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Schlitten basteln - Anleitung und Schablonen

Als Kind der baye­ri­schen Ber­ge habe ich Glück, denn im­mer wenn die Schnee­fall­gren­ze un­ter 1000 Me­ter sinkt, darf ich mich am küh­len Weiß er­freu­en. Mö­gen Sie auch den Ge­ruch von frisch ge­fal­le­nem Schnee so sehr? Im­mer wenn ich die­sen wahr­neh­me, ver­wand­le ich mich zum Ot­ter, zu­min­dest was den Spiel­trieb an­geht. Ich stamp­fe dann mü­he­voll wei­ße Hü­gel hin­auf nur um die­se da­nach quietsch­fi­del hin­un­ter­zu­schlit­tern, also ge­nau wie ein Ot­ter, nur mit dem Un­ter­schied, dass sich zwi­schen mir und dem Schnee noch mein Schlit­ten be­fin­det.

And here it is, the per­fect slide - a group slide. Here is a fa­mi­ly of ot­ters who rol­ling down a moun­tain [...].

Na­tio­nal Geo­gra­phic: Ot­ter Cha­os. youtube.com (12/2015).

Bild von PapierschlittenDie Nord­eu­ro­pä­er der Jung­stein­zeit hät­ten sich in je­nen Ta­gen wohl nicht im Traum vor­stel­len kön­nen, dass ihre Nach­fah­ren ein­mal auf ih­rer bahn­bre­chen­den Er­fin­dung, nur so aus Spaß, ei­nen Berg hin­un­ter­sau­sen. Schließ­lich wa­ren die ers­ten Holz­schlit­ten eine rie­sen­gro­ße Ar­beits­er­leich­te­rung für Holz­fäl­ler, Bau­meis­ter und Jä­ger. Denn be­reits im Neo­li­thi­kum spann­ten die fin­di­gen Men­schen erst Hun­de und spä­ter Och­sen vor ihre Schlit­ten, um die schwe­ren Ma­te­ria­li­en nicht nur über Schnee, son­dern auch über Gras und Step­pe von den Tie­ren trans­por­tie­ren zu las­sen.

Woo­den sled­ges are first known, by at least 7000 BC, among com­mu­ni­ties li­ving by hun­ting and fi­shing in nor­t­hern Eu­ro­pe [...].

Gas­coig­ne, Bam­ber: The sledge: 7000-4000 BC. historyworld.net (12/2015).

Bild vom Davoser aus PapierAls im 4. Jahr­tau­send vor Chris­tus das Wa­gen­rad er­fun­den wur­de, war die Zeit der Schlit­ten als wirt­schaft­li­ches Trans­port­mit­tel wei­test­ge­hend be­en­det. Selbst in hö­her ge­le­ge­nen Re­gio­nen wie bei­spiels­wei­se dem säch­si­schen Erz­ge­bir­ge wa­ren Pfer­de­per­so­nen­post­schlit­ten eher Tou­ris­ten­at­trak­ti­on als Ar­beits­er­leich­te­rung für den Post­bo­ten. Das Schlit­ten­fah­ren als Hob­by und Win­ter­sport ent­wi­ckel­te sich erst im 19. Jahr­hun­dert. Aus­lö­ser war wohl das ers­te, in­ter­na­tio­na­le Schlit­ten­ren­nen, wel­ches im schwei­ze­ri­schen Da­vos statt­fand.

In Da­vos fand im Win­ter 1881-82 das ers­te Ren­nen vom Wolf­gang­pass nach Klos­ters statt.

Mül­ler, Reto: Win­ter­sport. hls-dhs-dss.ch (12/2015).

Bild von weihnachtlichem Schlitten aus PapierDer Aus­tra­li­er Ge­or­ge Ro­bert­son konn­te sei­ner­zeit die­sen Wett­kampf für sich ent­schei­den. Die da­mals ein­ge­setz­te Schlit­ten­form ist auch heu­te vor al­lem bei Kin­dern noch sehr be­liebt und wird seit­her als „Da­vo­ser” be­zeich­net. Be­reits 1924 wur­de der Bob­sport olym­pi­sche Dis­zi­plin, je­doch än­der­te sich hier­für die Schlit­ten­form und der „Bachmann-Schlitten” er­setz­te den „Da­vo­ser”. Na­tür­lich war frü­her ein Schlit­ten noch gro­ße und teu­re Hand­werks­kunst. Doch auch die arme Be­völ­ke­rung wuss­te sich zu hel­fen und bau­te sich ihre Win­ter­ge­fähr­te selbst. Die Ma­te­ria­li­en wa­ren güns­tig aber un­ge­wöhn­lich, an­stel­le von Flach­stahl für die Ku­fen wur­den bei­spiels­wei­se Tier­kno­chen ver­wen­det.

Man hat klei­ne Kin­der­schlit­ten noch bis ins 19. Jahr­hun­dert [...] be­nutzt, da be­stehen die Ku­fen aus Schien­bei­nen von Rin­dern oder Pfer­den. Man hat so­gar Rin­der­un­ter­kie­fer ver­wen­det [...] und auf die Zäh­ne ein Sitz­brett mon­tiert.

Fur­ger, And­res: Kul­tur­ge­schich­te des Schlit­tens. srf.ch (12/2015).

Bild von Davos Schlitten aus Papier von Fine Art Künsterlin Veronika Vetter (DAoCFrEak)

Als ech­ter Schlit­ten­fan blieb mir nichts an­de­res üb­rig, als ei­nen klas­si­schen, drei­di­men­sio­na­len „Da­vo­ser” aus Pa­pier zu bas­teln. Das drol­li­ge Ge­fährt ist 27 Zen­ti­me­ter lang und 13 Zen­ti­me­ter breit. Der Pa­pier­schlit­ten kann ge­zo­gen wer­den und ist äu­ßerst sta­bil, so­dass die­ser bei mir un­ter dem Weih­nachts­baum ei­nen Teil mei­ner Ge­schen­ke prä­sen­tiert. Und wenn Sie die­ses ge­schichts­träch­ti­ge Bas­tel­mo­tiv nach­bas­teln möch­ten, be­kom­men Sie nun die An­lei­tung und die Scha­blo­nen da­für.

Bastelanleitung für Papierschlitten

Bild von vier Grundelementen der SchlittenkufenFür das kom­plet­te Bas­tel­mo­tiv ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in fünf zu­ein­an­der­pas­sen­den Far­ben. Für die Zug­stan­ge nahm ich ei­nen 13 Zen­ti­me­ter lan­gen Schasch­lik­spieß und ein Sa­tin­band zur Hil­fe. Für die Ver­zie­rung ent­schied ich mich für klei­ne El­che aus Schrumpf­fo­lie. Als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, Falz­beil samt Li­ne­al, ei­nen flüs­si­gen Kle­ber und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9) zu­recht­le­gen.

Bild von doppelt verstärkten KufenIch be­gann mit Scha­blo­ne #1 und da­mit mit den Ku­fen des Schlit­tens. Ich fer­tig­te die Ele­men­te ins­ge­samt acht­mal aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an und falz­te dar­auf­fol­gend die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en mit ei­nem Falz­beil und ei­nem Li­ne­al. Gleich da­nach kleb­te ich im­mer zwei iden­ti­sche, un­ter­schied­lich far­bi­ge Ele­men­te auf­ein­an­der. Wich­tig: Die­ser Schritt wie­der­holt sich bei al­len Ein­zel­tei­len, die das Grund­ge­rüst des Pa­pier­schlit­tens be­tref­fen. Da­durch wird das Win­ter­ge­fährt noch sta­bi­ler.

Auf Scha­blo­ne #2 be­fin­den sich vier gleich­gro­ße Strei­fen. Die Vor­la­gen kleb­te ich an den Mar­kie­run­gen A, B und C zu­sam­men und fer­tig­te die­se da­nach zwei­mal aus Ton­pa­pier an. Durch die­se Ver­län­ge­rungs­me­tho­de er­hielt ich am Ende zwei Strei­fen, wo­von je­der ein­zel­ne 70 Zen­ti­me­ter lang ist. Im An­schluss nahm ich ein ver­stärk­tes Ku­fen­ele­ment von Scha­blo­ne #1 und kleb­te ei­nen lan­gen Strei­fen ein­mal rings­um die Kle­be­l­i­ni­en. Gleich da­nach ver­schloss ich das Stück mit dem zwei­ten Ku­fen­ele­ment.

Bild von zwei Papierkufen von einem SchlittenIch wie­der­hol­te di­rekt im An­schluss die Schrit­te mit mei­nen rest­li­chen Ein­zel­tei­len, so­dass schließ­lich zwei drei­di­men­sio­na­le Pa­pier­ku­fen vor mir la­gen. Zum Ver­klei­den der Kle­be­l­i­ni­en ver­län­ger­te ich die Ele­men­te von Scha­blo­ne #3 nach dem glei­chen Prin­zip. Die bei­den eben­falls 70 Zen­ti­me­ter lan­gen Strei­fen kleb­te ich zu gu­ter Letzt über die Ober- und Un­ter­sei­te mei­ner Ku­fen. Da­mit habe ich die Lauf­flä­chen mei­nes Schlit­tens fer­tig­ge­stellt.

Stabile Konstruktion durch Quer- und Längsbalken

Bild von Längsbalken für PapierschlittenDa­mit mein klei­ner „Da­vo­ser” auch mü­he­los Las­ten tra­gen kann, habe ich mir eine Bal­ken­kon­struk­ti­on ein­fal­len las­sen. Da­für fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #4 (Längs­stre­ben) zwölf­mal und von Scha­blo­ne #5 (Quer­stre­ben) sechs­mal aus zwei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben an. Ich kleb­te wie­der zwei iden­ti­sche Tei­le mit un­ter­schied­li­cher Far­be zur Ver­stär­kung auf­ein­an­der.

Bild vom Einkleben der Längsstreben in die KufenFol­gend falz­te ich von den ins­ge­samt neun Pa­pier­ele­men­ten die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en und ver­kleb­te die­se dann mit sich selbst zu klei­nen Schach­teln, die aus­se­hen wie Pom­mes fri­tes, zu­sam­men. Die ins­ge­samt sechs Längs­stre­ben kleb­te ich dar­auf­fol­gend in die Lö­cher der Ku­fen ein. Hin­weis: Ar­bei­ten Sie hier­bei mir viel flüs­si­gem Kle­ber, die Stre­ben dür­fen sich nicht mehr aus den Lö­chern ent­fer­nen las­sen.

Bild davon, wie das Grundgerüst des Schlittens aus Papier erkennbar wirdNach­dem die Längs­stre­ben ge­trock­net wa­ren, kleb­te ich die­se in die Lö­cher der Quer­stre­ben ein. Da­durch kann der schi­cke Schlit­ten be­reits sta­bil ste­hen. In die vor­de­re In­nen­sei­te der bei­den Ku­fen schnitt ich zu­vor zwei Lö­cher mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­ser ein. In die bei­den Lö­cher kleb­te ich mei­ne Zug­stan­ge, die aus ei­nem 13 Zen­ti­me­ter lan­gen Schasch­lik­spieß be­steht.

Bunter, geflochtener Sitz für Papierschlitten

Bild von zwei blauen SitzstangenUm über je­den Zwei­fel, was die Sta­bi­li­tät be­tritt, er­ha­ben zu sein, fer­tig­te ich des Wei­te­ren die zwei lan­gen Sitz­stan­gen von Scha­blo­ne #6 glei­cher­ma­ßen wie die Bal­ken von Scha­blo­ne #4 und #5 an. Die Sitz­flä­che des Schlit­tens habe ich aus drei un­ter­schied­li­chen Ton­pa­pier­far­ben ge­floch­ten. Die Vor­la­ge für die 34 Pa­pier­strei­fen be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #7. Tipp: Ver­wen­den Sie hier­für Far­ben, die Sie bis­her noch nicht im Pa­pier­schlit­ten ver­ar­bei­tet ha­ben.

Ich leg­te mei­ne bei­den Sitz­stan­gen ne­ben­ein­an­der und ver­band die­se, in­dem ich 21 Strei­fen quer, in ab­wech­seln­der Farb­fol­ge, an­kleb­te. Die 13 rest­li­chen Pa­pier­strei­fen habe ich im An­schluss von der Längs­sei­te nach­ein­an­der ein­ge­floch­ten. Die über­ste­hen­den Strei­fen schnitt ich vor­ne und hin­ten ein­fach mit ei­ner Sche­re ab und kleb­te die En­den an den Quer­strei­fen fest. Die bei­den Sitz­stan­gen mit dem ge­floch­te­nen Sitz kleb­te ich nach­fol­gend vor­ne an den Ku­fen und in der Mit­te an den Quer­stre­ben mit viel flüs­si­gem Kle­ber fest.

Der „Davoser” wird geschmackvoll verziert

Bild von den Eisen an den KufenDie Ei­sen an den Ku­fen si­mu­lier­te ich mit zwei lan­gen Pa­pier­strei­fen, die ich von Scha­blo­ne #8 ver­län­gert, an­ge­fer­tigt und auf­ge­klebt habe. Die Zug­stan­ge be­mal­te ich pas­send zum Schlit­ten­de­sign und das Zug­band ist ein stil­vol­les Sa­tin­band, wel­ches ich eben­falls farb­lich ab­ge­stimmt habe. Mit­hil­fe ei­nes Mo­tiv­lo­chers stanz­te ich mir au­ßer­dem noch sechs El­che aus Schrumpf­fo­lie aus und kleb­te die­se als letz­te De­ko­ra­ti­on an die Au­ßen­sei­ten der Quer­stre­ben fest. Die klei­nen El­che be­fin­den sich je­doch eben­so auf Scha­blo­ne #9. Nach die­sem Ar­beits­schritt hat­te ich mei­ne klei­ne Win­ter­de­ko­ra­ti­on fer­tig­ge­stellt.

Fazit und wilde Rodelurlaube

Bild von zwei schönen WinterschlittenDer „Da­vo­ser” ist des­halb ein an­spruchs­vol­le­res Bas­tel­mo­tiv, da ein sehr ge­nau­es Ar­bei­ten er­for­der­lich ist, da­mit er zum ei­nen sym­me­trisch aus­sieht und zum an­de­ren die Ku­fen gut und ge­ra­de lau­fen. Da­für ist der Schlit­ten in Sa­chen Bas­tel­ma­te­ri­al sehr dank­bar und kos­ten­güns­tig her­zu­stel­len. Als Bas­tel­zeit habe ich un­ge­fähr vier Stun­den be­nö­tigt, wo­bei das Flech­ten des Sit­zes ei­nen Groß­teil der Zeit be­an­spruch­te.

Wie zu Be­ginn er­wähnt, bin ich ein ech­ter Schlit­ten­fan. So war ich Mit­te De­zem­ber wie­der ein­mal im Salz­bur­ger Land (Hoch­kö­nig) für ein paar Tage im Win­ter­ur­laub. Ei­gent­lich bin ich ja Ski­fah­rer, aber in die­sem Ski­ge­biet gibt es eine Alm (Ju­fen­alm), von der eine Ro­del­bahn ins Tal führt. Weil das so viel Spaß ge­macht hat und die Stre­cke auch am Abend be­leuch­tet war, bin ich von vier Ta­gen gan­ze drei nur Schlit­ten ge­fah­ren. Im Som­mer bin ich üb­ri­gens des Öf­te­ren auf der Som­mer­ro­del­bahn am Och­sen­kopf an­zu­tref­fen.

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Hirschgeweih aus Papier basteln - Anleitung

Aus Sicht ei­nes Grün­rocks gibt es wohl nichts Be­frie­di­ge­r­en­des als der Aus­ruf „Waid­manns­heil!” nach ei­nem Kam­mer­schuss auf Rot- oder Dam­wild. Be­son­ders be­gehrt als Tro­phäe ist das Hirsch­ge­weih des sel­te­nen, je­doch un­ge­fähr­de­ten Rot­hir­sches. Präch­tig thront solch ein Ge­weih nicht nur über dem Ka­min in Jagd­schlös­sern und Hüt­ten, son­dern auch bei vor al­lem wohl­ha­ben­den Städ­tern im Spei­se­saal oder Ate­lier.

Bild von Geweih aus Papier auf TrophäentafelEin voll­stän­di­ges, ge­feg­tes Rot­hirsch­ge­weih hat ei­nen ho­hen Samm­ler­wert und wird nur sehr sel­ten ver­kauft. Das Ge­weih muss sich je­doch dazu noch am Echt­schä­del auf ei­nem Tro­phä­en­brett be­fin­den und am bes­ten zehn oder mehr En­den ha­ben. Hin­ge­gen un­voll­stän­di­ge Ge­wei­he mit Kunst­schä­del sind so gut wie wert­los. Dies liegt dar­an, dass Rot­hir­sche jähr­lich ihre Kro­nen (Stan­gen) aus Kno­chen­sub­stanz ab­wer­fen, die da­nach von Wald­die­ben, Jä­gern und Förs­tern auf­ge­sam­melt wer­den.

[...] be­steht das Ge­weih des Rot­hir­sches nicht aus Horn, son­dern aus Kno­chen­sub­stanz. [...] dür­fen ab­ge­wor­fe­ne Stan­gen nicht vom Wald­bo­den auf­ge­sam­melt wer­den, da dies nach dem deut­schen Jagd­ge­setz ver­bo­ten ist [...].

Mey­er, Rei­nald: All­jähr­lich er­neu­ert der Rot­hirsch sein Ge­weih. blog.natuerlich-jagd.de (12/2015).

Bild von Profilansicht eines Hirschgeweihs mit NikolausmützeOb­wohl ich als Ve­ge­ta­ri­er und Tier­be­sit­zer mir nicht viel aus der Jagd ma­che aber na­tür­lich weiß, dass die­se wich­tig ist, um die schö­nen Wäl­der zu schüt­zen habe ich, wenn ich an Weih­nach­ten den­ke, das Bild ei­nes Hirsch­ge­weihs, wel­ches über ei­nen pras­seln­dem Ka­min hängt im Kopf. Dazu liegt drau­ßen me­ter­wei­se Schnee und ich sit­ze ge­müt­lich in ei­nem Ses­sel und trin­ke Ei­er­grog. Ent­we­der liegt dies am Zei­chen­trick­film bzw. am gleich­na­mi­gen Lied von Gene Au­try „Ru­dolph, the Red-Nosed Reinde­er” oder es ist ein evolut­o­ri­sches, un­ter­be­wuss­tes Jagd­be­dürf­nis, was auch er­klä­ren wür­de, war­um im­mer mehr Frau­en das grü­ne Ab­itur er­wer­ben.

Noch vor 20 Jah­ren be­trug der Frau­en­an­teil un­ter den Jä­gern knapp ein Pro­zent. Heu­te ist je­der zehn­te Jagd­schein­in­ha­ber eine Frau.

Ha­ge­mann, Anne-Nikolin: Frau­en auf der Jagd. sueddeutsche.de (12/2015).

Bild von Rotwildgeweih an der Wand aus PapierIch habe mir also über­legt, wie ich an mein Rot­hirsch­ge­weih zu Weih­nach­ten kom­me. Zum Kau­fen ei­nes Samm­ler­stü­ckes fehlt mir das nö­ti­ge Klein­geld, und auch wenn heut­zu­ta­ge nicht mehr wie zu Zei­ten Wil­helm Tells die Arm­brust ge­gen das Wild ge­rich­tet wird, son­dern der Jä­ger kom­for­ta­bel aus 200 Me­tern Ent­fer­nung mit Ge­wehr samt Ziel­fern­rohr an­legt, kommt auch die­se Be­schaf­fungs­me­tho­de für mich nicht in­fra­ge. Also habe ich mir eine mäch­ti­ge Rot­wild­tro­phäe ein­fach selbst aus Pa­pier ge­bas­telt.

Bild von weihnachtlichem Hirschgeweih aus Papier

Ob­wohl mein präch­ti­ger Wand­schmuck 37 Zen­ti­me­ter hoch und 33 Zen­ti­me­ter breit ist, habe ich ei­nen Rat des eins­ti­gen Jä­gers aus Uri be­folgt und dar­auf ge­ach­tet, dass das Hirsch­ge­weih aus Pa­pier auch dank der Steck­tier­tech­nik ein­fach von Kin­dern nach­ge­bas­telt wer­den kann, denn:

TELL: Früh übt sich, was ein Meis­ter wer­den will.

Schil­ler, Fried­rich: Wil­helm Tell. Durch­ge­se­he­ne Aus­ga­be. Stutt­gart: Phil­lip Re­clam jun. GmbH & Co. KG 2000.

Ich schil­de­re Ih­nen nun, wie Sie ein prunk­vol­les Hirsch­ge­weih aus Pa­pier bas­teln kön­nen, und gebe Ih­nen dazu mei­ne Scha­blo­nen an die Hand. Au­ßer­dem zei­ge ich Ih­nen, dass die ge­krön­te Wand­ta­fel im Hand­um­dre­hen zu ei­ner ver­gnüg­ten Weih­nachts­de­ko­ra­ti­on um­funk­tio­niert wer­den kann.

Bastelanleitung für Hirschgeweih

Bild von zwei schwarzen WellpappenelementenAls Ba­sis­ma­te­ri­al für das Hirsch­ge­weih ver­wen­de­te ich schwar­ze Well­pap­pe so­wie Ton­pa­pier in Grün, Rot und in drei Braun­tö­nen. Für das Hirsch­ge­sicht nahm ich au­ßer­dem noch klei­ne, schwar­ze und rote Pom­pons zur Hil­fe. Als Werk­zeu­ge ka­men eine Sche­re, flüs­si­ger Kle­ber, ein Bas­tel­mes­ser, ein Eyelet-Setter, brau­ne Mal­kas­ten­far­be und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14) zum Ein­satz.

Bild vom Kleben des TrophäenbrettsOp­tio­nal: Für die weih­nacht­li­che Va­ri­an­te soll­ten Sie sich des Wei­te­ren noch 3D Kunst­schnee, eine klei­ne Ni­ko­laus­müt­ze und klei­ne Fimo Ge­schen­ke be­reit­le­gen. Ich be­gann mit den Scha­blo­nen #1 - #3 und da­mit mit dem Tro­phä­en­brett. Alle Ele­men­te der Scha­blo­nen fer­tig­te ich zu­nächst zwei­mal aus schwar­zer Well­pap­pe und Ton­pa­pier an.

Bild von zwei WappenplattenIm An­schluss kleb­te ich im­mer zwei iden­ti­sche Well­pap­pen­ele­men­te auf­ein­an­der. Wich­tig: Ich kleb­te die Well­pap­pe so, dass die Ril­len in­nen lie­gen. Dar­auf­fol­gend ver­klei­de­te ich die drei schwar­zen Ein­zel­tei­le mit den gleich­ar­ti­gen Ton­pa­pier­ele­men­ten. Hin­weis: Das mit­tel­gro­ße Ele­ment fer­tig­te ich aus grü­nem Ton­pa­pier an, die an­de­ren aus rot­far­bi­gem Pa­pier.

Bild vom Zusammenkleben des TrophäenbrettsMit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers schnitt ich nun die Ein­schnit­te (sie­he Scha­blo­nen) in die ein­zel­nen Plat­ten und stanz­te die Lö­cher zum Auf­hän­gen mit ei­nem Eyelet-Setter ein. Gleich da­nach kleb­te ich mei­ne drei wap­pen­ähn­li­chen Ein­zel­tei­le der Grö­ße nach zu ei­nem sta­bi­len Tro­phä­en­brett aus Pa­pier auf­ein­an­der. Hier­bei ist es be­son­ders wich­tig, dass die Ein­schnit­te sym­me­trisch über­ein­an­der­lie­gen. Even­tu­ell müs­sen Sie hier nach dem Kle­ben noch ein­mal nach­schnei­den bzw. nach­stan­zen.

Schädel des Rothirsches zusammenstecken

Grund­sätz­li­ches: Auf den Scha­blo­nen #4 - #11 be­fin­det sich der Schä­del des Hir­sches (ins­ge­samt 14 Ein­zel­tei­le) und auf Scha­blo­ne #12 sind die Oh­ren zu fin­den (4 Ele­men­te). Alle Scha­blo­nen­tei­le habe ich wie beim Tro­phä­en­brett in­nen zwei­mal mit schwar­zer Well­pap­pe ver­stärkt und au­ßen mit Braun­tö­nen aus Ton­pa­pier ver­klei­det.

Zu­al­ler­erst fer­tig­te ich die bei­den Grund­pfei­ler des Schä­dels von Scha­blo­ne #4 an und steck­te die­se in die bei­den Ein­schnit­te des Tro­phä­en­bretts. An­schlie­ßend be­strich ich die bei­den Ein­steck­la­schen der Grund­pfei­ler mit flüs­si­gem Kle­ber und knick­te die­se um, so­dass die­se fest an der Hin­ter­sei­te des Tro­phä­en­bretts fest­kleb­ten. Alle fol­gen­den Ein­zel­tei­le der Scha­blo­nen #5 - #11 habe ich da­nach der Rei­he nach von oben nach un­ten in die Grund­pfei­ler ein­ge­steckt.

Bild von Rothirschschädel aus Papier auf TrophäenbrettMit den klei­nen Steck­ele­men­ten von Scha­blo­ne #11 für die Stirn des Rot­hirsch­kop­fes ist der Schä­del so gut wie ab­ge­schlos­sen, es feh­len noch die Oh­ren von Scha­blo­ne #12. Auch die­se habe ich wie­der aus ei­nem Ge­misch aus Well­pap­pe und Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt, nur habe ich dies­mal zwei un­ter­schied­li­che Braun­tö­ne ver­wen­det. So ist das In­ne­re der Oh­ren hell­braun und die Oh­ren selbst dun­kel­braun. Wich­tig: Die Oh­ren kleb­te ich hin­ter das be­reits ein­ge­steck­te Ele­ment von Scha­blo­ne #8.

Rothirsch bekommt sein königliches Geweih

Mein Rot­hirsch ist ein präch­ti­ger Vier­zehn­en­der, sein Ge­weih be­steht aus 8 Steck­ele­men­ten, die wie bis­her je­des Ele­ment aus Well­pap­pe und Ton­pa­pier (dun­kel­braun) be­stehen.

Nach­dem ich die bei­den gro­ßen Stan­gen­ele­men­te von Scha­blo­ne #13 an­ge­fer­tigt hat­te, steck­te ich die klei­nen Ver­zwei­gun­gen von Scha­blo­ne #14 in die Ein­schnit­te (sie­he Scha­blo­nen). Die fer­tig­ge­stell­te Kro­ne des Haar­wil­des kleb­te ich rechts und links an die Hin­ter­sei­te des Schä­del­ele­ments von Scha­blo­ne #9. Wich­tig: Das Ge­weih ist sehr schwer, ver­wen­den Sie des­halb aus­rei­chend flüs­si­gen Kle­ber und las­sen Sie das Gan­ze ei­ni­ge Zeit gut an­trock­nen.

Bild vom Bemalen des Hirschgeweihs mit WasserfarbenIm An­schluss küm­mer­te ich mich um die Schön­heits­kor­rek­tu­ren. Ich nahm also brau­ne Was­ser­far­ben und ei­nen Pin­sel zur Hand und mar­mo­rier­te zu­nächst mein ge­feg­tes Pa­pier­ge­weih so­lan­ge, bis es ver­wit­tert aus­sah. Da­nach färb­te ich auch die Zwi­schen­räu­me der Steck­ele­men­te des Schä­dels mit ei­nem pas­sen­den Braun­ton ein. Das Ge­sicht der Jagd­tro­phäe hielt ich be­wusst spar­ta­nisch.

Bild von Nase und Augen des PapierhirschesNase und Au­gen be­stehen aus ro­ten und schwar­zen Pom­pons und die­se habe ich ein­fach, sym­me­trisch zu­ein­an­der auf die Pa­pier­ele­men­te ge­klebt. Da­nach ist mein klas­si­sches Hirsch­ge­weih aus Pa­pier ein­satz­be­reit und kann über das Loch am Tro­phä­en­brett an der Wand auf­ge­han­gen wer­den. Mein Bas­tel­mo­tiv soll je­doch als aus­ge­fal­le­ne Weih­nachts­de­ko­ra­ti­on fun­gie­ren.

Bild von Rudolpf Rentier GeweihDes­halb kleb­te ich mit­tig auf den Schä­del eine klei­ne Ni­ko­laus­müt­ze aus Stoff und ver­zier­te das Ge­weih noch mit 3D Kunst­schnee. Um den Hals kleb­te ich au­ßer­dem noch vier klei­ne Tan­nen­zwei­ge, die ich mir aus dun­kel­grü­nem Ton­pa­pier zu­recht­schnitt. Auch die­se Zwei­ge be­netz­te ich leicht mit dem Kunst­schnee und kleb­te ab­schlie­ßend noch klei­ne, bun­te Fimo Ge­schen­ke auf.

Fazit

Bild von Gesicht eines Rothirsches aus Papier mit NikolausmützeIch per­sön­lich lie­be ja drei­di­men­sio­na­le und sta­bi­le Bas­tel­mo­ti­ve, bei de­nen man auch was in der Hand hat. Wenn es Ih­nen ge­nau­so geht, dann ist die­ses Hirsch­ge­weih aus Pa­pier ge­nau das Rich­ti­ge für Sie. Die ver­wen­de­te Steck­tier­tech­nik ist wirk­lich kin­der­leicht, da sich die Schrit­te im­mer wie­der­ho­len, je­doch ist der ge­krön­te Wand­schmuck tat­säch­lich ein sehr auf­wen­di­ges Mo­tiv, für wel­ches ich zir­ka vier Stun­den Bas­tel­zeit be­nö­tig­te. Mein Rot­hirsch hängt bei mir über ei­ner Kom­mo­de, auf der sich der­zeit Weih­nachts­de­ko be­fin­det, im Flur. Je­der, der die­ses Pa­pier­ge­weih bis­her live be­gut­ach­ten durf­te, war be­geis­tert. Selbst der Hei­zungs­ab­le­ser woll­te es mir ab­kau­fen und bei sich in die Dienst­stel­le hän­gen.

Be­kannt­lich wird Rot­wild in Deutsch­land ge­jagt, da es die Trie­be und die Rin­de jun­ger Bäu­me frisst und so­mit den Wald nach­hal­tig schä­digt. In­ter­es­sant da­bei ist, dass Rot­hir­sche ei­gent­lich be­son­ders ger­ne Gras fres­sen und sich lie­ber auf Wie­sen, als im Wald auf­hal­ten wür­den. Ihre In­tel­li­genz wird ih­nen je­doch zum Ver­häng­nis, denn sie ha­ben sich im Lau­fe der Zeit ge­merkt, dass dort der Jä­ger war­ten könn­te, blei­ben des­halb im Wald und na­gen da­durch na­tür­lich noch mehr an den Bäu­men.

Rot­hir­sche sind sehr sen­si­bel, sehr in­tel­li­gent und sehr lern­fä­hig. Der Ab­schuss ei­nes Her­den­mit­glieds be­deu­tet eine ne­ga­ti­ve Er­fah­rung, die nicht ver­ges­sen wird.

Freun­des­kreis Na­tio­nal­park Schwarz­wald e.V.: Der Rot­hirsch ist der Platz­hirsch. pro-nationalpark-schwarzwald.de (12/2015).

Wie Sie se­hen, ist es im­mer eine sehr schwe­re Auf­ga­be Forst­wirt­schaft, Tou­ris­mus, Natur- und Tier­schutz im Gleich­ge­wicht zu hal­ten. Ich bin froh, dass ich mir bei mei­ner künst­li­chen Jagd­tro­phäe um sol­che Din­ge kei­ne Sor­gen ma­chen muss.

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Mustersterne schneiden - so einfach geht’s

Ver­schie­den­ar­tigs­te Mus­ter­ster­ne (eng­lisch pa­per star or­na­ments) ent­ste­hen aus ei­ner ein­fa­chen Bas­tel­tech­nik, wel­che die meis­ten be­stimmt aus ih­rer Kin­der­gar­ten­zeit ken­nen. Meis­tens in der Ad­vents­zeit sit­zen also die Knirp­se da und er­stel­len un­ter dem Ober­be­griff „Äs­the­ti­sche Bil­dung” mit we­ni­gen Sche­ren­schnit­ten in­di­vi­du­el­le Mus­ter­ster­ne meist für die Fens­ter­de­ko­ra­ti­on.

Bild von blauem MustersternDoch nur weil be­reits Kin­der­gar­ten­ro­cker ler­nen ein­fa­che Mus­ter­ster­ne zu bas­teln, ist die­se Tech­nik nicht de­spek­tier­lich. Im Ge­gen­teil, denn aus künst­le­ri­scher Sicht ei­nes Bast­lers ist ein sol­cher Pa­pier­stern in­ter­dis­zi­pli­när. Er ent­steht aus ei­ner Kom­po­si­ti­on aus Ori­ga­mi und fi­li­gra­nem Sche­ren­schnitt, wes­halb viel Ge­schick so­wie ein Ge­spür für geo­me­tri­sche For­men und räum­li­ches Vor­stel­lungs­ver­mö­gen zum Bas­teln von Mus­ter­ster­nen von­nö­ten sind.

Bild von grünem Papierstern, der mit Mustersternen in Schneeflockenform verziert wurdeKrea­ti­ve, die die­sen geist­vol­len Sche­ren­schnitt be­herr­schen, er­wei­tern da­mit au­to­ma­tisch ihr Re­per­toire an Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten, denn ein Mus­ter­stern glänzt kei­nes­wegs nur al­lei­ne. Als Stem­pel­vor­la­ge, an­ge­häng­te De­ko­ra­ti­on oder für die Nach­bil­dung von Blei­glas­fens­tern aus Pa­pier bie­ten Mus­ter­ster­ne ei­ni­ge Op­tio­nen ein Bas­tel­mo­tiv wei­ter auf­zu­wer­ten.

Was benötige ich für Mustersterne?

Für das Bas­teln von Mus­ter­ster­nen be­nö­ti­gen Sie zwei Din­ge, eine Sche­re und ein Stück Pa­pier.

Bild von drei bunten Mustersternen (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

  • Sche­re: Um die fi­li­gra­nen Schnit­te vor­neh­men zu kön­nen, ist eine klei­ne Spitz­sche­re (Stick­sche­re) be­son­ders gut ge­eig­net.
  • Pa­pier: Prin­zi­pi­ell funk­tio­niert die­se Bas­tel­tech­nik mit je­der Pa­pier­sor­te. Mei­ner Mei­nung nach wird der Mus­ter­stern aus dün­nem Ori­ga­mi­pa­pier mit ei­ner ma­xi­ma­len Gram­ma­tur von 70 g/m² be­son­ders gut.

Das Pa­pier muss je­doch eine qua­dra­ti­sche Form ha­ben, um die Grund­form ei­nes je­den Mus­ter­sterns fal­ten zu kön­nen. Die Pa­pier­grö­ße spielt da­bei kei­ne Rol­le.

Grundform für Mustersterne falten

Wäh­rend­des­sen Sie beim Sche­ren­schnitt Ih­rer Krea­ti­vi­tät frei­en Lauf las­sen kön­nen, ist es beim Fal­ten der Grund­form be­son­ders wich­tig, das fes­te Sche­ma ein­zu­hal­ten. Um die Aus­gangs­form zu er­hal­ten, sind le­dig­lich fünf Ar­beits­schrit­te, da­von vier Fal­tun­gen, not­wen­dig.

Bildanleitung von DAoCFrEak, welche die sechs Schritte, um die Grundform eines Mustersterns zu falten erklärt

Die Falt­schrit­te sind je­doch der­ma­ßen sim­pel, dass die­se auch von Bast­lern, die sich bis­her nichts aus Ori­ga­mi ge­macht ha­ben, schnell zu er­ler­nen sind. Tipp: Wenn Sie schon da­bei sind, fal­ten Sie gleich meh­re­re Grund­for­men, falls beim Sche­ren­schnitt et­was schief geht.

Wie werden Mustersterne geschnitten?

Nach dem das Pa­pier den Weg vom Qua­drat zum Drei­eck an­ge­tre­ten ist, kann das gro­ße Schnei­den be­gin­nen.

Bild vom Schneiden eines einfachen Mustersterns

Um sich das spä­te­re Mo­tiv an­hand der Grund­form bes­ser vor­zu­stel­len, habe ich das Gan­ze für Sie mit Far­ben ge­kenn­zeich­net il­lus­triert:

  • Rot: Die Mit­te des Pa­piers. Al­les was Sie an die­ser Ecke schnei­den, be­fin­det sich also in der Mit­te Ih­res Sterns.
  • Blau: Die spit­zen Ecken des Pa­piers. Ein­schnit­te an die­ser Stel­le for­men dem­nach die vier Ecken des Mus­ter­sterns.
  • Gelb: Die Sei­ten­hal­bie­ren­de. Schnit­te an die­ser Po­si­ti­on ver­än­dern das Aus­se­hen der vier ge­ra­den Sei­ten des Sterns.

Hin­weis: Möch­ten Sie For­men in Ih­ren Mus­ter­stern in­te­grie­ren, müs­sen Sie im­mer nur die Hälf­te da­von ein­schnei­den und sich den Rest den­ken. Au­ßer­dem wird jede Form au­to­ma­tisch mit vier mul­ti­pli­ziert.

Wol­len Sie also bei­spiels­wei­se eine Herz­form an den Ecken Ih­res Mus­ter­sterns ha­ben, so müs­sen Sie le­dig­lich ein hal­bes Herz zwi­schen dem blau­en und dem ro­ten Punkt aus­schnei­den. Hin­weis: Je mehr Ihre Schnei­de­ar­beit nach dem Aus­schnei­den aus­sieht wie ein halb ver­hun­ger­ter gal­li­scher Hahn, umso fei­ner sieht Ihr Mus­ter­stern am Ende aus. Beim Auf­klap­pen des fer­ti­gen Sterns soll­ten Sie be­son­ders vor­sich­tig vor­ge­hen, um die zar­ten For­men nicht zu be­schä­di­gen.

Mustersterne als Dekorationsobjekt verwenden

Wie zu Be­ginn er­wähnt, wer­den Mus­ter­ster­ne ger­ne als weih­nacht­li­che Fens­ter­de­ko­ra­ti­on ge­schnit­ten, die mit Te­sa­film am Glas be­fes­tigt wird.

Bild von Papierverpackung mit Mustersternen im FensterIch hin­ge­gen ver­wen­de die Ster­ne ger­ne als Stil­mit­tel. Bas­teln Sie bei­spiels­wei­se ein be­leuch­te­tes Mo­tiv, des­sen Fens­ter mit Trans­pa­rent­pa­pier ver­klei­det sind, bie­tet es sich an mit­hil­fe von Mus­ter­ster­nen das Licht zu bre­chen und ei­nen Mo­sa­ik­ef­fekt zu er­zie­len. Bei Ta­ges­licht hin­ge­gen ver­zie­ren die Mus­ter­ster­ne die Pa­pier­fens­ter und äh­neln da­bei Blei­glas­fens­tern.

Bild von Weihnachtskarte mit weißen MustersternenAuch las­sen sich mit­hil­fe von Mus­ter­ster­nen preis­güns­ti­ge Stem­pel her­stel­len. An­ge­nom­men Sie bas­teln ei­nen Stern, der wie eine Schnee­flo­cke aus­sieht. Le­gen Sie die­sen Stern auf ein Bas­tel­mo­tiv und fah­ren mit ei­nem Make-up Schwämm­chen, wel­ches mit Stem­pel­kis­sen­far­be be­netzt ist über die Schnee­flo­cke, pau­sen sich da­bei die Kon­tu­ren ab. Sie kön­nen si­cher sein, dass nie­mand sonst die­se Art Stem­pel ver­wen­det.

Fazit

Egal, ob Sie das Prin­zip hin­ter den Mus­ter­ster­nen ver­ste­hen oder au­to­di­dak­tisch drauf los­le­gen, mit ei­nem Stück Pa­pier und ei­ner Sche­re ist es, wie ich be­wies mög­lich, eine Viel­zahl von un­ter­schied­lichs­ten Ster­nen in den er­denk­lichs­ten For­men an­zu­fer­ti­gen. Sie wer­den er­staunt sein, wie leicht es ist, ei­nen solch kom­ple­xen Stern zu bas­teln.

Life is not com­plex. We are com­plex. Life is simp­le, and the simp­le thing is the right thing.

Wil­de, Os­car Fin­gal O’Flahertie Wills.

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