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Bananenpapier - was ist das?

Eine gro­ße, krum­me und gel­be Ba­na­ne be­inhal­tet eine Viel­zahl an Nähr­stof­fen und schmeckt zu je­der Jah­res­zeit. Nach dem Ge­nuss der sü­ßen Süd­frucht bleibt nur noch die Scha­le zu­rück. Die­se soll­ten Sie auf­grund der ver­wen­de­ten Pes­ti­zi­de eher nicht es­sen. Im Ide­al­fall wird die Ba­na­nen­scha­le kom­pos­tiert und da­mit wie­der zur Erde, denn dar­aus lässt sich nichts mehr ma­chen. Hin­ge­gen aus den Stäm­men der Ba­na­nen­pflan­zen wird nun schon seit ei­ni­ger Zeit Pa­pier her­ge­stellt. Ba­na­nen­pa­pier (eng­lisch Bana­na Pa­per) ist ein ex­tra­va­gan­tes Öko­pa­pier, wel­ches vor al­lem in Ent­wick­lungs­län­dern noch in rei­ner Hand­ar­beit her­ge­stellt wird.

Bild von drei Bananen aus BananenpapierVor al­lem für Bast­ler und Künst­ler bie­ten die au­ßer­ge­wöhn­li­chen Ei­gen­schaf­ten die­ses Werk­stoffs neue Her­aus­for­de­run­gen. In die­sem Ar­ti­kel er­fah­ren Sie zum ei­nen wo, und wie das hoch­wer­ti­ge Ba­na­nen­pa­pier her­ge­stellt wird und zum an­de­ren, wel­che Mög­lich­kei­ten sich für Sie er­öff­nen, soll­ten Sie das hand­ge­schöpf­te Pa­pier in Ihr Re­per­toire mit auf­neh­men.

Die Entwicklung des Bananenpapiers

Bild von Papieraffe der Bananenpapier hält
In un­se­ren Brei­ten­gra­den ist Pa­pier ein Werk­stoff, der sehr güns­tig und vor al­lem im­mer ver­füg­bar ist. Die Qua­li­tät der Pa­pier­sor­ten, die im Ein­zel­han­del zu fin­den sind, ist im­mer spit­zen­mä­ßig. Dies liegt zum ei­nen dar­an, dass Deutsch­land den Roh­stoff Holz durch die un­zäh­li­gen Forst­be­trie­be selbst her­stellt und zum an­de­ren über die nö­ti­ge In­dus­trie zur Pa­pier­her­stel­lung ver­fügt. Das ver­hält­nis­mä­ßig klei­ne Deutsch­land be­legt im welt­wei­ten Ver­gleich Platz 4, was die Pa­pier­pro­duk­ti­on be­trifft.

[...] ist die deut­sche Pa­pier­in­dus­trie die Nr. 1 in Eu­ro­pa, die Nr. 4 welt­weit [...].

Ver­band Deut­scher Pa­pier­fa­bri­ken e.V.: 625 Jah­re Pa­pier­in­dus­trie. vdp-online.de (08/2015).

In den meis­ten Schwellen- und Ent­wick­lungs­län­dern wie bei­spiels­wei­se In­do­ne­si­en, Ne­pal, den Phil­ip­pi­nen oder Sam­bia ist Pa­pier ein Lu­xus­pro­dukt, wel­ches auf­grund der feh­len­den Forst­wirt­schaft im­por­tiert wer­den muss.

Bild von Bananenpapier Es ist des­halb sehr teu­er und da­durch der Ad­mi­nis­tra­ti­on und Ver­wal­tung vor­ent­hal­ten. Durch die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung aber auch durch die ver­mehr­ten Bil­dungs­an­ge­bo­te steigt der Be­darf an Pa­pier in die­sen Län­dern im­mer stär­ker an. Die Lö­sung die­ser Mi­se­re ist Ba­na­nen­pa­pier, wel­ches meist in klei­nen Hand­werks­be­trie­ben di­rekt ne­ben den Ba­na­nen­plan­ta­gen her­ge­stellt wird.

Bananenpapier ist Umweltpapier par excellence

Wuss­ten Sie, dass jede Ba­na­nen­pflan­ze im Jahr nur ei­nen gro­ßen Strauch mit Früch­ten, den so­ge­nann­ten Frucht­stand, trägt?

Every year each tree pro­du­ces just one big bunch of bana­nas.

Koep­pel, Dan: Pa­per from Bana­nas. youtube.com (08/2015).

Bei der Ern­te wird da­bei nicht nur der Frucht­stand ent­fernt, son­dern der Bau­er schlägt mit ei­ner Ma­che­te den kom­plet­ten obe­ren Teil der Pflan­ze (Schein­stamm) samt Blät­ter ab. Der un­te­re Stamm der Ba­na­nen­stau­de bleibt ste­hen, aus ihm wach­sen im nächs­ten Jahr wie­der neue Ba­na­nen. Die ge­ern­te­ten Früch­te kom­men zu uns, doch was pas­siert mit dem Schein­stamm? Frü­her ist die­ser ein­fach ver­rot­tet, heut­zu­ta­ge dient er als Roh­stoff für Ba­na­nen­pa­pier.

Ba­na­nen­pa­pier und Ba­na­nen­fa­sern

  • Ba­na­nen­fa­sern: Der Schein­stamm wird in der Mit­te ge­teilt. Mit ei­ner Art Ho­bel wer­den da­nach die ein­zel­nen Pflan­zen­fa­sern bis zur Rin­de her­aus­ge­schabt. An­schlie­ßend trock­nen die Fa­sern in der Son­ne.

They are dry­ing it in the cent­re of the vil­la­ge, whe­re the sun is the stron­gest.

On­e­Pla­net­Ca­fe: Bana­na Pa­per in Zam­bia. youtube.com (08/2015).

Aus den ge­trock­ne­ten Fa­sern wer­den Kör­be und Ta­schen so­wie Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al ge­floch­ten.

  • Ba­na­nen­pa­pier: Die üb­rig ge­blie­be­ne Rin­de mit klei­nen Fa­ser­res­ten wird un­ge­fähr 12 Stun­den in der Son­ne ge­trock­net. An­schlie­ßend wird das Gan­ze in sau­be­rem Was­ser ge­kocht, bis dar­aus Zell­stoff ent­stan­den ist. Der Ei­gen­saft des Schein­stamms ist da­bei so kleb­rig, dass eine wei­te­re Zu­ga­be von Kle­ber nicht nö­tig ist. Zu gu­ter Letzt wird der Zell­stoff mit ei­nem Sieb ab­ge­schöpft, in eine Pa­pier­form ge­presst und zum Trock­nen ge­legt. Der Her­stel­lungs­pro­zess ist also ähn­lich wie beim tra­di­tio­nel­len Wa­shi Pa­pier.

Da­mit ist die Bananenpapier-Herstellung nach­hal­tig und öko­lo­gisch. Es wer­den kei­ne Bäu­me ge­fällt und das ge­ern­te­te Pro­dukt wird voll­stän­dig ver­wer­tet.

Die Eigenschaften von Bananenpapier

Bild von beigem Bananenpapier

Ech­tes Ba­na­nen­pa­pier ist in der Ori­gi­nal­far­be Beige. Der Farb­ton ent­spricht un­ge­fähr der Far­be ei­ner ge­schäl­ten Ba­na­ne. Durch die lan­gen Fa­ser­res­te an der In­nen­sei­te der Rin­de ist das Pa­pier mit un­ter­schied­li­chen Li­ni­en durch­zo­gen. Eine Pa­pier­sei­te ist sehr rau, die an­de­re sam­tig weich. Des Wei­te­ren ist Ba­na­nen­pa­pier was­ser­ab­wei­send und schwer ent­flamm­bar.

Stanzen und Lochen von Bananenpapier ist nicht möglichDas hand­ge­schöpf­te Pa­pier ist in ei­ner ge­rin­gen Farb­aus­wahl er­hält­lich. Zum Fär­ben wer­den na­tür­li­che Farb­stof­fe wie In­di­go oder Hen­na ver­wen­det. Trotz der Fa­sern lässt sich auf Ba­na­nen­pa­pier sehr gut schrei­ben und ma­len. Beim Lo­chen und Schnei­den hat das Spe­zi­al­pa­pier je­doch De­fi­zi­te. So franst das Pa­pier bei­spiels­wei­se aus, wenn es mit ei­nem Mo­tiv­lo­cher be­ar­bei­tet wird.

Basteln mit Bananenpapier - unsere Erfahrung

Auf­grund der äu­ße­ren Be­schaf­fen­heit ist Ba­na­nen­pa­pier per­fekt, um Bas­tel­mo­ti­ve ent­we­der zu ver­pa­cken oder zu ver­klei­den.

Bild von Gutscheinheft aus BananenpapierUn­se­re Bast­le­rin Vro­ni hat ihre Base­cap aus Pa­pier bei­spiels­wei­se mit ge­färb­tem Ba­na­nen­pa­pier ver­klei­det. Die Müt­ze ist da­mit schon ein­mal ge­gen feuch­tes Wet­ter ge­schützt. Im Ge­gen­satz zu ein­far­bi­gem Ton­pa­pier, wel­ches ohne wei­te­re Ver­ar­bei­tung oft­mals sehr lang­wei­lig aus­sieht, bie­tet Ba­na­nen­pa­pier dem Be­trach­ter ein auf­re­gen­des und wech­sel­haf­tes Pa­pier­mus­ter.

Ech­tes Ba­na­nen­pa­pier ist mit ei­ner Gram­ma­tur von 60 g/m² sehr dünn und da­durch auch leicht trans­pa­rent. Aus die­sem Grund ist es auch sehr gut für fi­li­gra­ne Origami-Motive ge­eig­net.

Fazit und Kauftipps

Bild von Gutscheinen aus PapierWenn Sie das Pa­pier nicht ge­ra­de über ein­hei­mi­sche Händ­ler über Platt­for­men wie Etsy er­wer­ben, ist das Ba­na­nen­pa­pier meis­tens aus der „Ers­ten Welt”. Aus­tra­li­en und Cos­ta Rica sind da­bei die Haupt­ex­port­na­tio­nen. Wich­tig: Es gibt eben­falls re­cy­cel­tes Ba­na­nen­pa­pier. Hier sind ne­ben den o. g. Ba­na­nen­fa­sern eben­falls Alt­pa­pier und so­gar or­ga­ni­sche Res­te von Kaf­fee­sträu­chern oder Ta­bak­pflan­zen ent­hal­ten. Die­se Va­ri­an­te gibt es sehr preis­wert in 100-Blatt-Päckchen als Al­ter­na­ti­ve zu Dru­cker­pa­pier. Ein Bo­gen rei­nes Ba­na­nen­pa­pier mit ei­ner Grö­ße von 70 x 105 Zen­ti­me­tern kos­tet hin­ge­gen zwi­schen 3,00 und 4,00 Euro. Le­sen Sie also ge­nau die Pro­dukt­be­schrei­bung bei der Be­stel­lung.

Für uns ist das Ba­na­nen­pa­pier ein wei­te­res Stil­mit­tel, um Mo­ti­ven noch eine Be­son­der­heit zu ver­lei­hen. Vor al­lem je­doch, wenn Sie als Bast­ler im­mer auf der Su­che nach öko­lo­gisch nach­hal­ti­gen Pa­pie­ren sind, ist Ba­na­nen­pa­pier eine sehr gute Wahl. In Ne­pal ist die Nach­fra­ge der Be­völ­ke­rung nach dem preis­güns­ti­gen Pa­pier in­zwi­schen so groß, dass die jähr­lich ge­ern­te­ten Ba­na­nen­pflan­zen nicht mehr zur Be­frie­di­gung des Mark­tes aus­rei­chen.

Bana­na pa­per is high in mar­ket. I’m unable to ful­fill the mar­ket de­mand [...].

Kan­ti­pur TV: Bana­na Pa­per. youtube.com (08/2015).

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Chashitsu Hut basteln - Anleitung und Schablonen

Wenn sich ein Eu­ro­pä­er als Chi­ne­se ver­klei­det, trägt er ent­we­der ein Stirn­band oder ei­nen Spitz­hut. Das Kli­schee des Stirn­ban­des hängt wahr­schein­lich mit den un­zäh­li­gen ame­ri­ka­ni­schen Kung Fu Fil­men zu­sam­men, in de­nen asia­ti­sche Schau­spie­ler mit nack­tem Ober­kör­per und Stirn­band ani­ma­li­sche Ge­räu­sche von sich ge­ben, wäh­rend­des­sen sie wild her­um­sprin­gen. Hin­ge­gen der Spitz­hut aus Stroh, Schilf oder Bam­bus ist tat­säch­lich eine tra­di­tio­nel­le ost­asia­ti­sche Kopf­be­de­ckung, wie es hier­zu­lan­de ein­mal der Zy­lin­der­hut war.

Vroni (DAoCFrEak) trägt China Hut

Wir ver­bin­den mit die­sem Hut die asia­ti­sche Welt wohl we­gen der un­zäh­li­gen Re­por­ta­gen über Reis- und Tee­bau­ern. Au­ßer­dem auf­grund von Fil­men über den Viet­nam­krieg, da der Spitz­hut ein Teil der Uni­form des Viet­cong war. Der of­fi­zi­el­le Name die­ses Hu­tes ist Chash­itsu (ja­pa­nisch  茶室) und be­deu­tet Tee­stu­be. Dies hängt mit der Ar­chi­tek­tur tra­di­tio­nel­ler ja­pa­ni­scher Tee­stu­ben zu­sam­men.

Ein Chash­itsu war nichts wei­ter als eine Bam­bus­hüt­te mit Pa­ra­vents so­wie ei­nem Stroh- oder Schilf­dach, wel­che in ei­nem Gar­ten stand. Die Schlicht­heit war sei­ner­zeit be­wusst ge­wählt und geht auf den ja­pa­ni­schen Tee­meis­ter Sen Rikyu An­fang des 16. Jahr­hun­derts zu­rück. Sei­ner An­sicht nach konn­te Tee nur in solch ei­nem na­tur­be­las­se­nen Haus, weit weg von welt­li­chen Sor­gen, in me­di­ta­ti­ver und phi­lo­so­phi­scher Stim­mung ge­nos­sen wer­den.

In such mo­de­st struc­tures, see­mingly far away from world­ly con­cerns, tea can be en­joy­ed in a more me­di­ta­ti­ve and phi­lo­so­phi­cal way.

The In­sti­tu­te of Mu­se­um and Li­bra­ry Ser­vices: Te­ahouse (Chash­itsu). archive.artsmia.org (08/2015).

Das Chash­itsu muss­te über min­des­tens zwei Räu­me ver­fü­gen, wo­bei die Stel­le, an wel­cher der Tee­kes­sel er­hitzt wur­de, mit­tig in der Be­hau­sung lie­gen soll­te.

The cha-shitsu ty­pi­cal­ly con­sist of at least two rooms [...].

KHI, Inc.: Chash­itsu Tea House Ar­chi­tec­tu­re & De­sign. khiart.com (08/2015).

Bild von Chashitsu Hut aus PapierDer Ka­min für die Feu­er­stel­le war im 16. Jahr­hun­dert ein Bam­bus­rohr, wel­ches in ei­nem Spitz­dach mün­de­te, das ge­nau so aus­sah, wie die Spitz­hü­te der ost­asia­ti­schen Bau­ern. Die­se Hüte wur­den na­tür­lich schon viel frü­her auf­grund der wech­sel­haf­ten Wet­ter­be­din­gun­gen in den An­bau­ge­bie­ten ge­tra­gen. Ein Chash­itsu Hut schützt näm­lich vor Son­ne so­wie Re­gen. Auf­grund der Form und der Ma­te­ria­li­en hält er bei Käl­te warm und ist trotz­dem at­mungs­ak­tiv. Die­ses ge­nia­le Prin­zip ha­ben die Ar­chi­tek­ten der Tee­stu­ben ein­fach über­nom­men.

Bild von Asia Hut mit Asia Food Boxen aus PapierMit­hil­fe mei­ner An­lei­tung kön­nen Sie ei­nen tra­di­tio­nel­len Chash­itsu Hut aus Pa­pier bas­teln, wel­cher für ei­nen Kopf­um­fang von 60 - 80 Zen­ti­me­tern ge­eig­net ist.

Asia Hut zum Aufsetzen

Bild vom Einwickeln eines Holzspießes in ZeitungspapierAls Pa­pier für den Hut ver­wen­de­te ich Zei­tungs­pa­pier, grau­en Ton­kar­ton, vier Sei­ten wei­ßes DIN 4 Dru­cker­pa­pier so­wie Ton­pa­pier in drei un­ter­schied­li­chen Far­ben. Für das Grund­ge­rüst ka­men au­ßer­dem ein Schasch­lik­spieß, Reiß­zwe­cken, Te­sa­film und ein Stück Bast zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ei­nen Bü­ro­t­acker, ein Geo­drei­eck, ei­nen Blei­stift, ein Bas­tel­mes­ser, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3) zu­recht­le­gen.

Bild vom Zusammenkleben mit UHU des ZeitungspapiersZu­erst schnitt ich mir neun Sei­ten Zei­tungs­pa­pier zu­recht. Jede Sei­te muss 35 Zen­ti­me­ter lang und 25 Zen­ti­me­ter breit sein. Im An­schluss wi­ckel­te ich jede Sei­te um ei­nen Schasch­lik­spieß auf und ver­kleb­te am Ende das Zei­tungs­pa­pier­röll­chen. Da­nach zog ich den Holz­spieß wie­der her­aus. Nun schnitt ich je­des der neun Röll­chen sym­me­trisch auf eine Län­ge von 22 Zen­ti­me­tern zu. Ich fer­tig­te mir wei­ter von

Bild von erstem Arbeitsschritt für das Grundgerüst eines China HutesScha­blo­ne #1 bei­de Ele­men­te aus grau­em Ton­kar­ton an. Da­nach ent­fern­te ich mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers die neun Lö­cher des ei­nen Ele­ments. Dar­auf fol­gend nahm ich je­des ein­zel­ne Röll­chen in die Hand, knick­te ein Ende nach 2 Zen­ti­me­tern um und schob es je­weils in ein Loch des Ton­kar­tons. Da­mit die ein­zel­nen Stre­ben fest am Ton­kar­ton haf­te­ten, leg­te

Bild vom Festtackern der Papierröllchen am Tonkartonich das zwei­te Ele­ment der Scha­blo­ne #1 auf und ta­cker­te es mit­hil­fe ei­nes Bü­ro­lo­chers fest. Die neun Röll­chen soll­ten nun fest in den Lö­chern sit­zen und nicht mehr her­aus­rut­schen kön­nen. Wei­ter habe ich das Grund­ge­rüst des Cha­sit­su Hu­tes grun­diert. Wich­tig: Ver­wen­den Sie als Un­ter­grund­far­be ei­nen Farb­ton, der spä­ter auch zu Ih­rem Ton­pa­pier passt. Ich nahm mei­nen Was­ser­mal­kas­ten und be­pin­sel­te das kom­plet­te Grund­ge­rüst mit der Far­be Ocker.

Hutumfang erfordert etwas Geometrie

In den fol­gen­den Schrit­ten wird die Grö­ße des Chi­na Hu­tes fest­ge­legt. Als Vor­be­rei­tung kleb­te ich dazu vier wei­ße DIN A4 Blät­ter mit­hil­fe von Te­sa­film zu­sam­men. Die von mir ver­wen­de­ten Wer­te pas­sen auf so gut wie je­den Er­wach­se­nen­kopf.

Bild vom festlegen der Größe des China Hutes aus PapierIch wi­ckel­te ein Stück Bast um ein Dot­ting­tool und ei­nen Blei­stift. Die Stre­cke zwi­schen bei­den Werk­zeu­gen be­trug da­bei ex­akt 17 Zen­ti­me­ter. Ich stach das Dot­ting­tool in die Mit­te mei­ner Pa­pier­blät­ter und zog mit dem Blei­stift ei­nen gro­ßen Kreis. Da­nach un­ter­teil­te ich den Kreis in neun Stü­cke. Je­des Stück hat da­bei ei­nen In­nen­win­kel von 40°.

Bild vom grundierten Grundgerüst, welches auf einem Papierkreis stehtAn der Au­ßen­sei­te je­des Stü­ckes be­fes­tig­te ich von der Rück­sei­te kom­mend eine Reiß­zwe­cke, die ich mit Te­sa­film am Pa­pier fest­kleb­te. Auf die neun Spit­zen der Reiß­zwe­cken leg­te ich fol­gend die hoh­len Röll­chen mei­nes grun­dier­ten Hut­ge­rüsts. Die Pa­pier­rol­len fi­xier­te ich eben­falls vor­über­ge­hend mit Te­sa­film. Zum Flech­ten des Pa­pier­hu­tes fer­tig­te ich mir gleich da­nach Ton­pa­pier­strei­fen an. Ein Strei­fen ist 70 lang und 0,5 Zen­ti­me­ter breit.

Flechten des Chashitsu Hutes

Bild vom Beginn des FlechtensIch be­gann an der Ober­sei­te und ver­kleb­te das Ende des ers­ten Strei­fens an ei­ner Stre­be des Hut­ge­rüsts. Mit dem Ton­pa­pier­strei­fen um­wi­ckel­te ich wei­ter Stre­be für Stre­be. Am zwei­ten Ende des Strei­fens an­ge­kom­men nahm ich ei­nen wei­te­ren Strei­fen und kleb­te des­sen An­fang dar­an fest. Da­nach wie­der­hol­te ich die Schrit­te so lan­ge, bis das Grund­ge­rüst des Hu­tes kom­plett um­spon­nen war.

Bild vom China Hut, der fast fertig geflochten istTipp: Sie kön­nen pro­blem­los meh­re­re Far­ben ein­flech­ten. Ich ver­wen­de­te zu mei­ner Lachs­far­be die Far­be Rot als Kon­trast. Ganz un­ten am Hut an­ge­kom­men kle­ben Sie den letz­ten Strei­fen an ei­ner Stre­be fest und ent­fer­nen das Ge­rüst von der Pa­pier­un­ter­la­ge. Nun fer­tig­te ich die Strei­fen von Scha­blo­ne #2 aus ei­ner wei­te­ren Ton­pa­pier­far­be an.

Bild vom Einflechten weiterer PapierstreifenVon je­dem der vier Strei­fen be­nö­ti­gen Sie neun Ex­em­pla­re. Als wei­te­res op­ti­sches High­light habe ich im­mer zwi­schen zwei Stre­ben vier die­ser Strei­fen hoch­kant ein­ge­floch­ten. Tipp: Flech­ten Sie die­se Strei­fen asym­me­trisch zu­ein­an­der ein, so ent­steht au­to­ma­tisch ein schö­nes Mus­ter. Da­mit die ein­zel­nen Strei­fen un­ten nicht her­aus­rut­schen, habe ich die­se im­mer am un­ters­ten Quer­strei­fen an­ge­klebt.

Hut bekommt seine Spitze und Verzierungen

Bild von Spitze des China HutesDas Ele­ment für die Hut­spit­ze be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #3, die­ses habe ich aus Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt. Ich falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und mal­te das ja­pa­ni­sche Schrift­zei­chen für Reis (sie­he Scha­blo­ne #3) auf jede der neun Sei­ten. Da­nach ver­kleb­te ich das Spit­zen­ele­ment mit sich selbst und be­strich die Kle­be­l­i­ni­en mit viel flüs­si­gem Kle­ber. Zu gu­ter Letzt habe ich die Spit­ze auf­ge­klebt und mei­nen Chash­itsu Hut da­mit voll­endet.

Fazit - ich bin begeistert von meinem China Hut

Selbst gebastelter China Hut von DAoCFrEakIch gebe zu, das Bas­teln des Chash­itsu Hu­tes ist nicht leicht. Das Flech­ten nimmt sehr viel Zeit in An­spruch und auch die geo­me­tri­sche Kom­po­nen­te ist nicht zu ver­ach­ten. Al­ler­dings lohnt sich der Auf­wand und ich ver­ste­he jetzt, war­um die­se Hut­form bei den ost­asia­ti­schen Feld­ar­bei­tern so be­liebt ist. Ich habe den Hut Ende Juli ent­wor­fen, wäh­rend in Bay­ern ge­ra­de eine Hit­ze­wel­le herrsch­te. Als ich für das Vi­deo bei 33 Grad Cel­si­us drau­ßen un­ter­wegs war, hat­te ich den Hut die gan­ze Zeit auf und es ist tat­säch­lich so, er spen­det per­fek­ten Son­nen­schutz, auch am Na­cken und ist den­noch so durch­läs­sig, dass der Wind den Kopf küh­len kann.

Ob­wohl mein Spitz­hut nicht aus Bam­bus oder Schilf ist, ist er trotz­dem sehr sta­bil und hat ein per­fek­tes Ge­wicht, um nicht zu win­dig und nicht zu schwer zu sein. Wenn Sie also zum Fa­sching oder Kar­ne­val die pas­sen­de Kopf­be­de­ckung für Ihr China-Outfit be­nö­ti­gen, neh­men Sie sich die Zeit die­sen Chash­itsu Hut nach­zu­bas­teln.

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Baseball Cap zum Aufsetzen basteln - Anleitung

Die Base­ball Cap hat es im Lau­fe der Jahr­zehn­te ge­schafft ge­sell­schaft­li­che Bar­rie­ren zu bre­chen. Egal, ob Jun­ge in der Bo­chu­mer Plat­ten­bau­sied­lung, Fa­shio­nis­ta aus Wit­ten­berg oder der Por­sche­fah­rer aus Bo­gen­hau­sen, alle tra­gen Schirm­müt­zen, die ih­ren Ur­sprung im 19. Jahr­hun­dert an der Ost­küs­te der USA ha­ben.

The first base­ball cap that we would ac­tual­ly call a base­ball cap was worn by the Brook­lyn Ex­cel­si­ors in 1860.

McElha­ney, Ryan: Histo­ry of MLB Base­ball Caps. fedoras.com (07/2015).

Vroni (DAoCFrEak) trägt eine pinke Baseball Cap (West Coast)Dies war nicht im­mer so. Erst An­fang der 1980er Jah­re, als die ame­ri­ka­ni­sche Hip-Hop-Welle mit Run-D.M.C. oder Grand­mas­ter Flash die BRD er­reich­te, ka­men Base­ball Caps, je­doch zu­nächst nur bei Ju­gend­li­chen, in Mode. Zu­sam­men mit Bag­gy Pants gal­ten Base­ball­kap­pen bis An­fang der 1990er Jah­re als Ghetto-Chic. Die­ser po­la­ri­sie­ren­de Mo­de­stil galt als Kon­trast zum da­mals zeit­gleich be­lieb­ten Grunge-Style.

Na­tür­lich war es der Sport, der die Base­ball Caps in Deutsch­land sa­lon­fä­hig mach­te. Spä­tes­tens als Mi­cha­el Schu­ma­cher 1996 zu Fer­ra­ri wech­sel­te, war das Tra­gen der Cap­py kein mo­di­sches oder po­li­ti­sches State­ment mehr.

„Rot­käpp­chen” sind auf dem Ring im­mer noch der Ren­ner: Rund drei Vier­tel der 150.000 Zu­schau­er tra­gen die ro­ten Schumacher-Mützen.

Nim­mer­voll, Chris­ti­an: Schumacher-Merchandising stößt an Gren­zen. motorsport-total.com (07/2015).

Als eben­falls 1996 Jan Ull­rich, bei dem die Base­cap an­ge­wach­sen schien, über­ra­schend zwei­ter der Tour de France wur­de, trau­te sich selbst Oli­ver „Ti­tan” Kahn, eine un­vor­teil­haf­te Cap­py auf sei­ne blon­de Mäh­ne zu le­gen.

Bild von Baseball Cap aus Papier
Ich habe eine Base­ball Cap aus Pa­pier ge­bas­telt. Die sty­li­sche Schirm­müt­ze kann von Per­so­nen mit ei­nem Kopf­um­fang bis 60 Zen­ti­me­ter auf­ge­setzt wer­den. Die kom­plet­te Län­ge der Cap­py be­trägt 28 Zen­ti­me­ter.

Cappy aus Papier basteln

Bild von Rückseite der Baseball Cap aus PapierFür das ein­fa­che Bas­tel­mo­tiv ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in Rosa und Schwarz so­wie ma­gen­ta­far­be­nes Ba­na­nen­pa­pier. Für die De­ko­ra­ti­on ka­men pin­ke Was­ser­far­ben, ein Git­ter und ein schwar­zer Fine­li­ner zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ein Bas­tel­mes­ser, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9) zu­recht­le­gen.

Bild von sechs Tonpapierelementen für die Baseball CapFür das Grund­ge­rüst der Base­ball Cap fer­tig­te ich zu­al­ler­erst die sechs Ele­men­te der Scha­blo­nen #1 - #4 aus ro­sa­far­be­nem Ton­pa­pier an. Die aus­ge­schnit­te­nen Ein­zel­tei­le kleb­te ich nun auf ei­nen schwar­zen Ton­pa­pier­bo­gen und schnitt die­se er­neut aus. Die­se Tech­nik hat ver­schie­de­ne Vor­tei­le. Die Kap­pe wird sta­bi­ler und hat an der Un­ter­sei­te eine Kon­trast­far­be be­kom­men. Nach dem Aus­schnei­den habe ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en mit­hil­fe des Li­ne­als und Falz­beils ge­falzt (sie­he Scha­blo­ne).

Vor dem Kleben bereits verzieren

Bild vom Bespränkeln des TonpapiersBe­vor ich die Base­ball Cap wei­ter zu­sam­men­kleb­te, habe ich die­se zu­nächst ver­ziert. Dazu nahm ich ein Bas­tel­sieb und pin­ke Was­ser­far­be. Da­mit be­sprän­kel­te ich zu­erst die schwar­ze Sei­te mei­ner Ein­zel­tei­le. Als die Far­be ge­trock­net war, dreh­te ich die Ele­men­te um und färb­te eben­so mei­ne ro­sa­far­be­ne Sei­te ein. Nach der Vor­be­rei­tung der sechs Ein­zel­tei­le kann die Base­ball Cap zu­sam­men­ge­klebt wer­den.

Bilder vom Zusammenkleben der Baseball CapBeim Zu­sam­men­kle­ben be­gann ich mit der so­ge­nann­ten Hut­kro­ne. Ich kleb­te also die vier Vorder- und Sei­ten­tei­le mit viel flüs­si­gem Kle­ber an den Kle­be­la­schen zu­sam­men. Da­nach füg­te ich das Rück­sei­ten­ele­ment ein und er­reich­te da­mit eine ab­ge­schlos­se­ne Kap­pen­form. Ganz zum Schluss be­fes­tig­te ich den Schirm. Dazu schob ich die vor­de­ren Kle­be­la­schen der Kap­pe zwi­schen die bei­den Pa­pier­la­gen des Schirms, so­mit ver­schwin­den die un­schö­nen Kle­be­la­schen au­to­ma­tisch.

Weitere Verkleidung der Baseball Cap

Bild vom Kleben des Bananenpapiers auf die Baseball CapZur wei­te­ren Ver­klei­dung und für ei­nen be­son­de­ren Ef­fekt fer­tig­te ich nun die Scha­blo­nen #5 - #8 aus ma­gen­ta­far­be­nem Ba­na­nen­pa­pier an. Die Scha­blo­nen se­hen zwar ge­nau­so aus, wie die Scha­blo­nen für das Grund­ge­rüst, sind je­doch ge­ring­fü­gig klei­ner. Beim Auf­kle­ben der sechs Ein­zel­tei­le aus Ba­na­nen­pa­pier müs­sen Sie des­halb sehr sorg­fäl­tig sein. Ich kleb­te die Ele­men­te im­mer so auf die Ober­sei­te der Kap­pe, dass an al­len Sei­ten ein Ab­stand von 0,5 Zen­ti­me­tern ist.

Bild von West Coast Schriftzug aus PapierSo­mit schim­mert das ver­zier­te Ton­pa­pier durch die Lü­cken. Zu gu­ter Letzt be­kam mei­ne Base­ball Cap noch ei­nen Schrift­zug. Ich ent­schied mich für „West Co­ast”, die­ser be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #9. Ich habe den zwei­tei­li­gen Schrift­zug aus ro­sa­far­be­nem Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt und die Kon­tu­ren mit ei­nem schwar­zen Fine­li­ner nach­ge­zo­gen. An­schlie­ßend habe ich das Logo ein­fach auf­ge­klebt. Auf der­sel­ben Scha­blo­ne be­fin­det sich au­ßer­dem der Ver­schluss­knopf. Die­sen habe ich eben­falls mit Fine­li­ner nach­ge­zo­gen und mit­tig auf die Hut­kro­ne ge­klebt.

Fazit

Bild von Unterseite der Baseball Cap aus PapierDie Pa­pier­kap­pe ist wirk­lich ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, für wel­ches Sie eine Bas­tel­zeit von zir­ka zwei Stun­den ein­pla­nen soll­ten. Wenn Sie kein Ba­na­nen­pa­pier ha­ben, kön­nen Sie auch je­des an­de­re Pa­pier zum Ver­klei­den ver­wen­den. Ori­gi­nal Base­caps sind in der Re­gel aus Baum­wol­le, die­se mar­kan­te Ober­flä­chen­struk­tur gibt mei­ner Mei­nung nach das Ba­na­nen­pa­pier je­doch am bes­ten wie­der.

Ich tra­ge ei­gent­lich nie Base­ball Caps, denn die schmei­cheln nicht ge­ra­de mei­ner Kopf­form. Auf die Idee ein Pa­pier­ex­em­plar zu ent­wi­ckeln kam ich auf­grund ei­ner „you can lea­ve your hat on” Hut­par­ty in der Oly­dis­co Mün­chen. Auf­grund der drei Pa­pier­la­gen ist die Base­cap wirk­lich sehr sta­bil und trotz­dem bieg­sam, sie hat die gan­ze Nacht, trotz wil­der Tanz­ein­la­gen, pro­blem­los über­lebt.

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