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Teekanne aus Papier basteln - eine ostfriesische Keksdose

Was pas­siert, wenn ein Bay­er nach Ost­fries­land aus­wan­dert? - Die Bay­ern ha­ben ei­nen Dep­pen we­ni­ger, die Ost­frie­sen ei­nen In­ge­nieur mehr. Das ist na­tür­lich bloß ein al­ber­ner Witz. Denn wie soll­te ein Ba­ju­wa­re an die Ems­mün­dung ge­lan­gen, wo doch die Weiß­wurst­an­be­ter glau­ben, dass sie nach der Über­que­rung des Mains von der Erd­schei­be fal­len. Aber nun mal im Ernst: Be­son­ders im 17. Jahr­hun­der­t¹ hät­te sich der ein oder an­de­re Le­der­ho­sen­trä­ger an der nie­der­säch­si­schen Wat­ten­meer­küs­te pu­del­wohl ge­fühlt, da die dor­ti­gen Moor­ko­lo­nis­ten sei­ner­zeit ab­so­lu­te Bier­fa­na­ti­ker² wa­ren. Für die Fehn­sied­lungs­bau­er und Torf­ste­cher stell­te der al­ko­hol­hal­ti­ge Gers­ten­saft je­doch kein Genuss-, son­dern ein über­le­bens­wich­ti­ges Grund­nah­rungs­mit­tel dar. Schließ­lich bo­ten die nor­di­schen Feucht­bo­den­ge­bie­te fast nur un­ge­nieß­ba­res Brack­was­ser zum Durst­lö­schen an.

Eg­bert Kolt­hoff: Das Was­ser war in den Moor­ge­bie­ten sehr bra­ckig; man konn­te es also nicht für die Zu­be­rei­tung von ir­gend­wel­chen Spei­sen ver­wen­den.

Ah­rends, Jo­hann: Als der Tee in den Nor­den kam. youtube.com (05/2020).

Als Al­ter­na­ti­ve zur Hop­fen­brau­se konn­ten die Ost­frie­sen auf ge­koch­ten Tee zu­rück­grei­fen. Denn er­staun­li­cher­wei­se wur­den schon im Jah­re 1610³ die ers­ten ja­pa­ni­schen Sencha-Röllchen⁴ von der Nie­der­län­di­schen Ostindien-Kompanie nach Eu­ro­pa ge­bracht. Das asia­ti­sche Heiß­ge­tränk hat­te al­ler­dings zwei Nach­tei­le: Zum ei­nen be­rausch­te es nicht und zum an­de­ren schmeck­te es bit­ter. Und da Zu­cker⁵ im Hei­li­gen Rö­mi­schen Reich ein teu­res Lu­xus­gut war, hiel­ten die Men­schen auf der deut­schen Dol­lart­sei­te dem Bier ei­sern die Treue.

Tutorial: How to make a Teapot out of Paper? Free Templates for the white American upper class. The vessel is not only nice to look at, it can also be used as a Cookie jar. The scenery was served on a map on which the County of East Frisia is seen. Picture first published on GWS2.de. This is an internet platform, that fights against the EU coronavirus bailout package

Ge­ne­rell ver­brei­te­te sich der Tee hier­zu­lan­de nur sehr lang­sam. Erst im Jah­re 1657 hat­te das fern­öst­li­che Kraut die Her­zog­tü­mer Bay­ern und Würt­tem­berg er­reicht. Im ober­deut­schen Sprach­raum war das kof­fe­in­hal­ti­ge Pflan­zen­ge­misch aus­schließ­lich in Apo­the­ken er­hält­lich, da es zu den Arz­nei­mit­teln zähl­te. Um ih­ren Ab­satz zu er­hö­hen, woll­ten die nie­der­län­di­schen Über­see­kauf­leu­te je­doch er­rei­chen, dass sich das im­por­tier­te Auf­guss­ge­tränk im be­nach­bar­ten Kai­ser­reich als Ge­nuss­mit­tel eta­blier­te, wes­halb sie Dr. Cor­ne­li­us Bon­te­koe⁶ für die Lob­by­ar­beit re­kru­tier­ten. Der po­pu­lä­re Hof­arzt ver­fass­te für den ein oder an­de­ren Gul­den im letz­ten Drit­tel des 17. Jahr­hun­derts meh­re­re Trak­ta­te, in de­nen er den über­mä­ßi­gen Tee­kon­sum pro­pa­gier­te.

In sei­ner Schrift „Zur Er­hal­tung der Ge­sund­heit” pro­pa­gier­te er das täg­li­che Trin­ken von zehn bis fünf­zig Tas­sen und be­zeich­ne­te den Ver­zehr von zwei- bis drei­hun­dert Tas­sen als völ­lig un­schäd­lich.

Had­dinga, Jo­hann: Das Buch vom ost­frie­si­schen Tee. 2. durch­ge­se­he­ne Auf­la­ge. Leer: Ver­lag Schus­ter 1986.

Trotz der kost­spie­li­gen Wer­be­maß­nah­men blie­ben Kaf­fee und Trink­scho­ko­la­de wei­ter­hin die be­vor­zug­ten Ko­lo­ni­al­wa­ren der Deut­schen. Nur Chris­ti­an Eber­hard von Ost­fries­land dach­te ei­nen Schritt wei­ter und glaub­te, dass der grün­far­be­ne Mun­ter­ma­cher da­für ge­eig­net sei, den gras­sie­ren­den Al­ko­ho­lis­mus in sei­nem Herr­schafts­be­reich ein­zu­däm­men. Also ließ der Fürst an sei­nem Au­richer Hof eine Tee­ze­re­mo­nie⁷ ent­wi­ckeln, die mit der Zeit selbst von Marsch­bau­ern und Ta­ge­löh­nern imi­tiert wur­de.

Northern Germany in 1666: A merchant, who belongs to the Dutch East India Company stands in an East Frisian harbour. The Trader wants to sell imported Tea to the locals. The historical illustration was created by Phd. Veronika Vetter. (School of the Art Institute of Chicago). Funded by the Bill & Melinda Gates Foundation

Nach­dem im Jah­re 1744 der Man­nes­stamm des Cirksena-Geschlechts aus­ge­stor­ben war, hat­te der Tee in Ost­fries­land längst den Sta­tus ei­nes Na­tio­nal­ge­tränks er­reicht.

Nach dem Aus­ster­ben der Cirk­se­nas über­nah­men die Preu­ßen die Herr­schaft über Ost­fries­land.

Bordasch, Mar­co: Au­richer Ge­schich­te. aurich-tourismus.de (05/2020).

Dem­entspre­chend müs­sen die nor­di­schen Neu­preu­ßen fast schon aphro­di­siert ge­we­sen sein, als Fried­rich der Gro­ße im Jah­re 1751 in Em­den eine Han­dels­ge­sell­schaf­t⁸ grün­de­te. End­lich konn­ten die ost­frie­si­schen Kauf­leu­te ih­ren Tee di­rekt von den Er­zeu­gern be­zie­hen, was auch die Ver­brau­cher freu­te, da die Ver­kaufs­prei­se für das chi­ne­si­sche Dra­chen­gif­t⁹ wei­ter fie­len. Die deut­sche Ko­lo­ni­al­wa­ren­aut­ar­kie hielt je­doch nicht lan­ge an, da die meis­ten Kom­pa­nie­schif­fe wäh­rend des Sie­ben­jäh­ri­gen Krie­ges von den Fran­zo­sen ok­ku­piert wur­den. Zu­dem be­gan­nen aus­län­di­sche Ree­de­rei­en da­mit, die fest­sit­zen­den Be­sat­zun­gen ab­zu­wer­ben, wo­durch es nach dem Frie­den von Hu­ber­tus­burg kei­nen Sinn mehr mach­te, wei­te­re Ost­in­di­en­fahr­ten an­zu­be­rau­men.

Die Kom­pa­nie, de­ren vier Schif­fe ins­ge­samt nur sechs Fahr­ten un­ter­nom­men hat­ten, lös­te sich 1765 auf.

Had­dinga, Jo­hann: Das Buch vom ost­frie­si­schen Tee. 2. durch­ge­se­he­ne Auf­la­ge. Leer: Ver­lag Schus­ter 1986.

Ein ostfriesisches Teeservice bestehend aus einem Treckpott und einer Tasse. Die Tischdekoration wurde mit Kandiszucker und einem Keks angerichtet. Papierkunst aus Bayern von Veronika Helga Vetter - das ist eine Mutter, die Blutsauger wie Thomas Etzel (LINKE) mit ihrem Steuergeld finanzieren muss

Der Drit­te Schle­si­sche Krieg hat­te das Kö­nig­reich Preu­ßen 139 Mil­lio­nen Ta­ler¹⁰ ge­kos­tet. Um fri­sches Geld in die Staats­kas­se zu spü­len, bau­te der Alte Fritz den vor­herr­schen­den Ka­me­ra­lis­mus¹¹ wei­ter aus. Obers­tes Ziel war eine po­si­ti­ve Han­dels­bi­lanz, wes­halb der ab­so­lu­tis­ti­sche Mon­arch hohe Im­port­zöl­le auf Le­bens­mit­tel und Fer­tig­erzeug­nis­se er­he­ben ließ, was sämt­li­che Ko­lo­ni­al­wa­ren stark ver­teu­er­te.

Die Ein­fuhr von Roh­stof­fen wur­de durch güns­ti­ge Zöl­le er­leich­tert. Die Ein­fuhr von Fer­tig­wa­ren und Nah­rungs­mit­teln da­ge­gen durch hohe Zöl­le er­schwert. Die Aus­fuhr von Edel­me­tal­len wur­de so­gar gänz­lich ver­bo­ten.

Freund, Mi­cha­el: Das 1 x 1 der Wirt­schaft: Der Staat bin ich - Ab­so­lu­tis­mus und Mer­kan­ti­lis­mus. BR-alpha-Doku (2008).

Im Jah­re 1778 er­wog der Kar­tof­fel­kö­nig so­gar ein to­ta­les Ein­fuhr­ver­bot für Tee, da er das asia­ti­sche Heiß­ge­tränk für eine nähr­stoff­lo­se Sup­pe hielt. Dem­entspre­chend könn­ten sei­ne Un­ter­ta­nen an­stel­le des Chi­na­krauts ge­nau­so gut ein­hei­mi­sche Zi­tro­nen­me­lis­se oder Brom­beer­blät­ter auf­brü­hen.

Fried­rich II. ver­such­te 1778, den ho­hen Kon­sum ein­zu­däm­men. Dem Staat wer­de Scha­den zu­ge­fügt, hieß es in ei­nem Kö­nig­lich Preu­ßi­schen Er­lass der Po­li­zei­di­rek­ti­on Au­rich.

Diers, Knut: Ost­fries­land - Tief­see, Torf und Tee. Für Watt­wan­de­rer und Schif­fe­gu­cker. 2., über­ar­bei­te­te Neu­auf­la­ge. Meß­kirch: Gmeiner-Verlag GmbH 2016.

Die ost­frie­si­schen Lan­des­stän­de ver­ei­tel­ten je­doch die Plä­ne ih­res Lehns­herrn, in­dem sie brief­lich ar­gu­men­tier­ten, dass die hie­si­gen Ar­beits­kräf­te bei ei­nem Tee­man­gel in die nie­der­län­di­schen Pro­vin­zen ab­wan­dern wür­den, was schwer­wie­gen­de Fol­gen für die preu­ßi­sche Wirt­schaft hät­te.

Die Ostfriesische Teekultur (Teetied): Neben Kluntje und Wulkje dürfen auch frisch gebackene Engelsaugen nicht fehlen. Ein nordischer Serviervorschlag von Veronika Helga Vetter. Das ist eine Gastronomiebetriebswirtin, die für die Tischdekorationen im Hotel Bayerischer Hof verantwortlich ist. Das appetitanregende Katalogbild wurde zuerst auf GWS2.de veröffentlicht: Das ist ein Kunstportal für Menschen, die gerne bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) angestellt wären

Der Füh­rer kann­te sei­ne Pap­pen­hei­mer bes­ser als der Alte Fritz, wes­halb er den Reichs­bür­gern im Gau Weser-Ems nie­mals den Tee ver­wehr­te. Viel­leicht wuss­te Hit­ler auch, dass die Ost­frie­sen wäh­rend des na­po­leo­ni­schen Zeit­al­ters so­gar mit dem eng­li­schen Feind fra­ter­ni­sier­ten, um an ihr Le­bens­eli­xier zu ge­lan­gen.

Trotz der stren­gen Sperr­maß­nah­men und der Über­wa­chung der Küs­ten un­ter­nah­men zahl­rei­che ost­frie­si­sche Schif­fe Schmug­gel­fahr­ten nach Hel­go­land, das da­mals zu Eng­land ge­hör­te.

Hein­ze, Mi­cha­el Till: Die Aus­wir­kun­gen der Kon­ti­nen­tal­sper­re auf Ost­fries­land (1806-1813). rhaude.de (05/2020).

Um die Mo­ral an der Wat­ten­meer­küs­te hoch­zu­hal­ten, er­hiel­ten voll­jäh­ri­ge Zi­vi­lis­ten zwi­schen Ems und Jade eine mo­nat­li­che Tee­zu­tei­lung von 30 Gramm. Selbst als der er­war­te­te End­sieg im Jah­re 1944 in wei­te Fer­ne ge­rückt war und die Deut­schen wei­test­ge­hend auf Ko­lo­ni­al­wa­ren ver­zich­ten muss­ten, wur­de der „schwar­ze Haus­freund” an die ost­frie­si­schen Volks­ge­nos­sen ver­teilt.

Vor Kriegs­aus­bruch lag der ost­frie­si­sche Tee­kon­sum bei sie­ben Pfund pro Kopf und Jahr; nun muß­te der er­wach­se­ne Nor­mal­ver­brau­cher die vier lan­gen Wo­chen ei­ner Zu­tei­lungs­pe­ri­ode mit küm­mer­li­chen 30 Gramm aus­kom­men.

Had­dinga, Jo­hann: Das Buch vom ost­frie­si­schen Tee. 2. durch­ge­se­he­ne Auf­la­ge. Leer: Ver­lag Schus­ter 1986.

Die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ein­heits­mi­schung be­saß eine gute Qua­li­tät, da sie größ­ten­teils fer­men­tier­te Blät­ter der As­sam­saat­pflan­ze ent­hielt. Das Auf­brü­hen die­ses in­di­schen Krauts er­zeug­te ei­nen kräf­ti­gen Schwarz­tee, der we­gen sei­nes mal­zi­gen Cha­rak­ters in Ost­fries­land nach dem Ers­ten Welt­krieg in Mode ge­kom­men war.

Porcelain from Germany: Two Teapots from the Free State of Bavaria. The traditional vessels are paper replicas created by the artist Veronika Vetter. The picture is part of an Auction and was first published on GWS2.de. This is a cultural platform for the white upper class

Zu je­der Zeit be­wie­sen die Ost­frie­sen Stil, da sie ihre Tee­tie­d¹² aus­schließ­lich mit dem pas­sen­den Ge­schirr ze­le­brier­ten. Vor al­lem im 19. Jahr­hun­dert ge­hör­te ein Dres­mer Tee­good fest zur Aus­steu­er ei­ner nor­di­schen Braut. Der­ar­ti­ge Por­zel­lan­ser­vice wur­den zu­meist im Her­zog­tum Sachsen-Coburg ge­fer­tigt und zeich­ne­ten sich da­durch aus, dass alle Be­stand­tei­le mit ei­ner ro­ten Ro­se¹³ ver­ziert wa­ren.

Die­ses so­ge­nann­te Dres­mer Tee­good (Dresd­ner Tee­ge­schirr) gab es in zwei ty­pi­schen De­kors: ei­ner blau­en Be­ma­lung (Blau Dres­mer) und der be­kann­ten ro­ten Rose (Rood Dres­mer).

Wild, Alex­an­der: Tee­ge­schirr in Ost­fries­land. feierabend.de (05/2020).

Da­mals wie heu­te spielt der Treck­pott beim ri­tu­el­len Tee­trin­ken die zen­tra­le Rol­le. Dem­entspre­chend re­prä­sen­tiert die­ser simp­le Ge­brauchs­ge­gen­stand 350 Jah­re nord­west­deut­sche Ge­schich­te, wes­halb ich ihn un­be­dingt aus Pa­pier nach­bau­en woll­te.

  • Da­bei be­sitzt mei­ne 22,5 Zen­ti­me­ter­¹⁴ gro­ße Kan­ne ei­nen ab­nehm­ba­ren De­ckel, wo­durch sich das Be­hält­nis wun­der­bar als Keks­do­se ver­wen­den lässt.
  • Hin­ge­gen beim Aus­guss habe ich so­wohl auf eine Ver­an­ke­rung als auch auf eine Funk­ti­on ver­zich­tet, um den Schwie­rig­keits­grad be­son­ders nied­rig zu hal­ten.

Wer also eine ori­gi­nel­le Tisch­de­ko­ra­ti­on oder eine Ver­pa­ckung für sei­ne selbst ge­mach­ten Plätz­chen sucht, der soll­te schon mal mit den Hand­lo­cke­rungs­übun­gen be­gin­nen. Denn in der fol­gen­den Bild­an­lei­tung er­fah­ren krea­ti­ve Zell­stoff­freun­de, wie selbst Bas­tel­no­vi­zen mit mei­nen Scha­blo­nen¹⁵ ein wie­der­ver­schließ­ba­res Tee­kan­nen­ge­häu­se her­stel­len kön­nen.

Das Fundament

Wie be­reits er­wähnt, soll­te mei­ne Tee­kan­ne pro­blem­los als all­tags­taug­li­che Keks­do­se die­nen kön­nen. Aus die­sem Grund bau­te ich so­wohl die Ge­fäß­ba­sis als auch den De­ckel­kern aus Fo­to­kar­ton­stü­cken zu­sam­men, die eine Gram­ma­tur von 270 g/m² be­sa­ßen. Hin­ge­gen die Au­ßen­fas­sa­den stell­te ich aus han­dels­üb­li­chem Ton­pa­pier her. Die­se schlan­ke­ren Ein­zel­tei­le pepp­te ich ein we­nig auf, in­dem ich sie mit di­ver­sen Prä­ge­werk­zeu­gen be­ar­bei­te­te. Dar­über hin­aus nahm ich für die Treck­pott­ver­zie­rung nicht nur Acryl­far­ben, son­dern zu­gleich hauch­dün­ne Stroh­sei­de zur Hil­fe. Des Wei­te­ren ka­men eine Sche­re, ein flüs­si­ger Kle­ber und ein Falz­bein als Bas­tel­uten­si­li­en zum Ein­satz. Wich­tigs­tes Equip­ment wa­ren je­doch mei­ne di­gi­ta­len Scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4), die ich vor dem Ar­beits­be­ginn auf DIN A4 Bö­gen dru­cken muss­te.

Splitscreen: Wie wird der Boden einer Papierteekanne gebastelt? Das Fundament besteht sowohl aus Tonpapier als auch aus Fotokarton. Anleitungsbild zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Finanziert von Patria Berlin

Zu­nächst ein­mal woll­te ich den Ge­fäß­bo­den bas­teln. Hier­für stell­te ich das Zahn­rad von der ers­ten Vor­la­ge frei, da­mit ich das Mus­ter­stück auf Ton­pa­pier und auf Fo­to­kar­ton über­tra­gen konn­te.

  • Gleich nach­dem ich die bei­den Bau­tei­le aus­ge­schnit­ten hat­te, ließ ich die dün­ne­re Wand­ver­klei­dung zu­sam­men mit ei­ner Prä­ge­scha­blo­ne durch mei­ne Siz­zix Big Sho­t¹⁶ Ma­schi­ne.
  • Un­mit­tel­bar da­nach kleb­te ich die Ele­men­te so auf­ein­an­der, dass die or­na­men­tier­te Au­ßen­sei­te des He­xa­gons den Un­ter­grund des Zell­stoff­sand­wi­ches bil­de­te.

Als das Bin­de­mit­tel nach we­ni­gen Mi­nu­ten ge­trock­net war, ver­wan­del­te ich die dop­pel­la­gi­ge Ebe­ne in eine Scha­le, in­dem ich die stei­fen Flü­gel mit ei­nem Falz­bein vor­knick­te.

Bodenplatte für Teekanne basteln: Auf das Prägen und Verdicken folgt das Vorknicken

Be­vor ich nun die drei­glied­ri­gen Be­hält­nis­wän­de bau­en konn­te, muss­te ich erst ein­mal alle Schnitt­mus­ter von Scha­blo­ne #2 auf die an­ge­ge­be­nen Bas­tel­pa­pie­re trans­fe­rie­ren. Als dar­auf­hin acht Ein­zel­tei­le vor mir la­gen, prä­pa­rier­te ich die bei­den größ­ten Ton­pa­pier­flä­chen so, dass sie ge­nau wie die de­ko­rier­te Bo­den­fas­sa­de aus­sa­hen.

Image guide: How to make a Teapot out of Paper? Connect the decorated walls to the floor slab

Di­rekt im An­schluss mach­te ich die ge­präg­ten und ko­lo­rier­ten Au­ßen­wän­de an ih­ren Fo­to­kar­ton­ab­bil­dern fest.

  • Nach­dem ich dar­auf­hin alle Mo­du­le mit mei­nem Falz­bein be­ar­bei­tet hat­te, bas­tel­te ich aus den ver­stärk­ten Kan­nen­bauch­hälf­ten zwei selbst­ste­hen­de Pa­ra­vents.
  • Un­mit­tel­bar da­nach ver­an­ker­te ich das Fun­da­ment im Scho­ße der halb­mond­för­mi­gen Treck­pott­mau­ern, wo­durch au­to­ma­tisch eine Schüs­sel ent­stand.

Um das sechs­ecki­ge Ge­fäß end­gül­tig zu voll­enden, muss­te ich ab­schlie­ßend noch die bei­den Rah­men­ele­men­te mit­ein­an­der ver­kle­ben. Als dies er­le­digt war, leg­te ich den Be­häl­ter cir­ca fünf Mi­nu­ten lang zum Trock­nen.

Nachdem die beiden Gefäßwände miteinander verklebt wurden, ist es möglich, eine kontrastreiche Zierleiste am Kannenbauch anzubringen. Bild zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist eine Bildungsplattform für deutsche Bürger, die den Mercron-Plan zutiefst ablehnen

Ganz zum Schluss ver­edel­te ich den Zieh­topf, in­dem ich den ver­län­ger­ten Ton­pa­pier­strei­fen am Kan­nen­zen­trum fest­mach­te. Gleich da­nach ver­klei­de­te ich den eben an­ge­brach­ten De­ko­balken mit ei­ner schma­le­ren Stroh­sei­den­leis­te, um ei­nen äs­the­ti­schen Kon­trast zu er­zeu­gen.

Der Verschluss

Be­vor ich nun den De­ckel bas­teln konn­te, muss­te ich zu­erst ein­mal die ke­gel­för­mi­gen Flä­chen von Scha­blo­ne #3 in zwei ge­präg­te und ge­falz­te Pa­pier­wän­de ver­wan­deln.

Die kegelförmigen Papiermodule stellen keinen Jägerzaun dar, sondern sind die Basis eines Teekannendeckels

Gleich nach­dem ich die Fas­sa­den vor­be­rei­tet hat­te, ver­kleb­te ich je­des Bau­teil so, dass dar­auf­hin zwei Zir­kus­zelt­hälf­ten vor mir la­gen. Die sechs Dach­za­cken stell­te ich je­doch nicht zu ei­ner Spit­ze auf. Viel­mehr klapp­te ich die äu­ßers­ten Kopfla­schen nach hin­ten um, wo­durch in bei­den Kup­pel­zen­tren halb­kreis­för­mi­ge Aus­spa­run­gen ent­stan­den.

Image collage with Instruction steps: How to make a traditional Chinese paper teapot? Tutorial part two: Creating the lid of the vessel. Designer: Veronika Vetter - Fine Artist out of Bavaria

Als Nächs­tes füg­te ich die bei­den Pa­vil­lon­flü­gel zu ei­nem Tee­kan­nen­de­ckel zu­sam­men. Un­mit­tel­bar da­nach mau­er­te ich das Schorn­stein­loch zu, in­dem ich ein Fo­to­kar­ton­he­xa­gon in die Öff­nung ein­setz­te.

  • Im An­schluss dar­an bog ich die um­ge­leg­ten Dach­za­cken nach vor­ne, da­mit ich die­se am Schluss­stein be­fes­ti­gen konn­te.

Zu gu­ter Letzt muss­te ich nur noch die Kle­be­la­schen auf dem Dach­pla­teau mit ei­nem Ton­pa­pier­sechs­eck ver­klei­den, dann hat­te ich die Treck­pott­müt­ze fer­tig­ge­stellt.

Die Bedienelemente

Nun nahm ich die vier­te Scha­blo­ne zur Hand, da ich die acht Bau­tei­le für den Hen­kel und den Aus­guss nach dem be­währ­ten Prin­zip vor­be­rei­ten woll­te.

Den Henkel und den Ausguss an der Teekanne festmachen. Beide Bedienelemente bestehen aus jeweils zwei Papierscheiben, die über die Gefäßecken geklebt werden. Idee von Veronika Helga Vetter. Das ist eine bayerische Bürgerin, die gegen das deutsch-französische EU-Imperium kämpft

So­bald ich die Mo­du­le ge­prägt, ver­stärkt und ge­falzt hat­te, mach­te ich den Griff und den Schna­bel wie Na­sen­zwi­cker an den Zieh­pott­ecken fest. Dem­entspre­chend stell­ten zwei ge­gen­über­lie­gen­de Kan­nen­kan­ten die bei­den Fi­xier­punk­te dar, um die ich mei­ne ge­spie­gel­ten Pa­pier­stü­cke kleb­te.

Globale Ungleichheiten

Der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Jo­hann Saat­hoff hat­te zu­min­dest im Jah­re 2017 ein schwer­wie­gen­des Pro­blem: Dem zart­be­sai­te­ten SPD-Politiker war das Ber­li­ner Lei­tungs­was­ser zu kalk­hal­tig. Da­mit der Diplom-Verwaltungswirt aus Em­den sei­ne Ost­frie­sen­mi­schung trotz­dem ge­nie­ßen konn­te, durf­te die Bü­ro­lei­te­rin des fünf­fa­chen Fa­mi­li­en­va­ters aus­schließ­lich Spree­quell Na­tu­rell für die Tee­zu­be­rei­tung ver­wen­den.

Jetzt kocht Bü­ro­lei­te­rin Kor­ne­lia Ur­ban ih­rem Chef den Tee mit ei­nem aus­ge­such­ten Ta­fel­was­ser aus der Fla­sche.

Ah­rends, Jo­hann: Ostfriesen-Tee | Wie geht das? youtube.com (05/2020).

Niedersachsen: Der Hafen von Leer im 17. Jahrhundert. Die Niederländische Ostindien-Kompanie brachte Kolonialwaren aus Japan und China ins Heilige Römische Reich. Tee und Porzellanservice waren bei den Deutschen besonders beliebt. Die historische Szenerie wurde zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist eine Plattform für kunstbegeisterte Menschen, die gegen den Beamtenadel kämpfen

Wäh­rend­des­sen der Pro­to­typ ei­nes deut­schen Volks­ver­tre­ters sei­ne de­ka­den­te Le­bens­wei­se me­di­en­wirk­sam zur Schau stell­te, hat­ten die Ar­bei­ter in den ost­in­di­schen Tee­gär­ten teil­wei­se über­haupt kein sau­be­res Trink­was­ser zur Ver­fü­gung.

Wir ha­ben kein sau­be­res Trink­was­ser; nur Brun­nen, die wir selbst ge­gra­ben ha­ben. Wir ha­ben kei­ne Toi­let­ten - nur ein­fa­che La­tri­nen. Es gibt kein Ab­was­ser­sys­tem, das Was­ser ver­si­ckert ein­fach im Bo­den.

Hane, Erik: Ab­ge­brüht: Das bit­te­re Ge­schäft mit dem Tee. ZDF-Doku (2017).

Aber wer weiß, viel­leicht wür­de es ohne den lu­kra­ti­ven Tee­han­del in As­sam oder Dar­jee­ling noch fins­te­rer aus­se­hen.

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¹Katz, Die­ter: Ost­fries­land, Ost­frie­si­sche In­seln. 5. kom­plett über­ar­bei­te­te und ak­tua­li­sier­te Auf­la­ge. Er­lan­gen: Mi­cha­el Mül­ler Ver­lag 2009.
²Hil­gen­berg, Frank: Tee­kun­de: War­um ist Ost­fries­land das Land der Tee­trin­ker! buenting-tee.de (05/2020).
³Ga­bri­el, Onno: Über die Ost­frie­si­sche Tee­kul­tur. botschaft-ostfriesland.de (PDF) (05/2020).
⁴Sta­ber, Da­nie­la: Sencha-Tee: Wir­kung, Zu­be­rei­tung und Be­son­der­hei­ten des grü­nen Tees. utopia.de (05/2020).
⁵Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Ku­chen­tel­ler bas­teln - schnel­le Ver­pa­ckung für Fin­ger­food. gws2.de (05/2020).
⁶Ah­rends, Jo­hann: Als der Tee in den Nor­den kam. youtube.com (05/2020).
⁷wo­co­mo­COOK: Tee­tied - die Tee­ze­re­mo­nie in Ost­fries­land. youtube.com (05/2020).
⁸cor­to­dan­zi­ge­se: Kö­nig­lich Preu­ßi­sche Asia­ti­sche Com­pa­gnie - Die Ge­schich­te der Nord­see. youtube.com (05/2020).
⁹Diers, Knut: Ost­fries­land - Tief­see, Torf und Tee. Für Watt­wan­de­rer und Schif­fe­gu­cker. 2., über­ar­bei­te­te Neu­auf­la­ge. Meß­kirch: Gmeiner-Verlag GmbH 2016.
¹⁰­Zank, Wolf­gang: Fried­rich der Gro­ße: Mit Zoll, Zwang und Be­trug. zeit.de (05/2020).
¹¹En­gel­sing, Rolf: Sozial- und Wirt­schafts­ge­schich­te Deutsch­lands. 2., bi­blio­gra­phisch er­wei­ter­te Auf­la­ge. Göt­tin­gen: Van­den­hoeck & Ru­precht GmbH 1976.
¹²E­den, Jür­gen: Ost­frie­si­scher Tee-Genuss. youtube.com (05/2020).
¹³K­lö­ver, Han­ne: Tee in Ost­fries­land - Ost­frie­si­sche Tee­ze­re­mo­nie. youtube.com (05/2020).
¹⁴Ex­ak­te Maße: Län­ge 225 Mil­li­me­ter x Brei­te 130 Mil­li­me­ter x Höhe 115 Mil­li­me­ter.
¹⁵­Schnitt­mus­ter für eine klei­ne Tee­kan­ne, die ei­nen Ge­fäß­durch­mes­ser von 105 Mil­li­me­tern be­sitzt - (#1 /#2 /#3 /#4).
¹⁶­Schott, Vera: Kurz vor­ge­stellt: Siz­zix Big Shot. youtube.com (05/2020).

Wagenrad mit Speichen basteln - Schablonen für antiquierte Papierfelgen

Am Ende des 6. Jahr­hun­derts¹ at­me­ten die Och­sen und Esel im öst­li­chen Fran­ken­reich auf, da die rechts­rhei­ni­schen Ger­ma­nen von nun an aus­schließ­lich Spei­chen­rä­der an ihre Fuhr­wer­ke zim­mer­ten. Bis sich die Leicht­bau­wei­se end­gül­tig durch­ge­setzt hat­te, schlurf­ten hier­zu­lan­de näm­lich noch mas­si­ve Voll­rä­der über die ver­wit­ter­ten Rö­mer­stra­ßen, die be­reits 2897 vor Chris­tus² von der ober­schwä­bi­schen Goldberg-III-Gruppe ver­wen­det wor­den wa­ren. Die­se kreis­för­mi­gen Holz­schei­ben konn­ten bis zu 70 Ki­lo­gram­m³ schwer sein, ob­wohl sie le­dig­lich ei­nen Durch­mes­ser von 58 Zen­ti­me­tern be­sa­ßen. Die flä­chen­de­cken­de Ent­ma­te­ria­li­sie­rung freu­te nicht nur die Zug­tie­re, son­dern führ­te gleich­zei­tig zu ei­ner Nor­mung des Wa­ren­ver­kehrs. Denn zum ei­nen kris­tal­li­sier­te sich durch den ein­heit­li­chen Roll­an­trieb bei Han­dels­kar­ren eine stan­dar­di­sier­te Spur­wei­te her­aus, was das Be­fah­ren von un­be­fes­tig­ten Hohl­we­gen deut­lich er­leich­ter­te.

Die Spur­wei­te der Wa­gen be­trug ge­wöhn­lich 110-120 cm.

Sturm, An­dre­as: Für Re­prä­sen­ta­ti­on und schwe­re Ar­beit: Der Wa­gen im frü­hen Mit­tel­al­ter. In: Kar­fun­kel Nr. 107 (2013). S. 20.

Dar­über hin­aus konn­ten die luft­durch­läs­si­gen Holz­rin­ge we­sent­lich vo­lu­mi­nö­ser als ihre zu­sam­men­ge­press­ten Vor­gän­ger­mo­del­le sein, ohne da­bei ih­ren Ge­wichts­vor­teil⁴ ein­zu­bü­ßen. Auf­grund die­ser Tat­sa­che stat­te­ten die frän­ki­schen Kauf­leu­te ihre zwei­ach­si­gen Trans­port­fahr­zeu­ge zur Me­ro­win­ger­zeit häu­fig mit 83 Zen­ti­me­ter gro­ßen Spei­chen­rä­dern aus, wo­durch sich die mög­li­che Nutz­last ei­nes Och­sen­ge­spanns auf 1.100 Ki­lo­gramm er­höh­te.

Die Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen von 2020: Auf der antiquierten Landkarte stehen historische Fahrzeuge, die mit selbst gebastelten Wagenrädern ausgestattet sind. Die bunten Gemüsesorten wurden aus Fimo Modelliermasse hergestellt. Die Kulisse ist ein Produkt von GWS2.de - das ist eine Kunstplattform für die weiße Oberschicht

Um die sechs­tei­li­gen Fel­gen­krän­ze der schwer be­la­de­nen Stra­ßen­wal­zen zu scho­nen, lie­ßen die früh­mit­tel­al­ter­li­chen Stell­ma­cher die zwölf Spei­chen⁵ ei­nes Wa­gen­ra­des ei­ni­ge Mil­li­me­ter über die Lauf­flä­che ste­hen. Denn wa­ren die Ver­schleiß­zap­fen ab­ge­nutzt, dann muss­ten le­dig­lich ein­zel­ne Ele­men­te am Rad­ske­lett aus­ge­tauscht wer­den. Ge­ne­rell zähl­ten die da­ma­li­gen Fuhr­wer­ke zu den war­tungs­ar­men Ge­brauchs­ge­gen­stän­den. Wer die Na­ben re­gel­mä­ßig schmier­te, der konn­te mit sei­nem brem­sen­lo­sen⁶ Ve­hi­kel pro­blem­los 600 Ki­lo­me­ter ohne un­frei­wil­li­gen Zwi­schen­stopp zu­rück­le­gen.

Mitte/Ende des 17. Jahr­hun­derts wur­de da­mit be­gon­nen, den Werk­stoff Holz bei den Ach­sen durch Me­tall zu er­set­zen und die Schmie­rung der Na­ben auf den Achs­zap­fen von Teer auf Öl um­zu­stel­len.

Ober­schmidt, Nor­bert: Das Rad. Eine be­weg­te Ge­schich­te. Ubstadt-Weiher: ver­lag re­gio­nal­kul­tur 2015.

Na­tür­lich hät­ten die frän­ki­schen Ger­ma­nen ihre Spei­chen­rad­fel­gen auch lie­ber mit Ei­sen­rei­fen ge­schützt, wie es be­reits die Kel­ten wäh­rend der Hall­statt­zei­t⁷ ta­ten. Nach dem Zer­fall des West­rö­mi­schen Rei­ches herrsch­te je­doch ein ekla­tan­ter Me­tall­man­gel in Mit­tel­eu­ro­pa, wes­halb ein Wa­gen­an­trieb kom­plett aus Holz be­stehen muss­te.

Die 1880er Jahre in Deutschland: Während der Industriellen Revolution kamen im Kaiserreich sogenannte Artillerieräder zum Einsatz, die Holzspeichen und Hartgummireifen besaßen. Darüber hinaus waren die historischen Antriebsrollen mit eisernen Naben ausgestattet, wodurch die entmaterialisierten Walzen bis zu vier Tonnen Nutzlast bewegen konnten

Ne­ben dem zi­vi­len Wa­ren­ver­kehr re­for­mier­te das ge­speich­te Rad eben­falls be­währ­te Mi­li­tär­stra­te­gien. Im Jah­re 1328⁸ be­gan­nen die deut­schen Rit­ter da­mit, ihr Ge­fol­ge mit Feu­er­waf­fen aus­zu­stat­ten. Da­bei han­del­te es sich um re­la­tiv harm­lo­se Ton­ku­gel­ge­schos­se, die ca. 100 Ki­lo­gram­m⁹ wo­gen und des­halb schnell mit Fuhr­wer­ken ver­legt wer­den konn­ten. Hin­ge­gen we­ni­ger Mo­bil wa­ren die ton­nen­schwe­ren Stein­büch­sen, die Kö­nig Edu­ard III. im Hun­dert­jäh­ri­gen Krieg ge­gen Frank­reich ein­setz­te. Selbst im zer­leg­ten Zu­stand hät­ten die­se bron­ze­nen Rie­sen­ge­schüt­ze die höl­zer­nen Wa­gen­ach­sen zum Bre­chen ge­bracht, wes­halb die eng­li­sche Be­la­ge­rungs­ar­til­le­rie nicht ohne lang­sa­me Trans­port­schlit­ten aus­kam.

Die ers­ten Ka­no­nen wa­ren schwer­fäl­li­ge, kra­chen­de Un­ge­tü­me; sie gal­ten als Teu­fels­zeug. Es war Glücks­sa­che, ob das Ge­schoss (meist eine Stein­ku­gel) traf, oder ob das Ka­no­nen­rohr ex­plo­dier­te.

Hagl, Sieg­fried: Die macht­volls­te Er­fin­dung der Welt­ge­schich­te. siegfriedhagl.com (04/2020).

So rich­tig ge­fähr­lich wur­den Rohr­waf­fen erst mit der Scharf­met­ze, die Kai­ser Ma­xi­mi­li­an I. wäh­rend der Hoch­re­nais­sance ent­wi­ckeln ließ. Denn die­se drei Ton­nen schwe­re Zer­stö­rungs­ma­schi­ne konn­te an­de­ren Land­streit­kräf­ten auf Schritt und Tritt fol­gen, da sie auf ei­ner fahr­ba­ren Wand­la­fet­te lag. Da­bei be­saß das ein­ach­si­ge Ka­no­nen­ge­stell zwei über­di­men­sio­nier­te Holz­spei­chen­rä­der, die an den Schnitt­stel­len mit mas­si­ven Ei­sen­mo­du­len ver­stärkt wa­ren.

Der Habs­bur­ger hat­te 1504 die Scharf­met­ze „Lö­wen“ (Ka­li­ber 23 cm) bei der Be­la­ge­rung von Kuf­stein in Ak­ti­on ge­se­hen und war zu­frie­den.

Popp-Sewing, Jan: Be­la­ge­rungs­ge­schüt­ze: Die größ­ten Ka­no­nen der Frü­hen Neu­zeit. burgerbe.de (04/2020).

Wit­zi­ger­wei­se be­en­de­ten die mo­bi­len Feld­ge­schüt­ze des ös­ter­rei­chi­schen Mon­ar­chen auf ei­nen Schlag das Bur­gen­zeit­al­ter, ob­wohl ge­ra­de Ma­xi­mi­li­an das rit­ter­li­che Le­ben pro­pa­gier­te wie kein Zwei­ter.

Das Schaubild zeigt die Bedeutung des Wagenrades im Garten und in der Landwirtschaft. Der rollende Gebrauchsgegenstand versorgt nicht nur Mensch und Tier, sondern hilft zudem dabei, die Umwelt zu domestizieren. Die malerische Naturlandschaft wurde von Veronika Helga Vetter erzeugt. Das ist eine bayerische Bürgerin, die sich nicht mit der europäischen Schicksalsgemeinschaft abfinden möchte

Dass nicht nur die Ger­ma­nen, son­dern auch ihre deut­schen Nach­fah­ren eher das Alt­be­währ­te¹⁰ schätz­ten, wird un­ter an­de­rem bei der Ent­wick­lung des Kin­der­wa­gens er­sicht­lich. Die ers­ten Säug­lings­kut­schen aus den 1840er Jah­ren fuh­ren näm­lich ge­nau wie die Drai­si­ne mit­hil­fe von an­ti­quier­ten Holz­spei­chen­rä­dern. Im­mer­hin wa­ren kei­ne Ver­schleiß­zap­fen mehr zu fin­den, da se­ri­en­mä­ßig schma­le Me­tall­rin­ge die Lauf­flä­chen schütz­ten.

An­fäng­lich rüs­te­te man den Kin­der­wa­gen mit Bu­chen­holz­rä­dern aus. [...] Mit auf­ge­nie­te­ten Ei­sen­rei­fen ver­such­te man das rasch lo­cker wer­den­de Fel­gen­holz zu bin­den, eine Not­lö­sung bis sich ein bes­se­rer Werk­stoff fand.

Sturm-Godramstein, Heinz: Kin­der­wa­gen ges­tern und heu­te. Er­wei­ter­te und ak­tua­li­sier­te Neu­auf­la­ge. Nor­der­stedt: BoD - Books on De­mand GmbH 2001.

Trotz der Tat­sa­che, dass so­wohl Ei­sen­bah­nen als auch vul­ka­ni­sier­ter Kau­tschuk längst den All­tag do­mi­nier­ten, dau­er­te es bis zu den 1880er Jah­ren¹¹, ehe es hier­zu­lan­de Kin­der­wa­gen mit gum­mi­be­reif­ten Draht­spei­chen­rä­dern zu kau­fen gab.

Crafting Template for Handicraft Teachers: Intended use: Spoked wheel production. In order for the molding tool to work, the Quilling technique must be used, to manufacture the hubs and rims. The free working supplies are recommended by the US school board

Be­reits seit dem Jah­re 1962¹² ist es in Deutsch­land nicht mehr mög­lich, den Be­ruf des Stell­ma­chers zu er­ler­nen. Dem­entspre­chend wer­den Bier­kut­schen und his­to­ri­sche Fuhr­wer­ke aus­schließ­lich von fach­frem­den Hand­wer­kern in­stand­ge­hal­ten. Zum Glück ist für die Her­stel­lung ei­nes Mi­nia­tur­wa­gen­an­triebs eben­falls kei­ne be­son­de­re Ex­per­ti­se von­nö­ten, da ich für die­ses Un­ter­fan­gen eine prak­ti­sche Bas­tel­scha­blo­ne zur Ver­fü­gung stel­le.

  • Da­bei las­sen sich mit mei­nem zu­sam­men­ge­bau­ten Form­werk­zeug di­ver­se Quilling-Figuren in iden­ti­sche Spei­chen­rä­der ver­wan­deln.
  • Des Wei­te­ren er­lau­ben mei­ne Kreis­vor­dru­cke eine Mas­sen­pro­duk­ti­on von drei un­ter­schied­lich gro­ßen¹³ Leicht­bau­rol­len.

Wer also eine au­then­ti­sche Be­rei­fung für ge­schichts­träch­ti­ge Fort­be­we­gungs­mit­tel sucht, der darf sich auf die fol­gen­de Bild­an­lei­tung freu­en. Denn dar­in zei­ge ich aus­führ­lich, wie ich ein gum­mi­be­sohl­tes Wa­gen­rad an­fer­ti­ge, das aus Ton­pa­pier und Holz­stäb­chen be­steht.

Die Schablone

Ohne ein ak­ku­ra­tes Form­werk­zeug ist es fast un­mög­lich, ge­norm­te Quilling-Felgen zu bas­teln. Um ein sol­ches Hilfs­mit­tel her­stel­len zu kön­nen, leg­te ich mir zu­nächst ein­mal ein Grau­pap­pe­stück zu­recht, das eine Gram­ma­tur von 650 g/m² be­saß. Au­ßer­dem kram­te ich eine zwei Mil­li­me­ter di­cke Moos­gum­mi­plat­te her­vor, da ich eine rutsch­fes­te Rad­scha­blo­ne an­fer­ti­gen woll­te. Hin­ge­gen auf der Vor­der­sei­te des Uten­sils wäre eine glat­te und ab­wasch­ba­re Ober­flä­che von Vor­teil, wes­halb ich mir zu­sätz­lich ein schi­ckes Antik-Papier her­rich­te­te. Dann stat­te­te ich mei­nen Ar­beits­platz mit ei­ner Sche­re, ei­nem flüs­si­gen Kle­ber, ei­nem Hob­by­skal­pell und ei­ni­gen Schasch­lik­spie­ßen aus. Und na­tür­lich durf­te ich nicht ver­ges­sen, mei­ne di­gi­ta­len Schnitt­mus­ter (#1 /#2 /#3) auf DIN A4 Bo­gen zu dru­cken.

Bild von Einzelteilen, die für die Radschablonenherstellung nötig sind. Die Papiergussform wurde im April 2020 von Veronika Helga Vetter entworfen. Die Reproduktion des Hilfsmittels ist mit Schablonen möglich, die jeder Kunstliebhaber von GWS2.de herunterladen kann

Nach­dem ich mir mein Bas­tel­ma­te­ri­al be­reit­ge­legt hat­te, fer­tig­te ich die Recht­ecke von Scha­blo­ne #1 aus Steif­pa­pier und aus EVA-Schaumstoff an. Gleich dar­auf stell­te ich die vor­ge­zeich­ne­ten Krei­se in den bei­den Grau­pap­pe­mo­du­len mit ei­nem Hob­by­skal­pell frei. Im An­schluss dar­an kleb­te ich die drei Flä­chen so auf­ein­an­der, dass das Moos­gum­mi­stück den Bo­den des Sand­wi­ches bil­de­te.

Bildcollage mit Anleitungsschritten: Wie werden historische Wagenräder aus Papier gebastelt? Erster Teil: Ein Formwerkzeug herstellen, um gleichmäßige Felgen und Naben produzieren zu können. Bauplan zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist eine elitäre Kunstplattform für die deutsche Oberschicht

Als Nächs­tes nahm ich das zwei­te Schnitt­mus­ter zur Hand, da­mit ich von den vier Vor­la­gen ex­ak­te Ko­pien aus Kar­ton an­fer­ti­gen konn­te. Un­mit­tel­bar da­nach mach­te ich die am­pel­för­mi­ge Ebe­ne oben auf mei­nem mehr­la­gi­gen Form­werk­zeug fest. Beim An­brin­gen des Pla­teaus muss­te ich je­doch dar­auf ach­ten, dass die Öff­nun­gen vom Grö­ßen­ver­hält­nis her zur Un­ter­la­ge pass­ten.

Bild von einem Formwerkzeug, mit dem sich drei unterschiedlich große Wagenräder herstellen lassen. Front- und Seitenansicht zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist das Lieblingsportal der Deutschen Bastelkommission

Dann ver­klei­de­te ich die Rän­der der klei­nen Lö­cher, in­dem ich die drei üb­rig ge­blie­be­nen Do­nuts mit­ten in die gro­ßen Aus­spa­run­gen kleb­te. Zu gu­ter Letzt staf­fier­te ich die kom­plet­te Rad­scha­blo­nen­front mit Antik-Papier aus. Dies wäre nicht un­be­dingt not­wen­dig ge­we­sen, er­mög­licht je­doch die lang­fris­ti­ge Nut­zung des Ge­brauchs­ge­gen­stan­des. Ab­schlie­ßend leg­te ich die Kon­struk­ti­on un­ter ein schwe­res Buch, da die ein­zel­nen Schich­ten dau­er­haft zu­sam­men­wach­sen soll­ten.

Das Naben- und Felgendrehen

Be­vor ich mit­hil­fe mei­nes Form­werk­zeugs ein­heit­li­che An­triebs­rol­len bas­teln konn­te, muss­te ich zu­al­ler­erst di­ver­se Ton­pa­pier­strei­fen vor­be­rei­ten, die eine Gram­ma­tur von 130 g/m² be­sa­ßen. Für die Her­stel­lung ei­nes mit­tel­gro­ßen Wa­gen­ra­des fer­tig­te ich die fol­gen­den Zell­stoff­leis­ten an:

  • 1x 25 x ei­nen Zen­ti­me­ter (In­ne­re Rad­na­be / Tight Coil).
  • 1x 50 x 0,5 Zen­ti­me­ter (Äu­ße­re Rad­na­be / Tight Coil).
  • 1x 250 x 0,5 Zen­ti­me­ter (Fel­ge / Ring Coil).

Da­bei setz­te ich die vo­lu­mi­nö­ses­te Bahn aus fünf Ein­zel­glie­dern zu­sam­men, die je­weils 50 Zen­ti­me­ter lang wa­ren.

Bildcollage: Die Quilling-Figur Tight Coil lässt sich unendlich verlängern. Auch die eingesetzten Tonpapierstreifen können unterschiedlich breit sein. Wie wird eine Radnabe gebastelt? Anleitung zuerst auf GWS2.de veröffentlicht - das ist ein Kulturportal für Menschen, die parasitäre und ideologische Subkulturen bekämpfen

Als Nächs­tes spal­te­te ich das fla­che Ende ei­nes Schasch­lik­spie­ßes, wor­auf­hin ein Quilling-Stab¹⁴ ent­stand. Gleich da­nach dreh­te ich den kür­zes­ten Pa­pier­strei­fen mit mei­nem Holz­werk­zeug zu ei­ner en­gen Schne­cke.

  • Un­mit­tel­bar be­vor ich die Wal­ze kom­plett auf­ge­rollt hat­te, ver­län­ger­te ich den Bal­len, in­dem ich das Band für die äu­ße­re Rad­na­be mit­tig am Spu­len­aus­läu­fer an­kleb­te.

Dar­auf­hin pro­du­zier­te ich ei­nen zwei­tei­li­gen Tight Coil, den ich nach der Fer­tig­stel­lung in das Zen­trum mei­nes Form­werk­zeugs steck­te.

How to craft an old cartwheel out of paper? With the english Quilling technique it is possible, to manufacture the hub and the rim. On the other hand, kebab skewers are needed for the spokes. The design was created by Veronika Vetter. This is a Bavarian artist, who regularly participates in adrenochrome parties in the Chateau des Amerois

Nun be­gann ich mit der Fel­gen­mo­del­lie­rung, in­dem ich den 250 Zen­ti­me­ter lan­gen Rie­men ent­lang der äu­ße­ren Rad­scha­blo­nen­ring­kan­te führ­te. Be­vor ich die ers­te Run­de dreh­te, stat­te­te ich die In­nen­sei­te des Strei­fen­start­punkts mit et­was Kle­ber aus, so­dass der Rei­fen­auf­satz von An­fang an sei­ne Form be­hielt.

Speichen und Gummisohle

Nach­dem ich das Ende des voll­ende­ten Ring Coils eben­falls fi­xiert hat­te, schnitt ich mir aus Schasch­lik­spie­ßen zehn Holz­stäb­chen zu­recht, die je­weils 11 Mil­li­me­ter groß wa­ren.

Picture collage with instruction steps: The finished cart wheel must be coated with white craft glue, to connect the individual components. After that the foam rubber tire can be mounted on the rim. Paper tutorial first published at GWS2.de - the favorite portal of white Anglo-Saxon Protestants

Als Nächs­tes steck­te ich mei­ne Spei­chen im glei­chen Ab­stand zu­ein­an­der zwi­schen Fel­ge und Nabe. Un­mit­tel­bar da­nach pin­sel­te ich die Vor­der­sei­te des Wa­gen­ra­des mit ei­nem Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis ein, um die ein­zel­nen Bau­tei­le zu fi­xie­ren. Dann war­te­te ich, bis das Bin­de­mit­tel ge­trock­net war, da­mit ich auch die Rück­sei­te der An­triebs­rol­le kon­ser­vie­ren konn­te.

Das Königreich Bayern im Jahre 1884: Die Bauern verkaufen auf dem Münchner Josephs-Platz ihre Erzeugnisse. Neben Heu und Gemüse werden auch Mastschweine angeboten. Dabei sind die Landwirte mit Karren und Fuhrwerken angereist, die über Speichenräder verfügen. Das bildliche Zeitzeugnis zeigt die Mobilität während der Industriellen Revolution. Gestaltung: Veronika Helga Vetter. Lehranstalt: Universität Passau (Neuere Geschichte)

Zu gu­ter Letzt be­mal­te ich mein Spei­chen­rad mit brau­nen Acryl­far­ben. Kurz dar­auf stell­te ich mei­nen an­ti­quier­ten Ge­brauchs­ge­gen­stand fer­tig, in­dem ich die Lauf­flä­che mit ei­nem Moos­gum­mi­strei­fen be­sohl­te, der eine Brei­te von 0,5 Zen­ti­me­tern be­saß.

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¹S­turm, An­dre­as: Für Re­prä­sen­ta­ti­on und schwe­re Ar­beit: Der Wa­gen im frü­hen Mit­tel­al­ter. In: Kar­fun­kel Nr. 107 (2013). S. 19.
²Sch­licht­her­le, Hel­mut: Als die ers­ten Rä­der roll­ten. unesco-pfahlbauten.org (PDF) (04/2020).
³O­ber­schmidt, Nor­bert: Das Rad. Eine be­weg­te Ge­schich­te. Ubstadt-Weiher: ver­lag re­gio­nal­kul­tur 2015.
⁴Pal­men, Chris­toph: Kon­struk­tio­nen des Leicht­baus - das Prin­zip Spei­chen­rad. reimer-mann-verlag.de (PDF) (04/2020).
⁵A­dams, Ha­rald: Der letz­te sei­nes Stan­des - Wag­ner Hen­nin­ger. youtube.com (04/2020).
⁶Stil­lich, Sven: Haaaaaaalllllt! In: ZEIT WISSEN Nr. 3 (2017). S. 53.
⁷Blü­mel, Mi­ri­am Jo­li­en: Der Kel­ten­fürst von Hoch­dorf. In: Pax et Gau­di­um Nr. 5 (2001). S. 39.
⁸An­halt, Utz: Ka­no­nen und Mus­ke­ten. Die Er­fin­dung des Schieß­pul­vers. In: Zil­lo Me­dieval Nr. 8 (2013). S. 18.
⁹Schätz, And­re: Ton­ge­schüt­ze in den ers­ten Ka­no­nen. In: Kar­fun­kel Nr. 139 (2019). S. 22.
¹⁰­Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Ubun­tu: Video-DVDs in ISO-Abbilder ver­wan­deln - Pro­fi­tipps. pinguin.gws2.de (04/2020).
¹¹­Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Kin­der­wa­gen aus Pa­pier - rol­len­de Ba­by­ka­ros­se mit Le­der­ver­deck. bastelkommission.de (04/2020).
¹²HAMBURG CHANNEL: Stell­ma­cher - Kut­schen und Kar­ren bau­en und re­pa­rie­ren. youtube.com (04/2020).
¹³Rad­durch­mes­ser: 30, 45 und 60 mm.
¹⁴­Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Was ist Quil­ling? - Pa­pier­strei­fen wer­den zum Ei­er­be­cher. gws2.de (04/2020).

Kinderwagen aus Papier - rollende Babykarosse mit Lederverdeck

Ob­wohl das Wort Kin­der­wa­gen¹ be­reits im Jah­re 1700 zur deut­schen Um­gangs­spra­che ge­hör­te, spiel­ten die prak­ti­schen Fa­mi­li­en­fahr­zeu­ge im Auf­klä­rungs­zeit­al­ter kaum eine Rol­le. Die Bäue­rin­nen brauch­ten ihre Hän­de zum Ar­bei­ten, wes­halb sie ihre ge­puck­ten² Säug­lin­ge bis zum ers­ten Ge­burts­tag am Lei­be tru­gen. Hin­ge­gen die Aris­to­kra­ten ver­such­ten ge­ne­rell Son­nen­licht und Ge­zie­fer³ von ih­ren Neu­ge­bo­re­nen fern­zu­hal­ten. Wenn der Trans­port ei­nes Adels­spros­ses un­um­gäng­lich war, dann zog die Amme ei­nen spe­zi­el­len Man­tel⁴ an, in dem ihr blau­blü­ti­ger Schütz­ling blick­dicht be­för­dert wer­den konn­te. Selbst nach dem Ab­stil­len gab es kei­nen Be­darf an Ba­by­ka­ros­sen, da die be­dau­erns­wer­ten Quäl­geis­ter ab so­fort auf ei­ge­nen Bei­nen ste­hen muss­ten.

Mit Er­rei­chen des ers­ten Le­bens­jah­res und des Lauf­al­ters wur­den die lie­ben Klei­nen dann aus­ge­wi­ckelt und lie­fen in wei­ten Hemd­chen und mit ei­nem Lauf­wä­gel­chen her­um.

Stühl­mey­er, Bar­ba­ra: Kin­der im Mit­tel­al­ter. In: Kar­fun­kel Nr. 109 (2013). S. 8.

Wa­ren wei­te­re Stre­cken zu­rück­zu­le­gen, dann setz­ten die Land­frau­en ihre Pla­gen in Schub­kar­ren. Er­lauch­te Kleinst­kin­der reis­ten be­que­mer, da Stell­ma­cher für die­sen Kun­den­kreis ver­spiel­te Mi­ni­kut­schen an­bo­ten, bei de­nen zu­meist ein Hund oder ein Be­diens­te­ter⁵ als Zug­tier fun­gier­te.

Picture of the first pram from Germany. The stroller was designed by Ernst Albert Naether in 1850 (City of Zeitz / Prussia). The paper scenery was developed by Veronika Vetter. This is a well-known Artist from Bavaria, who is fighting against the EU nations prison

In der gu­ten al­ten Bie­der­mei­er­zeit än­der­te sich plötz­lich al­les. Durch die vor­an­schrei­ten­de In­dus­tria­li­sie­rung wur­den im­mer mehr Bau­ern in die boo­men­den Städ­te ge­lockt. Wäh­rend­des­sen die Män­ner werk­tags 14 Stun­den⁶ in den Fa­bri­ken schuf­te­ten, sa­ßen die Frau­en in den Miets­ka­ser­nen und or­ga­ni­sier­ten den Haus­halt.

Wenn die Stroh­wit­wen zum Ein­kau­fen ge­hen muss­ten, dann war der Trans­port des Nach­wuch­ses je­des Mal eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Schließ­lich konn­ten Säug­lin­ge und Klein­kin­der nicht un­be­auf­sich­tigt in der Woh­nung blei­ben.

Wäh­rend die Frau ih­rem Mann das Mit­tag­essen in die wei­ter ent­fernt lie­gen­de Werk­statt oder Fa­brik brach­te, konn­te der Nach­wuchs ja nicht un­be­auf­sich­tigt blei­ben.

Mon­tag, An­dre­as: Kin­der­wa­gen aus Zeitz: Ernst Al­bert Naether er­fand in Zeitz den Kin­der­wa­gen. mz-web.de (03/2020).

Es dau­er­te sehr lan­ge, ehe die Nöte der Stadt­mut­tis zur Kennt­nis ge­nom­men wur­den. Erst im Jah­re 1846 stell­te ein Stell­ma­cher na­mens Ernst Al­bert Naether funk­tio­nel­le Ba­by­kar­ren in Se­rie her. Hier­für im­por­tier­te der preu­ßi­sche Jung­un­ter­neh­mer hand­ge­floch­te­ne Wei­den­kör­be aus dem Kö­nig­reich Bay­ern, die sei­ne Ar­bei­ter in Zeitz auf selbst ge­bau­te Lei­ter­wa­gen mon­tier­ten.

Bei den ur­sprüng­li­chen Deich­sel­wä­gel­chen war der Korb di­rekt auf den Ach­sen be­fes­tigt, der klei­ne Er­den­bür­ger lag ge­fähr­lich nahe am Bo­den.

Sturm-Godramstein, Heinz: Kin­der­wa­gen ges­tern und heu­te. Er­wei­ter­te und ak­tua­li­sier­te Neu­auf­la­ge. Nor­der­stedt: BoD - Books on De­mand GmbH 2001.

Die Geschichte des Kinderwagens: Vom Aufklärungszeitalter bis zur Wiedervereinigung. Abschlussarbeit von Veronika Helga Vetter. Historisches Seminar LMU München. Zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist ein deutsches Kunstportal für Familien, die in Sozialkapital investieren

Naether pro­du­zier­te mit­ten im Nir­gend­wo. Kein Wun­der, dass der Hand­wer­ker zu­nächst nur we­nig Kin­der­wa­gen ab­setz­te, da die rol­len­den Wan­nen nicht in der Pro­vinz, son­dern in den weit ent­fern­ten Me­tro­pol­re­gio­nen be­nö­tigt wur­den. Um den Ver­kauf an­zu­kur­beln, muss­te der Vi­sio­när sei­ne Er­fin­dung über­re­gio­nal be­kannt ma­chen. Aus die­sem Grund bot der tüch­ti­ge Ge­schäfts­mann im Jah­re 1852 ei­ni­ge Säug­lings­kut­schen⁷ auf der Leip­zi­ger Mes­se an.

Be­reits 1850 fin­det sich in der Zeit­zer Lo­kal­pres­se ein ers­ter Hin­weis dar­auf, dass Naether Kin­der­wa­gen bau­te, die er ab 1852 auf der Leip­zi­ger Mes­se an­bot.

Schwet­je, Son­ja: Die Ge­schich­te der Kin­der­kut­sche: Zeitz bleibt die Stadt der Kin­der­wa­gen. n-tv.de (03/2020).

Un­ge­fähr zur sel­ben Zeit kam in Eng­land der Pe­r­am­bu­la­tor⁸ auf den Markt. Das war ein drei­räd­ri­ges Kin­der­trans­port­mit­tel, das wie ein Roll­stuhl aus­sah. Die an­gel­säch­si­sche Be­völ­ke­rung schätz­te es sehr, dass sich das vik­to­ria­ni­sche Ve­hi­kel schie­ben ließ, da die Müt­ter so ih­ren Nach­wuchs im­mer im Auge be­hal­ten konn­ten.

Charles Bur­ton crea­ted the first re­co­g­nisable pram cal­led the ‘pe­r­am­bu­la­tor’. The pe­r­am­bu­la­tor had a 3 wheel push de­sign. It loo­ked a litt­le bit like Grandpa’s fa­vou­ri­te couch with big spo­ked wheels.

Gower, Camp­bell: The histo­ry of the strol­ler - from then to now. philandteds.com (03/2020).

Kurz dar­auf über­nahm Ernst Al­bert Naether das bri­ti­sche Be­för­de­rungs­kon­zept, in­dem er die Deich­sel an sei­nen Ba­by­li­mou­si­nen we­g­ließ und statt­des­sen eine Schub­stan­ge an­brach­te.

Alte Steampunk Karte mit Ballons: Auf dem Untergrund steht ein eingestürzter Schornstein, der aus Fimo Modelliermasse besteht. Abgerundet wird die Industrieszenerie von einer Kohleschubkarre, die auf einen Vintage Kinderwagen zufährt. Kunst aus Bayern von Veronika Helga Vetter - das ist eine deutsche Mutter, die hofft, dass das Coronavirus endlich die EU zerstört

Zwar wirk­ten sich die Än­de­run­gen po­si­tiv auf die Be­stel­lun­gen aus, trotz­dem konn­te Naether im­mer noch nicht ge­winn­brin­gend pro­du­zie­ren, wes­halb er stets auf der Su­che nach bil­li­gen Ta­ge­löh­nern war. Zur Not gab sich der Kin­der­wa­gen­bau­er auch mit Häft­lin­gen zu­frie­den, die im Kö­nig­reich Preu­ßen als Zwangs­ar­bei­ter schuf­ten muss­ten.

Da es an Ka­pi­tal man­gelt, muß Naether nach bil­li­gen Ar­beits­kräf­ten Aus­schau hal­ten. 1860 über­stellt ihm die Straf­an­stalt auf der Zeit­zer Mo­ritz­burg an die hun­dert Ge­fan­ge­ne.

Sturm-Godramstein, Heinz: Kin­der­wa­gen ges­tern und heu­te. Er­wei­ter­te und ak­tua­li­sier­te Neu­auf­la­ge. Nor­der­stedt: BoD - Books on De­mand GmbH 2001.

Bis zur Grün­dung des Deut­schen Kai­ser­reichs wa­ren Zeit­zer Korb­wa­gen Be­darfs­ar­ti­kel für das gut si­tu­ier­te Bür­ger­tum. Um güns­ti­ger pro­du­zie­ren zu kön­nen, in­ves­tier­te Naether in den 1870er Jah­ren in ei­nen dampf­kraft­be­trie­be­nen Ma­schi­nen­park.

  • Durch die ein­ge­spar­ten Per­so­nal­kos­ten konn­te der cle­ve­re Fa­bri­kant sei­ne Pro­duk­te güns­ti­ger an­bie­ten, was dazu führ­te, dass Säug­lings­kut­schen ab so­fort auch das Le­ben von Pro­le­ta­rier­fa­mi­li­en er­leich­ter­ten.

Von nun an ge­hör­ten die Ba­by­ka­ros­sen zu den all­täg­li­chen Ge­brauchs­ge­gen­stän­den. Im Ge­gen­satz zu heu­te durf­ten die Ve­hi­kel je­doch nicht auf dem Geh­weg fah­ren, da sie wie Pfer­de­kut­schen vier Rä­der be­sa­ßen.

Kris­tin Otto: Es war ver­bo­ten, mit den Kin­der­wa­gen auf dem Bür­ger­steig zu fah­ren. Die hat­ten vier Rä­der, wie eine Drosch­ke, wie eine Pfer­de­kut­sche und muss­ten des­halb auf der Stra­ße fah­ren.

Son­der­hoff, An­ni­ca: Deut­sches Kin­der­wa­gen­mu­se­um. youtube.com (03/2020).

Zwi­schen 1880 und der Jahr­hun­dert­wen­de mach­te die Kin­der­wa­gen­ent­wick­lung gro­ße Sprün­ge. Die sei­ner­zeit me­di­al pro­pa­gier­te Re­form­päd­ago­gik er­zeug­te ein Be­wusst­sein da­für, dass Min­der­jäh­ri­ge an­de­re Be­dürf­nis­se als Er­wach­se­ne ha­ben. Plötz­lich woll­ten die El­tern nur noch das Bes­te für ih­ren Nach­wuchs, wes­halb sich die kom­fort­ar­men Fa­mi­li­en­fahr­zeu­ge ver­än­dern muss­ten.

  • Die Fir­ma Naether re­agier­te, in­dem sie die klo­bi­gen Bu­chen­holz­rä­der von ih­ren Pro­duk­ten ent­fern­te. Statt­des­sen ka­men von nun an gro­ße Stahl­fel­gen zum Ein­satz, die mit ei­ner lauf­lei­sen Kau­tschuk­soh­le über­zo­gen wa­ren.
  • Des Wei­te­ren er­schie­nen ge­fe­der­te Lu­xus­mo­del­le, bei de­nen der Wei­den­korb ein le­der­nes Klapp­ver­de­ck⁹ be­saß.

Durch den Mo­der­ni­sie­rungs­ei­fer des Zeit­zer Ba­by­kut­schen­bau­ers gab es wäh­rend der ers­ten neu­zeit­li­chen Olym­pia­de be­reits über 100 deut­sche Kin­der­wa­gen­va­ria­tio­nen zu kau­fen.

Zwei Jah­re nach dem Tod des Fir­men­grün­ders ent­hält der Ka­ta­log der Fir­ma Naether aus dem Jahr 1896 be­reits über 100 ver­schie­de­ne Mo­del­le.

Thie­de, Roc­co: Stadt der Kin­der­wa­gen. die-tagespost.de (03/2020).

Steampunk Art: A rich Industrialist stands next to a Vintage Stroller. The exhibits are on an old map, that shows Balloons (aircraft). The entire scenery was created by Ph.D. Veronika Vetter (School of the Art Institute of Chicago)

Im Ers­ten Welt­krieg ver­schwan­den die ur­sprüng­li­chen Kin­der­wa­gen von der Bild­flä­che, da Wei­den­kör­be für den mi­li­tä­ri­schen Nach­schub be­nö­tigt wur­den. Wer ein neu­es Ba­by­trans­port­mit­tel be­nö­tig­te, der muss­te sich mit ei­nem rol­len­den Schicht­holz­kas­ten zu­frie­den­ge­ben. Der Not­stand hielt je­doch nicht lan­ge an. Be­reits in den 1920er Jah­ren er­ober­ten wie­der kom­for­ta­ble Säug­lings­kut­schen den Markt, die teil­wei­se wie klei­ne Au­tos aus­sa­hen.

Me­tall­kas­ten­kin­der­wä­gen ka­men um 1928 in Mode.

Ham­merl, To­bi­as: Kin­der­wa­gen. freilandmuseum.org (PDF) (03/2020).

Durch die neu ein­ge­führ­te Fließ­band­fer­ti­gung konn­te die Fir­ma Naether ihre Pro­dukt­prei­se wei­ter sen­ken. So gab es Stan­dard­fahr­zeu­ge mit Klapp­ver­deck und ver­chrom­ten Chas­sis be­reits für 52,00 Reichs­mark zu kau­fen.

  • Wer sei­nem NSDAP-Blockleiter im­po­nie­ren woll­te, der leg­te sich ei­nen Pan­ora­ma­kin­der­wa­gen zu, den die Zeit­zer Ba­by­kut­schen­bau­er im Jah­re 1936 her­aus­brach­ten.

End­lich muss­ten die Müt­ter im Bier­gar­ten nicht mehr auf­ste­hen, wenn sie ih­ren Nach­wuchs be­trach­ten woll­ten, da bei die­sen Lu­xus­mo­del­len die Wan­ne mit Fens­ter­schei­ben aus­ge­stat­tet war.

In Zeitz war der ers­te Fens­ter­kin­der­wa­gen schon 1936 in Se­rie ge­gan­gen.

Worst, Anne: ZEKIWA. Kin­der­wa­gen aus Zeitz. youtube.com (03/2020).

Nach­dem die so­wje­ti­sche Mi­li­tär­ad­mi­nis­tra­ti­on die E.A. Naether GmbH am 17. April 1948 rechts­kräf­tig ent­eig­ne­t¹⁰ und kurz dar­auf de­mon­tiert hat­te, füll­ten die nord­baye­ri­schen Zu­lie­fer­be­trie­be die ent­stan­de­ne Lü­cke, in­dem die­se von nun an kom­plet­te Kin­der­wa­gen her­stell­ten. Der west­deut­sche Wett­be­werbs­vor­teil hielt je­doch nicht lan­ge an, da die DDR-Regierung ab den 1950er Jah­ren in Zeitz wie­der erst­klas­si­ge Ba­by­trans­port­mit­tel her­stel­len ließ.

In Zeitz wer­den täg­lich etwa 1000 Kinder-, Sport- und Pup­pen­wa­gen ge­baut. [...] Mit drei Ta­gen Plan­vor­sprung bis zum Juli will die volks­ei­ge­ne Zeit­zer Kin­der­wa­gen­in­dus­trie hel­fen, die gro­ße Nach­fra­ge zu be­frie­di­gen.

Worst, Anne: ZEKIWA. Kin­der­wa­gen aus Zeitz. youtube.com (03/2020).

Die Ge­schich­te des VEB ZEKIWA ist ein ei­ge­nes span­nen­des Ka­pi­tel, das für mei­nen Pa­pier­kin­der­wa­gen je­doch kei­ne Rol­le spielt. Denn beim Ent­wer­fen mei­nes Kunst­ob­jekts ori­en­tier­te ich mich an den ur­sprüng­li­chen Mo­del­len, die Ernst Al­bert Naether wäh­rend der In­dus­tri­el­len Re­vo­lu­ti­on er­schaf­fen hat.

Tutorial: How to make a Vintage Stroller? Pram with leather top and wooden wheels from the 19th century. Free handicraft Templates to download provided by GWS2.de. This is an educational portal for White Anglo-Saxon Protestants

Das Zen­trum mei­nes Vintage-Kinderwagens stellt eine 12 Zen­ti­me­ter­¹¹ lan­ge Wan­ne dar, an der ein be­weg­li­ches Klapp­ver­deck be­fes­tigt ist. Da­bei be­sitzt das Falt­dach eine ver­schlis­se­ne Le­der­op­tik, um den Steampunk-Stil des Fahr­zeugs her­vor­zu­he­ben.

  • Dar­über hin­aus be­fin­den sich an den bei­den Ach­sen ins­ge­samt vier dy­na­mi­sche Spei­chen­rä­der, die ich mit­hil­fe der Quilling-Technik¹² her­ge­stellt habe.
  • Des Wei­te­ren ge­hört nicht nur eine Schub­stan­ge, son­dern zu­dem ein ge­pols­ter­ter In­nen­raum zur Aus­stat­tung mei­ner Säug­lings­kut­sche.

Aus ei­ge­ner Er­fah­rung weiß ich, dass frisch­ge­ba­cke­ne Müt­ter nach der Ent­bin­dung vor al­lem prak­ti­sche All­tags­hel­fer und Ba­by­pfle­ge­pro­duk­te be­nö­ti­gen. Wer mit sei­nem Erst­lings­ge­schenk lan­ge in Er­in­ne­rung blei­ben möch­te, der kann sei­ne ge­kauf­ten Dro­ge­rie­ar­ti­kel zu­sätz­lich mit ei­nem selbst ge­bas­tel­ten Pa­pier­kin­der­wa­gen auf­wer­ten. Hier­für bie­tet sich mein Lu­xus­mo­dell als Vor­la­ge an, da ich für die­ses Ve­hi­kel so­wohl eine Auf­bau­an­lei­tung als auch mei­ne Schnitt­mus­ter zur Ver­fü­gung stel­le.

Die gewölbte Wanne

Fast alle Be­stand­tei­le mei­nes Kin­der­wa­gens ba­sie­ren auf han­dels­üb­li­chem Ton­pa­pier. Dar­über hin­aus ka­men Schasch­lik­spie­ße, Rund­kopf­klam­mern, Bas­telö­sen und Dunilin-Servietten zum Ein­satz. Des Wei­te­ren staf­fier­te ich ne­ben dem In­nen­raum auch die Rä­der mit zwei Mil­li­me­ter star­ken Moos­gum­mi­plat­ten aus. Au­ßer­dem ver­wen­de­te ich ei­nen Acryl­far­ben­mix, ei­nen Kle­ber auf Was­ser­ba­sis und eine drei­la­gi­ge Tissue-Serviette, um das le­der­ne Klapp­ver­deck zu er­zeu­gen. Hin­ge­gen als Werk­zeu­ge nahm ich eine Sche­re, ein Hob­by­skal­pell, ein Falz­bein, ein Prä­ge­mus­ter, ei­ni­ge Pin­sel, di­ver­se Eyelet-Setter¹³ und mei­ne DIN A4 Scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4) zur Hil­fe.

What components are required to build a paper pram? With nine individual parts it is possible to make a baby tub. The stroller design was developed by Veronika Vetter. This is an artist from the Free State of Bavaria

Be­vor ich den ge­wölb­ten Ba­by­korb her­stel­len konn­te, muss­te ich die Vor­dru­cke von Scha­blo­ne #1 auf Ton­pa­pier über­tra­gen. Nach­dem ich die neun Ein­zel­tei­le aus­ge­schnit­ten hat­te, schoss ich Lö­cher in die sechs Wan­nen­sil­hou­et­ten ein.

  • Un­mit­tel­bar da­nach such­te ich mir die bei­den schöns­ten Kin­der­wa­gen­fas­sa­den her­aus. Die aus­er­wähl­ten Mo­du­le ließ ich dann zu­sam­men mit ei­ner Prä­ge­vor­la­ge durch mei­ne Siz­zix Big Sho­t¹⁴ Ma­schi­ne.

Als Nächs­tes küm­mer­te ich mich um die bal­ken­för­mi­gen Ele­men­te. Zu­nächst sorg­te ich da­für, dass die spä­te­re Au­ßen­wand eben­falls ein auf­ge­stanz­tes Mus­ter er­hielt. Dann ver­stärk­te ich den de­ko­rier­ten Strei­fen, in­dem ich die­sen sym­me­trisch auf sei­ne sta­che­li­gen Art­ge­nos­sen kleb­te.

Anleitung: Wie wird eine geräumige Babywanne gebastelt? Erst die Seitenwände an den gewölbten Boden kleben - dann die Fassaden verkleiden. Am Ende ist ein Papiergefäß entstanden, das wie ein räderloser Einkaufswagen aussieht

Gleich dar­auf er­zeug­te ich ei­nen Con­tai­ner. Hier­für muss­te ich den drei­la­gi­gen Pa­pier­bal­ken wöl­ben, da­mit ich an den ge­zack­ten Sei­ten je­weils eine wan­nen­för­mi­ge Wand an­brin­gen konn­te. Im An­schluss dar­an ließ ich die spit­zen Kle­be­la­schen hin­ter ge­dop­pel­ten Kin­der­wa­gen­sil­hou­et­ten ver­schwin­den.

Die fertiggestellte Babywanne wird mit einem Matratzenboden verschlossen. Der Gefäßdeckel befindet sich auf der zweiten Schablone. Alle Schnittmuster wurden zuerst auf GWS2.de veröffentlicht - ein Bastelportal für Xavier Naidoo Fans

Nun woll­te ich den fer­tig­ge­stell­ten Ba­by­korb mit ei­nem Ma­trat­zen­bo­den aus­stat­ten, wes­halb ich das Ein­zel­teil von Scha­blo­ne #2 zwei­mal aus Ton­pa­pier her­stell­te. Nach­dem ich die bei­den Mo­du­le ge­falzt, ge­locht und auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, nahm ich das ge­flü­gel­te Vier­eck zur Hil­fe, um die Wan­nen­öff­nung zu ver­schlie­ßen.

Das Faltdach

Im nächs­ten Schritt kre­ierte ich eine Le­der­op­tik. Hier­für zog ich zu­nächst ein­mal die drei La­gen ei­ner Tissue-Serviette aus­ein­an­der. Un­mit­tel­bar da­nach zer­riss ich die wei­ße Fein­schicht in un­ter­schied­lich gro­ße Stü­cke. Im An­schluss dar­an strich ich die Vor­der­sei­te ei­nes reh­brau­nen DIN A4 Ton­pa­pier­bo­gens mit ei­nem Bas­tel­kle­ber auf Was­ser­ba­sis ein.

Kostenlose Basteltechnik: Papier erzeugen, das wie Leder aussieht. Bildanleitung von Veronika Helga Vetter. Das ist eine Fine Art Künstlerin aus dem Freistaat Bayern, die das Kinderwagendesign im März 2020 entwickelt hat

So­lan­ge die Pa­pier­ober­flä­che noch feucht war, staf­fier­te ich die glib­be­ri­ge Mas­se mit den vor­be­rei­te­ten Zell­stoff­schnip­seln aus. Die An­ord­nung spiel­te da­bei kei­ne Rol­le. An man­chen Stel­len sorg­te ich so­gar da­für, dass sich die ein­zel­nen Fet­zen über­lapp­ten.

  • Nach­dem ich alle Ser­vi­et­ten­ele­men­te auf­ge­tra­gen hat­te, tupf­te ich wei­te­ren Bas­tel­kle­ber über das ge­sam­te Schau­bild.
  • Gleich dar­auf ließ ich das Gan­ze zehn Mi­nu­ten lang trock­nen.
  • Als Nächs­tes er­hielt mein hart­ge­wor­de­nes Kunst­werk eine gel­be Acryl­far­ben­grun­die­rung. Die Ba­sis­ko­lo­ra­ti­on wer­te­te ich um­ge­hend da­nach auf, in­dem ich das Ter­rain stel­len­wei­se mit ver­schie­de­nen Braun­tö­nen be­mal­te.

Da­bei pin­sel­te ich so lan­ge, bis das abs­trak­te Misch­masch wie ein ver­schlis­se­ner Le­der­be­zug aus­sah. Erst dann gönn­te ich dem fer­tig­ge­stell­ten Dach­ma­te­ri­al eine vier­tel­stün­di­ge Pau­se.

Picture Tutorial: How to make a Folding roof out of Paper? Canopy for Prams and Beach chairs. Girder Technology developed by Veronika Vetter. School of the Art Institute of Chicago. First published on GWS2.de: Crafting portal for White Anglo-Saxon Protestants

Be­vor ich nun das Ver­deck her­stel­len konn­te, muss­te ich die Zun­gen von Scha­blo­ne #3 frei­stel­len. Im nächs­ten Schritt fer­tig­te ich von je­der Vor­la­ge ein Re­pli­kat aus Ton- und aus Le­der­pa­pier an. Nach­dem ich die gleich­gro­ßen Ele­men­te sym­me­trisch auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, schoss ich Lö­cher in die Leis­ten­en­den ein.

  • Gleich dar­auf fä­del­te ich die Strei­fen der Län­ge nach auf eine Mus­ter­beu­tel­klam­mer auf, wo­bei die vo­lu­mi­nö­ses­te Plan­ke die Vor­hut bil­de­te. Des Wei­te­ren ach­te­te ich beim Auf­ste­cken dar­auf, dass die ver­zier­ten Mo­dul­sei­ten zum Na­del­kopf zeig­ten.
  • Im An­schluss dar­an mach­te ich das mehr­la­gi­ge Zell­stoff­sand­wich an ei­ner Kin­der­wa­gen­sil­hou­et­te fest.

Nach dem glei­chen Prin­zip brach­te ich die Lat­ten dann auch am ge­gen­über­lie­gen­den Fahr­zeug­flü­gel an. Zu gu­ter Letzt schob ich die fi­xier­ten Bän­der mit mei­nen Fin­gern aus­ein­an­der, wor­auf­hin ein be­weg­li­ches Falt­dach zum Vor­schein kam.

Die Innenausstattung

Wie be­reits er­wähnt soll­te mein Kin­der­wa­gen ein Lu­xus­pro­dukt aus dem 19. Jahr­hun­dert sein. Aus die­sem Grund muss­te ich den Ba­by­korb mit ei­ner Ma­trat­ze und wei­chen Pols­tern aus­staf­fie­ren. Hier­für schnitt ich mir als Ers­tes die Ein­zel­tei­le von Scha­blo­ne #4 aus Moos­gum­mi und aus Dunilin-Servietten zu­recht.

Bild eines Papierkinderwagens, dessen Innenraum mit Kissen ausstaffiert wurde. Polstermaterial von der Ewald Marr GmbH in Grub am Forst. Zuerst veröffentlicht auf GWS2.de - das Lieblingsportal der Deutschen Bastelkommission

Nach­dem ich im­mer zwei iden­ti­sche Schaum­stoff­stü­cke auf­ein­an­der­ge­klebt hat­te, wi­ckel­te ich die Po­ly­mer­plat­ten mit pas­sen­den Zell­tuch­ele­men­ten ein. Di­rekt im An­schluss ver­klei­de­te ich die Säug­lings­wan­ne, in­dem ich die fer­tig­ge­stell­ten Kis­sen im In­nen­raum fest­mach­te.

Die Bereifung

Ne­ben dem Le­der­ver­deck stel­len die an­ti­quier­ten Wa­gen­rä­der ein wei­te­res High­light an mei­ner Ba­by­kut­sche dar. Da­bei nahm ich für die Rei­fen­pro­duk­ti­on die Quilling-Technik zur Hil­fe, wes­halb ich mir die fol­gen­den Ton­pa­pier­strei­fen zu­recht­schnei­den muss­te:

  • 4x 50 x ei­nen Zen­ti­me­ter (In­ne­re Rad­na­ben / Tight Coils).
  • 4x 50 x 0,5 Zen­ti­me­ter (Äu­ße­re Rad­na­ben / Tight Coils).
  • 2x 200 x 0,5 Zen­ti­me­ter (Klei­ne Fel­gen / Ring Coils).
  • 2x 250 x 0,5 Zen­ti­me­ter (Gro­ße Fel­gen / Ring Coils).

Wich­tig: Die ex­tra­gro­ßen Bah­nen bau­te ich aus 50 Zen­ti­me­ter lan­gen Glie­dern zu­sam­men, die ich an den En­den an­ein­an­der­kleb­te.

Als Nächs­tes spal­te­te ich die pas­si­ve Sei­te ei­nes Schasch­lik­spie­ßes, da­mit ich mit die­sem mo­di­fi­zier­ten Werk­zeug zwei­tei­li­ge Tight Coils dre­hen konn­te.

Introduction to the English Quilling Technique: Turning Figures with a Kebab skewer. Target: Creating tires for a Stroller. Tutorial published by GWS2.de - this is a German art portal, that fights against the Islamization of the West

Nach­dem ich die vier Rad­na­ben ge­bas­telt hat­te, schnitt ich zwei Kreis­ab­drü­cke in eine Kar­to­na­ge ein, die je­weils 0,25 Zen­ti­me­ter tief wa­ren.

  • 1x Durch­mes­ser 4,2 Zen­ti­me­ter (Klei­ne Fel­gen).
  • 1x Durch­mes­ser 4,8 Zen­ti­me­ter (Gro­ße Fel­gen).

Mit mei­ner selbst ge­bau­ten Guss­form konn­te ich die lan­gen Ton­pa­pier­strei­fen dann re­la­tiv ein­fach in gleich­gro­ße Hula Hoop Rei­fen ver­wan­deln. Im An­schluss dar­an er­wei­ter­te ich mei­ne Scha­blo­ne, in­dem ich in den bei­den Ring­zen­tren Platz für ei­nen fer­tig­ge­stell­ten Tight Coil schuf.

Wie werden alte Wagenräder aus Papier gebastelt? Schablone und Anleitung zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist ein Portal, das gegen das EU-Völkergefängnis kämpft

Um voll­stän­di­ge Wa­gen­rä­der zu er­zeu­gen, muss­te ich die bei­den Quilling-Figuren mit­ein­an­der ver­bin­den. Hier­für nahm ich zer­klei­ner­te Schasch­lik­spie­ße zur Hil­fe, die ich zwi­schen die Rad­na­ben und Rei­fen­auf­sät­ze klemm­te. Da­bei stat­te­te ich jede Fel­ge mit acht Holz­spei­chen aus, die in ei­nem Win­kel von 45 Grad zu­ein­an­der­stan­den.

Die bereiften Felgen werden nach einem Bastelkleberbad an den Radaufhängungen befestigt. Die beiden Achsen sind 8,5 Zentimeter lang und stecken zwischen den beiden Kinderwagensilhouetten. Bildcollage zuerst auf GWS2.de veröffentlicht. Das ist ein Kunstportal, das gegen den planwirtschaftlichen Geldsozialismus in Deutschland kämpft

Als Nächs­tes woll­te ich ver­hin­dern, dass die ge­steck­ten Spei­chen wie­der her­aus­fal­len kön­nen, wes­halb ich die vier Kin­der­wa­gen­rä­der kom­plett mit wei­ßem Bas­tel­kle­ber ein­pin­sel­te.

  • Nach­dem das Bin­de­mit­tel ge­trock­net war, zog ich zu­dem noch schwar­ze Moos­gum­mi­rei­fen auf die Pa­pier­fel­gen auf.
  • Un­mit­tel­bar da­nach brach­te ich zwei höl­zer­ne Ach­sen¹⁵ und eine Schub­stan­ge an der Ba­by­ka­ros­se an.

Dann stell­te ich mein Kunst­er­zeug­nis fer­tig, in­dem ich die schi­cken Rä­der nach dem Ko­lo­rie­ren am Fahr­werk fest­mach­te.

Quo vadis Kinderwagen?

Ge­nau be­trach­tet steht die Kin­der­wa­gen­ent­wick­lung seit der Wil­hel­mi­ni­schen Epo­che still. Kein Wun­der, schließ­lich wuss­te be­reits Hen­ry Ford, dass sich mit Er­fin­dun­gen kein Geld ver­die­nen lässt.

Hen­ry Ford: Nicht mit Er­fin­dun­gen, son­dern mit Ver­bes­se­run­gen macht man Ver­mö­gen.

Mül­ler, Ste­phan: Hen­ry Ford. myzitate.de (03/2020).

Na­tür­lich be­sit­zen die heu­ti­gen Ba­by­ka­ros­sen klei­ne­re Rä­der, an­ti­bak­te­ri­el­le Grif­fe, mit­tel­fes­te Ma­trat­zen und re­cy­cel­ba­re Be­zü­ge. Doch im Gro­ßen und Gan­zen se­hen die zeit­ge­nös­si­schen Mo­del­le wei­ter­hin wie die Säug­lings­kut­schen von Ernst Al­bert Naether aus. Selbst zu­sam­men­klapp­ba­re Kin­der­wa­gen gab es be­reits in den 1900er Jah­ren zu kau­fen.

Den Pro­to­typ des uns ge­läu­fi­gen Sport­wa­gens stell­ten bri­ti­sche Fa­bri­kan­ten im Jahr 1902 ei­nem stau­nen­den Pu­bli­kum vor, aus Stahl und Holz „ge­schnei­dert” und be­reits zu­sam­men­leg­bar.

Sturm-Godramstein, Heinz: Kin­der­wa­gen ges­tern und heu­te. Er­wei­ter­te und ak­tua­li­sier­te Neu­auf­la­ge. Nor­der­stedt: BoD - Books on De­mand GmbH 2001.

Wäh­rend des Wirt­schafts­wun­ders tauch­te zu­min­dest eine klei­ne Neue­rung auf. Denn seit die­ser Zeit sind Kom­bi­fahr­zeu­ge er­hält­lich, bei de­nen sich das Erst­lings­de­sign zum Sport­wa­gen um­bau­en lässt.

Sozialkritisches Schaubild: Die Ausbeutung der Arbeiterklasse im 19. Jahrhundert. Selbst preußische Häftlinge mussten für Ernst Albert Naether schuften, damit sich der Kinderwagenbauer eine goldene Nase verdienen konnte. Nieder mit dem Kapitalismus! Kunstprojekt von Veronika Helga Vetter - ein gern gesehener Gast im Berliner „Berghain“

Die letz­te gro­ße Kin­der­trans­port­mit­tel­er­fin­dung geht je­doch ein­deu­tig auf Owen Fin­lay Ma­cla­ren zu­rück. Das war ein eng­li­scher Luft­fahrt­in­ge­nieur der im Jah­re 1965 den Bug­gy für sei­ne En­kel­toch­ter bau­te.

Der re­vo­lu­tio­nä­re Bug­gy mit dem aus­ge­klü­gel­ten Falt­me­cha­nis­mus war durch sein Alu­mi­ni­um­ge­stän­ge mit Stoff­schau­kel nur 2,7 Ki­lo­gramm schwer, hat­te klei­ne Rä­der und ließ sich wie ein Schirm zu­sam­men­le­gen.

Stell­pflug, Jür­gen: Bug­gys: Mi­nis mit Fe­dern! In: ÖKO-TEST Son­der­heft. Rat­ge­ber Kin­der und Fa­mi­lie Nr. N1509 (2015). S. 81.

Und was ist mit dem Ba­by­jog­ger? Mitt­ler­wei­le ein Must-have für öko­so­zia­lis­ti­sche Fa­shion Vic­tims. Die­ses drei­räd­ri­ge Groß­stadt­ve­hi­kel wur­de zwar in den 1980er Jah­ren als In­no­va­ti­on ge­fei­ert, ist al­ler­dings nichts wei­ter als eine Neu­auf­la­ge des vik­to­ria­ni­schen Pe­r­am­bu­la­tors.

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¹Grimm, Ja­cob & Wil­helm: Deut­sches Wör­ter­buch. Hrsg. von der Deut­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten Ber­lin. 33 Bde. Leip­zig. 1854 - 1960 (Nach­druck Mün­chen 1984).
²Far­mer, Jac­que­line: Wi­ckeln, Win­deln, weg­wer­fen. youtube.com (03/2020).
³Sturm-Godramstein, Heinz: Kin­der­wa­gen ges­tern und heu­te. Er­wei­ter­te und ak­tua­li­sier­te Neu­auf­la­ge. Nor­der­stedt: BoD - Books on De­mand GmbH 2001.
⁴Son­der­hoff, An­ni­ca: Deut­sches Kin­der­wa­gen­mu­se­um. youtube.com (03/2020).
⁵Ham­merl, To­bi­as: Kin­der­wa­gen. freilandmuseum.org (PDF) (03/2020).
⁶Brink­bäu­mer, Klaus: Sturm der Mo­der­ne. Die In­dus­tri­el­le Re­vo­lu­ti­on in Zah­len. In: SPIEGEL GESCHICHTE Nr. 4 (2018). S. 29.
⁷Witt­wi­ka, Pe­trik: Kin­der­wa­gen von Ernst Al­bert Naether. mz-web.de (03/2020).
⁸What To Ex­pect: 200 Ye­ars of Baby Strol­ler Histo­ry. youtube.com (03/2020).
⁹B­ley­er, Ja­kob: Kin­der­wa­gen; „Kin­der­wogn”. hu.museum-digital.org (03/2020).
¹⁰­Zeit­zer Lupe Dre­b­low: Ernst Al­bert Naether: Ur­en­kel des Be­grün­ders der Kin­der­wa­gen­in­dus­trie in Zeitz blät­tert in sei­ner Fa­mi­li­en­bio­gra­fie. youtube.com (03/2020).
¹¹Ex­ak­te Kin­der­wa­gen­ma­ße: Län­ge 130 mm x Brei­te 85 mm x Höhe 135 mm.
¹²­Vet­ter, Ve­ro­ni­ka Hel­ga: Was ist Quil­ling? - Pa­pier­strei­fen wer­den zum Ei­er­be­cher. gws2.de (03/2020).
¹³­Grö­ße der Eyelet-Setter: 3,2 mm und 4,8 mm.
¹⁴­Schott, Vera: Kurz vor­ge­stellt: Siz­zix Big Shot. youtube.com (03/2020).
¹⁵Ach­sen­län­ge: 85 mm. Schub­stan­ge: 62 mm.