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Flip Flops basteln - in Schwarz - Rot - Gold

Eine schö­ne Frau hört man schon lan­ge, be­vor man sie sieht. Zu­min­dest wenn sie auf ho­hen Schu­hen läuft. Die­ser Um­stand hängt mit dem Auf­tre­ten zu­sam­men. Zum ei­nen nei­gen weib­li­che We­sen beim Lau­fen dazu fes­ter mit der Fer­se (Heel-Strike) auf­zu­tre­ten als Män­ner, die eher zu­erst mit dem Mit­tel­fuß auf­kom­men. Zum an­de­ren pro­vo­zie­ren wir Fa­shio­nis­tas das lau­te Lau­fen aber auch, um im All­tag stil­si­cher und weib­lich in Er­schei­nung zu tre­ten.

Vor­hin beim Ein­kau­fen ging auch ein Kla­ckern durch den gan­zen Su­per­markt. Fast alle Kun­den stan­den und war­te­ten, wer da wohl kam.

Hil­la: Kla­ckern­de Schu­he: Was kann ich tun? forum.frag-mutti.de (05/2016).

Bild von Deutschland Flip Flops mit NIVEA Sun Produkten aus Mallorca„Klack, klack, klack, ...”, ist der Takt, der den Gang der Frau­en­zim­mer be­glei­tet. Die­sem lausch­te ich an ei­nem Mai­tag an der Strand­pro­me­na­de von Pa­guera auf Mal­lor­ca. Wäh­rend ich so da­saß ein Ka­ra­mel­leis und mein Buch „He­le­nas Ge­heim­nis” von Lu­c­in­da Ri­ley ge­noss, hör­te ich ein schlür­fen­des „flip, flop, flip, flop, ...” auf mich zu­kom­men. Ver­ur­sa­cher des Ge­räu­sches war eine Ban­de sport­li­cher Her­ren, die rot ge­brannt in Dreiviertel-Badehosen an mir vor­bei­zog.

Bild von Flip Flops in Schwarz - Rot - Gold mit Caipirinha aus FIMOEi­ni­ge Sun­ny­boys wa­ren sehr für­sorg­lich und rie­fen mir im Vor­über­ge­hen Tipps zu, wie ich un­ter ih­rer An­lei­tung mein Eis wie­der ab­trai­nie­ren kön­ne. Ich war je­doch viel mehr von de­ren Schu­hen fas­zi­niert, denn alle tru­gen Flip Flops in Schwarz - Rot - Gold auf de­ren Soh­le „Die Mann­schaft” stand. So wird die deut­sche Fußball-Nationalmannschaft seit Juni 2015 of­fi­zi­ell be­zeich­net.

Ger­ma­ny on Mon­day laun­ched their new logo, in­clu­ding the use of term ‘Die Mann­schaft’, in an ef­fort to in­crease in­ter­na­tio­nal bran­ding of the hu­ge­ly po­pu­lar World Cup win­ners.

DMC: Ger­man Foot­ball team of­fi­ci­al­ly na­med „Die Mann­schaft”. dnaindia.com (05/2016).

Flip Flops sind auch als Zori oder Ze­hen­tan­ga be­kannt und prin­zi­pi­ell his­to­ri­sche Schu­he, die be­reits im al­ten Ägyp­ten ge­tra­gen wur­den. Da­mals wa­ren die Ba­de­lat­schen mit Ze­hen­tren­ner je­doch aus Holz und Le­der, wie Grab­fun­de be­wei­sen.

San­dal made of wood with lea­ther strap.

The Bri­tish Mu­se­um: San­dal EA41578. britishmuseum.org (05/2016).

Bild von Kinder Flip Flops mit Enten und FIMO EisIn der Mo­de­sze­ne tra­ten Flip Flops (eng­lisch flip flops) wohl erst in den New Yor­ker Fa­shionhot­spots der 1950er Jah­re in Er­schei­nung. Die Künst­le­rin Ruth Klig­man ist häu­fig auf Fo­to­gra­fien die­ser Zeit mit wei­ßen Flip Flops zu se­hen. Ob­wohl die­se Schu­he bei Her­ren erst seit re­la­tiv kur­zer Zeit fest zum Som­me­r­out­fit ge­hö­ren, be­haup­te ich, dass Män­ner die Haupt­schuld an der Na­mens­ge­bung tra­gen. Die San­da­len wur­den näm­lich nach dem Ge­räusch be­nannt, das beim Ge­hen in die­sen Schu­hen ent­steht. Und da das star­ke Ge­schlecht wie oben er­wähnt eher auf dem Mittel- und Vor­der­fuß läuft, klatscht die Soh­le na­tür­lich beim Lau­fen deut­li­cher an die Fer­se, als es bei uns Frau­en der Fall ist.

The name „flip flop” co­mes spe­ci­fi­cal­ly from the sound the san­dals make when they slap bet­ween the sole of your foot and the flo­or.

An­ony­mous: The Sto­ry Be­hind Flip Flops. aol.com (05/2016).

Bild von Flip Flop Schachtel im Deutschland TrikotDas Ge­schlecht lässt sich dem­nach vor al­lem im Som­mer am Klang des Gangs er­ken­nen. In­spi­riert von mei­nem Ur­laubs­er­leb­nis, habe ich Flip Flops in Deutsch­land­far­ben aus Pa­pier ge­bas­telt. Die Schu­he sind gleich­zei­tig eine Schach­tel, so­mit ha­ben Sie di­rekt eine zweck­mä­ßi­ge Ge­schenk­ver­pa­ckung für das Mit­bring­sel zum Pu­blic Vie­w­ing im Schre­ber­gar­ten oder ein pas­sen­des Stif­t­etui für den Strand.

Mei­ne Pa­pier Flip Flops sind 19,5 Zen­ti­me­ter lang, 6,5 Zen­ti­me­ter hoch und 7,5 Zen­ti­me­ter breit.

Bild von Flip Flops aus Papier gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen ha­ben Sie zu­dem die Mög­lich­keit, Baby Flip Flops mit ei­ner Län­ge von 12 Zen­ti­me­tern an­zu­fer­ti­gen.

Flip Flops aus Papier basteln

Bild von schwarzer Papiersohle von Flip FlopBa­sis­ma­te­ri­al mei­ner Flip Flops ist Ton­pa­pier in den Far­ben Schwarz, Rot, Gelb und Weiß. Zur Ver­deut­li­chung des Mus­ters ver­wen­de­te ich zu­dem Acryl­far­ben in pas­sen­den Farb­tö­nen so­wie graue Stem­pel­far­be samt Make-up Schwämm­chen. Als Werk­zeu­ge für das ein­fa­che Bas­tel­mo­tiv soll­ten Sie sich eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, ein Bas­tel­mes­ser, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8)¹ zu­recht­le­gen.

Bild vom Aufkleben des Zehentrenners auf die SohleFür ei­nen Flip Flop be­gann ich mit Scha­blo­ne #1 und fer­tig­te die Soh­le aus schwar­zem Ton­pa­pier an. Hin­weis: Wenn Sie ei­nen zwei­ten, pas­sen­den Flip Flop dazu bas­teln möch­ten, müs­sen Sie die Vor­la­gen der ein­zel­nen Soh­len ein­fach um­dre­hen (spie­geln). Di­rekt im An­schluss schnitt ich die drei Ein­schnit­te (sie­he Scha­blo­ne) mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers ein. Dar­auf­fol­gend fer­tig­te ich mir den Ze­hen­tren­ner von Scha­blo­ne #2 in Deutsch­land­far­ben an und kleb­te die ein­zel­nen Strei­fen auf­ein­an­der.

  • Um das klas­si­sche Flip Flop De­sign zu er­hal­ten, fä­del­te ich ab­schlie­ßend die bei­den Ze­hen­tren­ner durch die Ein­schnit­te und kleb­te die­se auf der Rück­sei­te der Soh­le fest.

Schuh ist zeitgleich eine Schachtel

Für die Ober­sei­te der Schuh­schach­tel fer­tig­te ich eine wei­te­re Soh­le von Scha­blo­ne #3 aus ro­tem Ton­pa­pier an. Auf Scha­blo­ne #4 be­fin­den sich die Sei­ten­leis­ten. Die­se ver­län­ger­te ich an den Mar­kie­run­gen A und B. Wich­tig: Die ge­zack­te Sei­ten­leis­te stell­te ich ein­mal in Schwarz und ein­mal in Rot her. Da­nach kleb­te ich bei­de Ele­men­te so auf­ein­an­der, dass die schwar­ze Sei­te spä­ter nach au­ßen zeig­te.

Bild vom Aufkleben der roten Zierleiste auf die Oberseite der Flip Flop Schachtel

An­schlie­ßend falz­te ich die Za­cken der Leis­te mit­hil­fe mei­nes Falz­beils mit­samt mei­nes Li­ne­als und kleb­te das Gan­ze um mei­ne rote Soh­le. Um die ge­zack­ten Kle­be­la­schen zu ver­de­cken, kleb­te ich gleich da­nach mei­ne schwar­ze Flip Flop Soh­le samt Ze­hen­tren­ner dar­über. Zu gu­ter Letzt run­de­te ich das un­te­re Drit­tel der Schach­tel mit der schma­len, ro­ten Zier­leis­te von Scha­blo­ne #4 ab.

Untere Schachtel mit Deutschlandsohle

Die un­te­re Hälf­te des Flip Flops stell­te ich nach dem glei­chen Prin­zip wie die Ober­sei­te her. Zu­nächst fer­tig­te ich das Soh­len­ele­ment von Scha­blo­ne #5 aus wei­ßem Ton­pa­pier an. Die Sei­ten­leis­te da­für be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #6. Auch die­se ge­zack­te Leis­te ver­län­ger­te ich an der Mar­kie­rung C be­vor ich sie ein­mal in Weiß und ein­mal in Gelb aus­schnitt. Dar­auf­fol­gend ver­band ich die bei­den Far­ben mit­ein­an­der, falz­te die ge­zack­ten Kle­be­la­schen und kleb­te das Gan­ze so auf die Soh­le, dass die gel­be Sei­te nach au­ßen zeig­te.

Bild vom Vornehmen der Schönheitskorrekturen der Deutschlandsohle

Um auch hier wie­der die un­schö­nen Kle­be­la­schen zu ver­de­cken, be­fin­den sich drei Ele­men­te auf Scha­blo­ne #7, die ich in mei­nen Leit­far­ben an­fer­tig­te und dar­aus eine Soh­le in Schwarz - Rot - Gold bas­tel­te. Die­se Soh­le kleb­te ich auf die Un­ter­sei­te mei­ner un­te­ren Schach­tel. Hin­weis: Die drei Vor­la­gen für die­ses Ele­ment sind mit Ab­sicht et­was grö­ßer, so­dass Sie die Soh­le per­fekt auf Ih­ren Flip Flop zu­schnei­den kön­nen.

Innenseite des Flip Flops ist ein Deutschlandtrikot

Bild von Innensohle des Flip Flops ist Nummer 10 für Deutschland

Ab­schlie­ßend ver­zier­te ich die In­nen­soh­le mei­ner sport­li­chen Schuh­schach­tel. Da­für fer­tig­te ich mir die Scha­blo­ne #8 aus wei­ßem Ton­pa­pier an und fuhr die Kon­tu­ren mit ei­nem Make-up Schwämm­chen nach, wel­ches mit grau­er Stem­pel­far­be be­netzt war. Mit­hil­fe von Acryl­far­ben mal­te ich au­ßer­dem auf die Fer­se der In­nen­soh­le eine klei­ne Deutsch­land­fah­ne auf. Ehe ich die In­nen­soh­le in die un­te­re Schach­tel ein­kleb­te, mal­te ich zu­dem noch die Tri­kot­num­mer 10 auf Höhe des Vor­der­fu­ßes auf.

Bild vom Bemalen des Pegida Flip Flops mit Acrylfarbe

Ganz zum Schluss steck­te ich bei­de Schuh­hälf­ten auf­ein­an­der und ver­edel­te die schwar­ze Ober­sei­te noch mit ro­ter und gel­ber Acryl­far­be. Da­mit war mein Flip Flop ein­satz­be­reit. Üb­ri­gens ent­schied ich mich für die Num­mer 10, um Lu­kas Po­dol­ski zu eh­ren. Er lös­te Ge­rald Asa­mo­ah als Gute-Laune-Bär ab und wur­de da­für 2014 mit dem WM-Titel be­lohnt. Al­len Un­ken­ru­fen zum Trotz ge­hört Lu­kas Po­dol­ski au­ßer­dem zu den Top 5 Tor­schüt­zen von „Die Mann­schaft”. Dies er­ar­bei­te­te er sich wahr­schein­lich durch sei­ne durch­weg prag­ma­ti­sche Spiel­wei­se.

„Fuß­ball ist ein­fach: Rein das Ding – und ab nach Hau­se.“

Po­dol­ski, Lu­kas Jo­sef.

Fazit

Bild von sommerlichen Kinder Flip Flops mit FIMO LutscherDie Pa­pier Flip Flops sind ein sehr ein­fa­ches Bas­tel­mo­tiv, wel­ches nur we­nig Ma­te­ri­al er­for­dert. Egal, ob als Fanacces­soire, als son­ni­ge Ge­schenk­ver­pa­ckung oder als lus­ti­ges Stif­t­etui, in ma­xi­mal ei­ner Spiel­zeit (90 Mi­nu­ten) wer­den Sie ein Ex­em­plar fer­tig­ge­stellt ha­ben. Tipp: Ver­schen­ken Sie die­se Flip Flops doch in Ver­bin­dung mit Kar­ten zum Spiel in den Far­ben Ih­rer Lieb­lings­mann­schaft.

Ver­wand­te The­men:

Sport­li­che Bal­lett­schu­he aus Pa­pier - An­lei­tung
Bas­tel­an­lei­tung für Pa­pier­fuß­ball

¹Links zu den Bas­tel­scha­blo­nen für die klei­nen, sü­ßen Baby Flip Flops, 12x3x4,5 Zen­ti­me­ter, (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7).

Sakko aus Papier basteln - ein Männergeschenk

Kein Klei­dungs­stück steht mehr für Pro­fes­sio­na­li­tät, Ele­ganz und Männ­lich­keit wie ein Sak­ko (eng­lisch Ja­cket). Die schnei­di­ge An­zug­ja­cke be­tont die Schul­tern so­wie die Brust und ka­schiert gleich­zei­tig mög­li­che Pro­blem­zo­nen wie den Bauch und die Hüf­ten. Kein Wun­der also, dass es vom Her­ren Sak­ko eine weib­li­che Ab­wand­lung na­mens Bla­zer gibt, der nicht nur bei bur­schi­ko­sen oder voll­schlan­ken Da­men be­liebt ist, wie He­le­ne Fi­scher oder Ma­nue­la Schwe­sig re­gel­mä­ßig be­wei­sen.

Bild von Papiersakko - Verpackung für MännergeschenkeOb­wohl das Sak­ko so­gar zum T-Shirt oder zur Jeans passt, wirkt der Trä­ger die­ses Klei­dungs­stücks im­mer ein we­nig au­to­ri­tär. Dies könn­te wo­mög­lich an der Ent­ste­hungs­ge­schich­te der welt­män­ni­schen Ja­cke lie­gen. Um das Jahr 1650 leg­te man am Hofe des fran­zö­si­schen Son­nen­kö­nigs Lud­wig XIV. all­mäh­lich die Du­blet­te ab und be­gann da­mit Drei­tei­ler zu tra­gen, die als Vor­läu­fer heu­ti­ger An­zü­ge gel­ten.

Du­ring Lou­is XIV reign men star­ted to wear coats, ves­ts, and bree­ches which we can re­co­g­ni­se th­ree com­pon­ents of mo­dern male at­ti­re.

To­ner, Pe­ter: Histo­ry of Mens Suits. toffsworld.com (05/2016).

Bild von Papiersakko mit HerrenpflegeproduktenDie ad­li­gen Sak­kos je­ner Zeit wa­ren je­doch we­sent­lich län­ger als die heu­ti­gen. Auf­grund des­sen, dass po­li­ti­sche Macht auch im­mer mit Geld und ge­walt­vol­ler Ex­pan­si­on ein­her­geht, eta­blier­ten sich die his­to­ri­schen Ja­cken (eng­lisch frock coats) so­wohl in der Ge­schäfts­welt als auch beim Mi­li­tär und wa­ren bis ins spä­te 19. Jahr­hun­dert fes­ter Be­stand­teil aus­drucks­star­ker Her­ren­klei­dung. Wo­bei zeit­ge­nös­si­sche Gen­tle­men ihr Out­fit zu­sätz­lich mit ei­nem Geh­stock und ei­nem Zy­lin­der ver­edel­ten.

The frock coat be­ca­me po­pu­lar and the stan­dard dai­ly clot­hing for gen­tle­men.

Shah, Dha­wal: Evo­lu­ti­on of Men’s Suits – In­fo­gra­phic. artofstyle.hucklebury.com (05/2016).

Bild von stylischer Verpackung für gepflegte MännerDas ak­tu­el­le An­zug De­sign mit kur­zem Sak­ko ent­stand un­ter an­de­rem an der eng­li­schen Ox­ford Uni­ver­si­tät am An­fang des 20. Jahr­hun­derts und ge­lang­te in den 1920er Jah­ren in die USA. Die da­ma­li­gen Schul­uni­for­men soll­ten das eli­tä­re Image der Stu­den­ten un­ter­strei­chen, in­dem sie sich an eng­li­schen Of­fi­ziers­ja­cken des Ers­ten Welt­krie­ges ori­en­tier­ten, die mit Kra­wat­ten und Button-down-Hemden kom­bi­niert wur­den.

Bild von Rückseite des Papiersakkos mit der Aufschrift "Bester Papa der Welt"Für den Glanz die­ses Stils und die Ver­brei­tung auf dem Glo­bus sorg­te wie­der­um ein Blau­blü­ti­ger. Egal, wo Edu­ard VIII. auf­trat, an ihm schien das schnei­di­ge, neu­ar­ti­ge Sak­ko samt Kra­wat­te an­ge­wach­sen zu sein. Nun muss man dazu wis­sen, dass der bri­ti­sche Thron­fol­ger als Sti­li­ko­ne der west­li­chen Welt galt. Der fe­sche Prinz und sei­ne po­la­ri­sie­ren­de Ge­lieb­te und spä­te­re Frau Wal­lis Simpson wa­ren dem­nach so et­was wie die Beck­hams der 1930er und 1940er Jah­re. In­fol­ge­des­sen ist es ver­ständ­lich, dass Mann seit­her ohne mo­di­sches Sak­ko das Haus nicht mehr ver­las­sen kann, um ei­nen pro­fes­sio­nel­len Ein­druck zu hin­ter­las­sen.

In the 1920s Ame­ri­can col­lege stu­dents be­gan put­ting their own spin on pie­ces be­ing worn at the le­gen­da­ry Ox­ford Uni­ver­si­ty [...]. Th­rough news­re­els, news­pa­pers, and ma­ga­zi­nes the ele­gant Prin­ce be­ca­me the first in­ter­na­tio­nal “style icon” and be­ca­me wi­de­ly known and re­now­ned for his im­pec­ca­ble tas­te in clot­hing.

Tre­pa­nier, Dan: A Brief Histo­ry of Men’s Style. articlesofstyle.com (05/2016).

Die per­fek­te Ver­pa­ckung für Män­ner­ge­schen­ke ist dem­entspre­chend ein stil­ech­tes Sak­ko aus Pa­pier. Die be­son­de­re Ge­schenk­ver­pa­ckung kann pas­send zum An­lass de­ko­riert wer­den. Die Rück­sei­te ist da­bei eine groß­zü­gi­ge Gruß­kar­te und auch das Ein­steck­tuch ist prä­de­sti­niert für ei­nen Gut­schein oder eine per­sön­li­che Nach­richt.

Bild von Sakko aus Papier (Vatertagsedition) gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Das groß­zü­gi­ge Pa­piersak­ko ist 17 Zen­ti­me­ter lang und breit. Auf­grund der sta­bi­len Form fasst es pro­blem­los zwei 0,5 Li­ter Fla­schen Bier so­wie wei­te­re klei­ne Rasier- und Kos­me­tik­ar­ti­kel für den Mann. In der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung er­fah­ren Sie nun, wie Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen schnell und ein­fach selbst eine der männ­lichs­ten Ge­schenk­ver­pa­ckun­gen bas­teln kön­nen.

Bastelanleitung für Sakko aus Papier

Bild von Papierelementen von der Vorderseite des SakkosAls Ba­sis­ma­te­ri­al für mein Sak­ko ver­wen­de­te ich Ton­pa­pier in den Far­ben Weiß, Hell­grau, Dun­kel­grau, Lila und Ma­gen­ta. Zu­dem setz­te ich High­lights mit farb­lich pas­sen­der Filz­wol­le (Flie­ge) so­wie lila- und ma­gen­ta­far­be­nem Fimo (Knöp­fe). Als Bas­tel­werk­zeu­ge soll­ten Sie sich au­ßer­dem eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al, ein Bas­tel­mes­ser und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8) zu­recht­le­gen.

Bild vom Einkleben der Sakkotaschen aus PapierZu­al­ler­erst fer­tig­te ich die Vor­der­sei­te der Pa­pier­ja­cke von Scha­blo­ne #1 aus hell­grau­em Ton­pa­pier an. Ich schnitt die Ta­schen mit­hil­fe ei­nes Bas­tel­mes­sers frei und falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Gleich dar­auf fer­tig­te ich die Ein­zel­tei­le für die Ta­schen und die Wes­te von Scha­blo­ne #2 aus mei­nen an­de­ren Ton­pa­pier­far­ben an. Für die bei­den un­te­ren Ta­schen kleb­te ich zu­nächst je­weils ein dun­kel­grau­es auf ein iden­ti­sches ma­gen­ta­far­be­nes Pa­pier­ele­ment.

Bild vom Verkleiden der Taschenrückseiten mithilfe von PapierquadratenDar­auf­hin falz­te ich die Kle­be­la­schen, be­strich die­se mit flüs­si­gem Kle­ber und drück­te sie an den bei­den un­te­ren Ein­schnit­ten fest. Auf der Rück­sei­te des gro­ßen Ele­ments kleb­te ich über je­den Ein­schnitt je­weils ein Qua­drat von Scha­blo­ne #2. Tipp: Durch die­se Kle­be­tech­nik kön­nen die Ta­schen am Ende tat­säch­lich als eben­sol­che ver­wen­det wer­den.

Bild von Einstecktuch, welches im Sakko beweglich istDar­auf­fol­gend kleb­te ich eben­falls auf der Rück­sei­te die Sil­hou­et­te der Wes­te mit­tig ein. Das be­weg­li­che Ein­steck­tuch be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #3. Auch hier ver­klei­de­te ich zu­nächst die Brust­ta­sche mit dem läng­li­chen Ele­ment der Scha­blo­ne. Di­rekt im An­schluss fer­tig­te ich das Tuch aus li­la­far­be­nem und das Nach­rich­ten­käst­chen aus wei­ßem Ton­pa­pier an und kleb­te die bei­den Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der. Hin­weis: Dank der qua­dra­ti­schen Ta­schen­ver­klei­dung auf der Rück­sei­te kann das Ein­steck­tuch nicht durch­rut­schen, son­dern schließt bün­dig ab.

Sakko wird zur stabilen Schachtel

Un­ter dem Sak­ko be­fin­det sich ein Hemd, wel­ches sich auf Scha­blo­ne #4 be­fin­det. Nach­dem ich die­ses aus ma­gen­ta­far­be­nem Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt hat­te, schnitt ich den Kra­gen sau­ber ein und falz­te die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Da­nach kleb­te ich die Vor­der­sei­te des Sak­kos sym­me­trisch auf das Hemd. Im nächs­ten Schritt küm­mer­te ich mich um die bei­den Sei­ten­ver­klei­dun­gen.

Bild von Elementen für den Boden und den Rücken des SakkosDazu fer­tig­te ich das Ele­ment von Scha­blo­ne #5 vier­mal in mei­nen bei­den Haupt­far­ben an und kleb­te im­mer zwei un­ter­schied­lich far­bi­ge Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der. Glei­ches wie­der­hol­te ich mit den Ele­men­ten für die Rück­sei­te und den Bo­den, wel­che sich auf den Scha­blo­nen #6 und #7 be­fin­den. Dar­auf­hin hat­te ich ins­ge­samt fünf ver­stärk­te Ein­zel­tei­le vor mir lie­gen, die ich fol­gend Schritt für Schritt zu­sam­men­kleb­te.

Aus­gangs­punkt war da­bei das Bo­den­ele­ment, an des­sen Za­cken ich die Vor­der­sei­te des Sak­kos fest­kleb­te. Dar­auf­hin be­fes­tig­te ich die bei­den Sei­ten­ver­klei­dun­gen zu­erst an der Vor­der­sei­te und an­schlie­ßend eben­falls am Bo­den­stück. Erst ganz am Schluss voll­ende­te ich die Pa­pier­ver­pa­ckung mit der Rück­sei­te, die ich zu gu­ter Letzt noch mit ei­nem Va­ter­tags­gruß von Scha­blo­ne #8 ver­zier­te.

Sakko aus Papier speziell für den Vatertag

Bild von Grußkarte mit der Aufschrift "Bester Paper der Welt", welche auf das Papiersakko geklebt wirdMei­ne Ge­schenk­ver­pa­ckung ist für den Va­ter­tag, wes­halb auf der Rück­sei­te die Auf­schrift „Bes­ter Papa der Welt” thront. Dazu habe ich den Um­riss von Scha­blo­ne #8 ein­mal aus wei­ßem Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt. An­schlie­ßend schnitt ich die Buch­sta­ben aus der Vor­la­ge aus und stem­pel­te da­mit den Gruß auf das Ton­pa­pier, wel­ches ich dar­auf­fol­gend zen­triert auf die Rück­sei­te des Sak­kos kleb­te.

Bild vom Ankleben der gefilzten Fliege am PapierhemdDes Wei­te­ren habe ich für den Hemd­kra­gen mit­hil­fe der Tro­cken­filz­tech­nik eine Flie­ge ge­filzt. Au­ßer­dem ver­edel­te ich mein Mo­tiv ab­schlie­ßend noch mit Knöp­fen aus Fimo Mo­del­lier­mas­se, da­für kön­nen Sie je­doch ge­nau­so gut ech­te Plas­tik­knöp­fe aus Ih­rem Näh­käst­chen ver­wen­den. Da­mit war mei­ne mo­di­sche Ge­schenk­ver­pa­ckung be­reit, um mit all­dem, was Män­nern lieb ist, be­füllt zu wer­den.

Fazit - Kompatibilität mit Bollerwagen oder Fahrradkorb gegeben

Bild von zwei Flaschen Perlenbacher Gold im MännertagsgeschenkDas Sak­ko aus Pa­pier ist ein sehr ein­fa­ches Mo­tiv, wel­ches pro­blem­los von An­fän­gern oder mit Kin­dern ge­bas­telt wer­den kann. Als Bas­tel­zeit habe ich un­ge­fähr 90 Mi­nu­ten be­nö­tigt. Je nach Re­gi­on wird der Va­ter­tag auch als Män­ner­tag be­zeich­net. Meis­tens zie­hen dann die Her­ren der Schöp­fung mit dem Fahr­rad oder zu Fuß mit dem Bol­ler­wa­gen los, um eine ganz spe­zi­el­le Chris­ti Him­mel­fahrt zu ver­an­stal­ten.

Wäh­rend­des­sen in Nord- und Ost­deutsch­land be­reits am Mor­gen ver­schie­de­ne Män­ner­grup­pen mit Grill­gut und viel al­ko­ho­li­schem Pro­vi­ant los­zie­hen, [...].

Sa­scha: Va­ter­tag – Mal­spie­le mit Rät­seln für Kin­der. gws2.de (05/2016).

Auch in die­sem Fall ist das Pa­piersak­ko als Pro­vi­ant­box su­per ge­eig­net. Ne­ben dem Bier und ei­ni­gen Na­sche­rei­en kön­nen Sie in den Sak­ko­ta­schen zu­sätz­lich et­was Ta­xi­geld und ei­nen Zet­tel mit der ei­ge­nen Adres­se de­po­nie­ren, so­dass Mann bei Über­mut wie­der si­cher nach Hau­se kommt.

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Selbst ge­bas­tel­te Werk­zeug­kis­te für den Va­ter­tag

Geldbeutel basteln - wertvolle Brieftasche aus Papier

Der Mensch trägt für ihn be­son­ders wert­vol­le Ge­gen­stän­de ger­ne griff­be­reit eng an­lie­gend am Kör­per. So­mit ist auch der Evo­lu­ti­ons­schritt der Mo­bil­te­le­fo­ne zu er­klä­ren, die Ende der 1990er Jah­re den Weg aus den Mercedes-Benz S-Klassen di­rekt an mo­di­sche Her­ren­gür­tel ge­fun­den ha­ben. Mit ei­nem No­kia 6110 samt Han­dy­ta­sche, das auf­fäl­lig an der Hüf­te plat­ziert war, wirk­te der Trä­ger so, als kön­ne ihn je­den Mo­ment der Ka­pi­tän der Queen Mary 2 an­ru­fen, um des­sen Hil­fe beim Ein­schif­fen in den Ham­bur­ger Ha­fen zu er­bit­ten. Ein wei­te­res Ar­gu­ment mei­ner ein­ge­hen­den The­se ist der Ötzi.

Bild von Geldbeutel aus LederpapierDie­ser fe­sche Nord­ita­lie­ner trug, als er un­ge­fähr 3300 Jah­re vor Chris­tus über die Al­pen spa­zier­te, näm­lich et­was wirk­lich Wich­ti­ges an sei­nem Kalbs­le­der­gür­tel. Es han­del­te sich da­bei um ei­nen klei­nen Beu­tel, in die­sem sich zwei Bir­ken­por­lin­ge be­fan­den. Zu sei­ner Zeit gal­ten die­se als Me­di­zin ge­gen Ma­gen­be­schwer­den und Wür­mer.

[...] a me­di­ci­ne bag (with me­di­cinal fun­gus).

Siry, Jo­seph: Ötzi the Iceman’s Equip­ment & other tools. myweb.rollins.edu (04/2016).

Bild von 10 Euro Scheinen im PapierportemonnaieAb dem 13. Jahr­hun­dert des eu­ro­päi­schen Mit­tel­al­ters wur­de der Beu­tel am Gür­tel des Trä­gers lang­sam zum Sta­tus­sym­bol. Nicht mehr nur me­di­zi­ni­scher (Ver­bän­de) oder re­li­giö­ser Tand (Ro­sen­kranz) wur­de dar­in trans­por­tiert, son­dern auch im­mer mehr Wert­sa­chen wie Duft­was­ser, schmuck­vol­le Dol­che so­wie na­tür­lich auch Kreu­zer und Pfen­ni­ge. Der so­ge­nann­te Al­mo­sen­beu­tel (eng­lisch coin bag / pur­se) war ge­bo­ren und ge­hör­te zum fes­ten Ac­ces­soire, was vor al­lem dar­an lag, dass mit­tel­al­ter­li­che Klei­dung über kei­ner­lei Ta­schen ver­füg­te. Je auf­wen­di­ger die Sei­den­be­sti­ckun­gen des Al­mo­sen­beu­tels und je schö­ner die Ver­zie­run­gen des Tun­nel­zugs wa­ren, umso hö­her war der ge­sell­schaft­li­che Stand des In­ha­bers.

The draw­string pur­se would hang from the gird­le on a long cord and would vary ac­cor­ding to the fa­shion, sta­tus, and life­style of the wea­rer.

An­ony­mous: A Histo­ry of Hand­bags. randomhistory.com (04/2016).

Bild von Brieftasche aus Papier mit EurogeldNun kam es zu je­ner Zeit des Öf­te­ren vor, dass ein ed­ler Herr im schnei­di­gen Zwirn im Gast­haus saß und ähn­lich wie ein Túngara-Frosch sei­nen prall ge­füll­ten (Geld-)Sack zur Schau stell­te, um dem weib­li­chen Ge­schlecht zu im­po­nie­ren. Müde vom fet­ten Wild­bret und schwer an­ge­trun­ken vom Dünn­bier tor­kel­te eben­die­ser Char­meur kurz vor der Sperr­stun­de den Weg nach Hau­se zu sei­nem Weib ent­lang, ehe ihm ein ge­wief­ter Beu­tel­schnei­der sei­nen kost­ba­ren Al­mo­sen­beu­tel ent­wen­de­te. Die­be die­ser Art wa­ren ein gro­ßes Pro­blem, wes­halb das Zei­gen des his­to­ri­schen Geld­beu­tels schnell pas­sé war und die­ser nur noch ver­steckt un­ter der Schau­be, der Knie­ho­se bzw. dem Rock ge­tra­gen wer­den konn­te.

Selbst gebasteltes Fake Wallet aus PapierIn Zei­ten von Kre­dit­kar­ten, Bo­nus­hef­ten, Pa­pier­geld und Aus­wei­sen tra­gen wir kei­ne Beu­tel mehr an oder un­ter­halb un­se­rer Klei­dung, son­dern na­tür­lich sty­li­sche oder ex­qui­si­te Brief­ta­schen (eng­lisch wal­lets) im Ja­cket bzw. in der Jeans oder Hand­ta­sche. Mehr als 500 Jah­re spä­ter ha­ben sich na­tür­lich des­halb auch die Nach­fah­ren der Beu­tel­schnei­der wei­ter­ent­wi­ckelt. Wer bei­spiels­wei­se ein­mal als Tou­rist den Be­zirk Lon­don Bo­rough of Hack­ney be­su­chen möch­te, der als äl­tes­te No-go-Area Eu­ro­pas gilt, der soll­te sich bes­ser vor­her ei­nen zwei­ten fal­schen Geld­beu­tel (eng­lisch fake wal­let) bas­teln. Die­sen be­fül­len Sie dann mit ab­ge­lau­fe­nen Kar­ten, ei­ni­gen Fo­tos und na­tür­lich et­was Bar­geld.

Things peo­p­le put in a dum­my wal­let: A small amount of mo­ney that you wouldn’t miss too much if you lose it. Unessen­ti­al pho­to ID cards that you can ea­si­ly re­place, such as a stu­dent card, a gym mem­ber­ship card or an ex­pi­red driver’s li­cen­se.

Deia: A Fake Wal­let Can Save Your Tra­ve­ling Butt for Real. nomadwallet.com (04/2016).

Bild vom pinken Papiergeldbeutel für kleine, süße MädchenDen fal­schen Geld­beu­tel ste­cken Sie da­nach so ein, dass die­ser von dem auf­dring­li­chen Her­ren, der Sie mit ei­ner WALTHER P99 be­droht, gleich ge­fun­den wird. Mit die­ser Tak­tik be­hal­ten Sie nicht nur Ihre Wert­ge­gen­stän­de, son­dern blei­ben auch am Le­ben. Falls Sie also ein­mal eine No-go-Area haut­nah er­le­ben wol­len, habe ich ei­nen sehr rea­li­täts­na­hen, hoch­wer­ti­gen Geld­beu­tel an­ge­fer­tigt, den Sie mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen nach­bas­teln kön­nen. Bei die­sem Ein­satz­ge­biet ist es na­tür­lich be­son­ders wich­tig, dass der Pa­pier­geld­beu­tel nicht nur echt aus­sieht, son­dern sich eben­falls so an­fühlt. Wenn der mo­der­ne Beu­tel­schnei­der den Be­trug näm­lich merkt, gibt es wahr­schein­lich erst rich­tig Pro­ble­me.

If the mug­ger checks and rea­li­ses it is a de­coy, wont he re­turn and you could be in big­ger trou­ble than be­fo­re?

Ho­mes­te­ader: How to Make a De­coy Wal­let. tacticalintelligence.net (04/2016).

Bild von coolem Geldbeutel, gebasteltet von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Aber auch für ganz harm­lo­se Ein­satz­ge­bie­te ist mein selbst ge­bas­tel­ter Geld­beu­tel, der im zu­sam­men­ge­klapp­ten Zu­stand 11 Zen­ti­me­ter lang und 9 Zen­ti­me­ter breit ist, ge­eig­net:

  • Geld­ge­schen­ke: Wenn Sie Bar­geld in ei­nem ei­gens ge­bas­tel­ten Porte­mon­naie ver­schen­ken, ge­ben Sie Ih­rem Geld­ge­schenk eine wei­te­re per­sön­li­che Note.
  • Kauf­manns­la­den: Kin­der, die mit Spiel­geld in ih­rem Kauf­manns­la­den ein­kau­fen, kön­nen mit dem Pa­pier­geld­beu­tel rea­li­täts­nah be­zah­len ler­nen.
  • Ac­ces­soire für den Fa­sching: Egal, ob Po­li­zist des NYPD oder FBI-Agent, schnell kann die­ser Geld­beu­tel zur Aus­weis­map­pe um­funk­tio­niert wer­den.

Einfache Bastelanleitung für Geldbeutel

Bild von Tonpapierelementen für das MünzfachFür eine ganz be­son­de­re Op­tik und Hap­tik be­steht nicht nur die äu­ße­re Hül­le des Geld­beu­tels aus lu­xu­riö­sem Le­der­pa­pier mit ei­ner Gram­ma­tur von 150 g/m². Als Ba­sis­ma­te­ri­al ver­wen­de­te ich hin­ge­gen Ton­pa­pier in den Far­ben Reh­braun und Dun­kel­braun. Für das In­nen­le­ben ka­men des Wei­te­ren Klar­sicht­fo­lie so­wie Ma­gnet­strei­fen mit Ma­gnet­punk­ten zum Ein­satz. Als Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, flüs­si­gen Kle­ber, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8) zu­recht­le­gen.

Bild von farbiger Einlage des MünzfachesIch be­gann mit dem Münz­fach und da­mit mit Scha­blo­ne #1. Das größ­te Ele­ment fer­tig­te ich aus dun­kel­brau­nem Ton­pa­pier an und falz­te di­rekt im An­schluss die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Gleich da­nach kleb­te ich ei­nen Strei­fen Ma­gnet­band (sie­he Scha­blo­ne) auf. Das klei­ne­re Ele­ment fer­tig­te ich aus reh­brau­nem Ton­pa­pier an. Für ein le­ben­di­ges Mus­ter

Bild von einem Magneten, der das Münzfach aus Papier wiederverschließbar machtzer­knüll­te ich das Pa­pier­stück zu­erst und ent­knit­ter­te es dar­auf­fol­gend wie­der. Dar­auf­hin kleb­te ich es als Ein­la­ge in das Münz­fach. An­schlie­ßend kleb­te ich die Unter- und Rück­sei­te des Münz­fa­ches fest und be­fes­tig­te ei­nen Ma­gnet­knopf (sie­he Scha­blo­ne) an der obe­ren In­nen­sei­te. Da­mit ist das Münz­fach be­reits fer­tig­ge­stellt und durch die bei­den Ma­gne­ten so­gar wie­der­ver­schließ­bar.

Edle Hülle und viele Kartenfächer

Bild von Papierelementen für das Kartenfach

Das äu­ße­re Kar­ten­fach, wel­ches der aus­ge­klapp­ten Brief­ta­sche zu ei­ner Län­ge von 26 Zen­ti­me­tern ver­hilft, be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #2. Die Ein­zel­tei­le dar­auf fer­tig­te ich aus Le­der­pa­pier so­wie reh­brau­nem und dun­kel­brau­nem Ton­pa­pier an. Di­rekt im An­schluss falz­te ich die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en. Ich wie­der­hol­te eben­falls die Knit­ter­tech­nik mit mei­nem reh­brau­nen Stück und be­gann dann da­mit

die drei Pa­pier­ele­men­te, be­gin­nend mit dem klei­nen aus Le­der­pa­pier, ver­setzt und nur an drei Rän­dern über­ein­an­der­zu­kle­ben. Wich­tig: Ich be­füll­te das Kar­ten­fach un­ver­züg­lich mit Kar­ten, so­dass der Kle­ber gleich mit die­sen trock­ne­te und sich der kor­rek­te Ab­stand au­to­ma­tisch ka­li­brie­ren konn­te. Die In­nen­sei­te der äu­ße­ren Kar­ten­ta­sche ver­fügt des Wei­te­ren über ein wei­te­res durch­sich­ti­ges Kar­ten­fach.

Bild vom durchsichtigen Kartenfenster des Papiergeldbeutels

Die Be­stand­tei­le da­für be­fin­den sich auf Scha­blo­ne #3. Zu­nächst fer­tig­te ich wie­der die Ele­men­te aus Klar­sicht­fo­lie so­wie reh­brau­nem und dun­kel­brau­nem Ton­pa­pier an. Die durch­sich­ti­ge Fo­lie kleb­te ich in das dun­kel­brau­ne Fens­ter und am reh­brau­nen Stück voll­zog ich noch­mals mei­ne Knit­ter­tech­nik.

Bild vom Aufkleben des durchsichtigen Kartenfachs an der Kartentasche des PapiergeldbeutelsGleich dar­auf kleb­te ich den Fens­ter­rah­men auf den knitt­ri­gen Hin­ter­grund. Hin­weis: Kle­ben Sie den Rah­men so auf, dass Sie eine Kredit- oder Vi­si­ten­kar­te von links au­ßen ein­schie­ben kön­nen. Das fer­tig­ge­stell­te Ein­zel­teil kleb­te ich ab­schlie­ßend, Rü­cken an Rü­cken, an das aus­klapp­ba­re, äu­ße­re Kar­ten­fach.

Dreiteiligen Geldbeutel Stück für Stück zusammensetzen

Bild vom Hauptelement des PapiergeldbeutelsIch fer­tig­te nun das Haupt­ele­ment, wel­ches Sie di­rekt nach dem Auf­klap­pen an­strahlt, von den Scha­blo­nen #4 und #5 an. Auf Scha­blo­ne #4 be­fin­den sich wie­der Fens­ter­ele­men­te, die ich nach dem­sel­ben Prin­zip wie oben zu ei­nem durch­sich­ti­gen Kar­ten­ein­schub zu­sam­men­kleb­te. Hin­ge­gen das gro­ße Ele­ment be­steht rein aus Le­der­pa­pier. Ich falz­te die­ses in der Mit­te so, dass es sich sym­me­trisch zu­sam­men­klap­pen ließ.

Bild vom Ankleben der äußeren Kartentasche an der PapierbrieftascheDar­auf­fol­gend kleb­te ich mein Kar­ten­fens­ter mit­tig auf eine Hälf­te auf. Auf die an­de­re Hälf­te kleb­te ich das Münz­fach. Mit viel flüs­si­gem Kle­ber brach­te ich dar­auf­fol­gend das äu­ße­re Kar­ten­fach am Haupt­ele­ment an. Mein selbst ge­bas­tel­ter Pa­pier­geld­beu­tel sah nun schon wie ein ech­tes Ex­em­plar aus und ließ sich auch wun­der­bar zu­sam­men­klap­pen, es fehl­ten je­doch noch die Fä­cher für die Schei­ne.

Zwei Fächer für große und kleine Scheinchen

Bild von den Elementen zum Basteln der Scheinfächer des Portemonnaies

Für die bei­den Schein­fä­cher fer­tig­te ich die gro­ßen Ele­men­te der Scha­blo­nen #6, #7 und #8 wie­der aus mei­nem Ba­sis­ma­te­ri­al an. Das größ­te Ein­zel­teil, wel­ches ich aus dun­kel­brau­nem Ton­pa­pier an­fer­tig­te, ist die äu­ße­re Rück­sei­ten­ver­stär­kung, de­ren Knick- und Kle­be­l­i­ni­en ich mit­hil­fe mei­nes Falz­beils und Li­ne­als zu­al­ler­erst ge­falzt habe. Dar­auf­fol­gend ver­klei­de­te ich die Rück­sei­te der Rück­sei­ten­ver­stär­kung mit mei­nem Le­der­pa­pier­ele­ment.

Dem reh­brau­nen Raum­tei­ler des Schein­fachs ver­pass­te ich mei­ne Knit­ter­tech­nik und kleb­te die­sen an drei Kan­ten an der In­nen­sei­te der Rück­sei­ten­ver­stär­kung fest. Zu gu­ter Letzt muss­te ich nur noch das Haupt­ele­ment mit dem ge­ra­de an­ge­fer­tig­ten Schein­fach ver­kle­ben, schon war mein er­le­se­ner Geld­beu­tel aus Pa­pier ein­satz­be­reit.

Fazit

Bild von teurer Brieftasche aus PapierDie Brief­ta­sche ist ein mit­tel­schwe­res Bas­tel­mo­tiv, bei dem es vor al­lem auf sau­be­res Kle­ben und Schnei­den an­kommt. Ich wür­de Ih­nen un­be­dingt ra­ten, eben­falls hoch­wer­ti­ges Le­der­pa­pier zu ver­wen­den, denn dann sieht die Bör­se wirk­lich sehr edel, wie von ei­ner teu­ren Mar­ke aus und fasst sich eben­so an. Als Bas­tel­zeit soll­ten Sie gut und ger­ne zwei Stun­den ein­pla­nen.

Ich muss ge­ste­hen, dass ich auf dem Geld­au­ge blind bin, was die Part­ner­wahl an­geht und kei­nen Sinn für männ­li­che Sta­tus­sym­bo­le habe. Ich kann mir je­doch vor­stel­len, dass heu­te die Auf­ma­chung des Geld­beu­tels kei­ne Aus­wir­kung mehr auf das weib­li­che Ge­schlecht hat, wie es sei­ner­zeit im Mit­tel­al­ter der Fall war.

Bild von zwei Brieftaschen in Lederoptik, die ich selbst gebastelt habeEine ge­wief­te Kom­mi­li­to­nin, mit der ich hin und wie­der im Va­pia­no im Münch­ner Lö­wen­hof Mit­tag­essen war, er­klär­te mir da­bei ein­mal ein tod­si­che­res Sys­tem, wie ich ei­nen pas­sen­den Part­ner nach mo­ne­tä­ren Ge­sichts­punk­ten fin­den kön­ne. Sie mein­te, bei den Far­ben Blau, Sil­ber und Gold muss der Typ schon sehr süß sein. Bei Pla­tin­far­ben soll­te er nur nicht zu alt sein. Hin­ge­gen war die Far­be Schwarz an kei­ner­lei Be­din­gun­gen ge­knüpft, wenn es dar­um ging, die Ein­la­dung ei­nes Her­ren an­zu­neh­men. Ge­meint war da­bei üb­ri­gens die Far­be der Kre­dit­kar­te.

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