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Cowboyhut zum Aufsetzen - Bastelanleitung

How­dy! Nichts steht mehr für die USA als der Cow­boy (ame­rik. Wrang­ler, dt. Vieh­trei­ber). Ge­nau­so wie die Kar­tof­fel eine ur­ei­ge­ne deut­sche Hack­frucht ist. Denn könn­ten Kar­tof­feln re­den, hät­ten ihre Vor­fah­ren, ge­nau­so wie die ur­sprüng­li­chen Cow­boys spa­nisch ge­spro­chen. Es wa­ren näm­lich spa­ni­sche Sied­ler, wel­che die Vieh­zucht im 15. Jahr­hun­dert auf den neu ent­deck­ten Kon­ti­nent im­por­tier­ten.

The her­ding tech­ni­que was brought over to the New World in the ear­ly 15th cen­tu­ry by the Spa­nish [...].

An­onym: Cow­boy Histo­ry. truecowboy.com (07/2015).

Veronika (DAoCFrEak) trägt einen Cowboyhut aus PapierNa­tür­lich muss­ten die ver­we­ge­nen His­pa­nics je­ner Zeit, ge­nau­so wie die Kar­tof­feln, zu­nächst kul­ti­viert wer­den. Zwar rit­ten die spa­ni­schen Cow­boys auch auf Pfer­den und trie­ben Tau­sen­de Rin­der von Wei­de zu Wei­de, op­tisch hat­ten sie mit den ame­ri­ka­ni­schen Cow­boys je­doch nichts am Hut. Erst als sich Te­xas im Jah­re 1839 end­gül­tig von Me­xi­ko ge­löst hat­te, be­gann das Zeit­al­ter der Cow­boys, die wir aus John Way­ne und Te­rence Hill Fil­men ken­nen.

Wäh­rend die frü­he­ren spanisch-mexikanischen Cow­boys Stroh­hü­te tru­gen, war es John B. Stet­son, der den klas­si­schen Cow­boy­hut ent­wi­ckel­te und 1865 das ers­te Ex­em­plar her­stell­te.

Today’s cow­boy hat has re­main­ed ba­si­cal­ly un­ch­an­ged in con­s­truc­tion and de­sign sin­ce the first one was crea­ted in 1865. As the sto­ry goes, John B. Stet­son [...].

Fire, An­gel: Cow­boy Hats in Histo­ry. cowboyhathistory.org (07/2015).

Der Hut war für die Cow­boys ein Se­gen. Im­mer im Früh­jahr und Herbst zo­gen sie los, um ihre Rin­der zu­rück in die Ranch zu brin­gen. Zu je­ner Zeit war es näm­lich noch mög­lich, die Tie­re frei gra­sen zu las­sen, des­halb muss­ten die Cow­boys die Her­de erst su­chen, an­hand von Brand­mar­kie­run­gen iden­ti­fi­zie­ren und ein­sam­meln.

Each spring and fall the cow­boys would work on the „roun­dup”. This was when the cow­boys would bring in all the catt­le from the open ran­ge. Catt­le would roam free­ly much of the year and then the cow­boys would need to bring them in.

TSI: Cow­boys. ducksters.com (07/2015).

Sie kön­nen sich vor­stel­len, dass Cow­boys da­bei oft­mals ta­ge­lang un­ter­wegs wa­ren. Die Stetson-Hüte wur­den des­halb aus dem Un­ter­haar von Bi­ber­fel­len an­ge­fer­tigt. Die­ses Ma­te­ri­al re­flek­tiert die Son­ne, ist was­ser­ab­wei­send und hält in der Dun­kel­heit warm.

Bild von selbst gebasteltem Cowboyhut
Und weil Cow­boy­hü­te auch heu­te noch to­tal cool aus­se­hen, habe ich ei­nen zum Auf­set­zen ge­bas­telt und stel­le Ih­nen hier die An­lei­tung und die Scha­blo­nen da­für zur Ver­fü­gung.

Bild von Stetson aus Papier

Mein Cow­boy­hut hat ei­nen Kopf­um­fang von 60 Zen­ti­me­tern und kann da­mit pro­blem­los von Kin­dern und Cow­girls ge­tra­gen wer­den. Der drei­di­men­sio­na­le Pa­pier­hut ver­fügt über eine ori­gi­nal­ge­treue, ge­bo­ge­ne Krem­pe, ein Hut­band und ei­nen Sheriff-Stern. Tra­gen Sie die­sen auf dem Kopf, leh­ren Sie auch heu­te noch so man­chem Vieh­dieb und man­cher Rot­haut das Fürch­ten.

Cowboyhut aus Papier - Anleitung

Bild von Papierelementen für einen CowboyhutFür den Hut ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Reh­braun, Braun und Rot so­wie Alu­fo­lie. Der Sheriff-Stern be­steht aus blau­em Me­tal­lic­pa­pier und Gold­fo­lie. Für die Ver­zie­run­gen ka­men gel­ber Bast, Stem­pel­far­be (Braun/Blau), Deck­weiß, so­wie eine Kan­ne Kaf­fee zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ei­nen Lo­cher, Li­ne­al samt Falz­beil und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9) zu­recht­le­gen.

Bild vom Zerknittern des PapiersAuf­grund der Grö­ße des Cow­boy­hu­tes müs­sen Sie sich zu­nächst die ein­zel­nen DIN A4 Scha­blo­nen zu gro­ßen Vor­la­gen zu­sam­men­kle­ben. Die Scha­blo­nen #1 - #4 sind für die Hut­krem­pe, #5 und #6 für die Sei­ten, und Scha­blo­ne #7 für die Vorder- und Rück­sei­te der Hut­kro­ne. Die­se Hu­t­ele­men­te fer­tig­te ich mit­hil­fe der neu ge­form­ten Scha­blo­nen aus reh­brau­nem und brau­nem Ton­pa­pier an.

Bild von Bearbeiten des Papiers mit KaffeeDie reh­brau­nen Ein­zel­tei­le sind bei mir die obe­re und da­mit sicht­ba­re Sei­te. Die­se Pa­pier­ele­men­te habe ich nach dem Aus­schnei­den zu­nächst ge­falzt und an­schlie­ßend zer­knit­tert. Da­nach leg­te ich die zer­knit­ter­ten Ele­men­te in eine Schüs­sel mit schwar­zem Kaf­fee und Was­ser (Ver­hält­nis 2:1). Das voll­ge­saug­te Ton­pa­pier leg­te ich zum Ab­trop­fen auf Kü­chen­rol­len­pa­pier, da­nach kam es bei 50 Grad Cel­si­us und Un­ter­hit­ze in den Ofen. So lan­ge, bis es völ­lig tro­cken ist.

Hutkrone des Western Hutes zusammenbauen

Bild von zweifarben Hutelementen aus Papier

Mit­hil­fe der Kaffee-Technik hat das reh­brau­ne Pa­pier eine wei­che und den­noch ver­wit­ter­te Ober­flä­che be­kom­men. Nun wer­den die ein­zel­nen Ele­men­te (aus­ge­nom­men der Hut­krem­pe) ver­stärkt. Dazu be­kleb­te ich die be­han­del­ten, reh­brau­nen Ein­zel­tei­le auf die dun­kel­brau­nen Ton­pa­pier­ele­men­te. Di­rekt da­nach habe ich die Hut­kro­ne zu­sam­men­ge­baut. Dazu kleb­te ich die bei­den Tei­le für die Vorder- und Rück­sei­te, ver­setzt zu­ein­an­der, an dem gro­ßen Mit­tel­teil fest.

Bilder vom Zusammenbau der Hutkrone

Wenn Sie das Mit­tel­teil da­nach senk­recht auf­stel­len, müs­sen Sie die an­ge­kleb­ten, klei­nen Sei­ten­tei­le nur noch zur Sei­te um­bie­gen und fest­kle­ben. Da­mit kann die Hut­kro­ne des Cow­boy­hu­tes be­reits von al­lei­ne ste­hen. Auf die Kle­be­la­schen der Hut­kro­ne kleb­te ich an­schlie­ßend di­rekt den be­han­del­ten, run­den und reh­brau­nen Teil der Hut­krem­pe fest.

Hutkrempe des Cowboyhutes bleibt beweglich

Bild von Unterseite des CowboyhutesWei­ter fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #8 zwei­mal aus Alu­fo­lie an und kleb­te die­ses auf die Un­ter­sei­te der reh­brau­nen Krem­pe. Da­nach form­te ich die Hut­krem­pe zu­recht und ver­deck­te die Fo­lie samt der Kle­be­l­i­ni­en mit dem zwei­ten, brau­nen Hut­krem­pen­ele­ment. Auf­grund der Alu­fo­lie kann die Krem­pe auch im Nach­hin­ein im­mer wie­der neu ge­formt wer­den.

Kopfbedeckung eines Sheriffs

Bild vom nackten Cowboyhut

Mit dem An­brin­gen der Hut­krem­pe ist der Cow­boy­hut be­reits ein­satz­be­reit und kann auf­ge­setzt wer­den. Ich habe ihn nun noch wei­ter ver­ziert und ei­nen Sheriff-Hut dar­aus ge­macht. Die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #9. Zu­nächst fer­tig­te ich ein Hut­band an. Ich schnitt dazu die ins­ge­samt sechs Ein­zel­tei­le aus ro­tem Ton­pa­pier aus und be­stem­pel­te die­se mit ei­nem Mo­tivs­tem­pel, den ich ab­wech­selnd mit blau­er und brau­ner Stem­pel­far­be so­wie Deck­weiß be­netz­te.

Bilder vom Anfertigen des HutbandesDie Ein­zel­tei­le des Hut­ban­des habe ich im An­schluss ein­fach um die Hut­kro­ne ge­klebt. Die ein­zel­nen Tei­le müs­sen sich dazu leicht über­lap­pen. Am Fuße des Hut­ban­des kleb­te ich au­ßer­dem noch zur Zier­de ein Stück gel­ben Bast (70 cm) fest. Zu gu­ter Letzt fer­tig­te ich noch den Sheriff-Stern an. Der Hin­ter­grund ist bei mir aus blau­em Me­tal­lic­pa­pier und der Vor­der­grund aus Gold­fo­lie.

Bild vom Sheriff-HutDie sechs gol­de­nen Sterne­cken stanz­te ich aus der Gold­fo­lie mit­hil­fe ei­nes Lo­chers aus und kleb­te die­se auf den Hin­ter­grund. Da­mit ist der Cow­boy­hut aus Pa­pier mit Sheriff-Stern und Hut­band fer­tig­ge­stellt. Für das re­la­tiv ein­fa­che Bas­tel­mo­tiv be­nö­tig­te ich un­ge­fähr drei Stun­den Bas­tel­zeit. Be­son­ders ge­fällt mir die Ober­flä­chen­struk­tur, die das Ton­pa­pier auf­grund der Kaffee-Technik an­ge­nom­men hat.

Ich bin geprägt vom Cowboy-Kult

Als Kind der 1980er Jah­re kam ich um den Cowboy-Kult in Deutsch­land na­tür­lich auch nicht her­um. Ni­cki sang: „I bin a bay­ri­sches Cow­girl”, die TV-Serie Dal­las war in al­ler Mun­de und ich lieb­te Lu­cky Luke Co­mics. Ge­prägt von die­ser Zeit muss­te es im Dis­ney­land Pa­ris na­tür­lich auch un­be­dingt das Ho­tel „Che­yenne” sein und „Der Schuh des Ma­ni­tu” ge­hört zu mei­nen ab­so­lu­ten Lieb­lings­fil­men. Trotz al­le­dem war ich an Fa­sching im­mer Squaw.

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Serviettentechnik und Decoupage - Unterschiede

Seit Herbst 2014 lässt sich be­ob­ach­ten, wie im Bas­tel­be­reich ein neu­er Internet-Mythos ent­steht. Egal, ob re­nom­mier­tes Bas­tel­ma­ga­zin, Ver­kaufs­platt­form oder Hobby-Bastelforum, so all­mäh­lich ver­schmel­zen die Schlag­wor­te Ser­vi­et­ten­tech­nik, De­cou­pa­ge und Dé­co­patch mit­ein­an­der. Un­ter an­de­rem aus die­sem Grund er­hiel­ten wir vor Kur­zem eine E-Mail von ei­ner sehr freund­li­chen Be­su­che­rin, de­ren In­halt wir an die­ser Stel­le ver­öf­fent­li­chen dür­fen.

[...] Mein Mann hat ein Vo­gel­haus aus Holz ge­baut, was ich mit Dé­co­patch ver­sie­geln und ver­schö­nern möch­te. Könnt ihr mir viel­leicht sa­gen, ob es da­für be­son­de­re Ser­vi­et­ten gibt oder nimmt man da ganz nor­ma­le? [...] Ich habe ge­le­sen, dass dün­nes Décopatch-Papier we­ni­ger fal­ten macht als Ser­vi­et­ten, stimmt das? [...]

Goś­ka, So­fia: Fra­ge zur Dé­co­patch Tech­nik. E-Mail vom 04.07.2015.

Bild von Glas mit Decoupage Technik

Eine Ur­sa­che der Be­griffs­ver­mi­schung ist der fran­zö­si­sche Bas­tel­ma­te­ri­al­her­stel­ler Dé­co­patch So­cié­té d’import-export, wel­cher Kle­ber und Pa­pier für De­cou­pa­ge her­stellt. Das Un­ter­neh­men ist eben­falls auf­grund gro­ßer Wer­be­kam­pa­gnen da­für mit­ver­ant­wort­lich, dass die Decoupage-Technik zu ei­nem Bas­tel­trend ge­wor­den ist. Mit Dé­co­patch ist also in al­ler Re­gel De­cou­pa­ge ge­meint (ähn­lich wie bei Tem­po und Ta­schen­tuch), au­ßer es han­delt sich um Ser­vi­et­ten­tech­nik.

Decoupage vs. Serviettentechnik

War­um zwi­schen die­sen bei­den Tech­ni­ken eine Un­ter­schei­dung oft­mals schwer ist, liegt an der Über­set­zung. Dass Deutsch eine sehr ge­naue Spra­che ist, lässt sich an den bei­den Kon­tra­hen­ten sehr gut se­hen. Wäh­rend­des­sen man den Be­griff De­cou­pa­ge (eng­lisch de­cou­pa­ge /frz. dé­cou­pa­ge) über­nom­men hat, ist mit der Ser­vi­et­ten­tech­nik (eng­lisch nap­kin de­cou­pa­ge / frz. dé­cou­pa­ge) eine neue Wort­kom­po­si­ti­on ent­stan­den. Zu­recht, denn De­cou­pa­ge ist nicht das­sel­be wie Ser­vi­et­ten­tech­nik.

Bild von Maske mit Serviettentechnik und Decoupage

Grund­sätz­lich gilt: Ser­vi­et­ten­tech­nik ist eine Un­ter­form des De­cou­pa­ge. Mit spe­zi­el­lem Kle­ber wer­den be­reits be­stehen­de Mo­ti­ve neu de­ko­riert. Es ist mit bei­den Tech­ni­ken mög­lich zu ver­sie­geln und Col­la­gen zu ent­wi­ckeln.

Servietten und Papier: Vor- und Nachteile

Bild von Decoupage-Papier und ServietteWie der Name es sug­ge­riert, wer­den bei der Ser­vi­et­ten­tech­nik Pa­pier­ser­vi­et­ten ver­klebt. Hier­bei wird je­doch im­mer nur die ers­te be­druck­te Lage ver­wen­det. Die dün­nen Ser­vi­et­ten­la­gen müs­sen mit viel Fin­ger­spit­zen­ge­fühl ver­ar­bei­tet wer­den, denn die­se rei­ßen sehr schnell. Au­ßer­dem sind Ser­vi­et­ten in der Re­gel per­fo­riert. Die Druck­stel­len der Per­fo­ra­ti­on über­tra­gen sich auch auf das Mo­tiv, wer­den die­se vor­her nicht weg­ge­schnit­ten. Da­durch ent­steht zu­sätz­lich zu den nicht ge­brauch­ten Pa­pier­la­gen viel Ab­schnitt. Da­für sind Ser­vi­et­ten so gut wie über­all er­hält­lich und sehr güns­tig.

Bild von Decoupage-Papier mit Blumen

Spe­zi­el­les Decoupage-Papier hat zwei Sei­ten, eine ist glän­zend, die an­de­re ist matt. Ob­wohl sehr dünn, ist die­ses Spe­zi­al­pa­pier äu­ßerst reiß­fest, wes­halb es ge­wöhn­lich ge­schnit­ten und nicht ge­ris­sen wird. Wäh­rend­des­sen Ser­vi­et­ten sehr saug­fä­hig sind, ist Decoupage-Papier be­schich­tet, fühlt sich wachs­ar­tig an und ist da­mit in ge­wis­sem Maße was­ser­ab­wei­send. Auf­grund die­ser Be­schaf­fen­heit gibt es das be­son­de­re Pa­pier nur im Fach­ge­schäft für Bas­tel­be­darf, au­ßer­dem ist es ver­hält­nis­mä­ßig teu­er.

Der passende Kleber ist besonders wichtig

Bild von Kleber für Serviettentechnik und Decoupage

Kle­ber für Decoupage-Papier sa­ti­niert die Pa­pier­ober­flä­che gleich­zei­tig. Da­durch fühlt sich das Mo­tiv nach dem Trock­nen sehr weich an und er­hält ei­nen Porzellan-Look. Es kön­nen un­end­lich vie­le Decoupage-Papier-Schichten über­ein­an­der ge­klebt wer­den, so­lan­ge der Kle­ber zwi­schen den Schrit­ten zir­ka 20 Mi­nu­ten Trock­nungs­zeit be­kommt. Kle­ber für Ser­vi­et­ten­tech­nik ist we­sent­lich zäh­flüs­si­ger, da­mit sich die Ser­vi­et­te nicht so voll­saugt. Durch den ent­hal­te­nen Klar­lack wer­den die Far­ben der Ser­vi­et­te nach dem Trock­nen noch in­ten­si­ver. Von Wei­tem sieht ein Serviettentechnik-Motiv des­halb so aus, als wäre es be­malt.

Ger­ne wird Ser­vi­et­ten­tech­nik da­für ver­wen­det, um Ge­gen­stän­de für den Au­ßen­be­reich (Vogelhäuser/Haustürschilder) zu de­ko­rie­ren. Des­halb gibt es zwei Sor­ten die­ses Kle­bers.

Ser­vi­et­ten­tech­nik ist auch für drau­ßen. Es gibt Indoor- und Out­door­kle­ber.

Dia­na De­sign: CREATIVA Bas­tel­b­log in Dort­mund - Teil 2. youtube.com (07/2015).

Ge­mein­sam­kei­ten: So­wohl der Decoupage- als auch Serviettentechnik-Kleber wird nach dem Trock­nen trans­pa­rent und ist feuch­tig­keits­re­sis­tent.

Grundierung hilft bei beiden Techniken

Bekleben mit Decoupage einer grundierten MaskeIch habe schon oft­mals ge­le­sen, dass man nur vor der Ser­vi­et­ten­tech­nik grun­die­ren müs­se, da­mit die Far­be des Un­ter­grun­des nicht durch die dün­ne Pa­pier­la­ge schim­mert. Dies ist in­so­fern rich­tig, da man bei De­cou­pa­ge meis­tens oh­ne­hin meh­re­re Schich­ten auf­ein­an­der­klebt. Un­se­re Er­fah­rung hat je­doch ge­zeigt, dass eine Grun­die­rung mit bei­spiels­wei­se wei­ßer Acryl­far­be im­mer ein bes­se­res Er­geb­nis lie­fert, da der Un­ter­grund da­durch ver­ein­heit­licht wird.

Weiterverarbeitung und Versiegelung

Egal, ob De­cou­pa­ge oder Ser­vi­et­ten­tech­nik, so­bald der Kle­ber ge­trock­net ist, kann das Mo­tiv wei­ter­ver­ar­bei­tet wer­den. Acryl­far­ben haf­ten bei­spiels­wei­se sehr gut auf den Ober­flä­chen.

Bild von zwei Gläsern die mit Decoupage und Serviettentechnik beklebt wurden

Eine Be­son­der­heit von De­cou­pa­ge ist au­ßer­dem, dass ein da­mit be­kleb­ter Ge­gen­stand ab­ge­schlif­fen wer­den kann, so­lan­ge min­des­tens 10 Schich­ten auf­ge­klebt wur­den. Da­durch, dass sich der Kle­ber zwi­schen den gan­zen Schich­ten be­fin­det, bleibt das Mo­tiv auch nach dem Ab­schlei­fen ver­sie­gelt.

Serviettentechnik oder Decoupage - unser Fazit

Bei­de Tech­ni­ken ha­ben ihre Ein­satz­ge­bie­te und Da­seins­be­rech­ti­gun­gen. Die Stär­ken von De­cou­pa­ge kom­men be­son­ders zum Vor­schein, wenn es dar­um geht, fei­ne Din­ge zu ver­zie­ren. Decoupage-Papier lässt sich sehr gut vor­be­rei­ten und es gibt es in un­zäh­li­gen Mus­tern und Far­ben, so­dass au­ßer­ge­wöhn­li­che Col­la­gen mög­lich sind. Am Ende fühlt sich De­cou­pa­ge we­sent­lich schö­ner an und sieht im Ver­gleich zur Ser­vi­et­ten­tech­nik auch ed­ler aus.

Bild von Decoupage TeelichtBei groß­flä­chi­gen Mo­ti­ven oder im Outdoor-Bereich kann die Ser­vi­et­ten­tech­nik ihre Über­le­gen­heit aus­spie­len. Das Ma­te­ri­al ist im Ver­gleich zu De­cou­pa­ge sehr preis­wert, wes­halb sich Ser­vi­et­ten­tech­nik auch sehr gut zum Üben eig­net. Für das Gar­ten­vo­gel­haus von Frau Goś­ka ha­ben wir des­halb Ser­vi­et­ten­tech­nik mit ei­nem Outdoor-Kleber emp­foh­len. So­mit ist das höl­zer­ne Vo­gel­haus nicht nur ein Blick­fang, son­dern auch lan­ge vor Wit­te­rung ge­schützt.

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Piratenhut basteln - Anleitung und Schablonen

Wenn wir über die Ro­man­tik der Pi­ra­te­rie re­den, dann re­den wir über das 17. und 18. Jahr­hun­dert. Die In­seln der Ka­ri­bik wa­ren in eu­ro­päi­scher Hand und der Han­del mit bis­her un­be­kann­ten Wa­ren in der neu­en und al­ten Welt flo­rier­te. Die Pi­ra­te­rie wur­de je­doch schon viel frü­her er­fun­den, es gibt Be­le­ge da­für, dass es be­reits 1350 Jah­re vor Chris­tus Pi­ra­ten gab.

One of the ol­dest do­cu­ments (in­scrip­ti­on on a clay ta­blet) de­scrib­ing pi­ra­tes dates back to Pha­ro Ech­na­ton (1350 BC).

Wilc­zyn­ski, Krzy­sz­tof: An­ci­ent Pi­ra­cy. piratesinfo.com (07/2015).

Bild von Piratenhut aus PapierIch den­ke der Be­ruf ei­nes Karibik-Piraten war des­halb so be­liebt, weil es im­mer so viel zu tun gab. Stel­len Sie sich vor, als Pi­rat muss­te man Schif­fe ka­pern, die Beu­te ver­kau­fen, Schät­ze ver­gra­ben, Di­plo­ma­ten ent­füh­ren und Schutz­geld er­pres­sen, Wi­der­sa­cher tö­ten, aus Ge­fäng­nis­sen aus­bre­chen und vor al­lem Rum trin­ken. Für mich wäre all das je­doch nichts ge­we­sen, denn selbst klei­ne Pi­ra­ten­schif­fe hat­ten bis zu 70 Mann Be­sat­zung. Stel­len Sie sich ein­mal den Ge­stank vor, bei ka­ri­bi­scher Hit­ze ohne sa­ni­tä­re An­la­gen wo­chen­lang auf ho­her See. Dass es Frau­en gab, de­nen dies nichts aus­mach­te, be­wie­sen die be­kann­tes­ten Pi­ra­tin­nen Anne Bon­ny und Mary Read.

Ein wei­te­rer Grund für die Glo­ri­fi­zie­rung der Karibik-Piraten ist wohl die Klei­dung, wel­che aus ed­len Hem­den, Wes­ten, Stie­feln, Män­teln so­wie Hü­ten be­stand.

Vroni (DAoCFrEak) trägt einen Piratenhut

Na­tür­lich stimmt die­se durch den Film ge­präg­te Dar­stel­lung nur zum Teil. Zwar tru­gen Pi­ra­ten hö­he­ren Rangs die fei­ne er­beu­te­te Klei­dung selbst, je­doch galt dies nicht für den ge­wöhn­li­chen See­mann. Trotz­dem be­stand auch für den ge­mei­nen Ma­tro­sen ein ge­wis­ser Dress­code.

This type of clot­hing con­sis­ted of a can­vas dou­blet and bree­ches, knit­ted caps cal­led Mon­mouth caps, cot­ton wais­t­coats and dra­wers, sto­ckings, li­nen shirts and shoes.

Al­chin, Lin­da: Pi­ra­te Clot­hing. elizabethan-era.org.uk (07/2015).

Bild von Rückseite eines Piratenhutes

An der Klei­dung der Frei­beu­ter hat mich schon im­mer der Pi­ra­ten­hut am meis­ten fas­zi­niert, wes­we­gen ich die­sen kur­zer­hand aus Pa­pier ge­bas­telt habe. Mein Ex­em­plar ist 40 Zen­ti­me­ter lang und 18 Zen­ti­me­ter hoch. Der Kopf­um­fang be­trägt 60 Zen­ti­me­ter, da­durch lässt sich der Hut auch be­quem auf­set­zen und kann da­mit bei­spiels­wei­se ein Pi­ra­ten­kos­tüm zum Kar­ne­val bzw. Fa­sching zie­ren.

Piratenhut selbst basteln

Bild von Piratenhut von oben abgelichtetFür mei­nen Pi­ra­ten­hut ver­wen­de­te ich schwar­ze Well­pap­pe und schwar­zes Ton­pa­pier. Für die Ver­zie­run­gen ka­men des Wei­te­ren Kratz­pa­pier, Gold­fo­lie, ro­ter Moos­gum­mi, ein Le­der­band und ein Plas­tik­au­ge zum Ein­satz. Da­mit der Hut sta­bil auf­ge­setzt wer­den kann, nahm ich Papp­ma­ché zur Hil­fe. Da­für be­nö­ti­gen Sie Kleis­ter, Was­ser, ei­nen Luft­bal­lon, Zei­tungs­pa­pier und ei­nen Was­ser­mal­kas­ten. Als Werk­zeu­ge ver­wen­de­te ich au­ßer­dem eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Wä­sche­klam­mern, Sand, ei­nen Be­cher, Kle­be­band und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9).

Die Kappe des Hutes ist aus PappmachéFür mich war es be­son­ders wich­tig, dass der Pi­ra­ten­hut auch beim Tan­zen nach ei­ni­gen Glä­sern Pi­ra­ten­trunk sta­bil auf dem Kopf sitzt. Des­halb ist die Kap­pe aus Papp­ma­ché. Ich blies also ei­nen Luft­bal­lon auf und kleb­te die­sen mit­hil­fe ei­nes Kle­be­ban­des an ei­nem Papp­be­cher, wel­cher mit Sand ge­füllt war, fest. Von der obe­ren Spit­ze des Luft­bal­lons maß ich 14 Zen­ti­me­ter nach un­ten und zog eine ho­ri­zon­ta­le Li­nie.

Bild vom Anmalen der Kappe aus PappmachéWei­ter rühr­te ich mir mei­nen Kleis­ter an und riss alte Zei­tung in Stü­cke. Mei­ne ab­ge­mes­se­ne Flä­che be­kleb­te ich nun mit den Zei­tungs­stü­cken, ins­ge­samt 10 La­gen. Das Gan­ze muss dann 24 Stun­den trock­nen, denn die Kap­pe muss hart sein. Als der Kle­ber ge­trock­net war, stach ich in den Luft­bal­lon und ent­fern­te die hart ge­wor­de­ne Pappmaché-Kappe und be­mal­te die­se in­nen und au­ßen mit schwar­zer Was­ser­far­be.

Schwarze Kappe wird zum edlen Piratenhut

Elemente für Front- und Rückseite des PiratenhutesDie Front­sei­te des Hu­tes be­fin­det sich auf den Scha­blo­nen #1 und #2. Ich schnitt die Ele­men­te aus und ver­band die­se mit­hil­fe von Kle­be­band an der Mar­kie­rung A. An­schlie­ßend leg­te ich die neue, gro­ße Scha­blo­ne auf schwar­ze Well­pap­pe, zeich­ne­te die Um­ris­se ab und schnitt das gro­ße Vor­der­teil des Pi­ra­ten­hu­tes aus. Mein Ele­ment aus Well­pap­pe kleb­te ich nun noch auf schwar­zes Ton­pa­pier und schnitt dies eben­falls aus. Mit­hil­fe die­ser dop­pel­ten Pa­pier­tech­nik wirkt der Pi­ra­ten­hut spä­ter hoch­wer­ti­ger. Die Ele­men­te für die Rück­sei­te des Hu­tes be­fin­den sich auf den Scha­blo­nen #3 und #4. Das Bas­teln der Rück­sei­te funk­tio­niert ge­nau­so wie die Front­sei­te.

Bild von goldener Piratenhut BordüreNa­tür­lich trägt der Ka­pi­tän Gold, wes­halb ich dem Pi­ra­ten­hut eine gol­de­ne Bor­dü­re ver­passt habe. Die Bor­dü­re für die Vor­der­sei­te be­fin­det sich auf den Scha­blo­nen #5 und #6. Auch hier muss­te ich die bei­den Ele­men­te zu­nächst wie­der zu­sam­men­fü­gen, be­vor ich den Hut­schmuck aus Gold­fo­lie aus­schnei­den konn­te. Tipp: Las­sen Sie beim Auf­kle­ben der Bor­dü­re ei­nen gu­ten Zen­ti­me­ter Ab­stand zum Rand. Die Ver­zie­rung für die Rück­sei­te be­fin­det auf den Scha­blo­nen #7 und #8 und funk­tio­niert auch hier wie­der nach dem glei­chen Prin­zip.

Jolly Roger - Zeichen auf dem Piratenhut

Bild von Totenkopf Pirat bastelnBei der Ver­zie­rung des Pi­ra­ten­hu­tes habe ich mich ein we­nig an der Pi­ra­ten­flag­ge von Ca­li­co Jack Rack­hams ori­en­tiert. Vor­ne thront ein To­ten­kopf, hin­ten sich kreu­zen­de Sä­bel. Die Ele­men­te für die Ver­zie­run­gen be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #9. Ich fer­tig­te den To­ten­kopf aus Kratz­pa­pier an und ritz­te mir die­sen zu­recht. Auf das Pa­pier kleb­te ich zum ei­nen ein Plas­tik­au­ge und zum an­de­ren eine schwar­ze Au­gen­klap­pe aus Ton­pa­pier, de­ren Wir­kung ich mit ei­nem schwar­zen Le­der­band ver­stärk­te. Mit ei­nem ro­ten Kopf­tuch aus Moos­gum­mi run­de­te ich das Mo­tiv ab und kleb­te es in­mit­ten des Front­sei­ten­ele­ments.

Bild von gekreuzten Säbeln auf einem PiratenhutDie bei­den Sä­bel fer­tig­te ich eben­falls aus Kratz­pa­pier an, die Hand­grif­fe be­stehen aus Gold­fo­lie. Zu­nächst kleb­te ich die bei­den Sä­bel über Kreuz auf mein Rück­sei­ten­ele­ment. Wich­tig: Pas­sen Sie beim Auf­kle­ben der Sä­bel auf, dass noch ge­nü­gend Platz für die Grif­fe ist. Da­nach kleb­te ich die bei­den Gold­grif­fe auf. Zwi­schen Sä­bel und Griff ließ ich 3 Mil­li­me­ter Ab­stand.

Zusammenkleben des dreidimensionalen Papierhutes

Bild von Wäscheklammern, die beim Verkleben helfenIch nahm mei­ne Pappmaché-Kappe und kleb­te mit­tig das lan­ge Front­sei­ten­ele­ment auf. Da­mit die Well­pap­pe gut hält, be­fes­tig­te ich Wä­sche­klam­mern, wel­che die bei­den Tei­le zu­sam­men­drü­cken. Als der Kle­ber ge­trock­net war, wie­der­hol­te ich die­se Schrit­te mit dem Rück­sei­ten­ele­ment. Zu gu­ter Letzt ver­kleb­te ich links und rechts bei­de ver­zier­ten Ele­men­te mit­ein­an­der und nahm mir auch hier­bei wie­der Wä­sche­klam­mern zur Hil­fe.

Fazit - was ist aus den Piraten geworden?

Mein Pi­ra­ten­hut aus Pa­pier ist ein mit­tel­schwe­res Bas­tel­mo­tiv, für wel­ches ich zir­ka 2 Stun­den Bas­tel­zeit (ohne Trock­nungs­pha­sen) be­nö­tig­te. Mir ge­fällt ne­ben der coo­len Op­tik vor al­lem die Sta­bi­li­tät am bes­ten. Die meis­ten Fa­schings­hü­te sind be­kannt­lich aus Filz, sehr win­dig und ma­chen höchs­tens fet­ti­ge Haa­re.

Die letz­ten lan­gen und fet­ti­gen Pi­ra­ten­haa­re gab es bis Ende des 19. Jahr­hun­derts zu be­wun­dern, dann en­de­te die gol­de­ne Zeit der Pi­ra­te­rie auf­grund der In­dus­tria­li­sie­rung.

Die Ein­füh­rung von Dampf­schif­fen, die nicht mehr vom Wind ab­hän­gig wa­ren ver­schaff­ten den Pi­ra­ten­jä­gern ei­nen ent­schei­den­den Vor­teil. 1850 gab es nur noch sehr we­ni­ge klei­ne Pi­ra­ten­mann­schaf­ten.

Voigt: Kur­ze Ge­schich­te der Pi­ra­te­rie. muenster.de (07/2015).

Heut­zu­ta­ge gibt es noch Pi­ra­ten in ost­afri­ka­ni­schen und phil­ip­pi­ni­schen Ge­wäs­sern. Wo­bei die­se halb ver­hun­ger­ten, ar­men Teu­fel mit ih­ren fast see­un­taug­li­chen Käh­nen nicht viel mit der Pi­ra­te­rie in der Zeit um „Black­be­ard” zu tun ha­ben.

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