Der letzte Tag unseres gregorianischen Kalenders ist der 31. Dezember, den wir im deutschsprachigen Raum Silvester (en. New Year’s Eve) nennen. In der Europäischen Union mit ihren 24 Amtssprachen gibt es viele unterschiedliche Namen für diesen Tag. In romanischsprachigen Nationen wird Silvester beispielsweise als „Abend vor dem Neujahrstag” (it. vigilia di Capodanno / pt. véspera de Ano Novo) bezeichnet. Es spielt jedoch keine Rolle, wo Sie sich in der EU in der Nacht zum 1. Januar aufhalten, egal, ob Portugal, Lettland oder Zypern, überall wird lautstark und ausgelassen gefeiert.
Doch was feiern die Menschen eigentlich am Jahresende? Warum nennen wir hierzulande den 31. Dezember überhaupt Silvester, was hat es mit dem Raketenschießen auf sich und wieso ist es so wichtig, gut in das neue Jahr zu rutschen? Damit auch die neugierigsten Kids ihren Wissensdurst über die schrillste Nacht der Welt löschen können, haben wir drei Silvesterspiele zum Ausmalen und Rätseln entwickelt, die ganz nebenbei das Warten auf das große Feuerwerk erleichtern.
Warum ist am 31.12. Silvester?
Vor der Romanisierung im 3. Jahrhundert vor Christus besiedelten Kelten- und Germanenstämme das heutige Deutschland, die nach einem eigenen Sonnen-/Mondkalender lebten und bereits Silvester feierten. Die Festivitäten fanden jedoch nicht Ende Dezember, sondern entweder am 31. Oktober (Samhain), dem heutigen Halloween
The Celtic year began with Samhain. Celebrated around 31 October [...].
Eddy, Steve: The Celtic Year. livingmyths.com (01/2016).
oder am 30. April (Beltane), der heutigen Walpurgisnacht statt. Bereits seit 153 vor Christus begann das Jahr für die Römer am 1. Januar, der zu jener Zeit jedoch nur 29 Tage zählte. Mit dem römischen Imperator Julius Caesar wurde 45 vor Christus der julianische Kalender eingeführt, der unter anderem den Dezember auf 31 Tage verlängerte. Gleichzeitig standen wenige Jahre später immer weitere Teile Europas, Vorderasiens und Nordafrikas unter römischer Herrschaft, sodass ebendieser Kalender und damit die römische Zeitrechnung vorhandene Kalendersysteme nach und nach ersetzte.
Captial: Rome. Emperor: Augustus - 27 BC.
EmperorTigerstar: The History of the Romans: Every Year. youtube.com (01/2016).
Auch nach der Umstellung auf den heute allgemeingültigen gregorianischen Kalender im 16. Jahrhundert endete das Jahr weiterhin am 31. Dezember.
Wer oder was ist Silvester?
Unser erstes Malspiel ist ein Quiz. Es geht darum, die 13 Fragen korrekt zu beantworten und dadurch das zweigeteilte Lösungswort¹ herauszufinden. Natürlich drehen sich dabei alle Fragen rund um Silvester. Doch wer oder was ist eigentlich Silvester? In erster Linie ist Silvester (lat. silvanus) ein Name, der vor allem im angelsächsischen Sprachraum unter der Schreibweise „Sylvester” weit verbreitet ist. Bekannteste Vertreter sind beispielsweise der Schauspieler Sylvester Stallone und der Kater Sylvester der Kinderserie „Sylvester und Tweety”. Es gab zwischen 314 und 335 auch einen römischen Papst, der Silvester I. hieß.
Dieser Papst ist besonders berühmt, denn um ihn gab es lange Zeit viele Sagen. Fakt ist, dass er Kaiser Konstantin I. taufte. Der Legende nach soll er außerdem den römischen Herrscher von der Lepra geheilt haben. Zum Dank dafür wurde nicht nur Papst Silvester I., sondern vor allem die Kirche durch Privilegien, die bis heute noch gelten, reich beschenkt (Konstantinische Schenkung). Dadurch war der Papst seit dem 4. Jahrhundert dem Kaiser gleichgestellt. Im 15. Jahrhundert wurde jedoch bewiesen, dass das Dokument, welches die Schenkung an Papst Silvester I. belegte eine Fälschung aus dem 9. Jahrhundert war.
Silvester wird überhäuft mit Ehrengaben und Auszeichnungen. [...] Künftig soll der päpstliche Hof ermächtigt sein, den kaiserlichen Hof gewissermaßen punktgenau abzubilden.
Miethke, Jürgen: Die „Konstantinische Schenkung“ in der mittelalterlichen Diskussion. archiv.ub.uni-heidelberg.de (PDF) (01/2016).
Der populäre Papst Silvester I. ist zugleich Schutzheiliger der Haustiere und verstarb am 31. Dezember 335 in Rom. Unser Silvesterfest ist also nicht nur die lautstarke Verabschiedung des alten Jahres, sondern auch ein katholischer Gedenktag an einen der namhaftesten Päpste der Kirchengeschichte.
Glücksbringer zu Silvester - Zuordnungsrätsel
An Silvester geht es auch immer darum, so viel Glück für das neue Jahr wie möglich zu erhaschen. Zum einen wünschen sich die Menschen deshalb einen „Guten Rutsch!” und zum anderen versucht man mit Talismanen nachzuhelfen. Typische Silvesterglücksbringer sind der Kaminkehrer, das Kleeblatt und das Schwein. Auf dieser Malspielvorlage ist jeder Glücksbote mit einem Buchstaben versehen, der zu einer Zeile führt. In die Zeile muss der korrekte Name des Glücksbringers geschrieben werden. Aus den einzelnen Buchstaben der Antworten ergibt sich ganz zum Schluss das Lösungswort². Zum Ausmalen bietet die Vorlage große Bilder von typischen Glückssymbolen von der 1-Cent-Münze, über kleine Wichtel bis hin zum Hufeisen.
Neben dem Sammeln von Glück hat jedes Land auch eigene Rituale am Silvesterabend. In der BRD sind das Bleigießen und das Rummelpottlaufen besonders beliebt. Auch das Feuerwerk und Böllern um 00:00 Uhr ist ein altes Ritual, welches weltweit zelebriert wird. Krach und Feuer sollen dabei böse Geister vertreiben und natürlich Glück bringen.
[...] New Year’s eve is believed to have originated in ancient times, when noise and fire were thought to dispel evil spirits and bring good luck.
Brunner, Borgna: New Year’s Traditions. factmonster.com (01/2016).
Volle Gläser sind wichtig auf der Silvesterparty
Auf diesem Malspiel ist die Silvesterparty im vollen Gange. Die Kinder feiern ausgelassen mit Kindersekt und die Erwachsenen genehmigen sich zur Feier des Tages einige Gläser Auerbach Sekt. Leider ist nicht mehr viel von dem Blubberwasser übrig. Um nach dem Feuerwerk trotzdem noch gebührend auf das neue Jahr anstoßen zu können, müssen die Kids also schnell noch volle Gläser zusammensuchen. Denn nur mit dem Buchstaben über dem vollsten Glas beginnt jedes der sechs Wörter, die zum Lösungswort³ führen. Nach getaner Arbeit bietet das Malspiel neben den unterschiedlichsten Glasformen natürlich auch die Partymeute zum Ausmalen.
Natürlich ist klar, warum an Silvester vor allem mit teurem Champagner, Sekt, Cocktails und Spirituosen gefeiert wird. Schließlich ist solch ein Fest voller Glück und Freude, was zusätzlich noch weltweit gefeiert wird, nur einmal im Jahr. Egal, ob gestandenes Mannsbild oder Kindergartenrocker, wichtig beim Anstoßen ist nicht der Inhalt des Glases, sondern das richtige Prosit. Mädchen und Jungen, die einmal die Welt bereisen wollen, rufen ihrem Gegenüber vor dem klirren der Gläser am besten „chin-chin!” (dt. zum Wohl!) zu. Das ist ein umgangssprachliches, britisches Prosit, mit chinesischer Aussprache.
Late 18th century: representing a pronunciation of Chinese qing qing.
Oxford University Press: CHIN-CHIN. oxforddictionaries.com (01/2016).
Fazit zu Silvester
Wie Sie sehen, ist Silvester ein äußerst geschichtsträchtiges Datum mit vielen unterschiedlichen Facetten. Ich kenne keinen, der nicht mindestens eine lustige Anekdote über eine vergangene Silvesternacht erzählen kann. Mithilfe unserer drei Malspiele sind selbst die Kleinsten voll im Bilde und können mit ihrem Wissen auf wirklich jeder Erwachsenensilvesterfeier prahlen.
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³Silvester
Nur zur Freude knallten die Chinesen jener Zeit bereits, jedoch nur um böse Geister zu vertreiben. Der Legende nach haben sie dies einem Militärkoch zu verdanken, der Holzkohle, Salpeter und Schwefel in einem Bambusrohr komprimierte, anzündete und dadurch eine Deflagration erzeugte. Damit war der erste, noch ziemlich gefährliche Feuercracker erfunden worden.
Es ist nicht ganz klar wann, jedoch viele Jahre später, erfanden chinesische Alchemisten, spätestens unter der Song-Dynastie (960 - 1271) das Schwarzpulver und damit nahm die Geschichte des Feuerwerks ihren Lauf. Bemerkenswert hierbei ist, dass die Chinesen das Schwarzpulver als lautes Feuerwerk hauptsächlich für religiöse Zeremonien bzw. zur Unterhaltung des Hochadels verwendeten. Als Schießpulver und damit als Treibmittel für Kanonen wurde es nach der Einführung im 13. Jahrhundert erst in Europa etabliert.
Zum Anfertigen eines Kanonenschlags benötigen Sie Tonpapier in drei zueinanderpassenden Farben. Ich entschied mich beispielsweise für Schwarz, Gelb und Rosa. Für die Zündschnur und die vier Fenster kam des Weiteren gelber Bast zum Einsatz. Für die Verzierung nahm ich einen weißen Wachsmalstift, ein Bügeleisen, doppelseitiges Klebeband,
Für das Grundgerüst fertigte ich zuallererst die Elemente von Schablone #1 einmal aus schwarzem und einmal aus gelbem Tonpapier an. Gleiches wiederholte ich mit den Elementen von Schablone #2. Die Anzahl von schwarzen und gelben Einzelteilen muss immer im gleichen Verhältnis stehen. Weiter falzte ich die Knick- und Klebelinien der insgesamt acht Stücke.
Darauffolgend breitete ich nur die schwarzen Einzelteile vor mir aus, nahm ein Bastelmesser zu Hand und schabte damit weiße
Im nächsten Arbeitsschritt klebte ich die schwarzen, verzierten Elemente auf ihre gelben Pendants. Dadurch bekommt der Kanonenschlag mehr Stabilität und sieht innen anders aus als außen. Gleich danach klebte ich die nunmehr vier Stücke zu einer dreidimensionalen Schachtel zusammen. Ich legte dazu alle Einzelteile zunächst als Kreuz auf die gelbe Seite.
Egal, ob Sie
Zu guter Letzt verschloss ich meinen Kanonenschlag mit einer Art Quaste aus Bast. Ich steckte das gebundene Stück oben in die Öffnung und umschloss es mit den vier Papierseiten. Folgend nahm ich ein weiteres dünnes Stück Bast zur Hand und verband damit Quaste und Kanonenschlag. Mithilfe dieser Technik bietet sich Ihren Gästen die Gelegenheit, mit geringem Kraftaufwand an der Zündschnur zu ziehen, sodass sich der Papierböller knallartig öffnet.
Im Jahre 2012 feierte ich im Chiemgau mit einheimischen Bekannten Silvester. Kurz vor 24 Uhr verteilte der Gastgeber an jeden Gast ein Tablett, auf dem sich 12 Kleinflaschen Jägermeister, ein Liter Frischmilch, ein kleiner Sektkühler und eine Packung Feuchttücher befanden. Ziel war es, die 12 Jägermeister zusammen mit Milch zu trinken (Jagermilch) ohne dabei den Sektkühler als Spuckeimer benutzen zu müssen.
Bei mir war nach zwei Fläschchen Ende, so etwas Widerliches hatte ich zuvor noch nie getrunken. Meine Freundin hingegen hielt mit den Männern mit und danach war auch klar, wofür die Feuchttücher gedacht waren. Falls Sie also etwas ähnlich Frivoles mit Ihren Gästen planen, geben Sie doch einfach einige Kleinflaschen Korn in die Silvesterdekoration. Anstelle der Glücksbringer verstecken Sie drei Päckchen Ahoi-Brause und ein verpacktes Zitronentuch dazu.
Die Nordeuropäer der Jungsteinzeit hätten sich in jenen Tagen wohl nicht im Traum vorstellen können, dass ihre Nachfahren einmal auf ihrer bahnbrechenden Erfindung, nur so aus Spaß, einen Berg hinuntersausen. Schließlich waren die ersten Holzschlitten eine riesengroße Arbeitserleichterung für Holzfäller, Baumeister und Jäger. Denn bereits im Neolithikum spannten die findigen Menschen erst Hunde und später Ochsen vor ihre Schlitten, um die schweren Materialien nicht nur über Schnee, sondern auch über Gras und Steppe von den Tieren transportieren zu lassen.
Als im 4. Jahrtausend vor Christus das Wagenrad erfunden wurde, war die Zeit der Schlitten als wirtschaftliches Transportmittel weitestgehend beendet. Selbst in höher gelegenen Regionen wie beispielsweise dem sächsischen Erzgebirge waren Pferdepersonenpostschlitten eher Touristenattraktion als Arbeitserleichterung für den Postboten. Das Schlittenfahren als Hobby und Wintersport entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert. Auslöser war wohl das erste, internationale Schlittenrennen, welches im schweizerischen Davos stattfand.
Der Australier George Robertson konnte seinerzeit diesen Wettkampf für sich entscheiden. Die damals eingesetzte Schlittenform ist auch heute vor allem bei Kindern noch sehr beliebt und wird seither als „Davoser” bezeichnet. Bereits 1924 wurde der Bobsport olympische Disziplin, jedoch änderte sich hierfür die Schlittenform und der „Bachmann-Schlitten” ersetzte den „Davoser”. Natürlich war früher ein Schlitten noch große und teure 
Für das komplette Bastelmotiv verwendete ich
Ich begann mit Schablone #1 und damit mit den Kufen des Schlittens. Ich fertigte die Elemente insgesamt achtmal aus zwei unterschiedlichen Tonpapierfarben an und falzte darauffolgend die Knick- und Klebelinien mit einem Falzbeil und einem Lineal. Gleich danach klebte ich immer zwei identische, unterschiedlich farbige Elemente aufeinander. Wichtig: Dieser Schritt wiederholt sich bei allen Einzelteilen, die das Grundgerüst des Papierschlittens betreffen. Dadurch wird das Wintergefährt noch stabiler.
Ich wiederholte direkt im Anschluss die Schritte mit meinen restlichen Einzelteilen, sodass schließlich zwei dreidimensionale Papierkufen vor mir lagen. Zum Verkleiden der Klebelinien verlängerte ich die Elemente von Schablone #3 nach dem gleichen Prinzip. Die beiden ebenfalls 70 Zentimeter langen Streifen klebte ich zu guter Letzt über die Ober- und Unterseite meiner Kufen. Damit habe ich die Laufflächen meines Schlittens fertiggestellt.
Damit mein kleiner „Davoser” auch mühelos Lasten tragen kann, habe ich mir eine Balkenkonstruktion einfallen lassen. Dafür fertigte ich das Element von Schablone #4 (Längsstreben) zwölfmal und von Schablone #5 (Querstreben) sechsmal aus zwei unterschiedlichen Tonpapierfarben an. Ich klebte wieder zwei identische Teile mit unterschiedlicher Farbe zur Verstärkung aufeinander.
Folgend falzte ich von den insgesamt neun Papierelementen die Knick- und Klebelinien und verklebte diese dann mit sich selbst zu kleinen Schachteln, die aussehen wie Pommes frites, zusammen. Die insgesamt sechs Längsstreben klebte ich darauffolgend in die Löcher der Kufen ein. Hinweis: Arbeiten Sie hierbei mir viel
Nachdem die Längsstreben getrocknet waren, klebte ich diese in die Löcher der Querstreben ein. Dadurch kann der schicke Schlitten bereits stabil stehen. In die vordere Innenseite der beiden Kufen schnitt ich zuvor zwei Löcher mithilfe eines Bastelmesser ein. In die beiden Löcher klebte ich meine Zugstange, die aus einem 13 Zentimeter langen Schaschlikspieß besteht.
Um über jeden Zweifel, was die Stabilität betritt, erhaben zu sein, fertigte ich des Weiteren die zwei langen Sitzstangen von Schablone #6 gleichermaßen wie die Balken von Schablone #4 und #5 an. Die Sitzfläche des Schlittens habe ich aus drei unterschiedlichen Tonpapierfarben geflochten. Die Vorlage für die 34 Papierstreifen befindet sich auf Schablone #7. Tipp: Verwenden Sie hierfür Farben, die Sie bisher noch nicht im Papierschlitten verarbeitet haben.
Die Eisen an den Kufen simulierte ich mit zwei langen Papierstreifen, die ich von Schablone #8 verlängert, angefertigt und aufgeklebt habe. Die Zugstange bemalte ich passend zum Schlittendesign und das Zugband ist ein stilvolles Satinband, welches ich ebenfalls farblich abgestimmt habe. Mithilfe eines Motivlochers stanzte ich mir außerdem noch sechs Elche aus
Der „Davoser” ist deshalb ein anspruchsvolleres Bastelmotiv, da ein sehr genaues Arbeiten erforderlich ist, damit er zum einen symmetrisch aussieht und zum anderen die Kufen gut und gerade laufen. Dafür ist der Schlitten in Sachen Bastelmaterial sehr dankbar und kostengünstig herzustellen. Als Bastelzeit habe ich ungefähr vier Stunden benötigt, wobei das Flechten des Sitzes einen Großteil der Zeit beanspruchte.