Am 19.02.2016 fiel Angela Merkel einem Giftmischer zum Opfer. So kaufte sich die unbekümmerte Bundeskanzlerin am Abend des besagten Tages bei einem Brüsseler Fritturisten eine große Portion Pommes frites¹. Der dreiste Belgier hinter der Theke fertigte sein Frittiergut klassischerweise aus Bintje-Kartoffeln² an. Diese mehlig kochende Nachtschattengewächssorte beinhaltet viel Stärke und dürfte somit überhaupt nicht ausgebacken werden. Schließlich entsteht bei der Überhitzung von stärkehaltigen Lebensmitteln das krebserregende Acrylamid.
Der Schadstoff wird vor allem dann gebildet, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel - wie Kartoffeln - gebacken, gebraten, frittiert oder geröstet werden. Acrylamid löst in Tierversuchen Krebs aus und ist erbgutschädigend.
Jehle, Sarah: Tiefkühlpommes: Coole Sache? In: ÖKO-TEST Nr. 10 (2016). S. 32.
Der belgische Imbissbudenkoch tauchte die Pommes frites von Frau Dr. Merkel sogar gleich zweimal hintereinander³ in Rinderfett, womit er mutwillig das Leben der Christdemokratin in Gefahr brachte.
Dass die Hamburger Philanthropin das gemeine Giftattentat unbeschadet überstand, verdankte sie seinerzeit nicht nur ihrem guten Karma, sondern auch ihrem Ziehvater Helmut Kohl.
Der selige Altkanzler bereitete seine damalige Bundesumweltministerin nämlich gezielt auf solche Angriffe vor. Dabei zwang der Oggersheimer sein „Mädchen„⁴ einmal die Woche dazu, eine Portion Pfälzer Saumagen zu essen. Durch diese grausame Maßnahme wurden die inneren Organe der einstigen Physikerin dauerhaft resistent gegen Schadstoffe.
Wahrscheinlich machte das westdeutsche Fleischgericht nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Bewohner der nordrhein-westfälischen Stadt Soest gegen Acrylamid immun. Denn in diesem Teil der belgischen Besatzungszone versuchten die Fritturisten von der Maas bereits in den späten 1940er Jahren erfolglos, die einheimische Bevölkerung mit fettigen Pommes frites zu vergiften.
Burkhard Schnettler: Das „Fritt-Kottchen” stand zwischen zwei Kasernen. [...] Als dann die Soester den Genuss der Fritte ebenfalls schätzen lernten, wurde die Schlange vor [dieser Frittenbude] immer größer und länger.
Jacobs, Hilaire: Pommes, Panzer & Pralinen - Teil 3. youtube.com (02/2018).
Andererseits haben es die Belgier auch in anderen Ländern noch nie geschafft, jemanden mit ihren frittierten Kartoffelstäbchen um die Ecke zu bringen. Und dass, obwohl die französisch sprechenden Wallonen die gelben Acrylamidbomben bereits im Jahre 1680 erfunden haben.
A couple of pictures from 1891, portraying the french fry stand from this era along with an unpublished document by the famous Belgian historian, Jo Gerard, shows proof that the fries were invented in the region of the Meuse in 1680.
Perry, Vicky: The Belgian Fry? brighthubeducation.com (02/2018).
Trotzdem ging der Anschlag auf die beliebteste Regierungschefin aller Zeiten einfach zu weit, weshalb die EU-Kommission das bunte Treiben der belgischen Fritturisten im Jahre 2017 beenden musste. Seitdem gehen innerhalb der Europäischen Union nur noch Pommes frites über den Tresen, die aus vorgekochten und stärkearmen Kartoffeln geschnitten wurden.
In einer achtseitigen Verordnung mit 26 Seiten Anhang macht die Brüsseler Behörde professionellen Nahrungsmittelherstellern genaue Vorgaben für die Verarbeitung. [...] So will die Kommission unter anderem, dass Kartoffelsorten mit wenig Stärke verarbeitet werden [und] dass mit Einweichen oder Blanchieren die Stärke vor dem Frittieren ausgewaschen wird.
Anastasiadis, Georg: Krebs durch Pommes? EU beschließt Acrylamid-Verordnung. merkur.de (02/2018).
Außerdem mussten die Gastronomen die Temperaturen in ihren Fritteusen senken. Traditionell wurden die Karttoffelstifte nämlich bei 175 Grad Celsius⁵ frittiert, was den Acrylamidwert sprunghaft ansteigen ließ. Weniger Hitze bedeutet allerdings auch, dass die Pommes frites während des Ausbackens mehr Fett aufsaugen, wodurch die langen Snacks Knusprigkeit und Eigengeschmack verlieren.
Um den Acrylamid-Gehalt zu verringern, müssten Felipe Tato Alonso [...] die Pommes bei geringerer Temperatur in der Fritteuse zubereiten. Die Kartoffelstäbchen verlieren dann aber den charakteristischen krossen Geschmack.
Niebuhr, Hendrik: Labberige Pommes? So reagieren Profis auf neue EU-Verordnung. waz.de (02/2018).
Dementsprechend lohnt es sich heutzutage nicht mehr, Geld für helle und fettige Fritten auszugeben. Falls Sie jedoch nicht auf Pommes frites nach traditioneller belgischer Machart verzichten möchten, dann brutzeln Sie sich die köstlichen Dickmacher doch einfach selbst.
Und während die Kartoffelstifte in der Fritteuse garen, können Sie die Wartezeit nutzen und das passende Geschirr für Ihre gelben Eigenkompositionen basteln. Schließlich gehört eine klassische Pommestüte einfach dazu, um auch zu Hause ein wenig Imbissbudenatmosphäre aufkommen zu lassen.
Fingerfoodtüten selber machen
Mein erstes Verpackungsmodell ist eine stehende Pommesschachtel, die auch in jedem nordamerikanischen Fast-Food-Restaurant zu finden ist. Mit einer Breite von zehn Zentimetern und einer Höhe von neun Zentimetern bietet meine Essensbox ausreichend Platz, um darin eine mittelgroße Pommesportion zu servieren.
Zum Basteln eines selbststehenden Food-Kartons, druckte ich mein Schnittmuster direkt auf einen rot-weiß gestreiften DIN A4 Tonpapierbogen. Nachdem ich das Grundgerüst meiner Pommesschachtel daraufhin freigeschnitten hatte, nahm ich ein Falzbein und ein Lineal zur Hand, um damit sämtliche Knicklinien vorzufalzen.
Als Nächstes klappte ich die Vorder- und die Rückseite der Schachtel nacheinander nach oben, um die unteren Klebelaschen dieser Module am Schachtelboden festkleben zu können.
- Gleich darauf bestrich ich die Außenseiten der beiden schmalen Flügel, die sich an den Seiten der kleineren Vorderwand befinden mit viel flüssigem Kleber.
- Im Anschluss daran schob ich die größere Rückwand nach vorne, sodass ich die breiten Klebezungen dieses Einzelteils von außen auf die glibberigen Vorderseitenflügel drücken konnte.
Nachdem ich dann die beiden Verbindungsstellen circa eine Minute lang aufeinandergepresst hatte, war der Klebstoff getrocknet und meine stehende Pommesschachtel einsatzbereit.
Pommestüte ohne Kleber basteln
Die Besonderheit meines zweiten Modells ist, dass Sie zum Falten dieser Pommestüte weder eine Schere noch einen Kleber zur Hand haben müssen. Stattdessen benötigen Sie ein Papierquadrat und geschickte Finger.
Zum Anfertigen einer kleinen Snacktüte verwendete ich ein 20 x 20 Zentimeter großes Lichterpapier, welches über eine Grammatur von 80 g/m² verfügte. Hinweis: Falls Sie ebenfalls mit diesen Maßen arbeiten, dann erhalten Sie am Ende eine 12 Zentimeter breite und acht Zentimeter hohe Lebensmittelverpackung.
Im ersten Bastelschritt faltete ich mein Papierstück zu einem Dreieck. Daraufhin drehte ich das Ganze so, dass die längste Kante zu mir zeigte.
Gleich danach zog ich die rechte Ecke des Dreiecks quer über das Papier. Als die Spitze dann genau über der Mitte der linken Kante schwebte, drückte ich das abstehende Segel mit meinem Daumen flach.
- Als Nächstes wiederholte ich den vorherigen Faltschritt mit der linken Dreiecksseite, sodass ich im Anschluss daran ein Fünfeck vor mir liegen hatte.
Daraufhin klappte ich nur die Erste von den beiden nach oben zeigenden Spitzen nach unten um.
Gleich darauf drehte ich mein Papierstück auf die Rückseite. Abschließend musste ich nur noch die zweite Spitze nach unten knicken und den Gefäßboden leicht nach innen drücken, dann war meine Pommestüte auch schon einsatzbereit.
Selbst gefaltete Frittenteller aus Backpapier
Jeder Deutsche isst durchschnittlich 3,7 Kilogramm⁶ Pommes frites im Jahr. Wobei vor allem Kinder- und Jugendliche⁷ frittierte Kartoffeln als Zwischenmahlzeit oder Sättigungsbeilage bevorzugen.
Falls also einmal eine hungrige Zwergenmeute schreiend vor Ihnen steht und nach krossen Kartoffelstäbchen verlangt, dann nutzen Sie die Chance und lassen Sie die Kids ihre eigenen Pommestüten aus Backpapier falten. Der Bastelspaß verkürzt nämlich nicht nur die Wartezeit auf die gelben Leckerbissen, sondern erspart Ihnen zudem noch den Abwasch.
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Wie funktioniert der Kartoffeldruck? Tipps vom Profi
Warum essen manche Menschen gerne Papier?
¹BILD: Angela Merkel isst gerne Pommes - Stärkung beim EU-Gipfel. youtube.com (02/2018).
²DW Deutsch: Belgien: Fritten zu knusprig für die EU? youtube.com (02/2018).
³BRF.be: Belgische Fritte als Kulturgut. youtube.com (02/2018).
⁴Kister, Kurt: Angela Merkel – „Kohls Mädchen”. sueddeutsche.de (02/2018).
⁵Kunze, Barbara & Jens Bahr: Das Burger-Kochbuch. So geht’s, so schmeckt’s. Schwarzenbek: Cadmos Verlag 2011.
⁶Welt der Wunder: Das Geheimnis belgischer Pommes frites. youtube.com (02/2018).
⁷Driesner, Heidi: Wer hat da ein Imageproblem? Kartoffelesser lieben besser. n-tv.de (02/2018).
Jessy_Pixel sagt:
Hi Vroni! Erst einmal großes Lob für die satirische Einleitung, ich habe herzlichst gelacht. Vor allem das verlinkte Video ist ja brutal 😀 Ich richte am Wochenende für meine Nichte eine Pyjama-Party aus und da gibts selbst gemachte Pommes. Mir gefällt deine Idee, die Tüten aus Backpapier zu machen! Das bastle ich mit den kleinen Fräuleins am Samstag auf jeden Fall nach! Liebe Grüße und danke für die Vorlage!
Elisabeth Jung sagt:
Guten Tag, wirklich eine sehr schöne Anleitung. Wir haben bei dem schönen Wetter jetzt jeden Tag die Freunde meines Enkels (11 Jahre) bei uns im Schrebergarten. Da kann die Oma solche Tüten immer gebrauchen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling und machen Sie weiter mit Ihrer kreativen Arbeit. Liebe Grüße, E. Jung, Bergisch Gladbach.
Lucretia sagt:
Hallo zusammen! Wir haben morgen einen Polterabend bei uns in der Auffahrt und dafür habe ich heute 70 von deinen Pommestüten nachgefaltet. Die sind echt super. Ich nutze die Tüten für kleine Frühungsrollen und für Weißkohlsalat. Danke dir, die Anleitung werde ich auf jeden Fall weiterempfehlen 🙂
Slushymoto sagt:
Hey ihr Lieben, habe gerade 20x das „McDonald’s-Format” mit der Schablone gebastelt - ging einwandfrei, danke! Bekomme heute Abend Gäste und biete in den Schachteln meine käsigen Fingerfood-Kreationen an 😀 Ich grüße alle Bastelfans da draußen - Slush!