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Wie giftig ist es Papier zu essen?

Sie es­sen ger­ne Pa­pier oder be­ob­ach­ten, dass Ihre Mit­men­schen hin und wie­der zum Zell­stoff­snack grei­fen? Jetzt stel­len Sie sich die Fra­ge, ob das Es­sen von Pa­pier gif­tig ist und war­um man­che Men­schen die­ses Ma­te­ri­al als Le­bens­mit­tel an­se­hen? Ei­nes dürf­te klar sein; die­se Art der Nah­rungs­auf­nah­me ist nicht ge­sund­heits­för­dernd und meis­tens be­nö­ti­gen Pa­pier­es­ser so­gar drin­gend ärzt­li­che Hil­fe.

Warum ist Papier essen giftig?

Ein Stoff wird als gif­tig be­zeich­net, wenn die­ser eine schä­di­gen­de Wir­kung auf den mensch­li­chen Or­ga­nis­mus hat. Da­bei spielt es kei­ne Rol­le, ob die ne­ga­ti­ve Be­ein­träch­ti­gung di­rekt nach der Auf­nah­me des to­xi­schen Ele­ments auf­tritt oder sich erst ent­wi­ckeln muss.

Gift, ei­nen Gift­stoff ent­hal­tend; die schä­di­gen­de Wir­kung von Gift ha­bend, ent­wi­ckelnd.

Du­den: Gif­tig - Be­deu­tun­gen. duden.de (08/2016).

Bild von Brotzeitbrett auf dem schmackhaftes Papier angerichtet ist (Papier essen)Auch im Pa­pier gibt es vie­le Stof­fe, die für den Men­schen auf Dau­er sehr un­ge­sund sind. Ein han­dels­üb­li­ches Dru­cker­pa­pier wird bei­spiels­wei­se aus fei­nen Holz­ab­schnit­ten her­ge­stellt. In die­sem Roh­stoff sind Li­gni­ne ent­hal­ten. Die­se na­tür­li­chen Ma­kro­mo­le­kü­le sor­gen da­für, dass Holz hart ist, und müs­sen des­halb bei der Pa­pier­her­stel­lung aus den Fa­sern her­aus­ge­trennt wer­den. Al­lei­ne für die­sen che­mi­schen Vor­gang kom­men un­ter an­de­rem Na­tron­lau­ge und Na­tri­um­sul­fat (Salz von Schwe­fel­säu­re) zum Ein­satz.

  • Da­mit der Zell­stoff zu­sam­men­hält, wird bei der Pa­pier­pro­duk­ti­on auch mit Kleb­stof­fen ge­ar­bei­tet.
  • Man­che Pa­pier­sor­ten wer­den des Wei­te­ren im­mer noch mit Chlor ge­bleicht. Hin­ge­gen sor­gen Farb­pig­men­te da­für, dass Bas­tel­pa­pie­re schön bunt ge­färbt sind.

Mer­ke: Die Her­stel­lung von Pa­pier ist ein che­mi­scher Pro­zess. Dies er­ken­nen Sie auch an den Dämp­fen, die Ih­nen nach dem Öff­nen ei­nes fri­schen Päck­chens Dru­cker­pa­pier ent­ge­gen­zie­hen.

  • An­ge­sichts der In­halts­stof­fe in Pa­pier lässt sich durch­aus sa­gen, dass das Es­sen von Pa­pier de­fi­ni­tiv gif­tig¹ ist.

Nach ei­nem aus­gie­bi­gen Pa­pie­r­im­biss wer­den Sie selbst­ver­ständ­lich nicht gleich um­fal­len. Die ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen sind mit Si­cher­heit auch ge­rin­ger, als wenn Sie ei­nen Schluck Ab­fluss­rei­ni­ger trin­ken wür­den. Ein lang­fris­ti­ger Ver­zehr von Pa­pier kann sich je­doch nur schäd­lich auf Ihre Ge­sund­heit aus­wir­ken.

Warum essen Menschen gerne Papier?

Bild von Papier, welches zum Essen als Burger angerichtet ist

Die Grün­de für das Es­sen von Pa­pier sind un­ter­schied­lich. Un­ge­fähr­lich ist es, wenn meist pu­ber­tie­ren­de Jungs in der Schu­le aus Spaß ein­mal Pa­pier es­sen und da­bei lus­tig sein möch­ten. Wahr­schein­lich habe ich die­sen Un­sinn als 14 jäh­ri­ger Hor­mon­bol­zen auch ein­mal ge­macht.

  • Zum Pro­blem wird es erst, wenn Sie im Re­stau­rant die Ser­vi­et­ten mehr an­spre­chen als das be­stell­te Ge­richt. Wer ein re­gel­mä­ßi­ges Be­dürf­nis nach dem Es­sen von Pa­pier hat, ist krank und hat eine Ess­stö­rung.

Bild von einem Frauenmund, welcher genüsslich buntes Papier isstDa­bei sind Men­schen mit ei­nem dau­er­haf­ten Zink- und Ei­sen­man­gel be­son­ders ge­fähr­det, eine der­ar­ti­ge Ess­stö­rung zu ent­wi­ckeln. Der Haupt­aus­lö­ser für anor­ma­les Ess­ver­hal­ten ist je­doch im­mer zu star­ker psy­cho­lo­gi­scher Stress. Für Be­trof­fe­ne sind dann oft­mals nicht nur Pa­pier­stü­cke, son­dern auch an­de­re wi­der­na­tür­li­che Din­ge wie Koh­le, Krei­de, Wat­te oder Schaum­stoff als Nah­rungs­mit­tel sehr at­trak­tiv.

Psy­cho­so­zia­le Er­klä­rungs­mo­del­le ha­ken bei der Stress­theo­rie ein, se­hen im Pica-Verhalten pri­mär eine Ant­wort auf Stress­be­las­tung, De­pri­va­ti­on oder Ver­wahr­lo­sung.

Knecht, T: Pica – eine qua­li­ta­ti­ve Ap­pe­tits­tö­rung. swm.ch (08/2016).

  • Mit Ess­stö­run­gen as­so­zi­ie­ren die meis­ten Men­schen Adi­po­si­tas oder Bu­li­mie. Die­se Krank­heits­bil­der ha­ben aber mit dem Es­sen von Pa­pier nichts zu tun. Selbst wenn Sie ge­ne­rell nor­ma­le Le­bens­mit­tel zu sich neh­men aber zwi­schen­durch vor dem Fern­se­her Lust auf et­was Pa­pier ha­ben, liegt bei Ih­nen höchst­wahr­schein­lich eine Ge­sund­heits­stö­rung vor.

Wich­tig: Wenn Sie also re­gel­mä­ßig ein Be­dürf­nis nach Zell­stoff ha­ben, hilft nur der Be­such beim Haus­arzt. Schließ­lich birgt der Ver­zehr von man­chen Pa­pier­sor­ten auch un­mit­tel­ba­re Ge­fah­ren. So sind Pa­pier­kan­ten sehr scharf und vor al­lem Tissue-Papier quillt im Ma­gen stark auf.

Fazit: Esspapier ist keine Lösung

Bild von buntem Tonpapier, welches überhaupt nicht gut schmecktBei mei­ner Re­cher­che zu die­sem Ar­ti­kel bin ich auf di­ver­se „Frau­en­fo­ren” ge­sto­ßen, in de­nen sich die Fo­ris­ten di­ver­se Haus­mit­tel emp­feh­len. Be­son­ders muss­te ich über den Tipp la­chen, dass man es ein­mal mit sü­ßem Ess­pa­pier ver­su­chen sol­le. Die­ses pap­pi­ge Le­bens­mit­tel be­steht je­doch aus Zu­cker, Wei­zen­mehl oder Stär­ke und be­frie­digt ei­nen Ess­kran­ken in keins­ter Wei­se. Ge­nau­so könn­te man ei­nem al­ko­hol­kran­ken Men­schen ra­ten, es mit Was­ser zu pro­bie­ren. Auch Bach­blü­ten oder Feng-Shui hel­fen nicht, ge­hen Sie also bit­te zum Arzt.

Ein wei­te­res In­diz da­für, dass Pa­pier kein Le­bens­mit­tel ist, se­hen Sie am er­höh­ten Mehr­wert­steu­er­satz. Pa­pier ist ei­nes der tolls­ten Pro­duk­te, wel­ches die Mensch­heit her­vor­ge­bracht hat, je­doch aus­schließ­lich als Werk­stoff.

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¹Die hier dar­ge­stell­ten In­hal­te die­nen aus­schließ­lich der neu­tra­len In­for­ma­ti­on und all­ge­mei­nen Wei­ter­bil­dung. Der Ar­ti­kel er­hebt we­der ei­nen An­spruch auf Voll­stän­dig­keit noch kann die Ak­tua­li­tät, Rich­tig­keit und Aus­ge­wo­gen­heit der dar­ge­bo­te­nen In­for­ma­ti­on ga­ran­tiert wer­den. Der Text er­setzt kei­nes­falls die fach­li­che Be­ra­tung durch ei­nen Arzt oder Apo­the­ker und er darf nicht als Grund­la­ge zur ei­gen­stän­di­gen Dia­gno­se und Be­ginn, Än­de­rung oder Be­en­di­gung ei­ner Be­hand­lung von Krank­hei­ten ver­wen­det wer­den.

Chenilledraht für Bastler - Tipps und Erfahrungen

Ha­ben Sie als Kind die Block­flö­te spie­len müs­sen? Dann hat­ten Sie zum Rei­ni­gen die­ses In­stru­ments, schon ein­mal den Vor­gän­ger von Chen­il­le­draht für Bast­ler in Ih­ren Hän­den. An ei­nem Stahl­draht hän­gen flau­schi­ge Bors­ten, so könn­te man die­sen Ge­gen­stand kurz um­schrei­ben. Was Chen­il­le­draht ge­nau ist, wie das Ma­te­ri­al her­ge­stellt wird und was Sie da­mit ma­chen kön­nen, wer­de ich Ih­nen hier schil­dern.

Was ist Chenilledraht?

Bild von ChenilledrahtDas Wort Chen­il­le hat ei­nen fran­zö­si­schen Ur­sprung und kann mit Rau­pe über­setzt wer­den. Es gibt be­kannt­lich sam­ti­ge Rau­ben die äu­ßerst wen­dig und bieg­sam sind und dies be­schreibt Chen­il­le­draht ganz gut. Die­ses Bas­tel­ma­te­ri­al be­steht aus zwei Bas­tel­dräh­ten. Die Ba­sis ist ein et­was di­cke­rer Draht an die­sem sind Baum­woll­fa­sern an­ge­bracht. Um die­ses Grund­ge­rüst wird ein dün­ne­rer Draht spin­del­för­mig um­wi­ckelt. Durch das enge Um­wi­ckeln der Baum­woll­fa­sern wer­den die­se zwar bors­tig, füh­len sich je­doch im­mer noch sehr weich an.

  • Die Dräh­te des Chen­il­le­drahts sind da­bei trotz­dem so dünn, dass die­se sich pro­blem­los mit ei­ner Sche­re schnei­den las­sen.
  • Die fei­nen Baum­woll­fa­sern er­lau­ben es, die­sen be­son­de­ren Draht an an­de­re Un­ter­la­gen wie Pa­pier mit flüs­si­gen Kle­ber zu kle­ben.
  • Re­cy­celt wird Chen­il­le­draht in der Rest­müll­ton­ne.

Mit Chenilledraht basteln - Einsatzgebiete

Bild von Katze mit Chendilledraht

  • Mit dem flau­schi­gen Draht las­sen sich, wie auf dem Bild zu se­hen, Schnurr­bart­haa­re für eine Pa­pier­kat­ze bas­teln. Zwei Chen­il­le­dräh­te wur­den zu­erst mit ei­ner Sche­re hal­biert und an­schlie­ßend auf Ton­pa­pier auf­ge­klebt.
  • Mit Chen­il­le­draht wer­den je­doch haupt­säch­lich Fi­gu­ren ge­fer­tigt, die rein aus die­sem Bas­tel­ma­te­ri­al be­stehen. Durch die Bieg­sam­keit ist es ein leich­tes eine Spin­ne, ei­nen Af­fen oder ei­nen Vo­gel zu kon­stru­ie­ren.
  • In Kin­der­gär­ten ge­hört Chen­il­le­draht zur Grund­aus­stat­tung, denn es hat sich ge­zeigt, dass die­ses fle­xi­ble und wei­che Ma­te­ri­al, äu­ßerst för­der­lich zur Schu­lung der fein­mo­to­ri­schen Fer­tig­kei­ten ist.

Preise, Tipps und Fazit

Auf­grund der ein­fa­chen Her­stel­lung, ist Chen­il­le­draht ein sehr güns­ti­ges Bas­tel­ma­te­ri­al.

Bild von Chenilledraht in VerpackungChen­il­le­draht wird in Eu­ro­pa pro­du­ziert und 10 Stan­gen mit ei­nem Durch­mes­ser von 8 Mil­li­me­tern und ei­ner Län­ge von 50 Zen­ti­me­tern kos­ten ge­ra­de ein­mal zir­ka 1,50 Euro. Ein­zeln wird Chen­il­le­draht des­halb nicht ver­kauft, son­dern nur in bun­ten oder ein­far­bi­gen Sets. Für Kin­der­gär­ten lohnt sich eine An­schaf­fung in bun­ten 100er Sets, die­se kos­ten un­ge­fähr 10,00 Euro.

Uns ge­fällt das flau­schi­ge Bas­tel­ma­te­ri­al sehr gut, weil es sich wirk­lich gut mit an­de­ren Ma­te­ria­li­en kom­bi­nie­ren lässt. Mit Chen­il­le­draht ist es mög­lich, ähn­lich wie bei Moos­gum­mi, ein fla­ches Bas­tel­mo­tiv an­fass­bar zu ma­chen.

Ich wür­de Chen­il­le­draht jetzt nicht als Must-have für eine Grund­aus­stat­tung für Bast­ler se­hen, je­doch ist die Ver­kaufs­platt­form Da­Wan­da voll mit Mo­ti­ven, wel­che zum Teil aus die­sem Ma­te­ri­al be­stehen. Für den güns­ti­gen Preis, kann man also pro­blem­los im­mer ei­ni­ge Stan­gen zu Hau­se ha­ben.

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Es ist un­wich­tig, ob Sie hob­by­mä­ßig oder se­mi­pro­fes­sio­nell bas­teln, der rich­ti­ge Kle­ber (eng­lisch glue) trägt maß­geb­lich dazu bei, dass Ihr Mo­tiv meis­ter­haft wird. Für Pa­pier­bast­ler zeich­net sich ein per­fek­ter Kle­ber da­durch aus, dass er so gut wie un­sicht­bar ist, lan­ge Zeit ein ho­hes Maß an Kleb­kraft be­sitzt und das Ma­te­ri­al nicht be­schä­digt. Ge­ra­de Men­schen, die neu mit dem Bas­teln be­gin­nen möch­ten, be­kom­men beim An­blick der viel­fäl­ti­gen An­ge­bots­pa­let­te der Händ­ler gro­ße Fra­ge­zei­chen in den Au­gen. Ne­ben der Grund­satz­fra­ge, ob es denn un­be­dingt ein Syn­the­tik­kle­ber sein muss, ist auch die Form und die Kon­sis­tenz von gro­ßer Be­deu­tung. Vor al­lem auch im Be­zug auf Kle­be­pis­to­len sind sich Ein­stei­ger un­si­cher und kön­nen schwer ab­schät­zen, ab wann die An­schaf­fung ei­nes sol­chen Werk­zeugs Sinn macht.

[...] ich möch­te mit dem Bas­teln an­fan­gen und mei­ne Bas­tel­sa­chen even­tu­ell auch mal ausstellen/verkaufen/verschenken/etc. Be­nö­ti­ge ich eine Kle­be­pis­to­le oder reicht nor­ma­ler Kle­ber?

Kess­ler, Daria: Hil­fe wel­chen Kle­ber soll ich kau­fen? E-Mail vom 12.10.2013.

Bild von UHU Flinke Flasche gelbDa­mit Sie mit Ih­rem ers­ten Bas­tel­kle­ber also gleich ei­nen Voll­tref­fer lan­den, sage ich Ih­nen, wel­che Kleb­stof­fe zu je­der Grund­aus­stat­tung da­zu­ge­hö­ren. Gleich­zei­tig er­fah­ren Sie, was so ein Kle­ber al­les leis­ten muss, was dar­in ent­hal­ten ist und auf was Sie beim Ar­bei­ten mit die­sen Werk­stof­fen ach­ten müs­sen. Zu­nächst je­doch ist es wich­tig, ein An­for­de­rungs­pro­fil zu er­stel­len. Ein durch­schnitt­li­cher Bast­ler muss fol­gen­de Ma­te­ria­li­en zu­ver­läs­sig ver­kle­ben:

  • Pa­pier­sor­ten jeg­li­cher Art so­wie Sty­ro­por.
  • Plas­tik in Form von Schmuck­stei­nen und Per­len.
  • Holz­tei­le und Bas­tel­stof­fe.
  • Or­ga­ni­sche Ele­men­te wie Laub, Na­tur­bast oder Stroh.

Bild von Grundausstattung von Klebern für Bastler

Für die­ses An­for­de­rungs­pro­fil lie­fert nur ein flüs­si­ger, durch­sich­ti­ger, ge­ruchs­neu­tra­ler, syn­the­ti­scher Kle­ber auf Po­ly­vi­nyl­ace­tat­ba­sis (PVA) ma­kel­lo­se Er­geb­nis­se. Die­ser ther­mo­plas­ti­sche Kunst­stoff wur­de 1912 in Deutsch­land ent­deckt und ist auch heu­te noch das Non­plus­ul­tra für Bas­tel­kle­ber.

One of the most com­mon places to find PVA is in glues. Po­ly­vi­nyl ace­tate was first dis­co­ver­ed by a Ger­man sci­en­tist Dr. Fritz Klat­te in 1912. [...] Many dif­fe­rent ty­pes of ad­he­si­ves, from re­gu­lar craft glues to con­s­truc­tion sol­vents, de­pend at least in part on this po­ly­mer to be as strong as they are.

Dys­lex, Amy: What is Po­ly­vi­nyl Ace­tate? wisegeek.org (12/2015).

Ohne Alleskleber geht nichts

Bild vom flüssigen UHU AlleskleberAls Haupt­kle­ber ei­nes je­den Bast­lers ist des­halb ein UHU Al­les­kle­ber bzw. ein PATTEX MULTI Kle­ber oder ein CLÉOPÂTRE POWER CLEOR Kleb­stoff un­ab­ding­lich. Ein Nach­teil die­ser All­zweck­waf­fen sind die ent­hal­te­nen Lö­sungs­mit­tel. Ne­ben Etha­nol und Ace­ton ist be­son­ders Ethyl­ace­tat bei lang­wie­ri­gen Kle­be­ar­bei­ten ein Pro­blem.

Ethyl­ace­tat ist zwar nicht gif­tig, aber auch brenn­bar und wirkt zu­min­dest rei­zend auf die Haut. Bu­tyl­ace­tat (Re­vell­kle­ber) und Ethyl­ace­tat kön­nen Schläf­rig­keit und Be­nom­men­heit ver­ur­sa­chen (Schnüf­feln).

Bub­anst: Plas­tik­kle­ber. stummiforum.de (12/2015).

Kleber ohne Lösungsmittel - nur ein Kompromiss

Bild von Gerstaecker Bastelkleber

Um­welt­scho­nen­der und mit Si­cher­heit bes­ser für die Ge­sund­heit sind Bas­tel­kle­ber ohne Lö­sungs­mit­tel. Die­se Kleb­stof­fe be­stehen meist zu 40% aus Was­ser. Die­ser In­halts­stoff bringt lei­der auch di­ver­se Nach­tei­le mit sich. So quel­len bei­spiels­wei­se Pa­pier und Stof­fe schnell auf, was zu un­sau­be­ren Kle­be­l­i­ni­en führt bzw. wird die Fa­ser­struk­tur von Stroh oder Holz ir­repa­ra­bel be­schä­digt.

Bild von KlebestiftWich­tig: Je­der Kle­ber be­sitzt Kon­ser­vie­rungs­stof­fe, wie Isothia­zo­li­no­ne, wel­che All­er­gien her­vor­ru­fen kön­nen. Völ­lig ge­fahr­los sind nur spe­zi­el­le Kin­der­kle­ber. Für Bast­ler eben­so un­ge­eig­net sind Kle­be­stif­te. Auf ei­ner Mi­schung aus Was­ser und an­io­ni­schen Po­ly­ure­tha­nen (Kunst­har­zen) ba­sie­rend, lässt sich ein Kle­be­stift zwar gut mit Sei­fe aus­wa­schen, klebt je­doch sehr schlecht und ist eher et­was für den Schul­all­tag.

Bild von einer Rolle Tesafilm

Hin­ge­gen ein Te­sa­film ist un­be­denk­lich und ge­hört auf je­den Fall zur Grund­aus­stat­tung ei­nes Bast­lers. Egal, ob Sie Scha­blo­nen ver­län­gern müs­sen, ein Prototypen-Modell auf­bau­en oder Ihre Mus­ter­ster­ne ins Fens­ter hän­gen wol­len, ohne Kle­be­rol­le geht gar nichts. Tipp: Mit­hil­fe von Washi-Tapes bie­tet sich Ih­nen die Ge­le­gen­heit, das Nütz­li­che mit dem De­ko­ra­ti­ven zu ver­bin­den.

Zwischenfazit und Preistipps

Wenn Sie also ein Neu­ling im Bas­tel­be­reich sind, erst ein­mal se­hen wol­len, ob das Kunst­hand­werk et­was für Sie ist und des­halb nicht all­zu viel Geld aus­ge­ben möch­ten, be­nö­ti­gen Sie fol­gen­de Kleb­stof­fe:

  1. Eine Tube flüs­si­gen Al­les­kle­ber mit Lö­sungs­mit­teln.
  2. Te­sa­film.

Tipp: Egal, wel­chen flüs­si­gen Kle­ber Sie ins Vi­sier neh­men ach­ten Sie dar­auf, mehr als 100 Gramm zu kau­fen, um Geld zu spa­ren. Wäh­rend­des­sen 125 Gramm die­ser Kle­ber­sor­te un­ge­fähr 5,00 Euro kos­ten, schla­gen nur 35 Gramm durch­schnitt­lich mit 2,50 Euro zu Bu­che.

Kleberbedarf wächst mit den Aufgaben

Bild von alternativen Klebstoffen für Bastler

Alle an­de­ren Kle­ber, wel­che sich im Port­fo­lio der Händ­ler be­fin­den, ha­ben ein ex­pli­zi­tes Ein­satz­ge­biet. So gibt es Kle­ber für Ser­vi­et­ten­tech­nik, De­cou­pa­ge, für Mo­del­lier­mas­se oder zum De­ko­rie­ren wie bei­spiels­wei­se Glit­ter Glue und na­tür­lich Kleis­ter. Je tie­fer Sie sich in die Ma­te­rie des Bas­telns be­ge­ben und je mehr Sie Tech­ni­ken er­ler­nen, umso hö­her wird Ihr Be­darf an un­ter­schied­li­chen Kleb­stof­fen sein. Viel­leicht stei­gern Sie sich künst­le­risch auch ein­mal so weit, dass Sie Ih­ren ei­ge­nen Na­tur­kle­ber auf Mehl­ba­sis her­stel­len.

Heu­te wer­den wir selbst Mehl­kleb­stoff her­stel­len. Dazu brau­chen wir Was­ser, ein lee­res Glas, eine Farb­ta­blet­te [...].

Spür­na­sen­ecke: Der Mehl­kle­ber. youtube.com (12/2015).

Für den An­fang je­doch be­nö­ti­gen Sie nichts wei­ter als die bei­den oben ge­nann­ten Pro­duk­te.

Wann benötige ich eine Klebepistole?

Eine Kle­be­pis­to­le fürs Pa­pier­bas­teln ist un­ge­fähr so, als wür­den Sie ei­nen Fer­ra­ri auf den ver­stopf­ten Stra­ßen New Yorks fah­ren. Soll be­deu­ten, dass in der Zeit in der Sie die Kle­be­pis­to­le start­klar ge­macht ha­ben, Sie das Bas­tel­mo­tiv mit ma­nu­el­ler Kle­be­tech­nik wahr­schein­lich schon fer­tig her­ge­stellt hät­ten. Eine Kle­be­pis­to­le aus Plas­tik kos­tet un­ge­fähr 4,00 Euro und be­nö­tigt spe­zi­el­le Kle­be­pa­tro­nen, die eben­falls mit cir­ca 4,00 Euro aus­ge­zeich­net sind.

  • In den Pa­tro­nen be­fin­det sich in der Re­gel ein fes­tes Ethy­len­vi­nyl­ace­tat, wel­ches durch ei­nen Hit­ze­draht in der Pis­to­le ver­flüs­sigt wird. Für den Er­hit­zungs­vor­gang schla­gen die Her­stel­ler meist fünf Mi­nu­ten vor. Es wird also eine Steck­do­se be­nö­tigt.
  • Ist der Kleb­stoff ver­flüs­sigt, kann die­ser über den Ab­zug do­siert wer­den.

Na­tür­lich ist das Kle­be­ver­hal­ten ei­ner Heiß­kle­be­pis­to­le enorm. Un­se­res Er­ach­tens lohnt sich der Auf­wand je­doch nur bei der Mas­sen­pro­duk­ti­on. Bei­spiels­wei­se wenn Sie selbst Leb­ku­chen ba­cken und je­dem Be­kann­ten meh­re­re Schach­teln zur Auf­be­wah­rung der klei­nen Köst­lich­kei­ten bas­teln möch­ten.

Anwendung, Tipps und Fazit

Bild von ServiettentechnikkleberLe­gen Sie Kleb­stoff nach Ge­brauch nicht in den Kühl­schrank. Es heißt zwar, man sol­le die Ver­pa­ckung kühl la­gern, hier­für reicht je­doch ein­fach ein Schrank oder eine Schub­la­de, die sich nicht ne­ben ei­ner Hei­zung be­fin­det. Auch bei ver­schlos­se­ner Kap­pe stößt ein Kleb­stoff näm­lich Dämp­fe aus, wel­che sich im Kühl­schrank sam­meln wür­den. Lee­re Kleb­stoff­tu­ben kom­men in die Rest­müll­ton­ne. Noch be­füll­te Tu­ben müs­sen an Pro­blem­müll­samm­lun­gen ab­ge­ge­ben wer­den.

Den­ken Sie beim Ge­brauch von Kleb­stoff im­mer dar­an, dass Sie mit Che­mi­ka­li­en ar­bei­ten. Fas­sen Sie sich nicht ins Auge, lüf­ten Sie nach ge­ta­ner Ar­beit und las­sen Sie Kin­der nie­mals al­lei­ne kle­ben.

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