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Hahn basteln - so geht’s

Der Hahn dürf­te der meist­be­schäf­tigts­te Vo­gel auf un­se­rem Pla­ne­ten sein, ob­wohl er fast kei­ne na­tür­li­chen Auf­ga­ben hat. Denn ein stol­zer Go­ckel muss an sich nichts wei­ter tun, als sei­ne Glu­cken vor Fein­den zu be­schüt­zen. Au­ßer­dem hat er da­für Sor­ge zu tra­gen, dass die Haus­huhn­art er­hal­ten bleibt. Durch das vier­tau­send­jäh­ri­ge enge Zu­sam­men­le­ben mit dem Men­schen trägt der bla­sier­te Vo­gel al­ler­dings noch für deut­lich mehr Be­rei­che die Ver­ant­wor­tung.

Bild von Ostereiern mit Gockel aus PapierSein ein­fa­ches Ki­ke­ri­ki, wel­ches er je­den Mor­gen zwi­schen 4:00 und 5:00 Uhr träl­lert, um sein Re­vier akus­tisch zu mar­kie­ren, ge­nüg­te be­reits in man­chen an­ti­ken Hoch­kul­tu­ren, um dem Hahn den Gott­sta­tus zu ver­lei­hen. Als Gott der Son­ne oder des Lichts, der den Sieg über die Fins­ter­nis ver­kün­det, wur­de er vom ho­hen Nor­den bis hin­un­ter nach Ägyp­ten ver­ehrt. Mitt­ler­wei­le weiß je­der, dass der eit­le Go­ckel kräht, wenn es ihm be­liebt und auch nicht das Wet­ter vor­aus­sa­gen kann.

Kräht der Hahn früh auf dem Mist, än­dert sich das Wet­ter, oder es bleibt wie es ist.

Alt­deut­sches Spricht­wort.

Bild vom eitlen PapierhahnDie­ser heid­ni­schen An­schau­ung ver­dankt das gra­vi­tä­ti­sche Fe­der­vieh auch höchst­wahr­schein­lich sei­nen Auf­stieg auf meist evan­ge­li­sche Kirch­tür­me. Je nach Wind­la­ge dreht er dort in krä­hen­der Pose sei­ne Run­den. Dies soll den wen­de­hal­si­gen, bi­bli­schen Pe­trus sym­bo­li­sie­ren. Die­ser er­hielt von Je­sus die Pro­phe­zei­ung, dass der Hahn erst krä­hen wird, wenn Pe­trus ihn drei­mal ver­leug­net hat. Und so kam es der Ge­schich­te nach auch.

Da dach­te Pe­trus an die Wor­te Jesu, da er zu ihm sag­te: „Ehe der Hahn krä­hen wird, wirst du mich drei­mal ver­leug­nen”, und ging hin­aus und wein­te bit­ter­lich.

Mat­thä­us 26,75: Die Ver­leug­nung des Pe­trus. bibel-online.net (04/2016).

Bild von Rückseite des 3D Hahns aus PapierIm­mer wenn Men­schen den Hahn cha­rak­te­ri­siert ha­ben, ka­men da­bei die un­ter­schied­lichs­ten Er­geb­nis­se her­aus. Der flug­un­fä­hi­ge Vo­gel soll vor al­lem stolz und dick­köp­fig sein. Un­ge­fähr so wie die Ein­woh­ner Frank­reichs zur Rö­mer­zeit, die dar­auf­hin den Na­men Gal­li­er (lat. gal­lus) er­hiel­ten und des­halb den Hahn bis in das Jahr 1789 in ih­rer Hee­res­fah­ne tru­gen. Des Wei­te­ren wird Häh­nen nach­ge­sagt mu­tig und wach­sam zu sein, wes­halb die­se häu­fig auf Stadt­wap­pen (Frank­furt an der Oder) in Ver­bin­dung mit Stadt­to­ren vor­kom­men. Na­tür­lich kann es eben­so pas­sie­ren, dass Homo sa­pi­ens die Cha­rak­te­ris­ti­ka des Flat­ter­manns je nach Si­tua­ti­on sehr will­kür­lich be­stimmt:

Sie, das ist kein ge­wöhn­li­cher Ka­paun. Das war ein so ta­len­tier­tes Vieh, hör ich, daß es nur ge­fres­sen hat, wenn sie ihm Mu­sik auf­ge­spielt ha­ben, und es hat sei­nen Leib­marsch ge­habt. Es hat rech­nen kön­nen, so in­tel­li­gent war es.

Brecht, Bert­hold: Mut­ter Cou­ra­ge und ihre Kin­der. 71. Auf­la­ge. Frank­furt am Main: Suhr­kamp Ver­lag 2015.

Dass der Hahn vor al­lem die küh­nen Ei­gen­schaf­ten be­stä­tigt, die man ihm nach­sagt, muss an sei­nem di­rek­ten Vor­fah­ren lie­gen. Schließ­lich war mit dem Ty­ran­no­sau­rus Rex, mit dem Hüh­ner evo­lu­tio­när stark in Ver­bin­dung ste­hen, sei­ner­zeit auch nicht gut Kir­schen es­sen.

And a com­pa­ri­son of the protein’s che­mi­cal struc­tu­re to a slew of other spe­ci­es show­ed an evo­lu­tio­na­ry link bet­ween T. rex and chi­ckens, bols­te­ring the idea that birds evol­ved from di­no­saurs.

Bry­ner, Jean­na: T. Rex Re­la­ted to Chi­ckens. livescience.com (04/2016).

Egal, ob Sie den viel­sei­ti­gen Vo­gel als früh­lings­haf­te De­ko­ra­ti­on, für das Mit­tel­al­ter­fest oder zum An­be­ten be­nö­ti­gen, ich habe ei­nen rea­li­täts­na­hen drei­di­men­sio­na­len Hahn aus Pa­pier ge­bas­telt, der al­len An­for­de­run­gen stand­hält. In der fol­gen­den Bas­tel­an­lei­tung er­fah­ren Sie nun, wie Sie ganz ein­fach selbst ei­nen prah­le­ri­schen Go­ckel mit­hil­fe mei­ner Scha­blo­nen zu­sam­men­bau­en kön­nen.

Bild von Hahn aus Papier, selbst gebastelt von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine Art Künstlerin

Der Pa­pier­hahn ist 25,5 Zen­ti­me­ter lang, 14 Zen­ti­me­ter breit und 24,5 Zen­ti­me­ter hoch. Das Mo­tiv be­steht aus 28 Steck­ele­men­ten und steht sta­bil mit stolz ge­schwell­ter Brust auf sei­nen zwei Bei­nen.

Bastelanleitung für Hahn

Bild von Papiersilhouette HahnDas schi­cke Hähn­chen be­steht kom­plett aus Ton­pa­pier. Ich ver­wen­de­te die Far­ben Gelb, Oran­ge, Rot, Grün, Reh­braun und Braun. Die bei­den Hüh­ner­pu­pil­len sind fer­ti­ge Auf­kle­ber, die ich ein­fach auf­ge­klebt habe. Als Werk­zeu­ge nahm ich nichts wei­ter als eine Sche­re, flüs­si­gen Kle­ber und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6 /#7 /#8 /#9 /#10 /#11 /#12 /#13 /#14 /#15 /#16 /#17 /#18 /#19 /#20) zur Hil­fe.

Bild vom Aufeinanderkleben der SilhouettenZu­al­ler­erst bas­tel­te ich den ab­so­lu­ten Mit­tel­punkt des Hahns. Da­für fer­tig­te ich Scha­blo­ne #1 zwei­mal aus reh­brau­nem und ein­mal aus brau­nem Ton­pa­pier an. Ich kleb­te gleich dar­auf die bei­den reh­brau­nen Sil­hou­et­ten um das brau­ne Ein­zel­teil und schnitt das Gan­ze nach der Scha­blo­ne ein. Di­rekt im An­schluss fer­tig­te ich den Hah­nen­kamm, den Schna­bel und die Schwanz­fe­dern von Scha­blo­ne #2 aus den Ton­pa­pier­far­ben Rot, Oran­ge und Grün an. Die­se kleb­te ich gleich da­nach am Mit­tel­stück fest. Wich­tig: Die ver­stärk­ten Schwanz­fe­dern kleb­te ich um­schlin­gend über die ein­zel­nen Sil­hou­et­ten­stü­cke.

Vier Silhouetten für den Hahnenkopf

Ne­ben dem Mit­tel­teil be­steht der Kopf des Hahns noch aus vier wei­te­ren Sil­hou­et­ten, die ich nach ähn­li­chem Prin­zip an­ge­fer­tigt habe. Der ein­zi­ge Un­ter­schied zur mitt­le­ren Sil­hou­et­te ist, dass die fol­gen­den Ele­men­te nur noch aus je­weils zwei Ein­zel­tei­len be­stehen. Ich nahm also Scha­blo­ne #3 wor­auf sich die bei­den Sil­hou­et­ten be­fin­den, die links und rechts ne­ben das Mit­tel­stück ge­steckt wer­den. Ich fer­tig­te die­se zwei­mal aus reh­brau­nem und zwei­mal aus brau­nem Ton­pa­pier an und kleb­te im­mer zwei un­ter­schied­li­che Far­ben auf­ein­an­der.

  • Zur Scha­blo­ne #3 ge­hört Scha­blo­ne #4. Hier­auf be­fin­den sich wie­der die zu den Sil­hou­et­ten pas­sen­den Schwanz­fe­dern und der Kehl­lap­pen des Hahns.

Bild von den fertiggestellten Hahnsilhouetten aus PapierNach­dem ich die­se Ele­men­te an­ge­bracht hat­te, schnitt ich wie­der jede der Hahn­sil­hou­et­ten der Scha­blo­ne nach ein. Gleich da­nach wie­der­hol­te ich die­se Schrit­te mit den Scha­blo­nen #5 und #6. Da­mit habe ich die ins­ge­samt fünf Steck­ele­men­te für den Kopf und Kör­per des Pa­pier­hahns fer­tig­ge­stellt. Da­mit die­se nun ver­bun­den wer­den kön­nen, fer­tig­te ich die Quer­stre­ben der Scha­blo­nen #7 und #8 aus reh­brau­nem Ton­pa­pier an.

Bild von drei Querstreben für den HahnenkörperAlle drei Quer­stre­ben habe ich dop­pelt mit der­sel­ben Ton­pa­pier­far­be ver­klebt und der Scha­blo­ne nach ein­ge­schnit­ten. In die­se Hal­te­run­gen steck­te ich nun von der Mit­te aus­ge­hend mei­ne fünf Kopf- und Kör­per­sil­hou­et­ten des Hahns fest. Hin­weis: Ich steck­te das Gan­ze so, dass die dunk­le­re, brau­ne Sei­te im­mer nach in­nen zeigt. Da­mit kann das Mo­tiv auch schon das ers­te Mal von al­lei­ne sit­zen und es ist gleich zu se­hen, wie der Go­ckel spä­ter ein­mal aus­se­hen wird.

Bild vom Fixieren des PapierhahnsDa­mit auch der Kopf und die Gur­gel des Flat­ter­manns fi­xiert sind, habe ich die bei­den klei­ne­ren Sta­bi­li­sie­rungs­ele­men­te von Scha­blo­ne #9 nach der glei­chen Me­tho­de an­ge­fer­tigt. Nach­dem ich auch die­se bei­den Quer­stre­ben ein­ge­steckt hat­te, kleb­te ich zwei Pu­pil­len auf die ro­ten Au­gen. Der sit­zen­de Hahn soll­te nun un­ge­fähr so aus­se­hen, als wür­de er ge­ra­de ein Ei aus­brü­ten.

Brust oder Beine? Lieber Hühnerfüße aus Papier

Im nächs­ten Schritt be­rei­te­te ich die Sil­hou­et­ten vor, an de­nen die Bei­ne be­fes­tigt wer­den. Zu­erst fer­tig­te ich da­für die Scha­blo­nen #10 - #15 aus mei­nen bei­den Braun­tö­nen an, kleb­te wie­der im­mer zwei iden­ti­sche Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der und ver­sah je­des Ele­ment mit Ein­schnit­ten. Auf Scha­blo­ne #16 be­fin­den sich die Bei­ne und wei­te­re Schwanz­fe­dern. Zu­nächst kleb­te ich die Schwanz­fe­dern nach be­währ­tem Prin­zip auf die Brust­sil­hou­et­ten auf. Hin­weis: Ich kleb­te der Grö­ße nach, d. h. ich be­fes­tig­te die größ­ten Fe­dern auch auf den bei­den größ­ten Ele­men­ten.

  • Mein Hahn sieht so aus, als wür­de er lau­fen. Des­halb ver­fügt er über zwei un­ter­schied­li­che Bein­ele­men­te, eins für jede Sei­te. Nach­dem ich die Bei­ne aus gel­bem Ton­pa­pier an­ge­fer­tigt hat­te, kleb­te ich die­se dop­pelt, spar­te an der Ober­sei­te je­doch et­was aus. In die­se Lü­cke steck­te ich gleich dar­auf ein Brust­ele­ment. So­mit um­schlin­gen die gel­ben Bei­ne, ähn­lich wie die Schwanz­fe­dern, den brau­nen Kör­per von bei­den Sei­ten, was nicht nur gut aus­sieht, son­dern auch die Sta­bi­li­tät er­höht.

Bild vom Einsetzen der Querstreben für die Brust und den Schwanz

Da­mit der Hahn dau­er­haft ei­nen kräf­ti­gen Stand hat, habe ich noch die gel­ben Quer­stre­ben von Scha­blo­ne #17 wie ge­habt an­ge­fer­tigt und ein­ge­setzt. Auch von un­ten habe ich dem Pa­pier­go­ckel sta­tu­iert, da­für ver­wen­de­te ich die Quer­stre­ben von Scha­blo­ne #18, die ich zu­vor aus reh­brau­nem Ton­pa­pier an­fer­tig­te. Das größ­te Ele­ment schob ich von un­ten über die Brust und die drei klei­nen Ein­zel­tei­le steck­te ich kurz hin­ter dem Schwanz von oben auf.

Mehrfarbige Flügel zum Imponieren

Bild von Flügelelementen des HahnsMein Steck­tier ver­fügt auf je­der Sei­te über zwei­mal zwei un­ter­schied­lich gro­ße Flü­gel, die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf den Scha­blo­nen #19 und #20. Für den gro­ßen Flü­gel­hin­ter­grund ver­wen­de­te ich das Reh­braun, die Fe­dern deu­te­te ich mit Braun und Grün an. Ich kleb­te mei­ne je­weils zwei iden­ti­schen Flü­gel­paa­re zu­sam­men und steck­te die­se ab­schlie­ßend

Bild vom Anstecken der Flügel am 3D-Hahnan den bei­den Au­ßen­sei­ten des Hah­nen­kör­pers fest. Da­mit habe ich den Vo­gel fer­tig­ge­stellt. Das über­mü­ti­ge, männ­li­che Pa­pier­huhn ist ein mit­tel­schwe­res Bas­tel­mo­tiv, bei dem es be­son­ders auf sau­be­res Aus­schnei­den an­kommt. Nur dann steht der Hahn spä­ter auch sta­bil auf sei­nen bei­den Bei­nen. Als Bas­tel­zeit soll­ten Sie gut und ger­ne drei bis vier Stun­den ein­pla­nen.

Mein Fazit zum chauvinistischen Bastelmotiv

Bild vom protzigen Hahn aus PapierAn mei­nem Pa­pier­hahn ge­fällt mir be­son­ders, dass er auf­grund sei­ner stol­zen Pose und der Stel­lung der Bei­ne sehr le­ben­dig aus­sieht. Durch die vie­len Ein­zel­tei­le, die min­des­tens dop­pelt ge­klebt sind, hat der Go­ckel auch ein so­li­des Ge­wicht und kommt nicht zu win­dig da­her. Wäre ich eine Hen­ne und hät­te au­ßer mir nur noch ei­nen Hahn zur Sei­te, wür­de ich wahr­schein­lich nicht lan­ge le­ben. Denn wuss­ten Sie, dass ein Hahn mehr als fünf Hen­nen zur frei­en Ver­fü­gung braucht?

Mei­ner hat mo­men­tan 10 Hen­nen und alle Eier sind be­fruch­tet. Als er „nur” 5 Hen­nen hat­te, war es fast schon eine Qual, wie oft er die ge­poppt hat.

Andi: Wie­viel Hen­nen für ei­nen Hahn? huehner-info.de (04/2016).

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Eier ausblasen und färben mit Decoupage

Neh­men wir an, es exis­tie­ren tat­säch­lich Au­ßer­ir­di­sche, die uns Men­schen be­ob­ach­ten und stu­die­ren, mei­nen Sie, es gäbe von de­nen dann ei­nen Wis­sen­schaft­ler, der her­aus­fin­den muss, war­um eine Viel­zahl von Erd­lin­gen im Früh­ling Eier aus­bläst? Der Arme wäre nicht zu be­nei­den und die Hoch­schu­le, für die er tä­tig ist, wür­de sei­nen Zeit­ver­trag auf­grund man­geln­der Er­kennt­nis­se höchst­wahr­schein­lich nicht ver­län­gern. Doch wie soll auch eine au­ßer­ir­di­sche Le­bens­form et­was in Er­fah­rung brin­gen, was die Men­schen selbst nicht wis­sen? Denn wer der ers­te Homo sa­pi­ens war, der auf die Idee kam Hüh­ner­ei­er aus­zu­bla­sen und was er da­mit be­zwe­cken woll­te, ist wei­test­ge­hend un­be­kannt.

Drei bunt gefärbte OstereierHin­ge­gen gibt es gleich meh­re­re schö­ne Ge­schich­ten zur Her­kunft des Brau­ches an Os­tern wei­ße Eier zu fär­ben. Eine da­von geht auf Ma­ria Mag­da­le­na zu­rück, die drei Tage nach der Kreu­zi­gung an die Grab­höh­le von Je­sus kam. Mit da­bei hat­te sie ei­nen Korb voll mit ge­koch­ten Ei­ern, um die­se an die dort trau­ern­den Frau­en zu ver­tei­len. Als sie be­merk­te, dass das Grab be­reits ge­öff­net und der Leich­nam des Ge­kreu­zig­ten nicht mehr da war, sol­len sich der Le­gen­de nach die Eier im Korb der Chris­tin in ei­nen bril­lan­ten Rot­ton ver­färbt ha­ben.

One ver­si­on in­vol­ves Mary Magdalene’s trip to Je­sus’ tomb th­ree days af­ter his cru­ci­fi­xi­on. She car­ri­ed a bas­ket of coo­ked eggs to share with the other wo­men who would be mour­ning at the tomb.

Boett­cher, Kait­lyn: 5 Theo­ries About Why We Dye Eggs for Eas­ter. mentalfloss.com (03/2016).

Bild von vier gefärbten Ostereiern (Rot, Grün, Gelb, Blau)Dass die mit­tel­al­ter­li­chen Men­schen des spä­ten 13. Jahr­hun­derts Os­ter­ei­er kann­ten und die­se auch be­reits färb­ten, be­weist ein Pos­ten im Haus­halts­buch des eng­li­schen Kö­nigs Edu­ard I. Der Herr­scher soll den Auf­zeich­nun­gen nach 450 Eier, die mit Blatt­gold ge­färbt wa­ren, an sei­nen kö­nig­li­chen Hof­staat zum Os­ter­fest ver­schenkt ha­ben.

A no­ta­ti­on in the house­hold ac­counts of Ed­ward I of Eng­land show­ed an ex­pen­dit­u­re of eigh­te­en pence for 450 eggs to be gold-leafed and co­lo­red for Eas­ter gifts.

Trow­bridge Fi­lip­po­ne, Peg­gy: Eas­ter Egg Histo­ry - The histo­ry of Eas­ter eggs. homecooking.about.com (03/2016).

Bild von verschiedenen Decoupage OstereiernGe­färb­te Os­ter­ei­er ha­ben, wie Sie se­hen, eine sehr lan­ge Tra­di­ti­on. Heut­zu­ta­ge wer­den die meis­ten Eier mit Farb­stäb­chen oder Farb­ta­blet­ten ge­färbt, die auf Le­bens­mit­tel­far­be und Ge­la­ti­ne ba­sie­ren. Ein be­währ­tes Sys­tem, was den Nach­teil birgt, dass die Eier nur ein­far­big wer­den bzw. ein enor­mes künst­le­ri­sches Ta­lent von­nö­ten ist, um mit­hil­fe der un­hand­li­chen Farb­stäb­chen ein sau­be­res Mus­ter auf die Ei­er­scha­len zu ma­len.

Bild von Vogel auf Decoupage OstereiWenn Sie für Ih­ren Os­ter­strauch, Os­ter­kranz oder die früh­lings­haf­te Fens­ter­de­ko­ra­ti­on je­doch ein­zig­ar­ti­ge Os­ter­ei­er mit far­ben­fro­hen Mo­ti­ven, Mus­tern und For­men ha­ben möch­ten, dann bleibt Ih­nen nur die De­cou­pa­ge Tech­nik. Das De­ko­rie­ren der Eier mit­hil­fe die­ser Me­tho­de ist min­des­tens ge­nau­so ein­fach wie das kon­ven­tio­nel­le Fär­ben. Hin­zu kommt, dass das De­cou­pa­ge sei­nen Ur­sprung im Chi­na des 12. Jahr­hun­derts hat. Ein De­cou­pa­ge Os­ter­ei ist dem­nach eine Kom­po­si­ti­on zwei­er Ge­pflo­gen­hei­ten un­ter­schied­li­cher his­to­ri­scher Wel­ten.

Wäh­rend­des­sen man hier­zu­lan­de schon froh war, im 12. Jahr­hun­dert mit dem Büt­ten­pa­pier über­haupt ei­nen Schreib­un­ter­grund zu ha­ben, wur­den in Chi­na be­reits Pa­ra­vents, La­ter­nen und Fens­ter mit De­cou­pa­ge de­ko­riert.

Sa­scha: De­cou­pa­ge – ein Bas­tel­trend. gws2.de (03/2016).

Im fol­gen­den Ar­ti­kel er­fah­ren Sie, wie Sie Os­ter­ei­er mit De­cou­pa­ge ver­zie­ren und wor­in die Un­ter­schie­de zum ge­wöhn­li­chen Ei­er­fär­ben lie­gen. Au­ßer­dem sage ich Ih­nen, wie Sie Hüh­ner­ei­er rich­tig aus­bla­sen, und be­wei­se zu­dem noch, dass das Os­ter­ei­er­fär­ben wei­ter­hin voll im Trend liegt.

Bild von gefärbten Ostereiern (Farbe/Decoupage) von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine-Art Künstlerin

Wie werden Eier ausgeblasen?

Im­mer wenn Ihre Os­ter­ei­er nicht zum Ver­zehr, son­dern für die rei­ne Os­ter­de­ko ge­dacht sind, müs­sen die­se vor dem De­ko­rie­ren aus­ge­bla­sen wer­den.

Bild vom Einstechen der Löcher in ein EiEier sind schließ­lich ein hoch­wer­ti­ges Le­bens­mit­tel, durch das Aus­bla­sen ist es dem­nach mög­lich, den In­halt zum Bei­spiel als Rühr­ei wei­ter­zu­ver­ar­bei­ten. Nicht zu ver­ges­sen, dass fau­le Eier mit der Zeit auch sehr un­an­ge­nehm durch die Scha­le rie­chen. Als Hilfs­mit­tel für das Aus­bla­sen der Eier be­nö­ti­gen Sie eine Schüs­sel, ei­ni­ge Schasch­lik­spie­ße und et­was zum An­ste­chen. Am bes­ten eig­net sich hier­für der Ei­er­piek­ser, der im Zu­be­hör je­des Ei­er­ko­chers ent­hal­ten ist. Zu­nächst ste­chen Sie par­al­lel zu­ein­an­der je­weils ein Loch in die Ober- und Un­ter­sei­te des Eies.

  • Hal­ten Sie nun das Ei senk­recht über eine Schüs­sel und pus­ten Sie mit Ih­rem Mund kräf­tig in das obe­re Loch.

Bild von Veronika Vetter, die ein Ei zu Ostern ausbläst Durch den Druck ge­langt dar­auf­hin der In­halt des Eies in das Be­hält­nis. Nach­dem Sie die Ei­er­scha­le ge­leert ha­ben, ist es wich­tig, die­se un­ter flie­ßen­dem Was­ser vor­sich­tig aus­zu­wa­schen. Zum Trock­nen bie­tet es sich dar­auf­fol­gend an, das nas­se, aus­ge­bla­se­ne Ei auf ei­nen Schasch­lik­spieß zu ste­cken und es für un­ge­fähr eine Stun­de luft­trock­nen zu las­sen.

Ostereier mit Decoupage verzieren - so geht’s

Bild von Decoupage Material für Ostereier

Ne­ben sehr dün­nem Decoupage-Papier be­nö­ti­gen Sie au­ßer­dem ei­nen spe­zi­el­len Kle­ber. Die­ser flüs­si­ge Kle­ber für De­cou­pa­ge wird von ver­schie­de­nen Her­stel­lern an­ge­bo­ten und ist gleich­zei­tig ein Lack, der die Ober­flä­che ver­sie­gelt. Des Wei­te­ren fühlt sich das Os­ter­ei durch den be­son­de­ren Kleb­stoff sehr weich an und sieht ein we­nig aus wie aus Por­zel­lan. Zum Auf­tra­gen der ein­zel­nen Blatt­schich­ten be­nö­ti­gen Sie zu­dem ei­nen Pin­sel.

  • Be­vor Sie das Pa­pier auf­tra­gen kön­nen, müs­sen Sie die­ses zer­klei­nern. Sie kön­nen das Decoupage-Papier ent­we­der zer­rei­ßen oder zer­schnei­den.

Dar­auf­fol­gend neh­men Sie den Schasch­lik­spieß, auf dem Ihr aus­ge­bla­se­nes Ei steckt, be­strei­chen eine Stel­le mit­hil­fe ei­nes Pin­sels mit et­was Kle­ber und tra­gen ei­nen Pa­pier­schnip­sel auf. Es ist rat­sam, die lee­re Ei­er­scha­le am obe­ren Loch auf­zu­spie­ßen, die­ses muss näm­lich frei blei­ben, um das Os­ter­ei spä­ter auf­fä­deln zu kön­nen. Hin­weis: Zum Ver­klei­den der Ei­er­scha­le ist eine Pa­pier­la­ge be­reits aus­rei­chend, es ist je­doch eben­so mög­lich, meh­re­re La­gen auf­zu­kle­ben, um bei­spiels­wei­se ei­ge­ne Mus­ter zu kre­ieren.

  • Nicht nur die Un­ter­sei­te ei­nes Pa­pier­schnip­sels, son­dern auch die Ober­sei­te muss mit et­was Kle­ber zum Fi­xie­ren be­stri­chen wer­den. Wich­tig: Ganz zum Schluss, wenn Ihr Os­ter­ei nach Ih­ren Wün­schen de­ko­riert ist, soll­te das Ei noch­mals kom­plett mit dem De­cou­pa­ge Kle­ber be­stri­chen wer­den.
  • Der Kle­ber auf dem Os­ter­ei be­nö­tigt in etwa drei Stun­den, bis die­ser völ­lig ge­trock­net ist.
  • Zum Auf­fä­deln eig­net sich be­son­ders gut ein wei­ßes Wachs­band. Die­ses for­men Sie zur Schlei­fe und bin­den dar­auf­fol­gend ei­nen Kno­ten ans un­te­re Ende. Den Kno­ten ver­sen­ken Sie im Loch des Os­ter­ei­es, schon kann die­ses si­cher auf­ge­hängt wer­den.

Der Faktencheck - Decoupage oder Eierfärben?

Bild vom Beseitigen des Eierstempels mit Nagellackentferner

Ein be­son­ders gro­ßer Vor­teil der De­cou­pa­ge Tech­nik ist, dass Sie auch brau­ne Eier zum De­ko­rie­ren ver­wen­den kön­nen. Des Wei­te­ren ist es nicht nö­tig, den Ei­er­stem­pel mit­hil­fe von Na­gel­lack­ent­fer­ner zu be­sei­ti­gen. Durch den Lack sind De­cou­pa­ge Os­ter­ei­er was­ser­ab­wei­send und da­mit prä­de­sti­niert für den Outdoor-Einsatz. Mit kon­ven­tio­nel­ler Far­be ein­ge­färb­te Os­ter­ei­er sind im­mer et­was kleb­rig, was an der Farb­zu­sam­men­set­zung liegt, da­ge­gen sind Eier, die mit­hil­fe der De­cou­pa­ge Tech­nik ver­klei­det wur­den sam­tig weich.

Au­ßer­dem blasst die Le­bens­mit­tel­far­be schnell aus, wäh­rend­des­sen De­cou­pa­ge Os­ter­ei­er über vie­le Sai­sons als De­ko­ra­ti­on fun­gie­ren kön­nen. Der Nach­teil der De­cou­pa­ge Tech­nik sind die ho­hen An­schaf­fungs­kos­ten. Ein Päck­chen Os­ter­ei­er­far­be kos­tet in der Re­gel nicht ein­mal ei­nen Euro, wäh­rend­des­sen Sie mit ei­nem viel­sei­ti­gen De­cou­pa­ge Bas­tel­set schnell bei 20,00 Euro lie­gen. Nicht zu ver­ges­sen, dass mit Pa­pier be­leg­te Os­ter­ei­er na­tür­lich zu­vor im­mer aus­ge­bla­sen wer­den müs­sen.

Ist Ostereierfärben überhaupt noch cool?

Sie den­ken, Os­ter­ei­er­fär­ben sei nur et­was für Omis und Kin­der? Dann ver­su­chen Sie ein­mal am Grün­don­ners­tag, noch in ir­gend­ei­nem Ge­schäft Os­ter­ei­er­far­be auf­zu­trei­ben. In Wahr­heit er­fah­ren die bun­ten Eier eine Re­nais­sance, was eben­falls un­se­re ein­mo­na­ti­ge Kurz­zeit­um­fra­ge mit über 150 Teil­neh­mern be­weist.

Bild vom Umfrageergebnis, einer unter höchsten wissenschaftlichen Standards erhobenen Umfage zum Thema Ostereierfärben

Da­bei ga­ben ins­ge­samt 88% der Um­fra­ge­teil­neh­mer an, dass Os­ter­ei­er bei ih­nen eine Rol­le in der Vor­ost­er­zeit spie­len.

  • Da­von be­ma­len 72% ihre Os­ter­ei­er selbst.
  • 16% kau­fen hin­ge­gen Os­ter­ei­er, die be­reits ein­ge­färbt sind.
  • Bei le­dig­lich 12% gibt es kei­ne Os­ter­ei­er zur Os­ter­zeit.

Wie Sie se­hen, liegt das Os­ter­ei­er­fär­ben auch in Zei­ten von Smartphone-Selfies, vir­tu­el­ler Rea­li­tät und Feelgood-Managern voll im Trend.

Fazit zu Decoupage Ostereiern

Wenn Sie die­ses Jahr ein­fach mehr aus Ih­rer Os­ter­de­ko­ra­ti­on her­aus­ho­len wol­len, lege ich Ih­nen De­cou­pa­ge Os­ter­ei­er ans Herz. Ne­ben den un­ter­schied­lichs­ten Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten, die je­des Bast­ler­herz hö­her schla­gen las­sen, pro­fi­tie­ren Sie mit­hil­fe der De­cou­pa­ge Tech­nik auch durch sub­ti­le At­tri­bu­te. Durch die drei­di­men­sio­na­le ova­le Ei­er­form wir­ken vor al­lem Tier­mo­ti­ve wie Vö­gel oder Ha­sen sehr le­ben­dig und in­ter­es­sant. Des Wei­te­ren kön­nen dank De­cou­pa­ge auch we­ni­ger ta­len­tier­te Zeich­ner kunst­vol­le Bil­der­sze­ne­rien er­stel­len.

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Karte zu Ostern basteln

Es gibt Tra­di­tio­nen, die so alt sind, dass die­se wahr­schein­lich nie­mals aus­ster­ben. Dazu ge­hört auf je­den Fall das Ver­schi­cken von Gruß­kar­ten. Ob­wohl heut­zu­ta­ge selbst Ur­omis wie Kö­ni­gin Eli­sa­beth II. über ein E-Mail-Konto so­wie ei­nen Facebook-Account ver­fü­gen und die Post die Por­to­prei­se so gut wie jähr­lich er­höht, gibt es im­mer noch in fast je­dem Ge­schäft Gruß­kar­ten­stän­der. Auch für mich ge­hört an be­son­de­ren Fei­er­ta­gen wie Os­tern eine ech­te Kar­te zum An­fas­sen an die lie­be Ver­wandt­schaft ein­fach dazu.

Bild von Osterkarte mit Pop-up-EffektMan geht da­von aus, dass der Brauch sich Grü­ße und Glück­wün­sche zu schi­cken, be­reits auf die al­ten Ägyp­ter bzw. Chi­ne­sen (Shang-Dynastie) vor un­ge­fähr 3500 Jah­ren zu­rück­geht. Le­dig­lich zum Be­ginn ei­nes neu­en Jah­res über­brach­ten sich die Men­schen je­ner Zeit Nach­rich­ten, die nur den Zweck hat­ten böse Geis­ter zu ver­trei­ben.

The tra­di­ti­on of sen­ding good wis­hes goes back many cen­tu­ries, pro­ba­b­ly be­gin­ning with the Chi­ne­se and Egyp­ti­ans who ex­ch­an­ged good­will mes­sa­ges at the start of a new year to ward off evil spi­rits.

The Gree­tings Card Com­pa­ny Ltd.: The Histo­ry of Gree­tings Cards. greetingcards.co.uk (03/2016).

Bild von selbst gebastelter Grußkarte zu OsternEs dau­er­te vie­le Jahr­hun­der­te, bis ein wei­te­rer his­to­ri­scher Schritt hin zu un­se­ren heu­ti­gen teils sehr poe­sie­vol­len Gruß­kar­ten ge­macht wur­de. Dies lag vor al­lem dar­an, da im Eu­ro­pa des Früh- und Hoch­mit­tel­al­ters nur die Kir­che und Adels­hö­fe über eine Art Ku­rier­sys­tem ver­füg­ten. Erst im 15. Jahr­hun­dert in Lon­don, als die ers­te Va­len­tins­tags­kar­te vom fran­zö­si­schen Her­zog von Or­lé­ans an sei­ne Frau ver­sen­det wur­de, nimmt die Ge­schich­te der Gruß­kar­ten wie­der ih­ren Fa­den auf.

Der Brief, in die­sem die­ses dra­ma­tisch, trau­ri­ge Lie­bes­ge­dicht stand gilt heut­zu­ta­ge als äl­tes­te Va­len­tins­tags­kar­te der Welt.

Vet­ter, Ve­ro­ni­ka: Va­len­tins­tags­kar­te bas­teln – I Love You. gws2.de (03/2016).

Bild von Osterhasenkarte zum VerschickenDie ers­te re­pro­du­zier­te Gruß­kar­te, die im­mer noch als Vor­bild für heu­ti­ge Ex­em­pla­re gilt, kam eben­falls aus Lon­don und wur­de 1843 von Sir Hen­ry Cole er­fun­den. Die­ser be­auf­trag­te den Künst­ler John Call­cott Hors­ley, ein Weih­nachts­mo­tiv an­zu­fer­ti­gen. Die ko­lo­rier­te Weih­nachts­kar­te zeig­te eine Ge­sell­schaft, bei die­ser wit­zi­ger­wei­se auch Kin­der Rot­wein tran­ken. Ne­ben der Il­lus­tra­ti­on be­fand sich zu­dem der Gruß „A Mer­ry Christ­mas and a Hap­py New Year to You” auf der ge­schichts­träch­ti­gen Kar­te, die ins­ge­samt 1000 Mal her­ge­stellt wur­de.

John Call­cott Hors­ley was com­mis­sio­ned by Sir Hen­ry Cole in 1843 to to paint a card show­ing the fee­ding and clot­hing of the poor. [...] Of the 1,000 ori­gi­nal Christ­mas cards prin­ted [...].

Krug, Vi­vi­an: The Pio­neers of the Gree­ting Card In­dus­try. emotionscards.com (03/2016).

Vor al­lem da­durch, dass die bri­ti­sche Roy­al Mail drei Jah­re zu­vor im Jah­re 1840 die ers­te Brief­mar­ke mit dem Na­men „One Pen­ny Black” her­aus­gab und da­mit das Por­to für je­den Grü­ßen­den er­schwing­lich wur­de, tra­ten Post­kar­ten ih­ren Sie­ges­zug an.

Bild von Osterkarte mit OsterhasenIst Ih­nen even­tu­ell schon ein­mal auf­ge­fal­len, dass sich auf Kar­ten fürs Os­ter­fest meis­tens Tul­pen be­fin­den? Ob­wohl ich Tul­pen über al­les lie­be, ver­ste­he ich da­bei die Il­lus­tra­to­ren nicht, schließ­lich gibt es eine Blu­men­sor­te, die den Na­men Os­ter­glöck­chen (Gel­be Nar­zis­se) trägt. Au­ßer­dem heißt es zwar, Tul­pen sei­en Früh­lings­bo­ten, selbst bei den frühs­ten Sor­ten (Pur­ple Prin­ce) muss das Wet­ter je­doch schon stark mit­spie­len, dass die­se recht­zei­tig in den wei­tes­ten Tei­len der BRD an Os­tern blü­hen.

Die ein­fa­chen, frü­hen Tul­pen er­blü­hen bis spä­tes­tens 21. April und wach­sen durch­schnitt­lich zwi­schen 25 und 30 Zen­ti­me­ter hoch [...].

Dühm­ke, Rin­go: Tul­pen­so­r­ten & de­ren Blü­te­zei­ten im Über­blick. gartentipps.com (03/2016).

Ich gehe des­halb ein­fach mal da­von aus, dass Tul­pen voll im Trend lie­gen, und habe die­se schö­nen Blu­men aus die­sem Grund eben­falls als Hin­ter­grund­mo­tiv in mei­ne Kar­te zu Os­tern ein­ge­baut.

Bild von Karte zu Ostern selbst basteln von Veronika Vetter (DAoCFrEak) Fine-Art Künstlerin

Die sty­li­sche Os­ter­kar­te hat Über­grö­ße, denn sie ist 29 Zen­ti­me­ter lang und 18 Zen­ti­me­ter breit, kann also nur in ei­nem Brief­ku­vert nach DIN C5 ver­schickt wer­den. Des Wei­te­ren ver­fügt die früh­lings­haf­te Gruß­kar­te über ei­nen Pop-up-Effekt. Beim Öff­nen sprin­gen ei­nem so­fort ein ver­zier­tes Os­ter­ei und ein sü­ßer Os­ter­ha­se ent­ge­gen. Im fol­gen­den Ar­ti­kel er­fah­ren Sie, wie ich die­se Kar­te ge­bas­telt habe, und er­hal­ten au­ßer­dem die Scha­blo­nen zum Nach­bas­teln.

Bastelanleitung für Osterkarte

Bild vom roten Kartenhintergrund, der aus zwei Papiersorten bestehtDa­mit die Kar­te nicht nur gut aus­sieht, son­dern sich auch be­son­ders an­fühlt, ver­ar­bei­te­te ich die ver­schie­dens­ten Pa­pier­sor­ten. Ich ver­wen­de­te wei­ßen und ro­ten Ton­kar­ton, bur­gund­ro­tes Ton­pa­pier, ein ro­tes, ge­mus­ter­tes Trans­pa­rent­pa­pier, rote Stroh­sei­de so­wie ro­sa­far­be­nes Krepp­pa­pier. Für die wei­te­ren Ver­zie­run­gen kam et­was Na­tur­bast, ein Schmuck­stein in Herz­form, die Stem­pel­far­be „Bla­zing Red” und ein Make-up Schwämm­chen zum Ein­satz.

Bild vom Zusammenkleben der beiden PapiersortenAls Werk­zeu­ge soll­ten Sie sich eine Sche­re, ein Bas­tel­mes­ser, flüs­si­gen Kle­ber, Streich­höl­zer, Falz­beil samt Li­ne­al und mei­ne DIN A4 Bas­tel­scha­blo­nen (#1 /#2 /#3 /#4 /#5 /#6) zu­recht­le­gen. Ich be­gann mit dem Hin­ter­grund der Kar­te und ver­län­ger­te zu­al­ler­erst die Scha­blo­nen #1 und #2 an der Mar­kie­rung A. Aus der dar­aus re­sul­tie­ren­den gro­ßen Vor­la­ge fer­tig­te ich mir im An­schluss zwei Ele­men­te an. Ei­nes aus ro­tem Ton­kar­ton mit ei­ner Gram­ma­tur von 220 g/m² und das an­de­re aus ro­ter Stroh­sei­de. Gleich dar­auf kleb­te ich bei­de Ein­zel­tei­le auf­ein­an­der und falz­te die Knick­li­nie mit­hil­fe mei­nes Falz­beils und Li­ne­als.

Osterei und Hase als Kartenszenerie

Für die Os­ter­sze­ne­rie und den Pop-up-Effekt fer­tig­te ich mir die Scha­blo­ne #3 aus wei­ßem Ton­kar­ton an. Nach­dem ich das Mus­ter über­tra­gen hat­te, schnitt ich das Os­ter­ei und den Ha­sen mit­hil­fe mei­nes Bas­tel­mes­sers vor­sich­tig aus. Ein wei­te­res ver­zier­tes Ei be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #4, die­ses fer­tig­te ich aus ei­nem ro­ten, ge­mus­ter­ten Trans­pa­rent­pa­pier an.

Bild vom Falzen des weißen Tonkartons

Das Trans­pa­rent­pa­pierei kleb­te ich di­rekt da­nach als Ver­zie­rung auf das iden­tisch gro­ße Pop-up-Ei. Hin­ter das auf­ge­stell­te Häs­chen leg­te ich ein Stück Pa­pier als tem­po­rä­re Un­ter­la­ge und be­mal­te den Lang­löf­fel mit ro­ter Stem­pel­far­be, die ich zu­vor auf ein Make-up Schwämm­chen auf­ge­tra­gen hat­te. Tipp: Durch leich­te Wisch­be­we­gun­gen ent­steht auf dem Ha­sen ein kon­tur­rei­ches Mus­ter. Im An­schluss falz­te ich wie­der die Knick- und Kle­be­l­i­ni­en.

Bild vom Aufkleben der Osterszenerie mit Pop-up-Effekt auf den KartenhintergrundHin­weis: Der Os­ter­ha­se steht et­was wei­ter vor dem Ei, da­durch wirkt das Mo­tiv noch le­ben­di­ger. Den fer­tig­ge­stell­ten Pop-up-Effekt kleb­te ich nun auf den Kar­ten­hin­ter­grund auf. Ich ach­te­te da­bei be­son­ders dar­auf, dass der Ab­stand zu je­der Sei­te ex­akt ei­nen Zen­ti­me­ter be­trug. Da­mit ist die Kar­te zu Os­tern ein­satz­be­reit und wur­de von mir wei­ter ver­ziert.

Karte passend zum Frühling verzieren

Bild vom Aufstempeln der Nachricht Frohe Ostern

Die Kar­te trägt die Bot­schaft Fro­he Os­tern! und die be­fin­det sich auf Scha­blo­ne #5. Nach­dem ich die Buch­sta­ben mit mei­nem Bas­tel­mes­ser aus­ge­schnit­ten hat­te, leg­te ich die Stem­pel­vor­la­ge mit­tig auf die un­te­re Hälf­te mei­ner Kar­te. Fol­gend nahm ich wie­der mein Stem­pel­kis­sen und das Make-up Schwämm­chen zur Hand und über­trug den Schrift­zug auf die wei­ße Flä­che.

Das In­ne­re der Kar­te habe ich mit ins­ge­samt sechs un­ter­schied­lich gro­ßen Tul­pen ver­ziert. Die Ele­men­te da­für be­fin­den sich auf der Scha­blo­ne #6. Die Tul­pen­blü­ten be­stehen aus wei­ßem Ton­kar­ton und ro­sa­far­be­nem Krepp­pa­pier. Hin­ge­gen die Blu­men­stän­gel fer­tig­te ich aus bur­gund­ro­tem Ton­pa­pier an. Ich be­gann da­mit, in­dem ich im­mer eine Blü­te aus Krepp­pa­pier auf eine Ton­kar­ton­blü­te kleb­te. Dar­auf­fol­gend be­fes­tig­te ich die Stän­gel an der wei­ßen Blü­ten­rück­sei­te. Wich­tig: Da­mit auch die Pa­pier­tul­pen spä­ter auf der Kar­te dy­na­misch wir­ken, be­kleb­te ich die Rück­sei­ten mit Streich­höl­zern als Ab­stand­hal­ter.

Bild vom Aufkleben der Tulpen auf eine selbst gebasteltete Pop-up-Karte zu Ostern

Zwi­schen die Blü­ten und Stän­gel band ich ab­schlie­ßend noch eine Schlei­fe aus Na­tur­bast fest, da­nach kleb­te ich mei­ne früh­lings­haf­ten Blu­men auf die Kar­te auf. Der Pop-up-Hase be­kam zu gu­ter Letzt eben­falls ein Hals­band mit ei­nem herz­för­mi­gen Schmuck­stein ver­passt. Da­mit ist die Gruß­kar­te zum Os­ter­fest be­reit, um ver­schickt zu wer­den. Idee: Na­tür­lich muss die Kar­te nicht un­be­dingt mit der Post auf die Rei­se ge­hen. Ich ver­schlie­ße die­ses Jahr zum Bei­spiel die Pop-up-Karte mit ei­nem ös­ter­li­chen De­ko­band und lege sie mei­nem Os­ter­ge­schenk bei.

Fazit

Mei­ne Os­ter­kar­te ist ein Bas­tel­mo­tiv für die Sin­ne. Egal, wo und wie Sie die Kar­te an­fas­sen, Sie wer­den im­mer eine an­de­re Ober­flä­chen­struk­tur spü­ren. Auch op­tisch ge­se­hen wirkt die Kar­te äu­ßerst frisch und fröh­lich, denn aus ver­schie­de­nen Win­keln be­trach­tet sieht das Pop-up-Motiv im­mer un­ter­schied­lich aus. Auf­ge­stellt ist die The­men­kar­te au­ßer­dem nicht nur ein Os­ter­gruß, son­dern gleich­zei­tig auch eine far­ben­fro­he Os­ter­de­ko­ra­ti­on.

Als Bas­tel­zeit soll­ten Sie sich gut und ger­ne 90 Mi­nu­ten Zeit neh­men. Ver­wen­den Sie eben­falls vie­le ver­schie­de­ne Pa­pier­sor­ten, wird aus je­der Kar­te ein Uni­kat.

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