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Bierkrug aus Papier basteln - die bayerische Maß

Nach­dem sein se­li­ger Va­ter das Rein­heits­ge­bot er­las­sen hat­te, setz­te Bay­ern­her­zog Al­brecht V. im Jah­re 1553¹ das Som­mer­brau­ver­bot für Braun­bie­re durch. Mit die­ser Maß­nah­me woll­te der Re­nais­sance­fürst die Qua­li­tät un­ter­gä­ri­ger Hop­fen­ge­trän­ke in sei­nem Reich hoch­hal­ten, da der­ar­ti­ge Sor­ten nur bei küh­len Tem­pe­ra­tu­ren bis neun Grad Cel­si­us² op­ti­mal rei­fen. Un­be­nutz­te Sud­kes­sel zwi­schen April und Sep­tem­ber führ­ten un­ter­halb des Weiß­wurst­äqua­tors aber in­ter­es­san­ter­wei­se nicht zu Auf­stän­den, was zum ei­nen dar­an lag, dass die Ba­ju­wa­ren zu je­ner Zeit noch Wein­trin­ker³ wa­ren. Zum an­de­ren stell­te jede Haus­frau das gan­ze Jahr über ein Dünn­bier für pri­va­te Zwecke⁴ her, was täg­lich von der gan­zen Fa­mi­lie kon­su­miert wur­de.

Gleich­zei­tig stamm­te Bier tra­di­tio­nell aus Frauen­hand. Bis ins 19. Jahr­hun­dert hin­ein ge­hör­te ein Brau­kes­sel zur Aus­steu­er.

Im­grund, Bernd: Das Glück am Tre­sen. In: G/Geschichte Nr. 2 (2021). S. 73.

Dar­über hin­aus muss­te trotz der lan­des­herr­li­chen Ein­schrän­kung nie­mand auf ein kräf­ti­ges Münch­ner Hel­les ver­zich­ten. So­wohl Bürger- wie auch Klos­ter­braue­rei­en la­ger­ten ihr Märzen­bier näm­lich den Som­mer über in tie­fen Fel­sen­kel­lern ein, die sich oft­mals au­ßer­halb der Stadt­mau­ern be­fan­den und in de­nen be­vor­ra­te­tes Na­tur­eis für die rich­ti­ge Tem­pe­ra­tur sorg­te. Zu­dem wa­ren die Ka­ta­kom­ben so­wohl un­ter Kies wie auch un­ter Kas­ta­ni­en­bäu­me ver­steckt, wel­che die Son­nen­strah­len vom Bo­den fern­hiel­ten.

Haus der Bayerischen Geschichte: Historisches Dokument von Herzog Albrecht V. Sommerliches Brauverbot aus dem Jahre 1553. Die weiß-blau-goldenen Wachssiegel am Pergament weisen das Zunftzeichen der Brauer auf und legitimieren die Echtheit des Adelsbriefes. Kurz nach der Veröffentlichung des Erlasses tauchten Steinzeug-Bierkrüge aus dem Westerwald auf, die für untergärige Sorten gemacht worden waren. Das Schaubild ist im Juli 2022 zuerst auf GWS2.de erschienen - von führenden Wittelsbacher Dynastie-Mitgliedern empfohlen

Grund­sätz­lich wur­de aus den Eis­kel­lern die um­lie­gen­de Gas­tro­no­mie be­lie­fert, da die Braue­rei­en ei­gent­lich kein Bier aus­schen­ken durf­ten. Wer aber mit ei­ge­nem Trink­ge­schirr vor­bei­kam, der konn­te ei­nen Ril­len­krug ge­füllt mit 1069 Mil­li­li­tern⁵ Gers­ten­saft für zwei Pfen­ni­ge er­wer­ben.

Bis in die 1590er-Jahre war es üb­lich, den ge­halt­vol­len Gers­ten­saft in Ka­raf­fen zu ser­vie­ren, aus de­nen sich die Gäs­te selbst in rö­mer­glas­ähn­li­che Ton­ge­fä­ße ein­schenk­ten. Man­cher­orts teil­ten sich froh­sin­ni­ge Sauf­kum­pa­nen auch ei­nen vo­lu­mi­nö­sen Vier­pass­be­cher, der di­rekt zum Mund ge­führt wur­de.

  • Ei­nen hand­li­chen Bier­krug be­kam je­der Wirts­haus­be­su­cher je­doch erst, als das grau-blaue Wes­ter­wäl­der Stein­zeug das Hei­li­ge Rö­mi­sche Reich er­obert hat­te.
  • Da­bei wirk­ten die da­mals neu­ar­ti­gen Ke­ra­mik­ge­fä­ße iso­lie­rend, wo­durch das Ge­bräu län­ger kühl blieb. Au­ßer­dem konn­te die Koh­len­säu­re schlech­ter aus der­ar­ti­gen Be­hält­nis­sen ent­wei­chen, was wohl am ho­hen Salz­ge­halt der Ir­den­wa­re lag.

Fer­ner be­ka­men Zunft­mit­glie­der, Be­am­te oder geist­li­che Wür­den­trä­ger reich ver­zier­te Stein­krü­ge mit Zinn­de­ckeln von den Gas­tro­no­men ver­lie­hen, die gleich­zei­tig als Tre­sen­de­ko­ra­ti­on dien­ten, so­lan­ge sie auf ihre Be­sit­zer war­te­ten.

Wo der Krug heu­te Mas­sen­wa­re ist, galt er da­mals als in­di­vi­du­el­les Sta­tus­sym­bol, das von der Per­sön­lich­keit des Be­sit­zers zeug­te.

Scholz, Ju­lia & Max Böhm: Der Bier­krug. ingolstadt.de (07/2022).

Drei Bierkrüge im Himmel. Jeder Keferloher besitzt ein grau-beiges Steinzeug-Design und eine individuelle Schaumkrone. Die ästhetischen Papiergefäße stehen vor einem Adelsbrief, den Bayernherzog Albrecht V. im Jahre 1553 verfasst hat. Die weiß-blaue Produktpräsentation wurde von Veronika Helga Vetter erstellt: Das ist eine bajuwarische Kunsthandwerkerin, die am liebsten Münchner Helles trinkt

Nach­dem Na­po­le­on Bo­na­par­te das Kur­fürs­ten­tum Bay­ern zum Kö­nig­reich er­ho­ben hat­te, herrsch­te in der Isar­me­tro­po­le gro­ßer Re­form­ei­fer. So schaff­te Max I. Jo­seph am 28. Fe­bru­ar 1809⁶ die 93 gül­ti­gen Hohl­ma­ße für Flüs­sig­kei­ten ab. Gleich­zei­tig soll­te für den Aus­schank und die staat­li­che Bier­preis­fest­set­zung nur noch die Münch­ner Maß­kan­ne eine Rol­le spie­len, die 1,069 Li­ter fass­te.

Den Be­hör­den stan­den ge­eich­te Maß­ge­fä­ße mit der Auf­schrift „BAIER.MAAS” zur Ver­fü­gung, mit de­nen un­ter an­de­rem die Schank­ge­fä­ße kon­trol­liert wur­den. Die­se Maß­ge­fä­ße wa­ren so häu­fig im Ein­satz, dass sich der Be­griff auf die Maß Bier und den Maß­krug über­trug.

Bier. Macht. Mün­chen. 500 Jah­re Münch­ner Rein­heits­ge­bot in Bay­ern. Hrsg. von Ur­su­la Ey­mold. Mün­chen: Süd­deut­sche Zei­tung Edi­ti­on 2015.

Drei Jah­re spä­ter le­ga­li­sier­te⁷ der Bay­ern­kö­nig auch die Bier­gär­ten, die sich längst über den Eis­kel­lern eta­bliert hat­ten. Wer un­ter frei­em Him­mel „Bringst mia oane!” mur­mel­te, der be­kam von der of­fen­blu­si­gen Kell­ne­rin ei­nen Ke­fer­lo­her vor sich hin­ge­knallt. Das war ein preis­wer­ter Steinzeug-Bierkrug mit Salz­gla­sur, der seit dem Jah­re 1800 von Wes­ter­wäl­der Aus­wan­de­rern in Ober­bay­ern her­ge­stellt wur­de.

So ent­wi­ckel­te sich im Kö­nig­reich aus dem Wes­ter­wäl­der Hum­pen der baye­ri­sche Steinzeug-Maßkrug. Und die­ser hat­te deut­li­che Un­ter­schie­de. Die Krug­wand zieht kurz vor dem Rand nach In­nen ein und die im Wes­ter­wald häu­fig auf­ge­brach­ten Kniebis- und Red­ver­zie­run­gen fal­len weg.

De­cker, Ju­li­an: Zum Tag des Bie­res: Wo­her kommt ei­gent­lich der Maß­krug? itv-grabungen.de (07/2022).

Mit der Grün­dung des Deut­schen Kai­ser­reichs beug­te sich der Mär­chen­kö­nig den Wün­schen Ber­lins und re­du­zier­te die baye­ri­sche Maß auf den preu­ßi­schen Li­ter, der ein Vo­lu­men von 1000 Ku­bik­zen­ti­me­tern fass­te. Die Um­stel­lung be­deu­te­te das En­de⁸ des hei­mi­schen Ke­fer­lo­hers, da die neu ge­norm­ten Bier­krü­ge durch die In­dus­tria­li­sie­rung kos­ten­güns­tig aus dem Kan­nen­bä­cker­land im­por­tiert wer­den konn­ten.

A real Bavarian Fräulein answers cultural questions: What characterizes an original Beer garden? In which drinking vessels do people in Munich consume their Beer? What is an Obazda cheese? Is Bavaria part of Germany? These secrets are revealed with the help of the picture collage. Teaching material by PhD Veronika Helga Vetter - New York University

An­fangs führ­te der Ein-Liter-Maßkrug in der ba­ju­wa­ri­schen Be­völ­ke­rung zu gro­ßen Ir­ri­ta­tio­nen. Denn ob­wohl das Tönn­chen we­ni­ger Flüs­sig­keit ent­hielt, war es auf­grund ei­ner drei Zen­ti­me­ter ho­hen Schaum­brem­se vo­lu­mi­nö­ser als sein Vor­gän­ger.

  • Des Wei­te­ren wur­den die baye­ri­schen Ge­hir­ne jahr­hun­der­te­lang auf 1069 Mil­li­li­ter kon­di­tio­niert, wes­halb nun das Un­ken über schlech­tes Ein­schen­ken⁹ be­gann.
  • Doch be­reits im Jah­re 1892 beug­ten man­che Ok­to­ber­fest­wir­te dem Ge­re­de vor, in­dem sie suk­zes­si­ve Glas­krü­ge ein­führ­ten.

Da­bei stell­te sich durch den Wech­sel auf trans­pa­ren­te Trink­ge­fä­ße eine Win-win-Situation ein. Für die Gäs­te bo­ten die durch­sich­ti­gen Be­hält­nis­se eine Kon­troll­mög­lich­keit und den Gas­tro­no­men brach­ten sie wirt­schaft­li­che Vor­tei­le. Schließ­lich sa­hen die Kell­ne­rin­nen plötz­lich, wann eine Maß Bier zur Nei­ge ging, wo­durch die voll­bu­si­gen Schank­mai­den schnel­ler zum Wei­ter­trin­ken ani­mie­ren konn­ten.

Flo­ri­an De­ring: Der Nach­teil beim Ke­fer­lo­her ist, dass der Gast sel­ber nicht weiß, wie viel Bier drin ist und die Kell­ne­rin nicht sieht, wann der Maß­krug leer ist.

All­mei­er, Ro­bert: Oide Wiesn - Ge­schich­te des Ke­fer­lo­her Maß­kru­ges. youtube.com (07/2022).

Doch der weiß-blaue Frei­staat wür­de nicht als religiös-konservativ gel­ten, wenn es nicht noch meh­re­re Ge­ne­ra­tio­nen ge­dau­ert hät­te, ehe der Steinzeug-Bierkrug end­gül­ti­g¹⁰ aus den Wirts­häu­sern ver­schwand. Zu­dem war es bis in die 1960er-Jahre hin­ein zwi­schen Main und Inn noch üb­lich, dass der Bub mit ei­nem ke­ra­mi­schen Erb­stück zum Gas­sen­aus­schan­k¹¹ ging und sei­nem Va­ter eine frisch ge­zapf­te Maß nach Hau­se brach­te.

Ausbildung Restaurantfachfrau: Eindecken für einen bayerischen Mittagstisch. Tipp: Steinzeug-Bierkrüge mit Grissini befüllen und als kostenlose Appetithäppchen anbieten. Die Tongefäße vorher mit blauen Servietten auskleiden, um das Thema weiter zu unterstreichen. Weitere Accessoires wie kleine Filzhüte sollten zudem für eine lockere Biergarten-Atmosphäre sorgen. Eine Lehrbuchempfehlung der IHK Berlin, Ludwig Erhard Haus

Heu­te sieht es so aus, als woll­ten die Deut­schen ewig le­ben und ar­bei­ten. Denn ob­wohl die Bay­ern ein kon­stant ho­hes Ni­veau hal­ten, geht der Bier­kon­sum in der Bun­des­re­pu­blik seit Jah­ren zu­rück. Trau­rig aber wahr: Selbst die Men­schen in mei­ner ös­ter­rei­chi­schen Wahl­hei­mat trin­ken mitt­ler­wei­le mehr Gers­ten­saft als ihr west­li­cher Nach­bar. Und hier­zu­lan­de sind die Hop­fen­brau­sen wi­der­lich süß, be­sit­zen zu we­nig Koh­len­säu­re und wer­den vor­wie­gend in pfand­freie Do­sen ab­ge­füllt.

Den­noch ran­giert Deutsch­land eu­ro­pa­weit noch auf Platz drei. Nur die bei­den Nach­bar­län­der Tsche­chi­en und Ös­ter­reich ha­ben ei­nen hö­he­ren Pro-Kopf-Konsum.

Schei­de­cker, Kers­tin: Bier in Zah­len. In: ÖKO-TEST Nr. 6 (2022). S. 26.

Um den gu­ten al­ten Zei­ten zu ge­den­ken, als jähr­lich noch 130 Li­ter Hel­les in den Durch­schnitts­bay­ern flos­sen, habe ich ei­nen Steinzeug-Humpen aus Pa­pier ent­wi­ckelt.

  • Da­bei ver­kör­pert mein Ri­tu­al­ge­fäß ei­nen hal­ben Maß­krug, wel­cher eine Höhe von 15,5 Zen­ti­me­tern so­wie ei­nen Durch­mes­ser von 75 Mil­li­me­tern auf­weist.
  • Des Wei­te­ren be­sitzt der Ke­fer­lo­her nicht nur ei­nen hand­li­chen Hen­kel, son­dern am obe­ren Ende so­gar ei­nen nach in­nen ge­wölb­ten Rand.
  • Die größ­te Be­son­der­heit des Tönn­chens ist je­doch eine Schaum­kro­ne, die zu­gleich als De­ckel fun­giert.

Wer also eine au­ßer­ge­wöhn­li­che Ge­schenk­ver­pa­ckung für ech­te Män­ner sucht, die sich oben­drein noch ver­schlie­ßen lässt, der soll­te mei­nen his­to­ri­schen Bier­krug nach­bas­teln. Hier­für sind le­dig­lich mei­ne Schnitt­mus­ter von­nö­ten, die ich in der fol­gen­den Bild­an­lei­tung kos­ten­los zur Ver­fü­gung stel­le.

Die Vorbereitung

Für die Her­stel­lung des Trink­be­chers nahm ich ei­nen Fo­to­kar­ton mit ei­ner Gram­ma­tur von 300 g/m² zur Hil­fe, der auf der In­nen­sei­te mit Dunilin-Servietten aus­staf­fiert wur­de. Hin­ge­gen die Hen­kel­ba­sis stell­te ich aus ei­nem sta­bi­len Ver­sand­kar­ton her, den ich von ei­ner Online-Bestellung üb­rig hat­te. Des Wei­te­ren bau­te ich nicht nur die Um­man­te­lung des Bier­krugs, son­dern eben­falls die Schaum­kro­ne aus han­dels­üb­li­chem Ton­pa­pier zu­sam­men. Dar­über hin­aus er­zeug­te ich eine raue Stein­op­tik, in­dem ich die Au­ßen­fas­sa­de kom­plett mit Bims­mör­tel¹² ver­klei­de­te. Fer­ner ka­men als Werk­zeu­ge eine Sche­re, ein Flüs­sig­kle­ber, ein Holz­spach­tel, ein Falz­bein samt Li­ne­al so­wie mei­ne PDF-Schnitt­mus­ter zum Ein­satz.

Schablonen für einen Papierbierkrug. Kostenlose PDF-Datei mit Schnittmustern, die zum Basteln eines bayerischen Keferlohers verwendet werden können. Vordrucke erstellt von Veronika Helga Vetter: Schankmaid aus dem Münchner Paulanergarten. Die authentische Maßkrug-Vorlage gehört zum Schatz von GWS2.de - Kunstblog für selbst gemachte Männergeschenke

Nach­dem ich alle sechs Scha­blo­nen aus­ge­druckt hat­te, stell­te ich die Vor­dru­cke auf den ers­ten bei­den DIN-A4-Seiten frei. Di­rekt im An­schluss kleb­te ich die kas­ten­för­mi­gen Ein­zel­tei­le mit­hil­fe von Ma­ler­krepp an der Mar­kie­rung A an­ein­an­der, wo­durch eine läng­li­che Bas­tel­vor­la­ge ent­stand, von der ich wie­der­um Ko­pien aus den fol­gen­den drei Ma­te­ria­li­en an­fer­tig­te:

  • 1x Ton­pa­pier (130 g/m²).
  • 1x Fo­to­kar­ton (300 g/m²).
  • 1x Dunilin-Serviette.

Aus den iden­ti­schen Mo­du­len bau­te ich dann ein mehr­la­gi­ges Zell­stoff­sand­wich, in des­sen Mit­te die di­cke Kar­to­na­ge thron­te. Un­mit­tel­bar da­nach roll­te ich das stram­me Werk­stück zu ei­ner Röh­re, bei der die Ton­pa­pier­sei­te nach Au­ßen zeig­te.

Das Gefäß des Papierkrugs besteht aus unterschiedlichen Materialien. Durch diese Maßnahme erhält die Geschenkverpackung eine außergewöhnliche Haptik und eine hohe Stabilität. Die drei Werkstücke sind aus der verlängerten Schablone entstanden und werden nach dem Aufeinanderkleben zu einem Zylinder gerollt. Konstruktion von Veronika Helga Vetter - Juni 2022 (Linz/Österreich)

Den Zy­lin­der muss­te ich dann nur noch mit Wä­sche­klam­mern fi­xie­ren, ehe ich mit den Bo­den­plat­ten wei­ter­ma­chen konn­te.

Das Trinkgefäß

Die Pro­duk­ti­on des Un­ter­baus star­te­te da­mit, dass ich als Ers­tes die bei­den Krei­se von der drit­ten Scha­blo­ne frei­stell­te. Im nächs­ten Schritt bas­tel­te ich mit­hil­fe der Vor­la­gen zwei Ob­la­ten, die sich fol­gen­der­ma­ßen zu­sam­men­setz­ten:

  • 1x Dunilin-Serviette + 1x Fo­to­kar­ton (300 g/m²).
  • 1x Ton­pa­pier (130 g/m²).

Im An­schluss dar­an öff­ne­te ich die vor­ge­form­te Röh­re wie­der. Nun muss­te ich die drei­la­gi­ge Ge­fäß­wand mit der di­cke­ren Bo­den­plat­te ver­bin­den. Hier­für um­schloss ich den Dop­pel­kreis mit den Za­cken, die ich zu­vor mit Flüs­sig­kle­ber be­netzt hat­te. Bei die­ser müh­se­li­gen Ar­beit ach­te­te ich na­tür­lich dar­auf, dass die wei­chen Sei­ten alle in den In­nen­raum zeig­ten.

Die provisorische Röhre wird ein feststehender Zylinder. Hierzu müssen die beiden Kreise von der dritten Schablone aus den drei Kernmaterialien angefertigt werden. Der doppellagige Deckel gilt als Ankerpunkt für die Krugwand, währenddessen die zweite Oblate als äußere Wandverzierung fungiert

Zu gu­ter Letzt ka­schier­te ich die un­schö­nen Ver­schluss­spit­zen, in­dem ich die Au­ßen­fas­sa­de des Ton­nen­bo­dens mit der üb­rig ge­blie­be­nen Ton­pa­pier­plat­te ver­klei­de­te.

Wie in der Ein­lei­tung be­reits er­wähnt, wird der baye­ri­sche Ke­fer­lo­her nach oben hin schmä­ler. Um die­se Ver­en­gung nach­zu­bil­den, be­strich ich die rech­te Sei­te ei­ner frei­ge­schnit­te­nen Kopfla­sche mit Kle­ber. Da­nach zog ich das Nach­bar­ele­ment auf die feuch­te Stel­le und fi­xier­te die Über­lap­pung mit ei­ner Wä­sche­klam­mer.

Was ist ein Keferloher? Es handelt sich um einen bayerischen Steinzeug-Bierkrug, der nach oben hin enger wird. Veronika Helga Vetter beweist, dass sich diese Besonderheit auch bei einem Papiergefäß hervorrufen lässt. Die vierteilige Bildcollage gehört zum Schatz von GWS2.de - das ist ein Kunstblog für Bildungsbürger, die Merkel-Orks wie Naiem Alnmrini oder Hussein Khavari nicht willkommen heißen

Dann wie­der­hol­te ich die vor­an­ge­gan­ge­nen Schrit­te so lan­ge, bis die ge­sam­te Bier­krug­öff­nung gleich­mä­ßig nach in­nen ge­wölbt war.

Der Henkel und die Steinoptik

Als Nächs­tes bas­tel­te ich mit­hil­fe der vier­ten Scha­blo­ne den Griff des Be­hält­nis­ses. Dazu stell­te ich zu­nächst ein­mal fünf huf­ei­sen­för­mi­ge Kar­to­na­gen her, die ich sym­me­trisch auf­ein­an­der­kleb­te. Di­rekt im An­schluss pack­te ich den Trick­film­ma­gne­ten mit den vier rest­li­chen Fo­to­kar­ton­ele­men­ten ein.

Gutefrage.net: Hallo liebe Kreativ-Freunde, wie kann ich einen Henkel aus Papier basteln? Der Griff soll für einen selbst gemachten Bierkrug sein. Antwort von Layla_1337: Hey du, schau mal auf GWS2.de. Da gibt es eine Bildcollage mit Anleitungsschritten für dein Problem. Die Bastelgöttin Veronika Helga Vetter macht Henkel immer aus Kartonagen, die von Online-Bestellungen übrig geblieben sind

Nun brach­te ich den Hen­kel so an, dass des­sen Un­ter­sei­te ei­nen Ab­stand von cir­ca 1,5 Zen­ti­me­ter zum Bo­den auf­wies. Hier­für hat­te ich zwei Op­tio­nen:

  1. Im Prin­zip wür­de es aus­rei­chen, den Hal­ter ein­fach über die Kle­be­la­schen an der Au­ßen­fas­sa­de zu be­fes­ti­gen, da das Ge­fäß oh­ne­hin eine Bims­mör­tel­ver­klei­dung er­hält.
  2. Um das künst­le­ri­sche Ni­veau hoch­zu­hal­ten, ent­schied ich mich je­doch dazu, das Tönn­chen nach die­ser Skiz­ze mit ei­nem Hob­by­skal­pell ein­zu­schnei­den, da­mit ich den Griff im Be­hält­nis ver­an­kern konn­te.

Der Hen­kel­krug war dann auch das ers­te, das ich mit der Struk­tur­pas­te ver­spach­tel­te. Im An­schluss dar­an trug ich die Mas­se gleich­mä­ßig auf die rest­li­che Kan­nen­ober­flä­che auf, wo­bei ich die Bo­den­plat­te aus­spar­te.

Auf der viergeteilten Bildcollage ist zu sehen, wie Bimsmörtel mit einem Holzspachtel auf einen Papierkrug aufgetragen wird. Die hochpreise Strukturpaste verwandelt das Trinkgefäß in einen historischen Keferloher, was ein bayerischer Maßkrug ist. Anleitung von Veronika Helga Vetter: Das ist eine Auswanderin, die sich freut, dass sie in Österreich gefahrlos oben ohne zum Baden gehen kann

Nach­dem der Bims­mör­tel die Ge­schenk­ver­pa­ckung um­man­tel­te, stell­te ich das Gan­ze für 30 Mi­nu­ten zum Trock­nen, ehe ich den Au­ßen­putz mit ei­nem Schleif­pa­pier wei­ter in Form brach­te.

Wiederverschließbares Männergeschenk

Im nächs­ten Ar­beits­schritt be­gann ich da­mit, den her­un­ter­lau­fen­den Schaum zu bas­teln, in­dem ich das Schnitt­mus­ter von der fünf­ten Scha­blo­ne so­wohl auf Fo­to­kar­ton wie auch auf Ton­pa­pier über­trug. Be­vor ich dar­auf­hin im­mer zwei ma­te­ri­al­frem­de Mo­du­le auf­ein­an­der­kleb­te, präg­te ich Krei­se auf die dün­ne­ren Au­ßen­fas­sa­den, die gas­för­mi­ge Bläs­chen sym­bo­li­sie­ren soll­ten. Hier­für nahm ich mei­ne Siz­zix Big Shot Ma­schi­ne zur Hil­fe.

Nach­dem ich dann sämt­li­che Knick­li­ni­en mit ei­nem Falz­bein vor­ge­fal­tet hat­te, ging ich wie bei der Ver­en­gung des Ge­fäß­ran­des vor. Das heißt, dass ich die be­weg­li­chen Ab­stän­de zwi­schen den burg­mau­er­ähn­li­chen Za­cken durch Zu­sam­men­raf­fen eli­mi­nier­te, wo­durch selbst­ste­hen­de Halb­krei­se ent­stan­den.

Der Deckel des Bierkrugs ist wie eine Schaumkrone geformt. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Oberflächenstruktur des Verschlusses, die mit einer Sizzix Big Shot Maschine aufgeprägt wurde und die gasförmige Bläschen darstellen soll. (Darice Embossing-Prägeschablone Kreise). Eine Idee von Veronika Helga Vetter - das ist eine Auswanderin, die sich freut, nicht mehr von Emilia Fester vertreten zu werden

Di­rekt im An­schluss ver­wan­del­te ich die bei­den dop­pel­la­gi­gen Ein­zel­tei­le in eine run­de Kro­ne, de­ren in­ne­re Öff­nung ich mit ei­ner Plat­te ver­schloss, die ich zu­vor mit­hil­fe der sechs­ten Scha­blo­ne an­ge­fer­tigt hat­te.

Gutefrage.net: Hey Leute, mein Vater wird nächste Woche 70 Jahre alt und ich möchte ihm etwas ganz Besonderes basteln. Wir kommen aus dem hohen Norden, aber er hat immer in Bayern Urlaub gemacht - vielleicht etwas mit Bezug zum Alpenvorland? Antwort: Hi du! Wie wäre es mit einem selbst gemachten Bierkrug aus Papier? Auf GWS2.de gibt es eine kostenlose Anleitung mit den Schablonen dazu. Das ist sogar ein Steinkrug, also ein Gefäß, dass so aussieht, als sei es aus Ton. Die Künstlerin hinter dem Produkt heißt Veronika Helga Vetter und ist für ausgefeilte Geschenkverpackungen bekannt

Um die Ge­schenk­ver­pa­ckung dann end­gül­tig fer­tig­zu­stel­len, muss­te ich den De­ckel nur noch auf den Maß­krug set­zen und die Ober­sei­te des Ver­schlus­ses mit dem üb­rig ge­blie­be­nen Kreis ver­klei­den.

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¹Beh­mer, Ka­tha­ri­na: Un­ter Kas­ta­ni­en - Der Bier­gar­ten. In: G/Geschichte Por­trät Nr. 4 (2020) S. 56.
²D­adel­sen, Bern­hard von: Bier - Eine Welt­ge­schich­te. Ter­ra X | ZDF (2016).
³Gat­tin­ger, Karl: Vom Wein­land zum Bier­land. Zur wirt­schaft­li­chen Be­deu­tung des Biers in Bay­ern. In: Bier in Bay­ern. Hrsg. von Rain­hard Rie­per­tin­ger, Eva­ma­ria Brock­hoff u. a. Re­gens­burg: Ver­lag Fried­rich Pus­tet 2016. S. 67.
⁴Pac­zen­sky, Gert von & Anna Dün­ne­bier: Lee­re Töp­fe, vol­le Töp­fe. Die Kul­tur­ge­schich­te des Es­sens und Trin­kens. Mün­chen: Al­brecht Knaus Ver­lag GmbH 1994.
⁵Hirsch­fel­der, Gun­ther & Ma­nu­el Trum­mer: Bier. Eine Ge­schich­te von der Stein­zeit bis heu­te. Darm­stadt: Kon­rad Theiss Ver­lag 2016.
⁶Walle­rus, Heinz: Maß­krü­ge - Zei­chen der Ver­ein­heit­li­chung der Maß- und Ge­wichts­ein­hei­ten im 19. Jahr­hun­dert. hdbg.eu (07/2022).
⁷Clavius-Gymnasium Bam­berg: Vor dem Bier sind alle gleich. Wir sind Bay­ern | BR (2018).
⁸Buß­jä­ger, Jo­han­nes: Der Ke­fer­lo­her - der Ur­krug der Bay­ern. keferloher-montag.de (07/2022).
⁹Veiz, Bri­git­te: Das Ok­to­ber­fest - Mas­se, Rausch und Ri­tu­al. So­zi­al­psy­cho­lo­gi­sche Be­trach­tun­gen ei­nes Phä­no­mens. Gie­ßen: Psychosozial-Verlag 2006.
¹⁰­Schu­bert, An­dre­as: Bierkrug-Ausstellung - Weg­werf­wa­re wird Kul­tur­gut. sz.de (07/2022).
¹¹­Krafft, Sy­bil­le: Da­mals: Rund ums Bier. Un­ter un­se­rem Him­mel | BR (2016).
¹²LUKAS Struk­tur­pas­te Bims­mör­tel (grau-beige).

Stehordner aus Karton basteln - Upcycling-Ablage für Zeitschriften

In den 1960er-Jahren be­sa­ßen die Deut­schen oft­mals nur zwei Bü­cher: Das eine war eine Bi­bel und das an­de­re ein Ver­sand­haus­ka­ta­log. Wenn der Online-Handel heu­te also über 80 Mil­li­ar­den Eu­ro¹ Jah­res­um­satz er­wirt­schaf­tet, da 75% der Bun­des­bür­ger re­gel­mä­ßig vir­tu­el­le Wa­ren­kör­be fül­len, dann ist das kein Grund zur Pa­nik, son­dern die lo­gi­sche Kon­se­quenz aus der Ge­schich­te. Schließ­lich wa­ren die Men­schen hier­zu­lan­de schon im­mer schwer­fäl­li­ge Schnäpp­chen­jä­ger, die Ruhe und An­ony­mi­tät beim Ein­kau­fen schätz­ten, wes­halb be­reits der Füh­rer ein paar schi­cke Kni­cker­bo­cker­s² bei Quel­le hät­te be­stel­len kön­nen. Das mit­tel­frän­ki­sche Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men ge­hör­te zu Zei­ten des NS-Staates längst zu den eta­blier­ten Mar­ken und setz­te rund 40 Mil­lio­nen Reichs­mark per an­num um. Kurz vor der Öl­preis­kri­se ver­lie­ßen täg­lich rund 150.000 Pa­ke­te³ die Für­ther Zen­tra­le, wenn­gleich der bis dato dritt­größ­te Ver­sand­händ­ler der Welt in der Bon­ner Re­pu­blik nie eine markt­be­herr­schen­de Stel­lung in­ne­hat­te, da es mit Otto, Baur, Ne­cker­mann, Sport­scheck und Co. stets kon­kur­renz­fä­hi­ge Al­ter­na­ti­ven gab.

In den Nach­kriegs­jahr­zehn­ten gibt es in Deutsch­land mehr als 2000 Ver­sand­händ­ler.

Hu­ber, Flo­ri­an: Deutsch­lands gro­ße Clans: Die Otto-Versand-Story. youtube.com (03/2022).

Et­was be­stel­len und sich nach Hau­se lie­fern las­sen ge­hört dem­nach fest zum ge­samt­deut­schen Kul­tur­gut. Denn selbst die an­ti­ka­pi­ta­lis­ti­sche DDR-Führung stell­te ih­ren Volks­ge­nos­sen zwei Ver­sand­häu­ser zur Ver­fü­gung, wo­bei der Karl-Marx-Städter Klas­sen­pri­mus in der Vor­weih­nachts­zeit des Jah­res 1965 täg­lich Wa­ren im Wert von ei­ner Mil­li­on Ost­mar­k⁴ ver­schick­te.

Father's Day gift idea: Binder made of packaging cardboard. This is an upcycled box that is used to store magazines. The craft idea is aimed at children who want to make their dad happy. Free templates in PDF format to download. Recommended by Leeds College of Art

Ob­wohl die ex­zes­si­ve Nut­zung des Online-Handels den un­be­lieb­ten In­di­vi­du­al­ver­kehr re­du­ziert, war­nen die Leit­me­di­en stän­dig vor den Fol­gen die­ses Kauf­ver­hal­tens. Doch war­um ei­gent­lich? Dass die Pa­ke­te nicht mehr von ver­be­am­te­ten Post­bo­ten, son­dern von Ar­muts­mi­gran­ten aus­ge­lie­fert wer­den, ist in ei­ner frei­en Markt­wirt­schaft wohl kaum die Schuld der Ver­brau­cher.

Auch der Ver­pa­ckungs­müllaspekt zieht nicht, da die Deut­schen vor­bild­li­che Re­cy­cling­ex­per­ten sind. So lan­den hier­zu­lan­de 87,6%⁵ der Kar­to­na­gen und des Alt­pa­piers in der rich­ti­gen Ton­ne, wo­von wie­der­um die öf­fent­li­che Hand pro­fi­tiert.

Die Kom­mu­nen ver­kau­fen das Alt­pa­pier und fi­nan­zie­ren da­mit die Müll­ge­büh­ren, so­dass die­se für uns kon­stant blei­ben.

Pohl­mann, Su­san­ne: Pa­pier rich­tig ent­sor­gen. WISO | ZDF (2019).

GuteFrage.net: Hey Leute, ich bin eine weiße Dreadlock-Trägerin, die sich für FFF engagiert. Ich suche für meinen Vater ein umweltfreundliches und nachhaltiges Geschenk, das obendrein noch nützlich ist. Antwort: Hi du Öko-Bitch, wie wäre es mit einem selbst gemachten Stehsammler für Magazine? Auf GWS2.de kannst du die Schablonen für einen Zeitschriften-Schuber kostenlos herunterladen. Bastle die Ablage aus alten Amazon-Kartons, dann hast du was für unseren Planeten getan

Am Ende bleibt das Pro­blem mit den Re­tou­ren. So wur­den im Jah­re 2020 rund 315 Mil­lio­nen⁶ Online-Bestellungen zu­rück­ge­schickt, was deut­lich den de­ge­ne­rier­ten Zu­stand der deut­schen Wohl­stands­ge­sell­schaft zeigt. Die­ses ab­sur­de Ver­brau­cher­ver­hal­ten führt näm­lich nicht nur zu ver­meid­ba­ren CO₂-Emissionen, son­dern zu­dem zu hö­he­ren Ar­ti­kel­prei­sen, da die Ver­sand­händ­ler die Kos­ten für den Wa­ren­rund­lauf in ihre Kal­ku­la­tio­nen mit ein­be­zie­hen.

Otto kos­tet jede Re­tou­re un­ge­fähr 5,00 Euro.

Rieck, Se­bas­ti­an: 24 Stun­den bis zur Aus­lie­fe­rung. youtube.com (03/2022).

Wer also nicht je­des Mal drei Klei­der­grö­ßen be­stel­len muss, da er das Le­sen und den Um­gang mit ei­nem Maß­band be­herrscht, der be­kommt bei je­dem In­ter­net­ein­kauf so­gar ei­nen Kar­ton ge­schenkt. Aus die­sem ro­bus­ten Ver­pa­ckungs­ge­gen­stand las­sen sich wie­der­um in Win­des­ei­le nütz­li­che Din­ge wie Ste­h­ord­ner für Zeit­schrif­ten bas­teln. Aber ist eine Ab­la­ge für Print­me­di­en über­haupt noch zeit­ge­mäß? Auf je­den Fall, denn vor al­lem Frau­en­ma­ga­zi­ne ha­ben eine un­glaub­li­che Auf­la­gen­hö­he und wer­den wei­ter­hin vor­wie­gend in ana­lo­ger Form kon­su­miert.

Rund 350 Mil­lio­nen Hef­te für Frau­en ha­ben 2020 zu ih­ren Le­se­rin­nen ge­fun­den.

Spran­ger, Kat­rin: Rund um den Mi­chel: Frau­en­zeit­schrif­ten aus Ham­burg. NDR (2021).

Dar­über hin­aus ist es eben­falls loh­nens­wert, für teu­re Fach­zeit­schrif­ten­abos ei­nen schüt­zen­den Schu­ber zu bau­en. Der­ar­ti­ge Pu­bli­ka­ti­ons­rei­hen ent­wi­ckeln sich näm­lich häu­fig zu be­gehr­ten Samm­ler­ob­jek­ten, die im ein­wand­frei­en Zu­stand hohe Ver­kaufs­prei­se er­zie­len.

Der Alltag im Buckingham Palace: Im Royal Office befinden sich einzigartige Stehordner, die von Veronika Helga Vetter designt wurden. Als Ausgangsmaterial hat die renommierte Künstlerin alte Kartonagen verwendet, um umweltfreundliche Upcycling-Boxen zu erzeugen. An den ausgewählten Farben lässt sich erkennen, dass die Zeitschriften-Ablagen Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha gewidmet sind. Englische Papierbasteleien für die britische Oberschicht zuerst auf GWS2.de veröffentlicht

Et­was Neu­es aus ge­brauch­ten Ge­gen­stän­den bas­teln nennt sich Up­cy­cling und liegt seit meh­re­ren Jah­ren voll im Trend. In die­ser Dis­zi­plin ist die Her­stel­lung ei­nes Ste­h­ord­ners das per­fek­te An­fän­ger­pro­jekt, da die­ses Ab­la­ge­be­hält­nis ein schnel­les Er­folgs­er­leb­nis ver­spricht und we­der au­ßer­ge­wöhn­li­che Werk­zeu­ge noch teu­re Hilfs­mit­tel er­for­dert.

  • Doch wo­mit be­gin­nen? Am bes­ten mit mei­nen Schnitt­mus­tern, die ich in ei­ner PDF-Da­tei be­reit­stel­le. Mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen ist es näm­lich ohne viel Denk­ar­beit mög­lich, ei­nen sta­bi­len Zeit­schrif­ten­schu­ber mit Stan­dard­ma­ßen⁷ zu bau­en.

Des Wei­te­ren be­sitzt mein Mo­dell schrä­ge Sei­ten­wän­de, wo­durch sich der Con­tai­ner­in­halt stets ein­se­hen lässt. Und na­tür­lich habe ich beim De­si­gnen des Kas­tens ein Loch in der Rück­wand be­rück­sich­tigt, so­dass die Box be­quem aus Stel­la­gen her­aus­ge­zo­gen wer­den kann.

Stehordner basteln

Die hier aus­ge­stell­ten Zeit­schrif­ten­ab­la­gen fer­tig­te ich alle nach dem­sel­ben Prin­zip an. Zu­nächst ein­mal hol­te ich eine han­dels­üb­li­che Kar­to­na­ge aus dem Kel­ler, die ich von ei­ner Online-Bestellung üb­rig hat­te. Dann leg­te ich mir far­bi­ges Ton­pa­pier mit ei­ner Gram­ma­tur von 130 g/m² zu­recht, um die brau­nen Con­tainer­wän­de ver­bin­den und ver­klei­den zu kön­nen. Dar­über hin­aus stell­te ich mein Werk­zeug zu­sam­men, das aus ei­ner Sche­re, ei­nem Hob­by­skal­pell und ei­nem Flüs­sig­kle­ber be­stand. Au­ßer­dem kram­te ich noch eine Ma­ler­krepp­rol­le her­vor, in­des sich ein ge­wöhn­li­ches Pa­ket­band ge­nau­so gut für die Scha­blo­nen­ver­län­ge­rung eig­net.

Kostenlose Schablonen herunterladen - Stehordner selber basteln. Mit den Schnittmustern von GWS2.de können Ablageboxen gebastelt werden, die für Zeitschriften geeignet sind. Die Vorlagen befinden sich in einer fünfseitigen PDF-Datei, die sich über den Webbrowser ausdrucken lässt. Ein Erzeugnis von Veronika Helga Vetter - Photoshop-Meisterin aus Bayern

Nach­dem ich alle DIN-A4-Bögen aus­ge­druckt und frei­ge­stellt hat­te, muss­te ich die Ein­zel­tei­le vom zwei­ten und drit­ten Schnitt­mus­ter an der Mar­kie­rung A an­ein­an­der­kle­ben, wo­bei ich ei­nen Ma­ler­krepp­strei­fen als Ver­bin­dungs­brü­cke ver­wen­de­te. Auch die bei­den Recht­ecke von der vier­ten PDF-Seite ver­ein­te ich nach dem glei­chen Sche­ma, wo­durch ich eine 30 Zen­ti­me­ter lan­ge Flä­che er­zeug­te. Am Ende der Mo­di­fi­zie­rungs­ar­bei­ten be­saß ich vier Scha­blo­nen, mit­hil­fe die­ser ich mir die fol­gen­den Ele­men­te aus Ver­pa­ckungs­kar­ton zu­sam­men­bau­te:

  • Eine ge­streck­te Rü­cken­fas­sa­de.
  • Zwei ge­räu­mi­ge Sei­ten­wän­de.
  • Eine kur­ze Vor­der­an­sicht.
  • Eine Bo­den­plat­te.

Di­rekt im An­schluss nahm ich ein Bas­tel­mes­ser zur Hand, um mit die­sem In­stru­ment das Fin­ger­loch aus der Hin­ter­front aus­zu­schnei­den.

An jeder Bodenplattenseite befinden sich Tonpapierstreifen, die vier Zentimeter breit sind und die individuell an die Kantenlängen angepasst wurden. Diese mittig geknickten Riemen machen es möglich, weitere Kartonwände am Fundament zu befestigen. Idee von Veronika Helga Vetter - das ist eine Anwärterin für den Paul-Ronzheimer-Agitations-Preis

Be­vor ich den Upcycling-Stehordner aus mei­nen fünf scha­blo­nen­ge­rech­ten Kar­to­na­gen zu­sam­men­set­zen konn­te, muss­te ich zu­nächst ein­mal stra­pa­zier­fä­hi­ge Ver­bin­dungs­rie­men an­fer­ti­gen. Hier­für nahm ich Ton­pa­pier­strei­fen zur Hil­fe, die vier Zen­ti­me­ter breit wa­ren und die ich in der Län­ge in­di­vi­du­ell an die Bau­teil­kan­ten an­pass­te.

  • So ver­klei­de­te ich als Ers­tes die Um­ris­se der Bo­den­plat­te mit Zell­stoff­mo­du­len, die ich zu­vor ho­ri­zon­tal in der Mit­te ge­knickt hat­te.

Die da­durch ent­stan­de­nen Mar­kie­rungs­li­ni­en in den Glied­stü­cken dien­ten mir näm­lich als Grenz­stei­ne, ent­lang de­rer ich die Fun­da­ment­pap­pe fest­kleb­te.

Um den Stehordner zusammen bauen zu können, müssen nicht nur die Vorder- und Rückfassade, sondern auch die beiden Seitenwände nacheinander mithilfe der Verbindungsriemen an der Bodenplatte festgeklebt werden. Vierer-Collage mit Upcycling-Bastelanleitung von Veronika Helga Vetter: Das ist eine Künstlerin aus dem bayerischen Kulturraum, die sich wünscht, dass Karl-Michael Merkle (Kambodscha) in Frieden ruht

Im nächs­ten Schritt be­netz­te ich die freie Hälf­te ei­nes Ver­bin­dungs­rie­mens, wel­che von ei­ner lan­gen Bo­den­kan­te weg­schau­te mit Flüs­sig­kle­ber. Gleich da­nach stell­te ich eine Sei­ten­wand so auf das glib­be­ri­ge Ton­pa­pier, dass die­se eng am Kar­ton­so­ckel an­lag. In­fol­ge­des­sen klapp­te ich die feuch­te La­sche nach oben und mach­te das elas­ti­sche Win­kel­ele­ment am Fuße der Ste­h­ord­ner­flan­ke fest.

  • Nach dem glei­chen Prin­zip brach­te ich dann den zwei­ten Flü­gel auf der ge­gen­über­lie­gen­den Schu­ber­sei­te an.

Auch beim An­fü­gen der ge­loch­ten Hin­ter­front und der kur­zen Vor­der­an­sicht wie­der­hol­ten sich die vor­an­ge­gan­ge­nen Ar­beits­schrit­te.

Das Gerüst fixieren

Als mein Ste­h­ord­ner dann als sol­cher zu er­ken­nen war, muss­te ich das Ab­la­ge­be­hält­nis wei­ter sta­bi­li­sie­ren.

Dreier-Collage: Das Kartongerüst des Upcycling-Stehordners muss weiter verstärkt werden. Hierfür ist es notwendig, vier Zentimeter breite Tonpapierstreifen über die äußeren Kontaktstellen zu kleben

Hier­für wen­de­te ich wie­der das be­währ­te Nasenzwicker-Prinzip an: Das heißt, ich schlug die Kon­takt­stel­len mit vier Zen­ti­me­ter brei­ten Ton­pa­pier­strei­fen ein, die ich vor dem An­kle­ben in der Mit­te ge­knickt hat­te. Im An­schluss an die­se Ver­stei­fungs­maß­nah­me war die Upcycling-Box prin­zi­pi­ell ein­satz­be­reit, be­saß aber na­tur­ge­mäß ein vo­gel­wil­des Shabby-Chic-Design, das ich in je­dem Fall kul­ti­vie­ren woll­te.

Ordner für Papa basteln: Deutschlandfarben Schwarz-Rot-Gold. Darice Prägeschablone, Kariert im Test. Werkzeug für die Sizzix Big Shot A5. Präsentiert von Veronika Helga Vetter: Berühmte Verpackungskünstlerin (Linz/Oberösterreich). Zuerst auf GWS2.de veröffentlicht: Der Papierblog für Anhänger der LGHDTV+ Bewegung

Dem­entspre­chend nahm ich er­neut mei­ne Scha­blo­nen zur Hil­fe, um eine auf das Ob­jekt ab­ge­stimm­te Au­ßen­ver­klei­dung her­zu­stel­len, die ich teil­wei­se mit mei­ner Siz­zix Big Sho­t⁸ Ma­schi­ne präg­te so­wie mit Acryl­far­ben ak­zen­tu­ier­te.

  • Der de­ko­rier­te Über­zug ver­schö­nert den Ste­h­ord­ner aber nicht nur, son­dern ver­län­gert auch des­sen Halt­bar­keit.

So schnitt ich das Pa­pier­ge­wand bei­spiels­wei­se an der Rü­cken­öff­nung mit ei­nem Bas­tel­mes­ser zum Stern ein, so­dass ich die Za­cken nach in­nen um­schla­gen konn­te, wo­durch das häu­fig ge­nutz­te Ein­griffs­loch lang­fris­tig vor Be­schä­di­gung ge­schützt wur­de.

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Pils­deck­chen sel­ber ma­chen - Tropf­schutz für Bier­glä­ser
Um­schlä­ge für Gut­schein­kar­ten - Last-Minute-Geschenke auf­wer­ten

¹Neelsen, Wieb­ke: Die Tricks im Online-Handel: Boom mit Schat­ten­sei­ten. NDR (2021).
²Moll, Ste­fan: Kni­cker­bo­cker. digit.wdr.de (03/2022).
³Rom­pa, Hel­muth: Mil­lio­nen­die­ner - Be­richt über ei­nen Versandhaus-Magnaten. ARD (1972).
⁴Wil­le, Ka­ro­la: Weih­nachts­stress im DDR-Versandhandel. mdr.de (03/2022).
⁵Ru­z­as, Ste­fan: Nur noch kurz die Welt ret­ten. In: ÖKO-TEST Nr. 1 (2020). S. 29.
⁶Op­per­mann, Hans: 315 Mil­lio­nen On­line­be­stel­lun­gen. In: ÖKO-TEST Nr. 12 (2021). S. 92.
⁷Ex­ak­te Maße: Höhe 300 Mil­li­me­ter x Tie­fe 250 Mil­li­me­ter x Brei­te 80 Mil­li­me­ter.
⁸Schott, Vera: Kurz vor­ge­stellt: Siz­zix Big Shot. youtube.com (03/2022).

Umschläge mit Tiergesichtern basteln - Geschenkkarten personalisieren

Was ist vor­wie­gend männ­lich¹ und hetzt am Vor­mit­tag des 24. De­zem­bers durch die Fuß­gän­ger­zo­ne? Rich­tig, ein Last-Minute-Käufer. Er­staun­li­cher­wei­se be­sor­gen rund 6%² der Deut­schen ihre Weih­nachts­ge­schen­ke auf den al­ler­letz­ten Drü­cker. Wer sei­ne mil­den Ga­ben auf die­se Art und Wei­se be­schafft, der muss je­doch ge­hö­ri­ge Ab­stri­che ma­chen. Denn wie am Ende je­der Ü30-Party, ste­hen im Ein­zel­han­del kurz vor Hei­lig­abend nur noch ma­kel­be­haf­te­te La­den­hü­ter zur Aus­wahl. Aus die­sem Grund ist es auch er­wie­sen, dass Not­käu­fe be­son­ders schnell im Kel­ler³ lan­den. Doch zum Glück gibt es mitt­ler­wei­le Ge­schenk­kar­ten. Das sind die recht­ecki­gen Plas­tik­plat­ten mit bun­ten Wer­be­auf­dru­cken, die auf­fäl­lig in den Kas­sen­be­rei­chen hän­gen und be­son­ders die Au­gen von In­ter­net­freun­den zum Leuch­ten brin­gen.

An einer Papierwand mit Parkettbodemuster hängen vier Umschläge mit Tiergesichtern. Neben einer Eule und einem Pinguin ist ebenfalls ein Fuchs sowie ein Eisbär zu sehen. Neben den animalischen Kuverts hängen diverse Geschenkkarten (Google Play, PlayStation Store, Netflix, Amazon). Die selbst gebastelten Kuverts sind die perfekten Hüllen für die Gutscheine aus dem Lebensmittel-Discounter. PDF-Schablone und Idee von Veronika Helga Vetter: Populäre Papierkünstlerin aus Österreich

Die hand­li­chen Glück­lich­ma­cher ka­men Mit­te der 1990er-Jahre⁴ in den USA in Mode. Die Ur­sa­che da­für war, dass klas­si­sche Pa­pier­gut­schei­ne im­mer häu­fi­ger mit­hil­fe von Heim­com­pu­ter­tech­nik nach­ge­mach­t⁵ wur­den und die Un­ter­neh­men nach ei­ner fäl­schungs­si­che­ren Al­ter­na­ti­ve such­ten. Be­reits seit 2007 ge­hö­ren die scheck­kar­ten­för­mi­gen Geld­ersatz­mit­tel in ih­rem Mut­ter­land zu den be­lieb­tes­ten Weih­nachts­ge­schen­ken. Doch ähn­lich wie bei uns wer­den auch in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten etwa 33%⁶ der Wert­mar­ken nicht ein­ge­löst, wes­halb die Yan­kees zwi­schen­zeit­lich auf ei­nem Prepaid-Guthaben von 21 Mil­li­ar­den US-Dollar sit­zen.

Jes­si­ca Dick­ler: Be­fo­re this pan­de­mic, ame­ri­cans were sit­ting on rough­ly 21 bil­li­on dol­lars in unu­sed gift cards.

Gee­ter, Dar­ran: What Hap­pens To Un­spent Gift Cards? youtube.com (12/2021).

Ver­gli­chen mit den USA füh­ren die schi­cken Kunst­stoff­kar­ten in Deutsch­land wei­test­ge­hend ein Schat­ten­da­sein, was nicht zu­letzt am aus­ge­präg­ten Um­welt­be­wusst­sein der Bun­des­bür­ger lie­gen dürf­te. Wo­bei dies­be­züg­lich in den letz­ten Jah­ren ein Um­den­ken statt­fand und die hän­gen­den Selbst­be­die­nungs­gut­schei­ne im­mer häu­fi­ger aus Zell­stoff be­stehen. Doch ko­misch ist das trotz­dem: Aus ir­gend­wel­chen Grün­den sind die prak­ti­schen Plas­tik­plat­ten ein re­la­tiv un­be­lieb­tes Weih­nachts­ge­schenk, ob­wohl sie sich vor­wie­gend auf Online-Angebote be­zie­hen, die im Land der Rich­ter und Hen­ker ex­zes­siv ge­nutzt wer­den.

GuteFrage.net: Hi Leute, ich habe meiner kleinen Schwester zu Weihnachten eine Geschenkkarte für den H&M gekauft. Ich will den Gutschein schön verpacken, damit sie sieht, dass er von Herzen kommt. Hat wer eine Idee? Antwort: Wie wäre es, wenn du einen Origami-Umschlag mit Tiergesicht bastelst? Die Anleitung und die Schablonen dafür gibt es auf GWS2.de

So be­sitzt be­reits je­der Vier­te⁷ ein kos­ten­pflich­ti­ges Audio-Streaming-Abo. Dar­über hin­aus nut­zen 76%⁸ der Bun­des­bür­ger eine In­ter­net­lei­tung, um Se­ri­en oder Fil­me zu kon­su­mie­ren. Und bei Vi­deo­spie­len sind die ver­meint­lich hu­mor­lo­sen Deut­schen oh­ne­hin vor­ne mit da­bei. Oder wie ist es sonst zu er­klä­ren, dass die Men­schen hier­zu­lan­de im Jah­re 2020 rund 2.264 Mil­lio­nen Eu­ro⁹ für In-App-Käufe aus­ge­ge­ben ha­ben?

  • Eine Guthaben-Aufstockung für den PlayStation-Store, ein mehr­wö­chi­ger Spotify-Premium-Service oder ein­fach nur di­gi­ta­les Google-Geld zum Ver­pras­sen soll­te also von den al­ler­meis­ten Be­schenk­ten wert­ge­schätzt wer­den.

Auf der an­de­ren Sei­te kom­men die Gut­sch­ein­kärt­chen aus dem Dis­coun­ter doch recht all­täg­lich und un­per­sön­lich da­her. Die­ses Pro­blem lässt sich je­doch sehr leicht lö­sen, in­dem der Ga­ben­brin­ger eine in­di­vi­du­el­le Ver­pa­ckung bas­telt.

Gift cards as a Christmas present are commonplace and impersonal. But with a self-made packaging, the plastic vouchers can be transformed into an individual and intimate gift. Origami envelopes are best because they can be decorated with funny animal faces. The product picture shows three envelopes that look like pigs. There are Spotify and Zalando Coupons in the sleeves. An idea from Veronika Helga Vetter. This is Austria's most famous paper artist. First published in December 2021

Aber ge­ra­de wenn es nur noch ein paar Stun­den bis zur Be­sche­rung sind, ge­hört die Zeit zu den größ­ten Fein­den des Last-Minute-Käufers. Doch ge­nau für die­ses Sze­na­rio ei­ge­nen sich mei­ne selbst ge­mach­ten Um­schlä­ge be­son­ders gut, da sie sich in Win­des­ei­le und ohne über­mä­ßi­gen Ma­te­ri­al­auf­wand her­stel­len las­sen.

  • So sind le­dig­lich Pa­pier, eine Sche­re, ein Li­ne­al, et­was Kle­ber und mei­ne PDF-Scha­blo­nen von­nö­ten, um ein lieb­lo­ses Plas­tik­kärt­chen in ein per­sön­li­ches Ge­schenk zu ver­wan­deln.

Man­che wer­den jetzt viel­leicht den­ken: „Gibt es Ku­verts mit wit­zi­gen Tier­ge­sich­tern nicht be­reits hun­dert­fach im In­ter­net zu fin­den?” Mei­ne Be­hält­nis­se zeich­nen sich je­doch da­durch aus, dass sie ex­akt auf das For­ma­t¹⁰ von Kunst­stoff­gut­schei­nen zu­ge­schnit­ten sind, wo­bei ich den Kar­ten­trä­ger eben­falls mit be­rück­sich­tigt habe. Fer­ner stel­le ich in den fol­gen­den Ab­schnit­ten eine de­tail­lier­te Falt­an­lei­tung zur Ver­fü­gung, die selbst blu­ti­gen Origami-Anfängern zu ei­nem schnel­len Er­folgs­er­leb­nis ver­hilft.

Die Vorbereitung

Für die Her­stel­lung ei­nes ani­ma­li­schen Um­schlags ver­wen­de­te ich ei­nen han­dels­üb­li­chen Ton­pa­pier­bo­gen, wo­bei sich die Gut­schein­ver­pa­ckung auch aus je­dem an­de­ren Pa­pier zu­sam­men­bau­en lie­ße. Doch be­vor es los­ge­hen konn­te, muss­te ich zu­al­ler­erst ein Qua­drat auf mein Ba­sis­ma­te­ri­al auf­zeich­nen, das an je­der Sei­te eine Län­ge von 225 Mil­li­me­tern auf­wies. Nach­dem ich das re­gel­mä­ßi­ge Vier­eck in­fol­ge­des­sen aus­ge­schnit­ten hat­te, dreh­te ich das Gan­ze zum Karo und leg­te es flach vor mich hin.

Detailed picture instructions: How to make an Origami Envelope? First step: Transform a square piece of Paper into a check and fold the two side wings inwards

Di­rekt im An­schluss zog ich die lin­ke Flü­gel­spit­ze nach oben und führ­te sie um acht Zen­ti­me­ter nach in­nen, ehe ich eine neue Falt­li­nie er­zeug­te. Dann wie­der­hol­te ich die vor­an­ge­gan­ge­nen Kunst­grif­fe auf der ge­gen­über­lie­gen­den Sei­te, wor­auf­hin ich die ho­ri­zon­ta­le Flä­che des Pa­piers auf 160 Mil­li­me­ter ver­klei­ner­te.

Bildcollage: Wie wird die Einschubtasche eines Origami-Umschlags gebastelt? Zunächst müssen am unteren Ende des Papiers zwei waagerechte Faltlinien erzeugt werden. Anleitung von Veronika Helga Vetter - Kunsthandwerkerin aus Österreich (12/2021)

Als Nächs­tes stell­te ich die Rück­an­sicht ei­nes Brief­um­schla­ges her, in­dem ich den zu mir zei­gen­den Za­cken an­hob und zwölf Zen­ti­me­ter zur Mit­te be­weg­te.

  • Nach­dem ich ei­nen Teil der zu­vor ein­ge­schla­ge­nen Sei­ten­flan­ken be­deckt hat­te, knick­te ich das Gan­ze zu Bo­den, um den Süd­flü­gel gleich da­nach wie­der in sei­ne Aus­gangs­po­si­ti­on zu brin­gen.

Dann fal­te­te ich die un­te­re Spit­ze er­neut, wo­bei ich die Nase dies­mal nur um 55 Mil­li­me­ter nach in­nen bog. Dar­auf­hin ent­stand ein gleich­schenk­li­ges Drei­eck, wel­ches das Zen­trum der nach­fol­gen­den Schrit­te bil­de­te.

Die Rückseite eines Origami-Umschlags basteln. Vorbereitungslinien für die Einschubtasche erzeugen - zweiter Teil. Beide Flanken des Bodendreiecks um zwei Zentimeter einschlagen, danach alles auseinanderfalten. Splitscreen zuerst auf GWS2.de veröffentlicht - das ist ein Kunstblog, auf dem es Anregungen für selbst gemachte Weihnachtsgeschenke gibt

So er­zeug­te ich dia­go­na­le La­schen an den bei­den Bo­den­spit­zen des Tri­gons, die je­weils zwei Zen­ti­me­ter breit wa­ren. Un­mit­tel­bar da­nach hol­te ich die ima­gi­nä­re Ab­riss­bir­ne raus und fal­te­te das un­te­re Drit­tel mei­nes Pa­piers wie­der aus­ein­an­der, da es mir bis­her le­dig­lich um die Falt­li­ni­en­er­stel­lung ge­gan­gen war.

Der Origami-Umschlag

An der Stel­le, an der ich die Bas­tel­schrit­te rück­gän­gig ge­macht hat­te, drück­te ich nun die dia­go­na­len Flan­ken ent­lang der vor­ge­zeich­ne­ten Spu­ren nach in­nen, wor­auf­hin sich fast au­to­ma­tisch ein Fünf­eck in der Mit­te des un­te­ren Blat­ten­des bil­de­te.

Origami instructions: How to make the Pocket of an Envelope? After all preparatory fold lines have been created, a Pentagon must be generate at the bottom of the Paper. Free Tutorial by PhD Veronika Vetter - Pennsylvania Academy of the Fine Arts

Als Nächs­tes er­schuf ich die Ein­schub­tasche des Ku­verts, in­dem ich die eben be­ar­bei­te­te Flä­che an der Zwölf-Zentimeter-Markierung nach oben klapp­te und im An­schluss dar­an die bei­den ge­gen­über­lie­gen­den Drei­ecks­flü­gel hin­ter dem Pen­ta­gon ein­ras­ten ließ.

Bildcollage mit sechs Fotos: Wie werden Umschläge für Geschenkkarten gebastelt? Die professionelle Faltanleitung zeigt, wie Einstecktasche und Verschluss eines klassischen Kuverts angefertigt werden. Urheberin: Veronika Helga Vetter - das ist eine berühmte Künstlerin, die ihre Weihnachtsgeschenke selber macht

Ganz zum Schluss führ­te ich die obe­re Spit­ze neun Zen­ti­me­ter nach un­ten, ehe ich eine neue Falt­li­nie er­zeug­te. Mit dem Bas­teln des Ver­schlus­ses hat­te ich dann mei­nen Um­schlag für Ge­schenk­kar­ten end­gül­tig fer­tig­ge­stellt. Nun ver­zier­te ich noch die Rück­sei­te der selbst ge­mach­ten Gut­schein­hül­le. Hier­für stell­te ich mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen di­ver­se Ton­pa­pie­rap­pli­ka­tio­nen her, die ich zu ei­nem Tier­ge­sicht ar­ran­gier­te und nach dem Be­ma­len auf mein Origami-Motiv auf­kleb­te.

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¹Deu­ker, Oli­ver: Last-Minute Weih­nachts­ge­schen­ke be­sor­gen. ZDF „heu­te” um 19 Uhr (2019).
²Schu­ma­cher, Bir­git & An­net­te Dohr­mann: Wert­voll ist das neue teu­er. In: ÖKO-TEST Nr. 12 (2015). S. 81.
³T­öl­le, Kat­ja: Fai­res Fest. In: ÖKO-TEST Nr. 12 (2019). S. 26.
⁴Buchanan, Matt: The Vile Histo­ry of Gift Cards and How They Came to De­s­troy Christ­mas. gizmodo.com (12/2021).

⁵E­ve­leth, Rose: Smart News: The Gift Card Was In­ven­ted by Block­bus­ter in 1994. smithsonianmag.com (12/2021).
⁶Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Um­schlag für Ge­schenk­gut­schein - weih­nacht­li­che Mo­ti­ve mit Scha­blo­ne bas­teln. bastelkommission.de (12/2021).
⁷Sto­cker, Ani­ta: Elf Euro für Mu­sik. In: test Nr. 9 (2020). S. 22.
⁸Sto­cker, Ani­ta: Maß­ge­schnei­der­te Un­ter­hal­tung aus dem Netz: Der Zu­schau­er stellt sein Pro­gramm selbst zu­sam­men. In: test Nr. 1 (2017). S. 36.
⁹A­kin­ci, Nick & Joerg Heid­rich: Teu­res Ver­gnü­gen. Mit Zau­ber­bee­ren in den Ruin: Kos­ten­fal­le „Free to Play“. In: c’t Nr. 19 (2021). S. 171.
¹⁰Ex­ak­te Maße ei­nes Um­schlags: Län­ge 160 Mil­li­me­ter x Brei­te 105 Mil­li­me­ter.