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Laterne aus Papier basteln: Orientalisch mit Ritterzeltdach - Anleitung

Eine funk­ti­ons­tüch­ti­ge La­ter­ne (eng­lisch lan­tern) zu bas­teln, ist für Pa­pier­bast­ler nicht leicht. Die meis­ten de­kla­rier­ten La­ter­nen sind streng ge­nom­men näm­lich Wind­lich­ter. Den Un­ter­schied der bei­den Ar­ten macht der De­ckel. Den­ken Sie an die präch­ti­gen Stra­ßen­la­ter­nen in Lon­don, an die schwe­ren Wand­la­ter­nen in al­ten Bur­gen und an die La­ter­ne, die der Fähr­mann vor­ne an sei­nem Kahn an­ge­bracht hat, ha­ben alle ei­nes ge­mein­sam; ein ge­schlos­se­nes Ge­häu­se.

Bild von Dach einer PapierlaterneDass Pa­pier bei über 232 Grad Cel­si­us be­ginnt zu bren­nen, mach­te es lan­ge Zeit nur sehr schwer mög­lich, eine ech­te La­ter­ne aus Pa­pier zu bas­teln, die ge­wöhn­lich mit ei­ner of­fe­nen Flam­me be­trie­ben wird. Doch dank der LED-Technik, die zwi­schen­zeit­lich auch war­me Farb­tem­pe­ra­tu­ren äu­ßerst gut op­tisch dar­stel­len kann, ist ein Pa­pier­dach kein Pro­blem mehr. Na­tür­lich könn­ten Sie nun den­ken, dass ech­te Ker­zen we­sent­lich um­welt­freund­li­cher sind als elek­tri­sche Tee­lich­ter, die zu­dem noch eine Knopf­zel­le (Bat­te­rie) be­nö­ti­gen.

Hier kann ich Sie be­ru­hi­gen, denn die meis­ten Tee­licht­ker­zen sind aus Par­af­fin und da­mit aus Erd­öl.

Wich­tigs­ter Ker­zen­roh­stoff ist da­bei Par­af­fin, das aus Mi­ne­ral­öl ge­won­nen wird. Etwa drei Vier­tel in Deutsch­land sind Paraffin-Kerzen.

Dall­mus, Alex­an­der: Gibt’s öko­lo­gisch ein­wand­freie Ker­zen? br.de (10/2015).

Ge­hen Sie da­von aus, dass eine Li­thi­um Knopf­zel­le in ei­nem LED-Teelicht min­des­tens eine Herbst-Winter-Saison durch­leuch­tet, ist das Um­welt­ar­gu­ment mei­ner Mei­nung nach ent­kräf­tet.

Bild von Laterne aus Papier
Beim De­sign mei­ner Pa­pier­la­ter­ne, die 24,5 Zen­ti­me­ter hoch und 15,5 breit ist, habe ich mich aus den Ge­schich­ten des 12. Jahr­hun­derts rund um Ri­chard I. (Ri­chard Lö­wen­herz) und Sul­tan Sa­la­din in­spi­rie­ren las­sen.

Im Jah­re 1187 er­ober­te Sa­la­din die Stadt Je­ru­sa­lem, wel­che seit 1099 in christ­li­cher Hand war.

Im Ok­to­ber 1187 er­ober­te er nach kur­zer Be­la­ge­rung Je­ru­sa­lem zu­rück.

Tessloff Ver­lag: Sa­la­din er­obert Je­ru­sa­lem. wasistwas.de (10/2015).

Kleine Papierlaterne mit Spitzdach

Kai­ser Fried­rich I. Bar­ba­ros­sa zog dar­auf mit 100.000 Man­nen in den drit­ten Kreuz­zug, um die Hei­li­ge Stadt zu­rück­zu­er­obern. Na­tür­lich gin­gen die Sol­da­ten von Re­gens­burg aus zu Fuß gen Ori­ent. Nachts schlie­fen sie in den ty­pi­schen sechs­ecki­gen, mit­tel­al­ter­li­chen Zel­ten, auf die­se mein La­ter­nen­dach an­spielt. Durch die schlech­ten hy­gie­ni­schen Be­din­gun­gen bra­chen Seu­chen aus, und als dann noch der Kai­ser im Jah­re 1190 in Ana­to­li­en er­trank, galt der ers­te Teil des drit­ten Kreuz­zu­ges als ge­schei­tert.

Bild von orientalischer Herbstlaterne aus PapierAuch die fran­zö­si­schen und eng­li­schen Kreuz­rit­ter un­ter Phil­lip II. und Ri­chard Lö­wen­herz im Jah­re 1191 konn­ten Je­ru­sa­lem nicht ein­neh­men. Durch di­plo­ma­ti­sches Ge­schick schloss Ri­chard Lö­wen­herz je­doch mit Sul­tan Sa­la­din ei­nen drei­jäh­ri­gen Waf­fen­still­stand, so­dass Je­ru­sa­lem in die­ser Zeit auch wie­der von christ­li­chen Pil­gern be­sucht wer­den konn­te.

Ein Jahr spä­ter schlos­sen Ri­chard und Sa­la­din ei­nen auf drei Jah­re da­tier­ten Waf­fen­still­stand. Durch das En­ga­ge­ment des eng­li­schen Kö­nigs herrsch­ten die Chris­ten wie­der im Küs­ten­be­reich von Ty­rus bis Jaf­fa, so­dass christ­li­che Pil­ger un­ge­hin­der­ten Zu­gang nach Je­ru­sa­lem hat­ten.

Mo­ser, Chris­ti­an: Die Er­fol­ge von Ri­chard Lö­wen­herz. leben-im-mittelalter.net (10/2015).

Um den ori­en­ta­li­schen Teil die­ses islamisch-christlichen Pak­tes zu wür­di­gen, be­steht mei­ne La­ter­ne un­ten aus ei­nem ge­schwun­ge­nen Ge­stell mit vier Bei­nen und ei­ner run­den, brei­ten Lich­ter­ku­gel, wie es sei­ner­zeit im Sul­tans­pa­last üb­lich war.

Bastelanleitung für Laterne

Bild von vier Papierfüßen für LaterneAls Bas­tel­ma­te­ri­al ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in drei ver­schie­de­nen Far­ben, Trans­pa­rent­pa­pier so­wie Ton­kar­ton. Au­ßer­dem kam ein Ornament-Stempel samt Stem­pel­kis­sen zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ein Bas­tel­mes­ser, ei­nen Schasch­lik­spieß Falz­beil samt Li­ne­al so­wie mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7) zu­recht­le­gen.

Bild vom Bestempeln der Füße der LaterneIch be­gann mit dem Bo­den­ge­stell der La­ter­ne und fer­tig­te die Bei­ne von Scha­blo­ne #1 je vier­mal aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an. Nach­dem ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der ins­ge­samt acht Bei­ne ge­falzt hat­te, be­stem­pel­te ich vier gleich­far­bi­ge Ele­men­te mit mei­nem Ornament-Stempel. Das qua­dra­ti­sche Ver­bin­dungs­stück von Scha­blo­ne #1 be­stem­pel­te ich an­schlie­ßend eben­falls.

  • Dar­auf fol­gend kleb­te ich im­mer zwei un­ter­schied­lich far­bi­ge Bei­ne auf­ein­an­der. Wich­tig: Die Ele­men­te wer­den nur zur Hälf­te, an der Sei­te mit den fünf Za­cken, ver­klebt.

  • Gleich dar­auf ver­kleb­te ich die vier Bei­ne. Dazu be­strich ich im­mer eine Za­cken­sei­te mit Kle­ber und schob die­se dann in den Hohl­raum ei­nes an­de­ren Ele­ments.

Im An­schluss ver­kleb­te ich die vier Füße und schloss mein Bo­den­ge­stell ab, in­dem ich das be­stem­pel­te, qua­dra­ti­sche Ver­bin­dungs­stück von un­ten ein­kleb­te. Wei­ter fer­tig­te ich die ers­te Ver­stär­kung von Scha­blo­ne #2 aus Ton­pa­pier und Ton­kar­ton an. Ich kleb­te den Kar­ton auf das Ton­pa­pier und bei­des dann auf mein Bo­den­ge­stell. Glei­ches wie­der­hol­te ich mit den bei­den Ele­men­ten von Scha­blo­ne #3. Durch die­se Tech­nik ist der La­ter­nen­tisch dop­pelt ver­stärkt und gleich­zei­tig de­ko­ra­tiv ver­ziert.

Orientalische Lichterkugel aus Papier

Bild von Einzelteilen fürs Basteln einer orientalischen LichterkugelVon Scha­blo­ne #4 fer­tig­te ich mir die sechs Sei­ten­ele­men­te für die Lich­ter­ku­gel aus Ton­pa­pier an. Nach­dem ich das Mus­ter mit ei­nem Bas­tel­mes­ser frei­ge­schnit­ten hat­te, falz­te ich auch hier die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Die sechs Fens­ter­ele­men­te aus Trans­pa­rent­pa­pier be­stem­pel­te ich eben­falls mit mei­nem Ornament-Stempel und kleb­te die­se da­nach an der In­nen­sei­te der Sei­ten­ele­men­te fest.

Bild von einem Papierkreis aus dem eine Kugel wirdDas klei­ne Ton­pa­pier­sechs­eck von Scha­blo­ne #4 ist die Ba­sis, an des­sen Sei­ten ich je­weils ein Sei­ten­ele­ment fest­kleb­te. Da­mit aus dem Pa­pier­kreis eine Ku­gel wird, habe ich zu­nächst Sei­te für Sei­te an­ein­an­der­ge­klebt. So­bald die Ku­gel Ge­stalt an­ge­nom­men hat, habe ich die obe­ren Kle­be­la­schen mit flüs­si­gem Kle­ber be­stri­chen und nach in­nen hin um­ge­stülpt.

Bild vom Kleben der Lichterkugel auf das BodengestellDurch die­se Tech­nik wer­den gleich­zei­tig sämt­li­che Kle­be­rän­der ver­klei­det. Im nächs­ten Ar­beits­schritt be­strich ich die Un­ter­sei­te der Lich­ter­ku­gel und die Mit­te des Bo­den­ge­stells mit viel flüs­si­gem Kle­ber und kleb­te bei­des zu­sam­men. Wich­tig: Spa­ren Sie hier­bei nicht mit Kle­ber und las­sen Sie das Gan­ze gut aus­trock­nen, da­mit Sie lan­ge Freu­de an Ih­rer Pa­pier­la­ter­ne ha­ben.

Zeltdach aus Papier passt perfekt auf Lichterkugel

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich mir alle Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen #5 und #6 aus mei­nen bis­her ver­wen­de­ten Ton­pa­pier­far­ben an.

Das größ­te Sechs­eck mit dem Loch in der Mit­te ist die Schnitt­stel­le zur Lich­ter­ku­gel. Nach dem Aus­schnei­den falz­te ich hier die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und kleb­te die bei­den Bän­der von Scha­blo­ne #5 ein­mal in­nen und ein­mal au­ßen an den ab­ste­hen­den Kle­be­la­schen fest. An­schlie­ßend kleb­te ich mir aus den sechs Drei­ecken von Scha­blo­ne #6 mein spit­zes Zelt­dach zu­sam­men. Zur Ver­stär­kung und zur Ver­klei­dung der Kle­be­l­i­ni­en kleb­te ich dem Gan­zen noch eine klei­ne Ton­pa­pier­spit­ze (sie­he Scha­blo­ne #6) auf.

Bild vom Kleben des Zeltdaches auf die SchnittstelleZu gu­ter Letzt ver­schloss ich das Zelt­dach von un­ten mit dem Sechs­eck von Scha­blo­ne #6. Wei­ter ver­kleb­te ich die Schnitt­stel­le zur Lich­ter­ku­gel mit dem Zelt­dach. Auch hier soll­ten Sie viel flüs­si­gen Kle­ber ver­wen­den und al­les gut trock­nen las­sen. Das sta­bi­le, spit­ze Dach soll­te sich nun per­fekt in der Lich­ter­ku­gel ver­sen­ken las­sen. Da­mit ist die La­ter­ne aus Pa­pier fer­tig­ge­stellt.

Quilling Eicheln als letzte Dachverzierung

Bild vom Basteln einer Quilling EichelMit­hil­fe der Quilling-Figur Tight Coil habe ich als Dach­ver­zie­rung klei­ne Ei­cheln aus Pa­pier an­ge­fer­tigt. Eine Ei­chel be­steht aus zwei Pa­pier­strei­fen (sie­he Scha­blo­ne #7). Wich­tig: Die Pa­pier­strei­fen müs­sen an den Mar­kie­run­gen A bzw. B und C ver­län­gert wer­den. Ich dreh­te je­weils ei­nen di­cken und ei­nen dün­nen Strei­fen eng auf ei­nen Schasch­lik­spieß auf und ver­kleb­te das Ende. Da­nach drück­te ich die bei­den Pa­pier­schne­cken mit dem Fin­ger sanft nach au­ßen. An­schlie­ßend habe ich Ei­chel­scha­le und Ei­chel­frucht mit flüs­si­gem Kle­ber zu­sam­men­ge­klebt. Ganz zum Schluss habe ich an jede der sechs Sei­ten mei­nes Zelt­da­ches eine Pa­pierei­chel an­ge­klebt und mei­ne La­ter­ne da­mit noch herbst­lich ver­ziert.

Fazit

Bild von herbstlicher Papierlaterne mit Quilling EichelnNe­ben dem au­ßer­ge­wöhn­li­chen De­sign mei­ner Pa­pier­la­ter­ne ist es vor al­lem die Leucht­kraft, die mich an mei­nem Bas­tel­mo­tiv be­geis­tert. Da­durch, dass das La­ter­nen­dach die Lich­ter­ku­gel dicht ver­schließt, brei­tet sich das Licht in vol­ler Pracht durch das Trans­pa­rent­pa­pier aus. Tipp: Ein gelblich-weißes LED-Teelicht in Ver­bin­dung mit wei­ßem oder hell­brau­nem Trans­pa­rent­pa­pier er­zeugt mei­ner Er­fah­rung nach eine be­son­ders ent­span­nen­de Wohl­fühl­at­mo­sphä­re.

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Erntedankfest - Rätselspiele zum Ausmalen

Seit dem frü­hen 19. Jahr­hun­dert nimmt die Be­deu­tung des Ern­te­dank­fes­tes in un­se­rer Ge­sell­schaft ste­tig ab. Aus­lö­ser da­für war die In­dus­tria­li­sie­rung, die vor al­lem die Land­wirt­schaft grund­le­gend re­vo­lu­tio­nier­te. Denn bis da­hin be­stand der Groß­teil der deutsch­spra­chi­gen Be­völ­ke­rung aus ein­fa­chen Bau­ern¹. Die­se hol­ten je­des Jahr im Spät­som­mer die Ern­te ein, um sich selbst und die an­de­ren Men­schen in ih­rer Re­gi­on zu ver­sor­gen. So­mit hat­ten die Land­wir­te eine äu­ßerst ver­ant­wor­tungs­vol­le Auf­ga­be, da je­der Ern­te­aus­fall un­ver­meid­lich zu ei­nem fürch­ter­li­chen Hun­ger­win­ter führ­te. Um dem vor­zu­beu­gen, fei­er­te die Bau­ern­schaft jahr­hun­der­te­lang to­sen­de Ern­te­dank­fes­te. Da­bei dank­ten die from­men Chris­ten­men­schen dem Schöp­fer für sei­ne Ga­ben. Au­ßer­dem be­te­ten die Gläu­bi­gen da­für, dass sie auch im nächs­ten Jahr wie­der mit aus­rei­chend Nah­rung be­schert wer­den.

Dar­über hin­aus nutz­ten die Guts­her­ren die­ses Groß­ereig­nis, um sich bei ih­ren Hel­fern zu be­dan­ken. Denn so­lan­ge das Ern­te­dank­fest lief, durf­ten es sich selbst Mäg­de und Knech­te ein­mal so rich­tig gut ge­hen las­sen.

Die bäu­er­li­che Ern­te­dank­fei­er war eine Ent­loh­nung für alle, die bei der Ern­te mit­ge­hol­fen hat­ten. Die Guts­her­ren be­wir­te­ten ihre Mäg­de und Knech­te mit Ern­te­bier und üp­pi­gen Spei­sen [...].

Kauf­mann, Sa­bi­ne: Ge­schich­te der Land­wirt­schaft: Ern­te­dank. planet-wissen.de (09/2017).

Bild von ausgemaltem Kinderspiel für das Erntedankfest. Kirchenspiel für errettete Kinder, die ihre Heimat lieben lernen sollen. Foto von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinPlötz­lich gab es ef­fi­zi­en­te Land­ma­schi­nen, wel­che die rei­fen Feld­früch­te schnel­ler und güns­ti­ger als die Ern­te­hel­fer ein­sam­mel­ten. Aus die­sem Grund zog es vor al­lem die arme Land­be­völ­ke­rung in die Städ­te. Dort stan­den näm­lich die gro­ßen Fa­bri­ken, die wie­der­um per­ma­nent neue Ar­beits­kräf­te be­nö­tig­ten. In­fol­ge­des­sen fei­er­ten lei­der nur noch die we­nigs­ten Stadt­be­woh­ner das all­jähr­li­che Ern­te­dank­fest. Schließ­lich be­ka­men sie ihre Le­bens­mit­tel nun nicht mehr di­rekt vom Feld, son­dern aus dem gut sor­tier­ten Kra­mer­la­den.

In un­se­rer heu­ti­gen ur­ba­ni­sier­ten und hoch­in­dus­tri­el­len Zeit, weis kaum noch je­mand, um was es beim Ern­te­dank­fest ei­gent­lich geht. Des­halb hat die römisch-katholische Kir­che die­sen eins­ti­gen Fest­tag um das ak­tu­el­le The­ma Um­welt­schutz er­wei­tert.

Seit Papst Fran­zis­kus wird das Ern­te­dank­fest al­ler­dings eben­falls mit dem Um­welt­schutz in Ver­bin­dung ge­bracht.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Ern­te­dank­korb bas­teln: Nach­hal­ti­ge Herbst­de­ko – Up­cy­cling. gws2.de (09/2017).

In un­se­ren drei Rät­sel­spie­len für Kin­der geht es al­ler­dings noch um das tra­di­tio­nel­le Ern­te­dank­fest. Denn über die Jahr­hun­der­te ha­ben sich vie­le in­ter­es­san­te Bräu­che ent­wi­ckelt, an die wir mit un­se­ren lus­ti­gen Aus­mal­vor­la­gen er­in­nern möch­ten.

Was ist das Erntedankfest?

Spiele: Erntedank Rätsel für den Kindergottesdienst. Was kommt in einen Erntedankkorb? Kinder lernen beim Ausmalen. Spielvorlage von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDas Ern­te­dank­fest wird in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land je­des Jahr am ers­ten Sonn­tag des Mo­nats Ok­to­ber ge­fei­ert. Tra­di­tio­nel­le ka­tho­li­sche Chris­ten pa­cken ei­ni­ge Tage vor dem Fest­tag ei­nen Ern­te­dank­korb mit frisch ge­ern­te­tem Obst und Ge­mü­se zu­sam­men. Doch was ist ei­gent­lich in so ei­nem Ern­te­dank­korb? Das er­fah­ren Sie mit­hil­fe un­se­res Buch­sta­ben­rät­sels, in dem 13 ge­sun­de Le­bens­mit­tel zum ge­such­ten Lö­sungs­wor­t² füh­ren. So­bald das Rät­sel ge­löst ist, muss au­ßer­dem noch Far­be in die sanf­te Herbst­sze­ne­rie ge­bracht wer­den.

Die prall ge­füll­ten Ga­ben­kör­be wer­den am Sonn­tag­mor­gen des Ern­te­dank­fes­tes zur Ern­te­dank­pro­zes­si­on in die Kir­che ge­bracht. Dort schmü­cken sie dann den Al­tar und wer­den vom Pfar­rer ge­seg­net.

Die Got­tes­dienst­be­su­cher kön­nen wie im­mer ihre Erntedank-Körbe mit­brin­gen. Auch die­se wer­den im Got­tes­dienst ge­seg­net und kön­nen da­nach wie­der mit nach Hau­se mit­ge­nom­men wer­den.

De­sch­ler, Ma­ria: BZ-INTERVIEW mit Ma­ria De­sch­ler über den Ern­te­dank­got­tes­dienst in St. Ge­org. badische-zeitung.de (09/2017).

Die ge­seg­ne­ten Ern­te­dank­kör­be kön­nen da­bei auch ge­spen­det wer­den. Die Kir­chen ver­tei­len den In­halt der Kör­be dann an den Fol­ge­ta­gen über ihre Or­ga­ni­sa­tio­nen an Be­dürf­ti­ge. Im Chris­ten­tum ist das Ern­te­dank­fest also auch heu­te noch ein Tag, an dem die Gläu­bi­gen in auf­wen­dig ge­schmück­ten Got­tes­häu­sern für den dies­jäh­ri­gen Ern­te­er­trag dan­ken. Au­ßer­dem tei­len vie­le Ge­mein­de­mit­glie­der zu die­sem An­lass mit Hilfs­be­dürf­ti­gen und be­ten ge­mein­sam für eine rei­che Ern­te im nächs­ten Jahr.

We ce­le­bra­te this day by sin­ging, pray­ing and de­co­ra­ting our churches with bas­kets of fruit and food [...]. Af­ter the ser­vice, the food that has been put on dis­play is usual­ly made into par­cels and gi­ven to peo­p­le in need.

Bar­row, Man­dy: What is a Har­ve­st Fes­ti­val? rwjks.uk (09/2015).

Händler müssen Einheiten umrechnen können

Bild von kostenlosem Malbuch zum Ausdrucken. Kinder zum Ausmalen. Fesche Bauernkids bei der schweißtreibenden Ernte. Idee von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDie flei­ßi­gen Kin­der die­ses Rät­sel­spiels ha­ben eine rei­che Ern­te ein­ge­fah­ren. Ein Drit­tel des Er­trags be­hal­ten sie für sich selbst. Ei­nen Teil spen­den die selbst­lo­sen Kids ih­rer Kir­che und der Rest soll an ei­nen Ge­mü­se­händ­ler ver­kauft wer­den. Der fin­di­ge Kauf­mann bie­tet den em­si­gen Nach­wuchs­bau­ern für je­des Pro­dukt ei­nen fai­ren Ki­lo­preis an. Doch wie viel Gramm wa­ren gleich ein Kilo und wie viel Euro sind 727 Cent? Da­mit Sie und Ihre Kin­der nicht vom Ge­mü­se­händ­ler übers Ohr ge­hau­en wer­den, kön­nen Sie mit die­sem Mal­spiel das Um­rech­nen von Ein­hei­ten trai­nie­ren. Egal, ob Ton­ne, Kilo, Gramm, Euro oder Cent, nur wer si­cher im Um­gang mit die­sen Ein­hei­ten ist, steigt vom ar­men Ern­te­hel­fer zum er­folg­rei­chen Groß­grund­be­sit­zer auf.

Thanksgiving und Erntedankfest unterscheiden sich

Durch ame­ri­ka­ni­sche Sit­coms und TV-Filme sind wir hier­zu­lan­de oft bes­ser über Thanks­gi­ving als über un­ser ei­ge­nes Ern­te­dank­fest in­for­miert. Das ame­ri­ka­ni­sche Ern­te­dank­fest wird im­mer am vier­ten Don­ners­tag des Mo­nats No­vem­ber ge­fei­ert und hat ei­nen an­de­ren Ur­sprung als sein eu­ro­päi­sches Pen­dant. Für die Ame­ri­ka­ner ist Thanks­gi­ving ein Na­tio­nal­fei­er­tag, an dem an das Ern­te­dank­fest von 1621 er­in­nert wird, wel­ches eng­li­sche Sied­ler zu­sam­men mit In­dia­nern ge­fei­ert ha­ben sol­len. Hin­ge­gen un­ser eu­ro­päi­sches Ern­te­dank­fest fußt auf den al­ten Rö­mern, die je­des Jahr im Herbst die Frucht­bar­keits­göt­tin Ce­res ehr­ten.

The an­ci­ent Ro­mans ce­le­bra­ted har­ve­st fes­ti­val in the Fall and ho­no­red the god­dess of corn, Ce­res.

Fal­set­to, Sharon: An­ci­ent Har­ve­st Fes­ti­val Ce­le­bra­ti­ons. suite.io (09/2015).

Bild von selbst gebastelter Erntekrone, die auf einem Kreuzworträtsel liegt. Kinderdekoration für das Erntedankfest arrangiert von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Das Ern­te­dank­fest ist al­ler­dings eben­falls im Al­ten Tes­ta­ment ver­an­kert.

Das Fest der Wo­chen sollst du hal­ten mit den Erst­lin­gen der Wei­zen­ern­te, und das Fest der Ein­samm­lung, wenn das Jahr um ist.

Ex­odus 34,22: Neue Ge­set­zes­ta­feln. Bun­des­schluss und Bun­des­pflich­ten. bibel-online.net (09/2017).

Kindermalbuch: Was ist Thanksgiving? Truthahn, Indianer und Kürbisse zum Ausmalen. Gezeichnet von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinUn­ser Mal­spiel zu Thanks­gi­ving ist ein Git­ter­rät­sel, bei dem es zu­nächst dar­um geht, das Lö­sungs­wor­t³ her­aus­zu­fin­den. Ver­schie­de­ne Ge­mü­se­ar­ten mit un­ter­schied­lich vie­len Buch­sta­ben müs­sen in das pas­sen­de Feld ein­ge­tra­gen wer­den. Die Tü­cke bei die­sem Rät­sel ist vor al­lem, dass in den USA zum Teil an­de­res Ge­mü­se als in un­se­ren Brei­ten­gra­den ge­ern­tet wird. Hin­zu kommt, dass die 25 Wor­te manch­mal nur pas­sen, wenn die­se von rechts nach links oder von un­ten nach oben ge­schrie­ben wer­den. Nach dem Rät­sel­spaß bie­tet die lus­ti­ge Mal­vor­la­ge au­ßer­dem noch Trut­häh­ne, Pil­ger und In­dia­ner, die nur dar­auf war­ten, dass end­lich Far­be in ihr tris­tes Le­ben kommt.

Fazit

Ver­gli­chen mit Thanks­gi­ving in den USA ist das west­eu­ro­päi­sche Ern­te­dank­fest völ­lig be­deu­tungs­los. Kein Wun­der, schließ­lich steht hier­zu­lan­de nach der mü­he­vol­len Ern­te noch das Kör­be­schnü­ren und der mor­gend­li­che Kirch­gang auf dem Stun­den­plan. Die US-Bürger ha­ben es da we­sent­lich leich­ter. Denn die­se la­ben sich erst im Krei­se der Fa­mi­lie an ei­nem saf­ti­gen Trut­hahn und lüm­meln da­nach bei Kür­bis­ku­chen ge­müt­lich auf der Couch, um Ame­ri­can Foot­ball zu schau­en.

An­de­rer­seits pas­send zum Ern­te­dank­fest:

Der Un­dank ist im­mer eine Art Schwä­che. Ich habe nie ge­se­hen, dass tüch­ti­ge Men­schen un­dank­bar ge­we­sen wä­ren.

Goe­the von, Jo­hann Wolf­gang.

Ver­wand­te The­men:

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¹Meinecke-Meurer, Kat­ja: Das Ern­te­dank­fest. wasistwas.de (09/2017).
²Ern­te­dank­fest

³Thanks­gi­ving

Warum basteln die Menschen?

Das Bas­teln (eng­lisch han­di­craft) ist eine Kom­po­si­ti­on aus Hand­werk und Kunst. Der Um­gang mit Werk­zeug und der Drang nach Krea­ti­vi­tät sind ne­ben dem Scham­ge­fühl es­sen­ti­el­le Din­ge, die den Men­schen vom Tier un­ter­schei­den. Seit wann die Men­schen zum Aus­le­ben ih­rer Krea­ti­vi­tät bas­teln, ist weit­ge­hendst un­be­kannt. Der Du­den führt in die­sem Zu­sam­men­hang das Verb päst­len aus dem 13. Jahr­hun­dert an, wel­ches fol­gen­der­ma­ßen be­schrie­ben wird:

Hand­wer­ker­ar­beit ver­rich­ten, ohne in ei­ner Zunft zu sein.

Du­den: Bas­teln - Her­kunft. duden.de (09/2015).

Bild von Fimo Armband (DAoCFrEak)Es ist also da­von aus­zu­ge­hen, dass die Zeit­ge­nos­sen des Hoch­mit­tel­al­ters im mit­tel­hoch­deut­schen Sprach­raum in ih­rer Frei­zeit ge­stal­te­risch tä­tig wa­ren. Dazu sei ge­sagt, dass es Kunst im all­täg­li­chen Le­ben der nor­ma­len Be­völ­ke­rung in die­ser Zeit nicht gab. Künst­ler in Form von Mu­si­kern, Ly­ri­kern und Ma­lern wie Wolf­ram von Eschen­bach oder Giot­to di Bon­do­ne gab es nur an Adels­hö­fen. Kup­fer­ste­cher, Bild­hau­er, Glas­blä­ser und Sil­ber­schmie­de wa­ren ge­wöhn­li­che Hand­wer­ker.

Entwicklung des Bastelns - Überblick

Erst zwi­schen dem 15. und 16. Jahr­hun­dert in der Zeit von Al­brecht Dü­rer wur­de der Hand­werks­be­griff wei­ter dif­fe­ren­ziert. So zähl­ten bei­spiels­wei­se Zim­mer­män­ner und Mau­rer wei­ter zum Hand­werk - Kup­fer­ste­cher und Bild­hau­er ge­hör­ten von da an zum Kunst­hand­werk bzw. eher zu den bil­den­den Küns­ten (eng­lisch fine arts).

La­ter, at least in Eu­ro­pe, from the Re­nais­sance on­wards, it is pos­si­ble to di­stin­gu­ish two fur­ther stages of de­ve­lo­p­ment. The­re was an in­tellec­tu­al se­pa­ra­ti­on bet­ween the idea of craft and that of fine art, which even­tual­ly came to be re­gard­ed as su­pe­ri­or.

Lucie-Smith, Ed­ward: The Sto­ry of Craft: The Craftsman’s Role in So­cie­ty. Cor­nell Uni­ver­si­ty Press 1981.

Bild von Fimo Asia Foodbox (DAoCFrEak)Das ge­sell­schafts­fä­hi­ge Bas­teln, oft­mals auch als Volks­kunst be­zeich­net kam erst im 19. Jahr­hun­dert im Zuge der in­dus­tri­el­len Re­vo­lu­ti­on auf. Klei­dung, Mö­bel und Werk­zeu­ge wa­ren auf­grund der Mas­sen­fer­ti­gung er­schwing­lich ge­wor­den und muss­ten nicht mehr zwangs­läu­fig selbst her­ge­stellt wer­den. Vor al­lem Frau­en nutz­ten die da­durch ge­won­ne­ne Frei­zeit zum Bas­teln von de­ko­ra­ti­ven Wohn­ge­gen­stän­den.

De­co­ra­ti­ve home crafts, as we re­co­gni­ze them to­day, came into be­ing as a by­pro­duct of the In­dus­tri­al Re­vo­lu­ti­on in the ear­ly 19th cen­tu­ry. [...] In wes­tern cul­tu­re, home craf­ting tur­ned to the de­co­ra­ti­ve and folk arts.

Bray­er­son Pu­bli­ca­ti­ons: The in­dus­tri­al re­vo­lu­ti­on mo­ves crafts from func­tion­al to de­co­ra­ti­ve. vintageimagecraft.com (09/2015).

Bild von Origami Sonnenblume (DAoCFrEak)Eine an­de­re Kunst­dis­zi­plin brach­te dem Bas­teln Ende des 19. Jahr­hun­derts wei­te­ren Auf­wind. Durch die Fo­to­gra­fie ent­stand auch dank da­ma­li­ger Frau­en­zeit­schrif­ten ein re­gel­rech­ter Trend, be­son­de­re Fa­mi­li­en­sam­mel­al­ben an­zu­fer­ti­gen und zu pfle­gen. Die­se ge­schichts­träch­ti­gen Vin­ta­ge Fo­to­al­ben wer­den auch heu­te noch ger­ne von Bast­lern nach­ge­stellt und teil­wei­se für meh­re­re Hun­dert Eu­ros bei Etsy und Co. ver­kauft.

Craf­ting skills be­gan to be used for crea­ting fa­mi­ly scrap­books and al­bums. This be­ca­me a gre­at fa­mi­ly ac­ti­vi­ty and peo­p­le pre­pared spe­ci­al­ly craf­ted scrap­books for mo­men­tous oc­ca­si­ons in their life and as sou­ve­nirs and gifts for the loved ones.

Bi­zy­moms: Histo­ry of craf­ting. bizymoms.com (09/2015).

Keine Zeit fürs Basteln - die dunklen Jahre der BRD

Mit dem Zer­fall des Drit­ten Rei­ches 1945, in die­sem sich das da­mals neue Film­we­sen zu den bis dato be­kann­ten bil­den­den Küns­ten ge­sell­te, be­gann die mei­ner Mei­nung nach krea­ti­ve Dür­re­pha­se der BRD. Zwi­schen Wirt­schafts­wun­der, Ei­ser­ner Vor­hang, Flower Power, Neue Deut­sche Wel­le und Wie­der­ver­ei­ni­gung blieb nur we­nig Zeit fürs häus­li­che Bas­teln.

Pes­ta­loz­zi Päd­ago­gik tat ihr Üb­ri­ges, um even­tu­ell auf­kom­men­de Neu­gier in den Be­rei­chen Kunst so­wie Kunst- und Hand­werks­ge­schich­te im Keim zu er­sti­cken.

Fa­mi­lie und Schu­le ge­hö­ren zu­sam­men, und in der Schu­le muß es so zu­ge­hen, wie in ei­ner in­tak­ten Fa­mi­lie.

Kraft, Vol­ker: Pes­ta­loz­zi oder das päd­ago­gi­sche Selbst. Eine Stu­die zur Psy­cho­ana­ly­se päd­ago­gi­schen Den­kens. Bad Heil­brunn: Klink­hardt 1996.

Mein Kunst- und Hand­werks­un­ter­richt in den Se­kun­dar­stu­fen I. und II. be­stand an un­ter­schied­li­chen baye­ri­schen Schul­ar­ten aus gu­ter Lau­ne und Was­ser­far­ben. Zen­su­ren in die­sen Ne­ben­fä­chern wur­den nach Sym­pa­thie und streng nach Gauß­scher Nor­mal­ver­tei­lung ver­ge­ben.

Basteln ist heutzutage beliebt wie nie

Bild von Fimo Schmetterling (DAoCFrEak)Erst seit 2003 mit dem Be­ginn der Do-it-Yourself-Shows um Sonya Kraus und Tine Witt­ler so­wie dank des In­ter­nets mit You­Tube, Pin­te­rest, De­vi­ant­art, Die Bastel-Elfe und Co. ist in Sa­chen Bas­teln eine ge­ne­ra­ti­ons­über­grei­fen­de Ei­gen­dy­na­mik ent­stan­den. Seit­her ist Deutsch­land mit den gro­ßen Bastel- und Hand­ar­beits­mes­sen CREATIVA und Pa­per­world die Bas­tel­hoch­burg Eu­ro­pas und da­durch selbst­ver­ständ­lich auch ein gro­ßer Ab­satz­markt für Bas­tel­be­darf.

54% ga­ben an, im Mit­tel­wert 23,00 Euro mo­nat­lich für Bas­tel­sa­chen aus­zu­ge­ben. Das sind 276,00 Euro im Jahr.

Sa­scha: Bas­tel­bran­che wächst wei­ter – Han­del den­noch skep­tisch. gws2.de (09/2015).

Wir von GWS2.de woll­ten wis­sen, was im Jah­re 2015 die trei­ben­de Kraft für Bast­ler ist und stell­ten die Fra­ge: „War­um bas­teln Men­schen?” Aus 400 Teil­neh­mern be­stehend, er­gab un­se­re Um­fra­ge ein ein­deu­ti­ges Er­geb­nis.

Screenshot von Umfrage zum Thema warum die Menschen basteln

  • Wie vor gut 200 Jah­ren, als das Bas­teln in die Haus­hal­te ein­zog, ist auch heu­te noch der Drang sei­ne Krea­ti­vi­tät aus­zu­le­ben der Haupt­grund fürs Bas­teln.
  • Weit da­hin­ter mit 28% wird das Bas­teln erst ei­nem Nut­zen zu­ge­schrie­ben und die klei­nen Kunst­wer­ke für die Wohn­raum­de­ko­ra­ti­on ver­wen­det.
  • Na­tür­lich be­su­chen auch pro­fes­sio­nel­le Bast­ler un­se­ren Blog, de­ren Er­zeug­nis­se so gut sind, dass an­de­re Men­schen Geld da­für be­zah­len. 13% bas­teln, um ihre Wer­ke da­nach zu ver­kau­fen.
  • Le­dig­lich 11% spie­len mit ih­ren Bas­tel­ar­bei­ten.

Kreativität und Kunst wagen - heutzutage oftmals schwierig

In letz­ter Zeit stell­ten wir auf un­se­ren YouTube-Kanälen und bei be­freun­de­ten Bast­lern so­wie in Fo­ren fest, dass vor al­lem jun­ge Er­wach­se­ne zwi­schen 20 und 30 Jah­ren nach dem Sinn des Bas­telns bzw. ge­ne­rell der Kunst fra­gen.

- Was ist das?
- Das ist blau­es Licht.
- Und was macht es?
- Es leuch­tet blau.

Wat­che­ver­DE: RAMBO: Es leuch­tet blau! youtube.com (09/2015).

Na­tür­lich muss je­der für sich selbst wis­sen, was ihm das Aus­le­ben sei­ner Krea­ti­vi­tät und der Kon­sum von Kunst bringt. Ich kann Ih­nen eine kur­ze An­ek­do­te aus vie­len er­zäh­len, was Kunst bei mir als Re­zi­pi­ent be­wirk­te.

Im Jah­re 2005 hat der För­der­ver­ein Münch­ner Lö­wen­pa­ra­de Leo e.V. mehr als 500 Kunst­lö­wen, die von Künst­lern be­malt wur­den, auf­ge­stellt.

Seit Früh­jahr 2005 wer­den ca. 500 le­bens­gro­ße „Kunst­lö­wen“ als sym­pa­thi­sche und freund­li­che Image­trä­ger in der Stadt Mün­chen auf­ge­stellt und da­mit un­se­re Stadt kul­tu­rell um ein wei­te­res High­light zu be­rei­chern.

Schmitz, Mar­tin: Sym­pa­thie­wer­bung für Mün­chen: Kul­tur­pro­jekt „Münch­ner Lö­wen­pa­ra­de” vor­ge­stellt. ganz-münchen.de (09/2015).

Ei­ni­ge Jah­re spä­ter wäh­rend mei­ner Stu­di­en­zeit lief ich fast täg­lich an ei­ni­gen die­ser wun­der­schön be­mal­ten Lö­wen am Münch­ner Sie­ges­tor vor­bei, ohne die­se wirk­lich wahr­zu­neh­men. Ir­gend­wann wa­ren die bun­ten Kat­zen auch nicht mehr da, wie sich her­aus­stell­te, wur­den die­se ver­stei­gert und so­mit im gan­zen Land ver­teilt.

Hin und wie­der gehe ich ger­ne in die Sau­na und so fuhr ich vor Kur­zem in die Ther­me Bad St­eben und sah vor dem Ge­bäu­de zwei die­ser ehe­ma­li­gen Münch­ner Lö­wen wie­der. Mein gan­zer Auf­ent­halt in der Ther­me be­stand auf­grund der Wie­der­erken­nung die­ser Kunst­ge­gen­stän­de dar­aus, an mei­ne be­son­ders schö­ne Stu­di­en­zeit zu den­ken.

Aus Sicht ei­ner se­mi­pro­fes­sio­nel­len Bast­le­rin ist Bas­teln:

Man könn­te mei­nen, wenn man mei­ne An­lei­tun­gen so an­schaut, dass das Bas­teln to­tal an­stren­gend ist. Bei mir ist es ge­nau das Ge­gen­teil! Beim Bas­teln schal­te ich völ­lig ab. Ich neh­me mir et­was vor und ver­lie­re mich dar­in. Wenn das Mo­tiv dann ir­gend­wann fer­tig ist, ist das Ge­fühl der Er­fül­lung und Be­stä­ti­gung je­des Mal un­be­schreib­lich groß.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka ali­as DAoC­F­rEak - 2015.

Fazit

Men­schen bas­teln also, weil sie ihr na­tür­li­ches Be­dürf­nis ihre Krea­ti­vi­tät aus­zu­le­ben be­frie­di­gen wol­len.

Dass die­ses Be­dürf­nis nicht bei al­len Men­schen gleich aus­ge­prägt ist, soll­te je­dem klar sein. Oft­mals bas­telt man, ohne zu wis­sen, dass man es tut. Syn­ony­me vom Verb bas­teln sind ge­stal­ten und an­fer­ti­gen.

Syn­ony­me für: bas­teln - ge­stal­ten, an­fer­ti­gen [...].

Eis­bär Me­dia GmbH: Syn­ony­me für: bas­teln | Be­deu­tung. synonyme.woxikon.de (09/2015).

Dem­nach bas­teln Sie auch, wenn Sie eine Web­sei­te er­stel­len, ei­nen Tel­ler an­rich­ten, di­gi­ta­le Fo­tos Ih­rer Kat­zen mit Sprü­chen ver­se­hen oder Schwarz­fo­lie an die Heck­schei­be Ih­res Au­tos kle­ben.

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