GWS2.de: Kunst, Papier und Vordrucke seit 2011 A. D.

Lokomotive aus Papier basteln - Bummelzug in den Ruhestand

Ken­nen Sie ei­nen Glück­li­chen, der bald die Frei­hei­ten des Ru­he­stands ge­nie­ßen darf? Dann be­nö­ti­gen Sie auf je­den Fall ein wür­de­vol­les Ab­schieds­ge­schenk mit gro­ßer Sym­bol­kraft. Was mei­nen Sie, wür­de eine selbst ge­bas­tel­te Lo­ko­mo­ti­ve die­se An­for­de­run­gen er­fül­len?

[...] ich be­nö­ti­ge ei­nen künst­le­ri­schen Rat von Dir, da un­ser Ab­tei­lungs­lei­ter lei­der in Ren­te geht und ich ihm et­was Per­sön­li­ches bas­teln möch­te. [...] Was hältst Du von ei­ner Lo­ko­mo­ti­ve nach dem Mot­to: Das Le­ben ist eine Rei­se und so? Dazu wür­de ich dann noch eine ge­rahm­te Col­la­ge mit schö­nen al­ten Fo­tos von Be­triebs­fei­ern ma­chen.

Nie­der­brö­ker, An­drea: Bit­te um Rat für Ab­schieds­ge­schenk. E-Mail vom 04.05.2017.

Picture of British Steam Locomotive. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistMüss­te ich eine rote Elek­tro­lo­ko­mo­ti­ve der Deut­schen Bahn AG als Ge­schenk zum Ru­he­stand ent­ge­gen­neh­men, wäre ich in­ner­lich ziem­lich trau­rig. Ich wür­de mir wohl wie ein be­lie­big aus­tausch­ba­res Werk­zeug vor­kom­men, wel­ches aus­ran­giert und auf das Ab­stell­gleis ge­stellt wer­den soll. Hin­ge­gen wenn mir je­mand eine ein­zig­ar­ti­ge Dampf­lok zum be­ruf­li­chen Ab­schied schen­ken wür­de, hät­te ich vor Rüh­rung Trä­nen in den Au­gen. Denn die­se al­ten Stahl­rös­ser sa­hen nicht nur um­wer­fend gut aus, son­dern stan­den vor al­lem für Fort­schritt, Kraft, Aus­dau­er und Ent­wick­lungs­fä­hig­keit.

Dampf­lo­ko­mo­ti­ven wa­ren von An­fang an be­liebt, da sie den Men­schen die Ar­beit un­heim­lich er­leich­ter­ten. Be­reits das ers­te fahr­ba­re Mo­dell konn­te in Eng­land im Jah­re 1804 zehn Ton­nen Stahl und 70 Per­so­nen gleich­zei­tig trans­por­tie­ren.

On Fe­bru­ary 21, 1804, Trevithick’s pio­nee­ring en­gi­ne hau­led 10 tons of iron and 70 men ne­ar­ly ten mi­les from Pe­ny­dar­ren, at a speed of five miles-per-hour [...].

Bar­ton, Bob: Steam trains and rail­ways. historic-uk.com (05/2017).

Picture Collage: Steam Locomotive made of paper. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Wäh­rend­des­sen Dampf­lo­ko­mo­ti­ven in ih­rem Ge­burts­land zu­nächst vor­wie­gend als Zug­ma­schi­nen für Roh­stoff­trans­por­te ein­ge­setzt wur­den, nutz­ten die Ame­ri­ka­ner die kraft­vol­len Ei­sen­bah­nen di­rekt als Per­so­nen­be­för­de­rungs­mit­tel. Im Jah­re 1830 fuhr die ers­te Lok mit ei­nem Wag­gon für 36 Fahr­gäs­te re­gel­mä­ßig von Charles­ton nach Ham­burg (South Ca­ro­li­na). Die durch­schnitt­li­che Rei­se­ge­schwin­dig­keit be­trug al­ler­dings le­dig­lich 30 km/h, wes­halb Züge des Öf­te­ren von be­rit­te­nen Ban­di­ten aus­ge­raubt wur­den.

In 1830, the steam lo­co­mo­ti­ve known as The Best Fri­end of Charles­ton was the first lo­co­mo­ti­ve to pull cars in Ame­ri­ca and re­gu­lar­ly car­ry pas­sen­gers.

An­ony­mous: Trans­por­ta­ti­on Histo­ry: The Steam Lo­co­mo­ti­ve. custom-qr-codes.net (05/2017).

Bild von blauer Königlich Bayerischer Staatseisenbahn mit GWS2.de Schaffner Gustl. Szenerie von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDa­mit die Lo­ko­mo­ti­ven schnel­ler fah­ren konn­ten, muss­ten die Dampf­kes­sel im­mer grö­ßer wer­den. Dies führ­te zu ei­nem neu­en Pro­blem. Der Zug­füh­rer konn­te da­durch näm­lich schon bald nicht mehr se­hen, was vor ihm auf den Glei­sen war. Vor al­lem im Sü­den der USA führ­te dies sei­ner­zeit oft­mals zu Kol­li­sio­nen mit Rin­dern, wo­durch manch­mal so­gar gan­ze Züge ent­gleis­ten. Um die­sen schwe­ren Un­fäl­len vor­zu­beu­gen, ent­wi­ckel­ten Ei­sen­bahn­in­ge­nieu­re den Kuh­fän­ger (eng­lisch cow­cat­cher), der wie ein Schnee­pflug vor­ne an die Dampf­lok an­ge­schweißt wur­de.

That is why lo­co­mo­ti­ve de­si­gners in­ven­ted the cow­cat­cher.

Histo­ry TV: Histo­ry Of Steam Lo­co­mo­ti­ves Do­cu­men­ta­ry. youtube.com (05/2017).

Bild von Papiereisenbahn, die mit Kohle betrieben wird und über einen Cowcatcher verfügt. Angefertigt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinTrotz vie­ler Kin­der­krank­hei­ten wur­den Dampf­lo­ko­mo­ti­ven schnell un­ver­zicht­ba­re Stütz­pfei­ler gan­zer Ge­sell­schaf­ten. Da­mit lässt sich die Ent­wick­lungs­ge­schich­te der stäh­ler­nen Trans­port­ma­schi­nen gut mit dem Ar­beits­le­ben ei­nes Men­schen ver­glei­chen. Zu­dem zei­gen die tu­ckern­den Ko­los­se kürz­lich aus dem Be­ruf aus­ge­schie­de­nen Se­nio­ren, wie wich­tig sie wei­ter­hin für die Ge­mein­schaft sind. Denn auch wenn Dampf­lo­ko­mo­ti­ven seit dem 26.10.1977 in Deutsch­land nicht mehr ge­winn­brin­gend ein­ge­setzt wer­den kön­nen, sind die­se den­noch nicht auf der Stre­cke ge­blie­ben. So bie­ten die al­ten Zug­ma­schi­nen heu­te nicht nur lehr­rei­ches An­schau­ungs­ma­te­ri­al für an­ge­hen­de In­ge­nieu­re und His­to­ri­ker, son­dern sind zu­gleich im­mer ein idyl­li­sches Frei­zeit­er­leb­nis für die gan­ze Fa­mi­lie.

Es war die 043 903-4 [...] und am 26. Ok­to­ber 1977 um 16:04 Uhr war sie kalt­ge­macht, wie die Ei­sen­bah­ner sa­gen. Sie steht heu­te als Denk­mal­lok vor dem Em­der Bahn­hof.

We­ge­ner, Ur­su­la: 26.10.1977: Die letz­te Dampf­lo­ko­mo­ti­ve der Bun­des­bahn wird aus­ge­mus­tert. swrmediathek.de (05/2017).

Beim Bas­teln mei­nes Mo­dells ori­en­tier­te ich mich an der Dampf­lo­ko­mo­ti­ve 59751 von Bald­win Lo­co­mo­ti­ve Works aus dem Jah­re 1927.

Bild von nostalgischer Dampflokomotive mit Kohlewagen (Schlepptender). Idee und Bastelanleitung von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Ne­ben ei­nem Sand­dom, ei­ner Glo­cke und ei­nem Schlot habe ich auch ei­nen lus­ti­gen Kuh­fän­ger am Dampf­kes­sel an­ge­bracht. Bei der Farb­aus­wahl ori­en­tier­te ich mich am Wap­pen von Kö­nig Ge­org III., in des­sen Re­gent­schafts­zeit die Dampf­ei­sen­bahn im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich Groß­bri­tan­ni­en ent­wi­ckelt wur­de.

Picture of two Trains made of paper. Tutorial by Veronika Vetter (DAoCFrEak) Bavarian Fine Artist

Mei­ne Pa­pier­lok ist 23 Zen­ti­me­ter lang, 11 Zen­ti­me­ter breit und 14 Zen­ti­me­ter hoch. In der fol­gen­den An­lei­tung er­fah­ren Sie nun, wie Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen selbst ein per­fek­tes Ab­schieds­ge­schenk für Neu­ru­he­ständ­ler bas­teln kön­nen.

Dampflokomotive aus Papier basteln

Bild von roter Dampfeisenbahn mit Schlepptender. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Bas­teln ei­ner Lo­ko­mo­ti­ve ver­wen­de­te ich in ers­ter Li­nie Ton­pa­pier in drei un­ter­schied­li­chen Far­ben. Für die Zugrä­der ka­men au­ßer­dem Schasch­lik­spie­ße so­wie schwar­zer Moos­gum­mi zum Ein­satz. Die Ver­zie­run­gen nahm ich mit­hil­fe von Mo­del­lier­pas­te und Acryl­far­ben vor. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Eyelet-Setter, viel flüs­si­gen Kle­ber und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8) zu­recht­le­gen.

Hin­weis: Für eine hö­he­re Sta­bi­li­tät der Lok habe ich je­des Ein­zel­teil im­mer aus zwei iden­ti­schen Ton­pa­pier­ele­men­ten zu­sam­men­ge­klebt. Dank die­ser Tech­nik er­hielt das Mo­tiv an je­der Sei­te eine Gram­ma­tur von min­des­tens 260 g/m².

Bild vom Zusammenkleben des Fahrgestells einer PapierlokomotiveZu­al­ler­erst stell­te ich den Un­ter­bo­den der Lok her. Dazu fer­tig­te ich die Ele­men­te von Scha­blo­ne #1 aus Ton­pa­pier an. Nach dem Ver­stär­ken, Ein­schnei­den und Fal­zen schoss ich au­ßer­dem sechs Lö­cher für die Ach­sen mit­hil­fe ei­nes Eyelet-Setters in das gro­ße Ele­ment ein. Dar­auf­hin stell­te ich die Knick­li­ni­en des Fahr­ge­stells ge­ra­de auf und ver­kleb­te die­se mit sich selbst, so­dass das Gan­ze dar­auf­fol­gend wie ein Ta­blett aus­sah. Wich­tig: Da­mit der Un­ter­bo­den den schwe­ren Kes­sel ohne ein­zu­kni­cken tra­gen kann, kleb­te ich schließ­lich noch die bei­den klei­nen Stütz­ele­men­te vor und hin­ter die Mit­tel­ach­se.

Bild vom Lokführerhaus, nach dem es auf das Fahrgestell geklebt wurdeAls Nächs­tes bas­tel­te ich das ecki­ge Füh­rer­haus von Scha­blo­ne #2. Ich schnitt die fünf rund­li­chen Fens­ter mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei und falz­te im An­schluss die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Da­nach kleb­te ich das prä­pa­rier­te Häus­chen sym­me­trisch über die Rück­sei­te des be­reits fer­tig­ge­stell­ten Un­ter­bo­dens. Das Mo­tiv sah nach die­sen Bas­tel­schrit­ten fast ein we­nig wie ein Sat­tel­schlep­per ohne Dach aus.

Papierlok bekommt mächtigen Dampfkessel

Der Dampf­kes­sel be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #3. Auch hier ver­stärk­te und falz­te ich zu­nächst alle Ein­zel­tei­le, ehe ich mich der Front des Füh­rer­hau­ses wid­me­te.

Collage mit Anleitungsbildern: Dampfkessel an einer Papierlokomotive befestigen

Nach­dem ich die Wind­schutz­schei­ben aus bei­den Ele­men­ten frei­ge­schnit­ten hat­te, muss­te ich eine Front zu­dem drei­mal ein­schnei­den.

  • In die­se Ein­schnit­te steck­te ich dann die bei­den ge­falz­ten und ge­bo­ge­nen Kes­sel­wän­de.
  • Da­mit der Kes­sel auch gut mit dem Füh­rer­haus ver­bun­den war, kleb­te ich die ge­zack­ten Kle­be­la­schen der Kes­sel­ele­men­te hin­ter den Ein­schnit­ten fest.
  • Um den Kes­sel noch wei­ter zu fi­xie­ren, ver­klei­de­te ich die un­schö­nen Kle­be­la­schen zu­dem mit der zwei­ten Füh­rer­haus­front.
  • Im nächs­ten Schritt be­fes­tig­te ich den Dampf­kes­sel samt noch feh­len­der Front am Un­ter­bo­den und an den Füh­rer­haus­sei­ten­wän­den.

Bild von Front, die den Lokomotivenkessel verschließtZwi­schen den bei­den zu­sam­men­ge­kleb­ten Kes­sel­wän­den be­fand sich nun noch eine Schweiß­naht. Die­se ka­schier­te ich ab­schlie­ßend mit der brei­ten Zier­leis­te von Scha­blo­ne #3. Als Nächs­tes brach­te ich die Kes­sel­front von Scha­blo­ne #4 an. Dazu kleb­te ich die ge­zack­ten Kle­be­la­schen der ver­stärk­ten Ver­bund­leis­te an ei­nem Kes­sel­grill fest. Die un­schö­nen Kle­be­stel­len ver­klei­de­te ich dar­auf­fol­gend mit dem zwei­ten Grill­ele­ment. Im An­schluss kleb­te ich die Ver­bund­leis­te vor­ne so auf den Kes­sel, dass die­ser durch die Front kom­plett ver­schlos­sen wur­de.

Der Kuhfänger sorgt für freie Fahrt

Den Kuh­fän­ger von Scha­blo­ne #5 habe ich mit­hil­fe ei­ner simp­len Kle­be­tech­nik an der Lok­vor­der­sei­te an­ge­bracht. Zu­nächst be­fes­tig­te ich das qua­dra­ti­sche Ele­ment mit den bei­den ab­ste­hen­den Flü­geln un­ten an der Zug­front.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Cowcatcher an Dampflokomotive befestigen

Als Nächs­tes kleb­te ich die Flü­gel nach oben, so­dass die­se mit der Ver­bund­leis­te ab­schlos­sen. Dar­auf­hin fi­xier­te ich den Bo­den des Kuh­fän­gers an der un­te­ren Kle­be­la­sche des Flü­gel­ele­ments.

Bild von Papierlok mit Cowcatcher

Im An­schluss kleb­te ich die Ober­sei­te des Cow­cat­chers in die drei Ein­schnit­te des Qua­drats. Da­nach muss­te ich nur noch die ecki­ge Schau­fel un­ter die Ober­sei­te und auf den Bo­den kle­ben und hat­te da­mit mei­ner cha­rak­te­ris­ti­schen Dampf­lo­ko­mo­ti­ve ei­nen wasch­ech­ten Kuh­fän­ger ver­passt. Gleich dar­auf küm­mer­te ich mich um das drei­di­men­sio­na­le Dach von Scha­blo­ne #6. Die­ses be­steht le­dig­lich aus zwei Ein­zel­tei­len, wes­halb der Zu­sam­men­bau selbst­er­klä­rend ist.

Dampflokomotiven waren damals einzigartig dekoriert

Im Ver­gleich zu den heu­ti­gen Elek­tro­loks wa­ren die ver­schnör­kel­ten Stahl­rös­ser von da­mals äu­ßerst auf­wen­dig ver­ziert. Um dem ge­recht zu wer­den, setz­te ich für mei­ne Pa­pier­lok eben­falls ver­schie­de­ne De­ko­tech­ni­ken ein.

Collage mit Anleitungsbildern: Dach einer Dampflokomotive zusammenbauen und verzieren

Für eine be­son­de­re Hap­tik be­strich ich das kom­plet­te Dach, den Grill und den Kuh­fän­ger mit Mo­del­lier­pas­te. Nach ei­ner Trock­nungs­zeit von 15 Mi­nu­ten be­mal­te ich die wei­ße Pas­te an­schlie­ßend mit grau­er Acryl­far­be.

Bild von Sanddom, Glocke und Kamin, die aus der Quilling-Figur Tight Coil gedreht wurdenAls Nächs­tes brach­te ich die Zier­strei­fen und das Licht von Scha­blo­ne #7 am Kes­sel an. Hin­weis: Die Vor­der­sei­te des Lichts de­ko­rier­te ich eben­falls mit wei­ßer Mo­del­lier­pas­te. An­schlie­ßend fer­tig­te ich die gan­zen ab­ste­hen­den Ein­zel­tei­le an. Da­für mach­te ich mir die Quilling-Technik zu­nut­ze, wel­che aus ein­zel­nen Pa­pier­strei­fen be­steht. Aus fol­gen­den Ton­pa­pier­strei­fen dreh­te ich mir mit­hil­fe ei­nes an­ge­schnit­te­nen Schasch­lik­spie­ßes mo­di­fi­zier­te Tight Coil Quilling-Figuren:

  • Sand­dom (Bauch):  120 cm lang und 1 cm breit.
  • Sand­dom (De­ckel): 150 cm lang und 0,5 cm breit.
  • Glo­cke (Stiel): 30 cm lang und 0,5 cm breit.
  • Glo­cke (Kap­pe): 100 cm lang und 0,5 cm breit.
  • Schlot: 350 cm lang und 1 cm breit.
  • Puf­fer (Stiel): 2x 75 cm lang und 0,7 cm breit.
  • Puf­fer (Kap­pe): 2x 200 cm und 0,5 cm breit.

Nach­dem ich die Fi­gu­ren ge­dreht hat­te, be­mal­te ich die­se mit Acryl­far­ben. Dar­auf­hin kleb­te ich die Ein­zel­tei­le ein­fach an mei­ner Dampf­lo­ko­mo­ti­ve fest.

Sechs Räder bringen die Lokomotive auf die Schiene

Die Ele­men­te zum Bas­teln der Zugrä­der be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #8. Ich habe je­des Rad aus sechs un­ter­schied­lich gro­ßen und ge­loch­ten Moos­gum­mikrei­sen zu­sam­men­ge­klebt.

Collage mit Anleitungsbildern: Zugräder aus Moosgummi basteln

Da­nach ver­klei­de­te ich die Lauf­flä­che der ein­zel­nen Rä­der erst mit Ton­pa­pier­strei­fen und an­schlie­ßend mit grau­er Acryl­far­be. Au­ßer­dem de­ko­rier­te ich mei­ne Moos­gum­mikrei­se noch mit sechs farb­lich ab­ge­stimm­ten Rad­kap­pen.

  • Als Nächs­tes schnitt ich mir drei Ach­sen­stan­gen aus Schasch­lik­spie­ßen zu­recht, die je­weils zehn Zen­ti­me­ter lang wa­ren.
  • Die klei­nen Holz­spie­ße be­fes­tig­te ich dar­auf­hin in den Ach­sen­lö­chern der Lo­ko­mo­ti­ve und steck­te dar­an dann mei­ne sechs Rä­der fest.

Zu gu­ter Letzt kleb­te ich noch die bei­den Kup­pel­stan­gen von Scha­blo­ne #8 quer über die Zugrä­der. Da­mit hat­te ich mei­ne selbst ge­bas­tel­te Dampf­lo­ko­mo­ti­ve fer­tig­ge­stellt.

Fazit: Eisenbahn spiegelt die Automatisierung der Gesellschaft wider

Bild von englischer Dampfeisenbahn als Abschiedsgeschenk für den Ruhestand. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMei­ne Pa­pier­lok ist mit Ab­sicht ein Mo­tiv für er­fah­re­ne Bast­ler. Ich konn­te mir näm­lich nicht vor­stel­len, dass ein An­fän­ger auf die Idee kommt, ei­nem Kol­le­gen oder ei­nem Fa­mi­li­en­mit­glied et­was Der­ar­ti­ges zu bas­teln. Zum An­fer­ti­gen ei­nes Ex­em­plars be­nö­tig­te ich ei­nen gan­zen Ar­beits­tag. Üb­ri­gens lässt sich mit der in­ter­es­san­ten Ent­wick­lungs­ge­schich­te der Lo­ko­mo­ti­ve nicht nur das Ar­beits­le­ben ei­nes Men­schen, son­dern auch die Au­to­ma­ti­sie­rung der Ge­sell­schaft wi­der­spie­geln.

Am An­fang wur­den Schie­nen­fahr­zeu­ge noch von ei­nem Pferd und ei­nem Kut­scher be­dient. Mit der Er­fin­dung der Dampf­lok wa­ren dann ein Zug­füh­rer und ein Hei­zer zum Fah­ren von­nö­ten. Heu­te steu­ert nur noch ein Bahn­an­ge­stell­ter ei­nen ICE mit bis zu 1500 Fahr­gäs­ten.

Und bald wer­den Züge völ­lig ohne mensch­li­che Hil­fe fah­ren, wie es be­reits in der Nürn­ber­ger U-Bahn der Fall ist. Falls Sie in ei­nem Be­ruf ar­bei­ten, der von der Au­to­ma­ti­sie­rung be­trof­fen sein könn­te, soll­ten Sie sich von den Leit­me­di­en nicht ver­rückt ma­chen las­sen. Füh­rer­lo­ses Zug­fah­ren wird näm­lich be­reits seit 1962 ge­tes­tet und ist trotz­dem noch lan­ge nicht Stan­dard. Manch­mal geht al­les doch lang­sa­mer als man denkt.

Au­to­ma­tic trains were first tes­ted on the Lon­don un­der­ground in 1962 bet­ween Stam­ford Brook and Ra­vens­court Park af­ter ye­ars of plan­ning.

An­ony­mous: 1963: Train dri­ves its­elf. news.bbc.co.uk (05/2017).

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Clutch basteln: Geschenke im Monster High Design verpacken

Frau­en mit Clutch sind cha­rak­ter­stark und wis­sen, was sie wol­len. Dies liegt dar­an, dass die klei­ne hen­kel­lo­se Hand­ta­sche zu­meist das haut­enge Abend­kleid un­ter­strei­chen soll, wel­ches die selbst­be­wuss­te Trä­ge­rin pas­send zu ih­ren reiz­vol­len Schu­hen ge­wählt hat. Das ge­rin­ge Platz­an­ge­bot in ei­ner Clutch er­for­dert von den Fa­shio­nis­tas zu­dem ein ge­wis­ses Maß an Ri­si­ko­be­reit­schaft und den Wil­len, auf ge­wohn­ten Kom­fort zu ver­zich­ten.

Bild von selbst gebastelter Clutch als Muttertagsgeschenkverpackung mit Rocher von Ferrero. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinBe­vor ich mei­ne Mi­ni­hand­ta­sche ent­warf, such­te ich nach ei­ner Power­frau mit fe­mi­ni­nem Aus­se­hen, die auf­grund ih­rer Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten prä­de­sti­niert da­für ist Clut­ches (eng­lisch clutch bags) zu tra­gen. Bei mei­ner Re­cher­che stieß ich auf Dra­cu­lau­ra von der Mons­ter High. Die auf­ge­weck­te Toch­ter von Graf Dra­cu­la ist ein ve­ge­ta­ri­scher Vam­pir mit ei­nem ras­si­gen Ak­zent und ei­nem to­tal coo­len Mo­de­stil.

I’m six­teen hundred ye­ars old, I’m a ve­ge­ta­ri­an vam­pi­re [...].

Mons­ter High: Dra­cu­lau­ra | Meet The Ghouls | Mons­ter High. youtube.com (05/2017).

Ne­ben Dra­cu­lau­ras Mi­ni­kleid­chen mit Rü­schen­kra­gen ge­fal­len mir vor al­lem die Far­ben ih­res Out­fits. Aus die­sem Grund habe ich mei­ne selbst ge­bas­tel­te Clutch der klei­nen Vam­pi­rin ge­wid­met.

Picture of self-made paper clutch bag. Monster High style (Draculaura) with cosmetics for girls. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Po­chet­tes (deutsch Brief­ta­schen) hie­ßen klei­ne Da­men­hand­ta­schen, in de­nen die mo­de­be­wuss­ten Frau­en der 1920er Jah­re ihre Kos­me­tik und ihre Wert­sa­chen mit sich tru­gen.

Wo­men car­ri­ed „po­chet­tes”, a clutch fea­turing geo­me­tric mo­tifs, which they car­ri­ed ca­sual­ly un­der their arms, it came into main­stream fa­shion.

Feng, De­sen: The Histo­ry of Evening Bags and Clut­ches. hunghee.com (05/2017).

Collage mit Bildern von Veronika Vetter, die Clutches zum Nachbasteln in den Händen hält

Zehn Jah­re spä­ter ent­stand aus der Po­chet­te die Clutch, wel­che nicht mehr nur eine simp­le Auf­be­wah­rungs­ta­sche, son­dern zu­gleich ein gla­mou­rö­ses Mo­de­ac­ces­soire war. Al­ler­dings konn­ten nicht alle Frau­en gleich et­was mit den Mi­nit­äsch­chen an­fan­gen. Als der Künst­ler Andy War­hol sei­ner Muse Isa­bel­le Duf­res­ne die be­gehr­te Her­mès Black Box Ver­rou Clutch schenk­te, soll die­se die neu­ar­ti­ge Hand­ta­sche gleich wie­der um­ge­tauscht ha­ben.

Ori­gi­nal­ly cal­led the Ver­rou clutch, it was trans­for­med and re­de­si­gned af­ter Andy Warhol’s muse, Ul­tra Vio­let, re­tur­ned the clutch to Her­mès, com­plai­ning about the ori­gi­nal de­sign.

An­ony­mous: Her­mès Long Wal­let Clutch. baghunter.com (05/2017).

Bild von essence Kosmetik in einer selbst gebastelten Clutch im Monster High Design für coole Mädchen. Arrangement von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDa­mit mei­ne selbst ge­bas­tel­te Clutch im Mons­ter High De­sign nicht wie­der zu­rück­ge­bracht wird, soll­te sie ne­ben dem schi­cken Aus­se­hen auch noch ei­nen Nut­zen ha­ben. Des­halb habe ich das auf­fal­len­de Mi­nit­äsch­chen als Ge­schenk­ver­pa­ckung kon­zi­piert. Die durch­dach­te Clutch ist wie­der­ver­schließ­bar und hat an je­der Sei­te eine statt­li­che Gram­ma­tur von 390 g/m². Da­durch las­sen sich mit der Pa­pier­ta­sche ori­gi­nel­le Ge­schenk­sets mit Pfle­ge­pro­duk­ten für die bes­te Freun­din oder die Mama zum Mut­ter­tag zu­sam­men­stel­len. Au­ßer­dem habe ich noch eine In­nen­ta­sche für eine Gruß­kar­te oder ei­nen Gut­schein ein­ge­baut.

Hin­ge­gen wer als Dra­cu­lau­ra zur Hal­lo­ween­par­ty geht, der kann mit der gru­se­li­gen Clutch na­tür­lich auch ein­fach nur sein Out­fit ab­run­den.

Bild von Monster High Clutch für Mädchen. Fan-Art von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Da­mit die Clutch auch un­ter zar­te Mäd­chen­ar­me passt, ist die Pa­pier­ta­sche le­dig­lich 22 Zen­ti­me­ter lang, 4 Zen­ti­me­ter breit und 15 Zen­ti­me­ter hoch. In der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung sage ich Ih­nen nun, wie Sie im Hand­um­dre­hen selbst zu Ih­rer ei­ge­nen Mi­ni­ta­sche kom­men.

Clutch aus Papier basteln - Anleitung

Bild von Monster High Clutch für Halloween. Fan-Art gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Bas­teln der Hand­ta­sche habe ich Ton­pa­pier in drei un­ter­schied­li­chen Far­ben ver­wen­det. Au­ßer­dem nahm ich für die De­ko­ra­tio­nen schwar­zes Krepp­pa­pier, Glit­ter und un­ter­schied­li­che Acryl­far­ben zur Hil­fe. Für den Ver­schluss ka­men zu­dem ein Ma­gnet­band und drei Knopf­ma­gne­ten zum Ein­satz. Als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich dar­über hin­aus eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, viel flüs­si­gen Kle­ber, ein Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne zwölf DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12) zu­recht­le­gen.

  • Farb­hin­weis: Jede Sei­te der Clutch be­steht aus drei Ton­pa­pier­la­gen. Wäh­rend­des­sen Sie da­durch für die Wand­mit­ten so­gar Pa­pier­res­te ver­wen­den könn­ten, soll­ten Sie beim Zu­sam­men­kle­ben im­mer über­le­gen, wel­che Far­be nach in­nen und wel­che nach au­ßen zei­gen soll.

Bild vom Verkleben des Taschenbodens, der aus drei Tonpapierlagen bestehtIch star­te­te mit dem Ta­schen­bo­den von Scha­blo­ne #1. Nach­dem ich die drei Strei­fen in mei­nen Far­ben aus­ge­schnit­ten und vor mir lie­gen hat­te, be­gann ich mit dem Auf­ein­an­der­kle­ben. Hin­weis: Der schmals­te Strei­fen ist für die Au­ßen­sei­te des Bo­dens. Die­sen kleb­te ich so auf die bei­den grö­ße­ren, dass der Ab­stand zu den Rän­dern an al­len Sei­ten gleich war. Di­rekt im An­schluss fer­tig­te ich die gro­ße Vor­der­sei­te von Scha­blo­ne #2 an. Auch hier kleb­te ich zu­nächst die bei­den Ein­zel­tei­le zur Ver­stär­kung sym­me­trisch auf­ein­an­der.

Bild von Taschenvorderseite mit Magnetstreifen, die am Boden festgeklebt ist Gleich da­nach falz­te ich die un­te­re Kle­be­la­sche des Ele­ments und brach­te an­schlie­ßend ei­nen neun Zen­ti­me­ter lan­gen Ma­gnet­strei­fen (sie­he Scha­blo­ne) an. Im nächs­ten Schritt kleb­te ich die prä­pa­rier­te Vor­der­sei­te dann so auf die Bo­den­plat­te, dass der Ma­gnet­strei­fen nach in­nen zeig­te. Dar­auf­fol­gend schnitt ich mir das Ele­ment von Scha­blo­ne #3 zu­recht und ver­klei­de­te da­mit die äu­ße­re Front­sei­te.

Bild von zwei angeklebten Seitenteilen, welche die Clutch bereits von alleine stehen lassenUm die da­mit fer­tig­ge­stell­te Stirn­sei­te zum Ste­hen zu brin­gen, fer­tig­te ich nun die bei­den Sei­ten der Clutch aus den Ele­men­ten von Scha­blo­ne #4 an. Da­bei ging ich ähn­lich wie beim Bas­teln des Bo­dens vor. Zu­erst kleb­te ich im­mer zwei von den ge­zack­ten Ein­zel­tei­len auf­ein­an­der. Da­nach falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Be­vor ich dar­auf­hin die bei­den ge­falz­ten Sei­ten­tei­le mit dem Bo­den und der Vor­der­sei­te ver­kleb­te, brach­te ich noch an je­dem Ele­ment die Au­ßen­ver­klei­dung an.

Selbst gebastelte Clutch hat eine Innentasche

Wäh­rend­des­sen das Bas­teln der Mi­ni­ta­sche bis hier­hin kin­der­leicht war, wur­de es nun auf­grund der funk­tio­nel­len Rück­sei­te um ei­ni­ges an­spruchs­vol­ler.

Bild vom Basteln der Clutch InnentascheFür die in­ne­re Ta­schen­rück­sei­te schnitt ich mir ein­mal das Ele­ment von Scha­blo­ne #5 zu­recht und falz­te gleich dar­auf die un­te­re Kle­be­la­sche. An­schlie­ßend fer­tig­te ich die In­nen­ta­sche von Scha­blo­ne #6 an und kleb­te die­se nach dem Fal­zen über den frei­ge­schnit­te­nen Schlitz der in­ne­ren Ta­schen­rück­sei­te. Die­ses fer­tig­ge­stell­te Ein­zel­teil leg­te ich da­nach erst ein­mal bei­sei­te. Um den De­ckel der Clutch sta­bil an der Ta­schen­rück­wand be­fes­ti­gen zu kön­nen, war eine be­son­de­re Kle­be­tech­nik von­nö­ten.

Bild von präparierter Innentasche und Rückwand der ClutchDes­halb muss­te ich eine wei­te­re spe­zi­el­le Ta­schen­rück­wand bas­teln. Dazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #7 in mei­ner Wand­mit­ten­far­be an. Dar­auf kleb­te ich dann das Ein­zel­teil von Scha­blo­ne #8, wel­ches ich zu­vor in mei­ner Au­ßen­far­be an­ge­fer­tigt hat­te. Nach dem Fal­zen der Kle­be­la­sche schnitt ich die Aus­spa­rung zum Ein­kle­ben des De­ckels mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei. Ich hat­te nun drei vor­be­rei­te­te Be­stand­tei­le der Clutch vor mir lie­gen. Be­vor ich die­se mit­ein­an­der ver­kle­ben konn­te, muss­te ich zu­nächst den wie­der­ver­schließ­ba­ren De­ckel zu­sam­men­bau­en.

Magnetverschluss gegen böse Taschendiebe

Die In­nen­sei­te des De­ckels be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #9. Nach­dem ich mir die­ses Ele­ment zwei­mal zu­recht­ge­schnit­ten und die Tei­le auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, kleb­te ich drei Knopf­ma­gne­ten (sie­he Scha­blo­ne) im glei­chen Ab­stand zu­ein­an­der fest.

Collage vom Befestigen des Taschendeckels im Einschnitt der Rückwand

Gleich da­nach ver­klei­de­te ich die Au­ßen­sei­te des De­ckels mit dem Ele­ment von Scha­blo­ne #10. An­schlie­ßend falz­te ich noch die bei­den Knick­li­ni­en und kleb­te dar­auf­hin den da­mit fer­tig­ge­stell­ten Ta­schen­de­ckel in den Ein­schnitt der äu­ße­ren Rück­wand.

Bild von selbst gebastelter Handtasche aus Papier

Als Nächs­tes kleb­te ich das Ele­ment mit der In­nen­ta­sche auf die äu­ße­re Rück­wand. Hin­weis: Durch die­se sehr auf­wen­di­ge Kle­be­tech­nik er­zeugt der De­ckel kei­ne un­schö­nen Kle­be­rän­der. Au­ßer­dem ist er dop­pelt be­fes­tigt. Zu gu­ter Letzt fi­xier­te ich die Rück­wand an den bei­den Sei­ten­tei­len und am Bo­den. Als ich dar­auf­hin den De­ckel über die Clutch stülp­te, zo­gen die Ma­gne­ten an und ver­schlos­sen so­mit mei­ne Pa­pier­ta­sche.

Monster High Design und letzte Schönheitskorrekturen

Bild vom Aufkleben eines MuttertagemblemsMein Mi­nit­äsch­chen kam noch et­was sche­ckig da­her. Um das zu än­dern, ver­klei­de­te ich die Vorder- und Rück­sei­te der Ta­sche mit den Strei­fen von Scha­blo­ne #11. Als das Strei­fen­mus­ter mei­ne Clutch zier­te, fuhr ich die Rän­der der Pa­pier­strei­fen mit flüs­si­gem Kle­ber nach und träu­fel­te farb­lich pas­sen­den Glit­ter dar­über. An­schlie­ßend küm­mer­te ich mich um das Em­blem.

Bild vom Kaschieren der Kanten mit schwarzem Krepppapier

Mei­ne auf­fäl­li­ge Pa­pier­ta­sche soll­te eine Ge­schenk­ver­pa­ckung für den Mut­ter­tag wer­den. Aus die­sem Grund bas­tel­te ich mir aus den Tei­len von Scha­blo­ne #12 ein pom­pö­ses Schild­chen mit der Auf­schrift „MUM”. Nach­dem ich das Em­blem auf die Front des De­ckels ge­klebt hat­te, ka­schier­te ich au­ßer­dem noch alle Kan­ten mit schwar­zem Krepp­pa­pier. Die­se Pa­pier­sor­te ist ähn­lich fle­xi­bel wie ein Kinesio-Tape und lässt so­mit sämt­li­che Lü­cken und Kle­ber­kleck­se ele­gant ver­schwin­den. Dar­auf­hin war mei­ne selbst ge­bas­tel­te Clutch ein­satz­be­reit.

Fazit: Clutch in die Hände

Picture of Draculaura’s Clutch (Monster High) with pink nail polish. Fan-Art created by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistDas Bas­teln der klei­nen Mäd­chen­ta­sche ist to­tal ein­fach. In un­ge­fähr drei Stun­den hat­te ich ein Ex­em­plar kom­plett an­ge­fer­tigt. Ne­ben dem coo­len Dra­cu­lau­ra De­sign ge­fällt mir vor al­lem die Sta­bi­li­tät und die Ge­räu­mig­keit mei­ner Clutch. Apro­pos, was ist das ei­gent­lich für ein ko­mi­scher Name? Ich habe mir ein­mal an­ge­se­hen, wie die­se Hand­ta­schen­art im Eng­li­schen de­fi­niert ist:

A small, stra­p­less pur­se that is car­ri­ed in the hand; a clutch.

Far­lex, Inc.: clutch bag. thefreedictionary.com (05/2017).

Aha, eine Clutch muss in der Hand ge­tra­gen wer­den, da sie kei­ne Tra­ge­riem­chen hat. Et­was um­klam­mern be­deu­tet im Eng­li­schen to clutch. Der Name ist zwar an­stren­gend, macht aber ei­ni­ger­ma­ßen Sinn.

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Papierauto zum Führerschein basteln - der erste Golf

1974 war das Jahr des deut­schen Man­nes. Dies hing nicht nur da­mit zu­sam­men, dass die Fußball-Nationalmannschaft der BRD in Mün­chen zum zwei­ten Mal Welt­meis­ter wur­de. Auch die Da­men tru­gen zum Glück des star­ken Ge­schlechts bei, in­dem sie ihre ver­laus­ten Hip­pie­klei­der aus Lei­nen end­gül­tig ab­leg­ten. Statt­des­sen fla­nier­ten die Frau­en­zim­mer selbst­be­wusst ge­stylt in fe­mi­ni­nen Hot­pants durch die In­nen­städ­te und hör­ten da­bei die neus­ten Hits von ABBA im Walk­man. Dank Neu­kanz­ler Hel­mut Schmidt, der die staat­li­chen In­ves­ti­tio­nen er­höh­te und des enor­men Lohn­zu­wach­ses durch neu ab­ge­schlos­se­ne Ta­rif­ver­trä­ge konn­te Mann trotz ho­her Ar­beits­lo­sen­quo­te sor­gen­frei im Som­mer an den Ba­la­ton fah­ren. Und wäre das al­les nicht schon ge­nug ge­we­sen, brach­te Volks­wa­gen auch noch in die­sem Jahr den Golf Mk1 her­aus, um den die Welt Deutsch­land bis heu­te be­nei­det.

Picture of German VW Car made of paper. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine ArtistDass Deut­sche schon im­mer ger­ne flott un­ter­wegs wa­ren, be­weist die Tat­sa­che, dass selbst der klei­ner mo­to­ri­sier­te Golf Mk1 mit ei­ner sport­li­chen 1,1-Liter-Maschine und 50 PS ver­füg­bar war. Gas­ge­ben wie Hans-Joachim Stuck hat­te 1974 auf­grund der Öl­kri­se je­doch sei­nen Preis. Der Li­ter Ben­zin kos­te­te sei­ner­zeit näm­lich re­kord­ver­däch­ti­ge 40 Pfen­nig. Doch auch hier konn­te der Golf Mk1 punk­ten, da er bei 90 km/h le­dig­lich 6,4 Li­ter pro 100 Ki­lo­me­ter ver­brauch­te.

So be­trug laut Be­triebs­an­lei­tung der Ver­brauch des 37-kW-Motors nach DIN 70030 6,4 l pro 100 km bei 90 km/h [...].

Wein­hardt, Dirk: Der Ur-Golf. ur-golf.de (04/2017).

Als Kunst­lieb­ha­be­rin bin ich froh, dass nicht nur Sprit­zig­keit und Spar­sam­keit dazu führ­ten, dass die­ses Auto mehr als 6,9 Mil­lio­nen Mal ver­kauft wur­de.

Der ers­te Golf kam bes­tens an. 6,99 Mil­lio­nen Ex­em­pla­re ver­kauf­ten die Wolfs­bur­ger von der ers­ten Ge­ne­ra­ti­on.

Strat­mann, Jens: VW Golf 1 Kauf­be­ra­tung | Ge­schich­te | Ty­pi­sche Män­gel | Schwach­stel­len. youtube.com (04/2017).

Collage von blauem Golf aus Papier. Geschenkverpackung zum Bestehen des Führerscheins. Idee und Entwicklung von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Das zeit­lo­se kan­ti­ge De­sign hat­te be­kannt­lich min­des­tens ei­nen ge­nau­so gro­ßen An­teil am Ver­kaufs­er­folg. In Deutsch­land ver­ehr­te man al­ler­dings schon im­mer das Run­de. Bei der jahr­hun­der­te­lan­gen Lie­be zu Os­ter­ei­ern, Bäl­len und Ru­bens­frau­en war es des­halb auch kein Wun­der, dass der wohl­ge­form­te VW Kä­fer hier­zu­lan­de 30 Jah­re lang als Non­plus­ul­tra galt. Um also ein re­la­tiv ecki­ges Auto mit ei­ner mas­si­ven und brei­ten C-Säule zu ent­wer­fen, war sei­ner­zeit ein Ita­lie­ner von­nö­ten. Aus die­sem Grund en­ga­gier­te Volks­wa­gen 1971 den In­dus­trie­de­si­gner Gior­get­to Giugi­a­ro.

De­si­gned as a front-engined, front-wheel dri­ve re­pla­ce­ment for the Beet­le, the Golf’s crisp li­nes were pen­ned by fa­med de­si­gner Gior­get­to Giugi­a­ro.

Tay­lor, Ja­mes: Histo­ry of the Volks­wa­gen Golf - pic­tu­re spe­cial. autocar.co.uk (04/2017).

Bild von Auto Geschenkverpackung mit Führerschein und Fahrzeugschein. Arrangiert von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDer fin­di­ge Künst­ler hat­te sich be­reits bei ita­lie­ni­schen Au­to­mo­bil­kon­zer­nen ei­nen Na­men ge­macht und ist un­ter an­de­rem für das schnit­ti­ge De­sign des le­gen­dä­ren Fiat 850 Spi­der ver­ant­wort­lich. Wäh­rend der be­dau­erns­wer­te Gior­get­to bei schlech­tem Wet­ter in Nie­der­sach­sen saß und an der Hül­le des Golf Mk1 ar­bei­te­te, soll ihm 1972 Fer­di­nand Piëch als Prak­ti­kant as­sis­tiert ha­ben. Der Nef­fe von Fer­ry Por­sche moch­te es ty­pisch deutsch - also rund. Er pro­phe­zei­te, dass der Golf Mk1 mit die­sem Aus­se­hen ein Flop wer­den wür­de.

A sum­mer in­tern na­med Fer­di­nand Piech spends two months lear­ning about de­sign from thirty-four-year-old Giugi­a­ro. Piech pre­dicts the Golf will be a fail­ure.

Cum­ber­ford, Ro­bert: Gior­get­to Giugi­a­ro Histo­ry. automobilemag.com (04/2017).

Collage von rotem VW Golf Mk1 Miniaturauto. Fan-Art entworfen und gebastelt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Der ge­lern­te Kfz-Mechaniker und da­ma­li­ge Vor­stands­vor­sit­zen­de Ru­dolf Lei­ding ver­trau­te al­ler­dings sei­nem ita­lie­ni­schen Star­ein­kauf und wur­de nicht ent­täuscht. Der Golf Mk1 war selbst in Nord­ame­ri­ka ein Ren­ner. Be­kannt­lich hat­ten un­se­re trans­at­lan­ti­schen Freun­de be­reits in den 1970er Jah­ren so ihre Pro­ble­me mit den Golf­staa­ten. Sie nann­ten das deut­sche Auto al­ler­dings nur we­gen der Form Hase (eng­lisch rab­bit) und nicht um ihre Ani­mo­si­tät ge­gen die OAPEC zum Aus­druck zu brin­gen.

Laun­ched in 1975 the US, the Rab­bit (as it was known over the­re) was fast be­co­ming a force to be reckon­ed with, and was re­al­ly the only car ca­pa­ble of brin­ging the fight to the in­flux of new Ja­pa­ne­se com­pact cars [...].

An­ony­mous: Histo­ry Of The MK1 Golf (Typ17). vwheritage.com (04/2017).

Bild von GWS2.de Maskottchen, wie er in seinen selbst gebastelten Babawagen einsteigt. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinMehr als 40 Jah­re nach dem Ver­kaufs­start be­sie­delt der ers­te Golf im­mer noch die Stra­ßen un­se­res Pla­ne­ten. Es ist an­ge­sichts die­ses Qua­li­täts­be­wei­ses des­halb nicht ver­wun­der­lich, dass auf vie­le Fahr­an­fän­ger nach dem Be­stehen des Füh­rer­scheins ein Nach­fol­ge­mo­dell des Mk1 in der Ein­fahrt war­tet. Falls Sie Ih­rem Schütz­ling zum 18. Ge­burts­tag nicht nur den nack­ten Zünd­schlüs­sel über­rei­chen wol­len, habe ich die per­fek­te Ge­schenk­ver­pa­ckung für Sie ent­wor­fen. Mein Auto aus Pa­pier bie­tet näm­lich nicht nur ge­nug Platz für Fahr­zeug­schein, Schlüs­sel und Ben­zin­geld, son­dern ist ga­ran­tiert auch das High­light auf dem Ge­schenk­tisch.

Picture of self-made paper car. Volkswagen Golf Mk1. Crafted by Veronika Vetter Bavarian Fine Artist

Mei­ne künst­le­ri­sche In­ter­pre­ta­ti­on des VW Golf Mk1 ist 20,5 Zen­ti­me­ter lang, 10 Zen­ti­me­ter breit und 9,5 Zen­ti­me­ter hoch. In der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung sage ich Ih­nen, wie Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen im Hand­um­dre­hen selbst ein ei­ge­nes Pa­pier­au­to bas­teln kön­nen.

Auto aus Papier basteln - Anleitung

Bild von blauem Auto aus Papier als Geschenkverpackung für den Papa. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZum Bau­en des Au­tos ver­wen­de­te ich haupt­säch­lich Ton­pa­pier in vie­len un­ter­schied­li­chen Far­ben. Für man­che Ein­zel­tei­le griff ich je­doch auch auf Moos­gum­mi zu­rück. Als spe­zi­el­les Ma­te­ri­al nahm ich zu­dem zwei Schasch­lik­spie­ße zur Hil­fe. Hin­ge­gen für die Ver­zie­run­gen ka­men nichts wei­ter als ver­schie­de­ne Acryl­far­ben zum Ein­satz. Au­ßer­dem soll­ten Sie sich eine Sche­re, viel flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Eyelet-Setter, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12) zu­recht­le­gen.

Ich be­gann mit den vier Rad­käs­ten des Au­tos. Dazu fer­tig­te ich mir die bei­den Ele­men­te von Scha­blo­ne #1 aus Ton­pa­pier an.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Radkasten für ein Papierauto basteln

Der In­nen­raum mei­nes Fahr­zeugs soll­te eine an­de­re Far­be als der Un­ter­bo­den be­kom­men. Da­mit dies funk­tio­nier­te, muss­te ich auf eine et­was schwie­ri­ge­re Kle­be­tech­nik zu­rück­grei­fen.

  • Zu­nächst ein­mal schnitt ich mir die bei­den Ein­zel­tei­le der Scha­blo­ne vier­mal in Blau und vier­mal in Schwarz zu­recht.
  • Als Nächs­tes kleb­te ich im­mer ein blau­es ge­zack­tes Ele­ment, wel­ches wie eine Rau­pe aus­sieht auf ein schwar­zes Pen­dant.
  • Gleich dar­auf falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en al­ler Ein­zel­tei­le. Au­ßer­dem schoss ich mit­hil­fe ei­nes Eyelet-Setters je­weils ein Loch in die acht rund­li­chen Bau­tei­le.
  • An­schlie­ßend nahm ich ei­nes der schwar­zen halb­run­den Ele­men­te und kleb­te es in­nen an der Kle­be­la­sche ei­ner ge­krümm­ten Rau­pe fest.

Um die ge­zack­ten Kle­be­la­schen zu ver­klei­den, be­fes­tig­te ich dar­auf­hin ein blau­es halb­run­des Ele­ment an der Au­ßen­sei­te des Rad­kas­tens.

Bild vom Festkleben der Radkästen an den UnterbodenAls ich nach die­sem Prin­zip noch drei wei­te­re Rad­käs­ten an­ge­fer­tigt hat­te, wid­me­te ich mich dem Un­ter­bo­den von Scha­blo­ne #2.  Nach­dem auch die­ses lan­ge Ele­ment ge­falzt und mit Lö­chern ver­se­hen war, kleb­te ich die vier vor­be­rei­te­ten Rad­käs­ten in die Aus­spa­run­gen. Da­bei fi­xier­te ich die­se Bau­tei­le ei­ner­seits an den Ach­sen­lö­chern des Un­ter­bo­dens. Au­ßer­dem drück­te ich je Rad­kas­ten noch vier mit Kle­ber be­stri­che­ne Za­cken auf den Un­ter­grund.

Hin­weis: Dank die­ser smar­ten Bau­wei­se sah die Sei­te des Un­ter­bo­dens, die spä­ter nach in­nen zei­gen soll­te wie aus ei­nem Guss aus.

Im nächs­ten Schritt brach­te ich die bei­den Sei­ten des VW Golf am Un­ter­bo­den an. Dazu schnitt ich mir die Au­to­sil­hou­et­te von Scha­blo­ne #3 zwei­mal aus Ton­pa­pier zu­recht. Gleich da­nach falz­te ich die lan­gen Knick­li­ni­en (sie­he Scha­blo­ne). Dar­auf­hin bog ich die Au­to­sei­ten so lan­ge zu­recht, bis die­se das ty­pi­sche ecki­ge Golf Mk1 De­sign hat­ten. Als mir das Gan­ze ge­fiel, kleb­te ich an je­der Sei­te mei­nes Un­ter­bo­dens eine prä­pa­rier­te Au­to­sil­hou­et­te fest.

Hin­weis: Die ab­ste­hen­den Za­cken der vier Rad­käs­ten dien­ten mir da­bei als Kle­be­punk­te.

Papierauto bekommt seine Lackierung

Rot und Weiß gal­ten 1974 zu den be­lieb­tes­ten Far­ben des VW Golf Mk1. Ich habe mich bei der La­ckie­rung je­doch vom Red Bull RB7 in­spi­rie­ren las­sen. Das ist der Bo­li­de, mit dem Se­bas­ti­an Vet­tel 2011 Formel-1-Weltmeister wur­de.

Bild vom Lackieren der Front- und Heckseite des Papierautos

Dazu fer­tig­te ich das gro­ße Frontele­ment von Scha­blo­ne #4 zwei­mal aus kö­nigs­blau­em und die Zier­strei­fen aus oran­ge­far­be­nem Ton­pa­pier an. Die Front­sei­ten kleb­te ich di­rekt im An­schluss sym­me­trisch auf­ein­an­der. Da­nach schnitt ich die Wind­schutz­schei­be mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei und kleb­te dar­auf­fol­gend die bei­den Zier­strei­fen auf. Ganz zum Schluss muss­te ich au­ßer­dem noch die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en des Ein­zel­teils fal­zen.

Als die prä­pa­rier­te Front vor mir lag, wie­der­hol­te ich die vor­an­ge­gan­ge­nen Schrit­te mit dem Heck, wel­ches sich auf Scha­blo­ne #5 be­fin­det.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Lackieren des Papierautos. Red Bull RB7 Design (Vettel/2011)

Im An­schluss be­fes­tig­te ich zu­al­ler­erst die ko­lo­rier­te Front an der Ka­ros­se­rie. Dazu trug ich viel flüs­si­gen Kle­ber auf die un­ters­te Kle­be­la­sche auf und drück­te die­se an­schlie­ßend am Un­ter­bo­den fest.

  • Als Nächs­tes fi­xier­te ich die Front end­gül­tig über die seit­li­chen Kle­be­la­schen an der Mo­tor­hau­be und an den Vor­der­tü­ren.
  • In­fol­ge­des­sen kleb­te ich auch das far­bi­ge Heck nach der­sel­ben Me­tho­de auf die Au­to­rück­sei­te.

Bild von Karosserie eines VW Golf aus PapierDar­auf­hin schloss ich die La­ckie­rung zu­nächst ein­mal ab, in­dem ich auch die bei­den Sei­ten ver­klei­de­te. Dazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #6 zwei­mal aus mei­ner blau­en Ton­pa­pier­far­be an. Hin­weis: Auch die­se Au­to­sei­ten muss­te ich vor dem Auf­kle­ben fal­zen und in Form bie­gen. Mit dem Be­fes­ti­gen der Sei­ten­ver­klei­dun­gen ka­schier­te ich zu­dem au­to­ma­tisch die schwar­zen Kle­be­la­schen der Rad­käs­ten.

Ob­wohl mein VW Golf ein Cou­pé wer­den soll­te, hat­te mein Fahr­zeug nach die­sen Bas­tel­schrit­ten noch eine Öff­nung im Dach. Über die­se falt­dach­gro­ße Aus­spa­rung er­hielt mein Pa­pier­au­to nun sei­ne kom­for­ta­ble In­nen­aus­stat­tung.

VW Golf aus Papier erhält extravagante Ausstattung

Bild vom Einkleben des ArmaturenbrettsZu­nächst bas­tel­te ich das Ar­ma­tu­ren­brett und die Mit­tel­kon­so­le von Scha­blo­ne #7 aus Ton­pa­pier. Den Ta­cho und die an­de­ren Be­dien­ele­men­te mal­te ich gleich dar­auf mit Acryl­far­ben auf. Da­nach falz­te ich zu­erst die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en des Ein­zel­teils, ehe ich es von hin­ten an die Mo­tor­hau­be kleb­te. Dar­auf­hin fer­tig­te ich zu­dem das Lenk­rad von der­sel­ben Scha­blo­ne an, wel­ches ich ein­fach un­ter­halb des auf­ge­mal­ten Ta­chos be­fes­tig­te.

In den 1970er Jah­ren war das Rau­chen noch cool. Aus die­sem Grund sind mei­ne Au­to­sit­ze mit schwarz­blau­en Sitz­be­zü­gen aus dem Bau­markt be­zo­gen, da­mit kei­ne Brand­lö­cher in die Sitz­pols­ter kom­men.

Collage mit Anleitungsschritten: Vordersitze für ein Auto aus Papier basteln

Als Ers­tes fer­tig­te ich die Vor­der­sit­ze von Scha­blo­ne #8 an. Da­für schnitt ich mir zu­nächst die wap­pen­för­mi­gen Ele­men­te für das Sitz­pols­ter und für die Rü­cken­leh­ne je­weils vier­mal aus Moos­gum­mi zu­recht.

  • Im nächs­ten Schritt kleb­te ich im­mer zwei iden­ti­sche Moos­gum­mi­tei­le auf­ein­an­der, um die Sit­ze zu ver­stär­ken.
  • Dar­auf­fol­gend be­fes­tig­te ich die bei­den vor­be­rei­te­ten Rü­cken­leh­nen auf­recht an den Sitz­kis­sen.
  • Um den Sitz­be­zug wei­ter her­vor­zu­he­ben, schnitt ich mir an­schlie­ßend zwei dün­ne blaue Ton­pa­pier­strei­fen zu­recht und ver­klei­de­te da­mit die Sil­hou­et­ten der Sit­ze.
  • Als Nächs­tes kleb­te ich den brei­ten blau­en Zier­strei­fen von Scha­blo­ne #8 senk­recht über die Sitz­flä­chen der Moos­gum­mi­sit­ze.

Zu gu­ter Letzt muss­te ich nur noch zwei­mal den klei­nen Ho­cker von der­sel­ben Scha­blo­ne an­fer­ti­gen und an­schlie­ßend mei­ne sport­li­chen Au­to­sit­ze dar­auf fi­xie­ren.

Bild mit blauen Vordersitzen und einer blauen Sitzbank für ein Miniaturauto aus PapierDie Rück­bank von Scha­blo­ne #9 habe ich nach ge­nau dem glei­chen Prin­zip wie die Vor­der­sit­ze an­ge­fer­tigt. Der ein­zi­ge nen­nens­wer­te Un­ter­schied zwi­schen den bei­den Ele­men­ten ist, dass ich die Bank nicht auf ei­nem Ho­cker plat­zier­te. Das war nicht nö­tig, da ich das be­que­me Pols­ter­mö­bel auf die bei­den hin­te­ren Rad­käs­ten kleb­te. Da­durch scheint es so, als wür­de die Rück­bank über dem Un­ter­bo­den schwe­ben.

Bild vom Verschließen des AutodachsNach­dem ich die Sitz­gar­ni­tur über das Dach in den In­nen­raum ge­klebt hat­te, konn­te ich das Auto ver­schlie­ßen. Dazu fer­tig­te ich sämt­li­che Ele­men­te von Scha­blo­ne #10 an. Dar­auf­hin kleb­te ich das ers­te Qua­drat von un­ten über die Dach­öff­nung. Hin­ge­gen mit dem zwei­ten Qua­drat la­ckier­te ich das Gan­ze von au­ßen mit mei­ner kö­nigs­blau­en Leit­far­be. Ab­schlie­ßend voll­ende­te ich das spor­ti­ve Mus­ter mit dem schma­len oran­ge­far­be­nen Strei­fen.

Automodell hat vier bewegliche Reifen

Nach den vor­an­ge­gan­ge­nen Bas­tel­schrit­ten sah mein Auto nun so aus, als wäre es in der Pa­ri­ser Ban­lieue ge­parkt wor­den - denn es fehl­ten die Rei­fen.

Bild vom Anbringen der AchsenBe­vor ich je­doch die Rä­der an­brach­te, be­kleb­te ich den Un­ter­bo­den mit dem Ele­ment von Scha­blo­ne #11 um sämt­li­che Kle­be­rän­der auf der Un­ter­sei­te zu ka­schie­ren. Gleich dar­auf fer­tig­te ich mir zwei Ach­sen aus Schasch­lik­spie­ßen an, die je­weils 10 Zen­ti­me­ter lang wa­ren. Nach­dem ich die bei­den Holz­stäb­chen in die Ach­sen­lö­cher ge­scho­ben hat­te, wid­me­te ich mich den Rei­fen von Scha­blo­ne #12.

Je­des Rad bau­te ich aus ins­ge­samt sechs Moos­gum­mikrei­sen zu­sam­men, wes­halb ich mir zu­nächst 24 iden­ti­sche Krei­se aus­schnitt.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Reifen für ein Modellauto basteln

Im nächs­ten Bas­tel­schritt ver­sah ich je­den Kreis mit ei­nem Loch. Dar­auf­hin kleb­te ich im­mer sechs run­de Schei­ben auf­ein­an­der, bis vier iden­ti­sche Rei­fen vor mir la­gen.

  • Für die Lauf­flä­chen schnitt ich mir den Längs­strei­fen von Scha­blo­ne #12 eben­falls vier­mal aus Moos­gum­mi zu­recht. Die­se mitt­le­ren Rad­ver­klei­dun­gen kleb­te ich dar­auf­fol­gend ein­mal kom­plett um je­des Rad.
  • Die Ver­klei­dung der Rad­sei­ten und die Rad­kap­pen fer­tig­te ich mir hin­ge­gen aus Ton­pa­pier an.

Bild von Papier Golf ohne Stoßstange und lichttechnische EinrichtungenNach­dem ich mei­ne vier Moos­gum­mi­rei­fen in­nen und au­ßen mit die­sen Zier­ele­men­ten be­klebt hat­te, steck­te ich die­se auf die Ach­sen. Mein Auto war da­mit be­reit, um vom TÜV für fahr­taug­lich er­klärt zu wer­den. Für den Grill, die Schein­wer­fer, die Blin­ker und die Stoß­stan­ge habe ich kei­ne Scha­blo­ne be­reit­ge­stellt. Denn die­se win­zi­gen op­ti­schen Din­ge habe ich spon­tan aus den be­reits ver­wen­de­ten Ma­te­ria­li­en in­di­vi­du­ell her­ge­stellt oder auf­ge­malt.

Fazit: Autos werden heute für Berufspendler gebaut

Bild von zwei Papierautos vor einem Beschleunigungsrennen. Startschuss gibt die Fine Art Künstlerin Veronika VetterFalls Sie Mo­tor­öl ge­leckt ha­ben und mei­ne In­ter­pre­ta­ti­on des VW Golf Mk1 nach­bas­teln möch­ten, brau­chen Sie vor al­lem Ge­duld. Zum Bas­teln ei­nes aus­lie­fe­rungs­fer­ti­gen Mo­dells habe ich zwei vol­le Ar­beits­ta­ge auf­wen­den müs­sen. In mei­nen Au­gen ist Gior­get­to Giugi­a­ro ein Ge­nie, denn selbst in Mi­nia­tur­form sieht der ers­te Golf auch heu­te noch ein­fach ge­ni­al aus. Mei­ner Mei­nung nach ha­ben die ak­tu­el­len Golf­mo­del­le ih­ren da­ma­li­gen Charme al­ler­dings ein­ge­büßt, da sie von ja­pa­ni­schen Au­tos auf den ers­ten Blick fast nicht mehr zu un­ter­schei­den sind.

Um das Äu­ße­re geht es aber wahr­schein­lich bei Au­tos die­ser Preis­ka­te­go­rie gar nicht mehr. Dies könn­te dar­an lie­gen, dass neue Fahr­zeu­ge der Kom­pakt­klas­se in ers­ter Li­nie von Be­rufs­pend­lern oder Au­to­ver­mie­tun­gen ge­kauft wer­den und so­mit der Wie­der­ver­kaufs­wert an ers­ter Stel­le steht. Und auf der A8 von Bo­bin­gen nach Mün­chen ge­gen 05:30 Uhr spielt es kei­ne Rol­le, ob das Auto rund oder eckig ist, Haupt­sa­che es ist spar­sam und si­cher. Ganz an­ders 1974 als der VW Golf Mk1 mit ei­nem Lis­ten­preis von rund 9.000,00 DM für den Volks­kör­per auch ein Hob­by sein konn­te, mit dem man die Nacht durch von Castrop-Rauxel nach Ita­li­en an das Tyr­rhe­ni­sche Meer fuhr.

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