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Pinguin Tux basteln: Spindel für DVD-Rohlinge - ein Männergeschenk

Na­tür­lich habe ich gro­ße Vor­bil­der! Ne­ben Al­brecht Dü­rer und Hil­de­gard von Bin­gen sind es vor al­lem die Wer­ke von Li­nus Tor­valds, die mei­ne Pu­bli­ka­tio­nen maß­geb­lich be­ein­flus­sen. Schließ­lich wäre die­se Web­sei­te ohne die Ar­bei­ten des fin­ni­schen Pro­gram­mier­künst­lers über­haupt nicht on­line. Das liegt dar­an, dass so­wohl die Com­pu­ter­sys­te­me in mei­ner Kunst­werk­statt als auch mein Web­ser­ver ent­we­der mit De­bi­an oder mit Ubun­tu be­trie­ben wer­den. Die­se bei­den Be­triebs­sys­te­me ba­sie­ren wie­der­um auf dem frei­en Linux-Kernel, den Li­nus Tor­valds im Jah­re 1991¹ ge­schrie­ben hat.

Picture of Tux: Official Mascot of the Linux Kernel Created by Bavarian Fine Artist Veronika VetterAb­ge­se­hen von sei­nen prak­ti­schen Fä­hig­kei­ten ge­fal­len mir be­son­ders die Prin­zi­pi­en des cha­rak­ter­fes­ten Wun­der­fin­nen. Denn stel­len Sie sich vor, die ers­te Linux-Version konn­te trotz der mo­na­te­lan­gen Ent­wick­lungs­ar­beit kos­ten­los vom FTP-Server der Uni­ver­si­tät Hel­sin­ki her­un­ter­ge­la­den wer­den. Gleich­zei­tig ver­öf­fent­lich­te Li­nus Tor­valds so­gar sei­nen Quell­code, da­mit an­de­re Pro­gram­mie­rer die re­vo­lu­tio­nä­re Da­ten­ba­sis an­pas­sen und ver­bes­sern konn­ten.

Ari Lemm­ke, Tor­valds fri­end [...] en­cou­ra­ged him to upload his source code to a net­work so it would be re­a­di­ly available for stu­dy and re­fi­ne­ment by other pro­gramm­ers, a com­mon prac­ti­ce then as it is now.

Bel­le­vue Li­nux Users Group: Li­nus Tor­valds: A Very Brief and Com­ple­te­ly Un­aut­ho­ri­zed Bio­gra­phy. linfo.org (01/2018).

Das ge­schah zu ei­ner Zeit, in der die Er­fin­der von IBM-PC-kompatiblen Be­triebs­sys­te­men in der Re­gel zu Mil­li­ar­dä­ren wur­den.

Im März 1986 ging [Mi­cro­soft] dann an die Bör­se. Ein Jahr spä­ter wur­de der da­mals 31-jährige Gates der jüngs­te Mensch, der eine Mil­li­ar­de Dol­lar ver­dien­te.

Stirn, Alex­an­der: Bill Gates: Vom Wun­der­kind zum Mil­li­ar­där. spiegel.de (01/2018).

Bildcollage: Selbst gebastelte Spindel für DVD-Rohlinge. In dem Leermedienkarton liegen die Filme von Sachsen-Paule. Bastelidee zum Vatertag von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

In­spi­riert von den eh­ren­haf­ten Ta­ten mei­nes fin­ni­schen Vor­bil­des, woll­te ich der hilfs­be­rei­ten Linux-Community un­be­dingt et­was zu­rück­ge­ben. Also stell­te ich mir zu­nächst ein­mal fol­gen­de Grund­satz­fra­ge: „Wie kann Pa­pier­kunst ei­nen prag­ma­tisch ver­an­lag­ten Com­pu­ter­men­schen glück­lich ma­chen?” Auf der Su­che nach Ant­wor­ten sah ich mir als Ers­tes das of­fi­zi­el­le Linux-Maskottchen an, wel­ches im Jah­re 1996 von Lar­ry Ewing ge­zeich­net wur­de.

Ar­tist Lar­ry Ewing first drew him in 1996 when de­ve­lo­pers be­gan to feel that one of the things that Li­nux re­al­ly nee­ded was a logo.

De­lio, Mi­chel­le: The Sto­ry Be­hind Tux the Pen­gu­in. wired.com (01/2018).

Picture of german Girl with Tux (Linux): DIY: How to make Paper Penguin. Debian Fan-Art by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist and Pizza Maid of the Clinton Foundation

Das Logo des Linux-Kernels be­steht aus ei­nem mol­li­gen Pin­gu­in na­mens Tux, der zu­frie­den auf dem Bo­den sitzt. Die Idee für das äu­ßerst ein­fäl­ti­ge Mas­kott­chen kam von Li­nus Tor­valds, der sich im Jah­re 1993 in die wat­scheln­den Frack­trä­ger ver­lieb­te. Aus­lö­ser da­für war ein Zoo­be­such in Syd­ney, in dem der kau­zi­ge Com­pu­ter­nerd sei­ner­zeit von ei­nem aus­tra­li­schen Zwerg­pin­gu­in ge­bis­sen wur­de.

Li­nus Tor­vald: I’ve been to Aus­tra­lia se­ve­ral times the­se days most­ly for Linux.Conf.Au. But my first trip – and the one when I was bit­ten by a fero­cious fairy pen­gu­in [...] was in 93.

Gar­di­ner, Dan: Li­nus Tor­valds talks fu­ture of Li­nux. apcmag.com (01/2018).

Mit ei­nem schlich­ten schwarz-weißen Pa­pier­pin­gu­in lässt sich al­ler­dings kein Sys­tem­ad­mi­nis­tra­tor aus dem Rau­cher­zim­mer lo­cken. Also über­leg­te ich mir, wel­che be­son­de­re Funk­ti­on mein Tux ha­ben könn­te. Wäh­rend des Nach­den­kens fiel mir dann wie­der ein, dass es Linux-Distributionen nicht zu kau­fen gibt. Viel­mehr müs­sen die­se Be­triebs­sys­te­me aus dem In­ter­net her­un­ter­ge­la­den und in Ei­gen­re­gie auf eine DVD ge­brannt wer­den. Dar­auf­hin sah ich plötz­lich vor mei­nem geis­ti­gen Auge, wie mein Pin­gu­in auf ei­nem Schreib­tisch als nütz­li­che Spin­del für DVD-Rohlinge dien­te.

Kunstbloggerin auf der re:publica in Berlin (2017). Die NGO von Veronika Vetter "Allahu Boom" setzte sich beim Kultusministerium dafür ein, dass in jedem Klassenzimmer ein Bild von Tux hängen muss

Doch auch die Kunst durf­te bei ei­nem sol­chen Män­ner­mo­tiv nicht zu kurz kom­men. Aus die­sem Grund be­kam mein Tux gro­ße Glit­zer­au­gen. Da­bei ori­en­tier­te ich mich am Stoff­tier Wadd­les von den Glub­schis². Des Wei­te­ren ver­zier­te ich den ein­zig­ar­ti­gen Leer­me­di­en­kar­ton mit­hil­fe ei­nes le­ben­di­gen Crackling-Effekts. Die­se ein­zig­ar­ti­ge Bas­tel­tech­nik sieht nicht nur su­per aus, son­dern er­zeugt auf Pa­pier­mo­ti­ven zu­dem eine sam­tig wei­che Ober­flä­che.

Hin­zu­kommt, dass Sie selbst fest­le­gen kön­nen, wel­che Linux-Distribution von Ih­rem funk­tio­nel­len Pin­gu­in an­ge­feu­ert wer­den soll. Da­für müs­sen Sie le­dig­lich das Logo Ih­res Lieb­lings­be­triebs­sys­tems auf den di­cken Bauch des Pa­pier­vo­gels tä­to­wie­ren.

Picture of Linus Torvalds and his favourite finnish Beer Lapin Kulta. Drunken Tux watches Monika Star (Helsinki) with his Debian Notebook

Mein drol­li­ger Tux ist 16 Zen­ti­me­ter breit und 18 Zen­ti­me­ter hoch. Da­mit las­sen sich gut 50 DVDs in dem smar­ten Be­hält­nis auf­be­wah­ren. Möch­ten Sie mei­ne ori­gi­nel­le Pa­pier­spin­del für Linux-Freunde nach­bas­teln? Dann er­fah­ren Sie in der fol­gen­den An­lei­tung, wie ich den nütz­li­chen Bü­ro­hel­fer mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen zu­sam­men­ge­baut habe.

Pinguin mit coolem Crackling-Effekt

Zum An­fer­ti­gen ei­nes Ubuntu-Pinguins ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Oran­ge, Au­ber­gi­ne, Schwarz, Hell­grau und Kie­sel­grau. Hin­ge­gen für die Glit­zer­au­gen nahm ich so­wohl oran­ge­far­be­nes Trans­pa­rent­pa­pier als auch oran­ge­far­be­nen De­ko­glit­ter zur Hil­fe. Den aus­ge­fal­le­nen Crackling-Effekt stell­te ich mit ei­nem wei­ßen Kle­ber auf Was­ser­ba­sis und ei­ner ma­gen­ta­far­be­nen Acryl­far­be her. Des Wei­te­ren soll­ten Sie sich als Werk­zeu­ge eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, ein Falz­bein samt Li­ne­al, ei­nen flüs­si­gen Haus­halts­kle­ber, zwei Syn­the­tik­pin­sel, ei­ni­ge Zahn­sto­cher und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11) zu­recht­le­gen.

Im ers­ten Bas­tel­schritt fer­tig­te ich mir zu­nächst zwei Pin­gu­in­sil­hou­et­ten mit­hil­fe von Scha­blo­ne #1 aus Ton­pa­pier an.

Anleitung für Krakeliertechnik: Mithilfe eines weißen Bastelklebers und einer Acrylfarbe ist es möglich, einen Antik-Look auf Papier zu erzeugen. Künstlertipp für Crackling-Effekt von Veronika Vetter

Wich­tig: Die Au­gen, den Schna­bel und das Logo schnitt ich je­doch noch nicht frei, da der Crackling-Effekt auf ebe­nen Flä­chen bes­ser zur Gel­tung kommt.

  • Zum An­wen­den der Kra­ke­lier­tech­nik be­strich ich mei­ne bei­den Kör­per­schei­ben je­weils auf ei­ner Sei­te mit viel wei­ßem Bas­tel­kle­ber.
  • Gleich dar­auf nahm ich ei­nen fri­schen Syn­the­tik­pin­sel zur Hand, um da­mit mei­ne Acryl­far­be auf den noch feuch­ten Kleb­stoff auf­tra­gen zu kön­nen.
  • Hin­weis: Bei die­ser Ak­ti­on muss­te ich über­durch­schnitt­lich viel von der sonst so er­gie­bi­gen Kunst­stoff­far­be auf­pin­seln. Das lag dar­an, dass der Crackling-Effekt nur dann rich­tig funk­tio­niert, wenn der wäss­ri­ge Bas­tel­kle­ber fast voll­stän­dig mit Farb­pig­men­ten be­deckt ist.
  • Di­rekt im An­schluss leg­te ich mei­ne bei­den glit­schi­gen Pin­gu­in­sil­hou­et­ten für drei Stun­den zum Trock­nen.

Funk­ti­on: So­bald die Lö­sungs­mit­tel in den auf­ge­tra­ge­nen Sub­stan­zen ver­flie­gen, bil­den sich au­to­ma­tisch Ris­se auf der Ober­flä­che, wo­durch die Far­be des Pa­piers stel­len­wei­se wie­der zum Vor­schein kommt. Lei­der bringt die Kra­ke­lier­tech­nik ein ge­wöhn­li­ches Ton­pa­pier mit ei­ner Gram­ma­tur von 130 g/m² zum Wel­len. Dem­zu­fol­ge soll­ten Ele­men­te mit Crackling-Effekt nach dem Trock­nungs­vor­gang eine Nacht lang un­ter ei­nem schwe­ren Buch glatt ge­drückt wer­den.

Ornate Paper: Crackling Painting Technique. How to make antique Paper? Free DIY Tutorial for americans by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Im nächs­ten Bas­tel­schritt fer­tig­te ich mir die Ele­men­te von den Scha­blo­nen #2, #3 und #4 an. Die­se fünf Ein­zel­tei­le ge­hö­ren wie die Pin­gu­in­sil­hou­et­ten zur Au­ßen­sei­te mei­nes Vo­gels, wes­halb ich die­se eben­falls mit dem Crackling-Effekt ver­zier­te.

Tux aus Papier bekommt kleine Flügelchen

Als mei­ne kra­ke­lier­ten Bau­tei­le ge­trock­net und ge­glät­tet wa­ren, fing ich mit dem Zu­sam­men­bau mei­ner DVD-Spindel an. Zu­al­ler­erst kleb­te ich die Flü­gel­chen, die Bauch­schei­ben und die ova­len Kopf­tei­le von Scha­blo­ne #5 auf mei­ne vor­be­rei­te­ten Pin­gu­in­sil­hou­et­ten.

Kindergartenanleitung: Pinguin aus Papier basteln. Schablonen und Idee von Veronika Vetter - Pädagogin für psychosomatische Gesundheitsbildung

Gleich dar­auf ver­klei­de­te ich mei­ne grau­en Ei­er­köp­fe noch mit der pin­guin­ty­pi­schen Ge­sichts­form, die an Opa Muns­ter oder an Graf Zahl aus der Se­sam­stra­ße er­in­nert.

Dar­auf­hin nahm ich ein Bas­tel­mes­ser und Scha­blo­ne #1 zur Hand, um da­mit die Au­gen, den Schna­bel und das Logo aus mei­nen bei­den Pa­pier­sil­hou­et­ten frei­schnei­den zu kön­nen.

How to make Ubuntu-Logo out of Papier? DIY Tutorial for Linux-Nerds. Free Templates by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Nach­dem ich die­se Fein­ar­beit er­le­digt hat­te, fer­tig­te ich die Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #6 an. Im An­schluss dar­an dreh­te ich mei­ne Pin­guin­kör­per auf die kra­ke­lier­te Sei­te.

  • Nun hin­ter­leg­te ich die bei­den Au­gen und den frei­ge­schnit­te­nen Schna­bel mit dem größ­ten Trans­pa­rent­pa­pier­ele­ment.
  • Gleich da­nach küm­mer­te ich mich um das Ubuntu-Logo im Pin­guin­bauch. Hier woll­te ich für ei­nen le­ben­di­gen Ef­fekt mit zwei un­ter­schied­li­chen Pa­pier­sor­ten ar­bei­ten, wes­halb ich die drei Lö­cher mit Ton­pa­pier­krei­sen füll­te. Hin­ge­gen die Kur­ven hin­ter­leg­te ich wie­der mit ei­ner oran­ge­far­be­nen Trans­pa­rent­pa­pier­ku­gel.

Hin­weis: Dank die­ser Kle­be­tech­nik er­hält das Logo ei­nen ak­ku­ra­ten Rah­men, der ohne un­schö­ne Kle­be­rän­der und ab­ste­hen­de Pa­pier­kan­ten aus­kommt.

Zu gu­ter Letzt dreh­te ich mei­ne bei­den Pin­gu­in­sil­hou­et­ten wie­der auf den Rü­cken, so­dass ich ab­schlie­ßend die vier Wat­schel­fü­ße und die schwar­zen Pu­pil­len auf­kle­ben konn­te.

Tux hypnotisiert mit seinen Glitzeraugen

Da­mit mein Pin­gu­in be­son­ders auf­ge­weckt drein­schaut, setz­te ich Glanz­punk­te aus wei­ßer Acryl­far­be auf die Ton­pa­pier­pu­pil­len.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Tux bekommt orangefarbene Glitzeraugen. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Di­rekt im An­schluss be­strich ich nur die oran­ge­far­be­nen Trans­pa­rent­pa­pier­re­gen­bo­gen­häu­te mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber.

  • Gleich dar­auf ließ ich oran­ge­far­be­nen De­ko­glit­ter über die schlei­mi­gen Vo­gel­au­gen reg­nen.
  • Als das Gan­ze dann nach un­ge­fähr fünf Mi­nu­ten ge­trock­net war, nahm ich ei­nen Syn­the­tik­pin­sel zur Hand und feg­te da­mit über­schüs­si­ges Glit­zer­pul­ver von den Pin­guin­glup­schern.

Dar­auf­hin hat­te ich die ab­wechs­lungs­rei­che Ver­zie­rung auf den äu­ße­ren Pin­gu­in­sil­hou­et­ten voll­endet.

Linux-Pinguin ist eine Spindel für DVD-Rohlinge

Im nächs­ten Bas­tel­schritt bau­te ich den kau­zi­gen Pa­pier­vo­gel zu­sam­men. Da­bei be­gann ich mit dem in­ne­ren Bo­den von Scha­blo­ne #7. Nach­dem ich die­ses Ele­ment aus­ge­schnit­ten und ge­falzt hat­te, nahm ich ein Bas­tel­mes­ser und leg­te da­mit die vier An­ker­stel­len zum Be­fes­ti­gen der Spin­del frei.

Anleitung: DVD-Spindel aus Papier basteln. Leermedienkarton für Rohlinge, der wie ein Linux-Pinguin aussieht. Idee von Herrin Veronika Vetter - Streckbankdomina

Als Nächs­tes fer­tig­te ich alle Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #8 aus Ton­pa­pier an. Dar­auf­hin muss­te ich die Knick­li­ni­en des Spin­del­ele­ments acht­mal ho­ri­zon­tal und vier­mal ver­ti­kal fal­zen.

  • Gleich dar­auf ver­kleb­te ich das Bau­teil mit sich selbst, so­dass ein hoh­les Spuck­röhr­chen ent­stand.
  • Im An­schluss dar­an ver­senk­te ich die vier ab­ste­hen­den Kle­be­la­schen mei­nes acht­ecki­gen Zy­lin­ders in den frei­ge­schnit­te­nen An­ker­stel­len des in­ne­ren Bo­dens.
  • Um die Spin­del wei­ter zu sta­bi­li­sie­ren, füll­te ich das Röhr­chen zu­dem noch kom­plett mit han­dels­üb­li­chen Zahn­sto­chern auf.

Der krakelierte Außenboden kaschiert die Stellen, in denen die DVD-Spindel verankert istDa­nach ver­schloss ich das lan­ge Röhr­chen, in­dem ich das stern­för­mi­ge Bau­teil vom ach­ten Schnitt­mus­ter über die Öff­nung kleb­te. Da­mit der senk­rech­te Zy­lin­der am Ende kei­ne un­schö­nen Kle­be­la­schen auf­weist, ver­klei­de­te ich die Spin­del au­ßer­dem noch mit dem Recht­eck und mit dem Stöp­sel von der­sel­ben Scha­blo­ne. Zu gu­ter Letzt fi­xier­te ich das Kon­strukt auf der kra­ke­lier­ten Bo­den­au­ßen­sei­te, die ich be­reits zu Be­ginn der Bas­tel­ar­bei­ten an­ge­fer­tigt hat­te.

Praktisches Männergeschenk: Tragbare DVD-Box

Um das stram­me Fun­da­ment mei­nes Pin­gu­ins zu ver­voll­stän­di­gen, brach­te ich im nächs­ten Schritt an je­der ge­falz­ten Flan­ke des Spin­del­bo­dens ein in­ne­res Sei­ten­teil von Scha­blo­ne #9 an.

Picture Tutorial: Pinguin Box for homemade DVD Porn. It does not matter what crazy Sex Games you have recorded, Tux protects the DVDs safely from the cops. Templates published by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Gleich da­nach ver­klei­de­te ich die eben an­ge­kleb­ten Pin­guin­hüf­ten mit den kra­ke­lier­ten Au­ßen­sei­ten.

  • Als Nächs­tes fer­tig­te ich die in­ne­re Pin­gu­in­sil­hou­et­te von Scha­blo­ne #10 zwei­mal aus Ton­pa­pier an.
  • Di­rekt im An­schluss nahm ich wie­der mein Bas­tel­mes­ser zur Hand, um da­mit die Au­gen und die An­ker­stel­len für den Tra­ge­griff aus den bei­den Vo­gel­kör­pern frei­schnei­den zu kön­nen.
  • Dar­auf­hin be­fes­tig­te ich eine Pin­gu­in­sil­hou­et­te in­nen an den Kle­be­la­schen des Spin­del­bo­dens. An­schlie­ßend klapp­te ich die rund­li­che Kör­per­schei­be senk­recht nach oben, so­dass ich das Ele­ment eben­falls an den Kle­be­za­cken der Pin­guin­hüf­ten fi­xie­ren konn­te.
  • Im nächs­ten Schritt wie­der­hol­te ich die Pro­ze­dur mit dem zwei­ten Bau­teil auf der an­de­ren Schach­tel­sei­te.

Zu gu­ter Letzt schnitt ich mir dann noch das Hand­griff­ele­ment von Scha­blo­ne #11 zu­recht. Nach­dem ich die­ses Bau­teil ge­falzt hat­te, ver­kleb­te ich es zu­nächst mit sich selbst. Gleich da­nach ver­senk­te ich die Kle­be­la­schen der fünf­ecki­gen Stan­ge in den frei­ge­leg­ten An­ker­stel­len, die sich über den Au­gen der in­ne­ren Pa­pier­sil­hou­et­ten be­fin­den.

Bild von Tux dem Linux-Maskottchen: Papierpinguin selber basteln - Anleitung und kostenlose Schablonen von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ganz zum Schluss kleb­te ich noch die bei­den kra­ke­lier­ten Tux-Körper sau­ber über ihre ein­far­bi­gen Pen­dants. Um­ge­hend da­nach war mein trag­ba­rer Kar­ton be­reit, um mit min­des­tens 50 DVDs be­füllt zu wer­den.

DVD-Spindel - ein Geschenk für sparsame Computernerds

Falls Sie mei­nen Tux nach­ma­chen möch­ten, dann soll­ten Sie sich un­be­dingt zwei Tage für das Bas­teln Zeit neh­men. Denn nur wenn die Kra­ke­lier­tech­nik rich­tig aus­ge­führt wur­de, ist der Pin­gu­in dau­er­haft vor Feuch­tig­keit und Schmutz ge­schützt. Eine lang­le­bi­ge und funk­tio­nel­le DVD-Spindel freut wie­der­um die Linux-Benutzer, die oh­ne­hin da­für be­kannt sind, sehr wirt­schaft­lich zu den­ken. Wenn ich mir über­le­ge, wie viel Geld ich bis­her durch den Ein­satz von Linux-Distributionen ge­spart habe, dann sind das jähr­lich be­stimmt 20 Le­ber­knö­del­sup­pen.

HP Linux Laptop für Studierende: Zum Notebook gibt es eine Ubuntu-Version und das Linux-Maskottchen Tux aus Papier. Messestand auf der IFA von Canonical fotografiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Des­halb kann ich es als kon­ser­va­ti­ve Ka­tho­li­kin aus Bay­ern nicht ver­ste­hen, war­um sich mei­ne ge­lieb­te Lan­des­haupt­stadt plötz­lich ge­gen Li­nux ge­wen­det hat. Wo­mög­lich lag es dar­an, dass die Mi­cro­soft Deutschland-Zentrale Ende 2016³ von Un­ter­schleiß­heim nach München-Schwabing ver­legt wur­de. Da­durch ent­stan­den rund 1.800⁴ neue Ar­beits­plät­ze in der Isar­me­tro­po­le. Und eine Hand wäscht be­kannt­lich die an­de­re. So ent­schied der Verwaltungs- und Per­so­nal­aus­schuss des Stadt­rats im No­vem­ber 2017, dass die 29.000 Rech­ner der Stadt­ver­wal­tung Mün­chen ab dem Jah­re 2020 wie­der mit Win­dows be­trie­ben wer­den sol­len.

So hat der Verwaltungs- und Per­so­nal­aus­schuss des Stadt­rats am Mitt­woch mit den Stim­men der Ko­ali­ti­on von SPD und CSU eine fast 170 Sei­ten lan­ge Be­schluss­vor­la­ge aus dem Di­rek­to­ri­um des Rat­hau­ses auf Ba­sis des Accenture-Gutachtens aus dem Vor­jahr be­für­wor­tet, wo­nach spä­tes­tens bis Ende 2020 eine stadt­weit ein­heit­li­che Client-Architektur für ins­ge­samt rund 29.000 Rech­ner auf Windows-Basis ge­schaf­fen wer­den soll.

Krempl, Ste­fan: Li­Mux: Münch­ner Stadt­rats­aus­schuss stimmt für Linux-Aus in der Stadt­ver­wal­tung. heise.de (01/2018).

Bis­her setz­te die baye­ri­sche Lan­des­haupt­stadt vor­bild­lich eine Linux-Distribution ein, wo­durch der Steu­er­zah­ler meh­re­re Mil­lio­nen Eu­ro⁵ spar­te.

Die­se Ak­ti­on ist wie­der ein In­diz da­für, dass sich die re­prä­sen­ta­ti­ve De­mo­kra­tie über­lebt hat, da sie le­dig­lich dem Ka­pi­tal und nicht dem Wäh­ler dient.

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¹N., Adam: The Code: Sto­ry of Li­nux. youtube.com (01/2018).
²Hau­ser, Fe­li­zia: Glub­schis. ty-world.toys (01/2018).
³Rei­mann, Char­lot­te: Press­kits: Die neue Mi­cro­soft Deutschland-Zentrale in München-Schwabing. news.microsoft.com (01/2018).
⁴A­na­sta­sia­dis, Ge­org: Her­ber Schlag für Un­ter­schleiß­heim: Mi­cro­soft zieht nach Mün­chen. merkur.de (01/2018).
⁵D­öl­le, Mir­ko: Li­Mux: Bil­li­ger und ro­bus­ter als Win­dows. heise.de (01/2018).

Traktor basteln - sauberes Dieselross für frische Landluft

Die deut­schen Groß­städ­te plat­zen aus al­len Näh­ten. So wuchs die hes­si­sche Bör­sen­stadt Frank­furt am Main zwi­schen den Jah­ren 2010 und 2015 um 68.059 Men­schen¹. Die baye­ri­sche Lan­des­haupt­stadt Mün­chen hat im glei­chen Zeit­raum so­gar 142.307 Bür­ger² hin­zu­ge­won­nen. Die Bal­lungs­zen­tren in den Gren­zen der BRD sind vor al­lem we­gen der ho­hen Luft­qua­li­tät be­liebt. Bis zu 66 Mi­kro­gram­m³ Stick­oxi­de kann ein Ku­bik­me­ter gute Stadt­luft be­inhal­ten. Die­se Edel­ga­se ent­ste­hen lei­der nur bei der Ver­bren­nung von hoch­wer­ti­gem Die­sel­kraft­stoff, so­dass länd­li­che Re­gio­nen auch wei­ter­hin ei­nen gro­ßen Be­völ­ke­rungs­schwund er­lei­den wer­den. Schließ­lich sind die paar Trak­to­ren ein­fach zu we­nig um die Stick­stoff­di­oxid­wer­te hoch­zu­hal­ten und da­mit das Le­ben im Out­back at­trak­tiv zu ma­chen.

Bild von Bulldog aus Papier mit bayerischer Landesfahne. Patrona Bavariae beschützt die Wittelsbacher Bauern. Kostenlose Anleitung von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinIm Prin­zip wäre es kein Pro­blem, wenn die Deut­schen der gu­ten Luft hin­ter­her­zie­hen wür­den. Doch lei­der führt die Land­flucht dazu, dass die Im­mo­bi­li­en­prei­se in den Me­tro­pol­re­gio­nen ex­plo­die­ren. Aus die­sem Grund hat die Po­li­tik im Jah­re 2015 eine bun­des­län­der­über­grei­fen­de Miet­preis­brem­se ein­ge­führt. Die­ses In­stru­ment war al­ler­dings der­ma­ßen kom­pli­ziert ge­stal­tet, dass es voll­kom­men wir­kungs­los blieb.

An­ge­la Mer­kel: „Die Miet­brem­se ha­ben wir ge­macht, okay. Aber es hat sich auch ge­zeigt, dass sie das Pro­blem nicht löst.”

Zi­tel­mann, Rai­ner: Mer­kel: Miet­preis­brem­se ge­schei­tert. tichyseinblick.de (08/2017).

Erst zwei Jah­re spä­ter wid­me­ten sich die Lan­des­re­gie­run­gen der wah­ren Ur­sa­che des Pro­blems. Denn wenn der Stick­oxid­ge­halt in den ur­ba­nen Ge­bie­ten wie­der ge­nau so nied­rig wie auf dem fla­chen Land ist, dann ha­ben die Men­schen kei­nen Grund mehr in die Groß­städ­te zu zie­hen.

Picture of Paper Tractor. Self made Oldtimer Tutorial. Traction Engine free Template by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Des­halb wird es zu­künf­tig in dicht be­sie­del­ten Re­gio­nen im­mer häu­fi­ger Fahr­ver­bo­te für be­stimm­te Die­sel­fahr­zeu­ge ge­ben.

Die Fahr­ver­bo­te kom­men. In Stutt­gart wird es für Die­sel­au­to­fah­rer ab 2018 ernst.

Freak Akid: Der Au­to­skan­dal - Deutsch­lands Vor­zei­ge­bran­che in der Kri­se. youtube.com (08/2017).

Picture of two Vintage Tractors. Paper-Art made in Germany. Free Templates by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Falls Sie trotz al­le­dem nicht auf ei­nen in­ef­fi­zi­en­ten Ben­zi­ner um­stei­gen möch­ten, dann soll­ten Sie sich ein Die­sel­ross an­schaf­fen. Die­se Trak­to­ren­se­rie der Fir­ma Fendt gilt näm­lich als Old­ti­mer und ist so­mit von bö­sen Fahr­ver­bo­ten aus­ge­nom­men.

So­fern es kei­ne neue über­ge­ord­ne­te Re­gel gibt, ha­ben sie freie Fahrt. „In Deutsch­land sind Old­ti­mer mit H-Kennzeichen [...] nach bun­des­ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen vom Fahr­ver­bot aus­ge­nom­men [...] sagt Ste­fan Fer­ber, Lei­ter des Düs­sel­dor­fer Um­welt­am­tes.

Breit­kopf, Thors­ten: H-Kennzeichen. Oldtimer-Fahrer dür­fen wei­ter Gas ge­ben. rp-online.de (08/2017).

Wenn Sie im Hoch­som­mer mit Ih­rem Cabrio-Dieselross kraft­voll durch die In­nen­stadt tu­ckern, dann wer­den Ih­nen Pas­san­ten wo­mög­lich freu­dig zu­win­ken, da Sie auf ei­nem Stück deut­scher Ge­schich­te sit­zen.

Bild von Papiertraktor: Fendt Dieselross F17 LG, das neben einem Schwein steht, welches böse Islamisten fernhält. Schauplatz inszeniert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Fendt Trak­to­ren wie mein selbst ge­bas­tel­tes Die­sel­ross F17 LG aus dem Jah­re 1957 wa­ren näm­lich maß­geb­lich für das deut­sche Wirt­schafts­wun­der ver­ant­wort­lich. So konn­te das süd­baye­ri­sche Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men auf­grund der ho­hen Werks­au­to­ma­ti­sie­rung im Jah­re 1950 trotz Roh­stoff­man­gels über 3000 er­schwing­li­che Die­sel­rös­ser aus­lie­fern. Dies war sei­ner­zeit enorm wich­tig, da­mit die noch vom Krieg ge­beu­tel­ten Land­wir­te auch ohne vie­le Hel­fer eine lü­cken­lo­se Volks­er­näh­rung ge­währ­leis­ten konn­ten.

Die Ka­pa­zi­tät der Vor­kriegs­jah­re, die bei ei­nem jähr­li­chen Aus­stoß von etwa 1000 Ma­schi­nen lag, konn­te trotz al­ler Roh­stoff­schwie­rig­kei­ten im Jah­re 1950 be­reits auf über 3000 Ma­schi­nen al­ler Ty­pen er­höht wer­den [...].

Fendt­Vi­deo: Fendt Die­sel­ross - Das bes­te Pferd in dei­nem Stall. youtube.com (08/2017).

Bild von einem selbst gebastelten Traktor. Dekoration für den Kirchenaltar zum Erntedankfest. Empfohlen vom Kirchenstift Maria Gail. Foto von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinTrak­to­ren von Fendt hat­ten da­mals aber nicht nur aus­sa­ge­kräf­ti­ge Na­men und eine gro­ße his­to­ri­sche Ver­ant­wor­tung, son­dern vor al­lem auch ein schi­ckes De­sign. Ich ori­en­tier­te mich beim Bas­teln nur des­halb an ei­nem Die­sel­ross F17 LG, da die­se Zug­ma­schi­ne wie ein et­was mo­der­ne­rer Bull­dog aus­sieht. Das be­droh­li­che Wort Bull­dog wird oft­mals fälsch­li­cher­wei­se als Syn­onym für Trak­tor ver­wen­det. In Wahr­heit ist der Bull­dog al­ler­dings ein Acker­schlep­per der Fir­ma Lanz, der in den 1920er Jah­ren ent­wi­ckelt wur­de.

Je­der „Bull­dog” ist ein Trak­tor. Aber: Sag nie­mals nur Trak­tor zu ei­nem „Bull­dog”.

Ka­min­ski, Frank: Sag nie­mals nur Trak­tor zu ei­nem „Bull­dog”! In: Gie­ße­ner An­zei­ger. Aus­ga­be 110 (2010). S. 49.

Mein Pa­pier­trak­tor hat kein Wet­ter­dach und wür­de al­lei­ne des­halb schon bei mir hier in Bay­ern als Bull­dog be­zeich­net wer­den. Da­für ver­fügt mei­ne kräf­ti­ge Land­ma­schi­ne über vier be­weg­li­che Rä­der und ei­nen lan­gen Aus­puff, aus dem ga­ran­tiert kei­ne Stick­oxi­de her­aus­qual­men.

Bild von einem Fendt Dieselross F17 LG, welches den Mitgliedern des „Oldtimerclubs Autoklassika“ bestimmt gut gefallen würde. Traktoren geparkt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Die hier ab­ge­bil­de­ten Die­sel­rös­ser in Mo­dell­form sind 18 Zen­ti­me­ter lang, 11,5 Zen­ti­me­ter breit und 12,5 Zen­ti­me­ter hoch. In der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung er­zäh­le ich Ih­nen nun, wie Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen selbst zu ei­nem sol­chen Pa­pier­trak­tor kom­men.

Traktor aus Papier basteln - Anleitung

Bild von rotem Ackerschlepper aus Papier. GWS2.de Maskottchen erntet deutsche Kartoffeln. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Bas­teln ei­nes Trak­tors ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier und dün­nes Krepp­pa­pier in drei auf­ein­an­der ab­ge­stimm­ten Far­ben. De­zen­te Ver­zie­run­gen mal­te ich mit un­ter­schied­li­chen Acryl­far­ben auf. Für die Rei­fen­par­tie nahm ich des Wei­te­ren eine Moos­gum­mi­plat­te und ei­nen Ver­pa­ckungs­kar­ton zur Hil­fe, der cir­ca drei Mil­li­me­ter dick war. Au­ßer­dem ka­men Schasch­lik­spie­ße für die Ach­sen und eine creme­far­be­ne Mo­del­lier­pas­te für die bei­den Schein­wer­fer zum Ein­satz. Ne­ben die­sen Kern­ma­te­ria­li­en soll­ten Sie sich zu­dem noch eine Sche­re, ei­nen flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­bein samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser, ei­nen Eyelet-Setter und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zu­recht­le­gen.

Hin­weis: Um die Sta­bi­li­tät mei­nes Trak­tors zu er­hö­hen, habe ich die Bau­tei­le für den Mo­tor­block und für das Fahr­werk ver­stärkt. Da­für kleb­te ich ein­fach im­mer zwei iden­ti­sche Ton­pa­pier­la­gen auf­ein­an­der. So­mit er­hielt die Ba­sis mei­nes Ge­fährts an je­der Sei­te eine Gram­ma­tur von 260 g/m².

Bild vom Chassis eines Traktors - Fendt Dieselross ModellIch be­gann mit dem Bas­teln des Fahr­werks und da­mit mit Scha­blo­ne #1. Nach­dem ich das grö­ße­re Ele­ment auf die­ser Vor­la­ge zu­recht­ge­schnit­ten und ver­stärkt hat­te, falz­te ich zu­nächst ein­mal sämt­li­che Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Gleich dar­auf schoss ich die fünf Lö­cher an den X-Markierungen mit­hil­fe ei­nes han­dels­üb­li­chen Eyelet-Setters ein. Im nächs­ten Schritt nahm ich dann ein schar­fes Bas­tel­mes­ser zur Hand und schnitt da­mit die bei­den Li­ni­en frei, um spä­ter den Sitz und den Mo­tor­block im Fahr­werk ver­an­kern zu kön­nen.

Nun ver­kleb­te ich das prä­pa­rier­te Bau­teil mit sich selbst, so­dass es dar­auf­hin wie eine Schach­tel aus­sah. Die Un­ter­sei­te die­ses Recht­ecks ver­stärk­te ich dann ab­schlie­ßend noch mit zwei Quer­stre­ben, die ich zu­vor aus dem klei­nen Ele­ment von Scha­blo­ne #1 an­ge­fer­tigt hat­te.

Collage mit Anleitungsbildern: Motorblock und Sitzbank auf das Fahrwerk eines Modelltraktors setzen

Nach­dem mein stra­pa­zier­fä­hi­ges Chas­sis ein­satz­be­reit war, stell­te ich den Mo­tor­block von Scha­blo­ne #2 her. Dazu fer­tig­te ich mir als Ers­tes alle Ein­zel­tei­le auf die­sem Schnitt­mus­ter aus Ton­pa­pier an. Da­nach küm­mer­te ich mich zu­nächst ein­mal in­ten­siv um das klei­ne Len­ker­ele­ment.

  • In die­ses muss­te ich näm­lich nach dem Fal­zen er­neut ein Loch für die Len­ker­stan­ge ein­schie­ßen. Als das er­le­digt war, schob ich die un­te­re Kle­be­la­sche des Bau­teils durch den zwei­ten Ein­schnitt im Fahr­werk. Dar­auf­hin dreh­te ich das Chas­sis um, so­dass ich das Len­ker­ele­ment sau­ber an­kle­ben konn­te.
  • Im nächs­ten Schritt fi­xier­te ich die lan­ge Mo­tor­hau­be zu­erst am be­reits ver­an­ker­ten Len­ker­ele­ment und da­nach an den Sei­ten des Fahr­werks.

Zu gu­ter Letzt brach­te ich noch den Küh­ler am vor­de­ren Ende des Trak­tors an. Da­mit hat­te ich die Mon­ta­ge des Mo­tor­blocks voll­endet.

Bequemer Fahrersitz für lange Arbeitstage

Be­vor ich den ge­müt­li­chen Fah­rer­sitz am Trak­tor an­brin­gen konn­te, muss­te ich zu­nächst die Sitz­bank von Scha­blo­ne #3 am Chas­sis be­fes­ti­gen. Dazu ver­kleb­te ich die­ses Ele­ment zu­erst mit sich selbst. Gleich da­nach ver­an­ker­te ich die Sitz­bank über den ers­ten Ein­schnitt im Fahr­werk.

Bildcollage: Vier Anleitungsschritte zum Basteln eines luxuriösen Fahrersitzes für einen Modelltraktor

Di­rekt im An­schluss bau­te ich den äu­ßerst be­que­men Sitz aus zwei ver­schie­de­nen Moos­gum­mi­ele­men­ten zu­sam­men.

  • Nun nahm ich dün­ne Krepp­pa­pier­strei­fen zur Hand und ka­schier­te da­mit die un­schö­nen Kle­be­kan­ten. Hin­ge­gen die wei­ten Flä­chen des Sit­zes ver­klei­de­te ich mit ei­nem ge­präg­ten Ton­pa­pier. Au­ßer­dem be­mal­te ich das Gan­ze ab­schlie­ßend noch mit gel­ber Acryl­far­be.

Bild vom Grundgerüst eines Papiertraktors, auf dem ein gelber Fahrersitz throntWäh­rend­des­sen mein Fah­rer­sitz trock­ne­te, be­rei­te­te ich eine lu­xu­riö­se Luft­fe­de­rung für die Sitz­bank vor. Dazu fer­tig­te ich zwei schwar­ze Moos­gum­mi­plat­ten mit­hil­fe von Scha­blo­ne #3 an, die ich di­rekt im An­schluss ak­ku­rat auf­ein­an­der­kleb­te. Gleich da­nach be­fes­tig­te ich die wei­che Fe­de­rung auf der Sitz­bank. Dar­auf­hin nahm ich den Sitz und fi­xier­te die­sen wie­der­um mit­tig auf der Luft­fe­de­rung. Da­mit ver­fügt der Pa­pier­trak­tor über eine hoch­wer­ti­ge Sitz­kon­struk­ti­on, die es dem Land­wirt er­laubt, auch lan­ge Ar­beits­ta­ge auf dem Feld ohne gro­ße Wir­bel­säu­len­schä­den zu über­ste­hen.

Große Traktorreifen mit mächtigem Stollenprofil

Na­tür­lich möch­te der Bau­er beim Trak­tor­fah­ren nicht nur ge­sund, son­dern vor al­lem auch sau­ber blei­ben. Aus die­sem Grund brach­te ich mit­hil­fe von Scha­blo­ne #4 vier Rad­käs­ten an mei­nem Die­sel­ross an.

Bilder vom Befestigen eines Radkastens an einem Fendt Dieselross. Fotos von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Dazu fer­tig­te ich zu­nächst zwei gro­ße und zwei klei­ne ge­zack­te Hal­te­run­gen aus Ton­pa­pier an. Als ich die­se Bau­tei­le dann ge­falzt und ge­locht hat­te, fi­xier­te ich die Rad­kas­ten­stüt­zen an den Sei­ten des Fahr­werks. Da­bei ach­te­te ich dar­auf, dass die Lö­cher in den Hal­te­run­gen ge­nau über den Lö­chern in der Ka­ros­se­rie la­gen.

  • Di­rekt im An­schluss kleb­te ich die Rad­kas­ten­ble­che über die ge­falz­ten Za­cken. Je­des Blech be­stand da­bei aus zwei Moos­gum­mi­la­gen, die oben und un­ten von je­weils zwei Ton­pa­pier­la­gen um­man­telt wur­den.

Wie schon beim Fah­rer­sitz ver­klei­de­te ich auch die Kle­be­stel­len der Rad­käs­ten ab­schlie­ßend noch mit dün­nen Krepp­pa­pier­strei­fen. Au­ßer­dem ver­edel­te ich die mas­si­ven Ble­che, in­dem ich die­se mit ro­ter Acryl­far­be be­mal­te.

Anleitungsschritte zum Basteln eines Traktorreifens. Der Reifen besteht aus acht Scheiben, die aus einem Juwel Primo Aquariumkarton vom Dehner ausgeschnitten wurden. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Nach den vor­an­ge­gan­ge­nen Schrit­ten sah mein Die­sel­ross so aus, als hät­te es eine Nacht in Duisburg-Marxloh ver­bracht. Um dies zu än­dern, bas­tel­te ich nun die vier ty­pi­schen Trak­tor­rei­fen. Da­für leg­te ich mir zu­nächst ei­nen drei Mil­li­me­ter di­cken Ver­pa­ckungs­kar­ton zu­recht, den ich noch vom On­line­shop­ping üb­rig hat­te.

  • Da­nach schnitt ich aus dem Kar­ton mit­hil­fe von Scha­blo­ne #5 acht klei­ne und 16 gro­ße Krei­se aus. Gleich dar­auf schoss ich in die Mit­te je­der Schei­be ein Loch, das vom Um­fang so groß war, dass ein ge­wöhn­li­cher Schasch­lik­spieß ge­ra­de so hin­durch­pass­te.

Im nächs­ten Bas­tel­schritt kleb­te ich dann zwei­mal acht gro­ße und zwei­mal vier klei­ne Kar­ton­schei­ben sym­me­trisch auf­ein­an­der. Da­mit hat­te ich die vier run­den Rei­fen­ge­rüs­te fer­tig­ge­stellt, die ich nun noch mit schwar­zen Lauf­flä­chen und gel­ben Ton­pa­pier­rad­kap­pen ver­zier­te. Au­ßer­dem stat­te­te ich die brei­ten Lauf­flä­chen der bei­den gro­ßen Hin­ter­rä­der zu­sätz­lich mit je­weils 15 v-förmigen Moos­gum­mi­stol­len aus. Die Vor­la­ge da­für be­fin­det sich eben­falls auf Scha­blo­ne #5.

Dieselross für das Oldtimertreffen aufpolieren

Die vier Trak­tor­rä­der be­fes­tig­te ich an zwei Schasch­lik­spie­ßen, die als Ach­sen aus den Lö­chern der Rad­käs­ten rag­ten. Dar­auf­hin ver­schö­ner­te ich mei­ne Zug­ma­schi­ne noch, in­dem ich eine schma­le Zier­leis­te mit gol­de­ner Acryl­far­be auf die Ka­ros­se­rie mal­te. Au­ßer­dem stat­te­te ich mei­nen Schlep­per mit zwei Rück­lich­tern und ei­nem schlich­ten Lenk­rad von Scha­blo­ne #6 aus.

Bildanleitung: Quilling-Figur Tight Coil, die zu einem Frontscheinwerfer von einem Papiertraktor wird. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Bei den Front­schein­wer­fern woll­te ich es mir al­ler­dings nicht ganz so leicht ma­chen, wes­halb ich die­se aus der Quilling-Figur Tight Coil an­ge­fer­tigt habe.

  • Dazu schnitt ich mir zwei Ton­pa­pier­strei­fen zu­recht, die je­weils 75 Zen­ti­me­ter lang und 0,7 Zen­ti­me­ter breit wa­ren.
  • Da­nach dreh­te ich je­den Pa­pier­strei­fen mit­hil­fe ei­nes ein­ge­schnit­te­nen Schasch­lik­spieß­chens so auf, dass da­durch di­cke Schne­cken ent­stan­den, die je­weils ei­nen Durch­mes­ser von 1,5 Zen­ti­me­tern hat­ten.
  • Nach dem Auf­dre­hen drück­te ich das In­ne­re mei­ner Schne­cken nach hin­ten. Da­mit das Gan­ze dau­er­haft sei­ne Schein­wer­fer­form be­hielt, tröp­fel­te ich ei­nen wei­ßen Kle­ber auf Was­ser­ba­sis in die Hohl­räu­me mei­ner Fi­gu­ren.
  • Als die­ser be­son­de­re Kleb­stoff dann ge­trock­net war, füll­te ich bei­de Hohl­räu­me mit Moos­gum­mi auf, den ich dar­auf­hin wie­der­um mit ei­ner creme­far­be­nen Mo­del­lier­pas­te be­strich.

So­bald die gel­ar­ti­ge Pas­te ge­trock­net war, kleb­te ich mei­ne au­ßer­ge­wöhn­li­chen Trak­tor­schein­wer­fer sym­me­trisch zu­ein­an­der vor­ne am Mo­tor­block fest.

Anleitungsbilder zum Basteln eines Auspuffs: Quilling-Figuren lassen das Dieselross von Fendt schnurren. Idee von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ein wei­te­res High­light mei­nes Trak­tors ist der gro­ße Aus­puff. Auch beim An­fer­ti­gen die­ses Ac­ces­soires mach­te ich mir die Quilling-Technik zu­nut­ze. Des­halb schnitt ich mir zu­nächst ein­mal fol­gen­de Ton­pa­pier­strei­fen zu­recht:

  • So­ckel: 2x 75 Zen­ti­me­ter lang und 0,7 Zen­ti­me­ter breit.
  • Aus­puff­rohr: 1x 25 Zen­ti­me­ter lang und 3,5 Zen­ti­me­ter breit.
  • Aus­puff­ab­de­ckung: 1x 60 Zen­ti­me­ter lang und 0,5 Zen­ti­me­ter breit.

Als Ers­tes dreh­te ich mir für den So­ckel zwei­mal die Quilling-Figur Tight Coil mit je­weils ei­nem Durch­mes­ser von 1,5 Zen­ti­me­tern. Eine der Schne­cken spitz­te ich ähn­lich wie die Front­schein­wer­fer an, ehe ich die­se auf die zwei­te Fi­gur kleb­te. Das Gan­ze um­wi­ckel­te ich an­schlie­ßend mit ei­nem Ver­bin­dungs­stück, das zehn Zen­ti­me­ter lang und ei­nen Zen­ti­me­ter breit war. Als Nächs­tes kleb­te ich das schma­le Aus­puff­rohr un­ten am So­ckel fest.

  • Di­rekt im An­schluss fer­tig­te ich mir aus mei­nem letz­ten Pa­pier­strei­fen eine wei­te­re leicht an­ge­spitz­te Tight Coil Quilling-Figur mit ei­nem Durch­mes­ser von ei­nem Zen­ti­me­ter an. Die­se klei­ne Aus­puff­ab­de­ckung fi­xier­te ich dann an der noch frei­en Sei­te des Aus­puff­rohrs.

Nach­dem ich dar­auf­hin mei­ne hoch­wer­ti­ge Aus­puff­an­la­ge mit schwar­zer Acryl­far­be be­malt und seit­lich am Mo­tor­block an­ge­klebt hat­te, war mein Die­sel­ross end­lich be­reit für die Feld­ar­beit.

Der Traktor ist ein sauberes und sicheres Nutzfahrzeug

Bild von GWS2.de Maskottchen Gustl, der mit seinem Fendt Dieselross eine Straße sperrt, damit böse Nafris nicht mit einem Lieferwagen in eine Menschenmenge fahren können. Szenerie von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMein nach­ah­mens­wer­ter Pa­pier­trak­tor ist ein idea­les Bas­tel­mo­tiv für kal­te und ver­reg­ne­te Herbst­ta­ge. Die vie­len klei­nen De­tails und Tech­ni­ken er­for­dern näm­lich viel Aus­dau­er. Selbst mit vor­be­rei­te­ten Scha­blo­nen habe ich es nicht ge­schafft, ein Die­sel­ross in un­ter sie­ben Stun­den zu bas­teln. Doch die Mühe lohnt sich, da Sie am Ende ei­nen to­tal sü­ßen Old­ti­mer vor sich ste­hen ha­ben, der so man­chem Trak­tor­freund die Trä­nen in die Au­gen trei­ben wird.

Ge­ne­rell wäre es wohl bes­ser für die Welt, wenn die Men­schen nur noch Trak­to­ren an­stel­le von Au­tos fah­ren wür­den. Zu­min­dest gäbe es dann we­ni­ger Ver­kehrs­to­te. Denn auf­grund des­sen, dass die Land­ma­schi­nen sehr laut sind und re­la­tiv lang­sam fah­ren, käme wohl kein nord­afri­ka­ni­scher Mann auf die Idee, mit die­sen Fahr­zeu­gen ge­zielt eine Men­schen­men­ge um­zu­mä­hen.

Die Po­li­zei geht da­von aus, dass der Ma­rok­ka­ner am Don­ners­tag das Tat­fahr­zeug bei dem An­schlag in Bar­ce­lo­na ge­steu­ert hat. Er fuhr mit ei­nem Lie­fer­wa­gen in der Fla­nier­mei­le Las Ram­blas Pas­san­ten nie­der.

Nei­din­ger, Gui­do: Po­li­zei tö­tet Terror-Verdächtigen von Bar­ce­lo­na. verlagshaus-jaumann.de (08/2017).

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¹Stadt Frank­furt am Main: Be­völ­ke­rung. frankfurt.de (08/2017).
²Lan­des­haupt­stadt Mün­chen: Re­fe­rat für Stadt­pla­nung und Bau­ord­nung. muenchen.de (PDF) (08/2017).
³Wur­nig, Do­mi­nik: Ber­li­ner Luft ist schlech­ter als ge­dacht. rbb24.de (08/2017).

Lokomotive aus Papier basteln - Bummelzug in den Ruhestand

Ken­nen Sie ei­nen Glück­li­chen, der bald die Frei­hei­ten des Ru­he­stands ge­nie­ßen darf? Dann be­nö­ti­gen Sie auf je­den Fall ein wür­de­vol­les Ab­schieds­ge­schenk mit gro­ßer Sym­bol­kraft. Was mei­nen Sie, wür­de eine selbst ge­bas­tel­te Lo­ko­mo­ti­ve die­se An­for­de­run­gen er­fül­len?

[...] ich be­nö­ti­ge ei­nen künst­le­ri­schen Rat von Dir, da un­ser Ab­tei­lungs­lei­ter lei­der in Ren­te geht und ich ihm et­was Per­sön­li­ches bas­teln möch­te. [...] Was hältst Du von ei­ner Lo­ko­mo­ti­ve nach dem Mot­to: Das Le­ben ist eine Rei­se und so? Dazu wür­de ich dann noch eine ge­rahm­te Col­la­ge mit schö­nen al­ten Fo­tos von Be­triebs­fei­ern ma­chen.

Nie­der­brö­ker, An­drea: Bit­te um Rat für Ab­schieds­ge­schenk. E-Mail vom 04.05.2017.

Picture of British Steam Locomotive. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistMüss­te ich eine rote Elek­tro­lo­ko­mo­ti­ve der Deut­schen Bahn AG als Ge­schenk zum Ru­he­stand ent­ge­gen­neh­men, wäre ich in­ner­lich ziem­lich trau­rig. Ich wür­de mir wohl wie ein be­lie­big aus­tausch­ba­res Werk­zeug vor­kom­men, wel­ches aus­ran­giert und auf das Ab­stell­gleis ge­stellt wer­den soll. Hin­ge­gen wenn mir je­mand eine ein­zig­ar­ti­ge Dampf­lok zum be­ruf­li­chen Ab­schied schen­ken wür­de, hät­te ich vor Rüh­rung Trä­nen in den Au­gen. Denn die­se al­ten Stahl­rös­ser sa­hen nicht nur um­wer­fend gut aus, son­dern stan­den vor al­lem für Fort­schritt, Kraft, Aus­dau­er und Ent­wick­lungs­fä­hig­keit.

Dampf­lo­ko­mo­ti­ven wa­ren von An­fang an be­liebt, da sie den Men­schen die Ar­beit un­heim­lich er­leich­ter­ten. Be­reits das ers­te fahr­ba­re Mo­dell konn­te in Eng­land im Jah­re 1804 zehn Ton­nen Stahl und 70 Per­so­nen gleich­zei­tig trans­por­tie­ren.

On Fe­bru­ary 21, 1804, Trevithick’s pio­nee­ring en­gi­ne hau­led 10 tons of iron and 70 men ne­ar­ly ten mi­les from Pe­ny­dar­ren, at a speed of five miles-per-hour [...].

Bar­ton, Bob: Steam trains and rail­ways. historic-uk.com (05/2017).

Picture Collage: Steam Locomotive made of paper. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Wäh­rend­des­sen Dampf­lo­ko­mo­ti­ven in ih­rem Ge­burts­land zu­nächst vor­wie­gend als Zug­ma­schi­nen für Roh­stoff­trans­por­te ein­ge­setzt wur­den, nutz­ten die Ame­ri­ka­ner die kraft­vol­len Ei­sen­bah­nen di­rekt als Per­so­nen­be­för­de­rungs­mit­tel. Im Jah­re 1830 fuhr die ers­te Lok mit ei­nem Wag­gon für 36 Fahr­gäs­te re­gel­mä­ßig von Charles­ton nach Ham­burg (South Ca­ro­li­na). Die durch­schnitt­li­che Rei­se­ge­schwin­dig­keit be­trug al­ler­dings le­dig­lich 30 km/h, wes­halb Züge des Öf­te­ren von be­rit­te­nen Ban­di­ten aus­ge­raubt wur­den.

In 1830, the steam lo­co­mo­ti­ve known as The Best Fri­end of Charles­ton was the first lo­co­mo­ti­ve to pull cars in Ame­ri­ca and re­gu­lar­ly car­ry pas­sen­gers.

An­ony­mous: Trans­por­ta­ti­on Histo­ry: The Steam Lo­co­mo­ti­ve. custom-qr-codes.net (05/2017).

Bild von blauer Königlich Bayerischer Staatseisenbahn mit GWS2.de Schaffner Gustl. Szenerie von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDa­mit die Lo­ko­mo­ti­ven schnel­ler fah­ren konn­ten, muss­ten die Dampf­kes­sel im­mer grö­ßer wer­den. Dies führ­te zu ei­nem neu­en Pro­blem. Der Zug­füh­rer konn­te da­durch näm­lich schon bald nicht mehr se­hen, was vor ihm auf den Glei­sen war. Vor al­lem im Sü­den der USA führ­te dies sei­ner­zeit oft­mals zu Kol­li­sio­nen mit Rin­dern, wo­durch manch­mal so­gar gan­ze Züge ent­gleis­ten. Um die­sen schwe­ren Un­fäl­len vor­zu­beu­gen, ent­wi­ckel­ten Ei­sen­bahn­in­ge­nieu­re den Kuh­fän­ger (eng­lisch cow­cat­cher), der wie ein Schnee­pflug vor­ne an die Dampf­lok an­ge­schweißt wur­de.

That is why lo­co­mo­ti­ve de­si­gners in­ven­ted the cow­cat­cher.

Histo­ry TV: Histo­ry Of Steam Lo­co­mo­ti­ves Do­cu­men­ta­ry. youtube.com (05/2017).

Bild von Papiereisenbahn, die mit Kohle betrieben wird und über einen Cowcatcher verfügt. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinTrotz vie­ler Kin­der­krank­hei­ten wur­den Dampf­lo­ko­mo­ti­ven schnell un­ver­zicht­ba­re Stütz­pfei­ler gan­zer Ge­sell­schaf­ten. Da­mit lässt sich die Ent­wick­lungs­ge­schich­te der stäh­ler­nen Trans­port­ma­schi­nen gut mit dem Ar­beits­le­ben ei­nes Men­schen ver­glei­chen. Zu­dem zei­gen die tu­ckern­den Ko­los­se kürz­lich aus dem Be­ruf aus­ge­schie­de­nen Se­nio­ren, wie wich­tig sie wei­ter­hin für die Ge­mein­schaft sind. Denn auch wenn Dampf­lo­ko­mo­ti­ven seit dem 26.10.1977 in Deutsch­land nicht mehr ge­winn­brin­gend ein­ge­setzt wer­den kön­nen, sind die­se den­noch nicht auf der Stre­cke ge­blie­ben. So bie­ten die al­ten Zug­ma­schi­nen heu­te nicht nur lehr­rei­ches An­schau­ungs­ma­te­ri­al für an­ge­hen­de In­ge­nieu­re und His­to­ri­ker, son­dern sind zu­gleich im­mer ein idyl­li­sches Frei­zeit­er­leb­nis für die gan­ze Fa­mi­lie.

Es war die 043 903-4 [...] und am 26. Ok­to­ber 1977 um 16:04 Uhr war sie kalt­ge­macht, wie die Ei­sen­bah­ner sa­gen. Sie steht heu­te als Denk­mal­lok vor dem Em­der Bahn­hof.

We­ge­ner, Ur­su­la: 26.10.1977: Die letz­te Dampf­lo­ko­mo­ti­ve der Bun­des­bahn wird aus­ge­mus­tert. swrmediathek.de (05/2017).

Beim Bas­teln mei­nes Mo­dells ori­en­tier­te ich mich an der Dampf­lo­ko­mo­ti­ve 59751 von Bald­win Lo­co­mo­ti­ve Works aus dem Jah­re 1927.

Bild von nostalgischer Dampflokomotive mit Kohlewagen (Schlepptender). Idee und Bastelanleitung von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ne­ben ei­nem Sand­dom, ei­ner Glo­cke und ei­nem Schlot habe ich auch ei­nen lus­ti­gen Kuh­fän­ger am Dampf­kes­sel an­ge­bracht. Bei der Farb­aus­wahl ori­en­tier­te ich mich am Wap­pen von Kö­nig Ge­org III., in des­sen Re­gent­schafts­zeit die Dampf­ei­sen­bahn im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich Groß­bri­tan­ni­en ent­wi­ckelt wur­de.

Picture of two Trains made of paper. Tutorial by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Bavarian Fine Artist

Mei­ne Pa­pier­lok ist 23 Zen­ti­me­ter lang, 11 Zen­ti­me­ter breit und 14 Zen­ti­me­ter hoch. In der fol­gen­den An­lei­tung er­fah­ren Sie nun, wie Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen selbst ein per­fek­tes Ab­schieds­ge­schenk für Neu­ru­he­ständ­ler bas­teln kön­nen.

Dampflokomotive aus Papier basteln

Bild von roter Dampfeisenbahn mit Schlepptender. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Bas­teln ei­ner Lo­ko­mo­ti­ve ver­wen­de­te ich in ers­ter Li­nie Ton­pa­pier in drei un­ter­schied­li­chen Far­ben. Für die Zugrä­der ka­men au­ßer­dem Schasch­lik­spie­ße so­wie schwar­zer Moos­gum­mi zum Ein­satz. Die Ver­zie­run­gen nahm ich mit­hil­fe von Mo­del­lier­pas­te und Acryl­far­ben vor. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Eyelet-Setter, viel flüs­si­gen Kle­ber und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8) zu­recht­le­gen.

Hin­weis: Für eine hö­he­re Sta­bi­li­tät der Lok habe ich je­des Ein­zel­teil im­mer aus zwei iden­ti­schen Ton­pa­pier­ele­men­ten zu­sam­men­ge­klebt. Dank die­ser Tech­nik er­hielt das Mo­tiv an je­der Sei­te eine Gram­ma­tur von min­des­tens 260 g/m².

Bild vom Zusammenkleben des Fahrgestells einer PapierlokomotiveZu­al­ler­erst stell­te ich den Un­ter­bo­den der Lok her. Dazu fer­tig­te ich die Ele­men­te von Scha­blo­ne #1 aus Ton­pa­pier an. Nach dem Ver­stär­ken, Ein­schnei­den und Fal­zen schoss ich au­ßer­dem sechs Lö­cher für die Ach­sen mit­hil­fe ei­nes Eyelet-Setters in das gro­ße Ele­ment ein. Dar­auf­hin stell­te ich die Knick­li­ni­en des Fahr­ge­stells ge­ra­de auf und ver­kleb­te die­se mit sich selbst, so­dass das Gan­ze dar­auf­fol­gend wie ein Ta­blett aus­sah. Wich­tig: Da­mit der Un­ter­bo­den den schwe­ren Kes­sel ohne ein­zu­kni­cken tra­gen kann, kleb­te ich schließ­lich noch die bei­den klei­nen Stütz­ele­men­te vor und hin­ter die Mit­tel­ach­se.

Bild vom Lokführerhaus, nach dem es auf das Fahrgestell geklebt wurdeAls Nächs­tes bas­tel­te ich das ecki­ge Füh­rer­haus von Scha­blo­ne #2. Ich schnitt die fünf rund­li­chen Fens­ter mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei und falz­te im An­schluss die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Da­nach kleb­te ich das prä­pa­rier­te Häus­chen sym­me­trisch über die Rück­sei­te des be­reits fer­tig­ge­stell­ten Un­ter­bo­dens. Das Mo­tiv sah nach die­sen Bas­tel­schrit­ten fast ein we­nig wie ein Sat­tel­schlep­per ohne Dach aus.

Papierlok bekommt mächtigen Dampfkessel

Der Dampf­kes­sel be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #3. Auch hier ver­stärk­te und falz­te ich zu­nächst alle Ein­zel­tei­le, ehe ich mich der Front des Füh­rer­hau­ses wid­me­te.

Collage mit Anleitungsbildern: Dampfkessel an einer Papierlokomotive befestigen

Nach­dem ich die Wind­schutz­schei­ben aus bei­den Ele­men­ten frei­ge­schnit­ten hat­te, muss­te ich eine Front zu­dem drei­mal ein­schnei­den.

  • In die­se Ein­schnit­te steck­te ich dann die bei­den ge­falz­ten und ge­bo­ge­nen Kes­sel­wän­de.
  • Da­mit der Kes­sel auch gut mit dem Füh­rer­haus ver­bun­den war, kleb­te ich die ge­zack­ten Kle­be­la­schen der Kes­sel­ele­men­te hin­ter den Ein­schnit­ten fest.
  • Um den Kes­sel noch wei­ter zu fi­xie­ren, ver­klei­de­te ich die un­schö­nen Kle­be­la­schen zu­dem mit der zwei­ten Füh­rer­haus­front.
  • Im nächs­ten Schritt be­fes­tig­te ich den Dampf­kes­sel samt noch feh­len­der Front am Un­ter­bo­den und an den Füh­rer­haus­sei­ten­wän­den.

Bild von Front, die den Lokomotivenkessel verschließtZwi­schen den bei­den zu­sam­men­ge­kleb­ten Kes­sel­wän­den be­fand sich nun noch eine Schweiß­naht. Die­se ka­schier­te ich ab­schlie­ßend mit der brei­ten Zier­leis­te von Scha­blo­ne #3. Als Nächs­tes brach­te ich die Kes­sel­front von Scha­blo­ne #4 an. Dazu kleb­te ich die ge­zack­ten Kle­be­la­schen der ver­stärk­ten Ver­bund­leis­te an ei­nem Kes­sel­grill fest. Die un­schö­nen Kle­be­stel­len ver­klei­de­te ich dar­auf­fol­gend mit dem zwei­ten Grill­ele­ment. Im An­schluss kleb­te ich die Ver­bund­leis­te vor­ne so auf den Kes­sel, dass die­ser durch die Front kom­plett ver­schlos­sen wur­de.

Der Kuhfänger sorgt für freie Fahrt

Den Kuh­fän­ger von Scha­blo­ne #5 habe ich mit­hil­fe ei­ner simp­len Kle­be­tech­nik an der Lok­vor­der­sei­te an­ge­bracht. Zu­nächst be­fes­tig­te ich das qua­dra­ti­sche Ele­ment mit den bei­den ab­ste­hen­den Flü­geln un­ten an der Zug­front.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Cowcatcher an Dampflokomotive befestigen

Als Nächs­tes kleb­te ich die Flü­gel nach oben, so­dass die­se mit der Ver­bund­leis­te ab­schlos­sen. Dar­auf­hin fi­xier­te ich den Bo­den des Kuh­fän­gers an der un­te­ren Kle­be­la­sche des Flü­gel­ele­ments.

Bild von Papierlok mit Cowcatcher

Im An­schluss kleb­te ich die Ober­sei­te des Cow­cat­chers in die drei Ein­schnit­te des Qua­drats. Da­nach muss­te ich nur noch die ecki­ge Schau­fel un­ter die Ober­sei­te und auf den Bo­den kle­ben und hat­te da­mit mei­ner cha­rak­te­ris­ti­schen Dampf­lo­ko­mo­ti­ve ei­nen wasch­ech­ten Kuh­fän­ger ver­passt. Gleich dar­auf küm­mer­te ich mich um das drei­di­men­sio­na­le Dach von Scha­blo­ne #6. Die­ses be­steht le­dig­lich aus zwei Ein­zel­tei­len, wes­halb der Zu­sam­men­bau selbst­er­klä­rend ist.

Dampflokomotiven waren damals einzigartig dekoriert

Im Ver­gleich zu den heu­ti­gen Elek­tro­loks wa­ren die ver­schnör­kel­ten Stahl­rös­ser von da­mals äu­ßerst auf­wen­dig ver­ziert. Um dem ge­recht zu wer­den, setz­te ich für mei­ne Pa­pier­lok eben­falls ver­schie­de­ne De­ko­tech­ni­ken ein.

Collage mit Anleitungsbildern: Dach einer Dampflokomotive zusammenbauen und verzieren

Für eine be­son­de­re Hap­tik be­strich ich das kom­plet­te Dach, den Grill und den Kuh­fän­ger mit Mo­del­lier­pas­te. Nach ei­ner Trock­nungs­zeit von 15 Mi­nu­ten be­mal­te ich die wei­ße Pas­te an­schlie­ßend mit grau­er Acryl­far­be.

Bild von Sanddom, Glocke und Kamin, die aus der Quilling-Figur Tight Coil gedreht wurdenAls Nächs­tes brach­te ich die Zier­strei­fen und das Licht von Scha­blo­ne #7 am Kes­sel an. Hin­weis: Die Vor­der­sei­te des Lichts de­ko­rier­te ich eben­falls mit wei­ßer Mo­del­lier­pas­te. An­schlie­ßend fer­tig­te ich die gan­zen ab­ste­hen­den Ein­zel­tei­le an. Da­für mach­te ich mir die Quilling-Technik zu­nut­ze, wel­che aus ein­zel­nen Pa­pier­strei­fen be­steht. Aus fol­gen­den Ton­pa­pier­strei­fen dreh­te ich mir mit­hil­fe ei­nes an­ge­schnit­te­nen Schasch­lik­spie­ßes mo­di­fi­zier­te Tight Coil Quilling-Figuren:

  • Sand­dom (Bauch):  120 cm lang und 1 cm breit.
  • Sand­dom (De­ckel): 150 cm lang und 0,5 cm breit.
  • Glo­cke (Stiel): 30 cm lang und 0,5 cm breit.
  • Glo­cke (Kap­pe): 100 cm lang und 0,5 cm breit.
  • Schlot: 350 cm lang und 1 cm breit.
  • Puf­fer (Stiel): 2x 75 cm lang und 0,7 cm breit.
  • Puf­fer (Kap­pe): 2x 200 cm und 0,5 cm breit.

Nach­dem ich die Fi­gu­ren ge­dreht hat­te, be­mal­te ich die­se mit Acryl­far­ben. Dar­auf­hin kleb­te ich die Ein­zel­tei­le ein­fach an mei­ner Dampf­lo­ko­mo­ti­ve fest.

Sechs Räder bringen die Lokomotive auf die Schiene

Die Ele­men­te zum Bas­teln der Zugrä­der be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #8. Ich habe je­des Rad aus sechs un­ter­schied­lich gro­ßen und ge­loch­ten Moos­gum­mikrei­sen zu­sam­men­ge­klebt.

Collage mit Anleitungsbildern: Zugräder aus Moosgummi basteln

Da­nach ver­klei­de­te ich die Lauf­flä­che der ein­zel­nen Rä­der erst mit Ton­pa­pier­strei­fen und an­schlie­ßend mit grau­er Acryl­far­be. Au­ßer­dem de­ko­rier­te ich mei­ne Moos­gum­mikrei­se noch mit sechs farb­lich ab­ge­stimm­ten Rad­kap­pen.

  • Als Nächs­tes schnitt ich mir drei Ach­sen­stan­gen aus Schasch­lik­spie­ßen zu­recht, die je­weils zehn Zen­ti­me­ter lang wa­ren.
  • Die klei­nen Holz­spie­ße be­fes­tig­te ich dar­auf­hin in den Ach­sen­lö­chern der Lo­ko­mo­ti­ve und steck­te dar­an dann mei­ne sechs Rä­der fest.

Zu gu­ter Letzt kleb­te ich noch die bei­den Kup­pel­stan­gen von Scha­blo­ne #8 quer über die Zugrä­der. Da­mit hat­te ich mei­ne selbst ge­bas­tel­te Dampf­lo­ko­mo­ti­ve fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Eisenbahn spiegelt die Automatisierung der Gesellschaft wider

Bild von englischer Dampfeisenbahn als Abschiedsgeschenk für den Ruhestand. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMei­ne Pa­pier­lok ist mit Ab­sicht ein Mo­tiv für er­fah­re­ne Bast­ler. Ich konn­te mir näm­lich nicht vor­stel­len, dass ein An­fän­ger auf die Idee kommt, ei­nem Kol­le­gen oder ei­nem Fa­mi­li­en­mit­glied et­was Der­ar­ti­ges zu bas­teln. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Ex­em­plars be­nö­tig­te ich ei­nen gan­zen Ar­beits­tag. Üb­ri­gens lässt sich mit der in­ter­es­san­ten Ent­wick­lungs­ge­schich­te der Lo­ko­mo­ti­ve nicht nur das Ar­beits­le­ben ei­nes Men­schen, son­dern auch die Au­to­ma­ti­sie­rung der Ge­sell­schaft wi­der­spie­geln.

Am An­fang wur­den Schie­nen­fahr­zeu­ge noch von ei­nem Pferd und ei­nem Kut­scher be­dient. Mit der Er­fin­dung der Dampf­lok wa­ren dann ein Zug­füh­rer und ein Hei­zer zum Fah­ren von­nö­ten. Heu­te steu­ert nur noch ein Bahn­an­ge­stell­ter ei­nen ICE mit bis zu 1500 Fahr­gäs­ten.

Und bald wer­den Züge völ­lig ohne mensch­li­che Hil­fe fah­ren, wie es be­reits in der Nürn­ber­ger U-Bahn der Fall ist. Falls Sie in ei­nem Be­ruf ar­bei­ten, der von der Au­to­ma­ti­sie­rung be­trof­fen sein könn­te, soll­ten Sie sich von den Leit­me­di­en nicht ver­rückt ma­chen las­sen. Füh­rer­lo­ses Zug­fah­ren wird näm­lich be­reits seit 1962 ge­tes­tet und ist trotz­dem noch lan­ge nicht Stan­dard. Manch­mal geht al­les doch lang­sa­mer als man denkt.

Au­to­ma­tic trains were first tes­ted on the Lon­don un­der­ground in 1962 bet­ween Stam­ford Brook and Ra­vens­court Park af­ter ye­ars of plan­ning.

An­ony­mous: 1963: Train dri­ves its­elf. news.bbc.co.uk (05/2017).

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