison durchleuchtet, ist das Umweltargument meiner Meinung nach entkräftet.

Beim Design meiner Papierlaterne, die 24,5 Zentimeter hoch und 15,5 breit ist, habe ich mich aus den Geschichten des 12. Jahrhunderts rund um Richard I. (Richard Löwenherz) und Sultan Saladin inspirieren lassen.
Im Jahre 1187 eroberte Saladin die Stadt Jerusalem, welche seit 1099 in christlicher Hand war.
Im Oktober 1187 eroberte er nach kurzer Belagerung Jerusalem zurück.
Tessloff Verlag: Saladin erobert Jerusalem. wasistwas.de (10/2015).

Kaiser Friedrich I. Barbarossa zog darauf mit 100.000 Mannen in den dritten Kreuzzug, um die Heilige Stadt zurückzuerobern. Natürlich gingen die Soldaten von Regensburg aus zu Fuß gen Orient. Nachts schliefen sie in den typischen sechseckigen, mittelalterlichen Zelten, auf diese mein Laternendach anspielt. Durch die schlechten hygienischen Bedingungen brachen Seuchen aus, und als dann noch der Kaiser im Jahre 1190 in Anatolien ertrank, galt der erste Teil des dritten Kreuzzuges als gescheitert.
Auch die französischen und englischen Kreuzritter unter Phillip II. und Richard Löwenherz im Jahre 1191 konnten Jerusalem nicht einnehmen. Durch diplomatisches Geschick schloss Richard Löwenherz jedoch mit Sultan Saladin einen dreijährigen Waffenstillstand, sodass Jerusalem in dieser Zeit auch wieder von christlichen Pilgern besucht werden konnte.
Ein Jahr später schlossen Richard und Saladin einen auf drei Jahre datierten Waffenstillstand. Durch das Engagement des englischen Königs herrschten die Christen wieder im Küstenbereich von Tyrus bis Jaffa, sodass christliche Pilger ungehinderten Zugang nach Jerusalem hatten.
Moser, Christian: Die Erfolge von Richard Löwenherz. leben-im-mittelalter.net (10/2015).
Um den orientalischen Teil dieses islamisch-christlichen Paktes zu würdigen, besteht meine Laterne unten aus einem geschwungenen Gestell mit vier Beinen und einer runden, breiten Lichterkugel, wie es seinerzeit im Sultanspalast üblich war.
Bastelanleitung für Laterne
Als Bastelmaterial verwendete ich Tonpapier in drei verschiedenen Farben, Transparentpapier sowie Tonkarton. Außerdem kam ein Ornament-Stempel samt Stempelkissen zum Einsatz. Als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, flüssigen Kleber, ein Bastelmesser, einen Schaschlikspieß Falzbeil samt Lineal sowie meine DIN A4 Bastelschablonen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7) zurechtlegen.
Ich begann mit dem Bodengestell der Laterne und fertigte die Beine von Schablone #1 je viermal aus zwei unterschiedlichen Tonpapierfarben an. Nachdem ich die Knick- und Klebelinien der insgesamt acht Beine gefalzt hatte, bestempelte ich vier gleichfarbige Elemente mit meinem Ornament-Stempel. Das quadratische Verbindungsstück von Schablone #1 bestempelte ich anschließend ebenfalls.
- Darauf folgend klebte ich immer zwei unterschiedlich farbige Beine aufeinander. Wichtig: Die Elemente werden nur zur Hälfte, an der Seite mit den fünf Zacken, verklebt.
- Gleich darauf verklebte ich die vier Beine. Dazu bestrich ich immer eine Zackenseite mit Kleber und schob diese dann in den Hohlraum eines anderen Elements.
Im Anschluss verklebte ich die vier Füße und schloss mein Bodengestell ab, indem ich das bestempelte, quadratische Verbindungsstück von unten einklebte. Weiter fertigte ich die erste Verstärkung von Schablone #2 aus Tonpapier und Tonkarton an. Ich klebte den Karton auf das Tonpapier und beides dann auf mein Bodengestell. Gleiches wiederholte ich mit den beiden Elementen von Schablone #3. Durch diese Technik ist der Laternentisch doppelt verstärkt und gleichzeitig dekorativ verziert.
Orientalische Lichterkugel aus Papier
Von Schablone #4 fertigte ich mir die sechs Seitenelemente für die Lichterkugel aus Tonpapier an. Nachdem ich das Muster mit einem Bastelmesser freigeschnitten hatte, falzte ich auch hier die Knick- und Klebelinien. Die sechs Fensterelemente aus Transparentpapier bestempelte ich ebenfalls mit meinem Ornament-Stempel und klebte diese danach an der Innenseite der Seitenelemente fest.
Das kleine Tonpapiersechseck von Schablone #4 ist die Basis, an dessen Seiten ich jeweils ein Seitenelement festklebte. Damit aus dem Papierkreis eine Kugel wird, habe ich zunächst Seite für Seite aneinandergeklebt. Sobald die Kugel Gestalt angenommen hat, habe ich die oberen Klebelaschen mit flüssigem Kleber bestrichen und nach innen hin umgestülpt.
Durch diese Technik werden gleichzeitig sämtliche Kleberänder verkleidet. Im nächsten Arbeitsschritt bestrich ich die Unterseite der Lichterkugel und die Mitte des Bodengestells mit viel flüssigem Kleber und klebte beides zusammen. Wichtig: Sparen Sie hierbei nicht mit Kleber und lassen Sie das Ganze gut austrocknen, damit Sie lange Freude an Ihrer Papierlaterne haben.
Zeltdach aus Papier passt perfekt auf Lichterkugel
Zuallererst fertigte ich mir alle Einzelteile der Schablonen #5 und #6 aus meinen bisher verwendeten Tonpapierfarben an.
Das größte Sechseck mit dem Loch in der Mitte ist die Schnittstelle zur Lichterkugel. Nach dem Ausschneiden falzte ich hier die Knick- und Klebelinien und klebte die beiden Bänder von Schablone #5 einmal innen und einmal außen an den abstehenden Klebelaschen fest. Anschließend klebte ich mir aus den sechs Dreiecken von Schablone #6 mein spitzes Zeltdach zusammen. Zur Verstärkung und zur Verkleidung der Klebelinien klebte ich dem Ganzen noch eine kleine Tonpapierspitze (siehe Schablone #6) auf.
Zu guter Letzt verschloss ich das Zeltdach von unten mit dem Sechseck von Schablone #6. Weiter verklebte ich die Schnittstelle zur Lichterkugel mit dem Zeltdach. Auch hier sollten Sie viel flüssigen Kleber verwenden und alles gut trocknen lassen. Das stabile, spitze Dach sollte sich nun perfekt in der Lichterkugel versenken lassen. Damit ist die Laterne aus Papier fertiggestellt.
Quilling Eicheln als letzte Dachverzierung
Mithilfe der Quilling-Figur Tight Coil habe ich als Dachverzierung kleine Eicheln aus Papier angefertigt. Eine Eichel besteht aus zwei Papierstreifen (siehe Schablone #7). Wichtig: Die Papierstreifen müssen an den Markierungen A bzw. B und C verlängert werden. Ich drehte jeweils einen dicken und einen dünnen Streifen eng auf einen Schaschlikspieß auf und verklebte das Ende. Danach drückte ich die beiden Papierschnecken mit dem Finger sanft nach außen. Anschließend habe ich Eichelschale und Eichelfrucht mit flüssigem Kleber zusammengeklebt. Ganz zum Schluss habe ich an jede der sechs Seiten meines Zeltdaches eine Papiereichel angeklebt und meine Laterne damit noch herbstlich verziert.
Fazit
Neben dem außergewöhnlichen Design meiner Papierlaterne ist es vor allem die Leuchtkraft, die mich an meinem Bastelmotiv begeistert. Dadurch, dass das Laternendach die Lichterkugel dicht verschließt, breitet sich das Licht in voller Pracht durch das Transparentpapier aus. Tipp: Ein gelblich-weißes LED-Teelicht in Verbindung mit weißem oder hellbraunem Transparentpapier erzeugt meiner Erfahrung nach eine besonders entspannende Wohlfühlatmosphäre.
Verwandte Themen:
Beleuchtetes Lebkuchenhaus basteln
Basteln mit Herbstlaub - 3 Ideen
Ich hingegen liebe himmlisch süße Birnen, denn Äpfel machten schon in der Heiligen Schrift nur Ärger und außerdem bin ich nicht der Überzeugung, dass man hin und wieder in den sauren Apfel beißen muss. In unseren Gärten wächst vor allem die Williams Christbirne (Pyrus communis). Der Name des leckeren Rosengewächses hat zwar etwas Himmlisches, ist jedoch keineswegs vom Himmel gefallen. Er geht zum einen auf König Ludwig XI., seines Zeichens König von Frankreich, ins 15. Jahrhundert zurück.
Der Heiler gab dem König einen Birnensamen, der aus seiner Heimat Kalabrien stammte. Außerdem forderte er Ludwig XI. auf, diesen einzupflanzen und das Rosengewächs zu pflegen. Der schwache König folgte den Anweisungen und kam daraufhin wieder für kurze Zeit zu Kräften. Der Birnenbaum, der aus dem Samen entsprang, wurde deshalb auf den Namen „Bon Chrétien” (Guter Christ) getauft.
Im 16. Jahrhundert wurde die „Bon Chrétien” nach England importiert und weiter kultiviert, sodass es Ende des 17. Jahrhunderts 129 europäische Birnensorten gab. Die beste Variation der „Bon Chrétien” wurde im südlichen Teil Englands zwischen 1765 und 1770 von einem Schuldirektor entwickelt. Ein Gärtner mit dem Namen William erwarb diese Birnensorte und verbreitet sie im ganzen Land unter dem Namen „Williams’ good Christian”.
Meine erste Birnenvariation ist für grobmotorische Bastler oder kleine Kinder geeignet, die dennoch wunderschönes Papierobst anfertigen wollen. Als Technik nahm ich mir hierfür
Als weitere Besonderheit, damit die künstlichen Birnen so real wie möglich aussehen, habe ich Äste und
Zum gleichmäßigen Trocknen hängte ich meine angefertigten Birnen für ungefähr zwei Stunden an einer Schnur auf. Darauffolgend nahm ich immer eine meiner kolorierten Papierbirnen und klebte zuerst einen Stiel (dünnen Ast) und anschließend ein getrocknetes Baumblatt mit viel flüssigem Kleber an der schmalen Lochseite fest. Damit ist eine stabile und originalgetreue Papierbirne fertiggestellt. Tipp: Falls Ihr Papierobst wie im Supermarkt glänzen soll, besprühen Sie es am Ende mit Klarlack.
Falls Sie eher ein Papierfreund sind, für den Ästhetik und Filigranarbeit im Vordergrund steht, könnte meine zweite Birnen-Variation etwas für Sie sein. Für die Papierbirne mit Kerngehäuse verwendete ich Tonpapier in den Farben Beige, Hellgelb, Gelb, Hellgrün, Grün und Braun sowie eine Nähnadel und gelben 
Meine unterschiedlichen, gelochten Papierstreifen klebte ich zu drei einzelnen Papiersternen zusammen. Auf jeden zweiten Streifen meines kleinsten, beigefarbenen Sterns klebte ich außerdem jeweils zwei braune Birnenkerne auf. Aus einem gelben 
Weiter fädelte ich das 2,5 Zentimeter große Strohhalmstück auf. Nun wird das Kerngehäuse geformt. Dafür fädelte ich Streifen für Streifen vom kleinsten Papierstern auf und schloss das Ganze mit dem 4,5 Zentimeter großen Strohhalmstück ab. Im Anschluss wird die Birne geformt. Dafür fädelte ich zunächst die Papierstreifen des mittleren, und danach die Streifen des größten Papiersterns auf.
Meine erste Pappmaché-Variation mag ich deshalb, da sich diese super gut mit Kindern basteln lässt und man in kurzer Zeit ein außergewöhnlich gutes Ergebnis erzielt. Als Bastlerin und Genießerin mit Leib und Seele ist meine genähte Birne dennoch mein Favorit. Ob die Unpopularität der Birne wohl daran liegt, dass Deutsche gerne Fast Food mögen?
In Wahrheit war die Hexerei (englisch witchcraft) nichts weiter als eine sehr alte Religion und Hexen waren so etwas wie Priesterinnen. Spiritueller Inhalt dieser Religion war die Verehrung der Mutter Natur. Das Handwerk bestand aus Alternativmedizin. So produzierten Hexen Heiltränke, Öle und verabreichten sogar Massagen oder Hypnosen.
Ab dem 18. Jahrhundert galt der Hexenberuf als ausgestorben. Was blieb, sind die Sagen und Märchen über die mystischen Kräuterfrauen. Halloween- oder Faschingskostüme für Hexen bestehen in der Regel aus einem 
Mein Schuh der Marke Walpurgis ist 18 Zentimeter lang und 7 Zentimeter breit. Der Absatz verfügt über eine Höhe von 6 Zentimetern. Der elegante Damenschuh präsentiert sich selbstverständlich ebenso mit einer typischen Hexenschuhschnalle und ist mit einem schwarzen Netz und gruseligen Fledermäusen verziert. Der dreidimensionale Papierschuh hat nicht nur einen dekorativen Effekt, sondern bietet auch genügend Platz für leckere Halloweensüßigkeiten.
Basismaterial meines Hexenschuhs ist Tonpapier in den Farben Weiß, Rot, Schwarz und Anthrazit sowie roter Tonkarton. Für die Verzierung nahm ich ein schwarzes Fliegennetz, schwarze Malkastenfarbe, einen weißen Acrylstift sowie einen graphitfarbenen Paper Pen zur Hilfe. Als Werkzeuge sollten Sie sich eine Schere, flüssigen Kleber, Falzbeil samt Lineal, ein Bastelmesser und meine DIN A4 Bastelschablonen (
Für einen optischen Kontrast und natürlich für die Stabilität klebte ich darauf folgend die duplizierten, schwarzen Einzelteile passend um den Innenschuh. So entsteht völlig automatisch ein Damenschuh im klassischen Hexen-Design jedoch vorerst noch ohne Absatz. Mein Hexenschuh sollte natürlich nicht nur funktional, sondern auch hübsch anzusehen sein, deshalb kam jetzt Farbe ins Spiel.
Zu guter Letzt steckte ich die Klebelaschen des verzierten Absatzes an der hinteren Sohle fest und verklebte diese mit viel flüssigem Kleber. Ein Highlight des Schuhs ist die benetzte Außenhaut, dafür fertigte ich Schablone #5 und #6 aus rotem Tonpapier an. Alle diese Zierelemente bemalte ich zuallererst mit Fledermäusen aus schwarzer Wasserfarbe. Die kleinen Vorlagen dafür befinden sich auf Schablone #7.
Als ich den Schuh mit roter, benetzter Haut verziert hatte, kümmerte ich mich um die typische Schuhschnalle, welche sich auf Schablone #8 befindet. Das Band fertigte ich aus schwarzem, die Schnalle aus weißem (groß) und rotem (klein)
Die verzierte Schuhschnalle klebte ich nun auf Höhe des Fußballens am Damenschuh fest. Zur Verkleidung der Kleberänder und zur weiteren Dekoration klebte ich folgend die rote, benetzte Außensohle an meinem Hexenschuh fest. Natürlich hat ein solch edler Schuh auch innere Verkleidungen, diese befinden sich auf Schablone #9. Die Schuhsohle und die inneren Seitenverkleidungen fertigte ich aus schwarzem Tonpapier an.
Auf die Schuhsohle schrieb ich mit meinem weißen Acrylstift die Marke Walpurgis und die Schuhgröße 44, danach klebte ich diese auf den inneren Schuboden. Die beiden Seitenverkleidungen habe ich einfach, links und rechts, symmetrisch zueinander eingeklebt. Nach diesem Arbeitsschritt ist der Hexenschuh aus Papier bereit für die Halloweenparty.
Das gute Image der Hexen ist zwischenzeitlich wiederhergestellt. Ende der 1990er Jahre verschlangen meine Schulfreundinnen und ich geradezu die Harry-Potter-Teile und feierten auch die ein oder andere Hexenfeier. Vor Kurzem sah ich jedoch mal wieder die TV-Serie Bezaubernde Jeannie mit der damals wirklich toll aussehenden Barbara Eden. Wenn ich heute die Wahl hätte, wäre ich lieber ein Flaschengeist (Dschinn). Denn überlegen Sie mal, was Harry Potter alles lernen musste und wie viel dabei schief ging. Hingegen bei der lustigen Jeannie klappte alles mit einem simplen Kopfnicken. Apropos: Jeannie trug auch immer Pumps.