GWS2.de: Kunst, Papier und Vordrucke seit 2011 A. D.

Vokabelbox selbst basteln - lernen mit Hello Kitty

Wenn es in mei­ner Schul­zeit wie­der ein­mal dar­um ging, Jah­res­zah­len zu Din­gen wie der La­tei­ni­schen Münz­uni­on aus­wen­dig zu ler­nen, sag­ten mei­ne Leh­rer im­mer: „Ihr lernt nicht für die Schu­le, son­dern für das gan­ze Le­ben.” Die­ses Sprich­wort kommt ur­sprüng­lich von Lu­ci­us Se­ne­ca und ist wohl je­dem be­kannt. Im Ori­gi­nal schrieb der rö­mi­sche Phi­lo­soph je­doch ge­nau das Ge­gen­teil.

[...] Non vi­tae, sed scho­lae di­sci­mus - „Nicht für das Le­ben, für die Schu­le ler­nen wir!” Die­sen Stoß­seuf­zer le­sen wir beim Phi­lo­so­phen Se­ne­ca, der sich über die un­nüt­ze Fül­le an Stoff be­klagt [...].

Gie­bel, Ma­ri­on: Ler­nen für die Schu­le oder fürs Le­ben? uni-muenchen.de (06/2016).

Bild von Vokabelkasten mit lustigen Tiergesichtern aus PapierEgal, aus wel­cher Per­spek­ti­ve man die Re­dens­art be­trach­tet, es steckt im­mer et­was Wahr­heit dar­in. Ich habe in mei­ner Schul­zeit bei­spiels­wei­se Eng­lisch fürs Le­ben ge­lernt. Zu ver­dan­ken habe ich das un­ter an­de­rem Se­bas­ti­an Leit­ner, der in den 1970er Jah­ren die Lern­sys­te­ma­tik mit Kar­tei­kar­ten ent­wi­ckel­te. Das Sys­tem ba­siert auf ei­ner simp­len Vo­ka­bel­box, die in ver­schie­de­ne Fä­cher un­ter­glie­dert ist.

Bild vom vordersten Fach des selbst gebastelten Karteikastens aus Papier (Frosch)Auf den Kar­tei­kar­ten im vor­ders­ten Fach be­fin­den sich die Be­grif­fe, die noch nicht im Kopf ab­ge­spei­chert wur­den. Im Ge­gen­satz dazu soll­ten die Vo­ka­beln auf den Kar­ten im hin­ters­ten Fach be­reits tief im Lang­zeit­ge­dächt­nis um­her­schwir­ren und wie aus der Pis­to­le ge­schos­sen ab­ruf­bar sein. Oft wird be­haup­tet, dass das Ler­nen mit Kar­tei­kar­ten nur ein kurz­fris­ti­ges Bu­li­mie­ler­nen sei. Rich­tig an­ge­wandt er­laubt es die­se Tech­nik je­doch tat­säch­lich, fürs gan­ze Le­ben zu ler­nen.

Kar­tei­kar­ten sind Last­wa­gen, die zwi­schen Kurz­zeit und Lang­zeit­ge­dächt­nis pen­deln.

We­ber, Da­vid: Das Pionier-Prinzip: Fremd­spra­chen ler­nen - ein­fach ef­fi­zi­ent. Nor­der­stedt: Books on De­mand 2015.

Bild von wiederverschließbarer Vokabelbox für Mädchen mit fünf FächernNe­ben Fremd­spra­chen las­sen sich selbst­ver­ständ­lich auch De­fi­ni­tio­nen, Da­ten oder For­meln mit ei­nem Vo­ka­bel­kas­ten zü­gig ler­nen. Da­mit ich mir bei­spiels­wei­se die Me­ta­spra­che für mein Stu­di­um rasch ein­prä­gen konn­te, habe ich mir selbst als Er­wach­se­ne noch eine Vo­ka­bel­box an­ge­legt. Zwar hät­te ich mir die gan­zen Be­griff­lich­kei­ten auch an­hand des Kon­tex­tes di­rekt aus den Fach­bü­chern an­eig­nen kön­nen, der Mensch merkt sich je­doch kur­ze Text­aus­zü­ge we­sent­lich bes­ser, was vor al­lem an sei­nen Au­gen liegt.

[...] dass das Auge in kei­ner Wei­se für das Le­sen ge­schaf­fen wur­de. Dies ist eine Tä­tig­keit, die für die Au­gen voll­kom­men un­na­tür­lich ist.

Grü­ning, Chris­ti­an: Ga­ran­tiert er­folg­reich ler­nen: Wie Sie Ihre Lese- und Lern­fä­hig­keit Stei­gern. Mün­chen: MVG 2012.

Auf Kar­tei­kar­ten wird das zu Ler­nen­de dem­nach ge­hirn­ge­recht auf­be­rei­tet.

Bild von Hello Kitty mit Froschmütze im Vokabelkasten aus PapierNor­ma­ler­wei­se sind Vo­ka­bel­bo­xen schlich­te Kar­tei­käs­ten aus Plas­tik, die we­nig zum Ler­nen ani­mie­ren. Des­halb ent­wi­ckel­te ich ein ori­gi­nel­les Mo­dell, wel­ches Sie im Hand­um­dre­hen selbst bas­teln kön­nen. Für den Spaß beim Hirn­jog­ging sorgt das süße Kätz­chen Hel­lo Kit­ty, wel­ches 1974 un­ter dem bür­ger­li­chen Na­men Kit­ty White in ei­nem Vor­ort von Lon­don ge­bo­ren wur­de.

Yes, Hel­lo Kit­ty is a nick­na­me for Kit­ty White [...].

boo_kitty: Hel­lo Kit­ty Bio­gra­phy. hellokittyuniverse.com (06/2016).

Bild vom Karteikasten der sechs Fenster hatDie vier Hel­lo Kit­ty Ge­sich­ter mei­ner Vo­ka­bel­box sind nicht nur fle­xi­ble Trenn­wän­de zwi­schen den fünf Fä­chern, son­dern pas­sen auch auf, dass nicht ge­schum­melt wird. Dies ge­lingt Kit­ty White zum ei­nen durch ihre her­vor­ra­gen­den Kat­zen­au­gen, die auch bei we­nig Licht ein Mo­geln beim Ler­nen un­mög­lich ma­chen. Au­ßer­dem trägt das Kätz­chen im­mer eine an­de­re wach­sa­me Tier­müt­ze auf dem Kopf. Da­durch ist es mög­lich, die Kar­tei­kar­ten den Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten von be­lieb­ten Tie­ren zu­zu­tei­len. Ich ent­schied mich für den fau­len Lö­wen, den leicht­gläu­bi­gen Frosch, die pfif­fi­ge Eule und den schlau­en Fuchs.

Mei­ne selbst ge­bas­tel­te Vo­ka­bel­box im Hel­lo Kit­ty De­sign folgt dem Mot­to: „Man lernt nie aus.” Dem­entspre­chend ist der lus­ti­ge Lern­kas­ten sau­ber wie­der­ver­schließ­bar und sehr sta­bil. Es ist pro­blem­los mög­lich, meh­re­re Schul­bü­cher auf den be­fens­ter­ten De­ckel zu le­gen, ohne dass der Kar­tei­kas­ten da­bei Scha­den nimmt. Eben­so sind im In­ne­ren mei­ner smar­ten Pa­pier­box die Fach­grö­ßen an­pas­sungs­fä­hig, was an den sie­ben Steck­plät­zen liegt.

Bild von Vokabelbox im Hello Kitty Design - Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Die ver­spiel­te Vo­ka­bel­box ist 25 Zen­ti­me­ter lang, 12,5 Zen­ti­me­ter breit und 11,5 Zen­ti­me­ter hoch. Sie ist per­fekt für Stan­dard­kar­tei­kar­ten im DIN A7 For­mat ge­eig­net und bie­tet ge­nug Platz für die Eng­lisch­vo­ka­beln ei­ner gan­zen Schul­kar­rie­re. In der fol­gen­den An­lei­tung sage ich Ih­nen Schritt für Schritt, wie Sie ruck­zuck zu Ih­rer ei­ge­nen Hel­lo Kit­ty Vo­ka­bel­box kom­men.

Vokabelbox selbst basteln - Schablonen

Bild von drei Bodenplatten der Vokabelbox mit SteckmechanismusBa­sis­ma­te­ri­al mei­nes Vo­ka­bel­kas­tens ist Ton­pa­pier in den un­ter­schied­lichs­ten Far­ben. Als Sta­bi­li­sa­tor nahm ich zu­dem wei­ßen Ton­kar­ton zur Hil­fe. Au­ßer­dem ka­men Klar­sicht­fo­lie, pink­far­be­nes Krepp­pa­pier und bun­ter Moos­gum­mi zum Ein­satz. Ver­ziert habe ich das Gan­ze mit gel­ben Pom­pons, ma­gen­ta­far­be­ner Stem­pel­far­be, ei­nem Make-up Schwämm­chen und mit schwar­zer Acryl­far­be. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, Falz­beil samt Li­ne­al, flüs­si­gen Kle­ber und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17) zu­recht­le­gen.

Bild vom Aufeinanderkleben der insgesamt vier BodenplattenZu­al­ler­erst fer­tig­te ich den Bo­den mit den sie­ben Steck­plät­zen von den Scha­blo­nen #1 - #3 an. Nach­dem ich das gro­ße Ele­ment der ers­ten Scha­blo­ne zu­recht­ge­schnit­ten, und die Klebe- und Knick­li­ni­en ge­falzt hat­te, habe ich es kom­plett be­stem­pelt. Die klei­nen Tat­zen be­fin­den sich mit wei­te­ren Stem­pel­vor­la­gen auf Scha­blo­ne #17. Die bei­den Moos­gum­mi­ele­men­te von Scha­blo­ne #2 kleb­te ich di­rekt nach dem An­fer­ti­gen auf­ein­an­der, da­nach bau­te ich mei­nen Bo­den wie ein Sand­wich zu­sam­men. Zu­erst kam die In­nen­sei­te aus Ton­kar­ton, an­schlie­ßend die Moos­gum­mi­plat­ten in de­nen spä­ter die Hel­lo Kit­ty Köp­fe ste­cken und ganz am Ende die Au­ßen­sei­te aus Ton­pa­pier von Scha­blo­ne #3.

Di­rekt im An­schluss be­kam mei­ne selbst ge­bas­tel­te Vo­ka­bel­box ihre vier Sei­ten. Da­für fer­tig­te ich mir die Scha­blo­nen #4 - #6 nach dem glei­chen Prin­zip wie den Bo­den an. Als ich die Ton­kar­ton­stü­cke von Scha­blo­ne #4 aus­ge­schnit­ten, ge­falzt und ver­ziert hat­te, kleb­te ich die­se gleich von in­nen am Bo­den fest. Hin­ge­gen die Sei­ten­ver­klei­dun­gen aus Moos­gum­mi von Scha­blo­ne #5 kleb­te ich von au­ßen an. Hin­weis: Beim Auf­kle­ben der Sei­ten­ele­men­te ist es wich­tig, dass die sie­ben aus­ge­schnit­te­nen Steck­plät­ze ex­akt über­ein­an­der­lie­gen.

Bild von fertiggestellter Unterseite des selbst gebastelten KarteikastensDar­auf­fol­gend ver­klei­de­te ich die Au­ßen­sei­ten der un­te­ren Vo­ka­bel­box mit den Ton­pa­pier­ele­men­ten von Scha­blo­ne #6, die ich be­reits mit Län­der­kür­zeln von Scha­blo­ne #17 be­stem­pelt hat­te. Um die quad­er­för­mi­ge Schach­tel noch stoß­fest zu ma­chen, kleb­te ich zu gu­ter Letzt noch die Zier­leis­ten aus Ton­pa­pier von Scha­blo­ne #7 über die Ecken und Kan­ten. Ein po­si­ti­ver Ne­ben­ef­fekt da­bei ist, dass da­mit auch un­schö­ne Kle­be­la­schen au­to­ma­tisch ver­schwin­den. Da­mit ist die Un­ter­sei­te des drol­li­gen Kar­tei­kas­tens be­reits fer­tig­ge­stellt.

Hello Kitty Vokabelfächer mit Tiermütze

Bild vom Basteln des Hello Kitty GesichtsJede Ver­klei­dung von Kit­ty White hat eine ei­ge­ne Vor­la­ge. Der Löwe be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #8, die Eule auf Scha­blo­ne #9, der Fuchs auf Scha­blo­ne #10 und der Frosch auf Scha­blo­ne #11. Alle vier Fi­gu­ren funk­tio­nie­ren nach dem glei­chen Prin­zip. Zu­erst fer­tig­te ich im­mer das Kat­zen­ge­sicht aus wei­ßem Ton­kar­ton an, wel­ches ich um­ge­hend ver­zier­te.

Bild vom Aufkleben der Hello Kitty SchleifeFür die Au­gen nahm ich Auf­kle­ber, die Vibris­sen mal­te ich auf und die Nase ist ein gel­ber Pom­pon. An­schlie­ßend schnitt ich die Rück­sei­te des Kop­fes aus Moos­gum­mi zu­recht. Die Mäh­ne des Lö­wen deu­te­te ich mit­hil­fe von gel­bem Bast an, die Eu­len­fri­sur ver­klei­de­te ich mit ei­ner blau­en Fe­der. Über die Kopf­sil­hou­et­te aus Moos­gum­mi kleb­te ich an­schlie­ßend mein ver­zier­tes Kat­zen­ge­sicht und dar­auf dann die pas­sen­de Tier­müt­ze.

Bild vom Einstecken der Hello Kitty Trennwände Selbst­ver­ständ­lich durf­te auch die un­ver­wech­sel­ba­re Schlei­fe von Hel­lo Kit­ty nicht feh­len. Die­se bas­tel­te ich mit­hil­fe der ein­zel­nen Scha­blo­nen aus pink­far­be­nem Krepp­pa­pier und kleb­te die­se auf die lin­ke Kopf­hälf­te auf. Dies ist be­son­ders wich­tig, da­mit das be­kann­te Kätz­chen nicht mit ih­rer Zwil­lings­schwes­ter Mim­my ver­wech­selt wird. Die fer­tig­ge­stell­ten, tie­ri­schen Trenn­wän­de habe ich gleich in mei­ne Vo­ka­bel­box ge­steckt.

Deckel des Karteikastens hat sechs Sichtfenster

Bild vom Aufstempeln süßer Tatzen auf die Innenseiten der VokabelboxFür den De­ckel fer­tig­te ich mir als Ers­tes die lan­ge Ober­sei­te von Scha­blo­ne #12 ein­mal aus Ton­kar­ton und ein­mal aus Ton­pa­pier an. Die wei­ße Ton­kar­to­nin­nen­sei­te ver­zier­te ich wie­der mit sü­ßen Tat­zen und kleb­te die­se gleich im An­schluss auf die Ton­pa­pier­au­ßen­sei­te. Nach­dem ich das zu­sam­men­ge­füg­te De­ckel­ele­ment ge­falzt hat­te, be­fes­tig­te ich an des­sen In­nen­sei­ten die ver­zier­ten Fens­ter­rah­men, die sich auf den Scha­blo­nen #13 und #14 be­fin­den.

Dar­auf­fol­gend kleb­te ich die Fens­ter aus Klar­sicht­fo­lie ein und ver­klei­de­te das Gan­ze mit den pas­sen­den Ein­zel­tei­len aus Ton­pa­pier. Auch die Ecken und Kan­ten des De­ckels be­kleb­te ich mit den Zier­leis­ten von Scha­blo­ne #15, wel­che die Vo­ka­bel­box nicht nur schö­ner, son­dern auch lang­le­bi­ger ma­chen.

Bild vom Ankleben der Moosgummibalken, die dafür sorgen, dass der Deckel sauber abschließtDa­mit der ecki­ge De­ckel den Vo­ka­bel­kas­ten sau­ber ver­schließt, habe ich ab­schlie­ßend noch vier Bal­ken aus Moos­gum­mi ein­ge­klebt. Da­bei muss­te ich be­son­ders dar­auf ach­ten, dass die ein­zel­nen Quer­bal­ken gleich­mä­ßig zu­ein­an­der la­gen, da­mit der De­ckel spä­ter bün­dig auf dem Un­ter­bau auf­liegt. Bei mir be­trägt der Ab­stand der Moos­gum­mi­bal­ken zum un­te­ren Steck­kas­ten un­ge­fähr drei Mil­li­me­ter.

Bild vom Unterteil und Deckel der selbst gebastelten VokabelboxWich­tig: Die Ent­fer­nung zwi­schen Bal­ken und Un­ter­teil kann bei Ih­nen leicht va­ri­ie­ren, wes­halb es not­wen­dig ist, dass Sie den Ab­stand in­di­vi­du­ell für Ihre Vo­ka­bel­box jus­tie­ren. So­bald der De­ckel die gol­di­gen Hel­lo Kit­ty Ge­sich­ter vor Staub und Näs­se schützt, ist der selbst ge­bas­tel­te Vo­ka­bel­kas­ten mit Fens­tern be­reit, um mit Kar­tei­kar­ten be­füllt zu wer­den.

Vokabelbox aus Papier ist wandelbar und benötigt Zeit

Bild von selbst gebastelter Fremdsprachenbox - SeitenansichtBe­son­ders ge­fällt mir an dem quad­er­för­mi­gen Pa­pier­kas­ten, dass er in Sa­chen Ge­wicht und Sta­bi­li­tät ei­nem ge­kauf­ten Kar­tei­kas­ten aus Plas­tik in nichts nach­steht. Da­für ist je­doch ein sehr sorg­fäl­ti­ges Ar­bei­ten not­wen­dig, wel­ches durch­aus Aus­dau­er er­for­dert. Für eine Vo­ka­bel­box samt den Hel­lo Kit­ty Trenn­wän­den be­nö­tig­te ich gut und ger­ne vier Stun­den rei­ne Bas­tel­zeit. Da­für er­hielt ich ei­nen Kas­ten, der in vie­le Ver­klei­dun­gen schlüp­fen, und dem­entspre­chend auch schwupp­di­wupp für Jungs in­ter­es­sant ge­macht wer­den kann. Zu­dem muss der Kar­tei­kas­ten na­tür­lich nicht zum Ler­nen ver­wen­det wer­den. Er ist eben­so ein per­fek­ter Ort, um Klei­nig­kei­ten zu ver­stau­en, die über die Fens­ter im De­ckel im­mer sicht­bar sind und so­mit nicht in Ver­ges­sen­heit ge­ra­ten.

Ver­wand­te The­men:

Lus­ti­ge Ei­er­be­cher selbst bas­teln - so geht’s
Schreib­tisch Uten­si­lo im Mi­ni­ons De­sign - Bas­tel­an­lei­tung

Minions: Schreibtisch Utensilo - Bastelanleitung

Ein be­kann­tes Sprich­wort lau­tet: „Hin­ter ei­nem er­folg­rei­chen Mann, steht eine star­ke Frau.” Ich bin mir da gar nicht so si­cher, denn in der Zeit, als die­ser ein­gän­gi­ge Satz hip war, re­gier­ten un­ter an­de­rem Sin­gle­män­ner wie der Fa­bri­kant Wil­ly Won­ka und der Su­per­schur­ke Gru die Welt. Ihr Er­folg ba­sier­te zum Teil auf ih­ren Ge­hil­fen, den Umpa Lum­pas und den Mi­ni­ons. Un­ter bei­den Spe­zi­es gibt es kei­ne Frau­en. Ich fin­de das je­doch über­haupt nicht schlimm. Denn auf die Fra­ge, war­um es bei­spiels­wei­se kei­ne weib­li­chen Mi­ni­ons gibt, ant­wor­te­te der Er­fin­der und Syn­chron­spre­cher Pierre Coff­in, dass sei­ne gel­ben Teu­fels­ku­geln ein­fach zu däm­lich sind, um Mäd­chen zu sein.

See­ing how dumb and stu­pid they of­ten are, I just couldn’t ima­gi­ne Mi­ni­ons be­ing girls.

Ver­hoe­ven, Bea­tri­ce: ‘Mi­ni­ons’ Crea­tor Pierre Coff­in on Why None of His Ani­ma­ted Litt­le Yel­low Hel­pers Are Fe­ma­le. thewrap.com (06/2016).

Bild von Minions Utensilo aus Papier mit Stiften, Scheren und einem ZettelblockApro­pos Mi­ni­ons, wer ist Ihr Lieb­lings­cha­rak­ter? An­fangs konn­te ich mich über­haupt nicht ent­schei­den, bis ich sah, wie der klei­ne Bob der Ka­nal­rat­te auf den Kopf tät­schel­te, da­bei „But­schi But­schi” sag­te und da­mit mein Herz im Sturm er­ober­te. Über­haupt fin­de ich das Ge­brab­bel der Mi­ni­ons ur­ko­misch. Beim ge­naue­ren Hin­hö­ren ist es eine Kom­po­si­ti­on aus Spa­nisch, Deutsch, Fran­zö­sisch und Eng­lisch. Bei­spie­le hier­für: „Sor­ry la Boss!” oder „Hal­lo Hola!”

Die Spra­che der Mi­ni­ons ist an­geb­lich nur Kau­der­welsch (eng­lisch gib­be­rish). Ich gehe je­doch da­von aus, dass die­se Aus­drucks­wei­se in 200 Jah­ren die Amts­spra­che der Eu­ro­päi­schen Uni­on sein wird.

Coff­in has said the Mi­ni­ons speak a gib­be­rish lan­guage that he spon­ta­neous­ly in­vents [...].

Ed­wards, Phil: Mi­ni­ons, ex­plai­ned. vox.com (06/2016).

Bild von drei Minions als Stiftehalter mit schönen FIMO RosenMi­ni­ons (deutsch Günst­lin­ge) sind im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes die per­fek­ten und treus­ten Die­ner, die sich ein Meis­ter vor­stel­len kann. Ge­nau­so wie die Be­zau­bern­de Jean­nie mei­nen es die gel­ben Tic Tacs oft­mals ein­fach nur zu gut und ver­brei­ten da­durch un­ge­wollt Cha­os. Im Ge­gen­satz zu ih­rem Film­cha­rak­ter habe ich mir eine Bas­tel­idee über­legt, bei die­ser die Mi­ni­ons für Ord­nung auf dem Schreib­tisch sor­gen und da­bei ist ein ta­blett­för­mi­ges Uten­si­lo her­aus­ge­kom­men.

Bild von drei gelben Minions, die auf einem Papiertablett mit Zettelbox stehenEine Zet­tel­box und drei un­ter­schied­lich gro­ße Stif­te­hal­ter ma­chen es mög­lich, dass kein Blei­stift und Tin­ten­fül­ler mehr ver­lo­ren geht. Letz­te­re se­hen da­bei aus wie die Mi­ni­ons Bob, Stuart und Ke­vin. Na­tür­lich habe ich mich für die­se drei hei­te­ren Zeit­ge­nos­sen ent­schie­den, weil es die be­kann­tes­ten Mi­ni­ons aus dem gleich­na­mi­gen Film sind. Hin­zu kommt, dass es aber auch nur 48 Kom­bi­na­tio­nen von den sü­ßen La­kai­en gibt. Bob, Stuart und Ke­vin de­cken da­bei das größ­te Spek­trum ab, so­dass op­ti­sche Ab­wechs­lung auf dem Uten­si­lo­ta­blett herrscht.

Though the­re are se­ve­ral hundred mi­ni­ons, the­re are only about forty-eight pos­si­ble com­bi­na­ti­ons of height and build [...].

Qu­o­ra Gathe­ring: What are some mind-blowing facts about mi­ni­ons? quora.com (06/2016).

Das Schreib­tisch Uten­si­lo war­tet mit ver­schie­de­nen Be­son­der­hei­ten auf, z. B. ist der lan­ge Ke­vin ver­schließ­bar.

Bild von Minions aus Papier als Schreibtisch Utensilo - gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Meist sind selbst ge­bas­tel­te Uten­si­los sehr win­dig, um dies zu ver­hin­dern, be­steht mein 27 Zen­ti­me­ter lan­ges und 14 Zen­ti­me­ter brei­tes Ta­blett aus Moos­gum­mi und Kar­ton. Da­durch sin­ken und ras­ten die Fi­gu­ren buch­stäb­lich an ih­rer Po­si­ti­on ein. Des Wei­te­ren ent­steht da­durch ein gu­tes Ge­wicht, so­dass das Uten­si­lo sta­bil auf dem Schreib­tisch ste­hen kann.

Bastelanleitung für Minions

Bild von ROSSMANN Küchenrolle, die mithilfe von Tesefilm verbreitert wirdFür das kom­plet­te Mo­tiv ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Gelb, Oran­ge, Hell­blau, Grau, Schwarz und Weiß so­wie run­de Kar­to­na­gen von Kü­chen­rol­len. Au­ßer­dem ka­men Moos­gum­mi­plat­ten, Kar­ton­pa­pier, Chen­il­le­draht, gel­bes Krepp­pa­pier so­wie schwar­ze Fimo Mo­del­lier­mas­se (Hände/Knöpfe) zum Ein­satz. Für die Au­gen und den Mund nahm ich vor­ge­fer­tig­te Auf­kle­ber zur Hil­fe.

Bild von ROSSMANN Küchenrolle, die innen mit orangefarbenem Tonpapier verkleidet wirdDie Kon­tu­ren der Klei­dung ver­zier­te ich mit­hil­fe von blau­er Stem­pel­far­be, samt ei­nes Make-up Schwämm­chens. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Te­sa­film, Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17 /#18 /#19 /#20 /#21 /#22) zu­recht­le­gen.

Bild vom Zusammenkleben der vergrößerten und innen verkleideten KüchenrollenkartonageZu­al­ler­erst fer­tig­te ich mir die Kör­per mei­ner drei Mi­ni­ons an, dies ist auch der schwie­rigs­te Teil, denn je­der Stif­te­hal­ter hat ei­nen an­de­ren Kör­per­um­fang. Ich be­gann mit dem klei­nen Bob, wel­cher sehr dick ist. Da­für schnitt ich als Ers­tes das In­ne­re von zwei Kü­chen­rol­len auf. Ich nahm Scha­blo­ne #1 und brei­tet dar­auf mei­ne Kar­ton­stü­cke aus, um zu se­hen, wie breit und wie hoch die­se sein müs­sen. Nach­dem ich die Ein­zel­tei­le prä­pa­riert hat­te, kleb­te ich die­se an ei­ner Sei­te mit Te­sa­film zu­sam­men.

Bild vom Boden (Verschlusselementen) der einzelnen MinionsGleich dar­auf fer­tig­te ich Scha­blo­ne #2 aus oran­ge­far­be­nem und gel­bem Ton­pa­pier an. Das oran­ge­far­be­ne Teil kleb­te ich in­nen in mein Kar­ton­rohr ein. Dar­auf­hin kleb­te ich Bobs Kör­per mit viel flüs­si­gem Kle­ber kom­plett zu­sam­men. Ehe ich mit dem gel­ben Ele­ment die Au­ßen­sei­te der Kü­chen­rol­le ver­klei­de­te, muss­te ich zu­nächst die Bo­den­ele­men­te von Scha­blo­ne #3 an­fer­ti­gen.

Bild vom Verkleiden einer ROSSMANN Tonpapierkartonage mithilfe von gelbem Tonpapier Das son­nen­för­mi­ge Ein­zel­teil be­steht wie­der aus oran­ge­far­be­nem und gel­bem Ton­pa­pier. Ich falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und kleb­te mit­tig zwi­schen die bei­den klei­nen Son­nen den Kreis aus Ton­kar­ton ein. Di­rekt im An­schluss ver­schloss ich den Mi­ni­on am Bo­den mit mei­ner ge­falz­ten und ver­stärk­ten orange-gelben Ton­kar­ton­son­ne.

Bild vom Körper der Minions aus verkleideten KüchenrollenkartonagenGleich da­nach kleb­te ich die gel­be Au­ßen­hül­le von Scha­blo­ne #2 um das graue Rohr. Auf die­se Wei­se wer­den gleich­zei­tig un­schö­ne Kle­be­la­schen ver­deckt. Da­mit ist das Grund­ge­rüst von Bob fer­tig­ge­stellt. Hin­weis: Alle Kör­per mei­ner drei Mi­ni­ons wer­den nach die­sem Prin­zip an­ge­fer­tigt. Stuart be­fin­det sich auf den Scha­blo­nen #4 - #6.

Kevin ist wiederverschließbar am Kopf

Der Kör­per des dür­ren Ke­vins birgt meh­re­re Be­son­der­hei­ten. Zum ei­nen habe ich für die­sen kei­ne Kar­to­na­ge ei­ner Kü­chen­rol­le ver­brei­tern müs­sen, son­dern das Stan­dard­mo­dell ver­wen­det. Zum an­de­ren ist der Kopf ein De­ckel. Ke­vins Kör­per ver­klei­de­te ich in­nen und au­ßen ge­nau­so wie sei­ne bei­den Weg­ge­fähr­ten. Eben­so ver­schloss ich den Bo­den nach be­währ­tem Prin­zip. Die Ein­zel­tei­le da­für be­fin­den sich auf den Scha­blo­nen #7 - #10. Hin­weis: Scha­blo­ne #10 ist die oran­ge­far­be­ne In­nen­ver­klei­dung, die­se ist et­was grö­ßer als die gel­be Au­ßen­ver­klei­dung von Scha­blo­ne #8, was et­was mit dem De­ckel­me­cha­nis­mus zu tun hat.

Bild vom Verkleiden des Kopf und Deckels des Minions KevinFür den wie­der­ver­schließ­ba­ren Kopf schnitt ich mir eine Kü­chen­rol­le zu­recht (sie­he Scha­blo­ne #11). Die­se ver­klei­de­te ich in­nen mit dem Ele­ment von Scha­blo­ne #12, wel­ches ich wie­der aus oran­ge­far­be­nem Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt habe. Kopf­de­ckel und Ke­vins schwar­ze Haa­re be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #13. Zu­nächst kleb­te ich wie­der ei­nen Ton­kar­ton­kreis auf ein oran­ge­far­be­nes Ton­pa­pier­son­nen­ele­ment. In mei­ne gel­be Son­ne schnitt ich mit­tig ein Loch, fä­del­te da­durch die schwar­zen Stop­peln und kleb­te die­se am Bo­den fest.

Bild vom wiederverschließbaren Stiftehalter im Minion-DesignDar­auf­fol­gend be­fes­tig­te ich das Deck­haar auf dem Ton­kar­ton­kreis. Zu gu­ter Letzt kleb­te ich den De­ckel­ver­schluss mit Sturm­fri­sur auf die Kü­chen­rol­lenkar­to­na­ge und ka­schier­te die Kle­be­rän­der mit der gel­ben Au­ßen­ver­klei­dung von Scha­blo­ne #14. Der De­ckel soll­te nun sau­ber auf dem Kör­per ab­schlie­ßen. Op­tio­nal: Ich habe den Über­gang zwi­schen bei­den Ein­zel­tei­len noch mit gel­ber Acryl­far­be be­malt.

Minions aus Papier tragen Blaumann

Bild vom Akzentuieren der blauen Kleidung mit gleichfarbiger StempelfarbeDie drei Kör­per habe ich im nächs­ten Schritt an­ge­zo­gen. Die Arme, Klei­dung und Bril­le ei­nes je­den Mi­ni­ons be­fin­det sich auf ei­ner ei­ge­nen Scha­blo­ne. Bob (Scha­blo­ne #15), Stuart (Scha­blo­ne #16) und Ke­vin (Scha­blo­ne #17). Die Kon­tu­ren der Ein­zel­tei­le für den Blau­mann habe ich vor dem Auf­kle­ben mit­hil­fe ei­nes Make-up Schwämm­chens, wel­ches mit blau­er Stem­pel­far­be be­netzt war, ak­zen­tu­iert. Ge­hal­ten wer­den die Ho­sen­trä­ger op­tisch von Knöp­fen, die ich aus schwar­zem Fimo mo­del­liert habe.

Die Arme sind aus Chen­il­le­draht, wel­chen ich mit gel­bem Krepp­pa­pier ein­ge­wi­ckelt habe. An der Vor­der­sei­te des Drah­tes be­fes­tig­te ich Fimo-Hände. Wich­tig: Mi­ni­ons ha­ben nur drei Fin­ger an je­der Hand. Die fer­tig­ge­stell­ten Arme stach ich an den Sei­ten durch die Kör­per der Mi­ni­ons. Da­mit der Draht in der In­nen­sei­te nicht stör­te, ver­klei­de­te ich die­sen mit oran­ge­far­be­nen Ton­pa­pier­krei­sen, de­ren Vor­la­ge sich auf je­der Klei­dungs­scha­blo­ne be­fin­det. Tipp: Da­durch wer­den die Arme gleich­zei­tig zu­sätz­lich fi­xiert. Pu­pil­len und Mün­der sind bei mir be­reits vor­ge­fer­tig­te Auf­kle­ber, und als ich die­se auf­ge­klebt hat­te, wa­ren mei­ne Stif­te­hal­ter im Minions-Design ein­satz­be­reit.

Untensilo ist ein Tablett mit Zettelbox

Bild vom Verstärken der Zettelbox mit TonpapierDie pas­sen­de Zet­tel­box des Uten­si­los be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #18. Das gro­ße Ele­ment habe ich ein­mal aus oran­ge­far­be­nem und ein­mal aus gel­bem Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt. Nach dem Fal­zen kleb­te ich die Ton­kar­ton­ele­men­te der Scha­blo­ne auf die Rän­der und auf den Bo­den des oran­ge­far­be­nen Ein­zel­teils.  Die­se die­nen nur dazu, die Zet­tel­box zu ver­stär­ken. Gleich dar­auf kleb­te ich das gel­be Ton­pa­pier­ele­ment dar­über und ver­kleb­te an­schlie­ßend die Box mit sich selbst. Ver­ziert habe ich das Gan­ze zu­dem mit ei­nem hell­blau­en Strei­fen, wel­cher sich auf Scha­blo­ne #19 be­fin­det. Hin­weis: Be­vor ich die Zier­leis­te an­fer­ti­gen konn­te, muss­te ich die Scha­blo­ne an der Mar­kie­rung A ver­län­gern.

Bild vom Tablett, welches aus Moosgummi, Tonkarton und Tonpapier bestehtIm Ta­blett ist eine gro­ße Ver­stär­kungs­plat­te aus Ton­kar­ton in­te­griert, die­se be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #20. Dar­auf kleb­te ich zwei Moos­gum­mi­plat­ten, die ich mit­hil­fe der Scha­blo­ne #21 an­ge­fer­tigt habe. Aus der­sel­ben Scha­blo­ne fer­tig­te ich zu­dem ein Ele­ment aus gel­bem Ton­pa­pier an, mit die­sem ich die obers­te Moos­gum­mi­plat­te ver­klei­de­te. Hin­weis: Um die Platz­hal­ter für die Mi­ni­ons und die Zet­tel­box sau­ber aus­schnei­den zu kön­nen, ver­wen­de­te ich ein Bas­tel­mes­ser.

Bild vom Stecken der Minions auf das TablettAuch das Ta­blett habe ich mit ei­ner farb­lich pas­sen­den Zier­leis­te ver­se­hen, wel­che sich auf Scha­blo­ne #22 be­fin­det und die ich vor dem An­fer­ti­gen auf­grund der Län­ge vier­mal ver­län­gert habe. Ab­schlie­ßend steck­te ich Bob, Stuart und Ke­vin so­wie die Zet­tel­box auf ihre Po­si­tio­nen. Da­durch, dass je­der Mi­ni­on ei­nen ei­gens ka­li­brier­ten Platz hat und dank des mehr­schich­ti­gen Bo­den­sys­tems ist es mög­lich, das Uten­si­lo zu tra­gen, ohne dass die Stif­te­hal­ter da­bei her­un­ter­fal­len kön­nen.

Fazit - Minions sind kreative Monster

Bild von Stuart, Bob und Kevin auf Schreibtischtablett für KinderDas Uten­si­lo aus Pa­pier mit den drei Mi­ni­ons ist ei­gent­lich ein ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches je­doch sehr viel Zeit in An­spruch nimmt. Ich habe un­ge­fähr vier Stun­den rei­ne Bas­tel­zeit in­ves­tie­ren müs­sen. Da­für habe ich ein ge­nia­les und äu­ßerst sta­bi­les Uten­si­lo be­kom­men, wel­ches mich beim Ar­bei­ten von jetzt an im­mer dar­an er­in­nert, wie wich­tig es ist krea­tiv zu sein. Denn auch wenn sie den Schalk im Na­cken ha­ben und nicht die Hells­ten sind, Mi­ni­ons sprü­hen vor Er­fin­der­reich­tum, auch wenn sie bis zu sie­ben Art­ge­nos­sen be­nö­ti­gen, um eine Glüh­bir­ne zu wech­seln.

Eh - ri­tu­na! *hehe*

Thy­bau­lt R: Mi­ni­ons - Best Ad­verts & Ani­ma­ti­ons Com­pi­la­ti­on. youtube.com (06/2016).

Ver­wand­te The­men:

Som­mer­li­chen Strand­korb aus Pa­pier bas­teln - so geht’s
Süße Ei­er­be­cher aus Papp­ma­ché - Bas­tel­an­lei­tung

Blumenkarte: Flower Power - Bastelanleitung

Wenn Men­schen heut­zu­ta­ge im deutsch­spra­chi­gen Raum über die 1970er Jah­re re­den, dann fal­len oft­mals Schlag­wor­te wie Schlag­ho­sen, ABBA, Sitz­sä­cke, VW-Bus, Kon­zept­kunst, Peace, Hip­pies und Flower Power. Beim ge­naue­ren Hin­se­hen sind das je­doch fast al­les Din­ge, die be­reits in den 1960er Jah­ren ent­stan­den und so po­la­ri­sier­ten, dass sie bis ins nächs­te Jahr­zehnt strahl­ten. Aus künst­le­ri­scher Sicht mit all den bun­ten Far­ben, der tol­len Mu­sik und der lo­cke­ren Mode bli­cke ich nei­disch auf die Flower-Power-Bewegung, die 1960 mit Slo­gans wie „Make love, not war”, „Don’t trust an­yo­ne over 30” und „Turn on, tune in, and drop out” in den USA ih­ren Sie­ges­zug an­trat.

Bild von Blumenkarte der 1970er mit Fimo Rosen von DAoCFrEakDoch wie konn­te die­se groß­ar­ti­ge Zeit ent­ste­hen? Es lag dar­an, dass die Ba­by­boo­mer­ge­ne­ra­ti­on, die nach 1949 ge­bo­ren wur­de, das Teen­ager­al­ter er­reich­te. Plötz­lich wa­ren die Her­an­wach­sen­den in der Über­zahl. Sich des­sen be­wusst, mach­ten sich nicht nur Hip­pies von den Er­war­tun­gen des Sys­tems frei und nah­men sich ein­fach die Zeit für Kunst, Bil­dung und Nächs­ten­lie­be.

The baby boom was en­te­ring its teen ye­ars, and in sheer num­bers they re­pre­sen­ted a lar­ger force than any pri­or ge­ne­ra­ti­on in the histo­ry of the United Sta­tes. As more and more child­ren of middle-class Ame­ri­cans en­te­red col­lege [...].

The In­de­pen­dence Hall As­so­cia­ti­on: 57h. Flower Power. ushistory.org (05/2016).

Bild von Hippie Karte (Blumen) mit Fimo RosenDie Flower-Power-Bewegung er­reich­te mit dem Woodstock-Festival im Som­mer 1969 ih­ren Hö­he­punkt und en­de­te we­ni­ge Jah­re dar­auf. Und da­mit so et­was auch ja nicht mehr pas­siert, ver­ga­ßen die Zeit­ge­nos­sen die­ses Jahr­zehnts trotz se­xu­el­ler Re­vo­lu­ti­on, frei­er Lie­be und der Un­kennt­nis über AIDS ei­nes; das Kin­der­krie­gen. Durch die Anti-Baby-Pille wird es wohl noch ei­ni­ge Jahr­zehn­te bis Jahr­hun­der­te dau­ern, bis eine zu­künf­ti­ge Ju­gend­ge­ne­ra­ti­on wie­der die Mehr­heit dar­stellt, der Tris­tesse ent­flieht und ein Hip­pie­re­vi­val ver­an­stal­tet.

The Flower Power mo­ve­ment re­a­ched its cli­max at the Wood­stock Fes­ti­val held in upsta­te New York in 1969 [...].

Cum­berda­le, Hu­bert: Flower Power - An Ame­ri­ca 1960s Mo­ve­ment. proflowers.com (05/2016).

Bild von Einladungskarte "Summer of 69" mit Peace-ZeichenAls die An­hän­ger der Flower-Power-Bewegung Mit­te der 1970er Jah­re sess­haft wur­den und den VW-Bulli mit Cam­ping­aus­stat­tung ge­gen das Ein­fa­mi­li­en­haus ein­tausch­ten, tru­gen sie die Blüm­chen nicht mehr im Haar, son­dern an der Wand. Flower-Power fand vor­wie­gend auf Ta­pe­ten in sat­ten Gelb-, Orange- und Braun­tö­nen statt.

One of the most po­pu­lar co­lor pa­let­tes of the 70s was one that many would re­fer to as earth to­nes. [...] A bright rust or oran­ge co­lor was part of that pa­let­te [...].

Rob: 70s Co­lors. classic70s.com (05/2016).

Bild von Karte mit passendem Umschlag selbst bastelnIch habe die Farb­vor­lie­ben der 1970er mit den ty­pi­schen Sym­bo­len der Flower-Power-Bewegung der 1960er ver­bun­den und eine Ein­la­dungs­kar­te zum Nach­bas­teln ent­wor­fen. Sie ist per­fekt da­für ge­eig­net, falls Sie ein Blu­men­kind je­ner Zeit wa­ren und Ein­la­dun­gen für Ih­ren Ge­burts­tag oder ein Klas­sen­tref­fen selbst her­stel­len möch­ten. Auch falls Sie eine Hip­pie­par­ty or­ga­ni­sie­ren, ha­ben Sie mit die­ser Kar­te ein stil­ech­tes Give-away pa­rat.

Bild von Flower Power Umschlag für EinladungskartenWenn die Pop-up-Karte ge­öff­net wird, sprin­gen dem Be­trach­ter gleich sie­ben kun­ter­bun­te Blu­men ent­ge­gen. Au­ßer­dem ver­fügt das Mo­tiv an den Sei­ten über zwei Aus­ziehl­a­schen. „Make love, not war” ist das Mot­to, ne­ben dem Sie die De­tails zu Ih­rer Par­ty auf­füh­ren kön­nen. Da­mit die Ein­la­dungs­kar­te auch stil­voll ver­packt wer­den kann, habe ich zu­dem ei­nen schril­len, pas­sen­den Brief­um­schlag ent­wor­fen, der sich ganz ein­fach nach­bas­teln lässt.

Der Um­schlag ist im DIN C5-Format und mit ei­ner son­ni­gen Blu­me so­wie der Auf­schrift „Flower Power Par­ty” be­schrif­tet.

Bild von Flower Power Karte gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine-Art Künstlerin

Aus­ge­klappt ist die blu­mi­ge Pop-up-Karte 28 Zen­ti­me­ter lang und 21 Zen­ti­me­ter breit.

Bastelanleitung für Hippiekarte

Bild vom Basteln der Pop-up-BlumeBa­sis­ma­te­ri­al der Kar­te und des Um­schlags ist Ton­pa­pier in fünf bun­ten Far­ben. Für ei­nen drei­di­men­sio­na­len Ef­fekt der Blu­men nahm ich zu­dem Moos­gum­mi zur Hil­fe, Sie könn­ten da­für je­doch ge­nau­so gut Streich­höl­zer ver­wen­den. Ver­ziert habe ich die Ein­la­dungs­kar­te mit ge­wöhn­li­chen Was­ser­far­ben. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ein Bas­tel­mes­ser, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17) zu­recht­le­gen.

Bild vom Aufkleben der Blütenblätter auf die Papierblume

Jede der Pop-up-Blumen be­steht aus drei Far­ben. Ich nahm zu­al­ler­erst Scha­blo­ne #1 und fer­tig­te die Ele­men­te für die ein­zel­nen Blu­men an. Gleich dar­auf falz­te ich den gro­ßen Blu­men­un­ter­grund mit mei­nem Falz­beil und Li­ne­al. Dar­auf­fol­gend ver­zier­te ich die Kon­tu­ren der Blü­ten­blät­ter mit ei­ner pas­sen­den Was­ser­far­be und kleb­te je­weils ein klei­nes Stück Moos­gum­mi als Ab­stand­hal­ter hin­ter die­se Ein­zel­tei­le.

Bild vom endgültigen Fertigstellen einer Papierblume

Hin­weis: Ein Blu­men­un­ter­grund hat sie­ben Kam­mern, ich kleb­te je­doch nur sechs Blü­ten­blät­ter auf. Eine Kam­mer vor dem Ein­schnitt muss frei blei­ben. Die­se be­strich ich mit viel flüs­si­gem Kle­ber und kleb­te sie an der Rück­sei­te der ge­gen­über­lie­gen­den Kam­mer fest. Durch die­se Tech­nik stell­ten sich mei­ne Blu­men schon ganz von al­lei­ne auf.

Pop-up-Effekt mit Blumen erzeugen

Bild vom Zusammenkleben der einzelnen PapierblumenDa­mit beim Öff­nen der Ein­la­dungs­kar­te die Blu­men dem Be­trach­ter di­rekt ent­ge­gen­plop­pen, ver­kleb­te ich die sie­ben bun­ten Blu­men eben­falls nach ei­ner spe­zi­el­len Tech­nik. Zu­nächst such­te ich mir eine Blu­me her­aus, die mir be­son­ders gut ge­lun­gen ist, dies ist mei­ne Mit­te. An je­dem Blü­ten­blatt mei­nes Zen­trums kleb­te ich an­schlie­ßend die rest­li­chen sechs Blu­men fest. Die­se habe ich zu­sätz­lich mit ei­nem Tup­fer Kle­ber mit der Nach­bar­blu­me ver­bun­den.

Wich­tig: Ich habe die Blu­men nur an der obe­ren Spit­ze mit­ein­an­der ver­klebt. Im An­schluss leg­te ich das Gan­ze un­ge­fähr zehn Mi­nu­ten zum Trock­nen. Tipp: Wenn al­les ge­klappt hat, las­sen sich die sie­ben ge­falz­ten und zu­sam­men­ge­kleb­ten Blu­men be­reits sau­ber zu ei­nem Sand­wich zu­sam­men­fal­ten. Gleich dar­auf ver­län­ger­te ich die Scha­blo­ne #2 mit #3 zu ei­ner gro­ßen Vor­la­ge und fer­tig­te mir dar­aus die ers­te Kar­ten­un­ter­la­ge an.

Bild vom Aufkleben der Pop-up-Blumen auf den gelben KartenuntergrundZu­nächst falz­te ich die­ses Ele­ment ge­nau in der Mit­te. Nun nahm ich mei­ne Pop-up-Blumen und rich­te­te die­se so aus, dass sich auf je­der Kar­ten­sei­te drei Blu­men be­fan­den. Da­nach nahm ich mei­nen flüs­si­gen Kle­ber zur Hand und kleb­te auf je­der Sei­te nur die mitt­le­re Blu­me am Kar­ten­un­ter­grund fest. Hin­weis: Ich be­fes­tig­te je­weils nur ein Blü­ten­blatt am Pa­pier­hin­ter­grund. Da­mit hat­te ich den schwie­rigs­ten Teil mei­ner Flower-Power-Karte fer­tig­ge­stellt.

Kartenhintergrund ist peaceful und easy

Als Nächs­tes fer­tig­te ich die bei­den Stop­per für die Aus­ziehl­a­schen von Scha­blo­ne #4 an und kleb­te die­se di­rekt auf die Rück­sei­te mei­nes Kar­ten­un­ter­grun­des. Die Aus­ziehl­a­schen für bei­de Sei­ten be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #5 und die­se habe ich zu­nächst dop­pelt mit­ein­an­der ver­klebt. Da­nach leg­te ich die­se zwi­schen die Stop­per. Dar­auf­hin ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #6 mit #7 und #8 mit #9. Aus den bei­den dar­aus ent­ste­hen­den gro­ßen Vor­la­gen fer­tig­te ich mir im An­schluss den zwei­ten und drit­ten Kar­ten­un­ter­grund an.

Bild vom Integrieren der Ausziehlaschen in der BlumenkarteIch kleb­te den zwei­ten auf den drit­ten Kar­ten­un­ter­grund so auf, dass der Ab­stand zu je­dem Rand gleich­mä­ßig war. Gleich dar­auf falz­te ich die­ses Kar­ten­ele­ment ge­nau in der Mit­te. Zu gu­ter Letzt ver­band ich den Pop-up-Teil mit dem gro­ßen Kar­ten­un­ter­grund, je­doch nur am Rand, so­dass die bei­den Aus­ziehl­a­schen im In­ne­ren des Mo­tivs be­weg­lich blie­ben.

Letzte Verzierungen und Kartenumschlag basteln

Bild vom selbst gebastelten Umschlag für EinladungskarteMei­ne Pop-up-Karte ver­zier­te ich ab­schlie­ßend noch mit Peace-Zeichen und Blu­men. Vor­la­gen hier­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #10. Für mei­nen pas­sen­den Kar­ten­um­schlag ver­län­ger­te ich Scha­blo­ne #11 mit #12. Aus dem neu ge­won­ne­nen Ele­ment fer­tig­te ich die Ober­sei­te des Um­schlags aus Ton­pa­pier an, des­sen Kle­be­rän­der ich mit Falz­beil und Li­ne­al falz­te.

Bild vom Aufmalen der Aufschrift Flower Power mit WasserfarbenDie Ober­sei­te kleb­te ich auf die Un­ter­sei­te von Scha­blo­ne #13 und da­mit war der Um­schlag be­reits ein­satz­be­reit. Die Vor­der­sei­te des Kar­ten­um­schlags be­kleb­te ich ab­schlie­ßend noch mit ei­ner Blu­me und Patches, die sich auf den Scha­blo­nen #14 - #16 be­fin­den. Ab­ge­run­det habe ich mein Mo­tiv mit der Auf­schrift „Flower Power Par­ty”, die ich an­hand mei­ner Vor­la­ge von Scha­blo­ne #17 mit­hil­fe von Was­ser­far­ben auf­ge­malt habe.

Fazit

Die Blu­men­kar­te samt Um­schlag hat zwar ei­ni­ge Knif­fe, ist ge­ne­rell je­doch ein recht ein­fa­ches Mo­tiv, von dem sich im Hand­um­dre­hen mü­he­los meh­re­re Ex­em­pla­re an­fer­ti­gen las­sen.

Beim De­si­gnen der Flower-Power-Karte kam es mir vor al­lem dar­auf an, die ele­men­ta­re Le­bens­wei­se der Hip­pies wie­der­zu­ge­ben. Des­halb ver­wen­de­te ich nur eine Pa­pier­sor­te und simp­le Was­ser­far­ben. Au­ßer­dem mal­te ich man­che Sym­bo­le frei­hän­dig ohne Vor­la­ge, so­mit wirkt die Kar­te mei­ner Mei­nung nach noch au­then­ti­scher.

Ver­wand­te The­men:

Schnel­le Pa­pier­blu­me bas­teln - so geht’s
Hei­ße He­xen­schu­he aus Pa­pier