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Pinguin Tux basteln: Spindel für DVD-Rohlinge - ein Männergeschenk

Na­tür­lich habe ich gro­ße Vor­bil­der! Ne­ben Al­brecht Dü­rer und Hil­de­gard von Bin­gen sind es vor al­lem die Wer­ke von Li­nus Tor­valds, die mei­ne Pu­bli­ka­tio­nen maß­geb­lich be­ein­flus­sen. Schließ­lich wäre die­se Web­sei­te ohne die Ar­bei­ten des fin­ni­schen Pro­gram­mier­künst­lers über­haupt nicht on­line. Das liegt dar­an, dass so­wohl die Com­pu­ter­sys­te­me in mei­ner Kunst­werk­statt als auch mein Web­ser­ver ent­we­der mit De­bi­an oder mit Ubun­tu be­trie­ben wer­den. Die­se bei­den Be­triebs­sys­te­me ba­sie­ren wie­der­um auf dem frei­en Linux-Kernel, den Li­nus Tor­valds im Jah­re 1991¹ ge­schrie­ben hat.

Picture of Tux: Official Mascot of the Linux Kernel Created by Bavarian Fine Artist Veronika VetterAb­ge­se­hen von sei­nen prak­ti­schen Fä­hig­kei­ten ge­fal­len mir be­son­ders die Prin­zi­pi­en des cha­rak­ter­fes­ten Wun­der­fin­nen. Denn stel­len Sie sich vor, die ers­te Linux-Version konn­te trotz der mo­na­te­lan­gen Ent­wick­lungs­ar­beit kos­ten­los vom FTP-Server der Uni­ver­si­tät Hel­sin­ki her­un­ter­ge­la­den wer­den. Gleich­zei­tig ver­öf­fent­lich­te Li­nus Tor­valds so­gar sei­nen Quell­code, da­mit an­de­re Pro­gram­mie­rer die re­vo­lu­tio­nä­re Da­ten­ba­sis an­pas­sen und ver­bes­sern konn­ten.

Ari Lemm­ke, Tor­valds fri­end [...] en­cou­ra­ged him to upload his source code to a net­work so it would be re­a­di­ly available for stu­dy and re­fi­ne­ment by other pro­gramm­ers, a com­mon prac­ti­ce then as it is now.

Bel­le­vue Li­nux Users Group: Li­nus Tor­valds: A Very Brief and Com­ple­te­ly Un­aut­ho­ri­zed Bio­gra­phy. linfo.org (01/2018).

Das ge­schah zu ei­ner Zeit, in der die Er­fin­der von IBM-PC-kompatiblen Be­triebs­sys­te­men in der Re­gel zu Mil­li­ar­dä­ren wur­den.

Im März 1986 ging [Mi­cro­soft] dann an die Bör­se. Ein Jahr spä­ter wur­de der da­mals 31-jährige Gates der jüngs­te Mensch, der eine Mil­li­ar­de Dol­lar ver­dien­te.

Stirn, Alex­an­der: Bill Gates: Vom Wun­der­kind zum Mil­li­ar­där. spiegel.de (01/2018).

Bildcollage: Selbst gebastelte Spindel für DVD-Rohlinge. In dem Leermedienkarton liegen die Filme von Sachsen-Paule. Bastelidee zum Vatertag von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

In­spi­riert von den eh­ren­haf­ten Ta­ten mei­nes fin­ni­schen Vor­bil­des, woll­te ich der hilfs­be­rei­ten Linux-Community un­be­dingt et­was zu­rück­ge­ben. Also stell­te ich mir zu­nächst ein­mal fol­gen­de Grund­satz­fra­ge: „Wie kann Pa­pier­kunst ei­nen prag­ma­tisch ver­an­lag­ten Com­pu­ter­men­schen glück­lich ma­chen?” Auf der Su­che nach Ant­wor­ten sah ich mir als Ers­tes das of­fi­zi­el­le Linux-Maskottchen an, wel­ches im Jah­re 1996 von Lar­ry Ewing ge­zeich­net wur­de.

Ar­tist Lar­ry Ewing first drew him in 1996 when de­ve­lo­pers be­gan to feel that one of the things that Li­nux re­al­ly nee­ded was a logo.

De­lio, Mi­chel­le: The Sto­ry Be­hind Tux the Pen­gu­in. wired.com (01/2018).

Picture of german Girl with Tux (Linux): DIY: How to make Paper Penguin. Debian Fan-Art by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist and Pizza Maid of the Clinton Foundation

Das Logo des Linux-Kernels be­steht aus ei­nem mol­li­gen Pin­gu­in na­mens Tux, der zu­frie­den auf dem Bo­den sitzt. Die Idee für das äu­ßerst ein­fäl­ti­ge Mas­kott­chen kam von Li­nus Tor­valds, der sich im Jah­re 1993 in die wat­scheln­den Frack­trä­ger ver­lieb­te. Aus­lö­ser da­für war ein Zoo­be­such in Syd­ney, in dem der kau­zi­ge Com­pu­ter­nerd sei­ner­zeit von ei­nem aus­tra­li­schen Zwerg­pin­gu­in ge­bis­sen wur­de.

Li­nus Tor­vald: I’ve been to Aus­tra­lia se­ve­ral times the­se days most­ly for Linux.Conf.Au. But my first trip – and the one when I was bit­ten by a fero­cious fairy pen­gu­in [...] was in 93.

Gar­di­ner, Dan: Li­nus Tor­valds talks fu­ture of Li­nux. apcmag.com (01/2018).

Mit ei­nem schlich­ten schwarz-weißen Pa­pier­pin­gu­in lässt sich al­ler­dings kein Sys­tem­ad­mi­nis­tra­tor aus dem Rau­cher­zim­mer lo­cken. Also über­leg­te ich mir, wel­che be­son­de­re Funk­ti­on mein Tux ha­ben könn­te. Wäh­rend des Nach­den­kens fiel mir dann wie­der ein, dass es Linux-Distributionen nicht zu kau­fen gibt. Viel­mehr müs­sen die­se Be­triebs­sys­te­me aus dem In­ter­net her­un­ter­ge­la­den und in Ei­gen­re­gie auf eine DVD ge­brannt wer­den. Dar­auf­hin sah ich plötz­lich vor mei­nem geis­ti­gen Auge, wie mein Pin­gu­in auf ei­nem Schreib­tisch als nütz­li­che Spin­del für DVD-Rohlinge dien­te.

Kunstbloggerin auf der re:publica in Berlin (2017). Die NGO von Veronika Vetter "Allahu Boom" setzte sich beim Kultusministerium dafür ein, dass in jedem Klassenzimmer ein Bild von Tux hängen muss

Doch auch die Kunst durf­te bei ei­nem sol­chen Män­ner­mo­tiv nicht zu kurz kom­men. Aus die­sem Grund be­kam mein Tux gro­ße Glit­zer­au­gen. Da­bei ori­en­tier­te ich mich am Stoff­tier Wadd­les von den Glub­schis². Des Wei­te­ren ver­zier­te ich den ein­zig­ar­ti­gen Leer­me­di­en­kar­ton mit­hil­fe ei­nes le­ben­di­gen Crackling-Effekts. Die­se ein­zig­ar­ti­ge Bas­tel­tech­nik sieht nicht nur su­per aus, son­dern er­zeugt auf Pa­pier­mo­ti­ven zu­dem eine sam­tig wei­che Ober­flä­che.

Hin­zu­kommt, dass Sie selbst fest­le­gen kön­nen, wel­che Linux-Distribution von Ih­rem funk­tio­nel­len Pin­gu­in an­ge­feu­ert wer­den soll. Da­für müs­sen Sie le­dig­lich das Logo Ih­res Lieb­lings­be­triebs­sys­tems auf den di­cken Bauch des Pa­pier­vo­gels tä­to­wie­ren.

Picture of Linus Torvalds and his favourite finnish Beer Lapin Kulta. Drunken Tux watches Monika Star (Helsinki) with his Debian Notebook

Mein drol­li­ger Tux ist 16 Zen­ti­me­ter breit und 18 Zen­ti­me­ter hoch. Da­mit las­sen sich gut 50 DVDs in dem smar­ten Be­hält­nis auf­be­wah­ren. Möch­ten Sie mei­ne ori­gi­nel­le Pa­pier­spin­del für Linux-Freunde nach­bas­teln? Dann er­fah­ren Sie in der fol­gen­den An­lei­tung, wie ich den nütz­li­chen Bü­ro­hel­fer mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen zu­sam­men­ge­baut habe.

Pinguin mit coolem Crackling-Effekt

Zum An­fer­ti­gen ei­nes Ubuntu-Pinguins ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Oran­ge, Au­ber­gi­ne, Schwarz, Hell­grau und Kie­sel­grau. Hin­ge­gen für die Glit­zer­au­gen nahm ich so­wohl oran­ge­far­be­nes Trans­pa­rent­pa­pier als auch oran­ge­far­be­nen De­ko­glit­ter zur Hil­fe. Den aus­ge­fal­le­nen Crackling-Effekt stell­te ich mit ei­nem wei­ßen Kle­ber auf Was­ser­ba­sis und ei­ner ma­gen­ta­far­be­nen Acryl­far­be her. Des Wei­te­ren soll­ten Sie sich als Werk­zeu­ge eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, ein Falz­bein samt Li­ne­al, ei­nen flüs­si­gen Haus­halts­kle­ber, zwei Syn­the­tik­pin­sel, ei­ni­ge Zahn­sto­cher und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11) zu­recht­le­gen.

Im ers­ten Bas­tel­schritt fer­tig­te ich mir zu­nächst zwei Pin­gu­in­sil­hou­et­ten mit­hil­fe von Scha­blo­ne #1 aus Ton­pa­pier an.

Anleitung für Krakeliertechnik: Mithilfe eines weißen Bastelklebers und einer Acrylfarbe ist es möglich, einen Antik-Look auf Papier zu erzeugen. Künstlertipp für Crackling-Effekt von Veronika Vetter

Wich­tig: Die Au­gen, den Schna­bel und das Logo schnitt ich je­doch noch nicht frei, da der Crackling-Effekt auf ebe­nen Flä­chen bes­ser zur Gel­tung kommt.

  • Zum An­wen­den der Kra­ke­lier­tech­nik be­strich ich mei­ne bei­den Kör­per­schei­ben je­weils auf ei­ner Sei­te mit viel wei­ßem Bas­tel­kle­ber.
  • Gleich dar­auf nahm ich ei­nen fri­schen Syn­the­tik­pin­sel zur Hand, um da­mit mei­ne Acryl­far­be auf den noch feuch­ten Kleb­stoff auf­tra­gen zu kön­nen.
  • Hin­weis: Bei die­ser Ak­ti­on muss­te ich über­durch­schnitt­lich viel von der sonst so er­gie­bi­gen Kunst­stoff­far­be auf­pin­seln. Das lag dar­an, dass der Crackling-Effekt nur dann rich­tig funk­tio­niert, wenn der wäss­ri­ge Bas­tel­kle­ber fast voll­stän­dig mit Farb­pig­men­ten be­deckt ist.
  • Di­rekt im An­schluss leg­te ich mei­ne bei­den glit­schi­gen Pin­gu­in­sil­hou­et­ten für drei Stun­den zum Trock­nen.

Funk­ti­on: So­bald die Lö­sungs­mit­tel in den auf­ge­tra­ge­nen Sub­stan­zen ver­flie­gen, bil­den sich au­to­ma­tisch Ris­se auf der Ober­flä­che, wo­durch die Far­be des Pa­piers stel­len­wei­se wie­der zum Vor­schein kommt. Lei­der bringt die Kra­ke­lier­tech­nik ein ge­wöhn­li­ches Ton­pa­pier mit ei­ner Gram­ma­tur von 130 g/m² zum Wel­len. Dem­zu­fol­ge soll­ten Ele­men­te mit Crackling-Effekt nach dem Trock­nungs­vor­gang eine Nacht lang un­ter ei­nem schwe­ren Buch glatt ge­drückt wer­den.

Ornate Paper: Crackling Painting Technique. How to make antique Paper? Free DIY Tutorial for americans by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Im nächs­ten Bas­tel­schritt fer­tig­te ich mir die Ele­men­te von den Scha­blo­nen #2, #3 und #4 an. Die­se fünf Ein­zel­tei­le ge­hö­ren wie die Pin­gu­in­sil­hou­et­ten zur Au­ßen­sei­te mei­nes Vo­gels, wes­halb ich die­se eben­falls mit dem Crackling-Effekt ver­zier­te.

Tux aus Papier bekommt kleine Flügelchen

Als mei­ne kra­ke­lier­ten Bau­tei­le ge­trock­net und ge­glät­tet wa­ren, fing ich mit dem Zu­sam­men­bau mei­ner DVD-Spindel an. Zu­al­ler­erst kleb­te ich die Flü­gel­chen, die Bauch­schei­ben und die ova­len Kopf­tei­le von Scha­blo­ne #5 auf mei­ne vor­be­rei­te­ten Pin­gu­in­sil­hou­et­ten.

Kindergartenanleitung: Pinguin aus Papier basteln. Schablonen und Idee von Veronika Vetter - Pädagogin für psychosomatische Gesundheitsbildung

Gleich dar­auf ver­klei­de­te ich mei­ne grau­en Ei­er­köp­fe noch mit der pin­guin­ty­pi­schen Ge­sichts­form, die an Opa Muns­ter oder an Graf Zahl aus der Se­sam­stra­ße er­in­nert.

Dar­auf­hin nahm ich ein Bas­tel­mes­ser und Scha­blo­ne #1 zur Hand, um da­mit die Au­gen, den Schna­bel und das Logo aus mei­nen bei­den Pa­pier­sil­hou­et­ten frei­schnei­den zu kön­nen.

How to make Ubuntu-Logo out of Papier? DIY Tutorial for Linux-Nerds. Free Templates by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Nach­dem ich die­se Fein­ar­beit er­le­digt hat­te, fer­tig­te ich die Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #6 an. Im An­schluss dar­an dreh­te ich mei­ne Pin­guin­kör­per auf die kra­ke­lier­te Sei­te.

  • Nun hin­ter­leg­te ich die bei­den Au­gen und den frei­ge­schnit­te­nen Schna­bel mit dem größ­ten Trans­pa­rent­pa­pier­ele­ment.
  • Gleich da­nach küm­mer­te ich mich um das Ubuntu-Logo im Pin­guin­bauch. Hier woll­te ich für ei­nen le­ben­di­gen Ef­fekt mit zwei un­ter­schied­li­chen Pa­pier­sor­ten ar­bei­ten, wes­halb ich die drei Lö­cher mit Ton­pa­pier­krei­sen füll­te. Hin­ge­gen die Kur­ven hin­ter­leg­te ich wie­der mit ei­ner oran­ge­far­be­nen Trans­pa­rent­pa­pier­ku­gel.

Hin­weis: Dank die­ser Kle­be­tech­nik er­hält das Logo ei­nen ak­ku­ra­ten Rah­men, der ohne un­schö­ne Kle­be­rän­der und ab­ste­hen­de Pa­pier­kan­ten aus­kommt.

Zu gu­ter Letzt dreh­te ich mei­ne bei­den Pin­gu­in­sil­hou­et­ten wie­der auf den Rü­cken, so­dass ich ab­schlie­ßend die vier Wat­schel­fü­ße und die schwar­zen Pu­pil­len auf­kle­ben konn­te.

Tux hypnotisiert mit seinen Glitzeraugen

Da­mit mein Pin­gu­in be­son­ders auf­ge­weckt drein­schaut, setz­te ich Glanz­punk­te aus wei­ßer Acryl­far­be auf die Ton­pa­pier­pu­pil­len.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Tux bekommt orangefarbene Glitzeraugen. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Di­rekt im An­schluss be­strich ich nur die oran­ge­far­be­nen Trans­pa­rent­pa­pier­re­gen­bo­gen­häu­te mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber.

  • Gleich dar­auf ließ ich oran­ge­far­be­nen De­ko­glit­ter über die schlei­mi­gen Vo­gel­au­gen reg­nen.
  • Als das Gan­ze dann nach un­ge­fähr fünf Mi­nu­ten ge­trock­net war, nahm ich ei­nen Syn­the­tik­pin­sel zur Hand und feg­te da­mit über­schüs­si­ges Glit­zer­pul­ver von den Pin­guin­glup­schern.

Dar­auf­hin hat­te ich die ab­wechs­lungs­rei­che Ver­zie­rung auf den äu­ße­ren Pin­gu­in­sil­hou­et­ten voll­endet.

Linux-Pinguin ist eine Spindel für DVD-Rohlinge

Im nächs­ten Bas­tel­schritt bau­te ich den kau­zi­gen Pa­pier­vo­gel zu­sam­men. Da­bei be­gann ich mit dem in­ne­ren Bo­den von Scha­blo­ne #7. Nach­dem ich die­ses Ele­ment aus­ge­schnit­ten und ge­falzt hat­te, nahm ich ein Bas­tel­mes­ser und leg­te da­mit die vier An­ker­stel­len zum Be­fes­ti­gen der Spin­del frei.

Anleitung: DVD-Spindel aus Papier basteln. Leermedienkarton für Rohlinge, der wie ein Linux-Pinguin aussieht. Idee von Herrin Veronika Vetter - Streckbankdomina

Als Nächs­tes fer­tig­te ich alle Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #8 aus Ton­pa­pier an. Dar­auf­hin muss­te ich die Knick­li­ni­en des Spin­del­ele­ments acht­mal ho­ri­zon­tal und vier­mal ver­ti­kal fal­zen.

  • Gleich dar­auf ver­kleb­te ich das Bau­teil mit sich selbst, so­dass ein hoh­les Spuck­röhr­chen ent­stand.
  • Im An­schluss dar­an ver­senk­te ich die vier ab­ste­hen­den Kle­be­la­schen mei­nes acht­ecki­gen Zy­lin­ders in den frei­ge­schnit­te­nen An­ker­stel­len des in­ne­ren Bo­dens.
  • Um die Spin­del wei­ter zu sta­bi­li­sie­ren, füll­te ich das Röhr­chen zu­dem noch kom­plett mit han­dels­üb­li­chen Zahn­sto­chern auf.

Der krakelierte Außenboden kaschiert die Stellen, in denen die DVD-Spindel verankert istDa­nach ver­schloss ich das lan­ge Röhr­chen, in­dem ich das stern­för­mi­ge Bau­teil vom ach­ten Schnitt­mus­ter über die Öff­nung kleb­te. Da­mit der senk­rech­te Zy­lin­der am Ende kei­ne un­schö­nen Kle­be­la­schen auf­weist, ver­klei­de­te ich die Spin­del au­ßer­dem noch mit dem Recht­eck und mit dem Stöp­sel von der­sel­ben Scha­blo­ne. Zu gu­ter Letzt fi­xier­te ich das Kon­strukt auf der kra­ke­lier­ten Bo­den­au­ßen­sei­te, die ich be­reits zu Be­ginn der Bas­tel­ar­bei­ten an­ge­fer­tigt hat­te.

Praktisches Männergeschenk: Tragbare DVD-Box

Um das stram­me Fun­da­ment mei­nes Pin­gu­ins zu ver­voll­stän­di­gen, brach­te ich im nächs­ten Schritt an je­der ge­falz­ten Flan­ke des Spin­del­bo­dens ein in­ne­res Sei­ten­teil von Scha­blo­ne #9 an.

Picture Tutorial: Pinguin Box for homemade DVD Porn. It does not matter what crazy Sex Games you have recorded, Tux protects the DVDs safely from the cops. Templates published by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Gleich da­nach ver­klei­de­te ich die eben an­ge­kleb­ten Pin­guin­hüf­ten mit den kra­ke­lier­ten Au­ßen­sei­ten.

  • Als Nächs­tes fer­tig­te ich die in­ne­re Pin­gu­in­sil­hou­et­te von Scha­blo­ne #10 zwei­mal aus Ton­pa­pier an.
  • Di­rekt im An­schluss nahm ich wie­der mein Bas­tel­mes­ser zur Hand, um da­mit die Au­gen und die An­ker­stel­len für den Tra­ge­griff aus den bei­den Vo­gel­kör­pern frei­schnei­den zu kön­nen.
  • Dar­auf­hin be­fes­tig­te ich eine Pin­gu­in­sil­hou­et­te in­nen an den Kle­be­la­schen des Spin­del­bo­dens. An­schlie­ßend klapp­te ich die rund­li­che Kör­per­schei­be senk­recht nach oben, so­dass ich das Ele­ment eben­falls an den Kle­be­za­cken der Pin­guin­hüf­ten fi­xie­ren konn­te.
  • Im nächs­ten Schritt wie­der­hol­te ich die Pro­ze­dur mit dem zwei­ten Bau­teil auf der an­de­ren Schach­tel­sei­te.

Zu gu­ter Letzt schnitt ich mir dann noch das Hand­griff­ele­ment von Scha­blo­ne #11 zu­recht. Nach­dem ich die­ses Bau­teil ge­falzt hat­te, ver­kleb­te ich es zu­nächst mit sich selbst. Gleich da­nach ver­senk­te ich die Kle­be­la­schen der fünf­ecki­gen Stan­ge in den frei­ge­leg­ten An­ker­stel­len, die sich über den Au­gen der in­ne­ren Pa­pier­sil­hou­et­ten be­fin­den.

Bild von Tux dem Linux-Maskottchen: Papierpinguin selber basteln - Anleitung und kostenlose Schablonen von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ganz zum Schluss kleb­te ich noch die bei­den kra­ke­lier­ten Tux-Körper sau­ber über ihre ein­far­bi­gen Pen­dants. Um­ge­hend da­nach war mein trag­ba­rer Kar­ton be­reit, um mit min­des­tens 50 DVDs be­füllt zu wer­den.

DVD-Spindel - ein Geschenk für sparsame Computernerds

Falls Sie mei­nen Tux nach­ma­chen möch­ten, dann soll­ten Sie sich un­be­dingt zwei Tage für das Bas­teln Zeit neh­men. Denn nur wenn die Kra­ke­lier­tech­nik rich­tig aus­ge­führt wur­de, ist der Pin­gu­in dau­er­haft vor Feuch­tig­keit und Schmutz ge­schützt. Eine lang­le­bi­ge und funk­tio­nel­le DVD-Spindel freut wie­der­um die Linux-Benutzer, die oh­ne­hin da­für be­kannt sind, sehr wirt­schaft­lich zu den­ken. Wenn ich mir über­le­ge, wie viel Geld ich bis­her durch den Ein­satz von Linux-Distributionen ge­spart habe, dann sind das jähr­lich be­stimmt 20 Le­ber­knö­del­sup­pen.

HP Linux Laptop für Studierende: Zum Notebook gibt es eine Ubuntu-Version und das Linux-Maskottchen Tux aus Papier. Messestand auf der IFA von Canonical fotografiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Des­halb kann ich es als kon­ser­va­ti­ve Ka­tho­li­kin aus Bay­ern nicht ver­ste­hen, war­um sich mei­ne ge­lieb­te Lan­des­haupt­stadt plötz­lich ge­gen Li­nux ge­wen­det hat. Wo­mög­lich lag es dar­an, dass die Mi­cro­soft Deutschland-Zentrale Ende 2016³ von Un­ter­schleiß­heim nach München-Schwabing ver­legt wur­de. Da­durch ent­stan­den rund 1.800⁴ neue Ar­beits­plät­ze in der Isar­me­tro­po­le. Und eine Hand wäscht be­kannt­lich die an­de­re. So ent­schied der Verwaltungs- und Per­so­nal­aus­schuss des Stadt­rats im No­vem­ber 2017, dass die 29.000 Rech­ner der Stadt­ver­wal­tung Mün­chen ab dem Jah­re 2020 wie­der mit Win­dows be­trie­ben wer­den sol­len.

So hat der Verwaltungs- und Per­so­nal­aus­schuss des Stadt­rats am Mitt­woch mit den Stim­men der Ko­ali­ti­on von SPD und CSU eine fast 170 Sei­ten lan­ge Be­schluss­vor­la­ge aus dem Di­rek­to­ri­um des Rat­hau­ses auf Ba­sis des Accenture-Gutachtens aus dem Vor­jahr be­für­wor­tet, wo­nach spä­tes­tens bis Ende 2020 eine stadt­weit ein­heit­li­che Client-Architektur für ins­ge­samt rund 29.000 Rech­ner auf Windows-Basis ge­schaf­fen wer­den soll.

Krempl, Ste­fan: Li­Mux: Münch­ner Stadt­rats­aus­schuss stimmt für Linux-Aus in der Stadt­ver­wal­tung. heise.de (01/2018).

Bis­her setz­te die baye­ri­sche Lan­des­haupt­stadt vor­bild­lich eine Linux-Distribution ein, wo­durch der Steu­er­zah­ler meh­re­re Mil­lio­nen Eu­ro⁵ spar­te.

Die­se Ak­ti­on ist wie­der ein In­diz da­für, dass sich die re­prä­sen­ta­ti­ve De­mo­kra­tie über­lebt hat, da sie le­dig­lich dem Ka­pi­tal und nicht dem Wäh­ler dient.

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¹N., Adam: The Code: Sto­ry of Li­nux. youtube.com (01/2018).
²Hau­ser, Fe­li­zia: Glub­schis. ty-world.toys (01/2018).
³Rei­mann, Char­lot­te: Press­kits: Die neue Mi­cro­soft Deutschland-Zentrale in München-Schwabing. news.microsoft.com (01/2018).
⁴A­na­sta­sia­dis, Ge­org: Her­ber Schlag für Un­ter­schleiß­heim: Mi­cro­soft zieht nach Mün­chen. merkur.de (01/2018).
⁵D­öl­le, Mir­ko: Li­Mux: Bil­li­ger und ro­bus­ter als Win­dows. heise.de (01/2018).

Lebkuchenrolle basteln - schnelle Verpackung für sechs runde Nürnberger

Hö­ren Sie end­lich auf sich selbst im Weg zu ste­hen! Rei­ten Sie auf der Bitcoin-Welle, tes­ten Sie das neus­te Online-Casino, in­ves­tie­ren Sie in Noni-Saft und ge­ben Sie dem net­ten Pa­ki­sta­ni aus der E-Mail doch in Got­tes Na­men Ihre Kon­to­da­ten, da­mit er Ih­nen 100.000 Euro über­wei­sen kann. Ja, im In­ter­net ging es schon im­mer dar­um, frem­de Men­schen reich zu ma­chen. Des­halb habe ich die Mil­lio­nen­idee ei­ner Be­su­che­rin um­ge­setzt und eine klas­si­sche Leb­ku­chen­rol­le für selbst ge­ba­cke­ne Ob­la­ten­leb­ku­chen ge­bas­telt.

Hi Vro­ni, ich habe die Mil­lio­nen­idee für Dich! Du kennst doch die­se durch­sich­ti­gen Schach­teln mit den 3-fach sor­tier­ten Leb­ku­chen? Es gibt im gan­zen Netz kei­ne Bas­tel­an­lei­tung für sol­che Ver­pa­ckun­gen! Ich ba­cke je­des Jahr run­de Nürn­ber­ger Eli­sen­leb­ku­chen und muss im­mer die­se un­prak­ti­schen Bo­den­beu­tel aus Plas­tik kau­fen, weil es die­se rund­li­chen Leb­ku­chen­kar­tons für Pri­vat­per­so­nen nir­gend­wo gibt und ich eine to­tal un­ge­schick­te Bast­le­rin bin. Wie­so machst Du nicht mal so was Ein­fa­ches?

Apetz, Bri­git­te: Mil­lio­nen­idee für Vro­ni! Bit­te mel­de Dich! E-Mail vom 03.12.2017.

Bis zu die­ser Stel­le fin­de ich den Vor­schlag der für­sorg­li­chen Dame aus­ge­spro­chen gut. Und es ist wahr; mir geht es bei mei­nen Mo­ti­ven in ers­ter Li­nie um die Kunst und nicht um den prak­ti­schen Nut­zen. Aber bei ei­ner Mil­lio­nen­idee ma­che selbst ich eine Aus­nah­me. Aus die­sem Grund sind die­ses Mal auch wirk­lich nur fünf Ar­beits­schrit­te nö­tig, um mei­ne Leb­ku­chen­schach­tel nach­zu­bas­teln.

Bild vom Christkind mit gemischten Oblatenlebkuchen. Bastelanleitung für Lebkuchenrolle von Lebkuchen Schmidt (Nürnberg) kostenlos bereitgestellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Trotz­dem wer­de ich auch zu­künf­tig nicht in Esels­milch ba­den kön­nen, da ich die Bas­tel­scha­blo­ne für mei­ne Leb­ku­chen­rol­le wie im­mer kos­ten­los zur Ver­fü­gung stel­le.

Wenn Du das Schnitt­mus­ter ge­zeich­net hast, dann musst Du da­mit zum An­walt ge­hen und es auf Dei­nen Na­men pa­ten­tie­ren las­sen. Das kos­tet zwar, aber es lohnt sich, weil Du die Schach­tel­form dann Back­buch­ver­la­gen zum Ab­dru­cken an­bie­ten kannst und Tan­tie­men be­kommst. [...] Oder Du be­wirbst Dich mit dem Pro­dukt bei der Sen­dung „Die Höh­le der Lö­wen”.

Apetz, Bri­git­te: Mil­lio­nen­idee für Vro­ni! Bit­te mel­de Dich! E-Mail vom 03.12.2017.

Die Um­set­zung sol­cher Plä­ne ist lei­der mit äu­ßerst viel Ar­beit ver­bun­den, mit der es Men­schen wie ich nicht über­trei­ben dür­fen.

CONTI: Ar­bei­ten? Das ist sei­ne Lust. Nur zu viel ar­bei­ten müs­sen, kann ihn um den Na­men Künst­ler brin­gen.

Les­sing, Gott­hold Ephra­im: Emi­lia Ga­lot­ti. Durch­ge­se­he­ne Aus­ga­be. Stutt­gart: Phil­lip Re­clam jun. GmbH & Co. KG 2001.

Bild von roter Lebkuchenschachtel für selbst gebackene Oblatenlebkuchen. Bastelanleitung von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Au­ßer­dem ist an ei­ner schnö­den Leb­ku­chen­rol­le über­haupt nichts In­no­va­ti­ves, was be­kannt­lich die Grund­vor­aus­set­zung für ein Pa­tent ist. Kein Wun­der, schließ­lich wa­ren run­de Ob­la­ten­leb­ku­chen be­reits im Deut­schen Kai­ser­reich eine be­lieb­te Weih­nachts­le­cke­rei, die je­der Pfef­fer­küch­ler spä­tes­tens im Jah­re 1845¹ im An­ge­bot hat­te. In An­be­tracht des­sen dürf­te es wohl auch nie­man­den über­ra­schen, dass In­dus­trie­leb­ku­chen min­des­tens schon seit den frü­hen 1960er² Jah­ren in die­sen halb of­fe­nen Kar­to­na­gen ver­kauft wer­den. Und wo­mög­lich gibt es die al­ten Pa­pier­leb­ku­chen­rol­len oh­ne­hin bald nicht mehr, da der Trend hin zu hip­pen Voll­plas­tik­ver­pa­ckun­gen geht. Die­se Ent­wick­lung ist mei­ner Mei­nung nach sehr be­dau­er­lich, zu­mal durch den Kunst­stoff­kon­takt fie­se Mi­ne­ral­öl­rück­stän­de in die himm­li­schen Ge­würz­ku­chen ge­lan­gen kön­nen.

Was ge­nau in den Leb­ku­chen drin steckt, er­fah­ren wir beim La­bor­check. Wir las­sen alle sechs Pro­duk­te auf Mineralöl-Rückstände tes­ten. Die kön­nen aus der Ver­pa­ckung auf die Le­bens­mit­tel über­ge­hen und schäd­lich sein.

Smil­ja­nic, Nera: WISO: Teu­er oder bil­lig: Leb­ku­chen. zdf.de (12/2017).

Bild von GWS2.de Maskottchen Gustl von Mausbauch, der als Nürnberger Christkind traditionelle Elisenlebkuchen auf dem Weihnachtsmarkt verkauft. Szenerie und Foto von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die Leb­ku­chen­rol­le auf mei­ner Bas­tel­scha­blo­ne ori­en­tiert sich an dem klas­si­schen Discounter-Modell. Mit ei­ner Län­ge von 11 Zen­ti­me­tern bie­tet das Be­hält­nis da­mit aus­rei­chend Platz für sechs selbst ge­ba­cke­ne Ob­la­ten­leb­ku­chen, die je­weils ei­nen Durch­mes­ser von 7,5 Zen­ti­me­tern auf­wei­sen dür­fen.

Sie möch­ten Ihre Ho­nig­ku­chen nicht nur sau­ber ver­pa­cken, son­dern auch gleich an­sehn­lich ver­schen­ken? Dann er­fah­ren Sie in der fol­gen­den An­lei­tung zu­dem, wie Sie den Food-Karton mit ei­ner uri­gen Holz­op­tik auf­pep­pen kön­nen.

Schachtel für Lebkuchen basteln

Zum An­fer­ti­gen ei­ner kon­ven­tio­nel­len Leb­ku­chen­rol­le ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Weiß, Va­nil­le, Grün und Braun. Für das Holz­mus­ter nahm ich zu­dem ei­nen wei­ßen Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis so­wie schwar­ze und brau­ne Acryl­far­be zur Hil­fe. Hin­ge­gen als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ei­nen flüs­si­gen Haus­halts­kle­ber, ein Falz­bein samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­ne zu­recht­le­gen.

Bild von kostenloser Bastelschablone für eine Lebkuchenschachtel. Verpackung für Bahlsen Contessa Schokolebkuchen 3-fach sortiert. Schnittmuster von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im ers­ten Schritt druck­te ich zu­nächst ein­mal das Schnitt­mus­ter im Quer­for­mat aus. Gleich da­nach schnitt ich die Schach­tel­vor­la­ge frei, um die­se sau­ber auf mei­ne Ton­pa­pier­bö­gen auf­zeich­nen zu kön­nen.

Mei­ne Leb­ku­chen­rol­le soll­te zwei­far­big sein, wes­halb ich die prä­pa­rier­te Scha­blo­ne ein­mal aus brau­nem und ein­mal aus va­nil­le­far­be­nem Ton­pa­pier an­fer­tig­te. Die bei­den iden­ti­schen Ein­zel­tei­le kleb­te ich di­rekt im An­schluss sym­me­trisch auf­ein­an­der, so­dass mei­ne Ver­pa­ckung an je­der Sei­te eine Gram­ma­tur von 260 g/m² er­hielt.

Picture Collage with Instructions: How to tinker German Gingerbread Boxes? Free DIY Tutorial for Christmas wrapping published by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Im drit­ten Bas­tel­schritt falz­te ich dann sämt­li­che Knick­li­ni­en und Kle­be­la­schen, da­mit ich das Bau­teil gleich dar­auf zu ei­ner Leb­ku­chen­schach­tel zu­sam­men­kle­ben konn­te.

Hin­weis: Die vier Kle­be­la­schen der lan­gen Sei­ten­tei­le fi­xier­te ich au­ßen an den ab­ge­run­de­ten Stirn­sei­ten. Die­se Maß­nah­me sorg­te da­für, dass mei­ne Ver­pa­ckung sta­bi­ler wur­de. Na­tür­lich ent­stan­den da­bei un­schö­ne Kan­ten, die ich je­doch gänz­lich durch die Ver­tä­fe­lung ver­schwin­den ließ.

Kartonage erhält lebendige Scheunenoptik

Beim Ver­zie­ren mei­ner Food-Box ori­en­tier­te ich mich an tra­di­tio­nel­len nord­ame­ri­ka­ni­schen Scheu­nen, die im Mitt­le­ren Wes­ten der USA an­zu­tref­fen sind.

Historische Verpackung für Pfefferkuchen mit Holzvertäfelung aus der Schatzkammer der Liudolfinger. Umsetzung und Idee von Veronika Vetter Pfefferküchlerin aus Pulsnitz (Sachsen)

Für den fünf­ten Bas­tel­schritt muss­te ich mir als Ers­tes 40 dün­ne Ton­pa­pier­strei­fen für die Ver­tä­fe­lung zu­recht­schnei­den. Da­mit ein auf­re­gen­des Holz­mus­ter ent­ste­hen konn­te, durf­ten die Bal­ken je­doch nicht alle gleich­groß sein. Aus die­sem Grund fer­tig­te ich mir un­ter­schied­lich di­cke Strei­fen an, die zwi­schen 0,3 und 0,7 Zen­ti­me­ter breit wa­ren.

  • Als Nächs­tes be­strich ich eine gan­ze Schach­tel­sei­te groß­zü­gig mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber. Gleich da­nach leg­te ich mei­ne Pa­pier­bal­ken ho­ri­zon­tal und par­al­lel zu­ein­an­der auf die feuch­te Stel­le.
  • Hin­weis: Beim Auf­kle­ben ach­te­te ich dar­auf, dass zwi­schen den Bal­ken stets ein klei­ner Ab­stand blieb.
  • Nach­dem ich die Ton­pa­pier­strei­fen nicht nur an den drei an­de­ren Sei­ten, son­dern auch am äu­ße­ren Bo­den mei­ner Leb­ku­chen­rol­le an­ge­bracht hat­te, leg­te ich mei­ne Ver­pa­ckung erst ein­mal für 30 Mi­nu­ten zum Trock­nen.

Im An­schluss dar­an grun­dier­te ich mein Ge­bälk mit brau­ner Acryl­far­be. Wich­tig: So­lan­ge die Grun­die­rung noch feucht war, nutz­te ich die Chan­ce, um zu­dem noch schwar­ze Ak­zen­te in mein Holz­mus­ter ein­zu­zie­hen. Dar­auf­hin ließ ich mei­ne Food-Box er­neut für 30 Mi­nu­ten trock­nen.

Bild von roten Lebkuchenrollen für runde Oblatenpfefferkuchen aus Nürnberg. Bastelanleitung für die Weihnachtsfeier bereitgestellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ganz zum Schluss gar­nier­te ich die höl­zer­ne Au­ßen­sei­te mei­ner Ver­pa­ckung noch mit wei­ßen Zier­bal­ken, die dem Scheu­nen­de­sign eine ex­klu­si­ve Fach­werk­op­tik ver­lie­hen. Gleich dar­auf war mei­ne selbst ge­bas­tel­te Leb­ku­chen­rol­le be­reit, um mit sechs Nürn­ber­ger Eli­sen­leb­ku­chen be­füllt zu wer­den.

Lebkuchen sind das Winterbrot der Deutschen

Im Früh­jahr 2017 leg­te der da­ma­li­ge Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Tho­mas de Mai­ziè­re an­läss­lich der Is­la­mis­mus­de­bat­te ei­nen Zehn-Punkte-Katalog zur deut­schen Leit­kul­tur vor. In die­sem Ma­ni­fest be­haup­tet der Künst­le­rin­nen­sohn rich­ti­ger­wei­se, dass un­se­re schö­ne Bun­des­re­pu­blik eine Kul­tur­na­ti­on sei.

Wir sind Kul­tur­na­ti­on. Kaum ein Land ist so ge­prägt von Kul­tur und Phi­lo­so­phie wie Deutsch­land.

Mai­ziè­re de, Tho­mas: Leit­kul­tur für Deutsch­land - Was ist das ei­gent­lich? bmi.bund.de (12/2017).

Bild von heiligen Lebkuchen, die bei einer Invasion den aggressiven Moslemmob aus Deutschland fernhalten. Deus lo vult Lebkuchenverpackung zum Nachbasteln für Katholiken des Abendlandes

Zum Glück müs­sen die Deut­schen nicht un­be­dingt Ri­chard Wag­ner hö­ren oder Walt­her von der Vo­gel­wei­de le­sen, um sich hei­mat­ver­bun­den zu füh­len. Schließ­lich sind Leb­ku­chen eben­falls ein ur­deut­sches Kul­tur­gut. Wie ist es sonst zu er­klä­ren, dass der Augs­bur­ger Christ­kind­les­markt im Jah­re 1498 „Lebzeltermarkt”³ hieß? Hin­ge­gen im frü­hen 17. Jahr­hun­dert sorg­ten Ho­nig­ku­chen der Le­gen­de nach da­für, dass die Gläu­bi­gen am Hei­lig­abend den Got­tes­dienst in der Nürn­ber­ger Lo­renz­kir­che⁴ schwänz­ten. Und auch heut­zu­ta­ge müs­sen in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land jähr­lich rund 80.700 Ton­nen⁵ Leb­ku­chen her­ge­stellt wer­den, da­mit die Nach­fah­ren der Ot­to­nen ihr kul­tu­rel­les Erbe ze­le­brie­ren kön­nen.

Ver­wand­te The­men:

Ad­vents­kranz aus Pa­pier bas­teln - so geht’s
Bas­tel­an­lei­tung für weih­nacht­li­che Man­del­tü­ten

¹M­ar­tin, An­dre­as: Sel­te­nes Hand­werk in Sach­sen - Pfef­fer­küch­ler. Mit dem Hennig- schen Back- und An­lei­tungs­buch für die Pfef­fer­küch­le­rei aus dem Jah­re 1845. Dres­den: Säch­si­sches Druck- und Ver­lags­haus GmbH 1996.
²Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Pfef­fer­ku­chen aus Fimo mo­del­lie­ren - klas­si­sche Eli­sen­leb­ku­chen. fimo.gws2.de (12/2017).
³Beckers-Dohlen, Clau­dia: Weih­nachts­märk­te. In: Kar­fun­kel Nr. 121 (2015). S. 15.
⁴Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Ver­kaufs­stand für den Weih­nachts­markt bas­teln. gws2.de (12/2017).
⁵S­mil­ja­nic, Nera: WISO: Teu­er oder bil­lig: Leb­ku­chen. zdf.de (12/2017).

Edle Schachtel für Plätzchen basteln - Nikolaus im Schornstein

Wer in die USA ein­wan­dern möch­te, der muss der Wirt­schaft des Lan­des die­nen. Da sind die Amis seit­her ri­go­ros und mach­ten einst selbst für den Hei­li­gen Ni­ko­laus kei­ne Aus­nah­me. Die mehr­heit­lich pro­tes­tan­ti­schen US-Bürger wuss­ten oh­ne­hin lan­ge Zeit nicht, was sie mit dem Ober­hir­ten aus dem Na­hen Os­ten an­stel­len soll­ten. Erst im Jah­re 1822 ent­wi­ckel­te ein New Yor­ker na­mens Cle­ment Clar­ke Moo­re¹ eine Idee, wie Sankt Ni­ko­laus der Neu­en Welt doch noch nüt­zen könn­te. Da­für bau­te der phan­ta­sie­volle Li­te­ra­tur­pro­fes­sor ein Sze­na­rio, in dem der Bi­schof von Myra je­des Jahr am 25. De­zem­ber die Weih­nachts­ge­schen­ke der Nord­ame­ri­ka­ner aus­lie­fert. Da­bei klin­gelt der Hei­li­ge je­doch nicht an den Tü­ren, son­dern dringt un­be­merkt über die Schorn­stei­ne in die Häu­ser ein. Au­ßer­dem schlug Mr. Moo­re in sei­nem Ma­ni­fest vor, dass Ni­ko­laus ei­nen Ren­tier­schlit­ten² vom Po­lar­kreis als Aus­lie­fe­rungs­fahr­zeug ver­wen­den soll, um eine pünkt­li­che Ge­schenk­zu­stel­lung zu ga­ran­tie­ren. Als die Uto­pien des Pro­fes­sors am 23. De­zem­ber 1823³ ver­öf­fent­licht wur­den, war sich die US-Bevölkerung so­fort ei­nig: Ni­ko­laus von Myra be­nö­tigt un­be­dingt eine Green Card.

Picture of Santa Claus in the Chimney. DIY: Christmas Cookie Box. Free Templates published by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistWahr­schein­lich ließ sich der gut­mü­ti­ge Sankt Ni­ko­laus nur auf die­se Kin­ker­litz­chen ein, da er be­reits ein über­aus er­fah­re­ner Ein­bre­cher war. Im­mer­hin hat­te es der cle­ve­re Bi­schof schon im 4. Jahr­hun­dert mehr­fach ge­schafft bei ei­nem ver­arm­ten Ade­li­gen ein­zu­stei­gen. Die­ser kum­mer­vol­le Wit­wer stand da­mals näm­lich kurz da­vor sei­ne drei hei­rats­fä­hi­gen Töch­ter als Skla­vin­nen⁴ zu ver­kau­fen, da er kein Geld für die Mit­gif­ten auf­brin­gen konn­te. Als der Hei­li­ge Ni­ko­laus von die­ser Tra­gö­die er­fuhr, brach er an drei auf­ein­an­der­fol­gen­den Ta­gen in das Haus des Va­ters ein und hin­ter­ließ je­weils ein Säck­lein voll mit Gold­mün­zen, so­dass alle Töch­ter schon bald dar­auf Hoch­zeit fei­ern durf­ten.

We­nigs­tens muss­te sich der Wohl­tä­ter sei­ner­zeit nicht erst durch ei­nen Schorn­stein zwän­gen, be­vor er sei­ne Klin­gel­beu­tel ab­le­gen konn­te. Viel­mehr mach­te es sich der Schutz­pa­tron der Räu­ber leicht, in­dem er je­des Mal durch das Stu­ben­fens­ter ein­stieg.

Ein Fens­ter öff­ne­te sich lei­se. Ein Schlag, ein Klir­ren! Dann war es wie­der mäus­chen­still. [...] Aber, was liegt denn da auf dem Fuss­bo­den? Schnell hob das Mäd­chen das Säck­lein auf und öff­ne­te es rasch. - Gold? Vie­le Gold­mün­zen!

Euw, Aloys von: Sankt Ni­ko­laus be­geg­nen. Lu­zern; Stutt­gart: Rex Ver­lag 1994.

Christmas Picture Collage for Children: Santa Claus and his Gnome are spreading out Gingerbread. Scenery by native Bavarian Fine Artist Veronika Vetter

Ja un­ser Ni­ko­laus ist stets ein ech­ter Phil­an­throp ge­we­sen. Wo wahr­schein­lich je­der an­de­re Hei­li­ge an­ge­sichts die­ser Ein­wan­de­rungs­be­din­gun­gen den Ame­ri­ka­nern den Stin­ke­fin­ger ge­zeigt hät­te, ak­zep­tier­te der bär­ti­ge Wun­der­hei­ler so­gar laut­los sei­nen neu­en an­gel­säch­si­schen Na­men. Dar­an wa­ren al­ler­dings aus­ge­wan­der­te Nie­der­län­der schuld, die ih­ren Sin­ter­klaas in die Neue Welt mit­nah­men. Denn aus die­sem wit­zi­gen Wort er­schu­fen die US-amerikanischen Print­me­di­en spä­tes­tens im Jah­re 1863⁵ den Neo­lo­gis­mus San­ta Claus.

[Die Nie­der­län­der] ha­ben bis heu­te ih­ren Sin­ter­klaas be­hal­ten [...]. Sie ex­por­tier­ten ihn auch in ihre di­ver­sen Ko­lo­nien nach Über­see. Und vor dort aus kam er als San­ta Claus wie­der zu uns nach Eu­ro­pa zu­rück.

Beckers-Dohlen, Clau­dia: Das Christ­kind, der Ni­ko­laus und der Weih­nachts­mann. In: Kar­fun­kel Nr. 121 (2015). S. 16.

Give-away für die Weihnachtsfeier: Nikolausschachtel mit Plätzchen. Kostenlose Schablonen von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Der Ni­ko­laus auf mei­ner selbst ge­bas­tel­ten Plätz­chen­schach­tel steckt im Schorn­stein fest. War­um soll­te das nicht hin und wie­der vor­kom­men? Schließ­lich be­dan­ken sich vie­le Kin­der bei dem Weiß­bart, in­dem sie ihm ein Gläs­chen Milch und et­was Kon­fekt zu­recht­le­gen. Der fest­sit­zen­de Ni­ko­laus sieht aber nicht nur to­tal süß aus. Viel­mehr hilft die char­man­te Fi­gur da­bei, den De­ckel leich­ter von der wie­der­ver­schließ­ba­ren Food-Verpackung ab­zu­neh­men.

Facebook Bild von Veronika Vetter aus Bayern: Die Künstlerin trägt zwei selbst gebastelte Plätzchenschachteln für den Nikolaustag. Beste Geschenkidee für Weihnachtsfeiern

Hin­ge­gen die le­ben­di­gen Schorn­stein­back­stei­ne stell­te ich mit­hil­fe von Mo­del­lier­pas­te dar. Die­ses viel­sei­ti­ge Ma­te­ri­al sorgt nicht nur für eine span­nen­de Hap­tik, son­dern macht die Plätz­chen­box auch schwe­rer und so­mit sta­bi­ler.

Weihnachtsbild mit Knecht Ruprecht und Nikolaus, die in Schornsteinen festsitzen. Kleinkunst im Advent von Veronika Vetter, der reptiloiden Schwester von Angela Merkel

Mei­ne qua­dra­ti­sche Keks­schach­tel ist ge­räu­mi­ge 16 Zen­ti­me­ter breit und ver­fügt im In­ne­ren über drei un­ter­schied­lich gro­ße Fä­cher. Zu­sam­men mit dem Ni­ko­laus­de­ckel er­reicht der ori­gi­nel­le Nasch­kar­ton eine Höhe von eben­falls 16 Zen­ti­me­tern. Falls Sie also Ihr Weih­nachts­ge­bäck in die­sem Jahr in ei­ner auf­se­hen­er­re­gen­den Ver­pa­ckung ver­schen­ken möch­ten, dann er­fah­ren Sie nun, wie ich mei­ne süße Plätz­chen­schach­tel zu­sam­men­ge­baut habe.

Nikolausschachtel für Plätzchen basteln

Zum An­fer­ti­gen ei­ner Food-Verpackung ver­wen­de­te ich vor al­lem Ton­pa­pier in vie­len ver­schie­de­nen Far­ben. Au­ßer­dem kam eine schwar­ze Pa­pier­ser­vi­et­te, et­was Wat­te und ein Stück wei­ßer Moos­gum­mi zum Ein­satz. Fer­ner stell­te ich die Bom­mel­müt­ze aus wei­ßem und ro­tem Krepp­pa­pier her. Hin­ge­gen das ma­kel­lo­se Zie­gel­stein­mus­ter er­zeug­te ich mit­hil­fe von AQUATEC Mo­del­lier­pas­te und han­dels­üb­li­chem Ma­ler­krepp. Des Wei­te­ren nahm ich für die Schorn­stein­be­ma­lung rote, schwar­ze und brau­ne Acryl­far­be zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, ein schar­fes Bas­tel­mes­ser, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein brei­tes Holz­stäb­chen, ein Falz­bein samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7) zu­recht­le­gen.

Hin­weis: Auf den Scha­blo­nen se­hen Sie, dass ich die meis­ten Ton­pa­pier­ele­men­te gleich zwei­mal an­ge­fer­tigt habe. Die­se iden­ti­schen Bau­tei­le kleb­te ich di­rekt nach dem Aus­schnei­den sym­me­trisch auf­ein­an­der. Da­durch er­hielt mei­ne Plätz­chen­schach­tel an re­le­van­ten Stel­len stets eine sta­bi­le Gram­ma­tur von 260 g/m².

Collage mit Anleitungsschritten: Raumteiler für eine Papierplätzchenschachtel basteln. Die zweiteilige Trennwand erzeugt in der Nikolausbox drei Fächer. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im ers­ten Schritt bas­tel­te ich den Raum­tei­ler. Dazu schnitt ich mir zu­nächst alle Ton­pa­pier­ele­men­te von Scha­blo­ne #1 zu­recht.

  • Dar­auf­hin nahm ich ein Tef­lon­falz­bein und ein Li­ne­al zur Hand, um da­mit die ge­stri­chel­ten Knick­li­ni­en zu fal­zen.
  • Im An­schluss dar­an kleb­te ich nur die län­ge­ren Ele­men­te mit den Kle­be­la­schen zur Ver­stär­kung sau­ber auf­ein­an­der. Wich­tig: Die 12 ge­falz­ten Pa­pier­la­schen be­strich ich al­ler­dings nicht mit Kleb­stoff, son­dern ließ die­se wei­ter­hin frei von­ein­an­der weg­ste­hen.
  • Als Nächs­tes pack­te ich die­se ver­stärk­ten Strei­fen, wie ein Sand­wich mit den et­was kür­ze­ren Ton­pa­pier­stü­cken ein.
  • Nach die­sen Vor­be­rei­tungs­schrit­ten konn­te ich end­lich das klei­ne­re Recht­eck mit­tig an ei­ner Sei­te des lan­gen Haupt­strei­fens fest­kle­ben.

Zu gu­ter Letzt ver­klei­de­te ich den Raum­tei­ler noch mit ei­ner hoch­wer­ti­gen Dunisoft-Serviette. Da­für nahm ich die bei­den Schnitt­mus­ter von Scha­blo­ne #1 zur Hil­fe.

Gleich nach­dem die ro­bus­te Trenn­wand ein­satz­be­reit war, fer­tig­te ich mir den in­ne­ren Schach­tel­bo­den von Scha­blo­ne #2 ein­mal aus Ton­pa­pier an. Bei die­sem Ein­zel­teil schnitt ich dann zu­nächst die Ver­an­ke­rungs­stel­len mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei, so­dass ich den Raum­tei­ler dar­auf­hin in der Bo­den­plat­te ver­sen­ken konn­te.

Bildanleitung: Die Wände für eine selbst gebastelte Plätzchenschachtel aus zwei Farben basteln. Schablonen von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Im nächs­ten Bas­tel­schritt küm­mer­te ich mich um die vier Wän­de der Schach­tel. Aus die­sem Grund schnitt ich mir nun die Ele­men­te von Scha­blo­ne #3 aus Ton­pa­pier zu­recht. Hin­weis: Falls Sie wie ich mit un­ter­schied­li­chen Far­ben ar­bei­ten, dann soll­ten Sie wis­sen, dass die Au­ßen­wand­far­be zu­gleich die Fu­gen­far­be im Zie­gel­stein­mus­ter be­stimmt. Dem­entspre­chend habe ich mir ei­nen hel­len Grau­ton für mei­ne äu­ße­re Schach­tel­wand aus­ge­sucht.

  • Nach­dem ich mei­ne Wand­ele­men­te ver­stärkt hat­te, falz­te ich zu­erst wie­der die ge­stri­chel­ten Knick­li­ni­en.
  • Gleich da­nach nahm ich eine Wand zur Hand. Die­ses Bau­teil be­fes­tig­te ich dann über die lan­ge Kle­be­la­sche an der Un­ter­sei­te des Schach­tel­bo­dens. Hin­ge­gen die drei an­de­ren Stü­cke fi­xier­te ich nicht nur am Un­ter­bau, son­dern auch an den be­reits fest­ge­kleb­ten Sei­ten­wän­den.

Ab­schlie­ßend per­fek­tio­nier­te ich mei­nen Keks­kar­ton noch, in­dem ich die un­schö­nen Kle­be­la­schen am äu­ße­ren Bo­den mit dem Qua­drat von Scha­blo­ne #3 ver­klei­de­te.

Realistisches Backsteinmuster auf Papier

Be­vor ich mit dem Auf­tra­gen der Mo­del­lier­pas­te be­gann, ver­setz­te ich mich zu­nächst in die Rol­le ei­nes er­schöpf­ten Ma­ler­lehr­lings. Schließ­lich muss­te ich die Au­ßen­wän­de mei­ner Ni­ko­laus­box erst ein­mal mü­he­voll ab­kle­ben.

Bild von Malerausbildung: Abkleben eines Mauermusters mit Malerkrepp. Malerlehrling Veronika Vetter liefert eine akkurate Arbeit abAlso nahm ich eine Rol­le Ma­ler­krepp zur Hand und kleb­te da­mit ein Mau­er­werk ab. Den obe­ren Schach­tel­rand ver­klei­de­te ich mit ei­nem sie­ben Mil­li­me­ter brei­ten Strei­fen. Hin­ge­gen die Fu­gen zwi­schen den ein­zel­nen Zie­gel­stei­nen wa­ren un­ge­fähr zwei Mil­li­me­ter breit. Tipp: Ich nahm für die­ses Un­ter­fan­gen des­halb ge­krepp­tes Pa­pier­ab­deck­band zur Hil­fe, da das Ton­pa­pier beim Ab­zie­hen die­ser Kle­be­band­art nicht be­schä­digt wird.

Als Nächs­tes trug ich mat­te AQUATEC Mo­del­lier­pas­te mit­hil­fe ei­nes Holz­stäb­chens auf das ge­sam­te Mau­er­werk auf.

Picture Collage: New York Brick Wall out of Paper. DIY Tutorial by Veronika Vetter - Leader of Almighty Saints (Chicago)

Hin­weis: Beim Auf­tra­gen ach­te­te ich pe­ni­bel dar­auf, dass ich die Pas­te gleich­mä­ßig ver­teil­te. Die Schicht war da­bei le­dig­lich ei­nen Mil­li­me­ter dick.

  • Di­rekt im An­schluss ließ ich das Gan­ze für 30 Mi­nu­ten bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur trock­nen.
  • Nun stieg ich zum Ma­ler­ge­sel­len auf. Denn gleich nach dem Trock­nen grun­dier­te ich alle Schach­tel­wän­de groß­zü­gig mit ro­ter Acryl­far­be.
  • Als die­se Ar­beit er­le­digt war, be­netz­te ich mei­nen Ma­ler­pin­sel mit schwar­zer und hell­brau­ner Acryl­far­be. Mit die­ser Farb­kom­po­si­ti­on füg­te ich dann ab­schlie­ßend sanf­te Ak­zen­te in die rote Grun­die­rung ein.

Dar­auf­hin leg­te ich mei­nen Pa­pier­schorn­stein er­neut für 30 Mi­nu­ten zum Trock­nen.

Picture of red New York Brick Wall. Some Brothers are selling Rocks. Street Art by Veronika Vetter German Fine ArtistIm nächs­ten Bas­tel­schritt zog ich das raue Kle­be­band vor­sich­tig ab. Schon war mei­ne Schach­tel voll­kom­men ein­ge­mau­ert. Um die rote Box nun wei­ter zu ver­edeln, ver­klei­de­te ich die vier obe­ren Kan­ten eben­falls mit ei­ner schwar­zen Ser­vi­et­te. Dazu schnitt ich mir ein­fach ein Zen­ti­me­ter brei­te Strei­fen aus dem Ma­te­ri­al zu­recht. Die­se kleb­te ich dann mit­tig über die Rän­der der Schach­te­l­öff­nung, so­dass die Pa­pier­ser­vi­et­te 0,5 Zen­ti­me­ter der Innen- und Au­ßen­sei­ten be­deck­te.

Schornstein erhält einen Deckel mit Schneehaube

Im nächs­ten Schritt küm­mer­te ich mich um den Plätz­chen­schach­tel­ver­schluss. Dazu fer­tig­te ich zu­nächst ein­mal alle Ele­men­te von Scha­blo­ne #4 aus Ton­pa­pier an.

Anleitungscollage: Deckel für Plätzchenschachtel basteln, der mit Kunstschnee bedeckt ist. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Gleich da­nach falz­te ich die ge­stri­chel­ten Knick­li­ni­en der acht wel­len­för­mi­gen Bau­tei­le. Dar­auf­hin kleb­te ich dann im­mer zwei die­ser Ele­men­te sym­me­trisch auf­ein­an­der, so­dass ich im An­schluss nur noch vier ver­stärk­te Pa­pier­stü­cke vor mir lie­gen hat­te.

  • Als Nächs­tes be­fes­tig­te ich die vier Ein­zel­tei­le wie ei­nen Bil­der­rah­men um ei­nes mei­ner be­reits zu­recht­ge­schnit­te­nen Qua­dra­te von Scha­blo­ne #4.
  • Hin­ge­gen das zwei­te Vier­eck fi­xier­te ich oben auf den brei­ten Kle­be­la­schen der Rah­men­ele­men­te.

Mein Schorn­stein soll­te am Ende mit Schnee be­deckt sein. Aus die­sem Grund strich ich die kom­plet­te De­ckel­au­ßen­sei­te zum Schluss noch mit ei­ner zwei Mil­li­me­ter di­cken Mo­del­lier­pas­ten­schicht ein.

Hilfe! Der Nikolaus steckt im Schornstein fest

Wäh­rend­des­sen mein Schorn­stein­de­ckel für 30 Mi­nu­ten trock­ne­te, bas­tel­te ich den gol­di­gen Ni­ko­laus. Die­ser be­steht im Prin­zip aus zwei Wür­feln und sieht des­halb ein we­nig wie eine Minecraft-Figur aus.

Bildanleitung: Minecraft Nikolaus aus Papier basteln. Kostenlose Schablone von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich die bei­den Kör­per­ele­men­te von Scha­blo­ne #5 aus Ton­pa­pier an. Gleich da­nach kleb­te ich die iden­ti­schen Ein­zel­tei­le zur Ver­stär­kung auf­ein­an­der.

  • Nach­dem ich die vie­len Knick­li­ni­en des grö­ße­ren Bau­teils ge­falzt hat­te, ver­kleb­te ich das Pa­pier­stück mit sich selbst zu ei­ner ecki­gen Vase.
  • Di­rekt im An­schluss ver­schloss ich das Ge­fäß, in­dem ich das klei­ne Acht­eck von Scha­blo­ne #5 oben über die Öff­nung kleb­te.

Die­se simp­len Bas­tel­schrit­te wie­der­hol­te ich dann auch mit dem Ni­ko­laus­kopf, der sich auf Scha­blo­ne #6 be­fin­det. Als ich den haut­far­be­nen Qua­drat­schä­del dar­auf­hin zu­sam­men­ge­baut hat­te, fi­xier­te ich die­sen ge­ra­de auf dem drei­di­men­sio­na­len Kör­per.

Der Heilige Nikolaus trägt keinen Vollbart

Be­vor ich mit der Ge­sichts­ver­zie­rung be­gann, be­strich ich erst ein­mal die Un­ter­sei­te mei­ner statt­li­chen Ni­ko­laus­fi­gur mit viel flüs­si­gem Kle­ber. Gleich da­nach press­te ich mei­nen Bi­schof auf die Ober­sei­te mei­nes ver­schnei­ten Schach­tel­de­ckels.

Collage mit Anleitungsschritten: Nikolausmütze aus Papier basteln. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Di­rekt im An­schluss ver­pass­te ich dem Hei­li­gen ein Ge­sicht, in­dem ich die Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #7 vor­ne auf den Kopf­wür­fel auf­kleb­te.

Als Mann aus dem Na­hen Os­ten ist Ni­ko­laus von Myra na­tür­lich auch Bart­trä­ger. Da­bei trägt der Schutz­pa­tron der See­fah­rer aber we­der ei­nen Voll­bart noch eine is­la­mi­sche Schif­fer­krau­se. Viel­mehr hat sich der schlaue Fuchs ei­nen so­ge­nann­ten ZZ wach­sen las­sen, der sei­ne Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten de­zent zur Gel­tung bringt.

Der ZZ steht für Weis­heit, Ge­duld und lässt ei­nen Mann auch in ei­ner be­stimm­ten Art ge­heim­nis­voll aus­se­hen.

See­bau­er, Mi­cha­el: Bart­sti­le: Le­xi­kon der Bart­sti­le in­klu­si­ve Rat­ge­ber. blackbeards.de (12/2017).

Nach­dem ich den wei­ßen Wat­te­bart auf­ge­klebt hat­te, be­fes­tig­te ich au­ßer­dem noch zwei gol­de­ne Knöpf­chen aus Fimo am Man­tel des Ni­ko­laus. Und ganz zum Schluss ver­zier­te ich mei­ne süße Schach­tel­fi­gur selbst­ver­ständ­lich noch mit ei­ner klas­si­schen Zip­fel­müt­ze.

Christmas Food-Box with German Cookies and Gingerbread. European Santa Claus. American Gift-Box for Trump Voters. Idea by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Da­für schnitt ich mir ro­tes Krepp­pa­pier zu­recht, wel­ches 25 Zen­ti­me­ter lang und 12 Zen­ti­me­ter breit war. Die­ses kleb­te ich dann erst ein­mal lo­cker um die Stirn der Fi­gur. Dar­auf­hin stopf­te ich den nach oben­hin weg­ste­hen­den Pa­pier­zy­lin­der mit wei­te­ren Krepp­pa­pier­res­ten aus.

  • Im An­schluss dar­an kleb­te ich ein wei­ßes Müt­zen­band, wel­ches aus ei­nem 1,5 Zen­ti­me­ter brei­ten Krepp­pa­pier­strei­fen be­stand ein­mal rings­um die Stirn.
  • Gleich da­nach dreh­te ich das Gan­ze wie ei­nen Spritz­beu­tel zu, so­dass ich den da­durch ent­stan­de­nen Zopf zur Sei­te um­le­gen konn­te.

Nach­dem ich den Zip­fel dann noch mit ei­nem wei­ßen Krepp­pa­pier­bom­mel gar­niert hat­te, kleb­te ich die Müt­ze ab­schlie­ßend seit­lich am Ni­ko­laus­kopf fest. Dar­auf­hin war mei­ne au­ßer­ge­wöhn­li­che Plätz­chen­schach­tel be­reit, um mit ed­lem Weih­nachts­ge­bäck be­füllt zu wer­den.

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¹Kes­his­hi­an, Ar­men: Histo­ry Chan­nel - The Real Sto­ry of Christ­mas - Do­cu­men­ta­ry. youtube.com (12/2017).
²Ernst, Eu­gen: Weih­nach­ten im Wan­del der Zei­ten. Ein Haus­buch für die Zeit vom 1. Ad­vent bis zum Drei­kö­nigs­tag. Stutt­gart: Theiss 1998.
³Maz­za, Ed: Twas The Night Be­fo­re Christ­mas Poem. huffingtonpost.com (12/2017).
⁴Su­per­Me­ga­Ch­rist­mas: The True Sto­ry of San­ta Claus. youtube.com (12/2017).
⁵Ken­ne­dy, Ro­bert C.: San­ta Claus and His Works. nytimes.com (12/2017).