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Karte zu Ostern basteln

Es gibt Tra­di­tio­nen, die so alt sind, dass die­se wahr­schein­lich nie­mals aus­ster­ben. Dazu ge­hört auf je­den Fall das Ver­schi­cken von Gruß­kar­ten. Ob­wohl heut­zu­ta­ge selbst Ur­omis wie Kö­ni­gin Eli­sa­beth II. über ein E-Mail-Konto so­wie ei­nen Facebook-Account ver­fü­gen und die Post die Por­to­prei­se so gut wie jähr­lich er­höht, gibt es im­mer noch in fast je­dem Ge­schäft Gruß­kar­ten­stän­der. Auch für mich ge­hört an be­son­de­ren Fei­er­ta­gen wie Os­tern eine ech­te Kar­te zum An­fas­sen an die lie­be Ver­wandt­schaft ein­fach dazu.

Bild von Osterkarte mit Pop-up-EffektMan geht da­von aus, dass der Brauch sich Grü­ße und Glück­wün­sche zu schi­cken, be­reits auf die al­ten Ägyp­ter bzw. Chi­ne­sen (Shang-Dynastie) vor un­ge­fähr 3500 Jah­ren zu­rück­geht. Le­dig­lich zum Be­ginn ei­nes neu­en Jah­res über­brach­ten sich die Men­schen je­ner Zeit Nach­rich­ten, die nur den Zweck hat­ten böse Geis­ter zu ver­trei­ben.

The tra­di­ti­on of sen­ding good wis­hes goes back many cen­tu­ries, pro­ba­b­ly be­gin­ning with the Chi­ne­se and Egyp­ti­ans who ex­ch­an­ged good­will mes­sa­ges at the start of a new year to ward off evil spi­rits.

The Gree­tings Card Com­pa­ny Ltd.: The Histo­ry of Gree­tings Cards. greetingcards.co.uk (03/2016).

Bild von selbst gebastelter Grußkarte zu OsternEs dau­er­te vie­le Jahr­hun­der­te, bis ein wei­te­rer his­to­ri­scher Schritt hin zu un­se­ren heu­ti­gen teils sehr poe­sie­vol­len Gruß­kar­ten ge­macht wur­de. Dies lag vor al­lem dar­an, da im Eu­ro­pa des Früh- und Hoch­mit­tel­al­ters nur die Kir­che und Adels­hö­fe über eine Art Ku­rier­sys­tem ver­füg­ten. Erst im 15. Jahr­hun­dert in Lon­don, als die ers­te Va­len­tins­tags­kar­te vom fran­zö­si­schen Her­zog von Or­lé­ans an sei­ne Frau ver­sen­det wur­de, nimmt die Ge­schich­te der Gruß­kar­ten wie­der ih­ren Fa­den auf.

Der Brief, in die­sem die­ses dra­ma­tisch, trau­ri­ge Lie­bes­ge­dicht stand gilt heut­zu­ta­ge als äl­tes­te Va­len­tins­tags­kar­te der Welt.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Va­len­tins­tags­kar­te bas­teln – I Love You. gws2.de (03/2016).

Bild von Osterhasenkarte zum VerschickenDie ers­te re­pro­du­zier­te Gruß­kar­te, die im­mer noch als Vor­bild für heu­ti­ge Ex­em­pla­re gilt, kam eben­falls aus Lon­don und wur­de 1843 von Sir Hen­ry Cole er­fun­den. Die­ser be­auf­trag­te den Künst­ler John Call­cott Hors­ley, ein Weih­nachts­mo­tiv an­zu­fer­ti­gen. Die ko­lo­rier­te Weih­nachts­kar­te zeig­te eine Ge­sell­schaft, bei die­ser wit­zi­ger­wei­se auch Kin­der Rot­wein tran­ken. Ne­ben der Il­lus­tra­ti­on be­fand sich zu­dem der Gruß „A Mer­ry Christ­mas and a Hap­py New Year to You” auf der ge­schichts­träch­ti­gen Kar­te, die ins­ge­samt 1000 Mal her­ge­stellt wur­de.

John Call­cott Hors­ley was com­mis­sio­ned by Sir Hen­ry Cole in 1843 to to paint a card show­ing the fee­ding and clot­hing of the poor. [...] Of the 1,000 ori­gi­nal Christ­mas cards prin­ted [...].

Krug, Vi­vi­an: The Pio­neers of the Gree­ting Card In­dus­try. emotionscards.com (03/2016).

Vor al­lem da­durch, dass die bri­ti­sche Roy­al Mail drei Jah­re zu­vor im Jah­re 1840 die ers­te Brief­mar­ke mit dem Na­men „One Pen­ny Black” her­aus­gab und da­mit das Por­to für je­den Grü­ßen­den er­schwing­lich wur­de, tra­ten Post­kar­ten ih­ren Sie­ges­zug an.

Bild von Osterkarte mit OsterhasenIst Ih­nen even­tu­ell schon ein­mal auf­ge­fal­len, dass sich auf Kar­ten fürs Os­ter­fest meis­tens Tul­pen be­fin­den? Ob­wohl ich Tul­pen über al­les lie­be, ver­ste­he ich da­bei die Il­lus­tra­to­ren nicht, schließ­lich gibt es eine Blu­men­sor­te, die den Na­men Os­ter­glöck­chen (Gel­be Nar­zis­se) trägt. Au­ßer­dem heißt es zwar, Tul­pen sei­en Früh­lings­bo­ten, selbst bei den frühs­ten Sor­ten (Pur­ple Prin­ce) muss das Wet­ter je­doch schon stark mit­spie­len, dass die­se recht­zei­tig in den wei­tes­ten Tei­len der BRD an Os­tern blü­hen.

Die ein­fa­chen, frü­hen Tul­pen er­blü­hen bis spä­tes­tens 21. April und wach­sen durch­schnitt­lich zwi­schen 25 und 30 Zen­ti­me­ter hoch [...].

Dühm­ke, Rin­go: Tul­pen­so­r­ten & de­ren Blü­te­zei­ten im Über­blick. gartentipps.com (03/2016).

Ich gehe des­halb ein­fach mal da­von aus, dass Tul­pen voll im Trend lie­gen, und habe die­se schö­nen Blu­men aus die­sem Grund eben­falls als Hin­ter­grund­mo­tiv in mei­ne Kar­te zu Os­tern ein­ge­baut.

Bild von Karte zu Ostern selbst basteln von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine-Art Künstlerin

Die sty­li­sche Os­ter­kar­te hat Über­grö­ße, denn sie ist 29 Zen­ti­me­ter lang und 18 Zen­ti­me­ter breit, kann also nur in ei­nem Brief­ku­vert nach DIN C5 ver­schickt wer­den. Des Wei­te­ren ver­fügt die früh­lings­haf­te Gruß­kar­te über ei­nen Pop-up-Effekt. Beim Öff­nen sprin­gen ei­nem so­fort ein ver­zier­tes Os­ter­ei und ein sü­ßer Os­ter­ha­se ent­ge­gen. Im fol­gen­den Ar­ti­kel er­fah­ren Sie, wie ich die­se Kar­te ge­bas­telt habe, und er­hal­ten au­ßer­dem die Scha­blo­nen zum Nach­bas­teln.

Bastelanleitung für Osterkarte

Bild vom roten Kartenhintergrund, der aus zwei Papiersorten bestehtDa­mit die Kar­te nicht nur gut aus­sieht, son­dern sich auch be­son­ders an­fühlt, ver­ar­bei­te­te ich die ver­schie­dens­ten Pa­pier­sor­ten. Ich ver­wen­de­te wei­ßen und ro­ten Ton­kar­ton, bur­gund­ro­tes Ton­pa­pier, ein ro­tes, ge­mus­ter­tes Trans­pa­rent­pa­pier, rote Stroh­sei­de so­wie ro­sa­far­be­nes Krepp­pa­pier. Für die wei­te­ren Ver­zie­run­gen kam et­was Na­tur­bast, ein Schmuck­stein in Herz­form, die Stem­pel­far­be „Bla­zing Red” und ein Make-up Schwämm­chen zum Ein­satz.

Bild vom Zusammenkleben der beiden PapiersortenAls Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, flüs­si­gen Kle­ber, Streich­höl­zer, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zu­recht­le­gen. Ich be­gann mit dem Hin­ter­grund der Kar­te und ver­län­ger­te zu­al­ler­erst die Scha­blo­nen #1 und #2 an der Mar­kie­rung A. Aus der dar­aus re­sul­tie­ren­den gro­ßen Vor­la­ge fer­tig­te ich mir im An­schluss zwei Ele­men­te an. Ei­nes aus ro­tem Ton­kar­ton mit ei­ner Gram­ma­tur von 220 g/m² und das an­de­re aus ro­ter Stroh­sei­de. Gleich dar­auf kleb­te ich bei­de Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der und falz­te die Knick­li­nie mit­hil­fe mei­nes Falz­beils und Li­ne­als.

Osterei und Hase als Kartenszenerie

Für die Os­ter­sze­ne­rie und den Pop-up-Effekt fer­tig­te ich mir die Scha­blo­ne #3 aus wei­ßem Ton­kar­ton an. Nach­dem ich das Mus­ter über­tra­gen hat­te, schnitt ich das Os­ter­ei und den Ha­sen mit­hil­fe mei­nes Bas­tel­mes­sers vor­sich­tig aus. Ein wei­te­res ver­zier­tes Ei be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #4, die­ses fer­tig­te ich aus ei­nem ro­ten, ge­mus­ter­ten Trans­pa­rent­pa­pier an.

Bild vom Falzen des weißen Tonkartons

Das Trans­pa­rent­pa­pierei kleb­te ich di­rekt da­nach als Ver­zie­rung auf das iden­tisch gro­ße Pop-up-Ei. Hin­ter das auf­ge­stell­te Häs­chen leg­te ich ein Stück Pa­pier als tem­po­rä­re Un­ter­la­ge und be­mal­te den Lang­löf­fel mit ro­ter Stem­pel­far­be, die ich zu­vor auf ein Make-up Schwämm­chen auf­ge­tra­gen hat­te. Tipp: Durch leich­te Wisch­be­we­gun­gen ent­steht auf dem Ha­sen ein kon­tur­rei­ches Mus­ter. Im An­schluss falz­te ich wie­der die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en.

Bild vom Aufkleben der Osterszenerie mit Pop-up-Effekt auf den KartenhintergrundHin­weis: Der Os­ter­ha­se steht et­was wei­ter vor dem Ei, da­durch wirkt das Mo­tiv noch le­ben­di­ger. Den fer­tig­ge­stell­ten Pop-up-Effekt kleb­te ich nun auf den Kar­ten­hin­ter­grund auf. Ich ach­te­te da­bei be­son­ders dar­auf, dass der Ab­stand zu je­der Sei­te ex­akt ei­nen Zen­ti­me­ter be­trug. Da­mit ist die Kar­te zu Os­tern ein­satz­be­reit und wur­de von mir wei­ter ver­ziert.

Karte passend zum Frühling verzieren

Bild vom Aufstempeln der Nachricht Frohe Ostern

Die Kar­te trägt die Bot­schaft Fro­he Os­tern! und die be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #5. Nach­dem ich die Buch­sta­ben mit mei­nem Bas­tel­mes­ser aus­ge­schnit­ten hat­te, leg­te ich die Stem­pel­vor­la­ge mit­tig auf die un­te­re Hälf­te mei­ner Kar­te. Fol­gend nahm ich wie­der mein Stem­pel­kis­sen und das Make-up Schwämm­chen zur Hand und über­trug den Schrift­zug auf die wei­ße Flä­che.

Das In­ne­re der Kar­te habe ich mit ins­ge­samt sechs un­ter­schied­lich gro­ßen Tul­pen ver­ziert. Die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf der Scha­blo­ne #6. Die Tul­pen­blü­ten be­stehen aus wei­ßem Ton­kar­ton und ro­sa­far­be­nem Krepp­pa­pier. Hin­ge­gen die Blu­men­stän­gel fer­tig­te ich aus bur­gund­ro­tem Ton­pa­pier an. Ich be­gann da­mit, in­dem ich im­mer eine Blü­te aus Krepp­pa­pier auf eine Ton­kar­ton­blü­te kleb­te. Dar­auf­fol­gend be­fes­tig­te ich die Stän­gel an der wei­ßen Blü­ten­rück­sei­te. Wich­tig: Da­mit auch die Pa­pier­tul­pen spä­ter auf der Kar­te dy­na­misch wir­ken, be­kleb­te ich die Rück­sei­ten mit Streich­höl­zern als Ab­stand­hal­ter.

Bild vom Aufkleben der Tulpen auf eine selbst gebasteltete Pop-up-Karte zu Ostern

Zwi­schen die Blü­ten und Stän­gel band ich ab­schlie­ßend noch eine Schlei­fe aus Na­tur­bast fest, da­nach kleb­te ich mei­ne früh­lings­haf­ten Blu­men auf die Kar­te auf. Der Pop-up-Hase be­kam zu gu­ter Letzt eben­falls ein Hals­band mit ei­nem herz­för­mi­gen Schmuck­stein ver­passt. Da­mit ist die Gruß­kar­te zum Os­ter­fest be­reit, um ver­schickt zu wer­den. Idee: Na­tür­lich muss die Kar­te nicht un­be­dingt mit der Post auf die Rei­se ge­hen. Ich ver­schlie­ße die­ses Jahr zum Bei­spiel die Pop-up-Karte mit ei­nem ös­ter­li­chen De­ko­band und lege sie mei­nem Os­ter­ge­schenk bei.

Fazit

Mei­ne Os­ter­kar­te ist ein Bas­tel­mo­tiv für die Sin­ne. Egal, wo und wie Sie die Kar­te an­fas­sen, Sie wer­den im­mer eine an­de­re Ober­flä­chen­struk­tur spü­ren. Auch op­tisch ge­se­hen wirkt die Kar­te äu­ßerst frisch und fröh­lich, denn aus ver­schie­de­nen Win­keln be­trach­tet sieht das Pop-up-Motiv im­mer un­ter­schied­lich aus. Auf­ge­stellt ist die The­men­kar­te au­ßer­dem nicht nur ein Os­ter­gruß, son­dern gleich­zei­tig auch eine far­ben­fro­he Os­ter­de­ko­ra­ti­on.

Als Bas­tel­zeit soll­ten Sie sich gut und ger­ne 90 Mi­nu­ten Zeit neh­men. Ver­wen­den Sie eben­falls vie­le ver­schie­de­ne Pa­pier­sor­ten, wird aus je­der Kar­te ein Uni­kat.

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Der Os­ter­ha­se ist ganz klar ein Prag­ma­ti­ker und mag kei­ne Ex­pe­ri­men­te, denn Last-minute-Geschenke sind et­was fürs hip­pe­li­ge Christ­kind. Hin­ge­gen bei der welt­weit be­lieb­ten Fell­na­se weiß je­des Kind, was es am Os­ter­sonn­tag be­kommt. Ne­ben un­zäh­li­gen Os­ter­ei­ern und even­tu­ell ei­ni­gen Mo­ne­ten bringt der Os­ter­ha­se näm­lich vor al­lem ei­nes; Sü­ßig­kei­ten in al­len er­denk­li­chen, früh­lings­haf­ten For­men.

And I hope the Eas­ter Bun­ny brought you lots of yum­my Goo­dies.

Beau­tiful­Hu­sky: My Eas­ter Gifts 2015. youtube.com (03/2016).

Bild von zwei Osterhasen, die als bunte Osterverpackung dienenDie­se Be­stän­dig­keit hat vor al­lem im Be­zug auf die Ge­schenk­ver­pa­ckung in­so­fern den Vor­teil, dass sich zwei Ver­pa­ckungs­sti­le über die Jahr­hun­der­te hin­weg durch­ge­setzt ha­ben. Da wä­ren das all­seits be­lieb­te Os­ter­nest und der ge­schichts­träch­ti­ge Os­ter­korb. Wuss­ten Sie, dass letz­te­re, qua­dra­ti­sche Os­ter­ver­pa­ckung auf die al­ten Hei­den vor über 2000 Jah­ren zu­rück­geht?

Die­se fei­er­ten un­ge­fähr zum Zeit­punkt des christ­li­chen Os­ter­fes­tes eine Art Früh­lings­fest und man geht da­von aus, dass die Ger­ma­nen­stäm­me je­ner Zeit dies zu Eh­ren der Göt­tin East­re, auch be­kannt als Ost­ara, ver­an­stal­te­ten. Zu die­sem Fest wur­den Säm­lin­ge, Eier und Saat­gut in Kör­ben für East­re ge­op­fert, um von der an­mu­ti­gen Frucht­bar­keits­göt­tin ein er­folg­rei­ches Ern­te­jahr zu er­bit­ten.

As an of­fe­ring, peo­p­le would car­ry bas­kets of young seed­lings as an of­fe­ring to her. If the seed­lings plea­sed her, she would en­su­re that the har­ve­st was a suc­cessful one.

Abood, Ryan: Ger­ma­nic Fer­ti­li­ty God­dess. gourmetgiftbaskets.com (03/2016).

Die­ser Pro­zess er­in­nert stark an die ka­tho­li­sche Spei­se­seg­nung, bei der die Gläu­bi­gen eben­falls ei­nen so­ge­nann­ten Os­ter­weih­korb mit zum Os­ter­got­tes­dienst brin­gen.

Da­bei ist es Brauch, die ge­schmück­ten Os­ter­ei­er und an­de­re Spei­sen in ei­nem Körb­chen (»Wei­he­korb«) zum Got­tes­dienst mit­zu­brin­gen, wo nach dem Hoch­amt die Spei­se­seg­nung statt­fin­det.

Stret­cha, C.: Spei­se­seg­nung & Os­ter­weih­korb. christliche-geschenkideen.de (03/2016).

Bild von zwei Papierostereiern neben orangefarbenem OsterhasenWenn also die Ga­ben des Os­ter­ha­sen schon so et­was wie eine Kon­stan­te sind, kön­nen Sie als sein flei­ßi­ger Ge­hil­fe zu­min­dest bei der Ge­schenk­ver­pa­ckung zei­gen, wie viel Krea­ti­vi­tät in Ih­nen steckt. Au­ßer den bei­den oben ge­nann­ten For­men, gibt es bei der Ge­stal­tung näm­lich kei­ne Re­geln, denn für ei­nen Os­ter­korb, und ist die­ser noch so kit­schig, ist man be­kannt­lich nie zu alt.

Ich fin­de, aus dem Al­ter ist man nie raus, wo man ei­nen Os­ter­korb hat. [...] Und es ist so ein sü­ßer Hase. Ich habe ei­nen mit ei­nem oran­ge­far­be­nen Ober­teil, weil ich im­mer Oran­ge so ge­liebt habe.

xAlex­an­dra Coo­kiex: MEINE OSTERGESCHENKE. youtube.com (03/2016).

Bild vom abnehmbaren Osterhasenkopf aus PapierAus die­sem Grund habe ich die­ses Jahr ei­nen be­son­ders skur­ri­len Os­ter­korb ge­bas­telt. Die Ge­schenk­ver­pa­ckung ist ein Os­ter­ei, wel­ches wie ein knuf­fi­ger Hase aus­sieht. Im di­cken, run­den Bauch der Ver­pa­ckung ist viel Platz für Scho­ko­la­den­ei­er, zi­tro­ni­ge Os­ter­kek­se und so­gar Os­ter­gras. Da­bei ist das Pa­pierei nicht nur wie­der­ver­schließ­bar, der Ha­sen­kopf­de­ckel ras­tet so­gar fest ein. So­mit sind die Le­cker­ein nicht nur si­cher vor Staub und die­bi­schen Els­tern ge­schützt, son­dern gleich­zei­tig blei­ben auch die kost­ba­ren Aro­men lan­ge er­hal­ten.

Bild von Geschenkverpackung für Ostern gebastelt von DAoCFrEak Fine-Art Künstlerin

Mei­ne nied­li­che Ge­schenk­ver­pa­ckung für Os­tern ist 11 Zen­ti­me­ter hoch und 10,5 Zen­ti­me­ter breit. Auf­grund der Form kann das drei­di­men­sio­na­le Bas­tel­mo­tiv sta­bil von al­lei­ne ste­hen.

Eckiger Eierkopf mit Hasenohren

Bild von drei Papierelementen zum Bastlen des HasenkopfesDie Ge­schenk­ver­pa­ckung be­steht zum größ­ten Teil aus Ton­pa­pier in den Far­ben Oran­ge, Lachs und Lila so­wie aus oran­ge­far­be­nem Krepp­pa­pier. Für die Ver­zie­run­gen nahm ich des Wei­te­ren Wachs­mal­krei­de, ein Bü­gel­eisen, süße Kul­ler­au­gen und Fimo Mo­del­lier­mas­se in der Far­be Vio­lett zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser, flüs­si­gen Kle­ber und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4) zu­recht­le­gen.

Bild vom Zusammenkleben der Papierelemente für den Kopf

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich die gro­ßen Ele­men­te von Scha­blo­ne #1 fünf­mal aus lachs­far­be­nem und fünf­mal aus oran­ge­far­be­nem Ton­pa­pier an. Di­rekt im An­schluss kleb­te ich im­mer zwei un­ter­schied­lich far­bi­ge Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der. Da­nach fer­tig­te ich das läng­li­che Ele­ment der­sel­ben Scha­blo­ne fünf­mal aus lachs­far­be­nem Ton­pa­pier an und kleb­te es auf die lan­ge,

Bild von den fünf fertiggestellten Elementen für den Hasenkopf lachs­far­be­ne Un­ter­sei­te der fünf be­reits zu­sam­men­ge­kleb­ten Tei­le auf. Dar­auf­fol­gend falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Bei mei­nem Pa­pierost­e­rei zeigt die oran­ge­far­be­ne Sei­te im­mer nach au­ßen, die­se habe ich bei al­len fol­gen­den Schrit­ten durch­ge­hend nach dem­sel­ben Prin­zip ver­ziert. Zu­nächst schab­te ich mit mei­nem Bas­tel­mes­ser Wachs­mal­krei­de in den Far­ben Gelb, Oran­ge und Lachs auf das Ton­pa­pier.

Bild vom Abschaben der Wachsmalkride mithilfe eines Bastelmessers

Das vor­be­rei­te­te Ele­ment leg­te ich gleich da­nach zwi­schen ein nor­ma­les, wei­ßes Blatt Pa­pier. An­schlie­ßend ließ ich mein Bü­gel­eisen auf die hei­ßes­te Stu­fe auf­hei­zen und fuhr da­mit ei­ni­ge Male über das wei­ße Dru­cker­pa­pier. Mit­hil­fe die­ser Tech­nik schmolz die Wachs­mal­krei­de und brann­te sich tief ins Ton­pa­pier ein. Als Er­geb­nis zeig­te sich mir dar­auf­hin ein wun­der­schö­nes, wil­des Mus­ter.

Osterhasenohren aus Papier werden angesteckt

Auf Scha­blo­ne #2 be­fin­den sich die Ele­men­te für die bei­den Os­ter­ha­sen­oh­ren und die Kopf­haut des Häs­chens. Nach­dem ich wie­der alle oran­ge­far­be­nen Ein­zel­tei­le mit mei­ner Wachs­tech­nik ver­ziert hat­te, falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der vier prä­pa­rier­ten Ein­zel­tei­le. Da­nach schnitt ich mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers zwei Ein­schnit­te in die äu­ße­re Kopf­haut (sie­he Scha­blo­ne #2) und steck­te die bei­den Ha­sen­oh­ren dar­in ein. Da­mit die Oh­ren fest im Ober­kopf ver­an­kert sind, kleb­te ich ab­schlie­ßend das lachs­far­be­ne Ele­ment ohne Ein­schnit­te von un­ten über die Kle­be­la­schen.

Bild vom fertiggestellten Hasenkopf für die Geschenkverpackung für Ostern

Aus­ge­hend von mei­nem Ober­kopf kleb­te ich dar­auf­fol­gend die fünf be­reits fer­tig­ge­stell­ten Ele­men­te von Scha­blo­ne #1 um die Kle­be­la­schen der Oh­ren. Als ich auch die­se fünf Ele­men­te mit­ein­an­der ver­klebt hat­te, war der De­ckel der Ge­schenk­ver­pa­ckung ein­satz­be­reit. Ich mach­te wei­ter mit dem di­cken Bauch des Ha­sen und da­mit mit Scha­blo­ne #3.

Osterhasenei hat einen dicken Bauch

Alle Ele­men­te von Scha­blo­ne #3 fer­tig­te ich wie­der in glei­cher An­zahl in mei­nen bei­den Leit­far­ben aus Ton­pa­pier an. Gleich da­nach kleb­te ich die lachs­far­be­nen auf die oran­ge­far­be­nen Ein­zel­tei­le und ver­zier­te die Au­ßen­sei­ten mit mei­ner Wachs­tech­nik. Nach­dem ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en ge­falzt hat­te, kleb­te ich mei­ne ins­ge­samt 11 Ein­zel­tei­le zum Bauch des Os­ter­ha­sen zu­sam­men. Be­gin­nend vom Bo­den kleb­te ich zu­nächst die klei­ne­ren und da­nach die grö­ße­ren Ein­zel­tei­le der Scha­blo­ne zu ei­ner run­den Ei­er­form zu­sam­men.

Bild vom Aufstecken des Deckels auf die GeschenkverpackungAn der Ober­sei­te des Pa­piereis blei­ben au­to­ma­tisch fünf La­schen über, die­se sind Teil des Ver­schluss­sys­tems. So­bald der Ha­sen­kopf­de­ckel über die­se La­schen ge­setzt wird, ras­tet die­ser an den fünf Quer­stre­ben von Scha­blo­ne #1 ein, so­dass Sie die Ge­schenk­ver­pa­ckung auch an den Oh­ren tra­gen kön­nen. Da­mit ist das Grund­ge­rüst der Ge­schenk­ver­pa­ckung fer­tig­ge­stellt, ich habe es dar­auf­hin noch ös­ter­lich ver­ziert.

Hasenverpackung mit Stummelschwänzchen und Schnuffel

Bild vom Ankleben der Füße an die GeschenkverpackungZu­nächst ver­klei­de­te ich alle Kan­ten mit oran­ge­far­be­nem Krepp­pa­pier. Aus die­ser Pa­pier­sor­te knüll­te ich mir eben­falls ein Stum­mel­schwänz­chen zu­recht, wel­ches ich an die un­te­re Rück­sei­te der Ge­schenk­ver­pa­ckung kleb­te. Im An­schluss fer­tig­te ich mir die Füße von Scha­blo­ne #4 aus oran­ge­far­be­nem Ton­pa­pier an, ver­zier­te das Gan­ze wie ge­habt und kleb­te die­se dem Os­ter­ha­sen­ei auf.

Bild von den Augen und der Schnuffel des Hasenkopfes

Die sechs Ze­hen und die Herz­schnuf­fel back­te ich mir aus vio­lett­far­be­ner Fimo Mo­del­lier­mas­se und kleb­te die­se mit viel flüs­si­gem Kle­ber auf das Ton­pa­pier. Zwi­schen Schnuf­fel und Pa­pier leg­te ich noch drei Schnü­re aus Krepp­pa­pier als Bart­haa­re. Ganz zum Schluss kleb­te ich zwei vor­ge­fer­tig­te Kul­ler­au­gen auf das Ge­sicht des Ha­sen und da­mit war die drol­li­ge Os­ter­ver­pa­ckung für Os­tern be­reit, um mit köst­li­chen Na­sche­rei­en be­füllt zu wer­den.

Fazit

Bild von zwei Osterhasen als WohnzimmerdekorationDas Os­ter­ha­sen­ei ist prin­zi­pi­ell ein to­tal ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches Sie pro­blem­los mit Kin­dern nach­bas­teln kön­nen. Für ein Ex­em­plar habe ich un­ge­fähr 90 Mi­nu­ten Bas­tel­zeit be­nö­tigt. Die­se bei­den Ka­me­ra­den ste­hen üb­ri­gens bei mir auf dem Wohn­zim­mer­tisch und hal­ten bun­te Scho­ko­la­den­ei­er aus Voll­milch und selbst ge­ba­cke­ne Os­ter­kek­se aus Blät­ter­teig für mei­ne Gäs­te be­reit.

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Rose aus Pa­pier bas­teln - An­lei­tung

Marienkäfer basteln - drollige Deko für den Frühling

Als ich die­ses Jahr An­fang Fe­bru­ar mei­nen Kel­ler auf­räum­te, woll­te ich gleich die Ge­le­gen­heit nut­zen, um auch das klei­ne Fens­ter zu put­zen. Als ich es dazu öff­ne­te, kreisch­te ich je­doch erst ein­mal un­ge­fähr so, wie Ja­net Leigh un­ter der Du­sche in Al­fred Hitch­cocks Klas­si­ker „Psycho”. Der Grund da­für wa­ren Dut­zen­de, be­we­gungs­lo­se Ma­ri­en­kä­fer, die in den Fens­ter­rit­zen ih­ren Win­ter­schlaf hiel­ten und de­ren An­blick mich völ­lig über­rasch­te.

Bild vom roten Marienkäfer als FrühlingsdekoWis­sen Sie, war­um Ma­ri­en­kä­fer, ob­wohl die­se im Gro­ßen und Gan­zen Ein­zel­gän­ger sind, sich im Win­ter zu gro­ßen Schlaf­ko­lo­nien zu­sam­men­rot­ten? Es liegt nur dar­an, dass sie sich di­rekt nach wo­chen­lan­ger Re­gungs­lo­sig­keit hem­mungs­los paa­ren kön­nen. Mit wem spielt eine un­ter­ge­ord­ne­te Rol­le, denn Ma­ri­en­kä­fer wech­seln in die­ser Pha­se oh­ne­hin alle zwei Tage den Part­ner. Kein Wun­der also, dass fast alle die­ser In­sek­ten von Ge­schlechts­krank­hei­ten be­trof­fen sind.

Beim Ge­schlechts­akt wird je­doch auch eine Mil­be über­tra­gen [...]. In­ner­halb von zwei Wo­chen er­höht sich die Be­falls­ra­te der Po­pu­la­ti­on von 20 auf 80 Pro­zent [...].

Schal­len­berg, Chris­ti­na: Mun­te­rer Part­ner­tausch beim Ma­ri­en­kä­fer. wissenschaft.de (02/2016).

Bild von selbst gebasteltem Marienkäfer aus PapierNun ist mir auch end­lich klar, war­um Ma­ri­en­kä­fer im­mer als Zier­de im Os­ter­nest sit­zen. Beim vor­christ­li­chen Os­ter­fest ging es be­kannt­lich um die Frucht­bar­keit und die Er­neue­rung nach dem Win­ter, wes­halb man sich auch auf den Ha­sen als Sym­bol­trä­ger ge­ei­nigt hat. Den pos­sier­li­chen Fell­na­sen dürf­ten Ma­ri­en­kä­fer zur Früh­lings­zeit in nichts nach­ste­hen.

Ha­sen wa­ren schon da­mals be­kannt als die frucht­bars­ten Tie­re der Früh­lings­sai­son und stan­den da­mit für das neue Le­ben.

Sa­scha: Os­ter­ha­sen zum Aus­ma­len – Rät­sel­spiel für Kin­der. gws2.de (02/2016).

Bild von Marienkäfer in lilafarbener OsterschachtelAn­de­rer­seits wer­ten die knall­ro­ten, ein­hei­mi­schen Ma­ri­en­kä­fer mit ih­ren sie­ben Punk­ten oh­ne­hin rein op­tisch je­des Os­ter­nest auf. Die rote Far­be der drol­li­gen Kä­fer dient üb­ri­gens zum Schutz und ist eine Warn­far­be für Fress­fein­de. Ist ein Ma­ri­en­kä­fer in Le­bens­ge­fahr, schei­det er über die Bein­chen ein gel­bes Se­kret aus, wel­ches gif­ti­ge Al­ka­lo­ide be­inhal­tet. Durch die rote Far­be der Flü­gel wis­sen Spin­nen, Ei­dech­sen, Amei­sen und Co. so­fort, dass die­ser Krabb­ler nicht be­son­ders köst­lich schmeckt.

They exu­de an un­p­lea­sant yel­low sub­s­tance (re­flex blood) from their leg joints when at­ta­cked which is rich in to­xic al­ka­lo­ids.

Yule, Gre­gor: Facts about la­dy­birds. onekind.org (02/2016).

Bild von Marienkäfer aus Papier auf einem Teller mit OstereiernWelt­weit ist der Ma­ri­en­kä­fer un­ter sei­nem la­tei­ni­schen Na­men Coc­ci­nelli­dae be­kannt. Man geht da­von aus, dass sich der deut­sche Name von der eng­li­schen Über­set­zung ab­lei­tet. Be­reits am An­fang des 15. Jahr­hun­derts soll der Coc­ci­nelli­dae in Eng­land auf la­dy­bird ge­tauft wor­den sein, wo­bei sich das „Lady” auf die Jung­frau Ma­ria be­zieht. Das „Bird” gilt in die­sem Fall als an­gel­säch­si­sche, künst­le­ri­sche Frei­heit, wie bei dra­gon­fly (dt. Li­bel­le) oder but­ter­fly (dt. Schmet­ter­ling). Wenn der Eng­län­der des Spät­mit­tel­al­ters et­was flie­gen sah, war es also ent­we­der eine Flie­ge (eng. fly) oder ein Vo­gel (eng. bird).

The lady for whom they were na­med was „the Vir­gin Mary” [...]. Of cour­se the­se in­sects are not birds, but but­ter­flies are not flies [...].

Uni­ver­si­ty of Flo­ri­da: Fea­tured Crea­tures. entomology.ifas.ufl.edu (02/2016).

Um mein Schre­ckens­er­leb­nis mit den rei­zen­den Ma­ri­en­kä­fern zu ver­ar­bei­ten, habe ich zwei Va­ria­tio­nen als früh­lings­haf­te Os­ter­de­ko ge­bas­telt.

Bild von gebastelten Marienkäfern Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine-Art Künstlerin

Das ein­fa­che Mo­dell zeigt ei­nen klei­nen krab­beln­den Ma­ri­en­kä­fer, der 6 Zen­ti­me­ter lang und 4,5 Zen­ti­me­ter hoch ist. Das drei­di­men­sio­na­le In­sekt ist per­fekt als fri­sche, ka­ri­es­freie De­ko­ra­ti­on fürs Fens­ter­brett oder das Os­ter­nest ge­eig­net. Hin­ge­gen der gro­ße Brum­mer ist 13 Zen­ti­me­ter lang und 11 Zen­ti­me­ter breit. Die­ser ist eine Pa­pier­ver­pa­ckung, die viel Platz zum Ver­ste­cken von sü­ßen Le­cke­rei­en bie­tet.

Kleiner Marienkäfer aus Papier

Bild vom Halbieren der Styroporkugel mithilfe eines MessersZum Bas­teln des ein­fa­chen Ma­ri­en­kä­fers ver­wen­de­te ich eine ei­er­för­mi­ge Sty­ro­por­ku­gel (Grö­ße M) und schwar­zen Chen­il­le­draht. Für das ty­pi­sche Kä­fer­mus­ter ka­men die Acryl­far­ben Rot und Schwarz so­wie Deck­weiß zum Ein­satz. Als Bas­tel­werk­zeu­ge be­nö­ti­gen Sie ein Bas­tel­mes­ser, eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Blei­stift und ei­nen Holz­spieß.

Bild vom Ankleben des Kopfes an den Panzer des KäfersZu­al­ler­erst hal­bier­te ich die Sty­ro­por­ku­gel. Die eine Hälf­te bleibt, wie sie ist, dies ist der Pan­zer des Kä­fers. Von der an­de­ren Hälf­te schnitt ich ein klei­nes Stück ab. Aus dem ab­ge­schnit­te­nen Ein­zel­teil schnitz­te ich mir mit­hil­fe ei­nes Mes­sers eine klei­ne, run­de Kopf­form zu­recht. Den prä­pa­rier­ten Kopf kleb­te ich di­rekt im An­schluss mit viel flüs­si­gem Kle­ber an der Vor­der­sei­te des Kör­pers fest.

Sieben Punkte und weiße Augen

Bild vom Aufmalen des Marienkäfermusters mit Acrylfarbe

Nach­dem der Kle­ber im Grund­ge­rüst aus Sty­ro­por ge­trock­net war, zeich­ne­te ich das ty­pi­sche Ma­ri­en­kä­fer­mus­ter mit ei­nem Blei­stift auf. Dar­auf­fol­gend mal­te ich das Gan­ze mit Acryl­far­ben und Deck­weiß (Kopf/Hals) aus. Ich zog üb­ri­gens des­halb Acryl­far­ben ge­wöhn­li­chen Was­ser­far­ben vor, da die­se auf dem wei­ßen Sty­ro­por we­sent­lich bes­ser de­cken.

Bild vom Ankleben der Beine an den Marienkäfer

Tipp: Um den Kä­fer un­ten und oben sau­ber aus­ma­len zu kön­nen, soll­ten Sie die­sen tem­po­rär auf ei­nen Holz­spieß ste­cken. Zu gu­ter Letzt bog ich mir aus schwar­zem Chen­il­le­draht ins­ge­samt sechs Bein­chen zu­recht. Die Spit­ze der Bei­ne be­strich ich gleich da­nach mit Kle­ber und steck­te die­se in den Bauch des Ma­ri­en­kä­fers. Ge­tes­tet: Falls Sie meh­re­re die­ser ein­fa­chen Ma­ri­en­kä­fer ma­chen, emp­feh­le ich Ih­nen die­se ganz zum Schluss noch mit ei­nem mat­ten Acryl­lack zu ver­sie­geln. Die­ser bringt die Acryl­far­be noch mehr zum Leuch­ten und glät­tet zu­gleich die Ober­flä­che.

Marienkäfer als Geschenkverpackung

Bild von Randelementen für die MarienkäferverpackungFür die Pa­pier­ver­pa­ckung in Ma­ri­en­kä­fer­form ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Rot, Oran­ge, Grau und Schwarz so­wie schwar­zen Chen­il­le­draht. Für den Kopf ka­men au­ßer­dem eine ei­er­för­mi­ge Sty­ro­por­ku­gel (Grö­ße M), Kul­ler­au­gen und schwar­ze Acryl­far­be zum Ein­satz. Die Punk­te sind gar­niert mit schwar­zen Fa­sern der Rei­he ef­fect nails von es­sence cos­me­tics. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen Eyelet-Setter samt Eye­lets, ein Bas­tel­mes­ser so­wie mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3) zu­recht­le­gen.

Bild vom Verkleben des RandelementsIch be­gann mit den Rand des Pan­zers und da­mit mit Scha­blo­ne #1. Ich fer­tig­te das Ele­ment ein­mal aus grau­em und ein­mal aus schwar­zem Ton­pa­pier an. Im An­schluss kleb­te ich die bei­den Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der und falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Wich­tig: Die Ver­pa­ckung ist über ei­nen Steck­me­cha­nis­mus wie­der­ver­schließ­bar. Des­halb kleb­te ich in die­sem Ar­beits­schritt eben­falls die drei Steck­la­schen (sie­he Scha­blo­ne) zu­sam­men.

Auf Scha­blo­ne #2 be­fin­den sich die Bo­den­ele­men­te. Das gro­ße Teil mit dem Kopf fer­tig­te ich ein­mal aus grau­em und ein­mal aus schwar­zem Ton­pa­pier an. Hin­ge­gen das Acht­eck be­rei­te­te ich mir aus ro­tem Ton­pa­pier vor. Da­nach kleb­te ich die be­reits fer­tig­ge­stell­ten Rand­ele­men­te um die graue Bo­den­plat­te und kleb­te das rote Acht­eck ein. An­schlie­ßend ver­kleb­te ich die ein­zel­nen Klapp­la­schen des Rand­ele­ments.

Bild vom Verkleiden der Klebelaschen am BodenWich­tig: Die drei be­weg­li­chen Klapp­la­schen wer­den nicht ver­klebt, son­dern in die Ein­schnit­te ge­steckt. Zu gu­ter Letzt kleb­te ich zum Ver­klei­den der Kle­be­la­schen das letz­te schwar­ze Bo­den­ele­ment auf die Un­ter­sei­te der Pa­pier­box. Da­mit ist die Schach­tel im Bauch des Ma­ri­en­kä­fers und da­mit der schwie­rigs­te Teil des Bas­tel­mo­tivs fer­tig­ge­stellt.

Gebogene Flügel sind aufklappbar

Für die Flü­gel fer­tig­te ich das gro­ße Ele­ment von Scha­blo­ne #3 ein­mal aus ro­tem und ein­mal aus oran­ge­far­be­nem Ton­pa­pier an. Di­rekt im An­schluss kleb­te ich die bei­den Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der und falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Fol­gend nahm ich mei­nen Eyelet-Setter zur Hand und stanz­te die 12 Lö­cher (sie­he Scha­blo­ne) aus. Im An­schluss nahm ich eine Flü­gel­sei­te und drück­te die sechs Rip­pen so über­ein­an­der, dass nur noch ein Loch zu se­hen war. In die­ses Loch drück­te ich ein run­des Eye­let und stanz­te es mit dem Eyelet-Setter fest. Di­rekt da­nach wie­der­hol­te ich die Schrit­te mit der an­de­ren Sei­te.

  • Dar­auf­fol­gend kleb­te ich den Flü­geln die schwar­zen Ton­pa­pier­punk­te auf, die ich da­nach noch mit den flau­schi­gen Kos­me­tik­fa­sern ver­klei­de­te.
  • Nun kleb­te ich die Flü­gel wie ei­nen Man­tel über die Schach­tel. Hin­weis: Da­mit die Flü­gel be­weg­lich blei­ben, wer­den die­se nur am Hals des Ma­ri­en­kä­fers fest­ge­klebt.

Bild vom Marienkäferkopf

Für den Kopf hal­bier­te ich eine ei­er­för­mi­ge Sty­ro­por­ku­gel und be­mal­te die­se mit schwar­zer Acryl­far­be. Da­nach kleb­te ich die­ser zwei Kul­ler­au­gen und zwei Füh­ler aus Chen­il­le­draht auf und kleb­te das Gan­ze oben auf die Pa­pier­kopf­sil­hou­et­te. Da­mit ist der di­cke Brum­mer be­reit, um mit Os­ter­sü­ßig­kei­ten be­füllt und ver­schenkt zu wer­den.

Fazit

Bild von bunten Ostereiern aus Schokolade im MarienkäferWenn in mei­ner Kind­heit im Som­mer ein Ma­ri­en­kä­fer auf mir lan­de­te, freu­te ich mich und ließ ihn im­mer von Arm zu Arm krab­beln. Das hat je­des Mal so schön ge­kit­zelt. Mit zu­neh­men­dem Al­ter bin ich In­sek­ten nicht mehr so wohl­ge­son­nen. Als letz­tes Jahr bei­spiels­wei­se ein di­cker Mai­kä­fer in mein Ar­beits­zim­mer ge­flo­gen ist, bin ich erst ein­mal schrei­end mit we­deln­den Ar­men durch die Woh­nung ge­rannt.

Trotz­dem habe ich mein Kel­ler­fens­ter un­ver­rich­te­ter Din­ge wie­der ge­schlos­sen und mei­ne Ma­ri­en­kä­fer­ko­lo­nie wei­ter­schla­fen las­sen. Schließ­lich soll es gro­ßes Un­glück brin­gen, wenn man den ro­ten Krabb­lern das Le­ben nimmt. Im Som­mer dich­te ich das Fens­ter aber ab, um dem fri­vo­len Trei­ben im kom­men­den Früh­ling vor­zu­beu­gen.

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