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Sessel aus Papier - Bastelvorlage mit Anleitung

Ing­var Kam­prad Elm­ta­ryd Agun­na­ryd - könn­te ein nor­man­ni­sches Ge­bet oder der Lo­sungs­vers zum Be­tre­ten des Bern­stein­zim­mers sein. Das Akro­nym die­ser Wör­ter ist IKEA und da­mit ein Teil der deut­schen Leit­kul­tur. We­der Fürs­ten noch die römisch-katholische Kir­che kul­ti­vier­ten die Nach­fah­ren der Ot­to­nen so sehr wie Strand­mon, Ek­erö und Söder­hamn. Erst durch die Mis­sio­nie­rung die­ser IKEA Ses­sel lern­ten vor al­lem jun­ge Deut­sche, dass sie nicht mehr auf Bier­kis­ten sit­zen oder in Sitz­sä­cken lüm­meln müs­sen. Der jahr­zehn­te­lan­ge Auf­wand uns eine an­stän­di­ge Wohn­kul­tur bei­zu­brin­gen hat sich für IKEA aus­ge­zahlt. Denn das schwe­di­sche Mö­bel­haus ver­kauft im welt­wei­ten Ver­gleich die meis­ten sei­ner Pro­duk­te in Deutsch­land.

Thrif­ty Ger­mans are IKEA’s best cus­to­mers, ac­coun­ting for 15% of sa­les. It has be­co­me part of Ger­man cul­tu­re [...].

MALMO: The se­cret of IKEA’s suc­cess. economist.com (02/2017).

Bild von blauem Papiersessel. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDie zwei­te schwe­di­sche Re­for­ma­ti­on Deutsch­lands star­te­te im Jah­re 1973 holp­rig. Das ers­te IKEA Mö­bel­haus in der BRD soll­te ei­gent­lich in Ko­blenz er­öff­net wer­den. Al­ler­dings dach­te bei der Pla­nung ein Ver­ant­wort­li­cher wohl zu sehr an die Ni­xen der Lo­re­ley, so­dass man die blau­gel­be IKEA Fah­ne aus­ver­se­hen in Kon­stanz hiss­te. Bis man den Feh­ler kor­ri­gier­te, war 1974 be­reits das Ver­kaufs­haus in Eching bei Mün­chen fer­tig­ge­stellt. Seit­dem ent­stan­den hier­zu­lan­de über 50 Ver­kaufs­zi­ta­del­len, die mit stein­har­ten Kött­bullar ver­tei­digt wer­den.

In 1963, IKEA ope­ned its first store out­side Swe­den, in Oslo. Ten ye­ars la­ter, IKEA was ex­pan­ding so fran­ti­cal­ly that Ger­man exe­cu­ti­ves ac­ci­den­tal­ly ope­ned a store in Kon­stanz when they had meant to open one in Ko­blenz.

Coll­ins, Lau­ren: House Per­fect. newyorker.com (02/2017).

Ob­wohl IKEA be­reits im Jah­re 1943 ge­grün­det wur­de, de­signt das Un­ter­neh­men erst seit 1955 ei­ge­ne Mö­bel.

Bild von zwei bunten Sesseln aus Papier. Bastelanleitung und Schablonen von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Das ers­te Ver­kaufs­stück war ein blatt­för­mi­ger Bei­stell­tisch na­mens Lö­vet, der 1956 über den haus­ei­ge­nen Ka­ta­log be­stellt wer­den konn­te.

The first item of Ikea flat­pack fur­ni­tu­re was the LOVET, a leaf-shaped side ta­ble, which first ap­peared in the 1956 ca­ta­lo­gue.

Wal­lop, Har­ry: Ikea: 25 facts. telegraph.co.uk (02/2017).

Bild von weißer Maus, die auf einem Sessel aus Papier sitzt. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinZu die­ser Zeit gab es schon längst Mö­bel­ge­schäf­te und so­gar Ver­sand­ka­ta­lo­ge. Ing­var Kam­prad ent­wi­ckel­te je­doch ein Al­lein­stel­lungs­merk­mal für sei­ne Pro­duk­te. Er ent­schied sich da­für kei­ne fer­tig mon­tier­ten Mö­bel­stü­cke, son­dern äu­ßerst preis­wer­te Bau­sät­ze zu ver­kau­fen. Seit­dem ver­drängt der schwe­di­sche Mö­bel­gi­gant sei­ne Kon­kur­ren­ten mit bio­lo­gi­schen Waf­fen, denn je­der IKEA Ka­ta­log macht süch­tig.

Picture of Paper Armchair for Dollhouse. Crafted by Veronika Vetter Fine ArtistDie ex­trem güns­ti­gen Prei­se ma­chen uns Men­schen zu­nächst neu­gie­rig. Die schö­nen Ar­ran­ge­ments rei­zen uns und wir stel­len uns die ab­ge­bil­de­ten Mö­bel­stü­cke be­reits in un­se­rer ei­ge­nen Woh­nung vor. Dar­auf folgt dann ein Do­pa­min­aus­stoß, der uns wahr­schein­lich be­stel­len lässt. Wir ver­ges­sen da­bei völ­lig, dass wir IKEA Mö­bel nach der Lie­fe­rung selbst zu­sam­men­bau­en müs­sen. Das ist auch nicht so schlimm, denn lie­gen die Ein­zel­tei­le erst ein­mal vor uns, ent­steht in uns au­to­ma­tisch eine Er­folgs­er­war­tung.

Das nor­ma­ler­wei­se la­ten­te (ru­hen­de) Leis­tungs­mo­tiv (Be­dürf­nis, Leis­tung zu er­brin­gen) wird in ei­ner aku­ten Si­tua­ti­on ins­be­son­de­re durch die Er­folgs­er­war­tung und den emo­tio­na­len An­reiz an­ge­regt.

Edel­mann, Wal­ter: In­trin­si­sche und ex­trin­si­sche Mo­ti­va­ti­on. bauberufe.eu (PDF) (02/2017).

  • Wis­sen Sie was pas­siert, wenn Sie die IKEA Mö­bel er­folg­reich auf­ge­baut ha­ben? Ihr Ge­hirn schüt­tet En­dor­phi­ne aus und Sie wer­den IKEA in Zu­kunft im­mer als Ih­ren Mö­bel­händ­ler in Be­tracht zie­hen.

Mei­nen kom­for­ta­blen Ses­sel aus Pa­pier habe ich auf den Na­men Bek­väm ge­tauft. Er ist nicht nur be­quem, son­dern auch äu­ßerst funk­tio­nell. So lässt sich die Sitz­flä­che nach oben klap­pen, um die klei­nen Kis­sen or­dent­lich zu ver­stau­en. Zu­dem ist die Rü­cken­leh­ne gleich­zei­tig eine Hal­te­rung für Gruß­kar­ten. Da­mit prä­sen­tiert sich der Pa­pier­ses­sel als idea­le Ver­pa­ckung für klei­ne Ge­schen­ke.

Collage mit Papiersessel als Geschenkverpackung. Arrangiert mit Fimo Schokolade von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Bek­väm ist 12,5 Zen­ti­me­ter breit, 8,5 Zen­ti­me­ter tief und 11,5 Zen­ti­me­ter hoch. Sie möch­ten aus­pro­bie­ren, ob das Bas­teln die­ses Ses­sels bei Ih­nen eben­falls Glücks­hor­mo­ne frei­setzt? Dann er­war­ten Sie nun nicht nur die Scha­blo­nen, son­dern auch eine aus­sa­ge­kräf­ti­ge Auf­bau­an­lei­tung.

Bastelvorlagen für Sessel und Material

Bild von aufklappbarer Sitzfläche eines PapiersesselsZum Bas­teln ei­nes Ses­sels ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in drei ver­schie­de­nen Far­ben. In man­che Pa­pie­re präg­te ich un­ter­schied­li­che Mus­ter, um ei­nen le­ben­di­ge­ren Look und eine in­ter­es­san­te Hap­tik zu er­zeu­gen. Für die Ver­zie­rung nahm ich nichts wei­ter als Acryl­far­ben zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich zu­dem eine Sche­re, ein Falz­beil samt Li­ne­al, viel flüs­si­gen Kle­ber und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5) zu­recht­le­gen.

Bild eines Sitzkissens von einem Sessel aus PapierIch be­gann mit dem Zu­sam­men­bau­en der auf­klapp­ba­ren Sitz­flä­che von Scha­blo­ne #1. Hin­weis: Da­mit der Ses­sel sta­bil steht, habe ich je­des Ein­zel­teil aus zwei La­gen Ton­pa­pier her­ge­stellt. Nach­dem ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en des Sitz­pols­ters ge­falzt hat­te, ver­kleb­te ich das Bau­teil mit sich selbst. Beim Zu­sam­men­kle­ben der Sitz­flä­che muss­te ich be­son­ders dar­auf ach­ten, dass ich die Front­blen­de nicht aus­ver­se­hen am Sitz­kas­ten fest­kleb­te.

Gemütliche Armlehnen sorgen für Stabilität

Als Nächs­tes küm­mer­te ich mich um die Arm­leh­nen. Dazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #2 vier­mal aus Ton­pa­pier an. Di­rekt im An­schluss präg­te ich zwei der vier Ein­zel­tei­le mit ei­nem eng­ma­schi­gen Punk­te­mus­ter. Da­durch er­zeug­te ich mei­ne rei­zen­den Arm­leh­nen­au­ßen­sei­ten, die ich da­nach auf ihre in­ne­ren Ver­stär­kun­gen kleb­te. Ab­schlie­ßend muss­te ich nur noch die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en der bei­den fer­tig prä­pa­rier­ten Bau­tei­le fal­zen.

Bild vom Ankleben der Armlehne an die SitzflächeZum Ver­kle­ben der Arm­leh­nen klapp­te ich zu­nächst je­des Ein­zel­teil wie eine Bur­ger­box zu­sam­men. Da­nach kleb­te ich alle brei­ten Kle­be­la­schen an­ein­an­der. Erst ganz zum Schluss be­fes­tig­te ich die Za­cken au­ßen am Kor­pus. Im nächs­ten Schritt brach­te ich die bei­den Arm­leh­nen sym­me­trisch zu­ein­an­der am Sitz­kis­sen an. Wich­tig: Beim An­kle­ben muss­te ich auf­pas­sen, dass die Arm­leh­nen den Öff­nungs­me­cha­nis­mus des Sitz­kas­tens nicht be­hin­dern.

Bunte Rückenlehne ist eine Kartenhalterung

Bild vom Display aus Papier, welches gleichzeitig eine Kartenhalterung istDie Rü­cken­leh­ne des Ses­sels be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #3. Nach dem An­fer­ti­gen habe ich das Ele­ment mit sich selbst ver­klebt und wie ein Dis­play auf­ge­stellt. Be­vor ich die Kar­ten­hal­te­rung am Sitz­kis­sen be­fes­ti­gen konn­te, muss­te ich erst die Sitz­be­zü­ge an­brin­gen. Dazu fer­tig­te ich mir die bei­den Ele­men­te von Scha­blo­ne #4 aus wei­ßem Ton­pa­pier an.

Dar­auf­hin nahm ich vier ver­schie­de­ne Acryl­far­ben zur Hand und mal­te da­mit ein mo­der­nes Strei­fen­mus­ter auf mei­ne Pa­pier­sitz­be­zü­ge.

Collage mit Anleitungsschritten: Sitzbezüge eines Papiersessels mit Acrylfarben bemalen. Erstellt von Veronika Vetter Fine Art Künstlerin

Als die Far­be ge­trock­net war, kleb­te ich die bei­den ko­lo­rier­ten Ver­zie­rungs­ele­men­te auf die Sitz­flä­che und auf die Front­sei­te des Dis­plays.

  • Di­rekt im An­schluss be­fes­tig­te ich die Rü­cken­leh­ne mit viel flüs­si­gem Kle­ber am Sitz­kas­ten und voll­ende­te da­mit mei­nen Pa­pier­ses­sel.

Kleiner Sessel erhält den letzten Schliff

Bild vom Ankleben der Frontblenden für die ArmlehnenDie Kar­ten­hal­te­rung er­zeug­te auf der Ses­sel­rück­sei­te zwei un­schö­ne Kle­be­l­i­ni­en. Ge­ne­rell sa­hen die schma­len Arm­leh­nen­sei­ten noch sehr un­sau­ber aus. Des­halb fer­tig­te ich nun noch das lat­ten­zaun­för­mi­ge Ele­ment von Scha­blo­ne #5 vier­mal aus dem glei­chen Ma­te­ri­al wie die bei­den Arm­leh­nen an. Mit dem Auf­kle­ben die­ser Blen­den form­voll­ende­te ich zum Ab­schluss den Ses­sel.

Bild von Papierkissen für einen bunten SesselAls be­son­de­re De­ko­ra­ti­on bas­tel­te ich zu­dem mit­hil­fe der­sel­ben Scha­blo­ne noch rasch drei Ton­pa­pier­kis­sen. Ge­ne­rell ist mein schi­cker Ses­sel aus Pa­pier ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches kei­ne Tü­cken be­reit­hält. Für ein Ex­em­plar muss­te ich un­ge­fähr zwei Stun­den Bas­tel­zeit auf­wen­den. Ne­ben dem ein­la­den­den Aus­se­hen ge­fal­len mir an mei­nem Mö­bel­stück vor al­lem die smar­ten Ex­tras am bes­ten. Im Sitz­fach ist ge­nü­gend Platz für klei­ne Prä­sen­te und die prak­ti­sche Kar­ten­hal­te­rung in der Rü­cken­leh­ne macht es mög­lich, den Pa­pier­ses­sel als kom­plet­tes Ge­schenk zu über­rei­chen.

Fazit: Spielt IKEA mit den deutschen Tugenden?

Bild von lilafarbener Milka-Kuh aus Fimo die vor einem Papiersessel sitzt. Gebastelt von Veronika Vetter Fine Art KünstlerinDass IKEA wo­mög­lich psy­cho­lo­gi­sche Tricks an­wen­det, um er­folg­reich Mö­bel ab­zu­set­zen habe ich be­reits wei­ter oben ge­schil­dert. Der Grund für den au­ßer­or­dent­li­chen Ge­schäfts­er­folg in Deutsch­land könn­te je­doch auch noch an­de­re Ur­sa­chen ha­ben. Zu den deut­schen Tu­gen­den ge­hö­ren un­ter an­de­rem Spar­sam­keit, Fleiß und Durch­hal­te­ver­mö­gen. Das sind al­les Ei­gen­schaf­ten, die mit dem IKEA Prin­zip durch­weg kom­pa­ti­bel sind.

Au­ßer­dem liebt man hier­zu­lan­de die Be­stän­dig­keit. Dies wird auch da­durch er­sicht­lich, dass Kanz­ler in der BRD ein Job mit Pla­nungs­si­cher­heit ist. IKEA spielt mit die­sen Tu­gen­den und lie­fert des­halb mei­ner Mei­nung nach mit Ab­sicht im­mer we­ni­ger Schrau­ben als er­for­der­lich aus.

Geht es euch auch im­mer so, dass min­des­tens eine Schrau­be fehlt, wenn ihr was von IKEA zu­sam­men­baut?

Didi: Feh­len­de Tei­le! ikea-fans.de (02/2017).

Denn der Mö­bel­gi­gant weiß, dass wir oh­ne­hin lie­ber un­se­re be­währ­ten Schrau­ben aus dem Obi oder Bau­haus in die Press­span­plat­ten hin­ein­dre­hen.

Tipp: Ih­nen ge­fällt das fran­zö­si­sche Club­ses­sel De­sign aber Bek­väm ist nicht ganz das Rich­ti­ge für Sie? Wie wäre es dann mit dem Rent­ner­ses­sel von Lomi?

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Katze basteln - mit Wabenpapier

Sie sind Kat­zen­lieb­ha­ber und auf der Su­che nach ei­ner lus­ti­gen Dekorations- bzw. Ge­schenk­idee? Ich habe ein Bas­tel­mo­tiv er­stellt, wel­ches vor al­lem die Ver­spielt­heit der Stu­ben­ti­ger wi­der­spie­gelt und stel­le Ih­nen hier die Bas­tel­an­lei­tung samt Scha­blo­nen zur Ver­fü­gung.

Bild von Katze aus Papier die mit einem Wollknäuel spielt

Die­se Kat­ze spielt mit ei­nem Woll­knäu­el. Das Bas­tel­mo­tiv ist 30 Zen­ti­me­ter hoch und breit. Die Be­son­der­hei­ten der Pa­pier­kat­ze sind zum ei­nen die sü­ßen Ba­cken und Pfo­ten aus Wa­ben­pa­pier und zum an­de­ren das die­se sta­bil ste­hen kann, ob­wohl das Mo­tiv flach ist. Da­durch kön­nen Sie den ver­spiel­ten Stu­ben­ti­ger ent­we­der auf­stel­len oder auf­hän­gen.

Katze aus diversen Papiersorten

Bild von Bastelmaterial für eine Katze aus Papier

Das Grund­ge­rüst mei­ner Pa­pier­kat­ze be­steht aus Kar­ton­pa­pier, die­ses ver­leiht dem Mo­tiv die Sta­bi­li­tät, wel­che wich­tig ist, wenn Sie es auf­stel­len wol­len. Für die Ver­zie­rung nahm ich Ton­pa­pier in Blau und Schwarz, Me­tal­lic­pa­pier so­wie Wa­ben­pa­pier in Pink und Weiß zur Hil­fe. Au­ßer­dem ka­men blau­es Ge­schenk­band, di­cke Stoff­fä­den, Bas­tel­stei­ne, Stem­pel­far­be „Sky Blue” samt Schwämm­chen und Sil­ber­mar­ker zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Lo­cher, eine Kom­bi­zan­ge und Bas­tel­draht, Blei­stift und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3) zu­recht­le­gen.

Bilder vom Zusammenbau des KatzenkörpersAuf­grund der Grö­ße der Kat­ze er­streckt sich das Mo­tiv über drei Scha­blo­nen. Zu­nächst zeich­ne­te ich al­les was zum Kör­per der Pa­pier­kat­ze ge­hört auf grau­es Kar­ton­pa­pier auf und schnitt die­ses aus. Di­rekt im An­schluss kleb­te ich auf die ein­zel­nen Ele­men­te fla­che Bas­tel­stein­chen auf. Die­se sind da­für ver­ant­wort­lich, dass sich die Ex­tre­mi­tä­ten deut­lich vom Kör­per ab­he­ben.

Bild einer Katzenpfote beklebt mit flachen Bastelsteinchen Sind die Bas­tel­stein­chen ge­trock­net, kann das Grund­ge­rüst der Kat­ze zu­sam­men­klebt wer­den. Be­son­ders wich­tig ist hier­bei, dass die bei­den Hin­ter­läu­fe ex­akt par­al­lel zu­ein­an­der auf­ge­klebt wer­den. Nur wenn dies der Fall ist, kann die Pa­pier­kat­ze auch auf­ge­stellt wer­den ohne da­bei um­zu­kip­pen. Als Ver­zie­rung be­kommt mei­ne Kat­ze drei Strei­fen (Scha­blo­ne #1) auf den Rü­cken,

Bild vom Aufmalen des Katzenmusters

um die Mus­te­rung des Fells dar­zu­stel­len. Ent­we­der stel­len Sie die Strei­fen aus Ton­pa­pier her und kle­ben die­se ein­fach auf, oder Sie neh­men ein Stem­pel­kis­sen zur Hil­fe. Ich zeich­ne­te die Strei­fen auf Alu­fo­lie auf und schnitt die­se dann aus. Die da­durch an­ge­fer­tig­te Scha­blo­ne leg­te ich auf den Kat­zen­rü­cken und fuhr mit ei­nem mit Stem­pel­far­be be­netz­ten Schwämm­chen die Hohl­räu­me nach.

Katzenkopf und das Wabenpapier

Bilder vom Verzieren des KatzenkopfesIn die Oh­ren kleb­te ich zur Ver­zie­rung zwei drei­ecki­ge Ele­men­te aus blau­em Ton­pa­pier. Die Nase be­steht aus Me­tal­lic­pa­pier und den Mund habe ich mit ei­nem Sil­ber­mar­ker auf­ge­zeich­net. Die Au­gen sind blaue halb­run­de Bas­tel­stei­ne, wel­che ich ein­fach auf­kleb­te. Mit­hil­fe ei­nes Lo­chers, stanz­te ich die Pu­pil­len aus schwar­zem Ton­pa­pier aus und kleb­te die­se auf die Bas­tel­stein­chen auf.

  • Als Schnurr­bart­haa­re kleb­te ich auf je­der Ge­sichts­hälf­te drei Strei­fen Bas­tel­draht auf. Um den Draht kleb­te und wi­ckel­te ich di­cke Stoff­fä­den.
  • Auf Scha­blo­ne #1 fin­den Sie ei­nen Halb­kreis. Die­sen zeich­ne­te ich auf Wa­ben­pa­pier auf und schnitt ihn aus. Der Halb­kreis wird mit ei­ner Sei­te auf die Schnurr­bart­haa­re ge­klebt, auf­ge­fä­chert und eben­falls mit der an­de­ren Sei­te am Kat­zen­ge­sicht be­fes­tigt. Durch die­sen Ef­fekt be­kommt die Kat­ze lus­ti­ge Bäck­chen.

Niedliche Katze durch Verzierung der Pfoten

Bild von Wabenpapier, welches Katzenpfoten verziertNach dem­sel­ben Sche­ma wer­den nun auch die vier Pfo­ten ver­ziert. Auf der drit­ten Scha­blo­ne be­fin­det sich der klei­ne Halb­kreis dazu. Die­sen zeich­ne­te ich zwölf­mal auf wei­ßes Wa­ben­pa­pier auf und be­leg­te jede Pfo­te drei­mal da­mit. Mei­ner Mei­nung nach wirkt die Pa­pier­kat­ze durch den Ef­fekt noch tap­si­ger. Bis jetzt kann das Bas­tel­mo­tiv noch nicht ste­hen, dies er­zeu­ge ich nun mit­hil­fe des Woll­knäu­els.

Stubentiger steht durch Wollknäuel von ganz alleine

Bild von einer Scheibe aus GeschenkbandDie run­de Schei­be von Scha­blo­ne #3 zeich­ne­te ich auf Ton­pa­pier auf und schnitt die­se aus. Um die Schei­be wi­ckel­te ich blau­es Ge­schenk­band. Wenn die Schei­be kom­plett be­deckt ist, schnei­den Sie das Ge­schenk­band nicht di­rekt ab. Wi­cken Sie ei­nen wei­te­ren Me­ter von der Rol­le ab und tren­nen es dann erst. An­schlie­ßend kleb­te ich das Woll­knäu­el von der Rück­sei­te zwi­schen die bei­den Vor­der­pfo­ten und den Kopf.

Bilder vom umwickeln der Katze mit GeschenkbandDas jetzt noch über­ste­hen­de Ge­schenk­band wi­ckel­te ich um die Pa­pier­kat­ze. Es soll so aus­se­hen, als hät­te sich die klei­ne Kat­ze selbst dar­in ver­strickt. Das aus­lau­fen­de Ende des Ge­schenk­ban­des kleb­te ich auf der Rück­sei­te des Woll­knäu­els fest, so­dass es nicht mehr sicht­bar ist. Durch das ein­ge­kleb­te Woll­knäu­el hat das Bas­tel­mo­tiv nun auch vor­ne an Sta­bi­li­tät ge­won­nen und kann von al­lei­ne ste­hen.

Fazit

An der Pa­pier­kat­ze ge­fällt mir be­son­ders gut, wie aus ei­nem ei­gent­lich fla­chen Mo­tiv, durch den Ein­satz von auf­ge­fä­cher­tem Wa­ben­pa­pier und ver­steck­ten Bas­tel­stein­chen ein ste­hen­des drei­di­men­sio­na­les Ge­bil­de ent­ste­hen kann.

Die süße Kat­ze ist prin­zi­pi­ell ein ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches sehr gut mit Kin­dern ab 6 Jah­ren ge­bas­telt wer­den kann. Als Bas­tel­zeit be­nö­tig­te ich un­ge­fähr 60 Mi­nu­ten.

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Wie funktioniert Pappmaché?

Ich be­haup­te das je­der als Kind ir­gend­wann ein­mal mit Papp­ma­ché in Be­rüh­rung ge­kom­men ist und gro­ßen Spaß da­mit hat­te. Un­ter se­mi­pro­fes­sio­nel­len Bast­lern, für die even­tu­ell der Ver­kauf bzw. die Aus­stel­lung in vir­tu­el­len Ga­le­rien des Bas­tel­mo­tivs im Vor­der­grund steht, ist Papp­ma­ché oft­mals ver­pönt. Dies liegt dar­an, dass es kaum mög­lich ist, da­mit akri­bisch ge­nau zu ar­bei­ten. Ich möch­te je­doch die­se wirk­lich spa­ßi­ge Bas­tel­tech­nik auch bei Er­wach­se­nen wie­der sa­lon­fä­hig ma­chen und er­klä­re Ih­nen in die­sem Ar­ti­kel an­hand ei­nes Spar­schweins wie Papp­ma­ché über­haupt funk­tio­niert.

Bild eines rosa Schweins hergestellt aus Pappmaché

Die­ses Schwein aus Papp­ma­ché ist zir­ka 20 Zen­ti­me­ter hoch und 25 Zen­ti­me­ter lang. Run­de bzw. ova­le Mo­ti­ve las­sen sich am ein­fachs­ten mit die­ser Bas­tel­tech­nik her­stel­len, denn hier­bei eig­net sich der Ein­satz ei­nes Luft­bal­lons.

Material für Pappmaché

Bild von Bastelmaterial für Pappmaché

Grund­sätz­lich be­nö­ti­gen Sie für das Bas­teln mit Papp­ma­ché aus­schließ­lich drei Din­ge. Kal­tes Was­ser, dün­nes Pa­pier und Kleis­ter. Ge­ra­de die letz­te Zu­tat spielt im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes eine tra­gen­de Rol­le. Kleis­ter ist im Prin­zip nichts an­de­res als Ta­pe­ten­kle­ber und in Pul­ver­form für 3,00 - 6,00 Euro im Bas­tel­la­den oder im Bau­markt er­hält­lich. Für mein Spar­schwein ver­wen­de­te ich au­ßer­dem noch ei­nen Luft­bal­lon, ei­nen Ei­er­kar­ton, Chen­il­le­draht, Kü­chen­rol­len­pap­pe, eine Schüs­sel, ein Bas­tel­mes­ser, eine Kü­chen­waa­ge und Holz­stäb­chen.

  • Der ers­te Schritt bei Papp­ma­ché ist im­mer den Kleis­ter an­zu­rüh­ren. Ver­wen­den Sie hier­für ein Plas­tik­ge­fäß und ach­ten Sie auf das Misch­ver­hält­nis, wel­ches auf der Ver­pa­ckung des Ta­pe­ten­kle­bers an­ge­ge­ben ist. Für drei Li­ter Was­ser, be­nö­ti­gen Sie nur we­ni­ge Gramm Kle­be­pul­ver, neh­men Sie am bes­ten eine Kü­chen­waa­ge zur Hil­fe. Die Kleb­fä­hig­keit von Kleis­ter ist we­sent­lich schwä­cher als von flüs­si­gem Kle­ber, Sie kön­nen das Ge­fäß also nach dem Bas­teln ein­fach mit Spül­mit­tel aus­wa­schen und wei­ter­ver­wen­den.
  • Das An­rüh­ren des Kleis­ters dau­ert gut und ger­ne 10 - 15 Mi­nu­ten. Die Flüs­sig­keit muss sä­mig sein und beim Rüh­ren leicht auf­schäu­men, dann ist der Kleb­stoff per­fekt.

Basteln mit Pappmaché - das Papier

Bild von einem Luftballon, welcher in Pappmaché eingewickelt istEs gibt kein spe­zi­el­les Pa­pier für Papp­ma­ché. In der Re­gel wird al­tes Zei­tungs­pa­pier ver­wen­det, es wür­de je­doch auch je­des an­de­re Pa­pier ge­hen. Wich­tig da­bei ist nur, dass es sich um dün­nes Pa­pier han­delt, des­halb ver­wen­de­te ich für mein Spar­schwein ne­ben Zei­tungs­pa­pier auch ro­sa­far­be­nes Krepp­pa­pier. Zu­nächst riss ich mir also klei­ne Fet­zen aus Zei­tungs­pa­pier. Für alle run­den Mo­ti­ve ist es üb­lich ei­nen Luft­bal­lon auf­zu­bla­sen und die­sen als Grund­ge­rüst zu ver­wen­den.

  • Die­sen Luft­bal­lon, wel­cher den Kör­per mei­nes Schweins dar­stellt, be­leg­te ich jetzt mit dem Papp­ma­ché.

  • Dazu tunk­te ich im­mer ei­nen Fet­zen Zei­tungs­pa­pier in den an­ge­rühr­ten Kleis­ter und leg­te es auf den Luft­bal­lon auf. Sie kön­nen ent­we­der mit ei­nem Pin­sel ar­bei­ten oder di­rekt mit den Hän­den. Tipp: Mit den Hän­den geht es we­sent­lich schnel­ler und macht na­tür­lich auch viel mehr Spaß.
  • Da­mit mein Spar­schwein auch schön sta­bil wird, habe ich zir­ka fünf La­gen Zei­tungs­pa­pier auf den Luft­bal­lon ge­klebt, wo­bei ich den Ver­schluss un­be­legt ließ.
  • Die be­leg­te Ku­gel muss nun eine Nacht lang trock­nen. Am Ver­schluss des Luft­bal­lons lässt sich der Schwei­ne­kör­per sehr gut auf­hän­gen.

Sparschwein nimmt Gestalt an

Bild vom Schwein aus Zeitungspapier, welches noch nicht fertig ist

Ist das Zei­tungs­pa­pier auf dem Luft­bal­lon ge­trock­net, muss die­ser ent­fernt wer­den. Öff­nen Sie den Ver­schluss, las­sen Sie die Luft ent­wei­chen und zie­hen Sie den Luft­bal­lon aus dem vor­de­ren Loch. Mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers schnitt ich jetzt ei­nen Schlitz in den Rü­cken des Schweins. Hier­über kann spä­ter das Geld ein­ge­wor­fen wer­den. Die har­te Ku­gel aus Papp­ma­ché be­kommt nun Schwei­ne­fü­ße und Oh­ren aus Ei­er­kar­ton so­wie eine Schnuf­fel aus ei­nem Stück Kü­chen­rol­len­pap­pe. Die­se kön­nen Sie eben­falls erst ein­mal mit dem Kleis­ter be­fes­ti­gen. Da­mit der Kar­ton und die Pap­pe je­doch hält, müs­sen die­se eben­falls mit Zei­tungs­pa­pier ver­klei­det und ver­stärkt wer­den.

Bild von Schwein aus Krepppaier und PappmachéDa­mit das Schwein eine ein­heit­li­che Far­be er­hält und zu­sätz­lich eine ebe­ne Ober­flä­che ent­steht, habe ich es kom­plett mit ro­sa­far­be­nem Krepp­pa­pier mit der Pappmaché-Technik ver­klei­det. Im An­schluss muss das Spar­schwein wie­der min­des­tens eine Nacht trock­nen. Be­vor Sie es wei­ter ver­zie­ren, muss das Papp­ma­ché wirk­lich kom­plett aus­ge­trock­net sein.

Verzierung und Fazit

Bild von Ringelschwanz aus Chenilledraht

Ist das Spar­schwein gut ge­trock­net, kön­nen Sie es frei ver­zie­ren. Ich kleb­te hin­ten mit ge­wöhn­li­chem Kle­ber ein Rin­gel­schwänz­chen aus Chen­il­le­draht an. Vor­ne be­kam es zwei Au­gen aus Ton­pa­pier. Das Wich­tigs­te beim Ar­bei­ten mit Papp­ma­ché ist aus­rei­chend Zeit, um zwi­schen den Ar­beits­schrit­ten Ihr Bas­tel­mo­tiv im­mer mal wie­der trock­nen zu las­sen. Ich habe ge­se­hen das man­che Bast­ler den Kleis­ter im Kühl­schrank auf­be­wah­ren, ich wür­de Ih­nen je­doch emp­feh­len die­sen je­des mal neu an­zu­rüh­ren. Das Pul­ver ist sehr er­gie­big und ein Päck­chen soll­te lan­ge Zeit hal­ten.

Mir per­sön­lich hat das Bas­teln des Spar­schweins sehr viel Spaß ge­macht und es war eine net­te Ab­wechs­lung mal nicht auf den Zen­ti­me­ter zu ach­ten, son­dern mit bei­den Hän­den frei zu ar­bei­ten. Bas­teln mit Papp­ma­ché ist für mich auch ein per­fek­ter Stress­ab­bau bei dem ich mich ein­fach voll ent­span­nen kann.

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